Alte Medizin · Homöopathie Alte ... - Antiquariat Franz Siegle

Das „älteste erhaltene geographische Werk der Römer“ (Tusculum) in einer hübschen deutsch/
lateinischen Parallelausgabe. – Die aus guten Quellen schöpfende Beschreibung der bewohnten
Welt „wurde von Gelehrten und Wissbegierigen seit jeher hochgeschätzt, denn in Melas Werk
werden viele Örtlichkeiten, wie der Taunus, Trier, der Main, Teile des Bodensees und Skandinavien,
Gebirge und Flüsse das erste Mail erwähnt“ (Wikipedia). – Teils etw. stockfl., Kopfschnitt
etw. fleckig; reizend gebunden mit schönen Buntpapiervorsätzen.
Die erste und bedeutendste Melanchthon-Biographie
49 MELANCHTHON – CAMERARIUS, JOACHIM, De Philippi Melanchthonis
ortu, totius vitae curriculo et morte, implicata rerum memorabilium temporis illius...
Mit kl. Druckermarke a. d. Titel. 10 Bll., 423 (recte 424) Seiten, 1 weißes, 9 Bll. Blindgeprägter
Schweinslederband der Zeit, monogr. „I.V.S.“ und dat. „1566“. Leipzig,
Voegelin, 1566. € 950.–
Erster Druck der ersten Ausgabe. Kustode auf Bl. A2 recto hier „stißi-“, die Variante „stißimum“
wird von Hammer als zweiter Zustand beschrieben. Das VD 16 macht keine derartige Unterscheidung.
– Die erste und bedeutendste Melanchthon-Biographie; Camerarius gründete seine Darstellung
auf umfangreiche Korrespondenzen, was dem Werk bis heute seinen hohen Quellenwert
erhielt. – Der zeitgenössische Prägeband (vorne Patientia-Platte und „I.V.S./1566“, hinten
württembergisches Wappen, jeweils mit kl. innerer Einfassung mit Wappen und Porträt-Medaillons
sowie größerer äußerer Einfassung mit Reformatoren-Büsten) stammt aus der Werkstatt
des Stuttgarter und später Tübinger Buchbinders Wolfconrad Schwickart (vgl. Goldschmidt,
Gothic & Renaissance Bookbindings, 227). – Einband etw. berieb. und fleckig, ohne Bindebänder,
vorderer Spiegel erneuert, fliegender Vorsatz mit Eintrag von alter Hand; innen gering gebräunt,
am oberen Rand teils leicht wasserfl., Titel mit kl. hinterlegter Wurmsp. und hs. Vermerk am unteren
Rand, im Text einige alte Marginalien. – VD16, C 502. IA 130.520. Ebert 3391. Hammer
366. Hartfelder 624, 43.
Renaissance Midwifery
50 MERCURIO, SCIPIONE (GIROLAMO), La Commare... Kindermutter- Oder
Hebammen-Buch, Worinnen von dem wunderbahren Werck der Empfängniß, und
Geburth eines Menschen; Und was deroselben anhänget... gehandelt wird... Welches
auß dem Italiänischen in die Hochteutsche Sprache versetzet, an vielen Orthen vermehret
und mit denen Alten, auch etzlichen Neuen Kupffern verbessert hat Gottfried
Welsch. Editio secunda, auctior & correctior. Mit schönem Kupfertitel von J. R. Schildknecht
und 23 num. Kupfertafeln. 16 Bll. (incl. Kupfertitel), 844 (recte 836) Seiten. 4°.
Pergamentband der Zeit mit hs. Rückentitel und Rückenschild. Wittenberg, M.
Henckel für T. Mevius Erben und E. Schumacher, 1671. € 2.200.–
Dritte deutsche Ausgabe des ersten italienischen Hebammenbuches, das insbesondere für die
Geschichte des Kaiserschnittes große Bedeutung erlangte. – Mercurios Buch gehörte seit seiner
Erstveröffentlichung 1595/96 zu den populärsten Geburtshilfebüchern des 17. Jahrhunderts. Bis zu
Beginn des 18. Jahrhunderts erschienen allein 18 italienische Ausgaben. Die deutsche Fassung des
Leipziger Medizinprofessors Gottfried Welsch (1618–1690) erschien zuerst 1652 und 1653 in Leipzig.
„In dieser Schrift wird zum ersten und einzigen Male während des 16. Jahrhunderts das enge
Becken und zwar eine Verengung durch die nach innen gebogenen Schambeine als Kaiserschnitt-
Indikation aufgestellt“ (Fasbender). – „One of the earliest works on obstetrics to be published in
Italy. It maintained an authoritative position in Italy and Germany for more than one hundred and
twenty-five years, and Mercurio’s writings remain as the outstanding contribution to Italian obstetrics
during the sixteenth and seventeenth centuries“ (Heirs of Hippocrates 234). – Meist etw.
gebräunt, Titel und ersten Bl. oben angerändert; Rückenschild erneuert. Titel mit Monogramm-
Stempel des Karlsruher Arztes und Medizinhistorikers Walther Pfeilsticker (1880–1969). Innendeckel
mit gestoch. Exlibris des Mediziners Godofredus Hen(n)icke aus der Grafschaft Hohen-
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