Der letzte Schüler - StarWars-Union.de
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statt sich Zeit zu lassen. Er kniff die Augen zusammen, um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass sich eine Träne aus seinen<br />
Augenwinkeln löste.<br />
10<br />
„Stopp“, rief Meister Yuster mit seinem schnei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Bariton.<br />
Mace hielt mit zusammengebissenen Zähnen inne.<br />
„Achte auf <strong>de</strong>ine Beinstellung und dann beginn von vorne.“<br />
35 Wochen nach imperialer Zeitrechnung –<br />
ALDERAAN<br />
Mace zwang seine Gedanken wie<strong>de</strong>r in die richtige Richtung. Er hatte die Para<strong>de</strong>n-Abfolgen in <strong>de</strong>n <strong>letzte</strong>n<br />
vier Wochen unzählige Male wie<strong>de</strong>rholt, ebenso wie er stun<strong>de</strong>nlang meditiert hatte, Jedi-Historien studiert<br />
hatte, die <strong>de</strong>r Jedi-Meister in seiner privaten Bibliothek gesammelt hatte, und wenn er noch Zeit gehabt<br />
hatte, hatte er gegessen und geschlafen.<br />
Ohne sich ablenken zu lassen, wie<strong>de</strong>rholte er die Para<strong>de</strong>n-Abfolgen, diesmal fehlerlos. Als er abgeschlossen<br />
hatte, hielt er das knistern<strong>de</strong> Lichtschwert mit bei<strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n aufrecht neben sich in klassischer<br />
Abwehrhaltung. Er wartete auf <strong>de</strong>n Kommentar seines Meisters.<br />
„In Ordnung. Für heute ist es genug. In fünfzehn Minuten wird das Aben<strong>de</strong>ssen serviert, bis dahin hast du<br />
Zeit in die Erfrischungszelle zu gehen.“<br />
Mace verbeugte sich vor <strong>de</strong>m Meister und verließ <strong>de</strong>n Trainingsraum, <strong>de</strong>r vormals ein unbenutztes<br />
Schlafzimmer gewesen war. Er wischte sich über die schweißnasse Stirn und schritt eilig die schmale<br />
Ziertreppe hinab. Anschließend wandte er sich nach rechts, <strong>de</strong>n breiten weißen Korridor entlang.<br />
Inzwischen hatte er sich an die schlichte Schönheit <strong>de</strong>r Architektur Al<strong>de</strong>raans gewöhnt, nahm sie kaum noch<br />
war.<br />
Am ersten Tag in <strong>de</strong>m großen abgelegenen Haus mit <strong>de</strong>m unterirdischen Hangar und <strong>de</strong>m ausla<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Balkon, das mitten im nirgendwo zwischen riesigen schneebe<strong>de</strong>ckten Bergen lag, hatte er sich an die Türme<br />
<strong>de</strong>s Tempels erinnert gefühlt. Aus ihren Fenstern hatte man bei unbewölktem Himmel weit über die<br />
Gebäu<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Sentasviertels <strong>de</strong>r Republic 500, gesehen, so wie man hier durch tiefe Täler sehen konnte.<br />
Obwohl Mace bereits einen Monat in <strong>de</strong>m riesigen, schlicht eingerichteten Haus mit <strong>de</strong>m weitläufigen<br />
abschüssigen Garten wohnte, hatte er kaum Zeit gehabt das Haus o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Garten zu erkun<strong>de</strong>n. Meister<br />
Yuster verlangte mehr als jemals ein an<strong>de</strong>rer Lehrer zuvor.<br />
Mace machte dies nichts aus, es gefiel ihm sogar. Er hatte nicht Zeit, an an<strong>de</strong>res zu <strong>de</strong>nken als seine<br />
Übungen und war froh darüber. Nur in kurzen Nächten verfolgten ihn Albträume, die nach<strong>de</strong>m er<br />
aufgewacht war, ein tiefgehen<strong>de</strong>s, dumpfes Gefühl von Pessimismus zurückließen. Inzwischen hatte er sich<br />
beigebracht, dieses Gefühl weitgehend zu ignorieren, genauso wie er die verdrängte Trauer, die Einsamkeit<br />
und die Sehnsucht nach <strong>de</strong>r Geborgenheit nicht zu beachten gelernt hatte. In <strong>de</strong>r Nacht, wenn sein Verstand