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ländliche Gebiete - Portail de l'Agriculture wallonne

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W), Vorsitzen<strong>de</strong>r vom Regionalen Team Biomasse<br />

Energie (Equipe régionale biomasse<br />

énergie) muss unsere Gesellschaft wegen<br />

<strong>de</strong>s beschleunigten Klimawan<strong>de</strong>ls, <strong>de</strong>s<br />

Aufbrauchs von fossilen Energien und <strong>de</strong>n<br />

Erwartungen <strong>de</strong>r Gesellschaft (hochwertige,<br />

funktionelle und gesun<strong>de</strong> Nahrungsmittel,<br />

Umweltschutz) ihr Verhalten än<strong>de</strong>rn.<br />

Für Dirk Lips, Professor an <strong>de</strong>r KUL und Mitglied<br />

<strong>de</strong>s Zentrums für Ethik in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Agrarwirtschaft, Biologie und Umwelt<br />

(Centre d’éthique en matière d’agronomie,<br />

<strong>de</strong> biologie et d’environnement) werfen<br />

diese zu raschen Entwicklungsphasen, die<br />

zu oft mit kurzfristigen Perspektiven einhergehen,<br />

für Erzeuger, die ihre Investitionen<br />

auf min<strong>de</strong>stens 20 Jahre begrün<strong>de</strong>n<br />

müssen, Probleme auf, „Wir leben nicht<br />

mehr in einer Welt <strong>de</strong>r Gewissheit“.<br />

Um hier Abhilfe zu schaffen, drängt es sich<br />

auf, die festgelegten Prinzipien in Frage zu<br />

stellen, um Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n Mentalitäten<br />

und in <strong>de</strong>r Politik zu bewirken, sowie interessante<br />

Innovationen weiterzuentwickeln<br />

und ein leistungsfähiges System für die<br />

Übermittlung von Kenntnissen aufzubauen,<br />

damit unsere Landwirtschaft zu einer Landwirtschaft<br />

<strong>de</strong>r (Er)Kenntnisse avanciert.<br />

Nebenprodukte:<br />

Menge und Qualität<br />

Morgen stehen <strong>de</strong>r Tierfutterindustrie<br />

erhebliche Tonnagen Nebenprodukte zur<br />

Verfügung. Dies wird unweigerlich Fragen<br />

in Zusammenhang mit ihrer Qualität und<br />

Quantität aufwerfen, die man <strong>de</strong>r Ration <strong>de</strong>r<br />

verschie<strong>de</strong>nen Tierarten hinzufügen kann.<br />

Für Pascal Leroy, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Produktionskette<br />

Rindfleisch können diese Nebenprodukte<br />

eine Gelegenheit darstellen, um<br />

unsere Abhängigkeit gegenüber importierten<br />

Proteinen zu reduzieren. Doch, so<br />

fährt er fort, müssen diese Nebenprodukte<br />

von <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen Tierkategorien verwertet<br />

wer<strong>de</strong>n können. Dazu Yves Beckers,<br />

Professor an <strong>de</strong>r Fakultät <strong>de</strong>r Universität<br />

<strong>de</strong>r Agrarwissenschaften Gembloux „Man<br />

darf bei <strong>de</strong>n Tieren, vor allem bei Rin<strong>de</strong>rn,<br />

nicht die Fähigkeit unterschätzen, Nebenprodukte<br />

zu verwerten“.<br />

Alain De Bruyn, Präsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>r Filière porcine<br />

<strong>wallonne</strong> (Wallonische Schweinefleischpro-<br />

duktion) stellt sich Fragen zum negativen<br />

Image, das diese Nebenprodukte, insbeson<strong>de</strong>re<br />

<strong>de</strong>n Produktionsketten für differenzierte<br />

Qualität, bescheren könnten. Für Eric<br />

Walin, Direktor <strong>de</strong>r SCAR sollte man <strong>de</strong>m<br />

Verbraucher nichts verbergen. Es gilt proaktiv,<br />

also vorausschauend zu han<strong>de</strong>ln und<br />

<strong>de</strong>n Verbraucher zu informieren sowie ihm<br />

zu beweisen, dass es sich bei diesen Nebenprodukten<br />

um Rohstoffe (wie alle an<strong>de</strong>ren<br />

Rohstoffe) han<strong>de</strong>lt. „Derzeit, und wie dies<br />

schon in <strong>de</strong>r Vergangenheit <strong>de</strong>r Fall war, verwerten<br />

Nutztiere große Mengen industrieller<br />

Nebenprodukte. Diese wer<strong>de</strong>n sich sicherlich<br />

in Zukunft verän<strong>de</strong>rn, doch, vorab stellt<br />

sich ihrer Verwertung durch Tiere nichts in<br />

<strong>de</strong>n Weg“, so Yves Beckers.<br />

Sektor Pflanzen und<br />

Biokraftstoffe<br />

Allein Europa stellt Biobrennstoffe aus<br />

Getrei<strong>de</strong>, Mais ausgenommen, her. Jean-<br />

Pierre Destain, Präsi<strong>de</strong>nt Jean-Pierre<br />

Destain, dsi<strong>de</strong>nt <strong>de</strong>s Wallonischen Produktionsberaters<br />

„Großflächenkulturen“,<br />

weist darauf hin, dass Spezialisten davon<br />

ausgehen, dass diese Nachfrage nicht die<br />

Ursache <strong>de</strong>s aktuellen Drucks auf <strong>de</strong>m<br />

Markt ist, weil nur 1 bis 2 % <strong>de</strong>r 1 2 % <strong>de</strong><br />

Getrei<strong>de</strong>sorten zu diesem Zweck genutzt<br />

wer<strong>de</strong>n und dass diese Nachfrage auf <strong>de</strong>m<br />

Weltmarkt keinen allzu großen Druck hervorrufen<br />

wird. Nichts<strong>de</strong>stotrotz wird <strong>de</strong>r<br />

Bedarf an Getrei<strong>de</strong> in Wallonien Walloniefür<br />

Biobrennstoff-Fabriken auf annähernd<br />

700.000 Tonnen geschätzt, davon wür<strong>de</strong>n<br />

100.000 bis 150.000 von wallonischen<br />

Händlern beliefert.<br />

Heute schon importiert Belgien bereits<br />

annähernd 50 % seines Bedarfs an Getrei<strong>de</strong>.<br />

Demzufolge kann je<strong>de</strong>r neue Absatzmarkt<br />

sich nur durch Importe o<strong>de</strong>r eine Verschiebung<br />

eines an<strong>de</strong>ren Absatzmarktes und<br />

anschließen<strong>de</strong> Importe ein<strong>de</strong>cken.<br />

Mit welchen Än<strong>de</strong>rungen ist in<br />

unseren Regionen zu rechnen?<br />

Für Alain Masure vom FWA ist es schwierig,<br />

das Ausmaß <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen vorherzusehen,<br />

<strong>de</strong>r Wettbewerb zwischen Nahrungsmittel-<br />

und Energieproduktion wird<br />

L e s n o u v e l l e s f r ü j a h r – 2 . V i e r t e l j a h r 2 0 0 8<br />

CRA-W<br />

die Preise für Nahrungsmittel unweigerlich<br />

anheben. Man weiß nicht, wie die Landwirte<br />

auf diese Entwicklung reagieren wer<strong>de</strong>n.<br />

Laut Bernard Bodson (FUSAGx) hatte man<br />

für die Vegetationsperio<strong>de</strong> 2006 gera<strong>de</strong><br />

etwas mehr Getrei<strong>de</strong> gesät und manche<br />

Wei<strong>de</strong>brachen waren zu Energiebrachen<br />

gewor<strong>de</strong>n. Die Tatsache, dass 2007 die<br />

Pflicht Brachen anzulegen, entfiel sowie<br />

die Reduzierung von mit Rüben angebauten<br />

Flächen haben zu einer konsequenten<br />

Vermehrung <strong>de</strong>r mit Wintergetrei<strong>de</strong><br />

eingesäten Flächen (um beinahe<br />

20.000 ha) geführt. Bei Raps sind die<br />

Anbauflächen, wegen <strong>de</strong>r enttäuschen<strong>de</strong>n<br />

Erträge 2007 und schlechter Raps-Preise<br />

im Herbst zurückgegangen. Jean Wart, von<br />

<strong>de</strong>r Genossenschaft SCAM, erklärt, dass<br />

die Än<strong>de</strong>rungen erst mit <strong>de</strong>n nächsten Einsaaten<br />

2008, u.a. mit Rapsflächen, die sich<br />

außerhalb <strong>de</strong>s traditionellen Anbaugebiets<br />

aus<strong>de</strong>hnen wer<strong>de</strong>n, spürbar wer<strong>de</strong>n.<br />

BioWanze<br />

Es ist vorgesehen, dass die Fabrik mit 85%<br />

Getrei<strong>de</strong> und 15% Rüben funktionieren<br />

wird. Sie wird auf ein originelles Verfahren<br />

zurückgreifen, das einen merklich höheren<br />

Energieanteil zulässt. In <strong>de</strong>r Tat, nur die<br />

Stärke <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>s wird beim Herstellungsverfahren<br />

von Bioethanol vorkommen.<br />

Die Kleie und das Gluten <strong>de</strong>s Getrei<strong>de</strong>s,<br />

die zuvor abgetrennt wor<strong>de</strong>n sind, wer<strong>de</strong>n<br />

in an<strong>de</strong>rn Marktlücken verwertet (Sylvie<br />

Decaigny, BioWanze).<br />

text zusammenGestellt von niCole<br />

bartiaux-thill (Cra-w),<br />

silvina dantas Pereira<br />

und Jean-Pierre <strong>de</strong>stain (fwGC),<br />

in zusammenarbeit mit yves sChenkel<br />

(Cra-w), bernard bodson<br />

und yves beCkers (fusaGx).<br />

Weitere Informationen<br />

Département Productions et Nutrition<br />

animales (Abteilung Tierproduktionen<br />

und –ernährung)<br />

Nicole BARTIAUX­THILL<br />

Inspecteur général scientifique<br />

(Wissenschaftlicher Generalinspektor)<br />

, rue <strong>de</strong> Liroux<br />

0 0 Gembloux<br />

Tél. : 0 1 / . 7.71<br />

@ : bartiaux@cra.wallonie.be<br />

7

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