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Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey Vienna Health and Social ...

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IV. GESUNDHEITSRELEVANTES VERHALTEN Indikatoren<br />

4.4 Indikatoren zum <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>verhalten<br />

Die Darstellung der Indikatoren gliedert sich nach den<br />

üblichen vier Stratifizierungsvariablen: (1) Alter, (2)<br />

Bildung, (3) Einkommen <strong>und</strong> (4) berufliche Position,<br />

wobei innerhalb jeder Stratifizierung zusätzlich nach<br />

Männern <strong>und</strong> Frauen getrennt analysiert wurde. Die<br />

inhaltliche Interpretation aller Ergebnisse erfolgt<br />

gleich zu Beginn dieses Kapitels. Auf den folgenden<br />

Seiten finden sich dann die Tabellen <strong>und</strong> Liniendiagramme<br />

nach Alter, Bildung, Einkommen <strong>und</strong> beruflicher<br />

Position geordnet, in welchen die numerischen<br />

Ergebnisse angeführt sind. Die Abkürzung F verweist<br />

auf die Fragebogennummer, um die Zuordnung der<br />

Indikatoren im Fragebogen zu ermöglichen.<br />

Zur Beurteilung der Inanspruchnahme von Informationsquellen<br />

zu ges<strong>und</strong>heitlichen Themen wurde der Indikator<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>information gebildet. Er summiert<br />

bis zu zwölf mögliche Quellen wie z. B. Arzt, Verw<strong>and</strong>te,<br />

Medien, etc. auf (F44). Die älteste <strong>und</strong> die<br />

jüngste Altersgruppe geben die geringste Inanspruchnahme<br />

solcher Informationsquellen an. Bei den Frauen<br />

nimmt der Wert mit höherer Bildung linear zu, während<br />

bei Männern eher eine gleichmäßige Verteilung<br />

besteht. Männer mit mittlerer Bildung erreichen hier<br />

den höchsten Wert. Generell gesprochen nehmen die<br />

Werte mit steigendem Einkommen zu. Gleiches gilt für<br />

die ersten drei beruflichen Positionen. Personen mit<br />

Führungspositionen liegen etwas unter der Gruppe der<br />

hoch Qualifizierten.<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>h<strong>and</strong>eln wurde mittels zwölf Items (F85)<br />

erhoben, die zu einem Indikator positives <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>verhalten<br />

zusammengefasst wurden. Dieser setzt<br />

sich z. B. aus folgenden Faktoren zusammen: bewusste<br />

Entspannung (z. B. Stress fernhalten, ausruhen), aktives<br />

Vorbeugen (z. B. Vorsorgeuntersuchung, Sport betreiben)<br />

<strong>und</strong> Vermeiden von Alkohol. Der Indikator<br />

summiert die angegeben Verhaltensweisen. Positives<br />

<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>verhalten nimmt mit dem Alter zu, fällt jedoch<br />

bei den über 74-Jährigen wieder stark ab. Bei den<br />

Frauen liegt bezüglich Bildung eine relativ ausgeglichene<br />

Verteilung vor, den höchsten Wert geben Universitätsabsolventinnen<br />

an. Bei der männlichen Gruppe<br />

steigen die Werte mit zunehmender Bildung an, wobei<br />

die Universitätsabsolventen eine Ausnahme bilden<br />

<strong>und</strong> einen geringeren Wert erzielen als Personen mit<br />

mittlerer Ausbildung. Positives <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>verhalten<br />

steigt mit dem Einkommen. Eine Ausnahme sind<br />

WIENER GESUNDHEITS- UND SOZIALSURVEY<br />

Frauen der höchsten Einkommensklasse, sie fallen<br />

stark ab. Je höher die berufliche Position der Personen<br />

ist, desto besser ist auch deren <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>verhalten.<br />

Physische Aktivität, die sich durch Sport <strong>und</strong> Bewegung,<br />

wie auch W<strong>and</strong>ern, Turnen <strong>und</strong> Gymnastik definiert,<br />

wurde mittels 15 Einzelitems (F100) abgefragt.<br />

Mögliche Antwortkategorien waren: mehrmals pro<br />

Woche/alle 1–2 Wochen/1–2mal pro Monat/seltener/<br />

nie. Die körperliche Bewegung nimmt mit dem Alter<br />

ab. Eine Ausnahme stellen nur junge Frauen dar, die<br />

etwas weniger aktiv sind als 25- bis 59-jährige Frauen.<br />

Die physische Aktivität nimmt mit steigender Bildung<br />

linear zu. Dies gilt auch – mit marginalen Abweichungen<br />

in den obersten Schichten – für die Einkommens<strong>und</strong><br />

Berufsklassifikation.<br />

Vorsorge ist ein weiterer Indikator für <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>h<strong>and</strong>eln.<br />

Die Angabe der Personen darüber, in welchen<br />

Zeiträumen vier verschiedene vorgegebene Vorsorgeuntersuchungen<br />

durchgeführt wurden, dienen als<br />

Gr<strong>und</strong>lage für diesen Indikator (F47). Das Vorsorgeverhalten<br />

wird mit zunehmendem Alter besser, fällt jedoch<br />

bei den über 74-Jährigen geringfügig ab. Bei den<br />

Männern weisen die Pflichtschulabsolventen das<br />

schlechteste Vorsorgeverhalten auf, bei den Frauen<br />

sind es bemerkenswerterweise die Universitätsabsolventinnen.<br />

Vergleichbares ergibt sich bei der beruflichen<br />

Position. Unqualifiziert Tätige schneiden bei<br />

den Männern am schlechtesten ab, Universitätsabsolventinnen<br />

liegen sogar noch darunter. Vorsorgeverhalten<br />

korreliert positiv mit dem Einkommen.<br />

Der Indikator Alternativmedizin summiert die in den<br />

letzten zwölf Monaten in Anspruch genommenen<br />

komplementärmedizinischen Beh<strong>and</strong>lungen, wobei<br />

zwölf Antwortmöglichkeiten vorgegeben wurden<br />

(F49). Alternativmedizinische Methoden werden am<br />

stärksten von den drei mittleren Altersgruppen in Anspruch<br />

genommen. Generell gesprochen ist zunehmende<br />

Inanspruchnahme mit steigender sozialer<br />

Schicht, klassifiziert nach Bildung, Einkommen <strong>und</strong><br />

Beruf, gegeben.<br />

Als weitere Dimension des <strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>h<strong>and</strong>elns wurde<br />

das Ernährungsverhalten erhoben. Es wurde ein Indikator<br />

ges<strong>und</strong>e Ernährung gebildet, der häufigen<br />

Konsum von Fisch, gekochtem Gemüse, Rohkost/Sa-<br />

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