17.10.2012 Aufrufe

Alte Medizin · Homöopathie Alte ... - Antiquariat Franz Siegle

Alte Medizin · Homöopathie Alte ... - Antiquariat Franz Siegle

Alte Medizin · Homöopathie Alte ... - Antiquariat Franz Siegle

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Lenards Mitschrift von Bunsens Vorlesungen<br />

„A revelation to Lenard to become a scientist” (DSB)<br />

40 LENARD, PHILIPP (1862–1947), Physiker; für seine Arbeiten über Kathoden-<br />

Strahlen erhielt er 1905 den Nobelpreis. – Eigenhändiges Manuskript mit Namenszug<br />

„Lenard“ auf dem Titel. 1883/84. Mit vielen chemischen Formeln und Unterstreichungen<br />

in Rot- und Blaustift sowie Tinte. Titel (= fliegender Vorsatz), 140 Bll. 4°. Halbleinen<br />

der Zeit mit goldgepr. Rückentitel. € 4.500.–<br />

„Bunsens Vorlesung / WS 1883/84“. – Aufzeichnungen zur Vorlesung des Chemikers Robert<br />

Bunsen (1811–1899) aus Lenards Studienjahr in Heidelberg. Armin Hermann schildert im DSB<br />

(VIII, 180) Lenards frühen Werdegang bis hin zu seinem Heidelberg-Besuch und der Bunsen-<br />

Vorlesung, die eine entscheidende Zäsur in seinem Leben bringen sollte: „Lenard was the son of a<br />

wealthy wine maker and wholesaler [in Bratislava]... Lenard was at first educated at home, but<br />

when he was nine he entered the cathedral school in Pressburg and later the Realschule. For him<br />

mathematics and physics were ‘oases in the desert’ of other subjects, and he studied these two<br />

subjects by himself with the aid of college textbooks. In addition, he carried out chemistry and<br />

physics experiments on his own. He once devoted his summer vacation entirely to study of the new<br />

field of photography. – In his unpublished autobiography Lenard wrote, ‘When school days ended,<br />

a painful void came into my life’. His father, who wanted him to carry on the wine business,<br />

permitted him, after long arguments, to continue his studies, but only at the Technische Hoschulen<br />

in Vienna and Budapest; moreover, he was to occupy himself primarily with the chemistry of wine.<br />

After a few dreary semesters Lenard joined his father’s business. – In the summer of 1883, Lenard<br />

used the savings from a year of work for a trip to Germany. In Heidelberg he met Robert Bunsen,<br />

a figure who had long been a ‘secret object of worship“. Bunsen’s lectures were a revelation to<br />

Lenard, who was now firmly resolved to become a scientist; he matriculated at Heidelberg in the<br />

winter semester 1883–1884“.<br />

Der Text Lenards geht über eine bloße Mitschrift hinaus; er versucht, Bunsens spezifische<br />

Vortragsweise wiederzugeben:<br />

„Der Gegenstand, der uns hier beschäftigen wird, bildet einen Zweig jener Abtheilung des menschlichen<br />

Wissens, welche man im Gegensatz zu den classischen Wissenschaften Naturwissenschaft<br />

nennt. – Die Betrachtung der Körper in der Natur zeigt, dass alle Körper gewisse Eigenschaften im<br />

selben Grade und in derselben Weise gemeinsam haben; diese Eigenschaften sind die allgemeinen<br />

Körpereigenschaften. – Eine solche ist die Ausdehnung und Undurchdringlichkeit: alle Körper<br />

erfüllen den Raum nach 3 Dimensionen so, dass durch die Materie welche sich innerhalb dieser<br />

Dimensionen befindet, verhindert wird, dass nocheinmal Materie sich im selben Raume zur gleichen<br />

Zeit befinde. – Eine 2te allgemeine Körpereigenschaft ist die Gravitation oder Schwere,<br />

welche bewirkt, dass jeder Körper jedem andern sich mit einer bestimmten Kraft zu nähern<br />

bestrebt ist. Wenn also 2 Körper sich irgendwo frei beweglich im Raume befinden, so werden sie<br />

sich mit einer Kraft einander nähern, welche durch das Gesetz der Gravitation bestimmt ist, diese<br />

Kraft nimmt ab wie das Quadrat der Entfernung. Eben eine solche Eigenschaft ist die Trägheit,<br />

deren Existenz aus der Art der Bewegung aller Körper folgt, sie ist das Bestreben ewig im selben<br />

Zustand zu verharren, sei diess nun ein Zustand der Bewegung oder der Ruhe. Das Bestreben ewig<br />

zu verharren wenn nicht oder bis eine äussere Einwirkung diesen Zustand verändert. Befindet sich<br />

also ein Körper im Weltraum in Ruhe, so wird er fort in Ruhe bleiben und bewegt er sich, in einer<br />

bestimmten Richtung so wird er sich immerfort in derselben Richtung fortbewegen bis nicht eine<br />

äussere Einwirkung auf ihn statthat...“.<br />

Angebunden sind ferner Lenards eigenhändige „Notizen über Analysen aus Bunsens Laboratorium“<br />

(5 Seiten) sowie die eigenhändige Mitschrift der Chemievorlesung von Hermann Kopp<br />

(1817–1892) aus dem Wintersemester 1883/84 (2 Bll., 69 hs. num. Seiten). – Vorderdeckel mit<br />

verklebten Leinwandresten. Insgesamt sehr gut erhalten. – Wertvolles Dokument für die<br />

Geschichte der Physik wie auch für die Heidelberger Universitätsgeschichte.<br />

41 LEUBA, FRITZ, Les champignons comestibles et les espèces vénéneuses avec<br />

lesquelles ils pourraient être confondus. Mit 54 (52 chromolithogr.) Tafeln. XLI, 118<br />

Seiten, 1 Bl. Folio. Halbleinen mit goldgepr. Rückentitel und Rückenvergoldung.<br />

Neuchâtel, Delachaux & Niestlé, (1887–)1890. € 750.–<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!