Kai Niebert: - Parlamentarische Linke
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4. Zukunftspolitik und ihre sozialen Auswirkungen<br />
mensschwächere Haushalte einen geringeren Pro-Kopf-Energieverbrauch aufweisen<br />
(z. B. durch kleinere Wohnungen, weniger Haushaltsgeräte, keine bzw.<br />
Kleinere Kraftfahrzeuge, in höherem Maße Haushalte mit Kindern) (Elkins 2005).<br />
Inwieweit man auf eine umweltpolitikbedingte Steigerung der Kosten für einen<br />
ressourcenintensiven Alltag mit der Reorganisation der eigenen Lebenspraxis<br />
reagieren will, bleibt somit jedem selbst überlassen. Der Ansatz ist in dieser Hinsicht<br />
nicht nur gerechtigkeitsneutral, sondern auch in leicht nachvollziehbarer<br />
Form zu kommunizieren. Und dies ist angesichts der Diskussionen um Gerechtigkeitsprobleme<br />
bei der Ökosteuer nicht zu vernachlässigen. Große-Ruse (2002)<br />
konnte zeigen, dass die Rückerstattung der Einnahmen aus der Ökosteuer über<br />
die Senkung der Rentenversicherungsbeiträge häufig von den Steuerzahlerinnen<br />
und Steuerzahlern nicht nachvollzogen wird, was zu einer negativen Einschätzung<br />
von Umweltsteuern führt.<br />
Weitere Möglichkeiten eines sozialen Ausgleichs der Ressourcenbesteuerung ergeben<br />
sich aus einer Rückerstattung der eingenommenen Mittel an Unternehmen.<br />
Dies wird im Kanton Basel bereits mit der Rückerstattung der Stromsteuer<br />
praktiziert. Ressourcenschonend wirtschaftende Unternehmen, die mit vielen Arbeitskräften<br />
wenig Ressourcen verbrauchen, werden durch diese Rückerstattung<br />
bevorteilt. Ökologisch bewusst arbeitende Unternehmen erhalten einen zusätzlichen<br />
Vorteil, weil sie zwar genauso viel zurück erstattet bekommt wie die ökologisch<br />
weniger bewusst arbeitenden Unternehmen, aber entsprechend weniger<br />
Ressourcensteuern leisten müssen.<br />
Es ist also eine soziale und ökologische Umverteilung und gleichzeitig ein Beitrag<br />
zur Erhaltung der Lebensgrundlagen. Bei diesem Verfahren steigt zwar nominal<br />
das Preisniveau, es wird aber durch die Rückerstattung der Einnahmen aus der<br />
Ressourcensteuer wieder ausgeglichen.<br />
(c) Senkung der Lohnnebenkosten oder Einkommenssteuern<br />
Eine weitere Möglichkeit der Kompensation von Sonderbelastungen bei niedrigen<br />
Einkommen liegt in der Rückerstattung der gewonnenen steuerlichen Mehreinnahmen<br />
durch Senkung der Einkommenssteuern oder der Sozialabgaben bzw.<br />
Lohnnebenkosten (Barker 1992; Pearce 1991). Dies würde eine stärkere Wirkung<br />
in Richtung einer sozialen Umverteilung haben als eine pauschale Rückerstattung<br />
der Mehreinnahmen (Zhang & Baranzini 2004). Um vor allem die Arbeitsplätze zu<br />
entlasten, die von der Rationalisierung und den Verlagerungen in Niedriglohnländer<br />
betroffen sind, könnte alternativ zu einer Senkung des Beitragssatzes ein<br />
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