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Der letzte Schüler - StarWars-Union.de

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Nicole C. Koidl<br />

entspannte und ihm die Kontrolle über seine Gefühle entglitt, kamen Albträume und seine verdrängten<br />

Empfindungen verlangten Aufmerksamkeit.<br />

Mace hatte mit seinem Jedi-Meister darüber gesprochen und Ream Yuster hatte versprochen ihm eine<br />

Meditationstechnik zu lehren, mit <strong>de</strong>r er nie wie<strong>de</strong>r gezwungen sein wür<strong>de</strong> zu träumen.<br />

<strong>Der</strong> Padawan beeilte sich damit <strong>de</strong>n von Holobil<strong>de</strong>rn gesäumten Weg hinter sich zu bringen. Fünfzehn<br />

Minuten waren keine lange Zeit, um sich zu waschen und umzuziehen. In seinem Zimmer, rechts das<br />

vor<strong>letzte</strong> vor <strong>de</strong>m verglasten Gang-En<strong>de</strong>, schlüpfte er aus seinen hohen Le<strong>de</strong>rstiefeln, <strong>de</strong>n Socken und <strong>de</strong>r<br />

Tunika und verschwand halbnackt in <strong>de</strong>r Erfrischungszelle. Als er die kleine Kammer nur drei Minuten<br />

später wie<strong>de</strong>r verließ, nach<strong>de</strong>m er die Hochdruckwasserdüse abgeschaltet hatte, war seine bleiche Haut vom<br />

Druck <strong>de</strong>s Wasserstrahls leicht gerötet. Mit einem weißen, weichen Handtuch um die schmalen Hüften<br />

gewickelt, gelangte er in das kühle Zimmer. Sein erster Gedanke führte ihn zu <strong>de</strong>r kleinen Holzkommo<strong>de</strong>,<br />

die <strong>de</strong>m Bett gegenüber in einer Ecke <strong>de</strong>s Zimmers stand. Aus <strong>de</strong>m obersten Fach zog er eine frische<br />

sandfarbene Tunika, eine etwas dunklere Hose und kurze weiße Socken. Umständlich zog er die Socken<br />

stehend an, obwohl es ihn keine Zeit gekostet hätte sich auf <strong>de</strong>n weichen Bettbezug zu setzen und die<br />

Socken im Sitzen anzuziehen. Daraufhin legte er das Handtuch auf die Kommo<strong>de</strong> und zog die Hose und die<br />

Tunika an. Er verschwand noch einmal in <strong>de</strong>r Erfrischungszelle um die verschwitzte Hose, die er <strong>de</strong>n<br />

ganzen Tag zum Trainieren getragen hatte, zusammen zu legen und sie mit <strong>de</strong>r übrigen Schmutzwäsche auf<br />

<strong>de</strong>m Bett zu platzieren. Er wusste, dass ein Reinigungsdroi<strong>de</strong> seine schmutzige Kleidung mitnehmen wür<strong>de</strong>.<br />

Als er sein Zimmer mit <strong>de</strong>m guten Gefühl saubere Klei<strong>de</strong>r zu tragen verlassen hatte, lief er mit weit<br />

ausholen<strong>de</strong>n Schritten über <strong>de</strong>n marmorierten Bo<strong>de</strong>n in eine offene Halle von <strong>de</strong>r aus ein kurzer Weg zum<br />

Speisesaal abzweigte. Mace war zu jung, um die harmonische Einrichtung <strong>de</strong>s Hauses schätzen zu können<br />

o<strong>de</strong>r gar zu bewun<strong>de</strong>rn. <strong>Der</strong> Padawan war praktisch veranlagt und hatte wenig für die künstlerische A<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r al<strong>de</strong>raanischen Kultur übrig.<br />

<strong>Der</strong> Speisesaal war hell erleuchtet, wenn auch aus keiner sichtbaren Lichtquelle, und wur<strong>de</strong> von einer<br />

langen Tafel ausgefüllt. Je<strong>de</strong>s Mal, wenn er in diesem Raum aß, erfasste ihn ein beklemmen<strong>de</strong>s Gefühl. <strong>Der</strong><br />

Raum war riesig und beinahe leer, außer einigen <strong>de</strong>korativ angerichteten Blumengestecken, Holo-Bil<strong>de</strong>rn<br />

und Hightech-Geräten.<br />

Meister Yuster saß bereits auf seinem gewohnten hochlehnigen Stuhl und sah nur kurz auf als Mace <strong>de</strong>n<br />

Saal betrat. Meister Yuster saß bereits auf seinem gewohnten hochlehnigen Stuhl und sah nur kurz auf als<br />

Mace <strong>de</strong>n Saal betrat. Yuster wirkte in <strong>de</strong>r Halle, die ein<strong>de</strong>utig dafür gebaut wor<strong>de</strong>n war um zehn o<strong>de</strong>r mehr<br />

Leute zu beherbergen, alleingelassen und einsam, wie ein einzelner Schatten in <strong>de</strong>r Haupthalle <strong>de</strong>s Jedi<br />

Tempels.<br />

Mace schritt mit schnellen Schritten an <strong>de</strong>r Tafel entlang bis zu <strong>de</strong>m Platz, an <strong>de</strong>m ein zweites Ge<strong>de</strong>ck<br />

gerichtet wor<strong>de</strong>n war.<br />

Leise entschuldigte sich Mace für sein Zuspätkommen und wartete einen Augenblick bis ein Service-Droi<strong>de</strong><br />

sein Essen brachte. Mace musste sich zwingen nicht zu schlingen. Er fühlte sich ausgehungert, da er <strong>de</strong>n<br />

halben Tag trainiert hatte.<br />

***<br />

<strong>Der</strong> Jedi-Meister schenkte <strong>de</strong>m vortrefflich zubereiteten Essen nicht halb so viel Interesse wie sein junger<br />

<strong>Schüler</strong>. Er ordnete die neuen Eindrücke, die er während <strong>de</strong>s Trainings mit Mace gesammelt hatte.<br />

<strong>Der</strong> Junge war eifrig, entschlossen und rücksichtslos sich selbst gegenüber. Er steigerte sich hinein und<br />

verstand die Zeichen seines Körpers nicht, wenn er sich überanstrengte. Es schien Meister Yuster so, als<br />

wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Padawan sich bestrafen o<strong>de</strong>r vor etwas davon laufen. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung<br />

<strong>de</strong>utete er die Bemühungen <strong>de</strong>s Jungen als einen Versuch, sich nicht mit <strong>de</strong>n schrecklichen Erinnerungen<br />

seiner Flucht aus <strong>de</strong>m brennen<strong>de</strong>n Tempel auseinan<strong>de</strong>rzusetzen. <strong>Der</strong> Padawan hatte ihm alles erzählt,<br />

angefangen mit seinem unerlaubten Aufenthalt in <strong>de</strong>n Archiven bis zu ihrer ersten Begegnung in <strong>de</strong>r<br />

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