als PDF-Dokument herunterladen - Filmstiftung Nordrhein-Westfalen
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Neues aus der ifs<br />
Eine gute Nachricht für Szenen- und Kostümbildner:<br />
Teilnehmer beider Weiterbildungsprogramme<br />
an der ifs internationale filmschule<br />
köln können dank einer entsprechenden<br />
Maßnahmenzulassung zukünftig von der<br />
Bundesagentur für Arbeit gefördert werden.<br />
Vor der nächsten Weiterbildung im Bereich<br />
Kostümbild steht allerdings zunächst am 11. und<br />
12. Dezember ein Seminar zum Thema „Berufsund<br />
Sozialrecht für Kostümbildschaffende“ auf<br />
dem Programm, das vom Medienanwalt Steffen<br />
Schmidt-Hug geleitet wird.<br />
An professionelle Schauspieler richtet sich<br />
der Workshop „Synchronisation – eins, zwei,<br />
drei, ACTION“, den Dozenten aus Schauspiel,<br />
Synchronregie und Vertonung vom 17. bis 19.<br />
Dezember an der ifs abhalten. Wer daran nicht<br />
teilnehmen kann, dem bietet die „ifs-Begegnung<br />
Film“ am 18. Dezember um 19 Uhr eine günstige<br />
Gelegenheit, sich trotzdem mit dem Thema<br />
Synchronisation beschäftigen zu können:<br />
Bernd Nigbur, Synchronregisseur und einer<br />
der Dozenten, stellt den u.a. von Steven So-<br />
20 Jahre KHM: Interview<br />
mit Rektor Klaus Jung<br />
Querköpfe tun gut<br />
m Oktober feierte die Kunsthochschule<br />
Ifür Medien Köln (KHM) mit einem großen<br />
Festakt ihren 20. Geburtstag. Der Newsletter<br />
gratuliert und blickt im Interview mit Rektor<br />
Klaus Jung nicht nur zurück, sondern auch<br />
ein Stück nach vorn.<br />
Wie unterschied sich die KHM<br />
von den bestehenden Hochschulen,<br />
<strong>als</strong> sie im Oktober 1990 ihren Betrieb<br />
aufnahm?<br />
Dam<strong>als</strong> gab es eigentlich keine Kunsthochschule,<br />
die sich so konkret um Medien gekümmert<br />
hat – überhaupt war die Idee der Medienkunst<br />
relativ neu. Zudem wurde zum ersten Mal<br />
Film/Fernsehen und Kunst in einer Schule zusammen<br />
gefasst, natürlich mit der Hoffnung, dass<br />
etwas Neues dabei entsteht. Es herrschte 1990<br />
bereits die Hoffnung, dass die Konzentration auf<br />
Medien einen wirtschaftlichen Vorteil für die Region<br />
bedeuten könnte, gerade Köln hatte begonnen,<br />
stark darauf zu setzen. So stand es im<br />
breiten Interesse, eine Institution höherer Bildung<br />
in dieser Ausrichtung nach Köln zu holen. Es war<br />
ein spannendes Wagnis, etwas zu schaffen, das<br />
keine traditionelle Kunstakademie, Designschule<br />
oder Filmhochschule war, sondern eben etwas<br />
Neues. Schaut man sich die letzten 20 Jahre<br />
mit allen Höhen und Tiefen an, hat das gewirkt.<br />
Es ist heute nicht mehr sonderlich unge-<br />
derbergh produzierten<br />
Film „Solitary Man“ von<br />
Brian Koppelman und<br />
David Levien vor. Weiterer<br />
Gast für das an die<br />
Vorführung anschließende<br />
Gespräch ist der<br />
Schauspieler Volker<br />
Brandt, der die von Michael<br />
Douglas gespielte<br />
Hauptfigur synchronisiert<br />
hat.<br />
Die weit greifende<br />
Thematik der Digitalisierung<br />
steht im Fokus der<br />
ifs-Ringvorlesung „Bild<br />
und Bit“, in der an sechs Abenden anhand einzelner<br />
Teilaspekte der mediale Umbruch behandelt<br />
wird. Moderiert von den ifs-Professoren Lisa<br />
Gotto und Gundolf S. Freyermuth wird<br />
der zweite Termin am 14. Dezember von Prof.<br />
Dr. Jörn Glasenapp der Universität Bamberg<br />
zum Thema „Stand-Bild: Fotographie“ bestreiten,<br />
ehe am 11. Januar Prof. Dr. Claus<br />
Pias (Leuphana-Universität Lüneburg)<br />
Deutscher Kurzfilmpreis nach Köln<br />
Über 30.000 Euro Preisgeld konnten sich die Filmemacher<br />
Christos Dassios, Uli Grohs und<br />
Robert Nacken freuen, die mit ihrem Film<br />
„Underground Odyssey“ Mitte November in<br />
Hamburg den Deutschen Kurzfilmpreis in<br />
Gold in der Kategorie „Spielfilm bis sieben Minuten“<br />
gewannen. Der Film, der von der Kölner<br />
Olymp Film realisiert wurde und in dem<br />
14<br />
Dassios und Nacken auch selber vor der Kamera<br />
stehen, spielt in einer Tiefgarage, in der ein<br />
Gangster seinem Kollegen eine kölsche Kurzfassung<br />
der Ilias und der Odyssee abliefert. „Perfektes<br />
Timing und eine visuelle Gestaltung, die<br />
gekonnt mit Fluchtpunkten spielt, erzeugen eine<br />
untergründige Sogwirkung“, lobte die Jury.<br />
Der Sieg in der Kategorie „Bester Dokumen-<br />
wöhnlich, dass Neue Medien an Akademien vertreten<br />
sind, und dass viele Filmhochschulen sich<br />
auch auf eine künstlerische Arbeit berufen. Ein<br />
bisschen Pionierarbeit hat unser erfolgreiches<br />
Modell diesbezüglich sicher geleistet.<br />
In wieweit steht denn im Film-<br />
Curriculum der Kunstaspekt im<br />
Vordergrund?<br />
Man darf nicht denken, dass wir eine Art<br />
Genre „Kunstfilm“ ausbilden, der schwierig ist<br />
und den keiner versteht – darum geht es nicht.<br />
Es geht vor allem darum, voneinander<br />
zu lernen. Ein Kollege<br />
hat mal den Begriff des<br />
„künstlerischen Durchhaltevermögens“<br />
geprägt, d.h. sich auf<br />
Klaus Jung,<br />
Foto: KHM<br />
Lünen-Gewinner „Eines Tages“: Das<br />
Drehbuch schrieb ifs-Absolventin<br />
Karin Kaçi, Foto: Pientka/LVR<br />
etwas zu konzentrieren, koste<br />
es was wolle, und sich nicht<br />
davon abbringen zu lassen. Ein<br />
Studierender hat mal sinngemäß gesagt: „An einer<br />
Filmhochschule wird mir gesagt, was ich lernen<br />
muss. Hier lerne ich, was ich lernen will!“<br />
Es geht um die eigene Entschlusskraft und nicht<br />
unbedingt darum, hineinzupassen in etwas. Wir<br />
bereiten nicht auf einen Beruf vor, sondern darauf,<br />
dass man Berufe verändern kann. Es braucht<br />
Leute, die den Mut haben, über das Bestehende<br />
hinaus zu sehen.<br />
Sie sagen „voneinander lernen“<br />
– meinen Sie damit „Medienkonvergenz“?<br />
Ich denke, man muss schon aufpassen,<br />
keine Tausendsassas auszubilden, die am Ende<br />
zu „Simulation: Wetter“ spricht. Drei<br />
weitere Termine folgen bis zum 22.<br />
Februar. Eine formlose Anmeldung<br />
per E-Mail ist erforderlich.<br />
Während zurzeit Studenten aus<br />
dem 5. Semester des Studiengangs<br />
Film in Albanien <strong>Dokument</strong>arfilme<br />
in Zusammenarbeit mit der Academia<br />
Filmit & Multimedia MA-<br />
RUBI in Tirana realisieren, freuten<br />
sich ifs-Absolventen über Preise auf<br />
Festiv<strong>als</strong>. So gewann „Eines Tages…“,<br />
entstanden nach einem<br />
Drehbuch der ifs-Absolventin Karin<br />
Kaçi, auf dem Kinofest Lünen<br />
mit der LÜDIA den Hauptpreis, und<br />
Absolvent und Sounddesigner Peter Aufderhaar<br />
wurde in Hof mit dem Förderpreis Deutscher<br />
Film 2010 ausgezeichnet für seine Soundarbeit<br />
an „Sascha“ von Dennis Todorovic –<br />
genauso wie Produzentin Ewa Borowski<br />
ebenfalls Ehemaliger der ifs und Stipendiat des<br />
AV-Gründerzentrums NRW.<br />
ifs, Tel. (0221) 9201880;<br />
info@filmschule.de<br />
tarfilm“ ging an Florian Riegel, Absolvent der<br />
Kölner Kunsthochschule für Medien.<br />
„Großes Kino in 27 Minuten“, beschied die Jury<br />
seinem Porträt einer Frau, die seit 20 Jahren<br />
querschnittsgelähmt ist und ihre Umwelt durch<br />
Überwachungskameras beobachtet. Der bereits<br />
mehrfach ausgezeichnete Film entstand mit<br />
Unterstützung der <strong>Filmstiftung</strong> NRW.<br />
www.deutscher-kuzfilmpreis.de<br />
von allem nur noch ein bisschen können. Früher<br />
gab es die Diskussion über Interdisziplinarität:<br />
Mir ist dieser Begriff immer sehr unangenehm<br />
gewesen, weil ich glaube, dass es gar<br />
nicht so interessant ist, was zwischen den Disziplinen<br />
liegt. Interessant wird es, wenn Disziplinen<br />
beginnen, miteinander zu reden, um an<br />
Problemen zu arbeiten, die jenseits der Disziplinen<br />
liegen. Nicht die Diskussion, ob etwas Film<br />
ist oder Kunst – die Geschichte ist wichtig und<br />
wie die Geschichte vermittelt wird. Was wir versuchen,<br />
ist das Spielerische dabei heraus zu kitzeln,<br />
die Lust zu wecken darauf, auch einfach<br />
mal etwas auszuprobieren.<br />
Was war in der Geschichte der<br />
KHM der Moment, in der Reihe der<br />
etablierten Filmschulen akzeptiert<br />
zu werden?<br />
Als klar wurde, dass die hier entstandenen<br />
Filme Aufmerksamkeit erzielen und Preise gewinnen.<br />
Wir haben das natürlich bewusst auch<br />
gefördert, diese positiven Ergebnisse an die Öffentlichkeit<br />
zu tragen.<br />
Spätestens mit Raymond Boys<br />
Studenten-Oscar 1997 für „Ein einfacher<br />
Auftrag“ hat das dann bestens<br />
geklappt…<br />
…und mit der Oscarnominierung für Reto<br />
Caffis „Auf der Strecke“. Auch das war ein<br />
deutlicher Wendepunkt in der Wahrnehmung.<br />
Ich bin auch wirklich stolz darauf, dass so viele<br />
gute Filme aus der Schule heraus entstehen –<br />
auch so viele wirklich spezielle. Das Problem ist<br />
newsletter 7/2010 – Auf dem Sprung – die Seite für den Filmnachwuchs<br />
„L'Affranchie" von Pauline Flory gewann im Wettbewerb<br />
„kurzundschön“ die KHM-Wertung, Foto: KHM<br />
Neues aus der KHM<br />
Am Abend des 10. November wurden im Kölner<br />
Kino Cinenova die Preise von kurzundschön verliehen,<br />
dem Internationalen Nachwuchswettbewerb<br />
für Werbespots, Motion Design, Kurzfilm und<br />
Mobile Miniaturen, den die Kunsthochschule<br />
für Medien Köln sowie der WDR seit 13 Jahren<br />
gemeinsam veranstalten. In Anwesenheit des<br />
Kölner Oberbürgermeisters Jürgen Roters wurden<br />
Preise in Höhe von 30.000 Euro vergeben. Der<br />
1. Preis in der Kategorie Mobile Miniaturen ging<br />
an die KHM-Studenten Daniel Brandt, Julian<br />
Schleef, Yvonka Groeger und Richard Brzozowski<br />
für „Doppelschall Video Clips On Vinyl“.<br />
ja oft bei Filmen, dass man beim ersten Bild schon<br />
weiß, welches <strong>als</strong> nächstes kommt, dass alles vorhersehbar<br />
wird. Das kann, eingeschlossen in die<br />
Geschichte, wunderbar funktionieren. Ist der Film<br />
aber vorbei, dann ist die Geschichte weg. Was ich<br />
an der KHM sehe ist weit weniger vorhersehbar.<br />
Das bewirkt eine ganz andere Form der Konzentration,<br />
die zum Effekt hat, dass man sich später<br />
dran erinnert.<br />
In wieweit spielt denn das oft genug<br />
dichotom scheinende Paar Kunst und<br />
Markt in der Ausbildung eine Rolle?<br />
Genau da gibt es etwa für Film und Kunst<br />
eine Menge voneinander zu lernen. Wenn ich einem<br />
guten Kunststudenten sagen würde: Schau<br />
dir den Markt an, was wird im Moment verkauft<br />
und mach dann das Entsprechende. Es ist garantiert,<br />
dass er damit keinen Erfolg auf dem Markt<br />
haben würde. Der Kunstmarkt nämlich will so etwas<br />
gar nicht. Film hingegen funktioniert ganz anders,<br />
auch mit einem ganz anderen Publikum.<br />
Während der Kunstmarkt für wenige Käufer gedacht<br />
ist, zielt der Film auf ein großes Publikum.<br />
Aber man kann daraus lernen, sich nicht so fürchterlich<br />
darauf zu konzentrieren, was denn tatsächlich<br />
jetzt möglicherweise viele Zuschauer bringen<br />
würde, weil Zuschauer nämlich gar nicht so unemanzipiert<br />
sind, wie man sich das vielleicht gemeinhin<br />
denkt. Es setzt sich immer wieder auch<br />
ein ungewöhnlicher Film durch. Den aber produzieren<br />
zu können, dafür muss man dann wieder<br />
über den Markt hinaus blicken können.