Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...
Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...
Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
IV. GESUNDHEITSRELEVANTES VERHALTEN Indikatoren<br />
lat/rohem Gemüse, frischem Obst <strong>und</strong> Vollkornbrot als<br />
Gr<strong>und</strong>lage heranzieht (F95). Die Beurteilung erfolgte<br />
über eine fünfstufige Ratingskala von (fast) täglich/<br />
mehrmals pro Woche/mehrmals pro Monat/selten/nie.<br />
Das Ernährungsverhalten wird mit zunehmendem Alter<br />
besser. Einzige Ausnahme sind Frauen über 74 Jahre,<br />
deren Wert mäßig abfällt. Bezüglich der Sozialschichteinteilungen<br />
herrscht eher ein homogenes Bild<br />
vor. Leichte Tendenzen eines positiven Zusammenhangs<br />
zwischen höherer Schicht <strong>und</strong> gesünderer<br />
Ernährung sind jedoch beobachtbar.<br />
Alkoholkonsum wurde über drei Einzelitems (F87;<br />
Bier, Wein, Spirituosen) erhoben, die mittels einer<br />
achtstufigen Mengenskala bezogen auf einen Tag beurteilt<br />
wurden. Der Indikator Alkohol wurde aus diesen<br />
Items gebildet, in dem die Mengenangaben annäherungsweise<br />
in Gramm Alkohol umgerechnet <strong>und</strong> aufsummiert<br />
wurden. Der Alkoholkonsum steigt bei Männern<br />
im Übergang von der ersten zur zweiten Altersphase<br />
sprunghaft an, bleibt dann bis zu einem Lebensalter<br />
von 74 Jahren ziemlich stabil <strong>und</strong> fällt danach<br />
wieder stark ab. Der Alkoholkonsum der Frauen beträgt<br />
mengenmäßig in etwa ein Drittel oder weniger<br />
des männlichen Konsums. Die Verteilung über die<br />
weiblichen Altersgruppen erscheint ausgeglichen, wobei<br />
die Werte zwischen 3,88 in der ältesten Gruppe <strong>und</strong><br />
4,77 bei 45- bis 59-Jährigen variieren. Bei den Männern<br />
konsumieren jene mit Lehrabschluss am meisten Alkohol,<br />
bei Frauen jene mit Universitätsabschluss. Für<br />
die Männer kann festgehalten werden: Je höher das<br />
Einkommen, desto mehr Alkohol wird konsumiert. Bei<br />
den Frauen geben die höchste <strong>und</strong> niedrigste Einkommensschicht<br />
den größten Alkoholkonsum an. Bezüglich<br />
beruflicher Position geben hoch qualifizierte Männer<br />
den höchsten Konsum an, während bei Frauen eine<br />
lineare Zunahme mit steigender beruflicher Stellung<br />
gegeben ist.<br />
164<br />
Als Indikator des Körpergewichtes wurde der Body<br />
Mass Index [BMI = Körpergewicht (kg)/ Körpergröße<br />
(m) zum Quadrat] untersucht. Der BMI nimmt bis<br />
einschließlich der Gruppe der 60- bis 74-Jährigen kontinuierlich<br />
zu <strong>und</strong> bei über 74-Jährigen wieder ab.<br />
Männer mit Lehrabschluss zeigen in dieser Verteilung<br />
mit 26,5 den höchsten Wert, während die <strong>and</strong>eren Bildungsklassen<br />
um 25 liegen. Bei den Frauen nehmen<br />
die Werte mit zunehmender Bildung ab. Einkommens<strong>und</strong><br />
Berufsverteilung weisen kaum markante Differenzen<br />
aus. Bemerkenswert ist der niedrige Wert von 22,4<br />
von Frauen in Führungspositionen.<br />
Zigarettenrauchen stellt eines der stärksten verhaltensgeb<strong>und</strong>enen<br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>risiken dar. Das Rauchverhalten<br />
wurde durch die Variable durchschnittliche Zigarettenanzahl<br />
pro Tag (F92) erhoben. Die Anzahl der<br />
täglich gerauchten Zigaretten ist bis zu einem Lebensalter<br />
von 59 Jahren einigermaßen gleichbleibend <strong>und</strong><br />
nimmt in den letzten beiden Lebensphasen stark ab.<br />
Frauen rauchen durchschnittlich viel weniger als Männer.<br />
Der durchschnittliche Zigarettenkonsum nimmt<br />
mit steigender Bildung linear ab. Dies gilt auch für<br />
Frauen mit steigendem Einkommen, während bei den<br />
Männern die unterste <strong>und</strong> die oberste Einkommensschicht<br />
am meisten rauchen. Bei der Verteilung zur beruflichen<br />
Position ist auffällig, dass unqualifizierte<br />
Männer mit Abst<strong>and</strong> den höchsten Wert angeben.<br />
Insgesamt kann zum Themenkomplex <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>verhalten<br />
festgehalten werden, dass Frauen eine weit<br />
gesündere Lebensweise bevorzugen <strong>und</strong> ein besser<br />
ausgeprägtes präventives Verhalten aufweisen als<br />
Männer. Die einzige Ausnahme stellt die physische Aktivität<br />
dar. In diesem Bereich sind Männer aktiver als<br />
Frauen.<br />
WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY