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Alte Medizin · Homöopathie Alte ... - Antiquariat Franz Siegle

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Il Gesù (1570). Diese Kirche wurde bald zum Prototyp eines unzählige Male nachgeahmten Stils,<br />

den man – übrigens zu Unrecht – den ‘Jesuitenstil’ genannt hat. Seit der Renaissance waren in Rom<br />

Kirchen nur noch im straffen, pyramidenartigen Hochbau errichtet worden. Vignola kehrte zum<br />

lateinischen Kreuz zurück, die Kuppel wirkt bei ihm wieder raumschaffend. Die Seitenschiffe<br />

werden durch niedrige Seitenkapellen ersetzt. Die Fassade wird gleichsam zum autonomen<br />

Bauwerk, sie folgt den klassischen Ordnungen“ (Champigneulle, Geschichte der Architektur, S.<br />

179 f.). – Kupfertitel im Außenrand rückseitig verstärkt, Bl. 3 untere rechte Ecke angesetzt, 2 Seiten<br />

etw. verschmutzt, 2 Bll. im Innensteg verstärkt. Wegen eines leichten Braunflecks (gegen Schluß<br />

zunehmend) im rechten Rand meist kl. Ausbesserungen und Verstärkungen. Trotz dieser kl.<br />

Mängel gutes Exemplar. – Kat. d. Ornamentstichslg. Bln. 4695. Fowler 387<br />

Barocke Dermatologie<br />

77 VOGEL, TOBIAS, Curiöser Haut-Diener, vorstellend der menschlichen Haut<br />

Schönheit und Heßlichkeit. Worbey zu deren Erhaltung und Verbesserung dienliche<br />

Mittel vorgeschlagen werden. Mit gestoch. Frontispiz. 17 Bll., 761 Seiten, 9 Bll. Schmal-<br />

8°. Lederband im Stil der Zeit mit Rückenschild und goldgepr. Rückentitel. Leipzig,<br />

Gleditsch, 1690. € 4.500.–<br />

Sehr seltenes und frühes Werk über die Beschaffenheit<br />

der Haut, Hautkrankheiten und ihre Heilung, Hautpflege<br />

und Kosmetik. Mit zahlreichen Rezepturen und<br />

Schönheitsmitteln. – Die Themen reichen von A wie<br />

„Arsbacken wie sie sein sollen“ über K wie „Kothe<br />

machen schön“ bis hin zu Z wie „Zauberey der Schönheit“.<br />

„An der Schwelle zum 18. Jahrhundert fasst Vogel noch<br />

einmal die Erkenntisse, die in erster Linie der Erforschung<br />

des menschlichen Körpers durch die Anatomie<br />

seit 1500 zu danken sind, zusammen. Das Interesse an<br />

der Materialität der Haut ist der Anatomie als der<br />

vorherrschenden medizinischen Verfahrensweise seit<br />

1500 verpflichtet: Beschrieben wird die materielle<br />

Zusammensetzung der Haut, die Schichtung verschiedener<br />

Häutchen, die Poren oder Warzen usf., betont<br />

wird die äußere Pflege der Haut, die Kosmetik. Die<br />

materielle Beschaffenheit der Haut soll unmittelbar<br />

Aufschluss über die menschliche Seele, über den<br />

Charakter verleihen. Das Titelkupfer übernimmt das<br />

Frontispiz aus Thomas Bartholins ‘Anatomia reformata’<br />

von 1651, die an Nägeln hängende Haut eines<br />

Sezierten, die nicht zufällig in säkularisierter Weise auf<br />

die Haltung des leidenden, nicht des früh- und hochmittelalterlichen<br />

‘Christus triumphans’ anspielt. Die<br />

abgezogene Haut überlagern drei Sinnbilder oder allegorische<br />

Darstellungen unter den Überschriften: ‘Den<br />

schönen folg ich / ich scheu die hesslichkeit / doch mit<br />

unterscheid’. Ein geflügelter Knabe (Cupido?) folgt<br />

einer schön gekleideten, in einem üppig blühenden<br />

Ambiente lustwandelnden Frau, läuft schnell an einer<br />

mageren, vor einem verdorrten Baum sitzenden Frau<br />

vorbei und konsultiert ein Buch, um sich in den Stand<br />

zu setzen, den richtigen Unterschied vorzunehmen“<br />

(Ausst.-Kat. Wolfenbüttel 82: Haut. Zwischen 1500<br />

und 1800, No. 18 und an anderen Stellen sehr ausführlich).<br />

– Geringfügige Ausbesserungen. Ausgezeichneter<br />

Erhaltungszustand. – VD17 23:240368R.<br />

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