Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...
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V. GESUNDHEITLICHE LAGE Objektivierte Ges<strong>und</strong>heit/Krankheit<br />
5.2.2 Gesamt-Morbidität<br />
Während der vorhergehende Abschnitt den Beschwerden<br />
<strong>und</strong> Krankheitssymptomen gewidmet war, untersucht<br />
dieser Abschnitt die Prävalenz der chronischen<br />
Krankheiten in der <strong>Wiener</strong> Bevölkerung. Unter „chronischen<br />
Krankheiten“ werden hier Krankheiten von<br />
„lang anhaltender Dauer“ (im umgangssprachlichen<br />
Sinn) oder Krankheiten ohne Aussicht auf dauerhafte<br />
Heilung verst<strong>and</strong>en.<br />
Die einfachste Weise, die Morbidität einer Bevölkerungsgruppe<br />
zu charakterisieren, besteht in der Angabe<br />
des Anteils der Bevölkerung, welcher an mindestens<br />
einer chronischen Krankheit leidet. Unsere Analyse<br />
wird noch ergänzt durch die Bewertung der Einschränkung<br />
bzw. Behinderung, welche die alltäglichen H<strong>and</strong>lungen<br />
durch die Erkrankung erfahren.<br />
Tabelle 14: Chronische Krankheiten nach Alter <strong>und</strong> Geschlecht<br />
leiden unter <strong>and</strong>auernder<br />
Krankheit (in %)<br />
Zwischen der Prävalenz chronischer Krankheiten <strong>und</strong><br />
der beruflichen Position gibt es keinen gut ausgeprägten<br />
linearen Zusammenhang (Tabelle 15). Eine leichte<br />
Abnahme der chronisch Kranken mit Zunahme der beruflichen<br />
Position ist bei den Frauen zu sehen, nicht<br />
WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY<br />
Anders als bei den Beschwerden (vgl. Abschnitt 5.2.1)<br />
gibt es im Anteil der unter mindestens einer chronischen<br />
Krankheit leidenden Personen mit insgesamt je<br />
ca. 30 Prozent keinen Unterschied zwischen Männern<br />
<strong>und</strong> Frauen (Tabelle 14). Mit steigendem Lebensalter<br />
ist eine starke Zunahme der Prävalenz von etwa 7–10<br />
Prozent bei den 16- bis 24-Jährigen bis auf ca. 60 Prozent<br />
bei den über 74-Jährigen zu beobachten. Umgekehrt<br />
gesehen heißt dies, dass sogar in der Gruppe ab<br />
75 Jahren noch ca. 40 Prozent keine chronische Krankheit<br />
aufweisen <strong>und</strong> weitere ca. zehn Prozent nur wenig<br />
oder gar nicht durch ihre Krankheit eingeschränkt<br />
sind. Während in den jüngeren Altersgruppen (16–44<br />
Jahre) fast alle Personen mit chronischer Erkrankung<br />
angeben, dadurch in ihren alltäglichen H<strong>and</strong>lungen<br />
sehr eingeschränkt zu sein, geben dies in den höheren<br />
Altersgruppen nur mehr etwa zwei Drittel der Erkrankten<br />
an.<br />
Sind Sie daher in Ihren alltäglichen H<strong>and</strong>lungen<br />
eingeschränkt? 1) (in %)<br />
Alter (Jahre)<br />
ja nein sehr<br />
Männer<br />
ziemlich wenig gar nicht<br />
16–24 7,1 92,9 6,8 0,4 0,0 0,0<br />
25–44 16,5 83,5 13,2 2,8 0,4 0,0<br />
45–59 38,1 61,9 29,7 7,1 0,7 0,7<br />
60–74 55,8 44,2 40,2 9,8 4,3 1,5<br />
75+ 59,0 41,0 34,0 18,5 6,4 0,0<br />
gesamt 29,3 70,7 21,8<br />
Frauen<br />
5,6 1,4 0,4<br />
16–24 10,6 89,4 10,1 0,5 0,0 0,0<br />
25–44 15,9 84,1 14,5 1,3 0,2 0,0<br />
45–59 30,7 69,3 22,0 6,2 1,6 0,9<br />
60–74 54,3 45,7 38,8 10,4 4,9 0,3<br />
75+ 62,4 37,6 38,6 12,8 8,0 3,1<br />
gesamt 29,7 70,3 22,1 5,0 2,1 0,6<br />
1) Die Prozentwerte dieser Frage summieren auf den Anteil der chronisch Kranken der ersten Ergebnisspalte.<br />
aber bei den Männern. Das Studiendesign der vorliegenden<br />
Untersuchung war jedoch nicht elaboriert genug,<br />
um hier kleine Korrelationen <strong>und</strong> Trends eindeutig<br />
nachweisen zu können.<br />
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