Ausgabe 3/2007 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst
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Bundespensionskasse<br />
Die Autorin ist<br />
Vorstand der<br />
Bundespensionskasse.<br />
Quelle: Bundespensionskasse<br />
Finanzmarktentwicklung<br />
und VERANLAGUNG<br />
der Bundespensionskasse<br />
Trotz aller Schwankungen am Finanzmarkt zeigte dieVeranlagung<br />
der Bundespensionskasse auch letztes Jahr eine gute Performance.<br />
Text: Dr. Martha Oberndorfer<br />
Das Finanzmarktjahr 2006 – turbulent<br />
Das abgelaufene Jahr war von starken Preisschwankungen<br />
gekennzeichnet.Die Rentenmärkte erfuhren<br />
deutliche Zinsanstiege und tendierten seitwärts, die<br />
Aktienmärkte setzten die positive Entwicklung des<br />
Vorjahres fort.Die Geldmarktzinsen stiegen im Lauf<br />
des Jahres 2006 von 2,5 auf 3,8 Prozent, die Zinsen<br />
für Bundesanleihen stiegen von zirka 3 Prozent auf<br />
4,1 Prozent. Durch die steigenden Zinsen fielen die<br />
Kurse der Anleihen, was durch Kuponeinnahmen<br />
nicht ganz kompensiert wurde. Somit erzielten<br />
Staatsanleihen im Jahr 2006 einen Gesamtertrag<br />
nahe null. Die Börsenkurse hingegen stiegen kräftig,<br />
beispielsweise die europäischen Aktienmärkte um<br />
mehr als 15 Prozent. Die langfristige Performance<br />
der Bundespensionskasse liegt per Ende 2006 um<br />
mehr als 12 Prozentpunkte über dem Gesamtmarkt.<br />
Die negative Börsenentwicklung im Zeitraum 2000<br />
bis März 2003 war aufgrund der umsichtigen Risikopolitik<br />
für die Bundespensionskasse kaum spürbar.<br />
Bewährter Veranlagungsmix – bewusst vorsichtig<br />
Die Bundespensionskasse konnte dieses Umfeld<br />
durchihrebewährteundzugleichumsichtigeMischung<br />
verschiedener Anlagekategorien gut bewältigen. Die<br />
Grafik zeigt dieVorgabe für dasVeranlagungsmix der<br />
Bundespensionskasse. Diese Zusammensetzung, im<br />
Fachjargon Asset Allocation genannt, wird vom Aufsichtsrat<br />
vorgegeben, gemeinsam mit Limiten, innerhalb<br />
derer sich der Vorstand bewegen kann. Im Jahr<br />
2006 lag der tatsächliche Veranlagungsmix sehr nahe<br />
bei dieserVorgabe, dieAktien waren mit zirka 28 Prozent<br />
leicht übergewichtet und die Staatsanleihen mit<br />
zirka 34 Prozent marginal untergewichtet.<br />
Die Bundespensionskasse veranlagt etwas konservativer<br />
als der Gesamtmarkt der österreichischen<br />
Pensionskassen.So haben derzeit alle österreichischen<br />
Pensionskassen rund 39 Prozent in Aktien veranlagt,<br />
während die Quote bei der Bundespensionskasse etwa<br />
28 Prozent ausmacht. Neben den Staatsanleihen sind<br />
bei uns derzeit etwa je 10 Prozent in UnternehmensanleihenundinImmobilienwertpapiereinvestiert.Seit<br />
dem zweiten Quartal 2000 (dem Start unserer offiziellen<br />
Quartals-Performancerechnung) haben wir damit<br />
für unsere Kunden eine kumulierte Rendite von 35,2<br />
Prozentoder4,6Prozentp.a.erwirtschaftet,während<br />
der Durchschnitt aller österreichischen Pensionskassen<br />
im selben Zeitraum rund 22,7 Prozent oder rund<br />
3,1 Prozent p. a. erzielte.<br />
Bundespensionskasse im Vergleich zu einer Veranlagung<br />
mit Mindestzins 2,5 % – deutlich übertroffen<br />
Die kumulierte Rendite einerVeranlagung von 2,5<br />
Prozent hätte von März 2000 bis Dezember 2006 18,1<br />
Prozent betragen.Die tatsächlich von der BundespensionskasseerwirtschafteteRenditeimselbenZeitraum<br />
liegt bei 35,2 Prozent oder rund 4,6 Prozent p. a. Der<br />
Pensionskassenverband geht davon aus, dass ein Prozent-Performanceunterschied<br />
pro Jahr langfristig eine<br />
um 40 Prozent höhere Pension bedeutet.<br />
24 GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong>