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Alte Medizin · Homöopathie Alte ... - Antiquariat Franz Siegle

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Seine Voreltern waren kirchlich gesinnte Leute... Hans L. selbst hatte viele Fahrten zu den Heiligen<br />

gethan, viel Gut gestiftet in Kirchen und Klöster... Aber schon meldete sich auch in Neckarsteinach<br />

die neue Zeit an... In diesem Jahre (1518) kam bekanntlich Luther nach Heidelberg und disputirte<br />

daselbst unter großem Zulauf und lautem Beifall, und es ist um so wahrscheinlicher, daß auch<br />

Landschad dieser Disputation beigewohnt habe, als damals drei seiner Söhne... in Heidelberg<br />

studierten“ (ADB). – In der vorliegenden Schrift sagt Landschad, er habe alle Schriften Luthers<br />

gelesen und mit der Bibel verglichen, aber es sei ihm kein Gelehrter bekannt, der in einem einzigen<br />

Punkte die Lehre Luthers widerlegen könne. Anschließend „ain hüpscher Spruch“, der, verziert<br />

mit einigen Holzschnitt-Zierleisten, auch ein gereimtes Vaterunser enthält. – „Es ist zu bemerken,<br />

daß in dasselbe Jahr die Schrift Sickingen’s an Diether von Handschuchsheim fällt; aber Landschad’s<br />

Schrift ist wohl die älteste protestantische Schrift aus Kurpfalz“ (ADB XXXV, 671 f.). –<br />

3 kl. Wurmlöchlein, sonst sehr gutes Exemplar. – VD 16, L 225. BMC, German Books, 482. Schottenloher<br />

32227a. Kuczynski 1234. Jackson 2025 (inkomplett). – Abbildung und weitergehende<br />

Ausführungen zu Landschad von Prof. R. Düchting direkt nach dem Titel.<br />

Laymanns Stellungnahme in der Hexenfrage<br />

38 LAYMANN, PAUL, Theologiae moralis liber quartus. De virtute, et statu religionis.<br />

3 Teile in 1 Band. Mit 3 Holzschn.-Titelvignetten. 2 Bll., 471; 1 Bl., 5–481 (so<br />

komplett!) Seiten; 1 Bl., 348 Spalten, 4 Bll. 4°. Blindgeprägter Schweinslederband der<br />

Zeit auf Holzdeckeln. München, N. Henrici, 1625. € 850.–<br />

Seltene erste Ausgabe. – Hauptwerk von Paul Laymann (1574–1635), Prof. des kanonischen Rechts<br />

in München, Ingolstadt und Dillingen. – Die Titel der Teile II und III: „Theologiae moralis liber<br />

quintus. De Sacramentis, et Sacrificio novae legis“ und „Moralis theologiae. Repertorium seu<br />

compendiosa rerum...“. – „Der Jesuit Paul Laymann gilt als einer der bedeutendsten Moraltheologen<br />

seiner Zeit. Er war zunächst für die Hexenverfolgungen eingetreten, revidierte jedoch seine<br />

Meinung unter dem Einfluß seines Ordensbruders Adam Tanner und plädierte für eine Modifikation<br />

des Prozessrechts. 1625 erschien sein fünfbändiges Werk ‘Theologia moralis’, das u. a. eine<br />

kritische Replik auf Martin Del Rio (1551–1608) enthielt. Del Rios weit verbreitete Hexenlehre<br />

zählte zu den einflussreichsten dämonologischen Schriften in Europa. Während Del Rio die<br />

Ansicht vertrat, dass in Hexenprozessen nach Ausnahmerecht verfahren werden dürfe, widersprach<br />

Laymann der gängigen Praxis, dass eine Anzeige bereits zur Verurteilung reiche. Auch<br />

warnte er vor der Anwendung der Folter und forderte, im Zweifel eine mildere Strafe zu verhängen“<br />

(Hexenwahn. Ängste der Neuzeit. Ausst.-Kat. des Deutschen Histor. Museums Berlin 2002,<br />

S. 292). – Laymanns Werk erschien zu seinen Lebzeiten in zwei weiteren überarbeiteten Auflagen.<br />

Ein Jahrhundert galt die „Theologia moralis“ als Standardwerk, „noch von Matthias J. Scheeben<br />

1867 gerühmt wegen ihrer ‘klassischen Ruhe und Klugheit sowie ihrer großen Erudition’. Dieses<br />

Werk gehört in die Anfangszeit der Moraltheologie als eigenständige Disziplin, ausgezeichnet vor<br />

allem durch die Betonung des Gewissens und die Wiederaufnahme des Tugendschemas des heiligen<br />

Thomas von Aquin.“ (Rainer Florie, Univ. Augsburg). – Der erste Titel mit handschriftl. Besitzvermerks<br />

des Münchener Jesuitenkollegs, dat. 1625, ferner neuerer Stemp. der Klosterbibliothek.<br />

Ohne die fliegenden Vorsätze. Einband berieb., ohne Schließen. Leichte Gebrauchssp. – VD17<br />

12:108396Q; 12:108399N; 12:108472B. Soldan-Heppe, Geschichte der Hexenprozesse II, 184 f.<br />

NDB 14, S. 6.<br />

Emblembuch<br />

39 LE CLERC, JEAN, Le spectacle de la vie humaine. Mit 103 emblematischen<br />

Kupfern. IV, 420, IV, 2 Bll., 103 Seiten. 4°. Lederband der Zeit mit ornamentaler<br />

Rückenvergoldung. Den Haag, J. van Duren, 1755. € 950.–<br />

Die hübschen Kupfer sind jenen in Otto van Veens „Horatii Flaccii emblemata“ von 1607 nachempfunden.<br />

– Viersprachiger Text in <strong>Franz</strong>ösisch, Holländisch, Latein und Deutsch. – Deckel etw.<br />

beschabt, sonst jedoch sauberes, sehr gut erhaltenes Exemplar. – Praz 524. Landwehr, Dutch<br />

Books, 131. – Siehe Einbandabbildung 3. Umschlagseite (oben Mitte) und nächste Seite.<br />

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