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Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...

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ZUSAMMENFASSUNG UND SCHLUSSFOLGERUNGEN<br />

Ges<strong>und</strong>heit nimmt bis zur vorletzten Kategorie vergleichsweise<br />

stark zu, von der vorletzten zur letzten jedoch<br />

nur geringfügig. Eine weitere Steigerung des Einkommens<br />

oder der Ausbildung ist also nur mehr mit<br />

einem kleinen <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>gewinn verb<strong>und</strong>en. Zur Sicherstellung<br />

eines ausreichenden <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>zust<strong>and</strong>es<br />

aller Bevölkerungsgruppen könnte es folglich ausreichen,<br />

wenn diese mit externen Ressourcen auf dem<br />

jeweiligen Schwellwertniveau versorgt wären. Derartige<br />

Schwellwertrelationen sind u. a. aus sozialepidemiologischen<br />

Untersuchungen zur Lebenserwartung bekannt.<br />

Sobald eine Nation ein gewisses Bruttonationalprodukt<br />

(BNP) pro Kopf erwirtschaftet, ist eine weitere<br />

Steigerung des BNP kaum noch mit einer Steigerung<br />

der Lebenserwartung verb<strong>und</strong>en. Unter dieser Schwelle<br />

hängt dagegen die Lebenserwartung stark von der<br />

Wirtschaftsleistung ab.<br />

Die untersuchten Bereiche der selbst-objektivierten<br />

Ges<strong>und</strong>heit sind einerseits die innerhalb der letzten<br />

zwei Wochen aufgetretenen Beschwerden oder Symptome<br />

<strong>und</strong> <strong>and</strong>ererseits das Vorliegen einer chronischen<br />

Erkrankung. Von mindestens einer der erhobenen<br />

Beschwerden betroffen zu sein, geben in allen Altersstufen<br />

mehr Frauen (78,5 Prozent) als Männer<br />

(71,2 Prozent) an. Die häufigsten Beschwerden sind<br />

bei Männern <strong>und</strong> Frauen Schmerzen des Bewegungsapparates,<br />

welche mit dem Lebensalter stark zunehmen.<br />

Unabhängig vom Alter leiden ca. 20 Prozent der<br />

Männer <strong>und</strong> 25 Prozent der Frauen unter Müdigkeit.<br />

Zu den häufigen Beschwerden der Frauen zählen<br />

Kopfschmerzen (26,1 Prozent), von welchen auch ca.<br />

16 Prozent der Männer betroffen sind. Häufig sind<br />

weiters Schlafstörungen (19,1 Prozent der Frauen <strong>und</strong><br />

13,2 Prozent der Männer leiden darunter), die mit<br />

dem Alter stark zunehmen. Hör- <strong>und</strong> Sehschwächen,<br />

Gedächtnisschwäche <strong>und</strong> Inkontinenz sind Altersprobleme.<br />

Die meisten Beschwerden betreffen die unteren<br />

Einkommensgruppen ca. zwei- bis dreimal häufiger<br />

als die oberen. Besonders ausgeprägt ist der Unterschied<br />

zwischen den Einkommensgruppen bei den<br />

Beschwerden mit psychosomatischem Anteil, <strong>und</strong><br />

zwar bei Depressionen <strong>und</strong> depressiven Verstimmungen,<br />

Kopfschmerzen, Angst/Nervosität, Müdigkeit<br />

<strong>und</strong> Kraftlosigkeit. Einen etwas kleineren Unterschied<br />

zeigen die Gelenksschmerzen, die Magen- <strong>und</strong> Verdauungsbeschwerden,<br />

die Atemschwierigkeiten, die<br />

Konzentrationsstörungen <strong>und</strong> bei den Frauen die<br />

Schlafstörungen.<br />

30<br />

Die häufigste allergisch bedingte Beschwerde ist die<br />

nur zu bestimmten Jahreszeiten auftretende Rhinitis,<br />

von der vor allem die jungen Männer (17,9 Prozent)<br />

<strong>und</strong> Frauen (14,2 Prozent) in der Altersgruppe der 25bis<br />

44-Jährigen betroffen sind. Mit zunehmendem Alter<br />

tritt sie immer seltener auf, ebenso in den unteren<br />

beruflichen Positionen. Mit zunehmendem Alter geht<br />

die Anzahl der Allergien <strong>und</strong> die Anzahl der Allergene<br />

zurück. Anders als bei den meisten Beschwerden treten<br />

allergische Beschwerden <strong>und</strong> die Reaktion auf Allergene<br />

in den oberen Bildungsschichten häufiger auf<br />

als in den unteren.<br />

Die Anzahl der genannten Beschwerden nimmt bei<br />

Männern <strong>und</strong> Frauen mit steigendem Einkommen <strong>und</strong><br />

steigendem Ausbildungsniveau ab. Weniger stark ausgeprägt<br />

ist der Zusammenhang zwischen den Beschwerdehäufigkeiten<br />

<strong>und</strong> der beruflichen Position.<br />

Anders als bei den Beschwerden gibt es im Anteil der<br />

unter mindestens einer chronischen Krankheit leidenden<br />

Personen mit insgesamt je ca. 30 Prozent keinen<br />

Unterschied zwischen Männern <strong>und</strong> Frauen. Mit<br />

steigendem Lebensalter ist eine starke Zunahme der<br />

Prävalenz der chronischen Krankheiten von etwa sieben<br />

bis zehn Prozent bei den 16- bis 24-Jährigen bis auf<br />

ca. 60 Prozent bei den über 74-Jährigen zu beobachten.<br />

Umgekehrt gesehen heißt dies, dass sogar in der Gruppe<br />

ab 75 Jahren noch ca. 40 Prozent keine chronische<br />

Krankheit haben <strong>und</strong> weitere ca. zehn Prozent nur wenig<br />

oder gar nicht durch ihre Krankheit eingeschränkt<br />

sind. Der überwiegende Teil (über 90 Prozent) der<br />

chronisch Kranken gibt an, durch die Krankheit ziemlich<br />

oder sehr in den alltäglichen H<strong>and</strong>lungen<br />

eingeschränkt zu sein. Mit zunehmendem Einkommen<br />

nimmt unter den Personen ab 45 Jahren der Anteil der<br />

chronisch kranken Personen erheblich ab, besonders<br />

bei den Frauen, wo eine Halbierung der Prävalenz von<br />

der untersten zur obersten Schicht zu sehen ist. Vergleichbar<br />

groß ist der Unterschied zwischen der untersten<br />

<strong>und</strong> obersten Ausbildungsschicht, während mit<br />

der beruflichen Position kein starker Zusammenhang<br />

besteht.<br />

Sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen stehen<br />

Erkrankungen des Bewegungsapparates an erster<br />

Stelle, gefolgt von den Krankheiten des Kreislaufsystems<br />

<strong>und</strong> der Atmungsorgane. Die Erkrankungen des<br />

Kreislaufsystems nehmen im Pensionsalter markant<br />

zu, <strong>und</strong> dies bei den Männern stärker als bei den Frau-<br />

WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY

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