Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...
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ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />
es dabei nur geringe Unterschiede. Das Interesse an<br />
Vorsorgeuntersuchungen ist bei den Jugendlichen noch<br />
nicht sehr groß; r<strong>und</strong> die Hälfte war noch nie bei einer<br />
Vorsorgeuntersuchung. Bildung steht in keinem direkten<br />
Zusammenhang mit der Teilnahme an Vorsorgeuntersuchungen.<br />
Frauen mit Lehrabschluss oder mittlerer<br />
Ausbildung <strong>und</strong> Männer mit Lehr- oder Universitätsabschluss<br />
waren zu je ca. 30 Prozent im letzten Jahr bei einer<br />
Vorsorgeuntersuchung. Die Hälfte der Männer mit<br />
Pflichtschulabschluss hat noch nie an einer Vorsorgeuntersuchung<br />
teilgenommen. Spezielle Vorsorgeuntersuchungen<br />
für Frauen, wie Scheidenabstrich <strong>und</strong><br />
Mammografie, werden mit zunehmendem Alter häufiger<br />
durchgeführt, wobei sich ab 75 Jahren die zeitlichen<br />
Abstände zwischen den Untersuchungen vergrößern.<br />
31 Prozent der jungen Frauen waren noch nie bei<br />
dieser Untersuchung, <strong>und</strong> 74 Prozent der jungen Frauen<br />
haben noch nie eine Mammografie durchführen lassen.<br />
Mit zunehmendem Bildungsstatus haben Frauen<br />
häufiger einen Scheidenabstrich vornehmen lassen,<br />
dieser lineare Anstieg zeigt sich bei der Durchführung<br />
einer Mammografie nicht. 40 Prozent der Frauen mit<br />
Lehrabschluss nahmen diese Untersuchung am häufigsten<br />
im letzten Jahr in Anspruch; r<strong>und</strong> 40 Prozent der<br />
Frauen mit Universitätsabschluss bilden insgesamt die<br />
größte Gruppe, die diese Untersuchung noch nie durchführen<br />
ließ. Unqualifizierte Frauen haben nur zu 50<br />
Prozent im letzten Jahr einen Scheidenabstrich vornehmen<br />
lassen. Eine Mammografie wurde von qualifizierten<br />
Frauen am öftesten in Anspruch genommen, Universitätsabsolventinnen<br />
blieben dieser Untersuchung<br />
mit 39 Prozent am öftesten fern. Bei den Männern zeigt<br />
sich ein deutlicher Anstieg an durchgeführten Prostatauntersuchungen<br />
mit zunehmendem Alter. Es lässt<br />
sich ein Anstieg der Prostatauntersuchungen mit zunehmend<br />
besserer beruflicher Position beobachten.<br />
Um Beschwerden zu lindern, werden Medikamente<br />
überwiegend von Frauen <strong>und</strong> älteren Befragten eingenommen.<br />
An erster Stelle stehen dabei blutdrucksenkende<br />
Mittel, die ab 60 Jahren von Frauen <strong>und</strong> Männern<br />
häufig eingenommen werden, <strong>und</strong> Herzmedikamente,<br />
die von über 74-Jährigen am häufigsten konsumiert<br />
werden. Interessant ist, dass diese Herz-Kreislauf-Medikamente<br />
etwas häufiger von Männern eingenommen<br />
werden als von Frauen, im Gegensatz zu<br />
den übrigen Medikamenten. Medikamente gegen Muskel-,<br />
Knochen-, Sehnen- <strong>und</strong> Gelenksschmerzen werden<br />
mit Abst<strong>and</strong> am häufigsten von Frauen ab 60 Jahren<br />
eingenommen. Zu <strong>and</strong>eren Schmerzmitteln greifen<br />
28<br />
eher jüngere Frauen <strong>und</strong> Männer häufiger, <strong>und</strong> Schlafmittel<br />
sowie Beruhigungsmittel werden wieder am<br />
häufigsten von über 74-Jährigen konsumiert. Die jungen<br />
Männer bilden die größte Gruppe, die überhaupt<br />
keine Medikamente nimmt. Wie diese Medikamente<br />
einzunehmen sind, lassen sich die <strong>Wiener</strong> <strong>und</strong> <strong>Wiener</strong>innen<br />
am häufigsten von ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin<br />
erklären. Informationen über Nebenwirkungen werden<br />
in erster Linie über den Beipacktext bezogen, nur<br />
r<strong>und</strong> die Hälfte der über 74-jährigen Frauen lässt sich<br />
wiederum von ihrem Arzt bzw. ihrer Ärztin beraten,<br />
oder sie informieren sich (16 Prozent bis 18 Prozent)<br />
gar nicht über die Nebenwirkungen.<br />
Beim Auftreten von Beschwerden in den vergangenen<br />
drei Monaten suchten die Befragten in den meisten<br />
Fällen zunächst einmal den Hausarzt auf <strong>und</strong> mit zunehmendem<br />
Alter immer häufiger. Hausbesuche <strong>und</strong><br />
stationäre Krankenhausaufenthalte nahm ebenfalls die<br />
Gruppe der über 74-Jährigen am häufigsten in Anspruch.<br />
Männer über 59 Jahren <strong>und</strong> Frauen ab 45 Jahren<br />
konsultierten häufiger Fachärzte als <strong>and</strong>ere Altersgruppen.<br />
ZahnärztInnen wurden eher von jüngeren<br />
Personen (r<strong>und</strong> 18 Prozent) wegen Beschwerden aufgesucht.<br />
60 Prozent der jungen Männer <strong>und</strong> 50 Prozent<br />
der jungen Frauen konsultierten in diesem Zeitraum<br />
keinen Arzt bzw. keine Ärztin. Andere <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>dienste<br />
wurden nur sehr selten in den vergangenen<br />
drei Monaten in Anspruch genommen; 95 Prozent bis<br />
97 Prozent der jungen Frauen <strong>und</strong> Männer konsultierten<br />
niem<strong>and</strong>en. Am ehesten wurden noch PhysiotherapeutInnen,<br />
gefolgt von PsychotherapeutInnen, in Anspruch<br />
genommen, <strong>und</strong> dies wiederum häufiger von<br />
Frauen als von Männern. Auch komplementärmedizinische<br />
Beh<strong>and</strong>lungen erfreuen sich bei Frauen größerer<br />
Beliebtheit als bei Männern.<br />
ZahnärztInnen wurden in den letzten fünf Jahren relativ<br />
häufig besucht. Über 50 Prozent der Befragten,<br />
mit Ausnahme der Personen mit Pflichtschulabschluss,<br />
waren fünfmal oder öfter in diesem Zeitraum<br />
bei ZahnärztInnen. Jene mit Pflichtschulabschluss bilden<br />
die größte Gruppe (ca.15 Prozent), die in den vergangenen<br />
fünf Jahren nie ZahnärztInnen konsultiert<br />
hat. Dabei waren mit zunehmendem Bildungsstatus<br />
mehr Befragte bei einer Kontrolluntersuchung. Ein<br />
ähnliches Bild zeigt sich nach beruflicher Position;<br />
mehrheitlich wurden ZahnärztInnen fünfmal oder öfter<br />
besucht, nur unqualifizierte Frauen <strong>und</strong> Männer<br />
gehen mit Abst<strong>and</strong> seltener zu ZahnärztInnen.<br />
WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY