I. Joseph Pape - Sauerlandmundart
I. Joseph Pape - Sauerlandmundart
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Auch für die nächste Generation ließ <strong>Pape</strong> im Bürener Wohnhaus eine<br />
plattdeutsche Inschrift anbringen: „1892 den 8. Sept. hett hei uawen ’n<br />
par junge Luie ’t Regemänte anfangen. Guat helpe ’ne födder.“<br />
(Foto: Walter Olma, Heimatverein Büren)<br />
6. Iut ‘m Siuerlanne (1878):<br />
Die drei Erzählungen<br />
Allein das Vorwort zu <strong>Pape</strong>s einzigem Mundartwerk wäre Anlaß genug, das<br />
Buch „Iut ‘m Siuerlanne“ im Rahmen einer regionalen Mundartliteraturgeschichte<br />
nicht nur beiläufig zu nennen. Es enthält – neben der frühesten Würdigung des<br />
legendären Lügenpastors – die erste und wohl bedeutsamste Programmatik für<br />
eine ernsthafte plattdeutsche Literatur aus dem Sauerland. Den hier gesponnenen<br />
Faden hat viel später erst die Mundartlyrikerin Christine Koch (1867-1951) wieder<br />
aufgenommen, die übrigens wie <strong>Pape</strong> aus der heutigen Gemeinde Eslohe<br />
stammt. Auch sie vermittelt ihr Anliegen nicht über eine abgehobene Programmschrift,<br />
sondern literarisch im Rahmen ihrer Mundartprosa. In sprachlicher Hinsicht<br />
bewegt sich <strong>Pape</strong> im Vorwort besonders unbeschwert und nahe an der Leutesprache.<br />
Die direkte Rede gehört zu den großen Stärken in Grimmes Werk. <strong>Pape</strong><br />
beweist, daß er den Ton der lebendigen Unterhaltung ebenso überzeugend<br />
treffen kann.<br />
Die sich anschließenden drei Novellen zeigen, welche Herausforderungen <strong>Pape</strong><br />
bei der durchgreifenden Neubearbeitung der hochdeutschen Vorlagen gemeistert