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Kai Niebert: - Parlamentarische Linke

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6. Handlungsempfehlungen<br />

VI. Überprüfung des Subventionssystems<br />

Sämtliche direkten und indirekten Subventionen, wie die Subventionierung des Kohleabbaus,<br />

die kostenlose Bereitstellung polizeilicher Überwachung von Atommüll-<br />

Transporten, die steuerliche Entlastung von Dieseltreibstoffen, die Umsatzsteuerbefreiung<br />

im internationalen Flugverkehr sind aufzuheben. Der bis 2018 vorgesehene<br />

Ausstieg aus der Subventionierung des Steinkohlebergbaus in Deutschland muss<br />

beschleunigt werden. Studien belegen, dass dies sozialverträglich geschehen kann<br />

und bei gleichzeitiger Förderung Erneuerbarer Energien und der Gebäudesanierung<br />

sogar mehr neue Arbeitsplätze entstehen als im Bergbau wegfallen (UBA 2003).<br />

VII. Schaffung eines sozialen Ausgleichs<br />

Wollen wir das Verhalten und die Konsumgewohnheiten des Einzelnen verändern,<br />

müssen wir die Menschen in die Lage versetzen, Chancen und Gefahren ihres Handelns<br />

zu erkennen. Doch Strategien zur Aufklärung und Sensibilisierung müssen von<br />

der Schaffung sozialer und materieller Voraussetzungen einer nachhaltigen Lebensführung<br />

begleitet werden. Es ist unerlässlich bei allen Gesellschaftsmitgliedern eine<br />

Übernahme der Verantwortung für die direkten und indirekten Folgen des eigenen<br />

Konsumverhaltens einzufordern. Es muss jedoch auch beachtet werden, dass diese<br />

Möglichkeiten verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen in unterschiedlichem Ausmaß<br />

offen stehen. Voraussetzung für eine Reaktionsfähigkeit auf umweltpolitische<br />

Steuerungsmaßnahmen ist ein ausreichendes Maß an institutionell garantierter materieller<br />

Sicherheit für alle Bürgerinnen und Bürger, welches Spielräume für eine<br />

selbstbestimmte Lebensführung eröffnet. Ermöglicht werden kann dies dadurch, dass<br />

das durch Energie- und Ressourcensteuern generierte zusätzliche Einkommen des<br />

Staates in einen Eco-Bonus fließt, der pro Kopf der Bevölkerung ausgezahlt wird. Im<br />

Vergleich zur Senkung der Lohnnebenkosten wäre ein Eco-Bonus verteilungspolitisch<br />

progressiv und kompensiert damit die regressiven Verteilungseffekte der Ökosteuer.<br />

Der Eco-Bonus würde die Zustimmung zur Öko-Steuer erhöhen, da die<br />

Rückvergütung eine direkt messbare finanzielle Entlastung darstellt und somit auch<br />

direkt erkennbar ist.<br />

VIII. Personal Carbon Trading<br />

Langfristig ist die Einführung des Personal Carbon Trading eine attraktive Maßnahme<br />

zur Senkung der CO2-Emissionen. Interessant ist diese Lösung vor allem deshalb, da<br />

sie einfach zu kalkulieren und aufgrund der Nachvollziehbarkeit und Gleichberechtigung<br />

von Unternehmen und Privatpersonen auch eine große gesellschaftliche Akzeptanz<br />

erwarten lässt. Dabei werden nach Festlegung von kurz-, mittel- und langfri-<br />

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