Infodienst Krankenhäuser - ver.di: Gesundheits- und Sozialwesen
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Tarifpolitik<br />
* zum Streikrecht<br />
bei Kirchen,<br />
Diakonie <strong>und</strong><br />
Caritas siehe<br />
<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> 36,<br />
S. 15;<br />
zum Warnstreik<br />
Diakonie Württemberg<br />
siehe<br />
<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> 37,<br />
S. 17<br />
Erfolgreiche Aktionen der KMG-<br />
Beschäftigten in Güstrow <strong>und</strong> Kyritz<br />
Am 20. August 2008 wurde mit<br />
aktiven Mittagspausen von r<strong>und</strong><br />
260 Beschäftigten der Forderung<br />
nach Entgelterhöhungen Nachdruck<br />
<strong>ver</strong>liehen.<br />
Seit fast sieben Jahren hat es für<br />
<strong>di</strong>e KMG-Beschäftigten (Klinik-<br />
Management-Gesellschaft) keine<br />
Gehaltserhöhungen mehr gegeben.<br />
Das letztmalige Angebot des<br />
Arbeitgebers wurde einhellig abgelehnt.<br />
Dieses Angebot enthielt<br />
eine prozentuale Erhöhung ab<br />
1.8.2008 um 4%, eine weitere Erhöhung<br />
ab 1.1.2010 um 3,5% mit<br />
einer Laufzeit bis Ende 2012.<br />
Gleichzeitig wurde <strong>di</strong>e Erhöhung<br />
der wöchentlichen Arbeitszeit auf<br />
42 Std./Woche als unab<strong>di</strong>ngbare<br />
Kompensation <strong>ver</strong>langt.<br />
Alles in allem also ein Minusangebot!<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> fordert den <strong>di</strong>akonischen<br />
Arbeitgeber<strong>ver</strong>band VdDD (Verband<br />
<strong>di</strong>akonischer Dienstgeber in<br />
Deutschland) zu Tarif<strong>ver</strong>handlungen<br />
auf. »Die Verhandlungen um<br />
Lohnerhöhungen in der Arbeitsrechtlichen<br />
Kommission des Diakonischen<br />
Werkes der EKD sind<br />
gescheitert«, sagte <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-B<strong>und</strong>esvorstandsmitglied<br />
Ellen Paschke.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> rufe nun alle Einrichtungen,<br />
<strong>di</strong>e nach den Arbeits<strong>ver</strong>tragsrichtlinien<br />
des Diakonischen Werkes<br />
der Evangelischen Kirche<br />
Deutschlands (EKD) bezahlen, zu<br />
Aktionen bis hin zu Warnstreiks<br />
auf. »Es muss <strong>ver</strong>hindert werden,<br />
■ 22<br />
Wenn es kein neues Verhandlungsangebot<br />
des Arbeitgebers<br />
gibt, sind weitere Aktionen bis hin<br />
zum Streik nicht ausgeschlossen.<br />
Ein ausführlicher Bericht folgt in<br />
der nächsten <strong>Info<strong>di</strong>enst</strong>-Ausgabe.<br />
Die KMG betreibt u.a. mehrere<br />
Reha- <strong>und</strong> Akutkliniken sowie<br />
Seniorenheime vorwiegend in<br />
Brandenburg, Mecklenburg-<br />
Vorpommern <strong>und</strong> Thüringen. ■<br />
Katja Paul, <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-B<strong>und</strong>es<strong>ver</strong>waltung<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> fordert Diakonie<br />
zu Tarif<strong>ver</strong>handlungen auf<br />
dass <strong>di</strong>e Diakonie auf Dauer von<br />
der allgemeinen Lohnentwicklung<br />
in der Branche abgehängt wird«,<br />
betonte Paschke.<br />
Hintergr<strong>und</strong> der Verschärfung<br />
des Tarifkonflikts ist der Versuch<br />
der <strong>di</strong>akonischen Arbeitgeber, <strong>di</strong>e<br />
r<strong>und</strong> 150.000 Beschäftigten<br />
b<strong>und</strong>esweit von den Tarifen des<br />
öffentlichen Dienstes abzukoppeln.<br />
Gerade <strong>di</strong>e unteren <strong>und</strong><br />
mittleren Vergütungsgruppen sollen<br />
demnach weniger <strong>ver</strong><strong>di</strong>enen.<br />
Eine entsprechende Schlichtungsempfehlung<br />
hatte zuletzt <strong>di</strong>e<br />
Arbeitnehmerseite in der Arbeits-<br />
SCHWERINER VOLKSZEITUNG<br />
rechtlichen Kommission der Diakonie<br />
als »völlig unzumutbar« zurückgewiesen.<br />
Gleichzeitig widersprach Paschke<br />
Gerüchten, Kirchenbeschäftigte<br />
dürften nicht <strong>di</strong>e Arbeit niederlegen.<br />
»Streik ist ein Gr<strong>und</strong>recht,<br />
das allen Beschäftigten – auch in<br />
der Kirche – zusteht.«<br />
Bereits im März 2007 hatten<br />
400 Diakoniebeschäftigte in Stuttgart<br />
einen erfolgreichen eintägigen<br />
Warnstreik durchgeführt.* ■<br />
Renate Richter, <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-B<strong>und</strong>es<strong>ver</strong>waltung<br />
<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 42 ■ Oktober 2008<br />
RENATE STIEBITZ, POTSDAM<br />
THORMANN /<br />
MÄRKISCHE ALLGEMEINE