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I. Joseph Pape - Sauerlandmundart

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6<br />

I.<br />

<strong>Joseph</strong> <strong>Pape</strong> (1831-1898)<br />

als „erster plattdeutscher<br />

Novellist Westfalens“<br />

Von Peter Bürger<br />

Der Jurist und „sehr spät romantische“ Dichter <strong>Joseph</strong> <strong>Pape</strong> (1831-1898), ein<br />

Freund Grimmes, ist nicht nur als hochdeutscher Lyriker, Verfasser dicker Versepen<br />

und „laientheologischer“ Schriftsteller hervorgetreten. Zu seinem stattlichen<br />

Werk gehört auch ein einzelnes plattdeutsches Buch mit dem Titel „Iut‘m<br />

Siuerlanne“, erschienen 1878 bei Schöningh in Paderborn. Als erster Sauerländer<br />

hat <strong>Pape</strong> mit diesem Werk die Richtung einer ernsten, nicht auf den Schwank<br />

festgelegten Mundartprosa eingeschlagen. Damit konnte er keine breite Lesergunst,<br />

wohl aber einen Platz in den einschlägigen Darstellungen zur Mundartliteraturgeschichte<br />

erlangen.<br />

1. Zur Biographie<br />

<strong>Joseph</strong> <strong>Pape</strong>, geboren am Osterfest 1831 im Schatten der Esloher Pfarrkirche St.<br />

Peter und Paul, war das einzige Kind des Landwirtes Franz Ferdinand <strong>Pape</strong><br />

(1800-1831) und der Anna Maria Katharina Agatha, geb. Simon aus Allendorf<br />

(1799-1858). Der Vater stirbt ein halbes Jahr nach seiner Geburt. Das väterliche<br />

Anwesen wird verkauft. Die Mutter findet mit ihrem Sohn Aufnahme beim<br />

Esloher Pfarrer <strong>Joseph</strong> Cramer (1785-1841), ihrem ebenfalls aus Allendorf<br />

stammenden Onkel. – „Eslohe war damals ein Ort mit kaum zwanzig Häuser, die<br />

sich um die Kirche scharten.“ (Magdalene Padberg) – Neben dem Besuch der<br />

einklassigen Esloher Schule erhält <strong>Pape</strong> beim Pfarrer Wilhelm Halfmann in<br />

Wenholthausen privaten Lateinunterricht zur Vorbereitung auf eine weiterführende<br />

Schullaufbahn. Pastor Cramer stirbt Anfang Dezember 1841. Ab 1842 findet<br />

die Witwe <strong>Pape</strong> mit ihrem elfjährigen Sohn bei einem weiteren priesterlichen<br />

Onkel, dem damaligen Hellefelder Pastor Ludwig Brüggemann, ein neues Zuhause.<br />

Über die Mutter wissen wir, daß sie musisch veranlagt und der Dichtkunst

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