Infodienst Krankenhäuser - ver.di: Gesundheits- und Sozialwesen
Infodienst Krankenhäuser - ver.di: Gesundheits- und Sozialwesen
Infodienst Krankenhäuser - ver.di: Gesundheits- und Sozialwesen
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>politik<br />
Am 3.9.2008 in Hanno<strong>ver</strong><br />
Jahr 2011 ein besseres Verfahren<br />
zur Krankenhausfinanzierung einzurichten,<br />
weiß niemand.<br />
■ Mehr Personal will <strong>di</strong>e<br />
B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerin.<br />
21.000 zusätzliche Stellen in der<br />
Pflege sollen in den nächsten drei<br />
Jahren geschaffen werden. Be<strong>di</strong>ngung:<br />
Wenn <strong>Krankenhäuser</strong> davon<br />
ein Drittel selbst bezahlen, geben<br />
Krankenkassen Geld dazu.<br />
■ Auf <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Forderung<br />
nach Regeln für ausreichend Personal<br />
(Personalbemessung) reagieren<br />
nicht nur <strong>di</strong>e Länder, sondern<br />
auch <strong>di</strong>e Krankenhausträger <strong>und</strong><br />
-geschäftsführungen ablehnend.<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> kann bei <strong>di</strong>eser Forderung<br />
allenfalls auf <strong>di</strong>e Unterstützung<br />
der Pflege<strong>ver</strong>bände rechnen. Die<br />
<strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Forderung greife in <strong>di</strong>e<br />
unternehmerische Entscheidung<br />
ein, lautet <strong>di</strong>e Kritik. Doch genau<br />
das will <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>. Denn <strong>di</strong>e Beschäftigten<br />
wollen nicht weiter dulden,<br />
dass <strong>di</strong>e Stellenaustattung als<br />
Puffer für <strong>di</strong>e unzureichende Krankenhausfinanzierung<br />
<strong>di</strong>ent.<br />
■ 6<br />
Als Pluspunkt sieht <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>di</strong>e<br />
Tatsache, dass B<strong>und</strong>eskanzlerin<br />
Angela Merkel <strong>und</strong> Teile der CDU/<br />
CSU ihre Absicht wohl nicht durchsetzen<br />
können, <strong>di</strong>e Krankenhausfinanzierung<br />
so lange zu <strong>ver</strong>zögern,<br />
bis der Beitragssatz für den<br />
<strong>Ges<strong>und</strong>heits</strong>fonds im Oktober<br />
2008 festgezurrt ist. Das hätte <strong>di</strong>e<br />
B<strong>und</strong>es<strong>ver</strong>einigung der deutschen<br />
Arbeitgeber<strong>ver</strong>bände gerne, denn<br />
dann wären <strong>di</strong>e Spielräume für <strong>di</strong>e<br />
Krankenhausfinanzierung noch<br />
geringer. Zusätzliche Ausgaben<br />
müssten künftig <strong>di</strong>e Unternehmen<br />
nicht mehr mitbezahlen, sondern<br />
<strong>di</strong>e Versicherten über einen Zusatzbeitrag.<br />
Wie es nach der Berliner<br />
Demonstration weitergeht<br />
Für <strong>di</strong>e <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-Kampagne bedeutet<br />
das: Wir müssen gleich nach<br />
der Demonstration den Druck auf<br />
<strong>di</strong>e B<strong>und</strong>estagsabgeordneten <strong>und</strong><br />
Landesregierungen <strong>ver</strong>stärken<br />
nach dem Motto: »Jede Stimme<br />
zählt«.<br />
Wir erwarten von den B<strong>und</strong>estagsabgeordneten,<br />
dass sie den<br />
angekün<strong>di</strong>gten Gesetzentwurf<br />
nicht abnicken, sondern im Sinne<br />
der Patientinnen, Patienten <strong>und</strong><br />
Beschäftigten besser fassen. Wir<br />
<strong>ver</strong>langen von jeder Abgeordneten<br />
<strong>und</strong> jedem Abgeordneten eine<br />
Entscheidung: für oder gegen <strong>di</strong>e<br />
<strong>Krankenhäuser</strong>, für oder gegen <strong>di</strong>e<br />
Arbeitsbe<strong>di</strong>ngungen von einer Million<br />
extrem belasteten Beschäftigten,<br />
für oder gegen das Interesse<br />
von 17 Millionen Patientinnen <strong>und</strong><br />
Patienten, <strong>di</strong>e jedes Jahr ins Krankenhaus<br />
müssen.<br />
Ulla Schmidts Arbeitsgruppe<br />
zum »sachgerechten Personaleinsatz«<br />
Auch das ist ein Ergebnis unseres<br />
Drucks: B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsministerin<br />
Ulla Schmidt hatte zu<br />
einem »Pflegegipfel« am 10.9.<br />
2008 eingeladen. Dort <strong>ver</strong>einbarte<br />
sie mit <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> <strong>und</strong> den Pflege<strong>ver</strong>bänden,<br />
dass sich drei Arbeitsgruppen<br />
mit der Zukunft der<br />
Pflege befassen. Die erste soll<br />
Noch nicht serienreif: Pflegeroboter<br />
im Klinikum am Weissenhof in Weinsberg (BaWü)<br />
<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 42 ■ Oktober 2008