Bewährte wege - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
Bewährte wege - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
Bewährte wege - Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
GESAMTBANKRISIKOSTEUERUNG – RISIKOTRAGFÄHIGKEIT<br />
In der RLB NÖ-<strong>Wien</strong> werden im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung<br />
dem vorhandenen Risikodeckungspotenzial<br />
(Ertrag, Eigenkapital und stille Reserven) der<br />
Bank alle maßgeblichen Risiken (insbesondere Kredit-,<br />
Markt-, Liquiditäts-, Beteiligungs- und operationelle<br />
Risiken), die nach den gängigen Methoden und unter<br />
Einsatz entsprechender Systeme ermittelt werden, gegenübergestellt.<br />
Die Risiken der Bank werden in drei<br />
Szenarien (Normalfall, Problemfall und Extremfall)<br />
eingeteilt. Die Risikotragfähigkeit stellt dabei die<br />
Begrenzung für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar,<br />
wobei auch nach Geschäftsgruppen detaillierte<br />
Risikolimite Berücksichtigung finden.<br />
Dem Geschäftsschwerpunkt der RLB NÖ-<strong>Wien</strong> entsprechend<br />
stehen die Kreditrisiken, die Marktrisiken und<br />
das Liquiditätsrisiko im Vordergrund des Risikomanagements.<br />
Auch den Beteiligungsrisiken bei den<br />
banknahen Beteiligungen wird aufgrund ihrer Bedeutung<br />
entsprechende Beachtung zuteil.<br />
Das Marktrisiko des Handels- und des Bankbuches wird<br />
mittels der gängigen Kennzahl „Value at Risk“ (VaR –<br />
Verlustpotenzial bei bestimmter Wahrscheinlichkeit und<br />
KREDITRISIKO<br />
Die RLB NÖ-<strong>Wien</strong> definiert das Kreditrisiko als jenen<br />
Verlust, der durch Nichterfüllung der vertraglichen Verpflichtungen<br />
von Kunden oder von Kontrahenten entsteht.<br />
Kreditrisiko resultiert einerseits aus dem traditionellen<br />
Kreditgeschäft (Verlust durch Kreditausfälle und die sich<br />
daraus ergebende Gestionierung des Kreditengagements<br />
aufgrund einer Bonitätsverschlechterung) sowie andererseits<br />
aus dem Handel bzw. Abschluss von Marktrisikoinstrumenten<br />
(Ausfallsrisiko auf Seiten der Kontrahenten<br />
bei Derivaten).<br />
SEITE 35<br />
Behaltedauer) berechnet. Das Kreditrisiko wird für den<br />
unerwarteten Verlust einerseits mittels „Value at Risk“ (im<br />
Problemfall) und andererseits mittels Szenarioanalyse (im<br />
Extremfall) gemessen und analysiert. Die Ermittlung des<br />
Beteiligungsrisikos erfolgt sowohl im Problemfall als auch<br />
im Extremfall mittels Expertenschätzung.<br />
Im Rahmen des Gesamtbankrisikomanagements werden<br />
auch das Liquiditätsrisiko und die operationellen Risiken<br />
erfasst.<br />
Wie oben erwähnt, ist das zentrale Instrument, in dem alle<br />
risikorelevanten Informationen zusammenfließen und dargestellt<br />
werden, die vierteljährliche Risikotragfähigkeitsanalyse<br />
(RTFA). Diese Analyse ist der Ansatzpunkt für die<br />
Risikopolitik in Form der Limitierung der Risikoaktivitäten<br />
auf ein für die Bank angemessenes Niveau.<br />
Aufgrund der erwarteten Entwicklung der Märkte in den<br />
Jahren 2009 und 2010 wurden im Risikomanagement,<br />
unter der Prämisse „Zweitrundeneffekt“, diverse<br />
Simulationsanalysen durchgeführt. Begleitend dazu<br />
wurden entsprechende Maßnahmen abgeleitet.<br />
Im Kreditrisiko ist auch das Länderrisiko inkludiert. Länderbzw.<br />
Transferrisiko ist das Risiko, dass der Schuldner<br />
seinen Verpflichtungen bedingt durch hoheitliche Maßnahmen<br />
eines Staates nicht nachkommen kann. Unter das<br />
Transferrisiko fällt auch das Risiko, dass Fälligkeiten eines<br />
in finanzielle Notlage geratenen Landes aufgrund einer<br />
zwischenstaatlichen Vereinbarung umgeschuldet, also um<br />
mehrere Jahre aufgeschoben, werden. Dieses Risiko wird<br />
gesondert limitiert. Auch das Kontrahentenausfallsrisiko<br />
aus dem derivativen Geschäft wird in dieser Risikoart<br />
mitbetrachtet.