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Eine flexible Frau<br />

Kinostart: 6. Januar<br />

Verleih: Filmgalerie 451<br />

ie leben Menschen in unsicher werden-<br />

Wden Arbeitsverhältnissen? Was empfinden<br />

besonders Frauen, die im Vergleich zu Männern<br />

für die gleiche Arbeit im Durchschnitt 25<br />

Prozent weniger verdienen und in Krisenzeiten<br />

zuallererst ihren Job verlieren? Diesem Thema<br />

geht Tatjana Turanskyj in ihrem Spielfilmdebüt<br />

am Beispiel von Einzelschicksalen nach. Die Regisseurin<br />

vermutet, das propagierte Bild der<br />

„modernen emanzipierten Frau“ sei nichts weiter<br />

„<strong>als</strong> eine Affirmation an den derzeitigen Sta-<br />

Im Alter von Ellen<br />

Kinostart: 20. Januar<br />

Verleih: Real Fiction<br />

llen Colmar (Jeanne Balibar) arbeitet <strong>als</strong> Ste-<br />

Ewardess. Von den Flughäfen Düsseldorfs<br />

und Frankfurts aus jettet sie um die Welt. Ihr<br />

Privatleben ist ganz dem Job untergeordnet. Als<br />

sie von ihrem Freund verlassen wird, löst das<br />

bei ihr kurz vor einem Abflug eine Panik attacke<br />

aus. Kurzentschlossen verlässt sie das Flugzeug<br />

und wird entlassen. Ellen ist sich bewusst, dass<br />

sie etwas ändern muss. Noch auf dem Flughafen<br />

trifft sie eine Gruppe militanter Tierschützer,<br />

die ihrem Leben einen neuen Sinn geben.<br />

Pia Marais befasst sich auch in ihrem zwei-<br />

tus Quo, eine ‚konservative Emanzipation‘“.<br />

Turanskyjs Filmheldin ist die etwa 40-jährige<br />

Berlinerin Greta M. (Mira Partecke), die ihren<br />

Job in einem Architekturbüro verliert und<br />

auch in einem Callcenter gefeuert wird. Fortan<br />

zieht Greta durch die Straßen Berlins und durch<br />

die Fußgängerzone von Oberhausen-Sterkrade.<br />

Überall wo sie hinkommt, trifft Greta auf Frauen,<br />

die im Gegensatz zu Greta angepasst sind<br />

und sich nicht gegen die Zustände wehren. Der<br />

Film lief im Forum der Berlinale 2010.<br />

Deutschland 2010<br />

Regie & Drehbuch: Tatjana Turanskyj; Darsteller:<br />

Mira Partecke, Katharina Bellena, Laura Tonke,<br />

Sven Seeger, Torsten Haase, Fabio Pink, Michaela<br />

Benn, Andina Weiler, Bastian Trost; Produktion: Turanskyj<br />

& Ahlrichs GbR; www.filmgalerie451.de<br />

ten Spielfilm nach „Die Unerzogenen“ mit den<br />

Kindern der 68er-Generation. Für die Regisseurin<br />

ist „Im Alter von Ellen“ nicht so sehr das Porträt<br />

einer Frau, die mit der Einsamkeit kämpft.<br />

Pia Marais geht es nach eigener Aussage vielmehr<br />

um zwischenmenschliche Beziehungen in<br />

einer Zeit, in der die durch familiäre Strukturen<br />

garantierte Stabilität im Leben wegbricht.<br />

„Im Alter von Ellen“ wurde 2009 zu großen<br />

Teilen in Köln gedreht und feierte seine Weltpremiere<br />

bei den Filmfestspielen in Locarno<br />

2010.<br />

Deutschland 2010<br />

Regie: Pia Marais; Drehbuch: Horst Markgraf, Pia<br />

Marais; Darsteller: Jeanne Balibar, Stefan Stern,<br />

Georg Friedrich, Julia Hummer, Alexander Scheer,<br />

Eva Löbau; Produktion: Pandora Film Produktion<br />

in Koproduktion mit WDR und Arte;<br />

www.ellen.pandorafilm.com<br />

Satte Farben vor<br />

Schwarz<br />

Kinostart: 13. Januar<br />

Verleih: Farbfilm Verleih<br />

s geschieht nicht oft, dass ein Drehbuch dem<br />

EProduzenten so gefällt, dass er spontan der<br />

Ideengeberin und Koautorin auch die Inszenierung<br />

des Films anvertraut. So kam Sophie Heldman<br />

zu ihrem Spielfilmdebüt, in dem sie eine<br />

Geschichte aus dem eigenen Bekanntenkreis<br />

nacherzählt. Eine Geschichte, für die sie mit Senta<br />

Berger und Bruno Ganz die von ihr gewünschte<br />

Traumbesetzung gewinnen konnte.<br />

Anita und Fred sind seit etwa<br />

50 Jahren ein Paar. Erschüttert<br />

wird die Ehe, <strong>als</strong> bei Fred<br />

Prostatakrebs diagnostiziert<br />

wird und er zum Entsetzen seiner<br />

Frau die medizinische Behandlung<br />

verweigert. Vor ihren<br />

beiden erwachsenen Kindern<br />

verschweigen sie zunächst die<br />

Erkrankung, doch wie geht es<br />

weiter? Ihre Liebe soll niem<strong>als</strong><br />

enden, und so fassen sie einen<br />

Entschluss…<br />

Zu der Entscheidung der<br />

beiden alt gewordenen Liebenden<br />

sagt Sophie Heldman:<br />

„Wie das Auftreten auf die<br />

Bühne der Welt ist auch das<br />

Abtreten ein Punkt der Entscheidung<br />

und der Orientie-<br />

Poll<br />

Kinostart: 3. Februar<br />

Verleih: Piffl Medien<br />

ährend seines Germanistikstudiums ent-<br />

Wdeckte Chris Kraus das Werk der Dichterin<br />

Oda Schaefer (1900-1988) und fand heraus:<br />

Schaefer war seine Großtante. Die Familie<br />

hatte die Verwandte, die dem Kommunismus<br />

nahestand, verdrängt. Grund genug für Chris<br />

Kraus, seinen dritten Spielfilm nach „Scherbentanz“<br />

und „Vier Minuten“ Oda Schaefer zu widmen.<br />

„Poll“ basiert lose auf Schaefers Memoiren<br />

und spielt in dem von Russland beherrschten<br />

Estland kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs.<br />

Als Heranwachsende besucht Oda ihre<br />

Familie auf dem Gut Poll, doch entweder ist<br />

man mit sich selbst (ihr Vater) oder einer Affäre<br />

(die Tante) beschäftigt. Dann trifft Oda einen<br />

rung. Ich habe da eine Verbindung gefunden,<br />

auch wenn ein Ende anders ist <strong>als</strong> ein Anfang.“<br />

Gedreht wurde „Satte Farben vor Schwarz“, der<br />

im Wettbewerb der 58. Internationalen Filmfestspiele<br />

von San Sebastian seine Weltpremiere<br />

feierte, in einem Privathaus in Düsseldorf sowie<br />

in Köln, im Schloss Türnich bei Euskirchen und<br />

im Bergischen Land.<br />

Deutschland / Schweiz 2010<br />

Regie: Sophie Heldman; Drehbuch: Sophie Heldman,<br />

Felix zu Knyphausen; Darsteller: Senta<br />

Berger, Bruno Ganz, Barnaby Metschurat, Carina<br />

Wiese, Leonie Benesch, Sylvana Krappatsch,<br />

Thomas Limpinsel; Produktion: unafilm, Dschoint<br />

Ventschr Filmproduktion AG in Koproduktion<br />

mit WDR, Arte, Schweizer Fernsehen SRG SSR;<br />

www.satte-farben-vor-schwarz.de<br />

von der zaristischen Polizei verfolgten estnischen<br />

Anarchisten. Heimlich, einer romantischen Eingebung<br />

folgend, pflegt sie den schwer Verwundeten.<br />

„Oda Schaefer hat nie an große Menschheitsideen<br />

geglaubt. Ich teile diese Skepsis“, erklärt<br />

Regisseur Kraus. Allen großen Ideen hafte<br />

etwas Unmenschliches an. „Du kannst zur<br />

Humanität nur finden, wenn du bei dir selbst<br />

landest. Beim nackten, widersprüchlichen Ich.<br />

Wie unendlich schwer das ist, darum geht es in<br />

‚Poll‘.“ Beim Festival Internazionale del Film di<br />

Roma 2010 wurde Kraus‘ Film mit dem Spezialpreis<br />

der Jury ausgezeichnet.<br />

Deutschland / Österreich / Estland 2010<br />

Regie, Drehbuch: Chris Kraus; Darsteller: Paula<br />

Beer, Edgar Selge, Tambet Tuisk, Jeanette Hain,<br />

Richy Müller; Produktion: Kordes & Kordes Film<br />

GmbH in Koproduktion mit Dor Film, Amrion<br />

Production, SWR, BR, Arte, ARD Degeto, ORF<br />

www.poll-derfilm.de<br />

Kinovorschau – newsletter 7/2010 31

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