12 importance because of the fine plates, which include maps, plans, beautiful views and costumes.“ (Blackmer 449). – Der Amsterdamer Arzt und Gelehrte Olfert Dapper (1636–1690) reiste selbst nicht, veröffentlichte aber mehrere gründlich recherchierte geographische Werke über Asien und Afrika, die vor allem wegen der hervorragenden Illustrierung auch heute noch grosse Wertschätzung geniessen. Er griff dabei auf zeitgenössische Reiseberichte und Tagebücher zurück. – Die Kupfer zeigen Ansichten (darunter Aleppo, Damaskus, Jaffa, große Ansicht von Jerusalem, Tripolis) sowie heilige Stätten, Trachten, <strong>Alte</strong>rtümer etc. – Einband berieb., Gelenke teilw. angebrochen, unteres Kapital etw. defekt. Etwas gebräunt, 1 Karte mit Bugeinriß, Ansicht von Damascus mit kl. Loch, die Ansicht von Jerusalem mit hinterlegtem Einriß. Es fehlt das gestoch. Frontispiz. „Beginn der modernen Orthopädie“ (Valentin) 15 DELPECH, J.-(M.), De l’orthomorphie, par rapport a l’espèce humaine; ou recherches anatomico-pathologiques sur les causes, les moyens de prévenir, ceux de guérir les principales difformités, et sur les véritables fondemens de l’art appelé orthopédique. 2 Textbände und Atlas in 3 Bänden. Mit 56 (2 gefalt.) lithogr. Tafeln von Donnadieu und 21 Kupfertafeln von Adam. 3 Bll., IX, 382; 2 Bll., 402; 114 Seiten. 8° und Kl.-Folio. Halblederbände der Zeit (Text) und Halblederband im Stil der Zeit mit 2 Rückenschildchen unter Verwendung der bedruckten Orig.-Deckel. Paris, Gabon, 1828. € 2.200.– Erste Ausgabe. – „Dieses Buch sowie der schön gedruckte, mit guten Abbildungen und lehrreichen Konstruktionszeichnungen geschmückte Atlas ist ein Meisterwerk, dessen Studium ... ein wahrer Genuß ist. Es sei daran erinnert, daß mit seinem Namen eine der segenreichsten Erfindungen der operativen Orthopädie verknüpft ist, nämlich die subkutane Tenotomie. So kann man mit vollem Recht den Beginn der modernen Orthopädie auf Delpech zurückführen“ (Valentin). „Die Erläuterungen zu den einzelnen Tafeln des Atlasbandes sind sehr ausführlich und enthalten alle wesentlichen Einzelheiten seiner diagnostischen und therapeutischen Erkenntnisse. Grundlage seiner ganzen Lehre ist die Auffassung, daß im Körper ein ausgewogenes Verhältnis von Zug und Gegenzug innerhalb bestimmter, zusammenwirkender Muskelgruppen vorhanden ist. Ursache der meisten Deformitäten ist für Delpech eine plötzliche oder allmählich auftretende Störung dieses Gleichgewichtes durch Paralyse einer Muskelgruppe und Überhandnehmen der antagonistischen Muskulatur. Durch die Deformität und die ständig eingehaltene abnorme Körperstellung wird diese Muskulatur noch weiter geschwächt. Delpech zielt also vor allem auf eine Form der Krankheit, die wir heute allgemein Entlastungsskoliose nennen. So ist schon im Ansatz der therapeutische Weg gegeben: Extension und Suspension des Patienten sind zwar unerläßlich, können aber allein niemals eine endgültige Heilung bewirken. Es kommt vielmehr darauf an, die durch die Deformität geschwächten Muskeln durch systematische Gymnastik wieder zu kräftigen. Daraus ergibt sich auch der Aufbau des Werkes, der aus mehreren Teilen besteht: 1. Demonstrationsmaterial aus der eigenen Praxis; 2a. Das orthopädische Institut in Montpellier mit seinen Einrichtungen; 2b. Therapie durch Gymnastik; 2c. Mechanische Therapie der Skoliose; 2d. Mechanische Therapie des Klumpfußes“ (Edition Medicina Rara). – „Interessantes, für die Entwicklung der Orthopädie wichtiges Werk aus der großen Zeit der französischen Chirurgie, reich mit Tafeln ausgestattet. Diese zeigen zum Teil Bildnisse – meist Gipsabgüsse – von Verkrümmungen der Wirbelsäule, teils das zugehörige mazerierte Knochenpräparat; ferner eine große Anzahl von Bildern, welche Turnapparate, Turnübungen, Stützapparate und Anstaltseinrichtung darstellen.“ (Goldschmid 130). – Deckel des Atlas fleckig, Textbände berieb., Gelenke wurmstichig. Innen nur vereinzelt stockfl.; der breitrandige Atlas nur zu Beginn im Textteil stockfl. – Garrison/Morton 4315. Wellcome II, 447. Waller 2347 (nur Atlas). Peltier, Orthopedics, 26 ff., 200 ff. (mit zahlr. Abb.). 16 DER ALCHEMIST IN SEINEM LABORATORIUM – KUPFERRADIE- RUNG mit Aquatinta nach einer Zeichnung von Jan Luyken von Cornelis Ploos van Amstel, 1787. Bildgröße (= Blattgröße) 9,2 x 12 cm. € 600.– Der holländische Kupferstecher und Kunsthändler Ploos van Amstel (1726–1798) ist der Erfinder eines besonderen Verfahrens zur Wiedergabe farbiger Zeichnungen. Er selbst war ein eifriger Sammler von Zeichnungen und Kupferstichen gewesen und versuchte sich schon früh in Nachbil-
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