CeBIT 2002 – Qualität statt Quantität - Midrange Magazin
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Titelthema<br />
... und ein Data Warehouse<br />
macht noch kein BI<br />
Wesentlicher und somit nicht wegzudenkender<br />
Bestandteil von BI-Lösungen<br />
ist im Sinne einer reinen Datenhaltung<br />
das Data Warehouse. Dabei handelt es<br />
sich um themenbezogene Ansammlungen<br />
entscheidungsrelevanter Daten, die<br />
vornehmlich für das Management durch<br />
Replikation aus den unterschiedlichsten<br />
Vorsystemen <strong>–</strong> wie zum Beispiel Warenwirtschaft,<br />
Rechnungswesen und Produktionsplanung<br />
<strong>–</strong> sowie der Transformation<br />
der jeweiligen Datenformate<br />
zentral oder auch verteilt aufbereitet<br />
werden. Die selektiven Zugriffe auf die<br />
Daten in Verbindung mit den entsprechenden<br />
mathematischen Verknüpfungen<br />
bezeichnet man als ETL- (Extraction,<br />
Transformation and Loading-)<br />
Prozesse. Sie ermöglichen den notwendigen<br />
Datenfluss zwischen den Datenbanken<br />
sowie den inhaltlichen Aufbau<br />
von Data Warehouses und Data Marts.<br />
Zur Abrundung: Als Data Mart bezeichnet<br />
man jenen Teilbereich des Data<br />
Warehouse, der einen spezifischen Auswertungsschwerpunkt<br />
thematisiert und<br />
mit nur begrenzten Informationsobjek-<br />
Intelligentes Business<br />
ten ausge<strong>statt</strong>etet ist. Es beinhaltet aggregierte<br />
Daten für spezielle Benutzer<br />
oder auch Benutzergruppen und wird in<br />
aller Regel periodisch aktualisiert. In<br />
diesem Kontext ist oft auch vom Data<br />
Mining (englisch „to mine“: schürfen<br />
nach) die Rede. Hierbei geht es um die<br />
automatisierte Suche nach nicht-trivialem<br />
Wissen in Massendaten, also<br />
letztendlich um die Auswertung des verdichteten<br />
Datenmaterials.<br />
Business Intelligence<br />
als Schaltstelle<br />
BI fängt an, wo Data Warehouse endet.<br />
Mit diesem Bild lässt sich sehr anschaulich<br />
beschreiben, dass die wichtigste<br />
Aufgabe der noch jungen Disziplin BI<br />
darin besteht, aus Daten unternehmensrelevante<br />
Informationen zu generieren.<br />
Dabei bilden die BI-Frontends die Ausgabe-Layer<br />
für die aggregierten Daten<br />
aus Data Warehouse und Data Mart<br />
und stellen den internen wie externen<br />
Anwendern bedarfsgerecht Geschäftsdaten<br />
für deren tägliche Arbeit zur Verfügung.<br />
Gleichzeitig bieten sie interaktive<br />
Navigations- und Analysemöglichkeiten<br />
für das Retrieval des benötigten<br />
8 www.midrangemagazin.de Mai <strong>2002</strong><br />
Zahlenmaterials aus dem virtuellen Gesamtsuchraum<br />
des Unternehmens. Das<br />
komplette Aufgabengebiet der BI lässt<br />
sich insofern mit dem Beschaffen, Analysieren,<br />
Bewerten und In-Kontext-Setzen<br />
von Informationen aus den Vorsystemen<br />
des Unternehmens umschreiben.<br />
Ausgewählte Anbieter-Adressen<br />
zum Thema DataWarehouse<br />
und BusinessIntelligence<br />
http://www.businessobjects.com<br />
http://www.cognos.de<br />
http://www.misag.de<br />
http://www.mik.de<br />
http://www.samac.com<br />
http://www.showcase.de<br />
Antizipation und<br />
Frühwarnfunktion<br />
Die Ziele der BI-Aktivitäten sind breit<br />
gefächert. In erste Linie geht es im Sinne<br />
einer Frühwarneinrichtung um die Erkennung<br />
bzw. Darstellung von betriebswirtschaftlichen<br />
Entwicklungen und<br />
Trends, die ein unternehmerisches Handeln<br />
erfordern. Zum „intelligenten Business“<br />
<strong>–</strong> um bei dem anschaulichen Bild zu<br />
bleiben <strong>–</strong> gehört neben dem kontextbezogenen<br />
Vorhersehen von Veränderungen<br />
des Marktes und Aktivitäten des Wettbewerbs<br />
beispielsweise das Lernen aus Erfolg<br />
und Misserfolg des eigenen und<br />
fremden Handelns.<br />
Aber auch ganz allgemein spielt das Aufbauen<br />
neuen Wissens über relevante<br />
Technologien, Produkte und Prozesse für<br />
das eigene Untenehmen eine wichtige<br />
Rolle. Letztendlich ist in diesem Kontext<br />
auch an das Einschätzen der eigenen Stärken<br />
und Schwächen sowie an das fundierte<br />
Evaluieren neuer Marktchancen zu<br />
denken.<br />
Von Schwellenwerten und<br />
Kennzahlensystemen<br />
Die Möglichkeiten eines BI-Systems wirken<br />
sich bereits im Tagesgeschäft positiv<br />
aus. So lassen sich x-beliebige Datenquellen<br />
in ein Kennzahlensystem einbetten,<br />
so dass schon die Einbeziehung<br />
grundlegendster KI- (Künstliche Intelli-