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Dialog 20.indb - Stiftung Demokratie Saarland

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Was ist <strong>Demokratie</strong>?<br />

Man muss allerdings nicht das Beispiel der EU bemühen, um zu erkennen,<br />

dass eine ausschließlich output-bezogene Legitimationsstrategie zum Scheitern<br />

verurteilt ist (Abromeit 2002: 15 ff .). Ein wesentlicher Grund dafür wurde<br />

oben bereits genannt: Es gibt keine allgemeingültigen Kriterien, an denen man<br />

die Richtigkeit politischer Entscheidungen messen könnte! Einerseits herrscht<br />

über die Ziele der Politik Streit; andererseits verfolgen die Entscheidungsbeteiligten<br />

unterschiedliche Interessen, die zu einem Ausgleich gebracht werden<br />

müssen. Dies gilt für ein Expertengremium im Prinzip genauso wie für die Gesamtwählerschaft<br />

. Deswegen wäre es dysfunktional, bestimmte Interessen und<br />

Zielvorstellungen aus dem Regierungsprozess von vornherein auszuschließen.<br />

Ein zweiter Gesichtspunkt kommt hinzu: Inhaltlich richtige Entscheidungen<br />

nützen wenig, wenn sie nicht zugleich bei den Adressaten auf Akzeptanz stoßen.<br />

Auch diese kann nur über einen entsprechenden Input hergestellt werden.<br />

Mangelt es an der Folgebereitschaft , verfehlen die Entscheidungen entweder<br />

ihre Wirkung. Oder sie rufen Protest und Widerstand hervor, der sich<br />

im schlimmsten Fall zu einem anhaltenden Loyalitätsentzug gegenüber der<br />

Politik und dem politischen System auswächst.<br />

Prof. Dr. Frank Decker,<br />

Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn

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