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Infodienst Krankenhäuser - ver.di: Gesundheits- und Sozialwesen

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Wie <strong>di</strong>ese professionellen Kompetenzen<br />

in 160 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

2 Wochen Praktikum entwickelt<br />

<strong>und</strong> gefördert werden sollen,<br />

bleibt das Geheimnis des Autorenteams<br />

<strong>di</strong>eser Richtlinie. Diese Qualifikation<br />

bewegt sich nicht einmal<br />

auf dem Niveau einer Pflegehilfskraft,<br />

für <strong>di</strong>e üblicherweise mindestens<br />

500 Unterrichtsst<strong>und</strong>en im<br />

Rahmen einer einjährigen praktischen<br />

Ausbildung vorgesehen<br />

sind.<br />

Erst eine solche Ausbildung wäre<br />

anrechnungsfähig auf eine Fachausbildung<br />

<strong>und</strong> insoweit als Einstiegsqualifikation<br />

<strong>ver</strong>tretbar. Mit<br />

dem von GKV <strong>und</strong> B<strong>und</strong>esregierung<br />

<strong>ver</strong>tretenen Modell wird<br />

weder <strong>di</strong>e Dementenbetreuung in<br />

einer angemessenen Form <strong>ver</strong>bessert,<br />

noch erhalten <strong>di</strong>e Betreuer/<br />

-innen eine Berufsperspektive, <strong>di</strong>e<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> gründet PiA-AG<br />

In den Räumlichkeiten der <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-<br />

B<strong>und</strong>es<strong>ver</strong>waltung fand am 7.9.<br />

2008 das Gründungstreffen der<br />

<strong>ver</strong>.<strong>di</strong> PiA-AG statt. <strong>ver</strong>.<strong>di</strong> hatte zu<br />

<strong>di</strong>esem Treffen eingeladen, um gemeinsam<br />

mit einigen Vertretern<br />

der Psychotherapeuten in Ausbildung<br />

(PiA) über <strong>di</strong>e Situation des<br />

ihnen Aussichten auf einen dauerhaften<br />

Verbleib im Arbeitsmarkt<br />

eröffnet.<br />

Keine gute Figur in der öffentlichen<br />

Debatte machten <strong>ver</strong>schiedene<br />

Vertreter/-innen der Pflegewissenschaft,<br />

<strong>di</strong>e von den Me<strong>di</strong>en<br />

als Experten in <strong>di</strong>eser Frage konsultiert<br />

wurden. Während Gewerkschaft<br />

<strong>und</strong> Berufs- <strong>und</strong> Fach<strong>ver</strong>bände<br />

das Konzept kritisieren,<br />

sieht <strong>di</strong>e Pflegewissenschaft das<br />

unterschiedlich.<br />

Angelika Zegelin von der Uni<strong>ver</strong>sität<br />

Witten-Herdecke übt heftige<br />

Kritik <strong>und</strong> <strong>ver</strong>weist darauf, dass<br />

»Spazierengehen« für <strong>di</strong>e Mehrzahl<br />

der dementen Heimbewohner/-innen<br />

auf Gr<strong>und</strong> ihrer Pflegebedürftigkeit<br />

nicht angesagt sei.<br />

Prof. Stefan Görres von der Uni<br />

Bremen hält hingegen den Einsatz<br />

von Langzeitarbeitslosen für eine<br />

psychotherapeutischen Nachwuchses<br />

zu beraten. Viele der PiA befinden<br />

sich nämlich aufgr<strong>und</strong> gesetzlicher<br />

Regelungen bezüglich<br />

ihrer Ausbildung in einer bedrohlich<br />

schlechten finanziellen Lage.*<br />

Anwesend bei <strong>di</strong>esem Treffen waren<br />

PiA aus Berlin, Hamburg, Leip-<br />

DANIEL WREDE, HANNOVER<br />

»gute Idee« (FR v. 18.8.2008) <strong>und</strong><br />

<strong>ver</strong>weist auf ein Modellprojekt aus<br />

Hamburg. »Viele Langzeitarbeitslose<br />

hätten dadurch eine Stelle<br />

bekommen, <strong>und</strong> auch <strong>di</strong>e Pflegequalität<br />

sei auf <strong>di</strong>ese Weise besser<br />

geworden«.<br />

Prof. Doris Schaeffer vom Institut<br />

für Pflegewissenschaft der Uni<br />

Bielefeld mag sich nicht so recht<br />

entscheiden, äußert aber immerhin<br />

Bedenken. Sie fordert fortlaufende<br />

Qualifikation <strong>und</strong> eine Einbettung<br />

in ein therapeutisches<br />

Konzept (FR v. 12.9.2008).<br />

Dass Pflegewissenschaftler/<br />

-innen auch bei der Entwicklung<br />

des Konzepts beteiligt gewesen<br />

sein sollen, lässt nichts Gutes<br />

ahnen. ■<br />

Gerd Dielmann, <strong>ver</strong>.<strong>di</strong>-B<strong>und</strong>es<strong>ver</strong>waltung<br />

zig, Münster <strong>und</strong> Frank Mutert aus<br />

München, Sprecher der B<strong>und</strong>eskonferenz<br />

der PiA.<br />

Die Tagesordnung sah zunächst<br />

einen Erfahrungsaustausch der<br />

Teilnehmer vor. Hierbei wurde wieder<br />

einmal deutlich, in welch <strong>ver</strong>zweifelter<br />

Situation sich viele PiA<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> <strong>Krankenhäuser</strong> Nr. 42 ■ Oktober 2008 ■ 25<br />

Berufspolitik<br />

DANIEL RÜHMKORF, BERLIN<br />

* Siehe auch<br />

<strong>Info<strong>di</strong>enst</strong> 38,<br />

S. 29

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