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Ausgabe 3/2007 - Gewerkschaft Öffentlicher Dienst

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Der Klimawandel ist derzeit ein –<br />

sprichwörtlich – heißes Thema.<br />

Das war nicht immer so. Appelle<br />

der Umweltschutzorganisationen,<br />

die seit Jahren versucht<br />

haben, ein Bewusstsein für den Klimaschutz<br />

zu schaffen, sind in der Vergangenheit mehrheitlich<br />

auf taube Ohren gestoßen.<br />

Auslöser für den medienhype ist neben dem<br />

wirklich erstaunlich warmenWinter und dem<br />

Orkan Kyrill,der in Europa 34Todesopfer forderte,vor<br />

allem derAnfang Februar veröffentlichte<br />

Weltklimabericht der UnO. Und der<br />

gibt in derTat Anlass zu Besorgnis. Skizziertes<br />

Worst­Case­Szenario ist eine Erwärmung von<br />

2,4 bis 6,4 Grad Celsius, wobei in Fachkreisen<br />

3 Grad als wahrscheinlichster Ausgang gelten.<br />

Während ein Temperaturanstieg von bis zu<br />

2 Grad wohl nur zu häufiger auftretenden<br />

extremen Wetterphänomenen führen würde,<br />

werden bei allenWerten darüber katastrophale<br />

Folgen befürchtet.<br />

Die Erwärmung der Erde findet bereits<br />

statt: Die weltweite Oberflächentemperatur<br />

ist um 0,74 Grad gestiegen, die fünf wärmsten<br />

Jahre seit 1890 fanden alle in den letzten<br />

zehn Jahren statt. Die Gründe dafür liegen in<br />

denVersäumnissen der letzten Jahrzehnte und<br />

Jahrhunderte. So ist durch die Verwendung<br />

fossiler Brennstoffe und extensive Rodungen<br />

der CO 2 ­Gehalt in der Luft seit 1750 um 35<br />

Prozent gestiegen, das aggressive methan im<br />

gleichen Zeitraum sogar um 148 Prozent. Die<br />

erstenAuswirkungen sind durch sich häufende<br />

naturkatastrophen und andereWetterkapriolen<br />

in den letzten Jahren nun auch für Laien<br />

deutlich erkennbar.<br />

Eine weitere wichtige Erkenntnis macht den<br />

Bericht desWeltklimarates zum zentralen mittelpunkt<br />

der Klimadiskussion – trotz verbleibender<br />

Restunsicherheit gilt nun mit großer<br />

Wahrscheinlichkeit als sicher,dass der mensch<br />

selbst an der Erderwärmung schuld ist. nicht<br />

sicher ist, ob dieser Kreislauf überhaupt noch<br />

zu stoppen ist.Vereinzelt werden zwar Stimmen<br />

laut, die in der Klimadiskussion Panikmache<br />

orten – so warnte erst kürzlich EUindustriekommissar<br />

GünterVerheugen davor,<br />

in „hysterischenAktionismus“ zu,verfallen und<br />

verteidigte die europäische Automobilindustrie<br />

vor allzu harten Klimaschutzvorgaben.<br />

Dennoch leugnet niemand die Gefährlichkeit<br />

der drohenden Klimakatastrophe. Es besteht<br />

quer durch alle politischen interessengruppen<br />

ein breiter Konsens zu einschneidenden<br />

Umweltschutzmaßnahmen. Der Weltklimarat<br />

setzt jedenfalls bei den CO 2 ­Emissionen<br />

eine Frist bis 2020, um mit einer nachhaltigen<br />

Trendumkehr die schlimmsten Folgen des Klimawandels<br />

abzuwehren.<br />

Globale Verdunkelung<br />

ironischerweise hat die Umweltverschmutzung<br />

zwei gegenwirkende Kräfte ausgelöst:<br />

neben dem „global warming“ wurde erst<br />

kürzlich der Effekt von „global dimming“,<br />

(globale Verdunkelung) entdeckt. Die Verbrennung<br />

fossiler Brennstoffe vermindert<br />

durch die Luftverschmutzung die Sonnen­<br />

einstrahlung und bildet so ein Gegengewicht<br />

zum Treibhauseffekt. Ein Teufelskreis, denn<br />

sollten etwa durch den verstärkten Einsatz<br />

von Partikelfiltern wirksam mittel gegen die<br />

Verschmutzung eingesetzt werden, könnte<br />

der Treibhauseffekt seine ganze bisher durch<br />

das „global dimming“ gedämpfte Wärmewirkung<br />

entfalten.<br />

Wintertourismus in Gefahr<br />

Gerade auf Österreich würde sich der Klimawandel<br />

katastrophal auswirken. in wenigen<br />

Jahrzehnten könnten die direkten und indirekten<br />

Klimaschäden finanziell die Höhe des<br />

Zuwachses des jährlichen Wirtschaftswachstums<br />

erreichen. Als Binnenland und durch<br />

GÖD_<strong>Ausgabe</strong> 3_<strong>2007</strong> 13

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