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Mitteilungen der Gesellschaft für Buchforschung in Österreich 2006-1

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A NDREAS G OLOB Zum Verhältnis des Buchhandels zum Musikalienhandel<br />

Bibliothek <strong>der</strong> Grazien 20 , die <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e Frauen ansprach, sowie <strong>für</strong> e<strong>in</strong>e auf<br />

Arienarrangements basierende Zeitschrift 21 machten diesbezüglich bereits am<br />

Ende <strong>der</strong> 1780er Furore. In <strong>der</strong> ersten Hälfte <strong>der</strong> 1790er folgten diesen<br />

Unternehmen e<strong>in</strong>e eher analytische Berl<strong>in</strong>er Musikalische Monatsschrift 22<br />

respektive e<strong>in</strong>e wie<strong>der</strong>um praxisorientierte Wiener Allgeme<strong>in</strong>e musikalische<br />

Bibliothek 23 , und am Ende des Jahrzehnts schlug sich Hoffmeisters Plan, <strong>der</strong><br />

Stoff <strong>für</strong> das Musizieren im kle<strong>in</strong>en Kreis liefern beziehungsweise Kompilationen<br />

<strong>für</strong> „Kammermusik“, das Klavier und die Flöte enthalten sollte, nie<strong>der</strong>.<br />

24 Ab <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> 1800er fanden sich letztlich noch Annoncen <strong>für</strong> e<strong>in</strong><br />

Musikalisches Damen-Journal 25 o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e periodische Auswahl Teybers 26 , und<br />

schließlich hatte e<strong>in</strong>e auffällig beworbene Zusammenstellung die Verbreitung<br />

aktueller Kirchenmusik zum Ziel. 27 Ab dem Ende des 18. Jahrhun<strong>der</strong>ts fielen<br />

zudem Ausgaben bedeuten<strong>der</strong> Komponisten <strong>in</strong>s Gewicht, wobei Mozart 28<br />

und Haydn 29 im Rampenlicht standen, während e<strong>in</strong>e Sammlung von Domenico<br />

Scarlattis Klavierwerken 30 nur punktuell <strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung trat. In Mozarts<br />

Fall konkurrierte die tonangebende Leipziger Ausgabe mit Teilausgaben. 31<br />

Abseits dieser Sammlungen bestand e<strong>in</strong>e reiche Werbelandschaft <strong>für</strong><br />

Lehrbücher zur Erlangung von Fähigkeiten auf e<strong>in</strong>zelnen Instrumenten wie<br />

20 Bibliothek <strong>der</strong> Grazien. Speyer 1789, GZ Nr. 9 v. 31. 1. 1789, GM Nr. 10 v. 3.2.1789, Zaunrith.<br />

21 Thalie. O. O. 1790, GZ Nr. 97 v. 5. 12. 1789, Zaunrith.<br />

22 Musikalische Monatsschrift. Berl<strong>in</strong> 1793, AZB Nr. 18 bzw. A Nr. 12 v. 9.2.1793, 91, Musikhandlung<br />

(Berl<strong>in</strong>).<br />

23 Allgeme<strong>in</strong>e musikalische Bibliothek <strong>für</strong> das Klavier und die S<strong>in</strong>gkunst. Wien 1794, GZ Nr. 286 v. 4. 12. 1794,<br />

Kienreich.<br />

24 GZ Nr. 235 v. 13. 10. 1798, Musikalischer Pränumerationsplan (Miller).<br />

25 Musikalisches Damen-Journal. O. O. 1803, GZ Nr. 65 v. 23.4.1804, Tusch.<br />

26 Anton Teyber: Blüthen zum Vergnügen <strong>für</strong> Gesang und Fortepiano, mit Begleitung <strong>der</strong> Flöte, Viol<strong>in</strong>e und des<br />

Violoncells. O. O. 1807, GZ Nr. 177 v. 5. 11. 1807, Miller.<br />

27 Sammlung neuer Kirchenmusik. Collezione di Musica da Chiesa. Leipzig 1802, GZ Nr. 87 v. 17. 4. 1802,<br />

Hoffmeister und Kühnel (Leipzig) bzw. Ferstl.<br />

28 Mozarts Werke. Leipzig 1798, GZ Nr. 116 v. 22. 5. 1798, Breitkopf und Härtel (Leipzig) bzw. Ferstl.<br />

Später auch unter dem französischen Titel Oeuvres de Mozart. Leipzig 1799, GZ Nr. 213 v.<br />

16. 9. 1799, Ferstl.<br />

29 Oeuvres complètes de Joseph Haydn. Leipzig 1800, AZB Nr. 78 v. 5. 4. 1800, Ferstl.<br />

30 Werke des Domenico Scarlatti <strong>für</strong> das Clavier. Wien 1803, GZ Nr. 181 v. 14. 11. 1803, Kunst- und<br />

Industriekontor (Wien) bzw. Tusch.<br />

31 Franz Anton Hoffmeister: W. A. Mozarts Orig<strong>in</strong>al- und arrangierte Quartette und Qu<strong>in</strong>tette <strong>für</strong> die Viol<strong>in</strong>e.<br />

Wien 1801, GZ Nr. 97 v. 30. 4. 1801, Ferstl. Mozarts sämtliche Clavierwerke. Leipzig 1803, GZ Nr. 126<br />

v. 9. 8. 1803, Trötscher. Vgl. später auch noch Mozarts und Clementis sämtliche Werke <strong>für</strong> das Clavier o<strong>der</strong><br />

Fortepiano mit und ohne Begleitung. O. O. 1808, GZ Nr. 97 v. 18. 6. 1808, Miller<br />

MITTEILUNGEN BUCHFORSCHUNG <strong>2006</strong>-1<br />

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