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Kai Niebert: - Parlamentarische Linke

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3. Was muss geschehen?<br />

die wir als Verbraucher und Produzenten auf der Basis dieser Preise treffen, sind<br />

somit auch fehlerhaft und führen uns immer weiter in das Elend der ökologischen Katastrophen<br />

(Meyer 2007). Im Gegensatz zu vielen anderen Problemen ist dieses jedoch<br />

recht einfach anzugehen: Man muss den Ressourcenverbrauch nur mit denjenigen<br />

Preisen bewerten, die seiner Knappheit entsprechen. Der Staat könnte zu diesem<br />

Zweck Märkte etablieren, auf denen die Umweltgüter gehandelt werden, und<br />

dabei das Angebot an Naturgütern so weit begrenzen, dass ein nachhaltiges Wirtschaften<br />

erreicht werden kann. Das bedeutet nichts anderes, als dass wir nicht mehr<br />

CO2 ausstoßen, als die Natur mittels natürlicher Prozesse wieder binden kann. In<br />

Bezug auf die restlichen Rohstoffe bedeutet dies, dass wir die Recyclingquote entscheidend<br />

verbessern müssen, sodass die aus ihr rückgewonnenen Rohstoffe<br />

Grundlage unseres Wirtschaftens werden. Der Abbau weiterer Ressourcen dient<br />

ausschließlich dazu, die recyclingbedingten Verluste aufgrund einer nicht möglichen<br />

vollständigen Wiederverwertung auszugleichen. Ein Beispiel für die Schaffung eines<br />

Marktes für Naturgüter ist der Handel mit CO2-Emissionsrechten im Bereich des produzierenden<br />

Gewerbes in Europa.<br />

Eine Alternative besteht darin, dass der Staat solche Märkte nicht einrichtet, sondern<br />

das bestehende Preissystem durch eine Besteuerung des Ressourcenverbrauchs<br />

oder eine Subventionierung von ressourcensparenden Technologien korrigiert. Hierbei<br />

würde der Staat die Möglichkeiten einer gezielten Steuerung des Ressourcenverbauchs<br />

über ordnungs- und finanzpolitische Maßnahmen zum Preis einer steigenden<br />

Bürokratie etablieren.<br />

Die Märkte sind jedoch nicht immer voll funktionsfähig, das heißt, dass die Produzenten<br />

und Konsumenten nicht immer ihre Entscheidungen an den Preissignalen ausrichten.<br />

Dies liegt unter anderem daran, dass die Marktteilnehmer eben nicht »mit<br />

perfekter Information« ausgestattet sind, die von der ökonomischen Theorie unterstellt<br />

wird. So wissen wir oft nicht, welche Ressourcenmenge in einem Produkt enthalten<br />

ist oder welches das energieeffizienteste und bestenfalls gleichzeitig auch<br />

langlebigste Produkt ist.<br />

Zur Verhinderung einer überbordenden Bürokratie bietet es sich an, ökonomische<br />

Instrumente in den Vordergrund zu stellen. Ohne eine angemessene Ordnungspolitik<br />

und eine entsprechende Qualifizierung von Konsumenten zu nachhaltigem Konsum<br />

werden effiziente Maßnahmen jedoch nicht möglich sein.<br />

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