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Der letzte Schüler - StarWars-Union.de

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Nicole C. Koidl<br />

Er wusste, dass er sich mit allem was geschehen war abfin<strong>de</strong>n musste. Er wür<strong>de</strong> sie auf ewig<br />

vermissen und sich damit abfin<strong>de</strong>n. „Auf Wie<strong>de</strong>rsehen, Ashla“, flüsterte Mace und unterdrückte eine<br />

<strong>letzte</strong> Träne. Er zog seine Hand zurück und erhob sich.<br />

Ohne zurückzublicken schritt er bedacht voran, eilte an seinem Zimmer vorbei und nach rechts um<br />

die Ecke. Dahinter lag ein Korridor, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m vorigen beinahe glich. Schales Licht ging von<br />

Lichtquellen an <strong>de</strong>n turmhohen Wän<strong>de</strong>n aus. Mace atmete Staub ein und hätte beinahe geniest. Er<br />

hielt sich <strong>de</strong>n Arm vor das Gesicht. Sein Blick fiel auf die Mauer aus Steinen, die sich wenige Meter<br />

vor ihm auftürmte. Die Marmorblöcke lagen aufgehäuft um das Loch in <strong>de</strong>r Tempelwand verteilt. Es<br />

roch verbrannt. Mace kniff die Augen zusammen, seine Augen brannten wegen <strong>de</strong>s Rauchs und<br />

Staubs. Sein Gefühl warnte ihn. Er aktivierte die blaue Lichtschwertklinge. Sie spen<strong>de</strong>te trübes<br />

blaues Licht, das die tiefsten Schatten nicht zu verdrängen vermochte. Mace blickte auf und sah<br />

Staub, <strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>m kleinen Loch wirbelte. Die weißen Steine waren schwarz gewor<strong>de</strong>n und an<br />

einigen Stellen zu Schlacke verbrannt. Er berührte <strong>de</strong>n Brocken, <strong>de</strong>r ihm am nächsten lag. Er war<br />

noch warm.<br />

Mace entschied, dass die Steine genug abgekühlt waren, um darauf zu laufen. Eine dubiose Art von<br />

Freu<strong>de</strong> überkam ihn. Er hatte es bis hierher geschafft, er hatte überlebt und einen Ausweg gefun<strong>de</strong>n.<br />

Bis jetzt hatte Mace aber noch nie <strong>de</strong>n Tempel alleine verlassen.<br />

Das jahrhun<strong>de</strong>rtealte Gebäu<strong>de</strong> war seine Heimat gewesen, <strong>de</strong>r einzige Platz in <strong>de</strong>n Weiten <strong>de</strong>r<br />

Galaxie, in <strong>de</strong>m er sich völlig geborgen und sicher gefühlt hatte. Die Jedi waren seine Familie<br />

gewesen, die einzigen Wesen, die sich um ihn gesorgt hatten. Mit <strong>de</strong>m Angriff <strong>de</strong>r Klontruppen auf<br />

<strong>de</strong>n Tempel hatte Mace alles verloren, was ihm in seinem Leben wichtig gewesen war.<br />

Diese Erkenntnis erschütterte seine Willenskraft und er hielt vor <strong>de</strong>m zugigen Loch inne. Seine,<br />

typisch für einen Padawan kurz geschnittenen, dunkelblon<strong>de</strong>n Haare wur<strong>de</strong>n vom starken Zugwind<br />

zerzaust.<br />

Es gab keine Alternative, erkannte <strong>de</strong>r Padawan. Kein Jedi wür<strong>de</strong> im Tempel bleiben. Es war<br />

wichtig, dass die Jedi, die außerhalb <strong>de</strong>s Tempels auf Missionen unterwegs waren, erfuhren was auf<br />

Coruscant in ihrem Heiligtum geschehen war. Mace begriff, wie wichtig es war, dass er überlebte.<br />

Alle Jedi-Meister und Ritter, die sich nicht während <strong>de</strong>s heimtückischen Überfalls auf <strong>de</strong>n Jedi-<br />

Tempel dort aufgehalten hatten, waren in die Kämpfe mit <strong>de</strong>n Separatisten verwickelt. Sie mussten<br />

gewarnt wer<strong>de</strong>n, falls die Klone sich ebenso gegen sie wandten.<br />

Wahrscheinlich war Mace <strong>de</strong>r einzige, <strong>de</strong>m sich eine Möglichkeit zur Flucht bot. Die Entscheidung<br />

war gefallen. Mace hakte das kurze Lichtschwert wie<strong>de</strong>r an seinen Gürtel und nahm das Seilkatapult<br />

aus <strong>de</strong>r passen<strong>de</strong>n Gürteltasche. Mace war froh, dass er und die an<strong>de</strong>ren <strong>Schüler</strong> vor zwei Tagen mit<br />

Meister Yoda geübt hatten, wie man die Flüssigseilkatapulte benutzte und er <strong>de</strong>shalb das Gerät noch<br />

bei sich trug. Er trat in die Öffnung <strong>de</strong>s Lochs. Keinen Moment zu früh. Leise, kaum hörbare<br />

Schritte zogen seine Aufmerksamkeit auf sich. Mace duckte sich instinktiv. Seinen Arm durchzuckte<br />

ein heftiger Schmerzstich. Er fühlte wie Blut zu fließen begann. Die Kruste über <strong>de</strong>r Wun<strong>de</strong> war<br />

aufgerissen. Er biss sich auf die Lippe und versuchte <strong>de</strong>n Schmerz zu akzeptieren. Licht wur<strong>de</strong> von<br />

T-förmigen, dunkel glänzen<strong>de</strong>n Flächen reflektiert. Mace schlich sich geduckt so nahe wie möglich<br />

zum Rand <strong>de</strong>s Loches. Er betätigte <strong>de</strong>n Hebel <strong>de</strong>s Katapults und das Kabel schoss nach oben. Erste<br />

Blasterschüsse schlugen nur wenige Meter entfernt in die Steintrümmer ein. Einen Augenblick<br />

später traf ein roter Strahl einen geschwärzten Stein in unmittelbarer Nähe. Mace sah das Glühen aus<br />

<strong>de</strong>n Augenwinkeln. Die Klonsoldaten rannten mit großen Schritten auf ihn zu. Sie hatten keine<br />

Schwierigkeiten die aufgetürmten Steine zu erklettern. Das Kabel strafte sich. Es hatte sich verhackt.<br />

Mace sprang nach unten. Über ihm schossen rote Blasterstrahlen aus <strong>de</strong>m Loch.<br />

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