Der letzte Schüler - StarWars-Union.de
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Nicole C. Koidl<br />
Er grinste, was in <strong>de</strong>n <strong>letzte</strong>n Wochen nur selten und wenn auch nur halbherzig getan hatte, „Aber… Was<br />
meinst du damit?“ „Was ich meine ist, dass die Fahrt noch nicht vorüber ist und es auf <strong>de</strong>m Schiff sicherlich<br />
noch einiges zu ent<strong>de</strong>cken gibt.“<br />
Etwas war gera<strong>de</strong> geschehen. Etwas, dass Mace <strong>de</strong>n Brocken, <strong>de</strong>n er ansonsten stets mit sich<br />
herumzuschleppen schien, von <strong>de</strong>n Schultern genommen hatte und <strong>de</strong>n sinnbildlichen Stock, <strong>de</strong>n er in<br />
Ferner Vergangenheit irgendwann einmal verschluckt haben musste, zum Verschwin<strong>de</strong>n gebracht hatte. Es<br />
war fast unheimlich, ihn so ausgelassen zu sehen.<br />
Doch was sollte sie ihn lange mit Fragen löchern, früher o<strong>de</strong>r später, wür<strong>de</strong> Mace von ganz alleine damit<br />
herausrücken, was ihn zu solcher Ausgelassenheit verleitete. Inzwischen kannte sie ihn gut genug, um zu<br />
wissen, dass er ihr nichts anvertrauen wür<strong>de</strong>, wenn sie zu lange auf ihn einre<strong>de</strong>te. Er war stur und <strong>de</strong>sto<br />
länger man ihn herausfor<strong>de</strong>rte, <strong>de</strong>sto abweisen<strong>de</strong>r und energischer wur<strong>de</strong> er.<br />
Nimm es so wie es ist und mach das Beste daraus, dachte sie sich und lenkte ihre unversiegte Neugier auf<br />
etwas, das sie ohne Probleme erreichen konnte. Sie konnten <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>s Tages mit einem guten Freun<strong>de</strong><br />
auf einem Schiff voller unent<strong>de</strong>ckter Winkel und Ecken verbringen.<br />
Sie konnte Spaß haben.<br />
Das freche Grinsen verlieh Dalias Gesicht Lebhaftigkeit: „Wie du meinst.“<br />
Sie nahm ihn am Arm und zog ihn sanft hinter sich her.<br />
9<br />
Ein<strong>de</strong>utig hatte ihm <strong>de</strong>r gealterte Jedi-Meister mental, über ihren kurzen geistigen Kontakt, <strong>de</strong>n ihm <strong>de</strong>r<br />
Meister auf schmerzhafte Weise aufgezwungen hatte und so Mace’ Sinne für einen kurzen Augenblick<br />
blockiert hatte, zu verstehen gegeben, wo er sich alleine mit ihm treffen wollte. Sie waren von Bord <strong>de</strong>r<br />
Coral Vanda gegangen und befan<strong>de</strong>n sich auf <strong>de</strong>m Weg zum Gleiterabstellplatz, <strong>de</strong>r außerhalb <strong>de</strong>s<br />
Stadtzentrums lag.<br />
Mace war nervös. Dieser Mann schien in ihn hinein sehen zu können, in sein tiefstes Inneres, in seine Seele.<br />
Natürlich war das eine Eigenschaft eines je<strong>de</strong>n Meisters. Was diesen Mann von <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Jedi<br />
unterschied war seine Erscheinung. Jedi trugen schlichte Kleidung um zu ver<strong>de</strong>utlichen, dass sie sich nicht<br />
vom Volk abhoben und sich je<strong>de</strong>m ohne Unterschied verpflichtet fühlten. Außer<strong>de</strong>m waren sie selbstlos,<br />
hatte keinen eigenen Besitz und verhin<strong>de</strong>rten Unrecht o<strong>de</strong>r führten Gerechtigkeit herbei. Im Krieg waren die<br />
Jedi gezwungenermaßen zu Generälen gewor<strong>de</strong>n um die Prinzipien <strong>de</strong>r Republik vor <strong>de</strong>n rebellischen<br />
Ansinnen <strong>de</strong>r Separatisten zu verteidigen und <strong>de</strong>n gewohnten Frie<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rherzustellen. Jetzt war <strong>de</strong>r<br />
Krieg vorbei und <strong>de</strong>r Jedi-Or<strong>de</strong>n war zusammen mit <strong>de</strong>r Republik aus <strong>de</strong>r Galaxie verschwun<strong>de</strong>n.<br />
Dieser Mann sah nicht wie ein Jedi aus und Mace konnte sich nicht vorstellen, dass die teuren Gewän<strong>de</strong>r,<br />
<strong>de</strong>r knöchellange samtene Umhang, die glänzen<strong>de</strong>n Stiefel nur verbergen sollten, dass sich hinter dieser<br />
Aufmachung ein beinahe spartanischer und pflichtbewusster Jedi versteckte.<br />
Die Botschaft <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Jedi war klar und ein<strong>de</strong>utig gewesen: Heute Abend sollte er sich mit ihm<br />
treffen. Am Abend, wenn nur noch wenige Leute auf <strong>de</strong>r Strandpromena<strong>de</strong> spazierten und die<br />
Gefahr auf Sturmtruppen zu treffen gering war.<br />
Mace umfing wie<strong>de</strong>r dieses warme Gefühl, das er zum ersten Mal empfun<strong>de</strong>n hatte, als <strong>de</strong>r Jedi-Meister ihn<br />
mit tasten<strong>de</strong>n Sinnen durch die Macht berührt hatte. Diese Verbun<strong>de</strong>nheit war Mace zumin<strong>de</strong>st so lange<br />
erhalten geblieben, bis ihm <strong>de</strong>r Meister seine Botschaft, wie eine dünne Na<strong>de</strong>l durch die mentale Barriere<br />
getrieben hatte, was Mace wie<strong>de</strong>rum dazu veranlasst hatte, bei Dalia Halt zu suchen, da er ansonsten wohl<br />
gestürzt wäre. Es war lange her, dass er die Präsenz einer an<strong>de</strong>ren Person in <strong>de</strong>r Macht gefühlt hatte.<br />
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