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Inhalt - CCA Monatsblatt

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Osterfest ohne Ostereier! Als altes Symbol der Fruchtbarkeit gehören sie natürlich<br />

dazu. Nur schade, dass sich in den letzten Jahren die Unsitte immer weiter<br />

verbreitet hat, dass die gefärbten Eier und Schokoladenhasen schon ab Januar in<br />

den deutschen Supermärkten angeboten werden. So kommt auch bei den Kindern<br />

am Osterfest immer weniger Freude über ein prall gefülltes Osternest auf.<br />

Volksglaube und Wetterregeln um die Ostertage<br />

Serie Serie<br />

Die Tage um das Osterfest sind reich an Wetterregeln und Volksglauben, diese<br />

wurden vor allem bis in die Fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts in<br />

Deutschland praktiziert. Hoffentlich regnet es nicht am Gründonnerstag, denn<br />

„Gründonnerstagsregen gibt selten Erntesegen“, und sollte tatsächlich noch<br />

Schnee herunter kommen, dann würde ein heißer Sommer kommen, denn:<br />

„Gründonnerstag weiß, Sommer heiß.“<br />

Ähnliches Wetter wird bei einem verregneten Karfreitag und Ostern prophezeit:<br />

„Karfreitag- und Osterregen soll einen trockenen Sommer geben.”<br />

Da hoffen wir lieber immer auf sonnige Ostertage, damit die Kinder ihre<br />

Geschenke, die der Osterhase versteckt hat, im Garten suchen können. Auch die<br />

Osterbrunnen mit den vielen bemalten Eiern, die wir inzwischen in fast jedem<br />

Dorf finden können, lassen sich bei Sonnenschein besser bewundern.<br />

Der Karfreitag und die Ostertage sind nach dem alten Volksglauben für<br />

verschiedene Zauberbräuche gut zu verwenden. Dazu gleich ein paar „Rezepte“.<br />

Wer sich an Karfreitag noch vor Sonnenaufgang die Nägel an Händen und<br />

Füßen kreuzweise schneidet, das heißt zuerst am rechten Fuß, dann an der linken<br />

Hand, schließlich am linken Fuß und an der rechten Hand, hat das Jahr über kein<br />

Zahnweh. Wer an diesem Tag in seinen Garten geht, muss mit viel Raupen- und<br />

Schneckenfraß rechnen.<br />

Putzt man sich an diesem Tag die Schuhe, so stechen keine Schlangen.<br />

Wünschelruten, in der Nacht auf Karfreitag geschnitten, sind gut für die<br />

Entdeckung eines reichen Schatzes. Aber auch die Hexen konnten nach dem alten<br />

Volksglauben am Karfreitag erscheinen. So flogen sie auf ihren Besen zur Kirche.<br />

Doch all diese Überlieferungen sind in unserer Zeit kaum noch bekannt. Dagegen<br />

wird einer der ältesten Osterbräuche, nämlich das Osterfeuer, wieder praktiziert.<br />

Nach dem Ostergottesdienst in den früher Morgenstunden des Ostersonntags wird<br />

es neben der Kirche wieder angezündet. Dabei gibt es ein Osterfrühstück für alle<br />

Besucher. Wenn allerdings das Brennmaterial für das Osterfeuer nach uralter<br />

Tradition zusammengestellt werden sollte, so müsste es Kreuzdornholz sein. Der<br />

Kreuzdorn gehört zu den „Hexenbäumen“ und hatte nach alter Überlieferung<br />

günstige Wirkung gegen alle möglichen Bedrohungen. Dazu gehörten Seuchen,<br />

Missernten und Hungersnot. Liebe Leser, die Osterbräuche sind in Deutschland<br />

sehr vielfältig, und so will ich jetzt keine weiteren näher beschreiben. Es fehlen<br />

die Ausführungen über das Osterwasser, das Osterlamm bis hin zur Osterkerze.<br />

Vielmehr möchte ich heute mit einem kleinen deutschen Kinderlied abschließen.<br />

Übrigens, der Osterhase wurde erstmals 1789 in einem Schweizer Kinderlied<br />

erwähnt.<br />

Auch du dickes Osterei<br />

Lieber Osterhas´,<br />

bitte bring mir was,<br />

viele Eier, bunt und schön,<br />

will ich gerne suchen geh´n,<br />

lieber Osterhas´.<br />

Andreas Motschmann<br />

1/2011 14<br />

Iglesias Rurales Iglesias Rurales<br />

15 1/2011

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