IT-Management in der Praxis Seminar ? WS 2004/05 - am ...
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Zus<strong>am</strong>menfassung und Ausblick 15<br />
6 Zus<strong>am</strong>menfassung und Ausblick<br />
Clustersysteme haben sich <strong>in</strong> vielen Computeranwendungen durchgesetzt, da sie gegenüber<br />
an<strong>der</strong>en Rechnerarchitekturen e<strong>in</strong>ige wesentliche Vorteile besitzen. Im Bereich des High<br />
Throughput Comput<strong>in</strong>g überzeugen sie vor allem durch die Möglichkeit e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>fachen und<br />
sehr flexiblen Aufbaus aus Standardkomponenten, die auch heterogene Umgebungen ohne weiteres<br />
zulässt. Im Höchstleistungsrechnen entwickeln sich Clustersysteme zur dom<strong>in</strong>ierenden<br />
Architekur, da Leistungssteigerungen e<strong>in</strong>zelner Masch<strong>in</strong>en schwer zu erreichen s<strong>in</strong>d und neue<br />
Supercomputer <strong>am</strong> e<strong>in</strong>fachsten durch die Kopplung mehrerer Rechner gebaut werden können.<br />
Die zukünftigen Herausfor<strong>der</strong>ungen liegen vor allem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schnelleren Verb<strong>in</strong>dung <strong>der</strong><br />
e<strong>in</strong>zelnen Masch<strong>in</strong>en untere<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, da auch mo<strong>der</strong>ne Verb<strong>in</strong>dungstechnik mit h<strong>in</strong>reichenden<br />
Leistungsdaten durch e<strong>in</strong>e zu langs<strong>am</strong>e Anb<strong>in</strong>dung des Netzwerkadapters an den Prozessor<br />
nicht voll ausgenutzt werden kann. Neue Standards für e<strong>in</strong>e schnellere Anb<strong>in</strong>dung peripherer<br />
Geräte o<strong>der</strong> auch die direkte Kopplung von Netzwerkanschlüssen an den Speicherbus e<strong>in</strong>es<br />
Computers bef<strong>in</strong>den sich zwar <strong>in</strong> <strong>der</strong> Entwicklung, s<strong>in</strong>d zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber<br />
noch nicht verfügbar.<br />
Bereits auf den ersten Clustern des Beowulf -Projekts (siehe auch Abschnitt 1.1) wurde L<strong>in</strong>ux<br />
als Betriebssystem e<strong>in</strong>gesetzt und hat sich bis heute erfolgreich auf diesen Systemen<br />
behauptet. Die häufig genannten Argumente, die für den E<strong>in</strong>satz von L<strong>in</strong>ux angeführt werden,<br />
gelten im Wesentlichen auch für den Clusterbetrieb. So liegen für den Softwareentwickler<br />
und Systemadm<strong>in</strong>istrator die größten Vorteile sicherlich <strong>in</strong> <strong>der</strong> freien Verfügbarkeit e<strong>in</strong>es mo<strong>der</strong>nen<br />
und stets weiterentwickelten Betriebssystems für die gängigsten Plattformen. Es gibt<br />
e<strong>in</strong> großes Angebot an zuverlässigen und robusten Werkzeugen und Progr<strong>am</strong>mierbibliotheken,<br />
sowie e<strong>in</strong> umfangreiches Reservoir verschiedener Möglichkeiten <strong>der</strong> technischen Unterstützung<br />
durch an<strong>der</strong>e Entwickler und Benutzer. Auch die Konfiguration und Modifikation<br />
von Komponenten des Betriebssystems ist bei L<strong>in</strong>ux für versierte Anwen<strong>der</strong> e<strong>in</strong>facher o<strong>der</strong><br />
zum<strong>in</strong>dest flexibler möglich als bei proprietären Systemen, <strong>der</strong>en Quelltexte und Progr<strong>am</strong>mierschnittstellen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel nicht vollständig e<strong>in</strong>sehbar s<strong>in</strong>d. Computerhersteller können<br />
die von Dritten geleistete Entwicklungsarbeit ausnutzen und ihre Ressourcen darauf konzentrieren,<br />
auf dem bestehenden L<strong>in</strong>ux basierende Varianten herauszugeben, die optimal mit <strong>der</strong><br />
eigenen Hardware funktionieren.<br />
An<strong>der</strong>erseits können die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Open Source-Geme<strong>in</strong>de üblichen Softwarelizenzen den Hersteller<br />
unter Umständen dazu zw<strong>in</strong>gen, auch selbstentwickelte Erweiterungen unter e<strong>in</strong>er solchen<br />
Lizenz zu veröffentlichen und den Quelltext verfügbar zu machen, was eventuell, zum Beispiel<br />
unter Market<strong>in</strong>g- und Konkurrenzgesichtspunkten, nicht erwünscht ist. In diesem Fall liegt es<br />
nahe, auf e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Software auszuweichen, so dass es auch <strong>in</strong> Zukunft sicherlich mehrere<br />
Alternativen bei <strong>der</strong> Wahl e<strong>in</strong>es geeigneten Clusterbetriebssystems geben wird.<br />
Die momentan wachsende Verbreitung von L<strong>in</strong>ux als Betriebssystem wird sich sicherlich auch<br />
im Bereich des Cluster-Comput<strong>in</strong>g <strong>am</strong> Rechenzentrum <strong>der</strong> Universität Karlsruhe fortsetzen.<br />
Schon jetzt s<strong>in</strong>d die Rechnerarbeitsplätze für Studenten weitgehend mit diesem Betriebssystem<br />
ausgestattet, das oft wahlweise als Alternative zu Microsoft W<strong>in</strong>dows gestartet werden<br />
kann. In nächster Zukunft sollen diese Ressourcen auch im Verbund durch den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong><br />
Condor-Software besser ausgenutzt werden können. Die Wahl des neuen Höchstleistungsrechners<br />
zeigt, dass auch <strong>in</strong> diesem Segment L<strong>in</strong>ux <strong>der</strong> Vorzug über die verschiedenen herstellerabhängigen<br />
UNIX -Derivate gegeben wird, obwohl die Anschaffungskosten für die Betriebssoftware<br />
hier im Vergleich zu alternativen Systemen sicherlich nicht <strong>der</strong>art stark <strong>in</strong>s Gewicht<br />
fallen. Auch wenn die Wartungsarbeiten überwiegend vom Hersteller wahrgenommen werden,<br />
profitieren Benutzer und Adm<strong>in</strong>istratoren oftmals von e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Betriebssystemumgebung<br />
auf Arbeitsplatzrechnern und dem Hochleistungscluster sowie von e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen<br />
Übertragbarkeit ihrer Software auf das neue System.<br />
Sem<strong>in</strong>ar – <strong>IT</strong>-<strong>Management</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Praxis</strong>