Ausgabe 3/2007 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
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Ausgabe 3/2007 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
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P.b.b. ◆ Erscheinungsort Wien ◆ Verlagspostamt 3100 St. Pölten ◆ GZ 03Z035300<br />
Der öffentliche <strong>Dienst</strong> aktuell ausgabe 3/<strong>2007</strong> 7 1,09<br />
information aus erster hanD<br />
GÖD<br />
Klima im<br />
Wandel<br />
Wie hart trifft uns die<br />
globale Erwärmung?<br />
+++ BunDespensionskasse VeranlaGt erfolGreich: 4,6 % p. a. +++<br />
Grafik: a.D.
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Der Budget-Entwurf<br />
<strong>2007</strong>/2008 auf einen<br />
Blick.<br />
Die Budgetpolitik der Bundesregierung<br />
orientiert sich an den<br />
Zielsetzungen, wie sie im Regierungsprogramm<br />
für diese Legislaturperiode<br />
festgelegt sind.<br />
Besondere Schwerpunkte sind:<br />
• Erzielen eines über den Konjunkturzyklus<br />
ausgeglichenen<br />
Haushaltes.<br />
• Für Forschung und Entwicklung<br />
stehen zusätzlich zu den bisherigen<br />
295 Mio. 6 an Forschungsoffensivmitteln<br />
40 Mio. 6 (2008:<br />
80 Mio.6) zur Verfügung.<br />
• Für den Bereich Bildung werden<br />
zusätzlich 50 Mio. 6 (2008: 145<br />
Mio. 6) eingesetzt.<br />
• Die Universitäten erhalten rund<br />
172 Mio. 6 mehr als 2006 (2008:<br />
rund 25 Mio. 6 mehr als <strong>2007</strong>).<br />
• Für die soziale Absicherung werden<br />
zusätzlich 185 Mio. 6 (2008:<br />
260 Mio. 6) bereitgestellt. Hievon<br />
wurden u. a. 118 Mio. 6<br />
für die Anhebung der Mindestpensionen<br />
auf 726 6 monatlich<br />
bereits berücksichtigt.<br />
• Die Sondermittel für aktive<br />
arbeitsmarktpolitische Maßnahmen<br />
in Höhe von über 200 Mio.<br />
6 werden weitergeführt.<br />
• Anstieg der <strong>Ausgabe</strong>n für Umwelt<br />
und Klimaschutz um fast 100<br />
Mio. 6 (2008 um weitere 27<br />
Mio. 6 gegenüber <strong>2007</strong>).<br />
• Im Rahmen der Infrastrukturoffensive<br />
sollen rund 10,5 Mrd. 6<br />
in dieser Legislaturperiode investiert<br />
werden.<br />
• Fortsetzung der Verwaltungsreform,<br />
insbesondere Verbesserung<br />
der Personalbewirtschaftung<br />
des Bundes.<br />
BudGet<br />
Gestalten & Konsolidieren<br />
Gesamtstaatliche indikatoren zur BudGetentwicklunG in % des BIP<br />
2005 2006 <strong>2007</strong> 2008<br />
Österreich<br />
Öffentliches Defizit (Maastricht) -1,5 -1,1 -0,9 -0,7<br />
Verschuldungsquote (Maastricht) 63,4 62,2 61,2 59,9<br />
Steuern und Abgaben<br />
Eurozone<br />
42,1 41,8 41,6 41,5<br />
Öffentliches Defizit (Maastricht) -2,4 -2,0 -1,5 -1,3<br />
Verschuldungsquote (Maastricht)<br />
2005: Erfolgsdaten / 2006: Vorläufige Erfolgsdaten<br />
70,6 69,4 68,0 66,9<br />
BundesvoranschlaG <strong>2007</strong>/08 in Mio.6<br />
BRA 2005 Erfolg 2006*) BVA <strong>2007</strong>**) BVA 2008**)<br />
<strong>Ausgabe</strong>n 66.041 70.519 69.574 69.869<br />
Diff. Vorjahr in % 1,6 6,8 -1,3 0,4<br />
Einnahmen 61.493 66.103 65.712 66.909<br />
Diff. Vorjahr in % 1,9 7,5 -0,6 1,8<br />
Defizit Bund administ. -4.548 -4.416 -3.862 -2.960<br />
in % des BIP -1,9 -1,7 -1,4 -1,1<br />
Maastricht-Defizit Bund -4.472 -3.829 -3.553 -3.283<br />
in % des BIP -1,8 -1,5 -1,3 -1,2<br />
*) Vorläufiger Erfolg Jänner <strong>2007</strong> **) BIP: WIFO-Prognose Dezember 2006, aktualisiert<br />
ausGaBen des Bundes<br />
nach den wichtigsten aufgaben<br />
Soziale Wohlfahrt und<br />
Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Arbeitsmarktpolitik . . . . . . . . . .<br />
Sozialversicherung . . . . . . . . . .<br />
Ausgleichsfonds für<br />
Familienbeihilfen . . . . . . . . . . . .<br />
Leistungen nach dem<br />
Bundespflegegeldgesetz . . . . . .<br />
Gesundheit . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Wohnungsbau . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Sonstige sozialpolitische<br />
<strong>Ausgabe</strong>n . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Hoheitsverwaltung<br />
(ohne Finanzierungen) . . . . . . .<br />
Straßen und Verkehr . . . . . . . . .<br />
Erziehung und Unterricht . . . . .<br />
Forschung und Wissenschaft . .<br />
Staats- und Rechtssicherheit,<br />
Landesverteidigung . . . . . . . . . .<br />
<strong>Ausgabe</strong>n für Finanzierungen<br />
Sonstiges . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
SUMME . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
in Mio. 6<br />
BVA<br />
<strong>2007</strong> 2008<br />
23.488 23.619<br />
5.075 4.770<br />
7.450 7.670<br />
5.949 6.012<br />
1.533 1.595<br />
871 889<br />
1.803 1.803<br />
807 880<br />
9.231 9.646<br />
6.885 7.084<br />
6.515 6.604<br />
3.965 4.039<br />
4.883 4.679<br />
10.250 9.803<br />
4.357 4.395<br />
69.574 69.869<br />
einnahmen des Bundes<br />
Öffentliche Abgaben<br />
netto . . . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Steuerähnliche Abgaben<br />
Sonstige Einnahmen. . . . .<br />
Summe . . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Lohnsteuer . . . . . . . . . . . .<br />
Veranlagte<br />
Einkommensteuer . . . . . .<br />
Körperschaftsteuer . . . . . .<br />
Umsatzsteuer . . . . . . . . . .<br />
Sonstige . . . . . . . . . . . . . . .<br />
Summe öffentliche<br />
Abgaben (brutto) . . . . . . . .<br />
in Mio. 6<br />
BVA<br />
<strong>2007</strong> 2008<br />
42.205 44.039<br />
8.445 8.975<br />
15.062 13.895<br />
65.712 66.909<br />
19.000 20.000<br />
2.700 2.850<br />
5.500 5.900<br />
20.900 21.700<br />
15.083 15.430<br />
63.183 65.880<br />
abzüglich Überweisungen<br />
an Länder, Gemeinden,<br />
Fonds . . . . . . . . . . . . . . . . . -18.578 -19.341<br />
an Europäische Union . . . . -2.400 -2.500<br />
Summe Überweisungen . -20.978 -21.841<br />
Verbleibende Abgaben<br />
des Bundes (netto) . . . . . . 42.205 44.039<br />
Gesamtwirtschaftliche rahmenBedinGunGen in %<br />
2005 2006*) <strong>2007</strong>**) 2008**)<br />
BIP-Wachstum, real 2,0 3,1 2,7 2,3<br />
BIP-Wachstum, nominell 3,9 4,6 4,4 4,0<br />
Inflationsrate 2,3 1,4 1,6 1,7<br />
Arbeitslosenrate (in EU-Definition) 5,2 4,8 4,6 4,5<br />
*) Prognose Dezember 2006, aktualisiert **) Prognose Dezember 2006<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 3<br />
QUelle: WIFO
inhalt<br />
ruBriken<br />
Panorama 6<br />
kolumne 11<br />
service<br />
Bva 25<br />
recht 26<br />
kollektivvertraG 30<br />
tech-news 33<br />
wBv 34<br />
GÖd-card 36<br />
zimmerBÖrse 37<br />
heimverein 38<br />
<strong>Gewerkschaft</strong><br />
mitGliederaktion 40<br />
Pensionisten 42<br />
Bs 2 info 46<br />
<strong>Gewerkschaft</strong> aktuell 47<br />
titelGeschichte<br />
klima im wandel 12<br />
Ein Hintergrundbericht über die Prognosen<br />
des Weltklimarates und die Folgen des<br />
Klimawandels.<br />
„nähern uns den<br />
selBst Gesteckten zielen nicht“ 16<br />
Dr. Franz Fischler, Präsident des Ökosozialen<br />
Forums, über die Klimapolitik der<br />
Regierung, die Grundzüge einer ökosozialen<br />
Steuerreform und das Revival der<br />
Atomkraft.<br />
„wir haBen handlunGsBedarf“ 17<br />
Umweltminister Josef Pröll über die sozioökonomischen<br />
Auswirkungen des Klimawandels<br />
und die Pläne der Bundesregierung.<br />
aus der redaktion<br />
„Alle reden vom Wetter,<br />
aber keiner unternimmt was dagegen.“<br />
(Karl Valentin)<br />
Der Klimawandel ist derzeit das Top-Thema in allen nationalen und internationalen<br />
Medien. Nicht zu Unrecht, wie unser Hintergrundbericht zeigt,<br />
der die Erkenntnisse des Weltklimaberichts aufgreift und den Maßnahmen<br />
gegenüberstellt, die von den einzelnen Nationen ergriffen werden, um eine<br />
Trendwende einzuleiten. Werden diese Anstrengungen ausreichen? Die beiden<br />
Interviews mit Umweltminister Josef Pröll und dem ehemaligen EU-<br />
Agrarkommissar Dr. Franz Fischler zeigen jedenfalls, dass Österreichs Politik<br />
den Handlungsbedarf erkannt hat (ab Seite 12). Auch die Exekutive sieht<br />
sich derzeit mit Negativschlagzeilen konfrontiert. Grund genug, um uns auf<br />
Seite 21 mit den Ausbildungsschwerpunkten der Sicherheitsheitsakademie<br />
auseinander zu setzen, die für die kommenden Jahre gesetzt werden sollen.<br />
Die Sicherheit Österreichs steht ebenfalls im Mittelpunkt unserer Reportage<br />
(Seite 22), die uns dieses Mal in die heiligen Hallen der Staatsdruckerei<br />
führt. Dieses Thema betrifft Sie vielleicht ganz persönlich: Kontrollieren<br />
Sie lieber das Ablaufdatum Ihres Reisepasses, denn rund ein Achtel aller<br />
ÖsterreicherInnen muss heuer den Pass erneuern. Wir wünschen Ihnen<br />
Geduld beim Anstellen – und viel Spaß beim Lesen! die Redaktion<br />
12<br />
IMPRESSUM „GÖD – Der öffentliche <strong>Dienst</strong> aktuell“ ist das Mitgliedermagazin der <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong> und erscheint im 61. Jahrgang. HERAUSGEBER:<br />
<strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong>, Fritz Neugebauer. MEDIENINHABER: GÖD Wirtschaftsbetriebe GmbH, A-1010 Wien, Teinfaltstraße 7. CHEFREDAKTEUR: Hermann<br />
Feiner, A-1010 Wien, Teinfaltstraße 7, Tel.: 01/534 54-233, Fax: DW 326. Internet: www.goed.at. E-Mail: goed@goed.at. REDAKTIONSLEITUNG: Dr. Michaela Baumgartner.<br />
CHEFIN VOM DIENST: Mag. Katharina Kröll. MITARBEITER TExT: Hermann Feiner, Dr. Peter Drlik, Christina Gschwendtner, Mag. Martin Holzinger, Mag. Katharina Kröll,<br />
Mag. Helmut Mooslechner, Dr. Martha Oberndorfer, Mag. Katharina Steiner, Michael Winhofer, Mag. Edgar Wojta. GRAFISCHE LEITUNG & LAyOUT: Andrea Donesch.<br />
KONzEPTION, ANzEIGEN: Modern Times Media VerlagsgesmbH, A-4111 Walding. Büro Wien: A-1030 Wien, Lagergasse 6/2/35, Tel.: 01/513 15-50, Fax: DW 21.<br />
HERSTELLER: Niederösterreichisches Pressehaus Druck- und Verlagsges. m. b. H., A-3100 St. Pölten, Gutenbergstraße 12. Verlagsort: Wien. HERSTELLUNGSORT:<br />
St. Pölten. DVR-Nr.: 0046655. Die Redaktion behält sich das ausschließliche Recht der Vervielfältigung und Vertreibung der zum Abdruck gelangenden Beiträge sowie ihre<br />
Verwendung für andere <strong>Ausgabe</strong>n vor. Namentlich gekennzeichnete Beiträge stellen die Meinung des Autors dar, die sich nicht mit der Meinung der GÖD decken muss.<br />
4 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
FOtOs: a. d., andI BrUckner, Ingram 16<br />
30<br />
22<br />
HABEN SIE EINEN NEUEN ARBEITGEBER, oDER STEHEN SIE<br />
VoR IHRER PENSIoNIERUNG?<br />
IN DIESEN FäLLEN RUFEN SIE BITTE 01/534 54-131 BZW. -132<br />
(EVIDENZ DER GÖD), oDER SENDEN SIE UNS EIN<br />
E-MAIL: GoED@GoED.AT.<br />
inhalt<br />
klimaschutz im öffentlichen dienst<br />
„wir schützen schon!“<br />
Der Bundesdienst nimmt die aktuelle Diskussion<br />
zum Anlass, einen Blick in die eigenen<br />
Strukturen zu wagen, und präsentiert seine<br />
Co 2 -Bilanz.<br />
interview<br />
„die ausBildunG der exekutive<br />
muss internationaler werden“<br />
Der Vorsitzende des Sicherheitsakademiebeirates,<br />
Mag. Christoph Ulmer, spricht über die<br />
Ausbildungsschwerpunkte der Sicherheitsakademie<br />
in den kommenden Jahren und die<br />
Herausforderung für das <strong>Dienst</strong>- und Besoldungsrecht<br />
durch die Etablierung neuer<br />
Bildungsformen.<br />
reportage<br />
druckmittel sicherheit<br />
Die Österreichische Staatsdruckerei läuft auf<br />
Hochtouren. Heuer wird die Rekordzahl von<br />
1 Million Reisepässe erwartet – das sind im Schnitt<br />
jeden Tag fast 3000 Hochsicherheitsprojekte für<br />
die Mitarbeiter in Österreichs sicherstem Raum.<br />
finanzmarktentwicklung<br />
veranlaGunG der BundesPensionskasse<br />
Das vergangene Finanzmarkt-Jahr war von starken<br />
Preisschwankungen gekennzeichnet. Die Veranlagungen<br />
der Bundespensionskasse zeigten trotz dieser<br />
Umstände eine gute Performance und setzten<br />
ihren erfolgreichen Weg der letzten Jahre fort.<br />
recht<br />
schulleiterBestellunG im sPannunGsfeld<br />
der hÖchstGerichtlichen Judikatur<br />
Die Rechtsstellung der Bewerber für die Position<br />
eines Schulleiters wird von den Gerichtshöfen des<br />
öffentlichen Rechts zum Teil sehr unterschiedlich<br />
bewertet. Der Bericht bietet einen informativen<br />
Überblick über die Situation im Bundesbereich.<br />
service<br />
wie viel zeit steht dem BetrieBsrat zu?<br />
Die Tätigkeit des Betriebsrates ist ein Ehrenamt<br />
– dennoch gehen dienstliche Verpflichtungen nicht<br />
grundsätzlich vor, auch wenn viele Arbeitgeber von<br />
einer solchen Regelung ausgehen.<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 5<br />
20<br />
21<br />
22<br />
24<br />
26<br />
30
Panorama<br />
glosse<br />
Ohne uns Geht nichts!<br />
Diese <strong>Ausgabe</strong> beschäftigt sich mit dem allumfassenden<br />
Thema des Klimawandels. Vom schmelzenden Gletscher hin<br />
zur Meereserwärmung, von den Abgasen und Verschmutzungen<br />
der Luft oder des Wassers bis zum endlosen und auch oft<br />
sinnlosen Energieverbrauch.<br />
eine unendliche Geschichte ...<br />
Und wieder ist der öffentliche <strong>Dienst</strong> betroffen in all seiner<br />
Vielfalt. Von der Kontrolle der Industrieanlagen bis hin zur<br />
(gesetzlichen) Festlegung der verschiedenen Werte und der<br />
Kontrolle derselben. Es ist die staatliche Hand, es sind „die<br />
Beamten“, die darauf achten, dass Regeln eingehalten und<br />
(Umwelt-)Sünder bestraft werden. Von Müll und Abwasserbeseitigung<br />
bzw. -entsorgung ganz zu schweigen.<br />
Kurz: Für Recht, Sicherheit, Gesundheit und Ordnung sorgt<br />
wieder einmal der öffentliche <strong>Dienst</strong>. Dazu kommt die enorm<br />
wichtige Aufgabe, die Bedeutung der Nachhaltigkeit, insbesondere<br />
unserem Nachwuchs (!), klarzumachen – bei jedem<br />
Baum, den wir abholzen, bei jedem Fisch, den wir fangen.<br />
Das ist wiederum Aufgabe des – Sie lesen richtig – öffentlichen<br />
<strong>Dienst</strong>es, nämlich unserer Lehrerinnen und Lehrer.<br />
Alle EntscheidungsträgerInnen sollten sich immer wieder der<br />
Bedeutung einer funktionierenden Verwaltung in der so wichtigen<br />
Vielfalt bewusst sein, denn:<br />
Ohne uns geht nichts!<br />
Meint<br />
hat sich Ihr<br />
nAme<br />
oder Ihre<br />
ADresse geändert?<br />
Ihr Helmut Mooslechner<br />
In diesen Fällen rufen Sie bitte die<br />
Evidenz der GÖD: 01/534 54-131 oder -132<br />
oder senden Sie uns eine<br />
E-Mail: goed.evidenz@goed.at.<br />
aus dem<br />
„hotel zur schlummermieze“<br />
„Floh im Ohr“ ist der Titel der turbulenten Komödie, die vom<br />
5. bis 29. Juli <strong>2007</strong> von den Schlosspielen Kobersdorf im Burgenland<br />
aufgeführt wird. Intendant Wolfgang Böck ist neben<br />
weiteren Publikumslieblingen wie Mercedes Echerer, Thomas<br />
Evertz, Thomas Freudensprung, Johanna C. Hohloch, Alexander<br />
Jagsch, Ronald Kuste, Sona MacDonald und vielen anderen auf<br />
der Bühne zu sehen. Das Stück von Georges Feydeau, das in der<br />
österreichischen Übersetzung von H. C. Artmann gezeigt wird, ist<br />
ein Pointenfeuerwerk der Theaterliteratur mit Verwechslungen,<br />
Missverständnissen und falschen Verdächtigungen, Ausgelöst<br />
wird der Wirbel durch ein alles andere als harmloses Päckchen:<br />
Ehefrau Raymonde erhält die Hosenträger ihres Mannes vom<br />
„Hotel zur Schlummermieze“ per Post zugesandt – und die komische<br />
Geschichte nimmt ihren Lauf.<br />
GÖD-Mitglieder erhalten gegen Vorlage ihres Mitgliedsausweises<br />
im Vorverkauf 10 Prozent Ermäßigung auf jeweils 2 Eintrittskarten<br />
an Donnerstagen und Sonntagen.<br />
Foto: Herbert leHmann hOsenträGer<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
GArtenlust<br />
Das Belvedere blüht auf<br />
„Es grünt so grün“ im Schloss Belvedere,<br />
das derzeit die Ausstellung „Gartenlust.<br />
Der Garten in der Kunst“ zeigt. Gemälde<br />
von Claude Monet, Bernardo Bellotto,<br />
Gustav Klimt und vielen anderen bedeutenden<br />
Malern bringen den Frühling in<br />
die Orangerie. Die neue Direktorin Agnes<br />
Husslein-Arco bietet mit ihrem Ausstellungsdebüt<br />
unterschiedliche Einblicke in<br />
die Gärten vergangener Epochen und die<br />
zeitgenössische Umsetzung des Themas.<br />
Gezeigt werden die faszinierende Welt<br />
mittelalterlicher Gartensymbolik und die<br />
barocken Schlossgärten Europas. Als<br />
besonders reizvoll erweist sich das Motiv<br />
des Gartens für die Maler der Biedermeierzeit<br />
und für die Impressionisten. Die Gegenwart repräsentieren internationale<br />
Künstler wie Lois Weinberger, Dan Graham und Susan Hiller, die ihre Werke im<br />
Atelier Augarten ausstellen.<br />
Bis 24. Juni <strong>2007</strong>. Öffnungszeiten: Di bis So 10–18 Uhr.<br />
rente ab 7 für Beamte in Deutschland?<br />
Nach der Verabschiedung der umstrittenen „Rente ab 67“ will die deutsche<br />
Bundesregierung nun auch das Pensionsalter für Beamte anheben. Das<br />
<strong>Dienst</strong>rechtsneuordnungsgesetz, das im April vom Kabinett beschlossen werden<br />
soll, sieht eine stufenweise Anhebung der Regelaltersgrenze von 2012 bis<br />
zum Jahr 2029 auf 67 Jahre vor. Mit der Gesetzesnovelle will das Innenministerium<br />
nicht nur die Rente mit 67, sondern auch die Einschnitte der Rentenreform<br />
2004 auf die staatliche Versorgung übertragen. Die damalige Reform blieb für<br />
die Beamten wegen des Regierungswechsels bisher ohne Konsequenzen. Entgegen<br />
den ursprünglichen rot-grünen Plänen soll der 2004 eingeführte Nachhaltigkeitsfaktor<br />
nach dem Willen des Innenministeriums „zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt“ jedoch „nicht nachgezeichnet“ werden. Auch die Abschaffung des<br />
dreijährigen „Hochschul-Bonus“ bei der Rentenberechnung wird für die Beamten<br />
abgemildert: Bei der Berechnung ihrer Pensionen sollen weiterhin zwei<br />
Jahre und vier Monate Studienzeit berücksichtigt werden.<br />
news InternatIonal<br />
Panorama<br />
eurOpA<br />
DeutschlAnD unD FrAnkreich.<br />
prOtestieren. Das Unternehmen Airbus will<br />
europaweit 10.000 Arbeitsplätze abbauen – davon<br />
alleine 3700 in Deutschland und 4300 in Frankreich.<br />
Drei Werkstandorte sollen verkauft, an das Management<br />
abgegeben oder zusammengelegt werden.<br />
Die Arbeiter protestieren länderübergreifend<br />
lautstark und mit Arbeitsniederlegungen gegen das<br />
Sanierungsprogramm Power8.<br />
slOwenien. mArschiert. Die <strong>Gewerkschaft</strong>en<br />
Sloweniens haben mit einem Protestmarsch<br />
in der Hauptstadt Ljubljana die Regierung<br />
und das Parlament aufgefordert, vor der Erörterung<br />
der Gesetzesvorschläge für die Privatisierung der<br />
öffentlichen <strong>Dienst</strong>leistungen auch auf die Meinung<br />
der Sozialpartner zu hören. Der Protest richtet sich<br />
nicht grundsätzlich gegen die Privatisierung, jedoch<br />
wird eine wohl durchdachte Privatisierungsstrategie<br />
gefordert.<br />
internAtiOnAl<br />
kAnADA. streikt. 2800 Lokomotivführer<br />
lähmten die Canadian National Railways, nachdem<br />
die Unternehmensleitung einen neuen Tarifvertrag<br />
mit Kürzungen und Verschlechterungen für die<br />
Arbeitnehmer präsentiert hatte. Die internationale<br />
<strong>Gewerkschaft</strong> UTU (United Transportation Union)<br />
zeigte sich zwar aufgrund des eigenmächtigen Handelns<br />
ohne Genehmigung der US-amerikanischen<br />
Zentrale anfangs nicht begeistert, erreichte aber in<br />
Verhandlungen eine dreiprozentige Lohnerhöhung<br />
für ein Jahr und verhinderte die größten Verschlechterungsmaßnahmen.<br />
cOstA ricA. DemOnstriert. Der<br />
CAFTA-DR-Vertrag, das geplante Freihandelsabkommen<br />
zwischen den USA, Costa Rica, der Dominikanischen<br />
Republik, El Salvador, Guatemala,<br />
Honduras und Nicaragua, steht in Costa Rica kurz<br />
vor der Ratifizierung. In allen anderen Ländern<br />
wurde es bereits unterzeichnet, hier jedoch löst<br />
es massive Proteste aus, denn die einheimischen<br />
Unternehmen fürchten die wirtschaftliche Übermacht<br />
der USA. 100.000 Costa-Ricaner demonstrieren<br />
gegen die Pläne der Regierung und die<br />
einseitige Berichterstattung der Medien – erstmals<br />
auch mit Schützenhilfe von solidarischen<br />
katholischen Würdenträgern.<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 7<br />
Foto: edvard muncH / Woman WitH PoPPies / museum oslo, vbK Wien <strong>2007</strong>
Panorama<br />
nachruf<br />
reg.-rat<br />
hedwig maria unGer<br />
Am 18. Februar <strong>2007</strong> verstarb Hedwig Maria<br />
Unger nach langer, schwerer Krankheit, die<br />
sie geduldig ertragen hat.<br />
Hedi Unger wurde 1919 in Wien geboren.<br />
Gleich nach den Kriegsjahren übernahm<br />
sie als Beamtin<br />
in der Finanz<br />
<strong>Gewerkschaft</strong>sfunktionen.<br />
Sie war eine<br />
Pionierin der<br />
<strong>Gewerkschaft</strong><br />
<strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong> und stets<br />
sehr engagiert<br />
im Einsatz für die<br />
Kolleginnen und<br />
Kollegen.<br />
1965 begründete sie als Mitglied des GÖD-<br />
Vorstandes das Frauenreferat in der GÖD.<br />
Dass dies keine leichte Aufgabe war, ist schon<br />
allein daran zu erkennen, dass erst 20 Jahre<br />
nach der Neugründung des ÖGB, in dem es<br />
immer auch eine Frauenabteilung gab, die<br />
GÖD den Bedarf für eine eigene Betreuung<br />
der Kolleginnen erkannte. Ihre enge Zusammenarbeit<br />
mit Ministerin Grete Rehor, die als<br />
FCG-Frauenvorsitzende im ÖGB wirkte, hat<br />
hier sicher befruchtend gewirkt. 1975 ist Hedwig<br />
Unger dann auch in der Bundesfraktion<br />
der FCG Grete Rehor als Frauenvorsitzende<br />
nachgefolgt und wurde stellvertretende<br />
Vorsitzende in der ÖGB Frauen und der Bundesfraktion.<br />
Sie war stets bereit, anderen zu<br />
helfen und ihnen entsprechend beizustehen.<br />
Auch privat wurde ihre Hilfe gebraucht. So<br />
hat sie zuerst die Pflege ihrer Eltern übernommen<br />
und später die ihres Mannes. Ihre<br />
Ehe blieb kinderlos. 1985 schied sie aus dem<br />
london<br />
GÖD-Vorstand aus und verbrachte die letzten<br />
ZüricH<br />
Lebensjahre in einem Pflegeheim.<br />
WirtH &<br />
Hedi Unger war eine Kämpferin, wenn sie<br />
auch ihren Kampf nicht lautstark führte, son-<br />
Hauser<br />
dern ihre Ziele mit viel Zähigkeit verfolgte.<br />
Zahlreiche treue Freundinnen und Freunde<br />
courtesy /<br />
aus der <strong>Gewerkschaft</strong>sbewegung begleiteten<br />
sie auf ihrem letzten Weg. Wir alle wollen<br />
GraHam<br />
dieser treuen <strong>Gewerkschaft</strong>erin und Vor-<br />
rodney<br />
kämpferin für die Frauenrechte ein ehrendes<br />
©<br />
Angedenken bewahren. Fotos:<br />
„nabucco“<br />
im steinBruch<br />
Die Opernfestspiele St. Margarethen feiern<br />
in der heurigen Festspielsaison ihr zehnjähriges<br />
Bestehen und führen mit Giuseppe<br />
Verdis „Nabucco“ dieselbe Oper auf, die vor<br />
einem Jahrzehnt Auftakt der jungen Festspiele<br />
war. Der Gefangenenchor tritt vom 11.<br />
Juli bis 26. August <strong>2007</strong> in der eindrucksvollen<br />
Naturkulisse des Römersteinbruchs auf.<br />
Die bekannten Opernsänger Gabriella Morigi<br />
(Abigaille) und Paolo Ruggiero (Nabucco) unter Leitung von Regisseur Robert Herzl<br />
sind die Stars der Neuinszenierung. Die bisher aufwändigste Opernproduktion in<br />
der Geschichte der St. Margarethner Festspiele wird unter musikalischer Leitung<br />
von Ernst Märzendorfer sicher ein unvergessliches Erlebnis. Wer nicht mehr so<br />
lange warten möchte, kann sich auf der Website der Opernfestspiele schon jetzt<br />
Verdis „Nabucco“ unter der Leitung von Horst Stein auf CD bestellen und sich auf<br />
den Festspielsommer einstimmen.<br />
10 JAhre wAchAu-mArAthOn<br />
Die GÖD ist auch beim diesjährigen Wachau-Marathon am 16. September mit dabei.<br />
Für unsere Mitglieder findet auch die traditionelle Sonderwertung wieder statt. Am<br />
GÖD-Info-Stand im Stadtpark Krems werden Erfrischungen angeboten. Anmeldungen<br />
sind bereits jetzt möglich – wir freuen uns auf ein sportliches Wiedersehen!<br />
rODney GrAhAm<br />
in endlosschleife<br />
Der kanadische Allroundkünstler Rodney Graham gibt zur Zeit ein Gastspiel<br />
in der Wiener Bawag Foundation. Graham, der seit den 1970er Jahren ein<br />
vielfältiges Werk geschaffen hat, bedient sich so unterschiedlicher Medien wie<br />
Film, Fotografie, Installation, Malerei, Druckgrafik, Literatur und Musik. Im Mittelpunkt<br />
der Ausstellung steht die 2006 erschaffene Trilogie „Lobbing Potatoes<br />
at a Gong 1969“. Kulturelles Schaffen wird als nahtlose Endlosschleife präsentiert.<br />
In allen drei Werken tritt Rodney Graham selbst als Darsteller auf und<br />
setzt sich mit dem Idealismus und Optimismus der 70er Jahre auseinander,<br />
indem er einen kritisch-ironischen Blick auf dieses Jahrzehnt wirft. Anekdoten<br />
und Fotos von Bands wie Pink Floyd und Black Sabbath werden von ihm neu in<br />
Szene gesetzt, indem er Realität und Fiktion gekonnt vermischt.<br />
Bis 16. Juni <strong>2007</strong>. Mo bis Sa 10-18 Uhr, feiertags geschlossen. Eintritt frei.<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
VAV KFZ-VERSICHERUNGEN<br />
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Panorama<br />
buchtIPPs<br />
rOnAlD kunst:<br />
Dr. Fridolin Emsig –<br />
richter<br />
Der Senatspräsident des Oberlandesgerichtes Wien, Dr. Ronald<br />
Kunst, ist seit Ende der 70er Jahre Richter. Dass er in dieser Funktion<br />
seinen Humor nicht verloren hat, beweist er mit seinem<br />
Erstlingswerk – einem heiteren Justizroman, in dem er den<br />
Leser in die Freuden und Tücken der Richtertätigkeit einführt.<br />
Für Insider wie Laien höchst amüsant, zeichnet er den fiktiven<br />
Lebensweg von Dr. Fridolin Emsig nach, der als begabter<br />
Lebenskünstler nach einem leidlich absolvierten Studium<br />
seine Laufbahn bei Gericht beginnt und dort mit Eitelkeiten<br />
und Skurrilitäten aller Art konfrontiert wird.<br />
Für Emsigs kuriose Abenteuer standen sowohl eigene<br />
Erlebnisse als auch Anekdoten von befreundeten Richterkollegen<br />
und Notaren Pate, die Dr. Ronald Kunst über viele<br />
Jahre hinweg in einer „Kuriositätenmappe“ gesammelt hat. Wer<br />
sich in der einen oder anderen Person selbst zu erkennen glaubt:<br />
Ähnlichkeiten mit Gerichtsbediensteten, Anwälten und Notaren<br />
sind selbstverständlich rein zufällig und vom Autor unbeabsichtigt<br />
– vielmehr soll dieses Buch die heiteren Seiten des gerichtlichen<br />
Alltags beleuchten. Hoher Unterhaltungswert ist gesichert!<br />
Ronald Kunst: Dr. Fridolin Emsig – Richter<br />
240 Seiten, broschiert, 7 Illustrationen<br />
ISBN: 978-3-7083-0387-1, Preis: 6 19,80<br />
Gutes zeuGnis<br />
für die polizei<br />
Knapp zwei von fünf Österreichern (38 Prozent) sind der Auffassung,<br />
dass die Polizei im Großen und Ganzen gut für unsere<br />
Sicherheit sorgt. Dies ergibt eine aktuelle Studie der IMAS,<br />
für die 1000 Österreicher über 16 Jahren befragt wurden.<br />
Im Vergleich zu einer Umfrage aus dem Jahre 1973 zeigt<br />
sich, dass heute nur mehr 13 Prozent (1973: 23 Prozent)<br />
unzufrieden mit der österreichischen Exekutive sind.<br />
Zugenommen hat die Gruppe der Unentschiedenen:<br />
Heute finden 44 Prozent die Arbeit der Polizei teils, teils<br />
gut, 1974 waren es nur 33 Prozent. Die Bereitschaft,<br />
die Exekutive zu loben oder zu tadeln, hängt stark<br />
mit dem Alter und Wohnort der Befragten zusammen.<br />
Vor allem Ältere über 50 und Menschen, die in ländlichen<br />
Gegenden leben, sind zufriedener mit ihren Ordnungshütern.<br />
Bewohner der Bundeshauptstadt und Angehörige der<br />
jungen Generation sind weniger von einer guten Leistung<br />
der Polizei überzeugt. Nur 28 Prozent der WienerInnen<br />
können sich zu uneingeschränktem Lob durchringen,<br />
52 Prozent raunzen ein „teils, teils“.<br />
rechtliche GrunDlAGen<br />
der erwachsenenbildung<br />
unter besonderer<br />
Berücksichtigung von<br />
eB-Gesetzen<br />
Vor kurzem ist ein weiteres wissenschaftliches<br />
Buch von VS.-Dir. Dipl.-Päd.<br />
MMag. Dr. Karl Platzer erschienen,<br />
das den rechtlichen Hintergrund der<br />
Erwachsenenbildung beleuchtet, denn<br />
die Weiterentwicklung der modernen<br />
Industriegesellschaft macht die Aus- und<br />
Weiterbildung Erwachsener unabdingbar.<br />
Das lebenslange Lernen braucht<br />
aber auch eine rechtliche Basis, die die<br />
Lernwilligen in ihren Bestrebungen<br />
unterstützt, erworbene Qualifikationen<br />
entsprechend anerkennt, die Gleichwertigkeit<br />
der Geschlechter betont und Steuergelder<br />
optimal einsetzt. Das nun publizierte<br />
Buch stellt deshalb die wichtigsten<br />
rechtlichen Regelungen auf europäischer<br />
Ebene dar, zieht aber unter dem Aspekt,<br />
dass nationale Bildungssysteme natürlich<br />
ihre eigene Geschichte haben, auch<br />
einen Vergleich zwischen der Gesetzeslage<br />
in Österreich, Ungarn, Deutschland<br />
und Südtirol. Auch die historischen<br />
Rahmenbedingungen der Erwachsenenbildung<br />
in unserem Land werden zur<br />
Diskussion gestellt: Gab es ein Recht auf<br />
Bildung? Welche Rechtsgrundlagen gibt<br />
es im Rahmen der Berufsausbildung und<br />
der Berufswahl? In welcher Rechtsform<br />
können Bildungsinstitutionen existieren?<br />
Eine interessante Einführung in ein komplexes<br />
Thema mit einem umfassenden<br />
Serviceteil mit Adressen und Weblinks.<br />
Karl Platzer: Rechtliche Grundlagen der<br />
Erwachsenenbildung unter besonderer<br />
Berücksichtigung von EB-Gesetzen<br />
121 Seiten<br />
ISBN: 13 978-3-86553-153-7<br />
ISBN: 10 3-86553-153-9<br />
Preis: 6 37,60<br />
10 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Kolumne<br />
Der klimawandel verändert das<br />
soziale Gefüge – weltweit<br />
Diese <strong>Ausgabe</strong> unseres magazins steht ganz im zeichen des klimawandels.<br />
es liegt an uns, diese entwicklung ernst zu nehmen und jetzt zu handeln.<br />
nicht jeder erkennt große zusammenhänge.<br />
setzten sich etablierte<br />
wissenschaftler, politiker und<br />
menschenwiesieundichunsnoch<br />
über den 1972 erschienenen Bericht des club<br />
of rome über die Grenzen deswachstums hinweg<br />
und qualifizierten bis vor kurzem entscheidungsträger<br />
die auf empirischen Daten beruhenden<br />
Berechnungsmodelle (was geschieht,<br />
wenn …? Bzw. was muss geschehen, damit<br />
…?) des deutschenwolfram krewitt als hirngespinnste<br />
ab, so hat uns derweltklimabericht<br />
200 der Vereinten nationen aller illusionen<br />
beraubt: unser soziales zusammenleben muss<br />
sich ab heute grundlegend verändern, wollen<br />
wir menschen – egal auf welchem kontinent<br />
wir leben – eine friedvolle zukunft haben.<br />
sprichtderwienerprofessorfürenergieökonomie<br />
und energietechnologie an der technischen<br />
universitätwien, nebojsa nakicenovic,<br />
überdieAuswirkungendesklimawandels,dann<br />
hört ihm diewelt zu. und es macht betroffen,<br />
was er als mitglied des klimarates der unO zu<br />
sagen hat: „Je mehr zeit wir uns nehmen, desto<br />
schwieriger wird es, den tanker (weltweites<br />
energiesystem) umzudrehen.“<br />
Auch als Vorkämpfer für soziale Gerechtigkeit<br />
muss ich zugeben: unser aller Gejammer<br />
auf hohem sozialem niveau wird inAnbetracht<br />
dessen,was uns an notwendigen jährlichenVeränderungen<br />
für die nächsten 40 Jahre bevorsteht,<br />
zur makulatur. so hat die internationale<br />
energie-Agentur (ieA) in paris auf 500 seiten<br />
in sechs szenarien einen schlachtplan gegen<br />
die erderwärmung ausgearbeitet. selbst die<br />
optimistischste Annahme schaut noch immer<br />
schlecht für uns aus.wir müssen weitaus mehr<br />
tun, als nur den status quo zu erhalten. Denn<br />
halten wir lediglich den gegenwärtigen stand,<br />
werden ganze küstengebiete und sogar staaten<br />
wie Bangladesch unter wasser stehen. riesige,<br />
bisher zum nahrungsmittelanbau genutzte<br />
Agrarflächen speziell in Afrika und selbst im<br />
südeneuropasgehenverloren.Dermigrationsdruck<br />
in alle himmelsrichtungen wird weiter<br />
steigen. Da wird der Abschottungsmechanismus<br />
der reichen industriestaaten gegenüber<br />
jenen menschen, die nichts zu essen haben,<br />
nicht mehr reichen.<br />
wir menschen sind unter dem motto „es<br />
wird nicht so heiß gegessen wie gekocht“ sozialisiert<br />
worden. nun müssen wir aber erstmals<br />
in der menschheitsgeschichteso heiß essen,wie<br />
gekocht wird. Da ist einmal die politik gefordert,<br />
nichts mehr zu beschönigen: Der individualverkehr,<br />
der Güterverkehr speziell auf der<br />
straße, der internationale schiffscontainerverkehr<br />
und der luftverkehr werden sich massiv<br />
verteuern. umweltminister Josef pröll hat im<br />
kern mit seinem Fernreisevergleich recht. in<br />
wenigen Jahren darf es keine 400-euro-Flugtickets<br />
von europa nach Amerika und retour<br />
mehr geben. wir brauchen transportkostenwahrheit.<br />
Das wird importgüter empfindlich<br />
verteuern.Aber gerade als überzeugterAnhänger<br />
der ökosozialen marktwirtschaft kann nicht<br />
hingenommen werden, dass durch indirekte<br />
Querfinanzierungen Güter, die über tausende<br />
kilometer hinweg zu uns gelangen, auf unserenmärktenbilligeralsvergleichbareheimische<br />
produkte angeboten werden. Derweinimport<br />
ausAustralien lässt beispielsweise grüßen.<br />
Gefordert sind aber auch wir alle: wissenschaft<br />
und Forschung müssen neuetechnologien<br />
entwickeln, die die energieeffizienz massiv<br />
steigern. Besonders gefordert sind dabei die<br />
technologiestäbe der großen Autokonzerne,<br />
neue und noch sparsamere kraftfahrzeuge zu<br />
entwickeln. Das ganzewohnbauwesen von der<br />
wohnbauförderung und wohnhaussanierung<br />
bis zur Flächenbewirtschaftung steht auf dem<br />
prüfstand.wollen wir diese umkehr wirklich brucKner<br />
schaffen, ist jeder einzelne von uns in seinem andi<br />
kaufverhalten und seiner mobilität gefordert. Foto:<br />
Hermann Feiner.<br />
„Unser soziales<br />
zusAmmenleBen<br />
muss sich<br />
ab heute<br />
grundlegend<br />
VeränDern.“<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 11
GRAFIK: A. D. / FOTOs: pIxelquelle.De<br />
titelgeschichte<br />
KLimA imWAnDEL<br />
Ist unser Planet am Siedepunkt?<br />
Laut jüngster Prognosen des<br />
Weltklimarates ist es bereits<br />
5 vor 12.Welche sozioökonomischen<br />
Auswirkungen hat der<br />
Klimawandel wirklich?<br />
Ein Hintergrundbericht.<br />
Text: Mag. Katharina Kröll<br />
12 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Der Klimawandel ist derzeit ein –<br />
sprichwörtlich – heißes Thema.<br />
Das war nicht immer so. Appelle<br />
der Umweltschutzorganisationen,<br />
die seit Jahren versucht<br />
haben, ein Bewusstsein für den Klimaschutz<br />
zu schaffen, sind in der Vergangenheit mehrheitlich<br />
auf taube Ohren gestoßen.<br />
Auslöser für den medienhype ist neben dem<br />
wirklich erstaunlich warmenWinter und dem<br />
Orkan Kyrill,der in Europa 34Todesopfer forderte,vor<br />
allem derAnfang Februar veröffentlichte<br />
Weltklimabericht der UnO. Und der<br />
gibt in derTat Anlass zu Besorgnis. Skizziertes<br />
WorstCaseSzenario ist eine Erwärmung von<br />
2,4 bis 6,4 Grad Celsius, wobei in Fachkreisen<br />
3 Grad als wahrscheinlichster Ausgang gelten.<br />
Während ein Temperaturanstieg von bis zu<br />
2 Grad wohl nur zu häufiger auftretenden<br />
extremen Wetterphänomenen führen würde,<br />
werden bei allenWerten darüber katastrophale<br />
Folgen befürchtet.<br />
Die Erwärmung der Erde findet bereits<br />
statt: Die weltweite Oberflächentemperatur<br />
ist um 0,74 Grad gestiegen, die fünf wärmsten<br />
Jahre seit 1890 fanden alle in den letzten<br />
zehn Jahren statt. Die Gründe dafür liegen in<br />
denVersäumnissen der letzten Jahrzehnte und<br />
Jahrhunderte. So ist durch die Verwendung<br />
fossiler Brennstoffe und extensive Rodungen<br />
der CO 2 Gehalt in der Luft seit 1750 um 35<br />
Prozent gestiegen, das aggressive methan im<br />
gleichen Zeitraum sogar um 148 Prozent. Die<br />
erstenAuswirkungen sind durch sich häufende<br />
naturkatastrophen und andereWetterkapriolen<br />
in den letzten Jahren nun auch für Laien<br />
deutlich erkennbar.<br />
Eine weitere wichtige Erkenntnis macht den<br />
Bericht desWeltklimarates zum zentralen mittelpunkt<br />
der Klimadiskussion – trotz verbleibender<br />
Restunsicherheit gilt nun mit großer<br />
Wahrscheinlichkeit als sicher,dass der mensch<br />
selbst an der Erderwärmung schuld ist. nicht<br />
sicher ist, ob dieser Kreislauf überhaupt noch<br />
zu stoppen ist.Vereinzelt werden zwar Stimmen<br />
laut, die in der Klimadiskussion Panikmache<br />
orten – so warnte erst kürzlich EUindustriekommissar<br />
GünterVerheugen davor,<br />
in „hysterischenAktionismus“ zu,verfallen und<br />
verteidigte die europäische Automobilindustrie<br />
vor allzu harten Klimaschutzvorgaben.<br />
Dennoch leugnet niemand die Gefährlichkeit<br />
der drohenden Klimakatastrophe. Es besteht<br />
quer durch alle politischen interessengruppen<br />
ein breiter Konsens zu einschneidenden<br />
Umweltschutzmaßnahmen. Der Weltklimarat<br />
setzt jedenfalls bei den CO 2 Emissionen<br />
eine Frist bis 2020, um mit einer nachhaltigen<br />
Trendumkehr die schlimmsten Folgen des Klimawandels<br />
abzuwehren.<br />
Globale Verdunkelung<br />
ironischerweise hat die Umweltverschmutzung<br />
zwei gegenwirkende Kräfte ausgelöst:<br />
neben dem „global warming“ wurde erst<br />
kürzlich der Effekt von „global dimming“,<br />
(globale Verdunkelung) entdeckt. Die Verbrennung<br />
fossiler Brennstoffe vermindert<br />
durch die Luftverschmutzung die Sonnen<br />
einstrahlung und bildet so ein Gegengewicht<br />
zum Treibhauseffekt. Ein Teufelskreis, denn<br />
sollten etwa durch den verstärkten Einsatz<br />
von Partikelfiltern wirksam mittel gegen die<br />
Verschmutzung eingesetzt werden, könnte<br />
der Treibhauseffekt seine ganze bisher durch<br />
das „global dimming“ gedämpfte Wärmewirkung<br />
entfalten.<br />
Wintertourismus in Gefahr<br />
Gerade auf Österreich würde sich der Klimawandel<br />
katastrophal auswirken. in wenigen<br />
Jahrzehnten könnten die direkten und indirekten<br />
Klimaschäden finanziell die Höhe des<br />
Zuwachses des jährlichen Wirtschaftswachstums<br />
erreichen. Als Binnenland und durch<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 13
FOTOs: pIxelquelle.De<br />
seinen hohen Anteil an Gebirgslagen belastet bereits ein<br />
geringerTemperaturanstieg die heimische Landwirtschaft<br />
schwer,wieUmweltministerPrölliminterviewmitGÖDaktuell<br />
bestätigt. HochwasserKatastrophen durch Starkregen<br />
könnten sich mit Dürreperioden abwechseln, und<br />
eine verstärkte Lawinengefahr würde zusätzliche Gefahren<br />
für die Bevölkerung darstellen.Aber auch derTourismus<br />
hat unter dem Klimawandel zu leiden: Laut OECD<br />
müssen 70 Prozent der österreichischen Skiregionen um<br />
ihre Schneesicherheit fürchten,denn die Schneefallgrenze<br />
steigt beharrlich. Die Alpengletscher schmelzen, das ist<br />
bereits eine Tatsache. in Österreich wurde der negativrekord<br />
am Hintereisferner gemessen, der 2005 um 1,06<br />
meter geschmolzen ist – der weltweite Durchschnitt<br />
liegt dabei lediglich bei 60 bis 70 Zentimeter. Künstliche<br />
Beschneiung ist natürlich eine möglichkeit,die schon jetzt<br />
auf der Hälfte aller heimischen Pisten genutzt wird. Eine<br />
Dauernutzung würde sich mit Sicherheit auf die Kosten<br />
für die Skifahrer auswirken, schon ist einWinterurlaub in<br />
Österreich aber für viele Familien Luxus.Auch ökologisch<br />
sind die Schneekanonen umstritten,denn sie verbrauchen<br />
enorme mengen an Energie undWasser.<br />
Wer profitiert vom Klimawandel?<br />
Die sozioökonomischen Effekte, die aus der klimatischen<br />
Erwärmung erwachsen, sind weitreichend – und<br />
bergen für gewisse Branchen und Berufsgruppen sogar<br />
Chancen. So profitieren alle Bereiche, die auf klimainnovative<br />
Technologien setzen: „Die Umwelttechnologie<br />
ist mittlerweile der am stärksten wachsende industriezweig<br />
dieses Landes“, so Bundesminister Pröll im interview<br />
mit GÖDaktuell. Auch einzelne Länder im hohen<br />
norden werden beispielsweise durch steigende Erträge<br />
in Land und Forstwirtschaft mittelfristig von der Klimaerwärmung<br />
begünstigt, global werden die Schäden<br />
den nutzen einzelner nationen und Branchen jedoch bei<br />
weitem übertreffen.<br />
Einzelne Regionen sind vom Treibhauseffekt besonders<br />
stark betroffen: inAfrika undAsien zerstören Überschwemmungen<br />
und Dürrekatastrophen die Lebensgrundlagen<br />
vieler millionen menschen und öffnen damit<br />
die Schere zwischen Arm und Reich noch weiter. „Dabei<br />
geht es nicht um graduelle Veränderungen im Lebensstandard,<br />
sondern um Existenz oder nichtExistenz“, so<br />
Christoph PetrikSchweifer von der Auslandshilfe Caritas.<br />
„Lebensrhythmen, die sich über Generationen hinweg<br />
etabliert haben, werden jetzt unterbrochen.“ Schon<br />
2025 werden 63 Prozent derWeltbevölkerung in Ländern<br />
leben, die von extrememWassermangel gekennzeichnet<br />
sind. inTeilen Afrikas werden in den nächsten 50 Jahren<br />
Ernterückgänge von 30 Prozent erwartet. Die Hilfsorganisation<br />
Care rechnet aufgrund dieser Daten mit 50 millionen<br />
„Umweltflüchtlingen“, die bis 2010 in wetterstabileren<br />
Breiten Zuflucht suchen müssen. Angesichts der<br />
immer restriktiveren Einwanderungspolitik der meisten<br />
westlichen Länder wird diese migrationswelle eine große<br />
Herausforderung darstellen,denn diese menschen finden<br />
sich in Ermangelung einer anerkannten Asylbegründung<br />
naturgemäß unter den illegalen Flüchtlingen.<br />
Zeit für eine Revolution<br />
Die Zeit drängt.Angesichts dieser umfassenden Bedrohung<br />
sind die menschen bereit, auch ihre persönlichen<br />
Lebensgewohnheiten einer Korrektur zu unterziehen<br />
– und fordern ein konzertiertes Vorgehen der Politik.<br />
„Die Zeit für Halbheiten ist vorbei“, folgert der französische<br />
Staatspräsident Chirac bei der Eröffnung der<br />
internationalen Umweltkonferenz in Paris. „Es ist Zeit<br />
für eine Revolution: die Revolution des Bewusstseins, die<br />
Revolution derWirtschaft,die Revolution des politischen<br />
Handelns.“ Der Wille ist da – es gibt freilich viele Wege<br />
nach Rom.Während Europa traditionell eine Vorreiterrolle<br />
im Klimaschutz einnimmt und mit 14 Prozent der<br />
globalen Emission heute einen vergleichsweise geringen<br />
Anteil am Klimawandel verschuldet,sperren sich die großen<br />
Energiesünder USA und China beharrlich gegen radikale<br />
Einschnitte. Die beiden Länder haben weltweit den<br />
höchsten CO 2 Ausstoß,wobei China durch sein galoppierendes<br />
Wirtschaftswachstum die USA wohl noch dieses<br />
Jahrzehnt als nummer 1 ablösen wird. So wird in China<br />
derzeit fast jedeWoche ein Kohlekraftwerk eröffnet, um<br />
den Energiebedarf der industrie decken zu können.Während<br />
dieVereinigten Staaten das KyotoProtokoll erst gar<br />
nicht ratifiziert haben, hat China – wie das aufstrebende<br />
indien und die Entwicklungsländer – trotz Unterschrift<br />
keine Umweltauflagen erhalten und rechnet erst 2030 mit<br />
einer Reduktion derTreibhausgasemissionen.<br />
EU-27 auf Klimakurs<br />
Die Europäische Union hat erst Anfang märz verbindliche<br />
Klimaschutzziele beschlossen und will bis 2020<br />
die CO 2 Emissionen und den Energieverbrauch um 20<br />
Prozent reduzieren und im Gegenzug den Anteil erneuerbarer<br />
Energien um 20 Prozent erhöhen – von nGOs<br />
14 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Klimaschützen fürAnfänger<br />
Zum schlechten Klima tragen wir alle bei: 16 Prozent<br />
aller Treibhausgasemissionen gehen von Kleinverbrauchern<br />
aus, weitere 26 Prozent vom Verkehr. Für<br />
den Umweltschutz müssen Sie nicht unbedingt Ihr<br />
ganzes Leben ändern – selbst Alexander van der<br />
Bellen fährt schließlich einen Alfa Romeo –, aber es<br />
gibt Dinge, die jeder tun kann. Nicht zuletzt sparen Sie<br />
damit auch Kosten:<br />
1. Effizient heizen: 79 Prozent des Energieverbrauchs<br />
eines Haushalts werden durch das Heizen verschlungen.<br />
Adjustieren Sie deshalb die Raumtemperatur<br />
in der Nacht, schon ein Grad weniger Temperatur<br />
spart 6 Prozent Heizkosten, Heizkörper sollten<br />
nicht mit Möbeln oder Vorhängen abgeschirmt werden,<br />
da sie so wesentlich weniger Strahlungswärme<br />
abgeben. Wenn der Heizkörper gluckert, muss er<br />
entlüftet werden, denn Luft in der Anlage steigert den<br />
Energieverbrauch um 10 Prozent.<br />
2. Richtig lüften: Kurzes Stoß- oder Querlüften vermeidet<br />
Energieverlust und ein Auskühlen der Wände.<br />
3. Wärmedämmung und abdichten: Eine gute Wärmedämmung<br />
ist der sicherste Schutz vor Energieverlusten<br />
und lässt sich in alten Gebäuden auch erneuern.<br />
Türen und Fenster sollten abgedichtet werden.<br />
4. Warmwasser sparen: Verwenden Sie warmwassersparende<br />
Brausen und denken Sie daran, dass<br />
ein dichtender Wasserhahn jeden Tag 2 bis 4 Kübel<br />
Wasser verschwendet.<br />
5. Umstieg auf Ökostrom: Ökostrom-Anbieter garantieren<br />
Strom aus erneuerbaren Energiequellen.<br />
6. Einkaufsverhalten: Je exotischer das Produkt, desto<br />
größer sein CO 2 -Rucksack. 1 Kilo Trauben aus Südafrika<br />
verursacht beispielsweise mit seiner Anreise<br />
von 10.000 Kilometern rund 7 Kilo CO 2 .<br />
7. Einen Baum pflanzen: Damit schaffen Sie sich Gutpunkte<br />
– ein Baum absorbiert rund 1 Tonne C0 2 im<br />
Laufe seines Lebens.<br />
wird das Ergebnis derVerhandlungen allerdings als unzureichend<br />
und wenig ambitioniert kritisiert. Auf starken<br />
Widerstand ist vor allem in Österreich die von Frankreich<br />
initiierte Diskussion gestoßen, obAtomkraft durch seinen<br />
geringeren CO 2 Ausstoß bereits als klimafreundlich gelten<br />
darf.Ein breiter Konsens besteht in derVerringerung fossi<br />
2000 2010 2020 2030 2040 2050<br />
1200<br />
1000<br />
800<br />
600<br />
400<br />
200<br />
0<br />
Exajoules<br />
titelgeschichte<br />
ler Brennstoffe als Energielieferant,nicht zuletzt,um auch<br />
dieAbhängigkeit von politisch instabilen Ländern zu minimieren.<br />
Da jedoch jedes EUmitgliedsland seinen individuellen<br />
Klimazielen zustimmen muss, sind noch intensive<br />
Verhandlungen zu erwarten. Die Schwierigkeit regionaler<br />
Kompetenzverteilung erschwert auch in Österreich die<br />
Durchsetzung von Klimaschutzmaßnahmen. So ist im<br />
Regierungsprogramm zwar festgehalten, dass bis 2015 im<br />
großvolumigenWohnbau nur mehr Häuser gefördert werden<br />
sollen,die dem „KlimaAktivPassivhausstandard“ entsprechen,<br />
die Wohnbauförderung ist jedoch Ländersache<br />
und kann nur inVereinbarung mit den Landeshauptleuten<br />
geändert werden,die erfahrungsgemäß zentralen Regulierungsambitionen<br />
sehr verhalten begegnen.<br />
Emissionshandel statt Klimaschutz?<br />
Österreich ist nichtsdestotrotz gefordert, klimapolitisch<br />
zu agieren: Durch den hohenAnteil derWasserkraft werden<br />
hierzulande zwar bereits 58 Prozent erneuerbare Energien<br />
zur Stromproduktion bezogen,im Bereich derTreibhausgasemissionen<br />
besteht allerdingsAufholbedarf. So hat der CO 2 <br />
Ausstoß in Österreich seit 1990 statt der in Kyoto angestrebten<br />
Reduktion von 13 Prozent um 29 Prozent zugenommen,<br />
in absoluten Zahlen immerhin 17,7 millionen Tonnen. Die<br />
Regierung kontert jetzt dieser Entwicklung mit der – nicht<br />
für Umweltprojekte zweckgebundenen – Erhöhung der<br />
mineralölsteuer und der Einrichtung eines Klimafonds im<br />
Umfangvon500milliardenEurofürdieJahre2008bis2010.<br />
Wer die Klimaziele nicht erreicht hat, muss nämlich „Verschmutzungsrechte“vonanderenLändernzukaufen.Unddas<br />
wird teuer: im europäischen Emissionshandel liegt derzeit<br />
das Recht auf eineTonne CO 2 Ausstoß zwar noch bei etwa<br />
einemEuro,abernur,weilindenmeistenUnternehmennoch<br />
genügend Emissionsrechte vorhanden sind.Spätestens 2008,<br />
wenndieseweiterbeschränktwerden,wirdderPreissteigen,<br />
Futures auf Emissionsrechte dieser Phase notieren bei rund<br />
15 bis 20 Euro. Der Klimawandel wird also milliarden an<br />
Steuergeldern verschlingen – wenn wir nicht handeln.<br />
ENERGIE-SZENARIO<br />
BIS ZUM JAHR 2050<br />
Annahme einer<br />
dynamisch wachsenden<br />
Wirtschaftsentwicklung<br />
(1 Exajoule entspricht<br />
277,8 Milliarden Kilowattstunden)<br />
Wellen-/Gezeitenkraft<br />
Solarthermie<br />
Fotovoltaik<br />
Geothermie<br />
Wind<br />
Biomasse (elektrisch)<br />
Biomasse (Kraftstoffe)<br />
Kernenergie<br />
Wasserkraft<br />
Gas<br />
Öl<br />
CH 4 /H 2 aus Kohle<br />
Kohle<br />
Traditionelle Biomasse<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 15<br />
quelle: DeuTsche shell
Herr Dr. Fischler, als Präsident des<br />
Ökosozialen Forums und ehemaliger<br />
EU-Agrarkommissar befassen Sie sich<br />
seit Jahren mit dem Klimawandel.<br />
Was halten Sie vom plötzlichen öffentlichen<br />
Interesse an diesem Thema?<br />
Eshatsichgeradeindenletztenmonaten<br />
enorm viel im Bereich Klima und Energie<br />
ereignet: angefangen von Wetterextremen<br />
und naturkatastrophen, die den<br />
Klimawandel für viele menschen spürbar<br />
machen, über die Berichte desWeltbankökonomen<br />
nicholas Stern und des<br />
UnOKlimabeirats iPCC, die endlich<br />
auchwissenschaftlichuntermauern,dass<br />
der Treibhauseffekt menschengemacht<br />
ist und enorme wirtschaftliche Schäden<br />
verursachen wird und bereits hat;bis hin<br />
zur Entscheidung des Europäischen Rats<br />
vom 9.märz für 20 Prozent erneuerbare<br />
Energien bis 2020, die für mich ein starkes<br />
Signal dafür ist, dass auch die Politik<br />
den Handlungsbedarf erkannt hat.<br />
Die globale Erwärmung ist da, und das<br />
„öffentliche Bewusstsein“ wird gar keine<br />
Wahl haben, das auch anzuerkennen.<br />
Was sind die mittel- und langfristigen<br />
sozioökonomischen Folgen,<br />
die weltweit und in Österreich aufgrund<br />
des Klimawandels zu erwarten<br />
sind?<br />
ich möchte hier nur ein Beispiel herausgreifen:<br />
Stellen Sie sich nur vor,<br />
welche Folgen es für Forstwirtschaft,<br />
Säge und Papierindustrie hat, wenn es<br />
in Österreich eines Tages zu warm für<br />
die Fichte wird! Oder was machen wir<br />
ohne Schnee imWintertourismus? Der<br />
Klimawandel hat neben den beträchtlichen<br />
ökologischen Folgen ebenso<br />
„nähern uns den<br />
selbst gesteckten Zielen nicht“<br />
Dr. Franz Fischler, Präsident des Ökosozialen Forums,<br />
über die Klimapolitik der Regierung, die Grundzüge einer<br />
ökosozialen Steuerreform und das Revival der Atomkraft.<br />
Interview: Mag. Katharina Kröll<br />
massive Auswirkungen auf Wirtschaft<br />
und Gesellschaft. Stern schätzt, dass<br />
ein Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts<br />
ausreichen würde, um<br />
die Treibhausgaskonzentration auf ein<br />
verträgliches maß zu stabilisieren.<br />
machen wir weiter wie bisher, liegen<br />
die Schadensabschätzungen in der Höhe<br />
von fünf bis 20 Prozent. Die Relation<br />
zeigt vor allem,dass Geld,das in Klimaschutzmaßnahmen<br />
gesteckt wird, eine<br />
Zukunftsinvestition ist, die sich mehrfach<br />
rechnet.<br />
Ist der Klimawandel überhaupt noch<br />
aufzuhalten? Was muss getan werden,<br />
um die Katastrophe abzuwenden?<br />
Der springende Punkt ist unsere Energieversorgung.<br />
Klima und Energie sind<br />
zwei Seiten der gleichen medaille. Das<br />
Problem der Treibhausgasemissionen<br />
kann man nur durch eine integrierte<br />
Energie und Klimaschutzpolitik lösen<br />
– das gilt für Europa und Österreich<br />
genauso wie für die „Alltagspolitik“<br />
jedes Einzelnen. Das bedeutet zuallererst,<br />
den Energieverbrauch zu senken,<br />
also: effiziente Technologien einsetzen<br />
und Energie sparen.Die Energie,die wir<br />
dann noch brauchen, muss so weit wie<br />
möglich aus klimaverträglichen, erneuerbaren<br />
Quellen gedeckt werden.<br />
Was halten Sie von der Aufwertung<br />
der Atomkraft als Energieform?<br />
Kernenergie ist nicht erneuerbar und<br />
schadet der Umwelt – Uranabbau und<br />
Atommüll setzen Radioaktivität frei,das<br />
ist nicht in den Griff zu bekommen,ganz<br />
abgesehen von den technischen Risiken<br />
eines Reaktorunfalls. Und, nebenbei<br />
bemerkt, Kernenergie ist auch nicht<br />
effizient – zwei Drittel der Energie<br />
gehen alsAbwärme verloren.DieAtomkraft<br />
widerspricht also allen Prinzipien<br />
der nachhaltigkeit.<br />
Wie die Grünen fordern Sie eine ökosoziale<br />
Steuerreform. Welche Änderungen<br />
schlagen Sie vor?<br />
Diese Forderung ist eine der Grundbotschaften<br />
der Arbeit des Ökosozialen<br />
Forums, die von den Grünen aufgegriffen<br />
wurde. Die stärkere Besteuerung<br />
von Energie und im Gegenzug die Entlastung<br />
des Faktors Arbeit müssen zentrales<br />
Element einer aufkommensneutralen<br />
– also keine neuen Belastungen,<br />
sondern ein Verschieben der Steuerlast<br />
– ökosozialen Steuerreform sein.Ziel ist<br />
weniger Verbrauch und weniger fossile<br />
Energieträger.<br />
Wie stehen Sie zur Ökostromnovelle<br />
2006?<br />
LautRegierungsprogrammsollderAnteil<br />
der erneuerbaren Stromerzeugung bis<br />
2010 auf 80 Prozent, bis 2020 sogar auf<br />
85 Prozent gehoben werden. in der PraxiswerdendieseZielsetzungenallerdings<br />
konterkariert:Die Grünstromförderung<br />
wird massiv eingeschränkt, und fossile<br />
Kraftwerkewerdenstarksubventioniert.<br />
Tatsächlich sinkt der Ökostromanteil in<br />
Österreich kontinuierlich, momentan<br />
liegen wir bereits unter 60 Prozent.Wir<br />
nähern uns den selbst gesteckten Zielen<br />
nicht,sondernentfernenunsimmerweiter.Eine<br />
Reparatur des Gesetzes ist dringend<br />
notwendig – hin zu langfristigen,<br />
stabilen Rahmenbedingungen, die investoren<br />
und Planern Sicherheit bieten.<br />
16 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
„Wir haben<br />
Handlungsbedarf!“<br />
Umweltminister Josef Pröll über die sozioökonomischen Auswirkungen<br />
des Klimawandels, die umstrittene Ökostromnovelle<br />
und die internationale Zusammenarbeit im Klimaschutz.<br />
Interview: Dr. Michaela Baumgartner, Mag. Katharina Kröll<br />
Herr Bundesminister, der Weltklimarat prognostiziert<br />
dramatische Folgen durch den Klimawandel:<br />
Welche Entwicklungen sind in Österreich zu<br />
erwarten? Weltweit gibt es auch Regionen, die<br />
mittelfristig sogar profitieren werden.<br />
nun,ich glaube,wir verlieren alle.DieWelt verliert,<br />
wenn wir den Klimawandel nicht stoppen können.<br />
Dass einzelne kleine Regionen vom Klimawandel<br />
profitieren werden, wird sicher nicht den Schaden<br />
aufwiegen.Bei uns zeigen Studien,dass gerade Starkregen,<br />
hohe Schneemengen und dann wieder fast<br />
schneelose Winter sich häufen werden und damit<br />
verbundendieGefährdungdermenschenindenSiedlungsgebieten.Deshalb<br />
stocken wir die investition in<br />
vorbeugendenLawinenundHochwasserschutzauch<br />
auf 123 millionen auf.Weil wir nicht nur in den Stopp<br />
des Klimawandels investieren müssen, sondern auch<br />
in den Schutz der menschen vor den naturgefahren,<br />
da der Klimawandel ja schon fortgeschritten ist.<br />
Ist der entstehende finanzielle Schaden für Österreich<br />
schon abzuschätzen?<br />
Das lässt sich nur aus internationalen Zahlen ableiten:<br />
2005 belief sich der weltweite Schaden durch<br />
die Katastrophen in new Orleans und denTsunami<br />
auf 210 milliarden Dollar, 2006 auf 50 milliarden<br />
Dollar. Das Dramatische daran ist, dass Binnenlän<br />
der von derTemperaturzunahme verstärkt betroffen<br />
sein werden. Österreich ist hier durch seinen hohen<br />
Anteil an Gebirgslagen sicher besonders gefährdet:<br />
Hochwasser, Lawinengefahr, Dürre – dass sind die<br />
drei großen Herausforderungen für unser Land.Deswegen<br />
ist die Bekämpfung des Klimawandels für uns<br />
ein ganz zentraler Punkt.<br />
Was lässt sich Österreich den Klimaschutz<br />
kosten? Der Weltklimarat spricht ja von 16 Billionen<br />
Dollar, die weltweit bis 2030 in C0 2 -arme<br />
Technologien investiert werden sollen.<br />
Wir müssen hier politische Rahmenbedingungen<br />
schaffen:Ein zentralesThema ist sicher die Energieeffizienz<br />
in der Raumwärme durch die Ökologisierung<br />
derWohnbauförderung und den verstärkten neubau<br />
von niedrigenergiehäusern. Darüber hinaus wollen<br />
wir bis 2020 denAnteil an erneuerbaren Energien in<br />
Österreich verdoppeln und Biogas und Biomasse zur<br />
Wärme und Stromgewinnung nutzen. in der industrie<br />
liegt der Fokus auf der investition in Umwelttechnologie.<br />
im Rahmen der Umweltförderung<br />
haben wir erst vor einigenWochen mit 38 millionen<br />
Euro fast 800 neue Projekte bewilligt. Damit widersprechen<br />
wir auch all jenen,die behaupten,Umweltund<br />
Klimaschutz kosteArbeitsplätze:Wir wollen den<br />
Umwelttechnologiestandort Österreich zu einem<br />
interviews<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 17<br />
FOTOs: AnDI bRucKneR
FOTOs: AnDI bRucKneR/pIxelquelle.De<br />
Exportschlager machen, vor allem im Bereich alternativer<br />
Energie undWasserkraft. Die wirtschaftliche Entwicklung<br />
gibtunsRecht:DieUmwelttechnologieistmittlerweileder<br />
am stärksten wachsende industriezweig dieses Landes.<br />
Der Klimawandel ist momentan ein heißes Thema und<br />
in allen Medien präsent ...<br />
Gott sei Dank!<br />
... Klimaschutz ist wichtig, kostet aber auch Geld.<br />
Können Sie das entstandene Bewusstsein nutzen, um<br />
unpopulärere Maßnahmen durchzusetzen?<br />
Die Politik weist schon seit Jahren darauf hin, dass wir vor<br />
einemernstenProblemstehen.nun,daesauchindenKöpfen<br />
der menschen angelangt ist, werden wir das natürlich<br />
nutzen,um die richtigen maßnahmen zu setzen.Wir haben<br />
Handlungsbedarf!Ansatzpunkte gibt es zum Beispiel in der<br />
Ökologisierung des Steuersystems. im Übrigen meine<br />
ich, und das hat auch in den letztenWochen die Republik<br />
bewegt, dass nicht nur die Politik in die Pflicht genommen<br />
werden muss, sondern dass jeder Einzelne mit seinem<br />
mobilitäts und Einkaufsverhalten ganz massiv zum Klimaschutz<br />
beitragen kann.<br />
Wird damit die Verantwortung für den Klimaschutz<br />
nicht einfach an die Bürger weitergereicht? Der Einfluss<br />
des Einzelnen ist doch ein eher geringer.<br />
Das wird unterschätzt. Die Fernreisen hatten international<br />
Steigerungsraten von 110 Prozent. Das sind natürlich<br />
gewaltige Entwicklungen, auf die man hinweisen muss.<br />
Außerdem ist nicht einzusehen, warum Kerosin – und<br />
auch Schiffsbenzin – im Gegensatz zu Benzin und Diesel<br />
steuerfrei sein sollen. Jeder Österreicher zahlt bei jedem<br />
TropfenTreibstoff,den er tankt.Die Flugbranche für Kerosin<br />
nicht – das kann doch nicht sein. Das führt dazu, dass<br />
Waren kreuz und quer durch dieWelt geschippert werden,<br />
zueinemTarif,derweitunterdemvergleichbarenaufSchiene<br />
und Straße liegt.Das ist aber nicht nur einThema für den<br />
Klimaschutz.<br />
„BinnEnLänDER<br />
wie Österreich<br />
wären von einer<br />
Temperaturzunahme<br />
besonders<br />
BETROFFEn.“<br />
Welche sozioökonomischen Auswirkungen gehen vom<br />
Klimawandel aus? Welche werden Österreich direkt<br />
betreffen?<br />
in Österreich ist die Landwirtschaft sicher Hauptbetroffene.<br />
Sie ist aber auch Teil der Lösung in der Bereitstellung<br />
von nachhaltiger Energie. neben den regionalen naturkatastrophen<br />
wird der Klimawandel aber eine noch größere<br />
Entwicklung hervorrufen:Weltweit wird eine migrationswelle<br />
einsetzen. Da darf man keinen Hehl daraus machen,<br />
es wird hier massiveVerschiebungen geben,wenn wir nicht<br />
handeln.<br />
Welche Landstriche werden hier die meisten Klimaflüchtlinge<br />
stellen?<br />
Afrika wird im wahrsten Sinne desWortes sicher ein Hot<br />
Spotsein,dadenmenschendurchdiesteigendeTemperatur<br />
zunehmend die Lebensressourcen entzogen werden. Eine<br />
Flucht ist ja keine Entscheidung aus Jux und Tollerei: Die<br />
Wüste wächst schon jetzt extrem dynamisch, und italien<br />
und Spanien sehen ja mit den Flüchtlingsströmen bereits<br />
die erstenFolgen.Aber auchdas Klimaim asiatischenRaum<br />
wird immer instabiler.Was uns jedoch optimistisch stimmen<br />
kann, ist, dass wir reagieren können. Zum einen können<br />
wir den Klimawandel stoppen, und andererseits können<br />
wir Vorsorgemaßnahmen zum Schutz der menschen<br />
treffen. Hier wird ein neuer Wirtschaftszweig entstehen,<br />
der auchArbeitsplätze generieren wird. Es wird ganz neue<br />
Berufsbilder geben.<br />
In welchen Branchen?<br />
Zum einen werden sich klassische Berufe im Bereich der<br />
Wärme und Energiebereitstellung, zum Beispiel installateure,<br />
wandeln. Energieeffizienz wird aber auch inTechnik<br />
und Forschung an Bedeutung gewinnen – vor allem im<br />
Bereich der Solarentwicklung und Biomasse.<br />
Und im Bereich des öffentlichen <strong>Dienst</strong>es?<br />
Klimawandel und Klimaschutz sind natürlich auch einThema<br />
für den öffentlichen Bereich.Wir sehen das beispiels<br />
18 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
weise in der Frage derVergabe von Emissionszertifikaten.<br />
neueTechnologien bringen neue Herausforderungen in<br />
den ganzen Zulassungsverfahren.<br />
Der Präsident des Ökosozialen Forums, Dr. Fischler,<br />
fordert eine ökosoziale Steuerreform. Wie stehen Sie<br />
dazu – Strafe für Energiesünder oder lieber Anreize<br />
für besonders energieeffiziente Nutzer?<br />
Beidesistnatürlichwichtig.EinBeispiel:VorfastzweiJahren<br />
wurdefürdenDieselpartikelfiltereinBonusmalusSystem<br />
eingeführt. Bei neuwägen mit Filter reduzierte sich die<br />
nOVA. Dadurch konnten wir den Anteil jener neuzulassungen<br />
mit Dieselpartikelfilter von 6 auf 60 Prozent erhöhen<br />
– Tendenz stark steigend. Entlang der ökologischen<br />
Herausforderung wollen wir auch zukünftig mit solchen<br />
BonusmalusSystemen in der Steuerpolitik arbeiten.<br />
Warum hat die Regierung mit der Ökostromnovelle<br />
2006 die Bedingungen für die Erweiterung erneuerbarer<br />
Energien erschwert?<br />
Die Ökostromnovelle hat sicher noch Ecken und Kanten,<br />
die abgeschleift werden müssen:Wir werden sie noch einmal<br />
novellieren. noch im Frühjahr werden wir evaluieren,<br />
was erfolgreich war und was nicht.Wir steuern mit<br />
dem bestehenden Ökostromsystem auf einen Ökostromanteil<br />
von zehn Prozent. Das ist gut und richtig, aber die<br />
Frage ist, ob es ausreicht.<br />
Die IG Windkraft behauptet, seit der Novelle sei kein<br />
einziges Windrad mehr installiert worden.<br />
Hier sind wir mit einer anderen Herausforderung konfrontiert:VieleWindparkbetreiberstoßenbereitsinderPlanung<br />
auf regionaleWiderstände.Wir haben deshalb in der novelle<br />
stark auf Biomasse und Biogas gesetzt und weniger auf<br />
dieWindkraft, aber das gilt es nun alles neu zu diskutieren.<br />
Dazu bin ich bereit, auch wenn die Zuständigkeit natürlich<br />
beim Wirtschaftsminister liegt. ich kann nur in der ökologischen<br />
Zielsetzung diese Frage neu aufwerfen, und das<br />
werde ich tun.<br />
interview<br />
Sie haben in der Novelle die Förderung um 80 Prozent<br />
gekürzt – wird’s jetzt wieder mehr?<br />
Wir müssen uns natürlich anschauen, wie sich der normale<br />
Strom preislich entwickelt und imVerhältnis dazu<br />
der Ökostromaufschlag.Wenn es notwendig ist, werden<br />
wir auch die Förderungen entsprechend anpassen.<br />
Von 1990 bis heute haben sich in Österreich die<br />
Treibhausgasemissionen im Verkehr fast verdoppelt.<br />
Was sind Ihre Pläne, um hier eine Trendwende einzuläuten?<br />
Erster Ansatzpunkt ist die Technologie. Auf europäischer<br />
Ebene wird diskutiert, der industrie als Ziel 120<br />
Gramm CO 2 Ausstoß pro gefahrenem Kilometer vorzugeben,<br />
damit motoren entwickelt werden, die weniger<br />
ausstoßen. national planen wir bis 2010 eine Verdoppelung<br />
der BiotreibstoffBeimischung auf zehn Prozent.<br />
Alleine damit sparen wir zwei millionen Tonnen CO 2 .<br />
Wir werden auch die mineralölsteuer erhöhen, die als<br />
Verbrauchsteuer hoffentlich auch bei den Autofahrern<br />
zu einer Bewusstseinsänderung führt.Parallel dazu steht<br />
mehr Geld für den öffentlichenVerkehr zurVerfügung.<br />
Wir müssen uns auch klar werden, dass wir nicht jeden<br />
Weg mit dem Auto zurücklegen müssen, sondern dass<br />
das Radfahren und ZuFußGehen manchmal schneller<br />
sein können – und jedenfalls viel gesünder.<br />
Klimawandel ist ein globales Problem. Welche<br />
Handhabe haben wir überhaupt, wenn sich die großen<br />
Energiesünder-Nationen querstellen?<br />
Europa geht in der Klimafrage seit Jahrzehnten als<br />
Speerspitze voran. Oft haben wir schon die Hoffnung<br />
aufgegeben, dass die USA, China und indien je an Bord<br />
kommen werden. Aber für die PostKyotoStrategie<br />
nach 2012 sehen wir erstmals eine Trendwende in den<br />
USA und erste zaghafte Annäherungen von China und<br />
indien,die das Problem auch langsam erkennen.Und ich<br />
wäre nicht in der Politik, wenn ich nicht auch in dieser<br />
Frage optimistisch wäre.<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 19
Klimaschutz<br />
ALLE reden vom KLIMASCHUTZ.<br />
Wir schützen schon!<br />
Ing. Siegfried Kroisenbrunner.<br />
„Der BUNDES<br />
DIENST hat<br />
eine sehr gute<br />
CO 2 -BILANZ.“<br />
Oben: der Heizkessel als<br />
zentraler CO 2 -Verursacher.<br />
Unten: Frau FOI Andrea Mandl<br />
bei einer Rauchgasanalyse.<br />
Seit mehr als 25 Jahren setzen die Energiesonderbeauftragten<br />
im Ministerium für<br />
Wirtschaft und Arbeit Initiativen zur Reduktion<br />
der CO 2 -Emissionen. Diese vorausschauende<br />
Politik hat sich bewährt, denn die Bilanz kann<br />
sich wahrhaftig sehen lassen.<br />
Das Bundesministerium für<br />
Wirtschaft und Arbeit ist seit<br />
den 1980er Jahren auch Sitz<br />
der Energie-„Sondereinheit“<br />
des Bundes, die sich bereits<br />
seit über 25 Jahren um Klimaschutz und<br />
CO 2 -Einsparung bemüht.<br />
Durch das Setzen von energiesparenden<br />
Maßnahmen, basierend auf Rauchgasmessungen,Durchflussmessungen,Regelungsoptimierungen,Wirtschaftlichkeitsanalysen<br />
und nicht zuletzt durch Contracting-<br />
Projekte mit Partnern aus der Wirtschaft,<br />
ist die Bilanz der CO 2 -Einsparung pro<br />
Mitarbeiter daher im Bund eine äußerst<br />
positive.<br />
Einsparpotenzial 2,5 Millionen Euro<br />
Bundesminister Martin Bartenstein<br />
(BMWA) ist als ehemaliger Umweltminister<br />
mit diesem Problem naturgemäß<br />
sehr vertraut. Auf der Internetseite<br />
www.bundescontracting.at findet sich<br />
neben interessanten Informationen zum<br />
aktuellen Einsparcontracting-Modell der<br />
Energiesonderbeauftragten ein Bekenntnis<br />
des Ministers: Dem Kyoto-Ziel soll<br />
über entsprechende Energieeinsparung<br />
und Minimierung des Schadstoffausstoßes<br />
nähergerückt werden.<br />
Es ist bemerkenswert, dass die zwanzig<br />
österreichweit tätigen Energiesonderbeauftragten,<br />
seit 2004 im fortschrittlich geführten<br />
Bundesamt für Eich- undVermessungswesen<br />
angesiedelt,allein für <strong>2007</strong>/2008 mit<br />
einem Einsparpotenzial von 2,5 Millionen<br />
Euro rechnen dürfen. Aus der Reduktion<br />
der verwendeten Energieträger ergibt sich<br />
somit eine entsprechende CO 2 -Einsparung<br />
von mehreren MillionenTonnen! Natürlich<br />
sind sich die fachlich versierten Energiesonderbeauftragten<br />
bewusst, dass es sich<br />
hier um eine große Chance zur Verbesserung<br />
der Energiekostenbilanz des gesamten<br />
Bundesdienstes handelt.<br />
Ing.Siegfried Kroisenbrunner,Vorsitzender<br />
GÖD-Landesvertretung Steiermark<br />
und überzeugter Energiesonderbeauftragter,<br />
dazu: „Wir können stolz sein, dass wir<br />
für Österreich nicht nur die Kosten bei<br />
vielen Energieträgern reduzieren,sondern<br />
eben auch aktiven Klimaschutz betreiben<br />
und somit die CO 2 -Bilanz in unserem Land<br />
entscheidend verbessern.“<br />
Humorvoll könnte man abschließend<br />
formulieren, dass aufgrund der erbrachten<br />
und zu erwartenden CO 2 -Einsparung der<br />
Energiesonderbeauftragten alle Bediensteten<br />
des BMWA ohne schlechtes Gewissen<br />
gegenüber der Umwelt eine lange Auslandsflugreise<br />
antreten könnten.<br />
20 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
„DieAusbildung der Exekutive<br />
muss internationaler werden“<br />
Mag. Christoph Ulmer,Vorsitzender des Sicherheitsakademiebeirates,<br />
über die Ausbildungsschwerpunkte der kommenden<br />
Jahre und die Herausforderung für das <strong>Dienst</strong>- und Besoldungsrecht<br />
durch die Etablierung neuer Bildungsformen.<br />
Interview: Mag. Katharina Kröll<br />
Herr Mag. Ulmer, Sie sind Vorsitzender<br />
des Sicherheitsakademiebeirates.<br />
Was ist die Funktion dieses Beirates?<br />
Der Sicherheitsakademiebeirat wurde<br />
2001 gegründet, als die Sicherheitsakademie<br />
für die Aus- und Weiterbildung<br />
der Mitarbeiter des Innenministeriums<br />
in der heutigen Form eingerichtet wurde.<br />
Dieser Beirat hat die Aufgabe, den<br />
Minister und den Direktor der SIAK in<br />
allen Fragestellungen wie Ausbildung,<br />
Fort- undWeiterbildung imVerantwortungsbereich<br />
des Innenministeriums zu<br />
beraten. Darüber hinaus hat er auch<br />
einige formale Zuständigkeiten: Er ist<br />
zuhörenbeiderBestellungvonSpitzenfunktionen<br />
der SIAK, ist aber ein Beratungs-<br />
und keinAufsichtsgremium.<br />
Das heißt, der Beirat hat keine Entscheidungsgewalt?<br />
Ja. Der Minister oder der Rektor hören<br />
den Beirat, der einerseits von sich aus<br />
im Ausbildungsbereich Empfehlungen<br />
aussprechen kann oder vom Bundesminister<br />
mit bestimmten Fragestellungen<br />
konfrontiert wird. Nach der Etablierung<br />
des Fachhochschullehrganges hat<br />
dieehemaligeBundesministerinProkop<br />
beispielsweise den Beirat aufgefordert,<br />
sich mit der Frage der Einführung eines<br />
Masterstudienganges zu befassen.<br />
Was war die Empfehlung?<br />
Vor der Einführung eines Masterstudienlehrganges<br />
eine Studie in Auftrag zu<br />
geben. Das ist eine Entscheidung mit<br />
sehr nachhaltiger Wirkung, mit einer<br />
ganzen Reihe von Fragestellungen bis<br />
hin zu den besoldungsrechtlichen Auswirkungen.<br />
Das ist natürlich eine Aufgabe<br />
der GÖD, mit dem <strong>Dienst</strong>geber<br />
auszuhandeln,wie man das <strong>Dienst</strong>- und<br />
BesoldungsrechtandieneuenGegebenheiten<br />
im Ausbildungsbereich anpassen<br />
kann. Bis jetzt wird die Absolvierung<br />
des Fachhochschullehrganges der Exekutive<br />
nicht als akademischerAbschluss<br />
anerkannt.<br />
Es gab ja mit der Verwaltungsakademie<br />
des Bundes eine Bildungseinheit<br />
für alle Ministerien. Sie wurde vor<br />
einigen Jahren zugunsten dezentraler<br />
Bildungseinheiten in den einzelnen<br />
Ressorts aufgelöst. Warum?<br />
Das stand damals hauptsächlich unter<br />
dem Blickwinkel von Einsparungen in<br />
den Verwaltungseinrichtungen. Es gibt<br />
heute viele, die der Meinung sind, dass<br />
das nicht die allerbeste Idee war.<br />
Wie ist die Ausbildungsstruktur in<br />
der SIAK? Welche Bildungsangebote<br />
gibt es neben der Grundausbildung<br />
in den Polizeischulen?<br />
Es gibt sowohl freiwillige als auch<br />
verpflichtende Ausbildungstools. Wer<br />
innerpolizeilich nicht aufsteigen möchte,muss<br />
nur eine kleineAnzahl von verpflichtendenFortbildungenabsolvieren.<br />
Darüber hinaus gibt es eine ganze Reihe<br />
vonfreiwilligenFortbildungen,dienicht<br />
unmittelbar Karriererelevanz haben,<br />
sondern den Mitarbeitern ermöglichen<br />
sollen, mit ihrer Arbeit besser umgehen<br />
zu können. In diesen Bereich fallen<br />
beispielsweise Angebote wie Rhetorikseminare<br />
oder Supervision.<br />
sicherheitsaKademie<br />
Was sind die Ausbildungsschwerpunkte<br />
der Sicherheitsakademie<br />
für die kommenden Jahre?<br />
Ein wichtiger Schwerpunkt, mit dem<br />
sich der Beirat ganz besonders auseinander<br />
setzen wird, ist der Aufbau<br />
von Forschungskompetenz in der<br />
Sicherheitsakademie. Bisher ist sie<br />
primär eine Ausbildungs- und weniger<br />
eine Forschungseinrichtung. Zu<br />
einer Hochschule gehört aber nicht<br />
nur die Lehre, sondern auch die<br />
Forschung. Mit der Etablierung von<br />
Fachhochschul- und dem Masterlehrgang<br />
müssen auch diese Kompetenzen<br />
ausgeweitet werden. Das ist der<br />
logisch nächste Schritt.<br />
Gibt es weitere wichtige Themen?<br />
Natürlich ganz konkret den Master-<br />
Studienlehrgang.Aber dieAusbildung<br />
derExekutivemussauchinternationaler<br />
werden, denn die Notwendigkeit<br />
für internationale Kooperation steigt<br />
in der Exekutive kontinuierlich. Vor<br />
30 Jahren waren die Innenministerien<br />
noch im wörtlichen Sinne Innenministerien<br />
– grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit gab es in dieser<br />
Form nicht. Nächstes Jahr haben wir<br />
mit der EM vom Sicherheitsaspekt her<br />
eine der größtenVeranstaltungen,die<br />
es je gegeben hat. Hier werden auch<br />
die Exekutivkörper der Schweiz und<br />
Österreichs sehr eng kooperieren. Es<br />
müssen auch entsprechende Ausbildungsmodule<br />
geschaffen werden, um<br />
die Exekutivbeamten entsprechend<br />
vorzubereiten und einen reibungslosen<br />
Ablauf sicherzustellen.<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 21
Druckmittel<br />
Sicherheit<br />
Die Österreichische<br />
Staatsdruckerei<br />
läuft auf Hochtouren.<br />
Heuer wird<br />
die Rekordzahl<br />
von einer Million<br />
Reisepässe erwartet.<br />
Das sind im<br />
Schnitt jeden Tag<br />
fast 3000 Hochsicherheitsprojekte.<br />
Fotos: Andi Bruckner<br />
Wer heuer der Empfehlung<br />
unseres Umweltministers<br />
folgt und in Österreich zur<br />
Sommerfrische fährt, liegt<br />
vielleicht nicht unter Palmen<br />
am weißen Sandstrand, hat aber zumindest<br />
einenVorteil:Er muss sich nicht mit einer<br />
Million Landsmännern und -frauen um seinen<br />
Reisepass anstellen. Ein Achtel aller Österreicher<br />
muss nämlich heuer den Pass erneuern<br />
– das sind doppelt so viel wie in einem<br />
gewöhnlichen Jahr.Wer ein gutes Zahlengedächtnis<br />
sein Eigen nennt, erahnt bereits den<br />
Grund für den heurigen Andrang:Vor genau<br />
zehn Jahren wurde der alte österreichische<br />
grüne gegen den neuen roten EU-Reisepass<br />
eingetauscht. Damit erreichte Europa nicht<br />
nur ein einheitliches Erscheinungsbild nach<br />
außen, sondern auch neue Sicherheitsstandards,<br />
die die Fälschung dieses zentralen<br />
Identifikationsdokuments deutlich erschwerten.Aber<br />
auch die Bedürfnisse der Reisenden<br />
standen Pate für die Neukonzeptionierung<br />
des Passes: Er wurde kleiner, handlicher und<br />
widerstandsfähiger gegen die Gefahren des<br />
Reisealltags. Wer schon einmal seine Dokumente<br />
heil durch einen sintflutartigen Monsunregen<br />
bringen musste, ist dankbar für die<br />
Folie, die jetzt das Foto und die wichtigsten<br />
Daten schützen.<br />
Der neue EU-Reisepass<br />
RepoRtage<br />
In den letzten zehn Jahren hat sich viel verändert.<br />
Durch die weltpolitische Lage wurde<br />
der Schutz unserer Grenzen wichtiger denn je,<br />
und der Reisepass als Dreh- und Angelpunkt<br />
internationaler Mobilität sieht sich neuen<br />
Anforderungen gegenüber. Auch die technischenVoraussetzungen<br />
sind heute andere und<br />
ermöglichen Sicherheitsstandards auf hohem<br />
Text: Mag. Katharina Kröll<br />
Niveau. Im Rahmen einer EU-weiten Sicherheitsoffensive<br />
fiel deshalb im letzten Jahr der<br />
Startschuss für eine völlige Umstrukturierung<br />
der Passproduktion. In die neuen Reisepässe<br />
wird ein elektronischer Chip integriert, der<br />
alle Daten enthält, die im Pass eingetragen<br />
werden. Der oftmals beschworene „gläserne<br />
Mensch“ ist dennoch nicht zu befürchten,<br />
denn dieser Chip wird bei der Produktion<br />
mit einer digitalen Signatur versehen, die<br />
als Siegel fungiert und bei einer etwaigen<br />
Manipulation unwiederbringlich gebrochen<br />
würde.Welche Länder wir bereisen und wie<br />
lange wir uns dort aufhalten,ist ausschließlich<br />
durch die erhaltenen Stempel nachvollziehbar<br />
– selbst nachträglich eingetragener Familiennachwuchs<br />
und akademischeTitel können aus<br />
diesem Grund nur in schriftlicher Form vermerkt<br />
werden.Um in fremdem Namen reisen<br />
zu können, müssten beide Speichermedien,<br />
Chip und Papier, gefälscht werden, und das<br />
ist technisch nahezu unmöglich.<br />
Österreichs sicherster Raum<br />
Der digitale Chip ist nur einTeil der neuen<br />
Sicherheitsmaßnahmen, hat aber als größte<br />
und zentrale Änderung auch Auswirkungen<br />
auf die Bürger:Wer bis vor kurzem einen Reisepass<br />
in seiner zuständigen Behörde beantragt<br />
hat, konnte darauf vertrauen, ihn nur<br />
fünfzehn Minuten später auch in den Händen<br />
zu halten. Nun müssen sich Globetrotter ein<br />
wenig gedulden, denn die Behörden können<br />
den Pass nicht mehr selbst ausstellen,sondern<br />
müssen die Daten an die Staatsdruckerei zur<br />
Weiterverarbeitung senden. Diese vermeintliche<br />
Verkomplizierung dient dem Schutz<br />
der heiklen Dokumente, denn die Österreichische<br />
Staatsdruckerei bietet durch seine<br />
Hochsicherheitsumgebung das einzig mögli-<br />
22 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Facts zum neuen Reisepass<br />
Planen Sie auf jeden Fall ausreichend Zeit<br />
ein, denn durch die verstärkten Sicherheitsbestimmungen<br />
dauert es 5 Tage, bis der<br />
Reisepass ins Haus flattert. Die gute Nachricht:<br />
Selbst 1 Million Reisepässe bringen<br />
die Staatsdruckerei nicht an ihre Kapazitätsgrenze<br />
– nur die Wartezeiten bei der Behörde<br />
werden wohl im Juni und Juli ihren Höhepunkt<br />
erreichen.<br />
1. Foto: Vertrauen Sie ausschließlich auf offizielle<br />
Passfotografen mit Gütesiegel. Sollte<br />
Ihr Foto nämlich die neuen Vorschriften<br />
nicht erfüllen, muss es auf Kosten des<br />
Fotografen neu erstellt werden.<br />
Webtipp: www.passbildkriterien.at<br />
2. Kosten: Für Erwachsene kostet der Reisepass<br />
6 69,–, der Kinderpass (bis 12 Jahre)<br />
kommt auf 6 26,–, gleich viel wie ein nachträglicher<br />
Eintrag in den Elternpass. Der<br />
Expresspass schlägt sich für Erwachsende<br />
mit 6 100,–, für Kinder mit 6 38,– zu Buche.<br />
3. Dauer: 5 Tage dauert die Zusendung eines<br />
neuen Passes. Schneller geht’s mit dem<br />
Expresspass, der hat beim Personalisieren<br />
Priorität und wird per EMS versandt<br />
– deshalb ist er in der Regel schon nach<br />
3 Tagen bei Ihnen.<br />
Webtipp: www.bmi.gv.at<br />
4. Reiseziel: Beachten Sie auch die Einreisebestimmungen<br />
Ihres Reiselandes in Bezug<br />
auf Visa und erforderliche Gültigkeitsdauer<br />
des Passes.<br />
Webtipp: www.bmaa.gv.at<br />
che Umfeld für die komplizierte Personalisierung<br />
des Reisepasses. Chip und Papier müssen schließlich<br />
in einemVorgang mit den persönlichen Daten<br />
des künftigen Trägers beschrieben werden, denn<br />
nur so kann der Pass wirksam vor Fälschungen<br />
geschützt werden.<br />
Für die Herstellungsumgebung der Pässe gelten<br />
deshalb besondere Gesetze: „Österreichs sicherster<br />
Raum“ darf ausschließlich von zwei Personen<br />
betreten werden. „Selbst ich habe dafür keine<br />
Zugangsberechtigung“, betont OeSD-Generaldirektor-Stellvertreter<br />
Mag.Thomas Zach.„In einer<br />
intensiven Testphase haben wir alle denkbaren<br />
Szenarios durchgespielt – in diesen Raum kommt<br />
niemand ohne entsprechende Berechtigung.“ Den<br />
einzigenZugangermöglichteineDoppelschleuse,<br />
die von außen nur mit der Zugangskarte geöffnet<br />
werdenkann.SobaldsichdieersteTüröffnet,muss<br />
mit einem nochmaligenVorweisen der Karte und<br />
einem Fingerprint die Identität bestätigt werden<br />
– wer das nicht kann, sitzt jetzt in der Falle. Dazu<br />
kommt,dassnureinePersonaufeinmaldurchdiese<br />
Schleuse den Raum betreten kann.<br />
„Durch die neuen<br />
SICHERHEITSMERKMALE<br />
haben wir den<br />
FÄLSCHUNGSSICHERSTEN<br />
PASS aller Zeiten.“<br />
Mag. Thomas Zach<br />
Die Konzentration auf eine Produktionsstätte<br />
birgt einen weiteren, nicht unwesentlichen<br />
Sicherheitsfaktor in sich: Das heikle Passpapier<br />
verlässt das Gelände nie, es wird dort in Reisepässen<br />
verarbeitet, wo es gedruckt wird. Keine<br />
Chance also für Fälscher, die auf unbedruckte<br />
Unterlagen hoffen. Vor missbräuchlicher Verwendung<br />
schützen auch dreifärbige UV-Bilder,<br />
die auf jeder Seite des Passes vorgedruckt sind.<br />
Für das menschlicheAuge unsichtbar,können sie<br />
an der Grenze leicht durch eine spezielle UV-<br />
Lampe überprüft werden. Sie erfüllen sogar<br />
einen kulturellen Auftrag und werben im Ausland<br />
für die Schönheit Österreichs, zeigen sie<br />
doch die jeweiligen Wahrzeichen unserer neun<br />
Bundesländer.<br />
Optimale Zusammenarbeit der Behörden<br />
Mit der Übernahme der Endfertigung der<br />
Reisepässe hat sich auch die Rolle der Staatsdruckerei<br />
verändert. Thomas Zach: „Früher<br />
waren wir Produzent für Blankodokumente,<br />
die in der Behörde verbraucht wurden, heute<br />
sind wir für diese ein externer <strong>Dienst</strong>leister.<br />
Wir haben sozusagen eine Evolution von einer<br />
Sicherheitsdruckerei zu einem Sicherheitstechnologieunternehmen<br />
durchlaufen.“ Die Umsetzung<br />
der EU-Bestimmungen ist in Österreich<br />
wesentlich schneller als in vielen anderen Staaten<br />
erfolgt. „Möglich wurde das nur durch die<br />
optimale Zusammenarbeit aller Behörden unter<br />
der Schirmherrschaft von Österreichs oberstem<br />
Passchef,Walter Grosinger.Die Mitarbeiter aller<br />
Ministerien, Länder und Städte haben exzellent<br />
und im Sinne des Bürgers gearbeitet und so ein<br />
One-Stop-Shop-Verfahren erreicht.“ Das heißt:<br />
Einmal beantragt, muss sich niemand mehr<br />
in der Behörde anstellen, denn der kommt in<br />
einem RSb-Brief direkt nach Hause. So viel Service<br />
muss sein – bei aller Sicherheit.<br />
Oben: die Doppelschleuse zu<br />
Österreichs sicherstem Raum.<br />
Unten: dreifärbige UV-Bilder<br />
unserer Wahrzeichen als Sicherheitsmerkmal<br />
im Reisepass.<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 23
Bundespensionskasse<br />
Die Autorin ist<br />
Vorstand der<br />
Bundespensionskasse.<br />
Quelle: Bundespensionskasse<br />
Finanzmarktentwicklung<br />
und VERANLAGUNG<br />
der Bundespensionskasse<br />
Trotz aller Schwankungen am Finanzmarkt zeigte dieVeranlagung<br />
der Bundespensionskasse auch letztes Jahr eine gute Performance.<br />
Text: Dr. Martha Oberndorfer<br />
Das Finanzmarktjahr 2006 – turbulent<br />
Das abgelaufene Jahr war von starken Preisschwankungen<br />
gekennzeichnet.Die Rentenmärkte erfuhren<br />
deutliche Zinsanstiege und tendierten seitwärts, die<br />
Aktienmärkte setzten die positive Entwicklung des<br />
Vorjahres fort.Die Geldmarktzinsen stiegen im Lauf<br />
des Jahres 2006 von 2,5 auf 3,8 Prozent, die Zinsen<br />
für Bundesanleihen stiegen von zirka 3 Prozent auf<br />
4,1 Prozent. Durch die steigenden Zinsen fielen die<br />
Kurse der Anleihen, was durch Kuponeinnahmen<br />
nicht ganz kompensiert wurde. Somit erzielten<br />
Staatsanleihen im Jahr 2006 einen Gesamtertrag<br />
nahe null. Die Börsenkurse hingegen stiegen kräftig,<br />
beispielsweise die europäischen Aktienmärkte um<br />
mehr als 15 Prozent. Die langfristige Performance<br />
der Bundespensionskasse liegt per Ende 2006 um<br />
mehr als 12 Prozentpunkte über dem Gesamtmarkt.<br />
Die negative Börsenentwicklung im Zeitraum 2000<br />
bis März 2003 war aufgrund der umsichtigen Risikopolitik<br />
für die Bundespensionskasse kaum spürbar.<br />
Bewährter Veranlagungsmix – bewusst vorsichtig<br />
Die Bundespensionskasse konnte dieses Umfeld<br />
durchihrebewährteundzugleichumsichtigeMischung<br />
verschiedener Anlagekategorien gut bewältigen. Die<br />
Grafik zeigt dieVorgabe für dasVeranlagungsmix der<br />
Bundespensionskasse. Diese Zusammensetzung, im<br />
Fachjargon Asset Allocation genannt, wird vom Aufsichtsrat<br />
vorgegeben, gemeinsam mit Limiten, innerhalb<br />
derer sich der Vorstand bewegen kann. Im Jahr<br />
2006 lag der tatsächliche Veranlagungsmix sehr nahe<br />
bei dieserVorgabe, dieAktien waren mit zirka 28 Prozent<br />
leicht übergewichtet und die Staatsanleihen mit<br />
zirka 34 Prozent marginal untergewichtet.<br />
Die Bundespensionskasse veranlagt etwas konservativer<br />
als der Gesamtmarkt der österreichischen<br />
Pensionskassen.So haben derzeit alle österreichischen<br />
Pensionskassen rund 39 Prozent in Aktien veranlagt,<br />
während die Quote bei der Bundespensionskasse etwa<br />
28 Prozent ausmacht. Neben den Staatsanleihen sind<br />
bei uns derzeit etwa je 10 Prozent in UnternehmensanleihenundinImmobilienwertpapiereinvestiert.Seit<br />
dem zweiten Quartal 2000 (dem Start unserer offiziellen<br />
Quartals-Performancerechnung) haben wir damit<br />
für unsere Kunden eine kumulierte Rendite von 35,2<br />
Prozentoder4,6Prozentp.a.erwirtschaftet,während<br />
der Durchschnitt aller österreichischen Pensionskassen<br />
im selben Zeitraum rund 22,7 Prozent oder rund<br />
3,1 Prozent p. a. erzielte.<br />
Bundespensionskasse im Vergleich zu einer Veranlagung<br />
mit Mindestzins 2,5 % – deutlich übertroffen<br />
Die kumulierte Rendite einerVeranlagung von 2,5<br />
Prozent hätte von März 2000 bis Dezember 2006 18,1<br />
Prozent betragen.Die tatsächlich von der BundespensionskasseerwirtschafteteRenditeimselbenZeitraum<br />
liegt bei 35,2 Prozent oder rund 4,6 Prozent p. a. Der<br />
Pensionskassenverband geht davon aus, dass ein Prozent-Performanceunterschied<br />
pro Jahr langfristig eine<br />
um 40 Prozent höhere Pension bedeutet.<br />
24 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
seRViCe<br />
NEUESAUS DER PVAK<br />
SACHVERHALT :<br />
Ein <strong>Dienst</strong>stellenausschuss hat<br />
einen Beschluss gefasst, in einer Aussendung<br />
die Kolleginnen und Kollegen<br />
über eine Personalangelegenheit<br />
zu informieren. Die genannte Aussendung<br />
weist als „Betreff“ folgende<br />
Überschrift auf: Beabsichtigte Absetzung<br />
eines Stellvertreters zur Einsetzung<br />
eines offensichtlich politischen<br />
Günstlings in der <strong>Dienst</strong>stelle. Haben<br />
die Kollegen (zitiert werden zwei Mitglieder<br />
eines anderen Personalvertretungsorgans,<br />
eben die Beschwerdeführer)<br />
interveniert?<br />
Zunächst wird in dieser Aussendung<br />
von einem Verfahren zur Besetzung<br />
einer Planstelle berichtet, in<br />
dem sich der <strong>Dienst</strong>stellenausschuss,<br />
der Fachausschuss und die <strong>Dienst</strong>esbehörde<br />
für einen der Bewerber<br />
ausgesprochen hätten. Nachdem<br />
die vakante Planstelle mit diesem<br />
Bewerber besetzt worden sei, sei ein<br />
Erlass des Bundesministeriums an den<br />
Behördenleiter mit der Aufforderung<br />
ergangen, sich in der bereits abgeschlossenen<br />
Angelegenheit für einen<br />
Mitbewerber einzusetzen. Daran wird<br />
die Frage geknüpft, ob die beiden<br />
Beschwerdeführer, die sich als Einzige<br />
für den Mitbewerber eingesetzt<br />
hätten, im Bundesministerium interveniert<br />
haben. Im weiterenText wird<br />
eine solche Intervention unterstellt<br />
und unter anderem als Versuch verurteilt,<br />
„einen offensichtlich politischen<br />
Günstling, der von keinem Gremium<br />
als geeignet vorgeschlagen wurde und<br />
Die Personalvertretungskommission hatte sich in letzter Zeit<br />
mit einer im Zusammenhang mit den letzten Bundespersonalvertretungswahlen<br />
stehenden Angelegenheit zu befassen.<br />
Text: Dr. Peter Drlik<br />
dessen Einsetzung von den Kollegen<br />
des Referats abgelehnt“ werde, einzusetzen.<br />
Die Beschwerdeführer hätten<br />
bewiesen, „dass es ihnen nicht um die<br />
Vertretung der Kollegenschaft, sondern<br />
um die Unterbringung politischer<br />
Günstlinge, und zwar mit allen<br />
Mitteln“ gehe. DiesesVerhalten werde<br />
als in höchstem Maße unkollegial und<br />
eines Personalvertreters unwürdig“<br />
verurteilt.<br />
Die angesprochenen Beschwerdeführer<br />
haben als Angehörige einer<br />
wahlwerbenden Fraktion in einerAussendung<br />
eine Gegendarstellung veröffentlicht.<br />
Sie haben sich außerdem<br />
durch diese kurz vor den Personalvertretungswahlen<br />
erfolgte Aussendung<br />
des <strong>Dienst</strong>stellenausschusses in ihren<br />
Rechten verletzt erachtet und daher<br />
Beschwerde bei der PVAK erhoben.<br />
ENTSCHEIDUNG :<br />
Die PVAK hat der Beschwerde Folge<br />
gegeben und festgestellt, dass der<br />
vom <strong>Dienst</strong>stellenausschuss gefasste<br />
Beschluss, sich ausAnlass einer Personalangelegenheit<br />
in einerAussendung<br />
mit Vorwürfen gegenüber anderen<br />
Personalvertretern an die Bediensteten<br />
zu wenden, gesetzwidrig war. Der<br />
Beschluss wurde aufgehoben.<br />
BEGRÜNDUNG :<br />
Nach § 2 Abs. 1 PVG hat die Personalvertretung<br />
die beruflichen, wirtschaftlichen,<br />
kulturellen und gesundheitlichen<br />
Interessen der Bediensteten<br />
„nach Maßgabe der Bestimmungen<br />
dieses Bundesgesetzes“ zu wahren<br />
und zu fördern. Welche konkreten<br />
Rechte der Personalvertretung zur<br />
Wahrung der Interessen der Bediensteten<br />
zustehen, ergibt sich aus den<br />
§§ 9, 12 und 14. Fraktionelle Auseinandersetzungen<br />
– hier im Vorfeld<br />
der Personalvertretungswahl – haben<br />
mit den gegenüber dem <strong>Dienst</strong>geber<br />
wahrzunehmenden Aufgaben der<br />
Personalvertretung nichts zu tun. Es<br />
kann nichtAufgabe des <strong>Dienst</strong>stellenausschusses<br />
sein,Aussendungen an die<br />
Bediensteten zu versenden, die sich in<br />
ihrem Kern in Vorwürfen gegen eine<br />
wahlwerbende Gruppierung erschöpfen.<br />
Dass Anlass für dieVorwürfe eine<br />
Personalangelegenheit ist, ändert daran<br />
nichts, wenn wie hier von einem<br />
Handeln, das in irgendeiner Form der<br />
VertretungvonInteressenderBediensteten<br />
dem <strong>Dienst</strong>geber gegenüber<br />
zugeordnet werden könnte, nicht die<br />
Rede sein kann. Den einzelnen wahlwerbenden<br />
Gruppen steht es selbstverständlich<br />
frei, im Rahmen ihrer<br />
Wahlwerbung mit derartigen Aussendungen<br />
an die Bediensteten heranzutreten.<br />
Der <strong>Dienst</strong>stellenausschuss<br />
als solcher hat sich jedoch an diesen<br />
fraktionellen Auseinandersetzungen<br />
nicht zu beteiligen.<br />
Die inkriminierte Aussendung und<br />
der ihr zugrunde liegende Beschluss<br />
sind daher gesetzwidrig. Gemäß § 41<br />
Abs. 1 und 2 PVG war diese Gesetzwidrigkeit<br />
festzustellen und der entsprechende<br />
Beschluss des <strong>Dienst</strong>stellenausschusses<br />
aufzuheben.<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 25
Schulleiterbestellung im<br />
SPAnnunGSFELD der<br />
höchstgerichtlichen<br />
JuDIkatur<br />
1. Einleitung:<br />
Die Rechtsstellung der Bewerber für die Position eines<br />
Schulleiters wird von den Gerichtshöfen des öffentlichen<br />
Rechts zum Teil sehr unterschiedlich bewertet. Ein kurzer<br />
Überblick über die Situation im Bundesbereich.<br />
Text: Mag. Edgar Wojta<br />
Im Zuge derAusschreibungs-,Bewerbungs-<br />
und Besetzungsverfahren, die<br />
einerErnennungaufeineschulfesteLeiterstelle<br />
vorausgehen,kommt es immer<br />
wieder zu Reibungspunkten, die bei<br />
so manchem unterlegenem Bewerber<br />
Gedanken über die Möglichkeiten der<br />
Beschreitung des Rechtsweges keimen<br />
lassen. Da aber gerade dieser Bereich<br />
mit vielfältigen rechtlichen Problemen<br />
gespickt ist,werde ich in diesemArtikel<br />
versuchen, die wichtigsten Eckpfeiler<br />
dieses Problemkreises anhand der einschlägigen<br />
Rechtsnormen sowie der<br />
Judikatur des Verwaltungs- und des<br />
Verfassungsgerichtshofes darzulegen.<br />
2. Verfassungsrechtliche<br />
Grundlagen:<br />
Gemäß Art. 81b Bundes-Verfassungsgesetz<br />
(B-VG) haben die Landesschulräte<br />
u. a. für die Besetzung der<br />
<strong>Dienst</strong>posten des Bundes für Schulleiter<br />
so genannte „Dreiervorschläge“ zu<br />
erstatten. DieseVorschläge sind an den<br />
zuständigen Bundesminister zu erstatten,<br />
und diesem obliegt die Auswahl<br />
unter den vorgeschlagenen Bewerbern.<br />
Gemäß Art. 65 Abs. 2 lit. a B-VG<br />
steht die Befugnis zur Ernennung von<br />
Bundesbeamten dem Bundespräsidenten<br />
zu. Gemäß Art. 66 Abs. 1 leg. cit.<br />
kann der Bundespräsident diese Befugnis<br />
den zuständigen Mitgliedern der<br />
Bundesregierung übertragen.<br />
3. <strong>Dienst</strong>rechtliche Grundlagen:<br />
Der Besetzung einer freien Planstelle<br />
für eine leitende Funktion hat<br />
ein Ausschreibungs- und Bewerbungsverfahren<br />
voranzugehen. Leitende<br />
Funktionen sind die eines Direktors<br />
(ausgenommen die Funktion der Leitung<br />
eines Pädagogischen Instituts),<br />
Direktorstellvertreters, Abteilungsleiters,<br />
Abteilungsvorstandes, Fachvorstandes<br />
und Erziehungsleiters (§<br />
207 BDG). Der Inhalt einer solchen<br />
Ausschreibung ist in § 207b leg. cit.<br />
genau dargelegt und aus Platzgründen<br />
hier nicht näher ausgeführt. Die Ausschreibung<br />
ist zumindest im „Amtsblatt<br />
der Wiener Zeitung“ zu verlautbaren<br />
(§ 207c leg. cit.). Die <strong>Dienst</strong>behörde<br />
hat fristgerecht eingebrachte und die<br />
Erfordernisse erfüllenden Bewerbungen<br />
dem Schulgemeinschaftsausschuss<br />
oder dem Schulforum zu übermitteln.<br />
Diese sind binnen einer Frist von drei<br />
Wochen ab Erhalt der Bewerbungen<br />
berechtigt, eine begründete schriftliche<br />
Stellungnahme abzugeben (§<br />
207e leg. cit.). Detaillierte Auswahlkriterien<br />
finden sich in § 207 f. leg.<br />
cit., und dieser ermächtigt in seinem<br />
Abs. 3 die Kollegien der Landesschulräte,<br />
durch Beschluss für ihren Bereich<br />
nähere Bestimmungen zu erlassen. Ein<br />
derartiger Beschluss ist im jeweiligen<br />
Verordnungsblatt des Landesschulrates<br />
kundzumachen.<br />
4. BundesministerIn wählt aus:<br />
Wie bereits erwähnt, wählt der/die<br />
zuständige BundesministerIn aus dem<br />
vom Kollegium des LSR erstellten<br />
Dreiervorschlag einen Bewerber aus.<br />
5. Wer ernennt?<br />
Mit Entschließung des Bundespräsidenten<br />
vom 14. Mai 1930, BGBl.<br />
168/1930 hat dieser die Befugnis<br />
zur Ernennung von Bundeslehrern<br />
an die Mitglieder der Bundesregierung<br />
übertragen. Ausgenommen<br />
sind aber ausdrücklich Ernennungen<br />
u. a. zum Direktor einer Mittelschule,<br />
einer höheren Handelsschule etc.<br />
26 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Dies bedeutet, dass der Bundespräsident seine<br />
Befugnis zur Ernennung auf diese Planstellen<br />
weiterhin persönlich ausübt. nach erfolgter<br />
Auswahl leitet daher der/die MinisterIn die<br />
Angelegenheit an die Präsidentschaftskanzlei<br />
weiter.<br />
6. Wie wird ernannt?<br />
Der Bundespräsident ernennt in Form einer<br />
(individuellen) Entschließung. Interessant ist,<br />
dass zwar der Bundespräsident die Ernennung<br />
vornimmt, der diese Ernennung ausführende<br />
Bescheid aber regelmäßig durch den/die<br />
zuständige(n) BundesministerIn ausgefertigt<br />
wird. Man spricht in diesem Zusammenhang<br />
von einem so genannten „Intimationsbescheid“.<br />
Ein solcher liegt dann vor, wenn<br />
die Ausfertigung einer Erledigung von einer<br />
anderen als der willensbildenden Behörde vorgenommen<br />
wird. Der Inhalt des Ernennungsbescheides<br />
wird durch die Entschließung des<br />
Bundespräsidenten bestimmt (VfGH B 73/58,<br />
VfSlg. 3.457).Weiters führte derVfGH in diesem<br />
Erkenntnis aus: „Der Bescheid ist nichts<br />
anderes als ein Intimationsbescheid. Dennoch<br />
hatte der VfGH das zuständige Bundesministerium<br />
als belangte Behörde dem Verfahren<br />
beizuziehen, weil Verwaltungsakte (Bescheide)<br />
des Bundespräsidenten, die auf Vorschlag<br />
eines Bundesministers ergehen und von diesem<br />
gegenzuzeichnen sind (Art. 67 Abs. 2 B-<br />
VG), imVerfahren nachArt. 144 B-VG (Anm.:<br />
Bescheidbeschwerde) vor demVerfassungsgerichtshof<br />
von diesem Bundesminister zu vertreten<br />
sind. Mit der Gegenzeichnung übernimmt<br />
der Bundesminister dieVerantwortung<br />
für die Verfassungs- und Gesetzmäßigkeit des<br />
Aktes des Bundespräsidenten sowohl gegenüber<br />
dem nationalrat als auch gegenüber dem<br />
Verfassungsgerichtshof.Von ihm (Anm.: dem<br />
BMin) muss auch die Initiative zur Herstellung<br />
des vomVerfassungsgerichtshof in seinem<br />
Erkenntnis geforderten Zustandes ausgehen.“<br />
7. Die Mitbewerber:<br />
nun denn, es kann leider immer nur einer<br />
zum Leiter bestellt werden, und der Glückliche<br />
wird sich selten durch diese Entscheidung<br />
beschwert fühlen, bleiben aber noch die übrigen,<br />
nicht zum Zuge gekommenen Bewerber.<br />
Welche Rechtsstellung kommt diesen zu? An<br />
dieser Frage scheiden sich die Geister, leider<br />
auch die höchstgerichtlichen.<br />
Meine folgenden Ausführungen teile ich in<br />
„sonstige Bewerber“ und die „Bewerber, die in<br />
den Dreiervorschlag aufgenommen wurden“<br />
und führe jeweils die Rechtsauffassungen der<br />
Höchstgerichte an:<br />
7.1 Sonstige Bewerber:<br />
Diese wurden frühzeitig ausgeschieden,<br />
haben es also nicht in den Dreiervorschlag<br />
der Kollegien geschafft. nach Ansicht beider<br />
Gerichtshöfe des öffentlichen Rechts sind bei<br />
diesen Bewerbern keine subjektiven öffentlich-rechtlichen<br />
Interessen in derArt berührt,<br />
dass diese Interessen eine Parteistellung im<br />
Sinne des § 3 <strong>Dienst</strong>rechtsverfahrensgesetz<br />
1984 (DVG) begründen würden.§ 3 DVG lautet<br />
wie folgt: „Im Verfahren in <strong>Dienst</strong>rechtsangelegenheiten<br />
sind die Personen Parteien,<br />
deren öffentlich-rechtliches <strong>Dienst</strong>verhältnis<br />
oder deren Rechte oder Pflichten aus einem<br />
solchen <strong>Dienst</strong>verhältnis Gegenstand des Verfahrens<br />
sind.“<br />
ob einer Person ein Rechtsanspruch oder<br />
ein rechtliches Interesse zusteht, muss der<br />
Rechtsordnung entnommen werden. Dies<br />
bedingt meist eine Auslegung einzelner oder<br />
eines Bündels von Rechtsvorschriften. Über<br />
die Richtigkeit dieser Auslegung durch eine<br />
Behörde befinden letztlichVwGH undVfGH.<br />
Erst die rechtliche Qualifikation einer Person<br />
als Partei bedingt aber eine Reihe prozessualer<br />
Rechte (z.B. Parteiengehör, Akteneinsicht,<br />
Bescheidzustellung, Möglichkeit,ordentliche<br />
oder außerordentliche Rechtsmittel zu erheben,<br />
Geltendmachung der Entscheidungspflicht,<br />
§§ 37, 17, 62, 57, 73 AVG). Bewerber,<br />
die nicht in einen Dreiervorschlag aufgenommen<br />
wurden, haben nach einhelliger<br />
Ansicht von VwGH und VfGH keine Parteistellung<br />
und auch kein Recht auf Zustellung<br />
des das Ernennungsverfahren abschließenden<br />
Bescheides.<br />
7.2 Bewerber im Dreiervorschlag:<br />
Die Aufnahme in den so genannten „Dreiervorschlag“<br />
bedeutet aber in Hinblick auf<br />
diese drei Bewerber eine rechtserhebliche<br />
Zäsur. Wir erinnern uns, dass die Auswahl<br />
unter den vorgeschlagenen Bewerbern dem<br />
Bundesminister obliegt (Art. 81b Abs. 2, 2.<br />
Satz B-VG). nunmehr spalten sich aber die<br />
Rechtsmeinungen der beiden Gerichtshöfe<br />
des öffentlichen Rechts:<br />
§<br />
„Der BunDES-<br />
MInISTER<br />
wählt aus dem<br />
DREIER-<br />
VoRScHLAG<br />
einen<br />
BEWERBER<br />
aus.“<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 27<br />
recht
echt<br />
Mag. Edgar Wojta.<br />
Der Autor ist<br />
Mitarbeiter<br />
in der GÖD-<br />
Rechtsabteilung.<br />
Foto: andi bruckner §<br />
7.2.1 Der Verwaltungsgerichtshof:<br />
Dieser bezieht seine oben dargestellte Rechtsansicht<br />
auch auf die Bewerber des Dreiervorschlags.<br />
Für denVwGH bedeutet die Aufnahme<br />
eines Bewerbers in einen Dreiervorschlag keine<br />
rechtserhebliche Änderung,die den im weiteren<br />
Verfahrenslauf letztlich unterlegenen Bewerbern<br />
eine rechtliche Qualifikation als Partei eintrüge.<br />
nach ständiger Rechtsprechung des VwGH<br />
besteht grundsätzlich kein Rechtsanspruch auf<br />
Ernennung und besteht auch keine Parteistellung<br />
im Ernennungsverfahren, es sei denn, die<br />
Parteistellung ließe sich aus besonderen Rechtsvorschriften<br />
ableiten. Auch aus dem Vorliegen<br />
von – an die Behörde gerichteten und diese verpflichtenden<br />
– normen über die bei Ernennungen<br />
zu beachtenden Gesichtspunkte erwächst<br />
dem einzelnen Beamten nachAnsicht desVwGH<br />
weder ein Rechtsanspruch noch ein rechtliches<br />
Interesse. Es handle sich dabei ausschließlich um<br />
so genannte „Selbstbindungsnormen“.Dies folge<br />
nach Ansicht des VwGH schon daraus, dass die<br />
Bewerber nach dem klarenWortlaut des § 207m<br />
BDG keinen Rechtsanspruch auf Ernennung<br />
haben und ihnen überdies im Ausschreibungsund<br />
Bewerbungsverfahren keine Parteistellung<br />
zukomme (VwGH 21.9.2005, 2005/12/0176;<br />
16.3.2005, 2005/12/0006). Eine so genannte<br />
„rechtlicheVerdichtung“ im Sinne des Erkenntnisses<br />
desVwGH vom 14.6.1995, 94/12/0301<br />
sei nur dann gegeben, wenn die für die Entscheidung<br />
maßgebenden Aspekte normativ<br />
gefasst seien, es sich bei diesen nicht bloß um<br />
Selbstbindungsnormenhandle und ein Rechtsanspruch<br />
(rechtliches Interesse) nicht ausdrücklich<br />
gesetzlich verneint sei. Daraus folgt aber, dass<br />
auch unsere beiden unterlegenen Mitbewerber<br />
des Dreiervorschlags vor demVwGH chancenlos<br />
bleiben.<br />
7.2.2 Der Verfassungsgerichtshof:<br />
Im Gegensatz dazu vertritt der VfGH die<br />
Ansicht, dass die Aufnahme eines Bewerbers in<br />
einen verbindlichen Besetzungsvorschlag auch<br />
in jenen Fällen das <strong>Dienst</strong>verhältnis des Bewerbers<br />
berührt und diesem Parteistellung im Sinne<br />
des § 3 DVG zukommt, in denen es sich um<br />
ein Verfahren zur Verleihung einer kraft Gesetzes<br />
schulfesten Leiterstelle handelt. Diese drei<br />
Bewerber bilden nach Ansicht desVfGH eine so<br />
genannte „Verwaltungsverfahrensgemeinschaft“.<br />
Sie haben ein Recht auf Teilnahme an dem durch<br />
den Besetzungsvorschlag konkretisierten Verleihungsverfahren.<br />
Die Verleihungsbehörde ist<br />
nicht berechtigt, durch einen der Rechtskontrolle<br />
nicht unterworfenenVerwaltungsakt unter<br />
den Bewerbern eine Auswahl zu treffen (VfGH<br />
B 182-185/69,VfSlg. 6.151; B 390/91, 13.007<br />
m. w. n.). Die Verbindlichkeit der Besetzungsvorschläge<br />
der Schulbehörden I.Instanz des Bundes<br />
ergibt sich unmittelbar aus Art. 81b Abs. 2<br />
B-VG (VfGH G 48, 49/72 u. a., VfSlg. 7.084<br />
und B 793/90, VfSlg. 12.782, m. w. n.). Daraus<br />
folgt, dass nur ein Bewerber ernannt werden<br />
darf, der in einem solchen Besetzungsvorschlag<br />
aufscheint.<br />
8. Bescheidzustellung:<br />
Die Behörde hat auch den beiden unterlegenen<br />
Mitbewerbern ihre die Ernennung betreffende<br />
Erledigung (Bescheid) zuzustellen, dies verbunden<br />
mit einem begründeten, die jeweilige<br />
Bewerbung abweisenden Bescheid. Wie schon<br />
erwähnt, obliegt im Bundesbereich die Auswahl<br />
unter den vom Kollegium des LSR vorgeschlagenen<br />
Bewerbern dem/der zuständige(n) BundesministerIn.Die<br />
diesemVorschlag entsprechende<br />
Ernennung ist Voraussetzung dafür, dass diese<br />
Auswahl mit Zustellung der eine Einheit bildenden<br />
Bescheide nach außenWirksamkeit erlangt<br />
und so die nicht präferierten Mitbewerber in die<br />
Lage versetzt,sowohl die Ernennung als auch die<br />
dadurch in logischer Konsequenz verknüpfte<br />
Abweisung ihrer Bewerbungen eventuell anzufechten<br />
(VfGH B 793/90,VfSlg. 12.782).<br />
9. Prüfungsmaßstab:<br />
Zu bedenken ist dabei aber, dass derVfGH im<br />
Rahmen der ihm zugewiesenen Prüfungskompetenz<br />
ausschließlich überprüft, ob ein Beschwerdeführer<br />
durch diese Bescheide in einem verfassungsgesetzlich<br />
gewährleisteten Recht verletzt<br />
wurde. Dabei hat der VfGH nicht zu prüfen, ob<br />
dievonderbelangtenBehördegetroffeneAuswahl<br />
in jeder Hinsicht dem Gesetz entspricht,sondern<br />
„lediglich“,ob die Behörde bei dieserAuswahl von<br />
sachlichen Erwägungen geleitet war. Diese für<br />
die Auswahl maßgebenden Erwägungen müssen<br />
aus der Begründung des Bescheides hervorgehen<br />
(VfGH 25.9.2006, B 900/05).<br />
Der Verfassungsgerichtshof überprüft folglich<br />
nicht, ob tatsächlich der bestgeeignete Bewerber<br />
zum Zug gekommen ist, sondern „nur“, ob den<br />
rechtsstaatlichen Grundprinzipien behördlichen<br />
Verwaltungshandelns Genüge getan worden ist.<br />
28 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Wir sehen<br />
Kinder, sicher und behütet.<br />
Gemeinsam mit führenden heimischen Partnern aus Wirtschaft und Politik<br />
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Wie viel Zeit steht<br />
dem BetrieBsrat zu?<br />
Die Tätigkeit des Betriebsrates ist ein Ehrenamt. Dies<br />
erweckt bei manchen Arbeitgebern die Vorstellung, dass<br />
die mit dem Mandat verbundenen Tätigkeiten nur dann<br />
ausgeübt werden können, wenn keine dienstlichen Verpflichtungen<br />
entgegenstehen. Hier wird das Recht auf<br />
Freizeit zur Mandatsausübung übersehen.<br />
Text: Mag. Martin Holzinger<br />
30 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Den Mitgliedern des Betriebsrates ist<br />
gemäß § 116 Arbeitsverfassungsgesetz<br />
(ArbVG) unbeschadet einer<br />
eigens geregelten BildungsfreistellungdiezurErfüllungihrerObliegenheiten<br />
erforderliche Freizeit unter Fortzahlung des<br />
Entgeltes zu gewähren. Es ist keiner Bestimmung<br />
des ArbVG zu entnehmen, dass die betriebsrätliche<br />
Tätigkeit gänzlich oder überwiegend außerhalb<br />
der einzelvertraglich oder durch kollektive<br />
Rechtsnormen festgelegtenArbeitszeitgrenzen zu<br />
verrichten wäre.Es ist auch kein Grundsatz ableitbar,<br />
wonach die Betriebsratstätigkeit nur subsidiär<br />
zu den dienstlichen Aufgaben erfüllt werden darf,<br />
die dienstlichen Aufgaben also immer vorgehen.<br />
Die Beurteilung,in welchemAusmaß Freizeit zum<br />
Zwecke der Mandatsausübung erforderlich ist,<br />
obliegt dem jeweiligen Organmitglied.Diese freie<br />
Zeit steht jedoch nicht gänzlich unbeschränkt zu,<br />
die Betriebsräte haben gemäß § 39 Abs. 3 ArbVG<br />
ihreTätigkeit „tunlichst ohne Störung des Betriebes“<br />
zu vollziehen. Der Gesetzgeber hat klar zum<br />
Ausdruck gebracht, dass durch die Mandatsausübung<br />
der <strong>Dienst</strong>betrieb beeinträchtigt werden<br />
kann, es liegt aber in der Verantwortung jedes<br />
einzelnen Betriebsratsmitglieds, bei der zeitlichen<br />
Einteilung dieser Tätigkeit den <strong>Dienst</strong>betrieb zu<br />
berücksichtigen. Der Arbeitgeber muss somit<br />
eine gewisse „Störung der Betriebsabläufe“ hinnehmen.<br />
eigenverantwortung des Betriebsrates<br />
Damit ist eine Interessenabwägung verbunden,<br />
jedes einzelne Betriebsratsmitglied hat nach eigenem<br />
Ermessen jeden Einzelfall zu entscheiden, in<br />
welche Richtung das „Pendel“ dieser Abwägung<br />
ausschlägt. Im Falle der Kollision von Betriebsratstätigkeiten<br />
mit arbeitsvertraglichen Aufgaben<br />
gibt es keine „Standardregeln“,welcher der beiden<br />
Tätigkeiten der Vorzug zu geben ist – diese Entscheidung<br />
trifft das Mitglied einzelfallorientiert.<br />
Das ArbVG bringt damit klar zum Ausdruck, dass<br />
die Betriebsratstätigkeit ohne Entgeltschmälerung<br />
auch während der Arbeitszeit verrichtet werden<br />
kann. Die unberechtigte Inanspruchnahme von<br />
Freizeit stellt (außer in krassen Fällen) keinen<br />
Entlassungsgrund dar, bei Beweisbarkeit könnte<br />
jedoch ein Entgeltverlust erfolgen.<br />
Meldepflicht, kein Genehmigungserfordernis<br />
Das Betriebsratsmitglied hat grundsätzlich dem<br />
Arbeitgeber (meist dem/derVorgesetzten) mitzu<br />
teilen, wann es die Freizeit zur Mandatsausübung<br />
in Anspruch nimmt. Dies ist aus der allgemeinen<br />
Verpflichtung abzuleiten, wonach Abwesenheiten<br />
zu melden sind. Es besteht jedoch keineVerpflichtung,<br />
die zweckmäßige und widmungsgemäße<br />
Verwendung der Freizeit nachzuweisen. Ein Verstoß<br />
gegen die Benachrichtigungspflicht ist eine<br />
bloße Ordnungsvorschrift, welche die Kündigung<br />
eines Betriebsrates nicht rechtfertigt. 1)<br />
Verschwiegenheitspflicht hat Vorrang<br />
Damit allenfalls überprüft werden kann, ob<br />
Freizeit in einem „überschießenden“ Ausmaß in<br />
Anspruch genommen wurde, müsste wohl über<br />
Verlangen des Arbeitgebers in groben Zügen mitgeteilt<br />
werden, wozu die Freizeit verwendet wird<br />
und wie lange dieArbeitsverhinderung vermutlich<br />
dauert. Die Grenzen dieser inhaltlichen Auskunft<br />
sind jedoch in der Verschwiegenheitspflicht der<br />
Betriebsräte zu finden. Dies bedeutet, dass die<br />
Weitergabe jeglicher Information im obigen Sinne,<br />
welche erkennen lassen würde, für wen die Mandatare<br />
betriebsrätliche Aufgaben wahrnehmen,<br />
mit dem Hinweis auf die Verschwiegenheitsverpflichtung<br />
(§ 115Abs.4ArbVG) abzulehnen wäre.<br />
Probleme in der Praxis<br />
In einem konkreten Fall wurde einem Betriebsrat<br />
von der Geschäftsleitung aufgetragen, dass<br />
er sich, wenn er während der Arbeitszeit seinen<br />
Betriebsratsaufgabennachgehen müsse,bei seinem<br />
Vorgesetzten abzumelden habe. Dieser Aufforderung<br />
kam der Betriebsrat nach. In dieser Funktion<br />
wurde er durch die anderen Bediensteten des<br />
Betriebes auch während seinerArbeitszeit stark in<br />
Anspruch genommen und auch zu mehrerenVerfahren<br />
vor dem Arbeits und Sozialgericht Wien<br />
beigezogen, die zwischen dem Betrieb und einzelnenArbeitnehmern<br />
des Betriebes geführt wurden.<br />
Dieser Betriebsrat teilte einesTages vorArbeitsbeginn<br />
seinem Vorgesetzten mit, dass er an diesem<br />
Tag wegen einerArbeitsgerichtsverhandlung,welche<br />
aufgrund eines Rechtsstreites zwischen dem<br />
Arbeitgeber und einem Arbeitnehmer anberaumt<br />
wurde, nicht an der Arbeitsstelle erscheinen werde.<br />
Dies nahm der Arbeitgeber zum Anlass, dem<br />
Betriebsrat die Weisung zu erteilen, zumindest<br />
einenTag vorher anzukündigen, wann er aufgrund<br />
derAusübung der Mandatsfunktionen nicht arbeiten<br />
werde, bei längerenTerminen auch schon früher.EinigeTage<br />
später teilte dieser Betriebsrat dem<br />
Arbeitgeber mit, dass er – unter anderem wegen<br />
KolleKtivverträge<br />
„Der ARBEIT<br />
GEBER muss<br />
eine gewisse<br />
STÖRunG<br />
der BETRIEBS<br />
ABläuFE<br />
hinnehmen.“<br />
1) Einigungsamt Graz<br />
vom 30. 6. 1983, Re 9/83,<br />
Arb 10.251.<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 31
KolleKtivverträge<br />
2) OGH vom 28. 5. 2001,<br />
8 Ob A 236/00i.<br />
Mag. Martin Holzinger<br />
Der Autor ist Leiter der Abteilung<br />
Kollektivvertrags- und Arbeitsverfassungsrecht.<br />
literaturstudium – sofort seine Arbeit beende. In<br />
einem anderen Fall informierte er seinenVorgesetzten,<br />
dass er seine Arbeit wegen Betriebsratstätigkeiten<br />
an diesem Tag beende. Zwei Tage später teilte<br />
dieses Betriebsratsmitglied frühmorgens mit, dass<br />
er an diesem Tag wegen zweier Verhandlungen bei<br />
GerichtnichtzurArbeiterscheinenwerde.Daraufhin<br />
begehrte der Arbeitgeber vom Gericht die Zustimmung<br />
zur Entlassung, in eventu die Zustimmung zur<br />
Kündigung, da ein wiederholter Weisungsverstoß<br />
vorliegt (zeitgerechte Verständigung). Im Falle der<br />
beabsichtigten Entlassung bzw. Kündigung eines<br />
Betriebsratsmitgliedes muss bei sonstiger Rechtsunwirksamkeit<br />
zuvor die Zustimmung des Gerichtes<br />
eingeholt werden (§ 121ArbVG).<br />
Keine Formvorschrift<br />
Selbst wenn man von der Zulässigkeit einer derartigen<br />
generellenWeisung desArbeitgebers ausginge,<br />
handeltessichbeidenVerstößengegeneinemögliche<br />
zeitgerechteVerständigung um bloße Ordnungswidrigkeiten.<br />
Das Vorliegen einer beharrlichen Pflichtverletzung<br />
i.S.d.§ 121 Z 3ArbVG,welche allenfalls<br />
eine Kündigung rechtfertigen könnte, wurde nie<br />
behauptet, überdies fehlten entsprechende Abmahnungen<br />
wegen beharrlicher Pflichtverletzung. Der<br />
Gesetzgeber hat nicht grundlos jegliche Formvorschriften<br />
über die Art undWeise derVerständigung<br />
des Arbeitgebers über die Abwesenheiten vermieden.<br />
Der OGH 2) hat in diesem Fall keine Zustimmung<br />
zur Entlassung bzw. Kündigung erteilt. Die<br />
höchstgerichtliche Judikatur hat bislang nur in Ausnahmefällen<br />
solche generellenWeisungen gestattet,<br />
wobei dadurch keine nennenswerten Erschwernisse<br />
der Betriebsratstätigkeit eintreten dürfen. Üblicherweise<br />
wäre die Fristsetzung zur Meldung,wann eine<br />
Arbeitsunterbrechung erfolgt, keine wesentliche<br />
Behinderung der Mandatsausübung, dies insbesondere<br />
nicht, wenn es sich um Betriebsratssitzungen<br />
handelt, da diese üblicherweise einige Tage davor<br />
geplant werden.DasAufgabengebiet der Betriebsrä<br />
te beschränkt sich natürlich nicht auf die Abhaltung<br />
von Sitzungen undTeilnahme an Gerichtsverfahren,<br />
sondern ist sehr vielschichtig. Gerade im Bereich<br />
der Beratung von Bediensteten ist es immer wieder<br />
erforderlich, unmittelbar tätig zu werden und somit<br />
seine dienstlichen Obliegenheiten zu unterbrechen.<br />
In einem solchen Fall wäre dieWeisung zur Abgabe<br />
einerAbwesenheitsmeldung 24 Stunden vor der tatsächlichenVerhinderung<br />
jedenfalls eine dieTätigkeit<br />
als Betriebsrat einschränkende Weisung, weshalb<br />
die Missachtung von den Gerichten wohl nicht als<br />
Pflichtverletzung eingestuft werden würde. Der<br />
Zweck einer Abwesenheitsmeldung liegt in erster<br />
linie darin,dass derArbeitgeber entsprechende Dispositionen<br />
betreffend desArbeitsablaufes im Betrieb<br />
treffen kann,was auch im Interesse des Betriebsrates<br />
ist,da dieAusübung derTätigkeit tunlichst ohne Störung<br />
des Betriebes zu vollziehen ist. In Ausnahmefällen<br />
hat die Judikatur sogar die nachträglicheVerständigungvonderbereitsinAnspruchgenommenen<br />
freien Zeit zugelassen. Im lichte der Bestimmung<br />
des § 115 Abs. 2 ArbVG, wonach die Mitglieder des<br />
Betriebsrates an keinerleiWeisungen gebunden sind,<br />
wirdmanzudemErgebnisgelangenkönnen,dassdie<br />
generelleWeisung desArbeitgebers,wonach jegliche<br />
Abwesenheiten zum Zwecke der Mandatsausübung<br />
jedenfalls einenTag davor demVorgesetzten zu melden<br />
sind, als unzulässig einzustufen ist.<br />
Gewährung sämtlicher entgeltbestandteile<br />
Dem Betriebsratsmitglied ist unter Anwendung<br />
des „Ausfallsprinzips“ jenes Entgelt zu bezahlen,<br />
welches es erhalten hätte, wenn es anstelle des konsumierten<br />
„Freistellungsanspruches von derArbeitsleistung“<br />
seine arbeitsvertraglichen Aufgaben erfüllt<br />
hätte. unter dem Entgelt ist nicht nur das Grundgehalt,<br />
sondern alle sonst gewährten Zulagen, aber<br />
auch das Entgelt für regelmäßig geleistete Überstunden<br />
oder Überstundenpauschalen zu verstehen.<br />
Conclusio<br />
Die Betriebsratsmitglieder können auch während<br />
ihrer Arbeitszeit betriebsrätliche Handlungen setzen,<br />
wobei sie diese möglichst ohne Störung des<br />
Betriebesdurchzuführenhaben.Eineentsprechende<br />
MeldungandenVorgesetztenisterforderlich,inhaltlicheAngaben<br />
sind aufgrund derVerschwiegenheitspflicht<br />
auf ein Minimum zu beschränken. Die unberechtigte<br />
Inanspruchnahme des Freizeitanspruches<br />
stellt in der Regel keinen Entlassungsgrund dar, im<br />
Falle der nachweisbarkeit könnte der Arbeitgeber<br />
allenfalls eine Entgeltreduktion durchführen.<br />
32 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Alle reden von<br />
Klimawandel,<br />
Erderwärmung und<br />
umweltschutz.<br />
nun ist es zu einem<br />
weltumfassenden<br />
Problem geworden.<br />
und die Zeit läuft<br />
uns davon.<br />
Text: Michael Winhofer<br />
Der KlIMA<br />
SCHuTZ<br />
BeGinnt<br />
Bei uns<br />
Hysterie oder echte Gefahr?<br />
Die Aufregung über den Klimawandel<br />
mag man für übertrieben<br />
halten, aber es muss<br />
uns bewusst werden, dass die<br />
umwelt und Atmosphäre auf<br />
unsereübertriebenelebensweise,<br />
die wir besonders im letzten<br />
Jahrhundert praktizierten, wie<br />
eine radikale Schubumkehr reagieren.Zu<br />
spät ist es noch nicht,<br />
wennwiretwasdagegenunternehmenundnichtnurdarüber<br />
reden. Die lösung liegt bei jedem von uns, und wir könnten<br />
genugbeitragen,dasssichdiesebedrohlicheSituationändert.<br />
Das geschieht bereits bei der Beleuchtung.<br />
Wie viel Zeit bleibt uns noch?ImJahr1896hatderschwedischeWissenschafter<br />
SvanteArrhenius bereits erkannt,dass<br />
zunehmendeTreibhausgasemissionenzusignifikanterErwärmungführen.Fast90Jahrespäterhat1985inÖsterreicherstmals<br />
eineWissenschafterkonferenz die Politiker aufgerufen,<br />
zum Schutz des Klimas tätig zu werden.Mit der unterzeichnung<br />
des KyotoProtokolls im Jahr 2004 ist es gelungen, ein<br />
völkerrechtlich verbindendes Instrument zur Reduktion der<br />
Treibgasemissionen zu schaffen.Punkto Klimaschutz ist aber<br />
20 Jahre nach Aufruf derWissenschafter noch immer nichts<br />
Substantielles passiert.<br />
Hauptursache spielt sicherlich die Technik. Die Industrie<br />
will ihr Geschäft machen, derVerkehr wird immer mehr<br />
und die Elektrotechnikbranche versetzt uns in einen wahren<br />
Konsumrausch. Gerade in den letzten Jahren wurden wir<br />
zu Massenverbrauchern von HighTechGeräten, ausgelöst<br />
durch raffinierte Werbekampagnen, die uns bis ins Schlafzimmer<br />
verfolgen. ElektromagnetischeWellen sausen kreuz<br />
und quer durch die luft, Strom wird unnötig verpufft, und<br />
CO 2 wird weiter in die Atmosphäre geschleudert. Ganz zu<br />
schweigen vom Müll, denn ein kaputtes Gerät wird einfach<br />
tech-news<br />
durch ein neues ersetzt, das<br />
alte meist nicht fachgerecht<br />
entsorgt,ohne zu denken,welche<br />
Auswirkungen das haben<br />
könnte.<br />
Der Klimaschutz beginnt bei<br />
uns, und jeder Einzelne muss<br />
etwas dazu beitragen bevor uns<br />
dasWasser bis zum Hals steht.<br />
Es geht ja um Selbstschutz,und<br />
Geldsparenwirauchdabei.Die<br />
heimlichenKlimakillerwerden<br />
sehr unterschätzt.<br />
• Glühbirnen durch Energiesparlampen<br />
ersetzen. Diese<br />
kommen mit weniger als<br />
einem Viertel der Energie<br />
aus als herkömmliche. laut<br />
Berechnungen der uSEnergiebehörde<br />
könnten durch<br />
einen umstieg in den uSA<br />
jährlich zirka 400 Millionen<br />
Tonnen an CO 2 Emissionen<br />
vermieden werden.<br />
• Stromsparende Elektround<br />
Elektronikgeräte kaufen.<br />
Waschmaschinen,Kühlschränke<br />
usw. sollen energieeffiziente Modelle (KlasseA) sein. Das<br />
gleiche gilt für die Heimelektronik.<br />
•Weg mit dem StandbyModus! Fernseher, Telefon oder<br />
lautsprecher nicht im StandbyModus lassen, sondern<br />
abschalten. So werden laut Schätzungen vonVerbraucherund<br />
umweltschützer in Deutschland zufolge von Standby<br />
Schaltungen 17 Milliarden Kilowattstunden Strom unnötig<br />
verschleudert.<br />
• Computer, Drucker, netzgeräte, Router undTelefone verbrauchen<br />
sechs Prozent des Stroms in Deutschland. Dabei<br />
lässt sich viel Energie sparen durch den Kauf von sparsameren<br />
Geräten, und keine HochleistungsStromfresser<br />
anschaffen, die noch immer in den Regalen zu finden sind.<br />
•Abschalten! Geräte, die nicht genutzt werden, abdrehen.<br />
Das beginnt beim licht, wenn man den Raum verlässt, bis<br />
zum notebook, das nicht ständig online sein muss.Außerdem<br />
kommen netzstecker wesentlich günstiger als Akku<br />
Geräte.<br />
Technik bringt viele Vorteile mit sich, nur sollte es jeder<br />
Einzelnenichtübertreiben.Wenn Handy,FernseheroderPC<br />
ihren Zweck erfüllen, müssen sie nicht sofort ausgewechselt<br />
werden, nur um „in“ zu wirken. leisten wir einen Beitrag<br />
zur umwelt, denn bei technischen Einrichtungen lässt sich<br />
vieles vermeiden.<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 33<br />
Foto: pixelquelle.dde
WBV · Wohnen<br />
Die WBV-GÖD realisiert <strong>2007</strong><br />
mehrere Wohnbauprojekte in Wien.<br />
Wien 21, Sorgenthalstraße Neubau von 65<br />
Wohneinheiten, welche auf 3 Geschoße und<br />
7 Stiegenhäuser aufgeteilt werden. Im Gartenhof<br />
sind 2 Kinderspielplätze angeordnet.Weiters verfügt<br />
jede Wohnung über eine private Freifläche<br />
(Gärten, Loggien, Balkone,Terrassen).<br />
Wien 22, Steigenteschgasse 153 Es wird am<br />
östlichen Ende der Steigenteschgasse ein Neubau von<br />
48Wohnungen und 48 KFZ-Garagenplätzen errichtet.<br />
In unmittelbarer Nähe befinden sich Schulen, Kindergärten,<br />
ein Sportplatz und ein Schwimmbad.<br />
Wien 10, Friedhofstraße 37 Neuerrichtung von<br />
insgesamt 22 Eigenheimen.<br />
Wien 10, Pernerstorfergasse 8 Neubau von<br />
23Wohnungen inklusive 23 Garagenparkplätzen.<br />
Wien 11, Rautenstrauchgasse 5 Neubau von 26<br />
Wohnungen und 26 Kfz-Garagenplätzen sowie einem<br />
Studentenwohnheim mit insgesamt 120 Heimplätzen.<br />
Wien 14, Baumgartenstraße 17 Neuerrichtung von<br />
14Wohneinheiten imWesten vonWien.<br />
Sämtliche Informationen zu unseren Projekten finden Sie auf unserer neu gestalteten Homepage www.wbvgoed.at,<br />
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bzw. Frau Kienast, Tel.: 01/605 73 DW 20 oder per E-Mail: wohnen@wbvgoed.at<br />
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34 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
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GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 37<br />
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Kinder (im Zimmer der Eltern) von 10 bis 14 Jahren 7 189,– 7 210,–<br />
Kinder (im Zimmer der Eltern) bis 10 Jahre 7 168,– 7 203,–<br />
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sind dann zu entrichten, wenn das gebuchte Zimmer nicht mehr weitergegeben werden<br />
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29 bis 15 Tage vor Reisetermin .............................30 %<br />
14 bis 8 Tage vor Reisetermin ...............................60 %<br />
ab 7 Tage vor Reisetermin .....................................80 %<br />
No Show .................................................................100 %<br />
3. No Show: No Show liegt vor, wenn Sie nicht zum vereinbarten Zeitpunkt anreisen bzw. die Reservierung<br />
auch nicht stornieren oder Ihre verspätete Ankunft nicht mitgeteilt wurde. In diesem Fall behält<br />
der Heimverein den Anspruch auf den vollen Reisepreis.<br />
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Wir hoffen, dass diese Angebote für unsere Kolleginnen und Kollegen interessant sind und wünschen<br />
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38 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
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unsere Gäste durch die bekannte hauseigene<br />
Küche und die exklusive Vinothek.<br />
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am Fuße des Steinernen Meeres und des<br />
Hochkönigs gelegen, bietet mit seiner<br />
günstigen Höhenlage und dem milden<br />
Alpenklima die ideale Kulisse für einen<br />
unvergesslichen Urlaub. Ein großes Netz<br />
von Spazier und Wanderwegen führt<br />
durch moosbewachsene Wälder und idyllische<br />
Almböden.<br />
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Gästen als zusätzliche Entspannungsmöglichkeit<br />
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Sporthungrige kommen voll auf ihre<br />
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und das Radwegnetz des Pinzgauer<br />
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Tennisfans gibt es in Maria Alm vier Sandplätze.<br />
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Fax: 05357/24 73 DW 73<br />
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romantischen Bergwelt<br />
mit Wiesen, Wäldern und Almen soll<br />
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Loferer Steinberge, selbst der Große Rettenstein<br />
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Fax: 06584/75 76 DW 7<br />
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wo Seilbahnen und Sessellifte Sie<br />
rasch hinauf in die Berge bringen oder<br />
am Schwarzsee mit seinem moorhältigen<br />
Wasser, einem weiteren kleinen Badesee<br />
direkt in Kirchberg oder im geheizten<br />
Schwimmbad!<br />
Total abgefahren: Kirchberg hat 445 Kilometer<br />
Bikingwege in seiner näheren<br />
Umgebung zu bieten. Über ein Dutzend<br />
Berg und Almhütten auf den Strecken<br />
signalisieren „Biker willkommen!“.<br />
inklusive Parkplatzbenutzung<br />
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Erwachsene 7 91,– 7 119,– 7 126,– 7 140,–<br />
Kinder bis 14 Jahre 7 70,– 7 91,– 7 105,– 7 112,–<br />
Kleinkinder bis 6 Jahre<br />
Endreinigung je<br />
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nach Appartementgröße 7 15,– 7 30,– 7 15,– 7 30,–<br />
Freie Termine: 9. bis 30. Juni <strong>2007</strong>, 7. Juli bis 1. september <strong>2007</strong>, 8. bis 29. september <strong>2007</strong><br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 39
BV 2 – WirtschaftsVerWaltung<br />
Neuer<br />
VoRSITZenDeR Betriebsausschuss<br />
BMVIT<br />
Der GBA Gruppe Vermessung hat seit Dezember 2006 einen neuen Vorsitzenden.<br />
Kollege Markus Putz übernahm die Geschäftsführung mit Dezember 2006.<br />
Durch das Zusammensiedeln des Hauses Krotenthallergasse, wo der größte Teil<br />
der Kollegenschaft der Gruppe Vermessung beschäftigt ist, in das Amtsgebäude<br />
Schiffamtsgasse,ist eine Fülle vonWünschen und Bitten an den neuenVorsitzenden<br />
herangetragen worden. „Ich werde mich mit aller Kraft denAufgaben widmen“, so<br />
Markus Putz,„und mit meinemTeam jederzeit für unsere Kolleginnen und Kollegen<br />
in der Gruppe Vermessung Ansprechpartner sein.“ „Mein Team und ich werden<br />
aktiv versuchen, die Anregungen unserer Kollegenschaft innerhalb der Bundessektion<br />
und der GÖD in deren Sinne weiterzutragen“, meint der neueVorsitzende<br />
abschließend.<br />
Neue Ressortleitung<br />
imVerkehrsministerium<br />
SKITAGe <strong>2007</strong><br />
in Leogang<br />
Vom 7. bis 11. März <strong>2007</strong> fanden wieder unsere traditionellen<br />
Skimeisterschaften statt. Sie wurden von allen<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern – wie immer – mit<br />
großer Begeisterung und höchstem sportlichem ehrgeiz<br />
angenommen. es fand ein Riesentorlauf und diesmal als<br />
ersatzbewerb für das geplante Rodelrennen ein Kartrennen<br />
statt.<br />
Die Siegerinnen und Sieger wurden beimAbschlussabend<br />
vom Vorsitzenden des Zentralausschusses, Mag. Hans<br />
Herold, und vom Vorsitzenden-Stellvertreter, Thomas<br />
Rasch, für ihre Leistungen ausgezeichnet.<br />
BEV<br />
Das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie<br />
(bmvit) hat mit der Regierungsbildung im Jänner <strong>2007</strong> eine neue<br />
Ressortleitung mit BMWerner Faymann und Staatssekretärin Christa<br />
Kranzl bekommen. Die Ressortkompetenzen gemäß Bundesministeriengesetz<br />
sind zwar gleich geblieben, jedoch hat erstmalig ein Verkehrsminister<br />
seine Amtsräume im Regierungsgebäude Stubenring<br />
gewählt und nicht in seinem „Haupthaus“ Radetzkystraße.Die dadurch<br />
verlängerten Kommunikationswege werden aber durch die engagierten<br />
Mitarbeiter des Hauses, eine moderne IT-Ausstattung und durch<br />
die Unterstützung der Personalvertretungsorgane kompensiert.<br />
BMWA<br />
40<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
BV 9<br />
Betriebsräteklausur des<br />
LKH Universitätsklinikums GRAZ<br />
Die alljährliche Betriebsräteklausur<br />
des LKH Universitätsklinikums<br />
Graz fand in Wenigzell<br />
statt. Die Betriebsratsvorsitzenden<br />
Gerhard Hammer und<br />
Walter Schwarz begrüßten bei<br />
dieser Tagung den Vorsitzenden<br />
der Bundesvertretung Landesanstalten<br />
und Betriebe Direktor<br />
Johann Hable sowie den Personaldirektor der KAGes HR Dr. Johann<br />
Thanner. Hable forderte in seinem Referat einmal mehr eindringlich das<br />
Bekenntnis zum Gesundheitssystem und die Bereitstellung der notwendigen<br />
finanziellen Mittel.Hable undThanner waren sich auch einig,dass nur<br />
im sozialen Dialog Zukunftsreformen und notwendige Strukturänderungen<br />
im Bereich des Gesundheitswesens stattfinden können.<br />
JW NÖ<br />
eHRUnG<br />
Justizwache<br />
niederösterreich<br />
Die Justizwachegewerkschaft niederösterreich ehrte ihre 25- bzw.<br />
40-jährigen Mitglieder mit einem feierlichen Festakt im Landhaus niederösterreich.<br />
Der Vorsitzende Johann Winkelbauer bedankte sich für<br />
die erwiesene Treue zur <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong>. Mit einem<br />
gemeinsamenMittagessenundderanschließendenBesichtigungdesoRF<br />
Landesstudio niederösterreich ging dieser Informationstag zu ende.<br />
LV NÖ<br />
Großes GoLDeneS ehrenzeichen<br />
für Alfred Schöls<br />
Alfred Schöls erhielt als Auszeichnung seinerVerdienste um die Republik Österreich<br />
das vom Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer verliehene Große Goldene ehrenzeichen.<br />
Die Überreichung an denVorsitzenden der <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong> <strong>Dienst</strong><br />
niederösterreicherfolgtedurchdieerstenationalratspräsidentinMag.BarbaraPrammer<br />
am 6. März. Dabei hob sie dessen reiche politische und parlamentarische erfahrung<br />
hervor und ging auf seine zahlreichen Funktionen sowie die intensiveArbeit im<br />
Rechnungshof-,Innen- und Landesverteidigungssausschuss ein.Alfred Schöls war von<br />
1997 bis 2002 Mitglied des Bundesrates,davon in der Zeit vom 1.Juli bis 1.Dezember<br />
2000 Präsident des Bundesrates, und von 2002 bis 2006 nationalratsabgeordneter.<br />
Ab März wird Alfred Schöls durch Beschluss des niederösterreichischen Landtags<br />
niederösterreich wieder im Bundesrat vertreten.<br />
geWerkschaft – aktuell<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 41<br />
<br />
LV OÖ<br />
GÖD-Bundesleitung<br />
Landesverwaltung<br />
tagte in KATZDoRF<br />
Die GÖD-Bundesleitung „Landesverwaltung“<br />
hielt unlängst unter der Leitung ihres Vorsitzenden<br />
Peter oberlehner aus oberösterreich<br />
eine ihrer Tagungen im Hotel Mader in Katzdorf<br />
ab. neben einer Diskussion der aktuellen<br />
ereignisse in der <strong>Gewerkschaft</strong> kam es im RahmendieserTagungauchzueinemGesprächmit<br />
nationalratsabgeordneten Dr. Peter Sonnberger,<br />
dem als karenzierter Beamter der oÖ.<br />
Landesregierung dieAnliegen des öffentlichen<br />
<strong>Dienst</strong>es natürlich besonders am Herzen liegen.In<br />
einer sehr engagierten Debatte,bei der<br />
das Programm der neuen Bundesregierung im<br />
Mittelpunkt stand,konnten wichtige Informationen<br />
ausgetauscht werden.ImAnschluss versicherte<br />
nationalratsabgeordneter Dr. Peter<br />
Sonnberger den Spitzenfunktionären der Landespersonalvertretungen<br />
seine volle Unterstützung<br />
bei derenAnliegen im Parlament.
BV 22 – Pensionisten<br />
penspower.at<br />
MEINUNG<br />
des Vorsitzenden<br />
Ich möchte mir nicht nachsagen lassen,dass ich anVerfolgungswahn<br />
leide, aber als gewählterVorsitzender einer sehr großen<br />
Pensionistenvertretung steigt mein Adrenalinspiegel wie bei<br />
Folgendem:<br />
Da gibt es ein Erkenntnis des in der letzten Zeit sehr oft zitierten<br />
Verfassungsgerichtshofes aus dem Jahr 2005, das die Zuverdienstgrenze<br />
für pensionierte Beamte aufhob (ich will Sie mit<br />
Juristendeutsch nicht quälen). Im Zuge der schon in<br />
meiner letzten Kolumne genannten „Harmonisierung“<br />
der Pensionssysteme ist dieses Erkenntnis wieder genügendWasser<br />
auf die Mühlen der Schlagworte von den<br />
Privilegien der Beamten gewesen.Besonders harmonisierungsfreudigeMitgliederderBundesregierunghabenindiesemZusammenhangschondieZwei-Drittel-Keule<br />
geschwungen, d. h., sie hoffen auf parlamentarische<br />
ZustimmungvonmindestenszweiDrittelderAbgeordneten<br />
zum Nationalrat, um die Ruhensbestimmungen<br />
in denVerfassungsrang zu heben und sie damit der Kontrolle<br />
durch denVerfassungsgerichtshof zu entziehen.<br />
Bei näherer Betrachtung ist das alles nicht auf dem Boden der Realität<br />
verblieben,und ich meine damit sehr konkret die tatsächlichen<br />
Gegebenheiten. In einer Zeit, in der es bereits 50-Jährigen recht<br />
schwer fällt, beiVerlust des Arbeitsplatzes einen neuen Job zu finden,und<br />
das in Zeiten der Hochkonjunktur,stellen zuverdienende<br />
Beamte sicherlich keine große Gefahr im Arbeitsleben dar. Und<br />
wenn sie „schwarz“ arbeiten und dabei erwischt werden, können<br />
sie disziplinär zurVerantwortung gezogen werden.Vielleicht weiß<br />
man das nur nicht.<br />
Beschäftigung im Ruhestand als Zuverdienst kann daher sicherlich<br />
nur in Marktnischen erfolgen. Deswegen auch dazu derVorschlag<br />
unseresVorsitzenden Fritz Neugebauer:<br />
Warum nicht auch die Zuverdienstgrenzen imASVG anheben? Der<br />
Arbeitswelt wird das sicherlich nicht schaden, aber vielleicht freut<br />
sich der Finanzminister.<br />
Im Bereich derAufhebung des § 13a (Beitrag) laufen zäheVerhandlungen.<br />
Bitte unterstützen Sie uns durch Ihre Mitarbeit. Nähere<br />
Informationen entnehmen Sie dem nebenstehenden Infokasten<br />
(Harmonisierung).<br />
Mit vielem Dank und derVersicherung, dass wir gemeinsam viel<br />
erreichen können, verbleibe ich für diesmal<br />
Dr. Otto Benesch<br />
Tel.: 01/53 454-311 oder -312 • Fax: 01/53 454-388<br />
E-Mail: office.bs22@goed.at<br />
HARMONISIERUNG<br />
Schreiben, faxen oder mailen Sie<br />
an den Bundeskanzler oder an den<br />
Vizekanzler (in seiner Eigenschaft als<br />
Finanzminister): „Meine monatliche<br />
Pension beträgt 6 … . Davon bezahle<br />
ich 2,3 % zuzüglich 1 % (6 …) als Beitrag<br />
für meine Pension und habe bei den<br />
Arztkosten 20 % Selbstbehalt.<br />
Bitte veranlassen Sie eine Harmonisierung<br />
gegenüber den vergleichbaren<br />
ASVG-Pensionen, indem der Beitrag<br />
gem. § 13a PG wegfällt.“<br />
Schreiben an die Präsidenten<br />
des österr. Seniorenrates<br />
Andreas Khol und Karl Blecha:<br />
Derzeit verhandelt die GÖD im Rahmen<br />
der Budget-Begleitgesetze über den<br />
§ 13a PG, in dem auf unseren Vorschlag<br />
der Wegfall des Beitrages für<br />
die Bezieher jener Pensionen (Ruhegenuss)<br />
vorgesehen ist, die unter der<br />
Höchstbeitragsgrundlage des ASVG<br />
liegen.<br />
Diese KollegInnen haben neben diesem<br />
Abzug auch einen Selbstbehalt in der<br />
Krankenversicherung.<br />
Wir bitten Sie höflich um Unterstützung,<br />
um unser berechtigtes Anliegen realisieren<br />
zu können.<br />
Zur Illustration: Der angesprochene<br />
Personenkreis umfasst ein Spektrum,<br />
beginnend mit Portieren, Amtsgehilfen<br />
und Reinigungskräften bis zu PflichtschullehrerInnen.<br />
KORREKTUR<br />
Ratgeber für Pensionisten:<br />
Wir ersuchen bei den in Folge 2 der Zeitschrift<br />
angeführten Änderungen des<br />
Ratgebers für Pensionisten nachfolgende<br />
Korrekturen vorzunehmen:<br />
Seite 45: Kuraufenthalt – Tagesgebühr<br />
bei Bruttoeinkommen bis 6 1.307,38 –<br />
6 6,68 (statt 6 668,–)<br />
Seite 82: Bundesämter für Soziales und<br />
Behindertenwesen<br />
Bundesamt für Oberösterreich<br />
Adresse wie bei allen weiteren Ämtern<br />
unverändert.<br />
42 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Gesundheitsbewusste<br />
Pensionisten<br />
Auf riesiges Interesse stieß<br />
der erste Gesundheitstag,<br />
der in Zusammenarbeit mit<br />
der BVA für dieWiener Kolleginnen<br />
und Kollegen angeboten wurde. Im<br />
Laufe desTages kamen mehr als 250<br />
Personen zu den Untersuchungen<br />
bzw. nahmen an den verschiedenen<br />
Vorträgen teil.<br />
Neben den medizinischenThemen<br />
„Gesunde Ernährung“ und „Altersspezifische<br />
Medizin“ galt größtes<br />
Interesse dem Vortrag von GÖD-<br />
Vorsitzendem Stellvertreter Dr.<br />
Vors. Stv. Reg.-Rat Kurt Kumhofer<br />
Willi Gloss, der über die gegenwärtige<br />
gewerkschaftliche Situation<br />
und dieVorstellungen zur „Zukunft<br />
der GÖD“ referierte. Bestens<br />
besucht waren auch „Nordic Walking“<br />
mit Stefan Wögerbauer und<br />
wegen der Entscheidung des Verfassungsgerichtshofes<br />
ganz aktuell<br />
„Erben undVererben“.<br />
Sehr viel Beachtung fanden auch<br />
Freizeit-, Urlaubs- und Kurangebote.<br />
Der Verpflegungsstand und vor<br />
allem dieWeinverkostung fanden bei<br />
den Besuchern größten Anklang.<br />
Impressionen vom Gesundheitstag.<br />
Landesvertretung OBERÖSTERREIcH<br />
5-TAGE-FAHRT nach GALZIGNANO inVENETIEN vom 11. bis 15. Juni <strong>2007</strong><br />
Die Busreise startet am 11. 6. um<br />
7 Uhr am Linzer Hauptbahnhof<br />
und führt über Salzburg, Innsbruck,<br />
Bozen,Trient und Padua nach Galzignano<br />
Terme, wo wir im ****Hotel<br />
Greenpark/Majestic die Zimmer<br />
beziehen. Terme di Galzignano liegt<br />
in der weltbekannten Euganeischen<br />
Thermenregion in der Provinz von<br />
Padua. Geboten werden:<br />
• 4Tage Halbpension im ****Hotel,<br />
mit Hallenbad,Außen- und Kneippbecken,<br />
Sportpool, Saunen und<br />
Kurabteilung sowieTennisplätzen.<br />
• Halbtagesausflug zu Brenta-Villen<br />
und -Kanal: Zuerst mit dem Bus<br />
nach Strà zur Villa Pisani, die ab<br />
1720 für die Dogenfamilie Pisani<br />
als Sommerresidenz erbaut wurde,<br />
anschließend geht es weiter zur<br />
„Alten Wassermühle“ in Dolo. Von<br />
hier fahren wir mit dem Schiff auf<br />
dem Brentakanal nach Mira, zur<br />
„Villa BarchessaValmarana“ .<br />
• Panoramafahrt in die Euganeischen<br />
Hügel mit Besichtigung der Burg<br />
Arqua Petrarca und Einkehr in ein<br />
landestypischesWeingut.<br />
• Nachmittagsausflug nachAbanound<br />
in das nahe Padua.<br />
Die Heimreise erfolgt am Freitag<br />
über Abano, Mestre, Tarvis, Villach,<br />
Friesach undTrieben nach Linz.<br />
Preis: 6 360,– pro Person im DZ,<br />
6 35,–Aufpreis für EZ.<br />
ANMELDUNG wird wegen der<br />
begrenzten Teilnehmerzahl ehestens<br />
erbeten, und zwar per Post, per Fax<br />
oder per E-Mail:GÖD-LV Pensionisten,4020<br />
Linz,Weingartshofstr.2/5;<br />
Fax: 0732/65 42 66-32;<br />
E-Mail: pens.ooe@goed.at<br />
Ich melde mich und ________ Begleitperson(en) für GALZIGNANO (11.–15. Juni <strong>2007</strong>) verbindlich an.<br />
Name _____________________________________________<br />
Anschrift: __________________________________________________________________________________<br />
Tel.-Nr.: ___________________________________________ Unterschrift: __________________________<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 43
Kärntens GÖD-PENSIONISTEN<br />
trauern um ihren Vorsitzenden<br />
Am 20. 2. <strong>2007</strong> ist Georg Elsbacher,<br />
unser Vorsitzender der GÖD-Landesvertretung<br />
22, nach langer schwerer<br />
Krankheit verstorben.<br />
Georg Elsbacher wurde am 4.1.1931<br />
in Klagenfurt geboren, besuchte hier<br />
dieVolks- und Hauptschule und trat am<br />
1. 2. 1951 in die Sicherheitswache der<br />
BPD Klagenfurt ein. Schon im Dezember<br />
1951 wurde Georg Elsbacher Mitglied<br />
der ÖGB-Sektion „<strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong>“.<br />
Seit dem Jahre 1956 war Georg Elsbacher<br />
in verschiedenen Funktionen,<br />
vom Mitglied des gewerkschaftlichen<br />
Betriebsausschusses bis zum<br />
Vorsitzenden des Betriebsrates<br />
und Stellvertretender Obmann<br />
des <strong>Dienst</strong>stellenausschusses<br />
der Bundessicherheitswache<br />
der BPD Klagenfurt aktiv und<br />
hat sich immer für seine Mitarbeiter<br />
eingesetzt. Für seine<br />
<strong>Dienst</strong>leistungen wurde Georg<br />
Elsbacher mehrmals mittels<br />
Dekret belobigt und erhielt<br />
1987alsaußerordentlicheAnerkennung<br />
das „GoldeneVerdienstzeichen<br />
der Republik Österreich“ verliehen.<br />
Nach dem 1992 erfolgten Eintritt in<br />
den Ruhestand wurde Georg Elsbacher<br />
im Jahre 1993 nach dem Ausscheiden<br />
unseres langjährigenVorsitzenden Reg.-<br />
Rat Eduard Graf zu dessen Nachfolger<br />
gewählt. Diese Funktion hat Georg ElsbachermitgroßemEinsatzundallgemeiner<br />
Anerkennung hervorragend erfüllt.<br />
EingroßerFreundes-undKollegenkreis,<br />
eineAbordnung der Polizei und des Polizei-chores<br />
Klagenfurt haben Georg Elsbacher<br />
auf dem letzten Weg begleitet.<br />
Landessekretär Jürgen Pfeiler würdigte<br />
in seinem Nachruf die Verdienste. Die<br />
Lieder des Polizei-chores Klagenfurt<br />
gaben dem letzten Heimgang die wohlverdienteWürde.<br />
Wir alle haben einen guten Freund<br />
und einen ausgezeichnetenVorsitzenden<br />
verloren. Georg Elsbacher hinterlässt<br />
eine große Lücke in unserer Sektion.<br />
Wir werden ihm ein ehrendesAndenken<br />
bewahren. Alois Matitz<br />
Landesvertretung KäRNTEN<br />
RÜCKBLICK 2006<br />
Wenn auch tragische Ereignisse<br />
unsereStimmungetwasgetrübt<br />
haben, das Leben geht weiter,<br />
und daher darf auch unsere<br />
Arbeit für unsere Mitglieder<br />
nicht ins Stocken geraten. Es wurden in den<br />
vergangenen Monaten in Kärnten zahlreiche<br />
Mitglieder, welche ihr 90. Lebensjahr erreicht<br />
haben, persönlich besucht, viele davon auch<br />
noch von unserem verstorbenen Vorsitzenden<br />
Georg Elsbacher, und ihnen wurde die Gratulation<br />
der GÖD mit einem kleinen Geschenk<br />
überbracht. Erstaunlich viele wurden dabei in<br />
einer ausgezeichneten Verfassung angetroffen<br />
und konnten mit ihren Aktivitäten die Gratu-<br />
Karl Ratz: Gratulation<br />
zum 90. Geburtstag.<br />
lanten zumStaunen bringen.SowarKoll.OttoSeiwaldausHermagor,<br />
ein ehemaliger Gendarmerie-Bergführer und Skilehrer, noch mit 89<br />
Jahren als Alpinskifahrer aktiv und hat, wie er glaubhaft versichern<br />
konnte, nunmehr mit 90 Jahren nur ungern damit aufgehört.<br />
Der ehemalige Schuldirektor und spätere Bürgermeister von Pörtschach<br />
amWörthersee, Karl Ratz, war nach seinem Übertritt in den<br />
Ruhestand in vielen Ländern unterwegs und hat von diesen Reisen<br />
unzählige Motive für sein Hobby, die Malerei, gesammelt. Diese<br />
wurden zu Hause zu schönen Ölbildern und Aquarellen, die heute<br />
sein Heim schmücken. In den ersten Monaten dieses Jahres wurden<br />
schon fünf KollegInnen besucht, welche das 90. Lebensjahr erreicht<br />
haben, und von jedem einzelnen der besuchten Neunziger gäbe es<br />
eine interessante Lebensgeschichte zu berichten.<br />
Vom Landesvorstand der GÖD-Kärnten wurden in Zusammenarbeit<br />
mit der Landesvertretung Pensionisten auch die fälligen Ehrungen<br />
für 25, 40, 50, 60 und mehr Jahre Mitgliedschaft in der GÖD<br />
durchgeführt.Die Ehrungen wurden in den einzelnen Bezirksstädten<br />
mit einem feierlichenAkt und einer kleinen Jause vorgenommen und<br />
habenbeidenMitgliedernsehrgutenAnklanggefunden.DenJubilaren<br />
wurden die Ehrenurkunden, Ehrenabzeichen und eine Armbanduhr<br />
als kleines Dankeschön für die langjährige Treue überreicht. Durch<br />
den kleineren Rahmen in den Bezirken hatten die Ehrungen einen<br />
beinahe familiären charakter,so wurde die Feierstunde auch zu einem<br />
nettenWiedersehen ehemaliger KollegInnen.AlleTeilnehmer waren<br />
sich einig, trotz derTurbulenzen im ÖGB auch weiterhin Mitglieder<br />
der GÖD zu bleiben. Die GÖD-Landesvertretung 22 / Pensionisten<br />
Kärnten wird mit ihren Bezirksbetreuern auch weiterhin all ihren<br />
Mitgliedern eineAnlaufstelle für Hilfen bei Problemen sein.<br />
Unserem verstorbenenVorsitzenden Georg Elsbacher wird (bis zur<br />
Neuwahl) Koll.Walter Münzer, ehemaliger Schuldirektor und Bürgermeister<br />
von St. Georgen am Längsee, nachfolgen.Walter Münzer<br />
war bereits Stellvertreter des Vorsitzenden, ist ein erfahrener<br />
<strong>Gewerkschaft</strong>er und mit viel Herz und Einsatz bei der Sache. Wir<br />
wünschen ihm viel Glück und Kraft für seine Funktion. Alois Matitz<br />
44 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Landesvertretung<br />
VORARLBERG<br />
Bildungsfahrt<br />
Die <strong>Gewerkschaft</strong> <strong>Öffentlicher</strong><br />
<strong>Dienst</strong>, Landesvertretung Pensionisten,<br />
veranstaltete eine Bildungsfahrt<br />
vom 11. bis 15. September<br />
2006 nach Dresden, Berlin und<br />
Spreewald, an der 75 PensionistInnen<br />
teilnahmen. Auch diese Reise<br />
ist wie schon in den vergangenen<br />
Jahren zu einem vollen Erfolg<br />
geworden.<br />
Dank an den Reiseleiter und<br />
Organisationsreferenten der Landesvertretung<br />
Pensionisten, Erich<br />
Hansmann, der die Reise bestens<br />
vorbereitete und betreute. Dank<br />
auch an den Landesvorstand der<br />
GÖD Vorarlberg und der Spargemeinschaft<br />
öffentlicher <strong>Dienst</strong> Pensionisten<br />
für die großzügige Unterstützung<br />
der Bildungsreise sowie<br />
an Kurt Wurzer für seinen auch aus<br />
einschlägiger Fachliteratur zusammengestellten<br />
und ausgezeichneten<br />
Bericht über die schöne und<br />
erlebnisreiche Bildungsreise, der<br />
an alle Reiseteilnehmer übermittelt<br />
wurde.<br />
Ernst Rosskopf<br />
ANMELDEFORMULAR<br />
Bundesvertretung Pensionisten<br />
OPERNFESTSPIELE<br />
St. Margarethen<br />
BV 22 – Pensionisten<br />
Die Bundesvertretung Pensionisten fährt am <strong>Dienst</strong>ag,den 24.Juli<br />
<strong>2007</strong> zu den Opernfestspielen nach St. Margarethen.<br />
Zum 10-Jahres-Jubiläum wird „Nabucco“ von Giuseppe Verdi<br />
aufgeführt. Sie erleben dieses grandiose Meisterwerk von Verdi<br />
in der faszinierenden Naturkulisse des Römersteinbruchs von<br />
St. Margarethen.<br />
Preis pro Person inklusive Busfahrt und Opernkarte (Kat. 4):<br />
6 58,–.Anmeldung mittels untenstehendemAnmeldeformular an:<br />
Bundesvertretung Pensionisten, Edith Osterbauer,<br />
Schenkenstraße 4/5, 1010Wien.<br />
Anmeldung bitte mittels Anmeldeschein an die Bundesvertretung Pensionisten,<br />
z. Hd. Frau Edith Osterbauer, 1010 Wien, Schenkenstraße 4/5.<br />
Weiters nimmt an der Bildungsfahrt teil:<br />
Zu- und Vorname Zu- und Vorname<br />
Mitgliedsnr. Servicekarte Mitgliedsnr. Servicekarte<br />
Adresse Adresse<br />
Telefonnummer Telefonnummer<br />
Einbett-/Zweibettzimmer Unterschrift<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 45
ÖGB<br />
Die GÖD-Familie<br />
wächst weiter!<br />
Die aktuelle Migliederevidenz spricht eine deutliche<br />
Sprache: 2006 haben 63.410 Mitglieder<br />
den Österreichischen <strong>Gewerkschaft</strong>sbund verlassen.Das<br />
ist einebittereBilanz,auchwenndie<br />
GÖD als einzige <strong>Gewerkschaft</strong> ein Plus zu verzeichnen<br />
hat.Damit sind wir zwar hinter der GPA die zweitstärkste<br />
KraftimÖGB,habenaberauchunterdenFolgenzuleiden,<br />
die die Bawag-Affäre auf das Ansehen des ÖGB hat. Die<br />
bestehenden <strong>Gewerkschaft</strong>smitglieder sprechen in einer<br />
kürzlichdurchgeführtenStudiedemÖGBzwarimmerhin<br />
zu 40 Prozent ihrVertrauen aus, in der Gesamtbevölkerung<br />
haben aber 38 Prozent wenig oder gar keinVertrauen<br />
mehr zur Arbeitnehmervertretung. Diese Stimmung hat<br />
nun zu einem Negativrekord in der Geschichte des ÖGB<br />
geführt:Während in den letzten Jahren der Mitgliederrückgang<br />
stets zwischen ein bis zwei Prozent lag, legten<br />
2006 4,75 Prozent der ÖGB-Mitglieder mit ihrem Austritt<br />
ein ungeschminktes Zeugnis ihres Unmutes ab. Prozentuell<br />
verzeichnete dabei die Tourismusgewerkschaft<br />
mit 13,3 Prozent den stärkstenAnteil, in absoluten Zahlen<br />
hatte die <strong>Gewerkschaft</strong> Bau/Holz mit 12.454Austritten<br />
den größtenVerlust zu verschmerzen. Im Jahr davor<br />
lag der Mitgliederrückgang mit 22.500 Personen weit<br />
unter dem heurigen Ergebnis , nach den Gründen dieser<br />
Entwicklung muss deshalb nicht lange gesucht werden.<br />
Die Entwicklungen im<br />
<strong>Gewerkschaft</strong>sbund sind im<br />
letzten Jahr auch an unseren<br />
Mitgliedern nicht spurlos<br />
vorübergegangen.<br />
Tausende ÖGB-Mitglieder haben<br />
aus den Vorfällen rund um die<br />
Bawag ihre Konsequenzen<br />
gezogen und den ÖGB verlassen.<br />
Nur die GÖD-Familie<br />
ist gewachsen.<br />
Diese Tatsachen sind nicht zu beschönigen, aber ein<br />
weiterer Ansporn, unsere täglichen Bemühungen um<br />
einen neuenVertrauensaufbau zu denArbeitnehmerInnen<br />
zu verstärken, um diesem Negativtrend entgegenzuwirken.<br />
„Die menschliche Gesellschaft gleicht einem Gewölbe,<br />
das zusammenstürzen müsste, wenn sich nicht die einzelnen<br />
Steine gegenseitig stützen.“ Schon zu Zeiten des römischen<br />
Philosophen Seneca war man sich desWertes wahrer<br />
Solidaritätbewusst.HeuteistdiesesZusammenrücken,die<br />
gegenseitige Unterstützung wichtiger denn je. Der globalisierte<br />
Wettlauf um Kapital und Ressourcen macht eine<br />
organisierteVereinigung derArbeitnehmer unverzichtbar.<br />
DassselbstdiestärksteInteressenvertretungmanchesnicht<br />
verhindern kann, gibt einen schwachen Eindruck davon,<br />
was ohne sie passieren würde. Jede <strong>Gewerkschaft</strong> ist nur<br />
so stark, wie ihre Mitglieder sie machen. Es kommt auf<br />
jeden Einzelnen an! Und jeder Einzelne trägtVerantwortung<br />
nicht nur für sich, sondern auch für die kommenden<br />
Generationen.IndiesemSinnemöchtenwirunsbedanken,<br />
dass Sie uns trotz allerVorkommnisse im <strong>Gewerkschaft</strong>sbund<br />
Ihre Unterstützung nicht versagt haben.Wir freuen<br />
uns über IhrVertrauen und werden auch in Zukunft immer<br />
für das Wohlergehen unser Mitglieder kämpfen. Damit<br />
Österreich lebenswert bleibt.<br />
46<br />
GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>
Foto: ingram<br />
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TeilnahmeBedinGunGen: Teilnahmeberechtigt ist jedes GÖD-Mitglied, das ein Neumitglied wirbt. Das werbende Mitglied kann die<br />
GÖD-Beitrittserklärung zum GÖD-Beitritt (Kupon) auf dem Postweg oder per Fax der GÖD übermitteln (Fax: 01/534 54-124). Die GÖD-<br />
Beitrittsformulare können auch von der GÖD-Homepage unter www.goed.at heruntergeladen werden. Nach Einlangen des ausgefüllten<br />
Beitrittsformulars bei der GÖD wird die Teilnahme am Gewinnspiel definitiv. An der Auslosung nehmen alle bis zum<br />
11. Juni <strong>2007</strong> bei der GÖD-Evidenz eingelangten Neubeitritte teil. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
0714<br />
ü b e r<br />
J 40 a h r e H u m b O L D T F E R N L E H R I N S T I T U T<br />
Die Zeiten ändern sich –<br />
✓<br />
verändern Sie sich auch!<br />
✓<br />
✓Warten<br />
630 Italienisch<br />
61 Französisch<br />
635 Spanisch<br />
620 Tschechisch<br />
621 Slowakisch<br />
641 Russisch<br />
68 Ungarisch<br />
645 Chinesisch<br />
Naturmethode<br />
174<br />
Gutes Deutsch u.<br />
Literaturkunde<br />
1010<br />
Journalismus<br />
Public Relations<br />
NEU Englisch<br />
1060 eLearning<br />
60 Naturmethode<br />
724<br />
Polier -<br />
Baustellenleiter<br />
Zuname Vorname<br />
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996<br />
Latein<br />
Maturaniveau<br />
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1021<br />
Drehbuchautor<br />
1009 Autor<br />
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Psychologie<br />
Theorie und Praxis<br />
1017 Astrologie<br />
1007 Antiquitäten<br />
1008<br />
Persönlichkeitsentwicklung/<br />
Managementtechniken<br />
1019<br />
Karikatur- und<br />
Comiczeichnen<br />
1006<br />
Kindererziehung<br />
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951 Elektrotechnik<br />
952 Maschinenbau<br />
953 Informatik<br />
39 Controlling<br />
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Theorie und Praxis<br />
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