Der letzte Schüler - StarWars-Union.de
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<strong>Der</strong> Jedi-<strong>Schüler</strong> wusste, dass jetzt <strong>de</strong>r richtige Moment gekommen war. Mace rollte sich lautlos<br />
einmal um die eigene Achse und rutschte zum hinteren, im Schatten liegen<strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>r Plattform.<br />
Er ließ sich leise auf <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n hinabgleiten. Jedi-<strong>Schüler</strong> wur<strong>de</strong>n bereits in jungen Jahren darin<br />
unterrichtet, sich geräuschlos zu bewegen. Mace konnte sich lebhaft daran erinnern, wie er und die<br />
an<strong>de</strong>ren <strong>Schüler</strong> im Wald <strong>de</strong>s Saals <strong>de</strong>r Tausend Quellen spielerisch geübt hatten wie man<br />
Geräusche mit <strong>de</strong>r Macht dämpfte. Mace hatte sich anfangs ein wenig tollpatisch angestellt, da er es<br />
nicht gewohnt gewesen war, barfüssig über Wurzeln, Stöcke, Steine und Sträucher zu laufen. Jetzt<br />
war er älter und erfahrener.<br />
Mace huschte mit verlangsamtem Atem und gesenktem Kopf von Schatten zu Schatten. <strong>Der</strong> Gang<br />
war nur durch verschwommenes blaues Licht, das von <strong>de</strong>n <strong>de</strong>aktivierten Hologrammen erzeugt<br />
wur<strong>de</strong>, erhellt.<br />
Seine Gedanken waren klar, genauso wie sie es stets waren, wenn er die Macht wie einen klares<br />
warmes Licht in seinem Inneren spürte. Es wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>nnoch einige Jahrzehnte an Übung und<br />
Erfahrung brauchen, bis er zu einem Meister <strong>de</strong>r Macht heranwachsen wür<strong>de</strong>.<br />
Es dauerte Minuten, bis Mace das Zwielicht zwischen <strong>de</strong>n Regalen verlassen hatte. Er blieb<br />
vorsichtig. Die Klonkrieger waren aus diesem Teil <strong>de</strong>s Tempels verschwun<strong>de</strong>n. Wahrscheinlich<br />
patrouillierten sie auf <strong>de</strong>n Gängen. Ohne Zögern durchquerte er <strong>de</strong>n Rest <strong>de</strong>r Halle bis zu <strong>de</strong>m<br />
großen Tor, das zum Gang offen stand. Als Mace das Tor erreicht hatte, presste er sich gegen die<br />
Wand neben <strong>de</strong>r Öffnung und lugte auf <strong>de</strong>n Gang hinaus.<br />
In einiger Entfernung hörte er gleichmäßige Schritte. So monoton, dass man <strong>de</strong>nken konnte es wären<br />
Droi<strong>de</strong>n und keine lebendigen Wesen. Zu absolutem Gehorsam trainierte Klone waren an<strong>de</strong>rs als<br />
leben<strong>de</strong>, atmen<strong>de</strong> Wesen. Mace fand Klone unheimlich und unnatürlich. Sie waren völlig i<strong>de</strong>ntische<br />
Wesen, die aus <strong>de</strong>n Zellen eines Individuums geschaffen wor<strong>de</strong>n waren. Dem Jungen war dies vor<br />
einigen Monaten von Meisterin Stass Allie erklärt wor<strong>de</strong>n, doch wirklich begreifen konnte er es<br />
nicht. Mace erspähte keine Soldaten in knochenweißer mit linearen blauen Markierungen auf <strong>de</strong>n<br />
Helmen, über <strong>de</strong>n Brustpanzern und <strong>de</strong>n Schulterplatten, ihrer Standart N1-Rüstungen und wagte<br />
sich auf <strong>de</strong>n breiten und hohen Gang hinaus. Er achtete darauf, dass er mit seinen Le<strong>de</strong>rstiefeln keine<br />
Geräusche auf <strong>de</strong>m rötlichen Marmorbo<strong>de</strong>n erzeugte. Er kam einige Meter weit auf <strong>de</strong>m<br />
balustra<strong>de</strong>nartigen Rundgang bis er ein Zischen wie von einer Druckschleuse vernahm. Mace<br />
richtete seinen Blick instinktiv zu <strong>de</strong>m Tor im Zentrum <strong>de</strong>s Gangs. Das Tor schob sich auf. Mace<br />
lief Hals über Kopf zurück ins Archiv. Sein Herz raste. Er atmete schwer. Ein Schweißfilm hatte<br />
sich über Mace’ Stirn gelegt. Seine Hand griff beinahe instinktiv zu seinem Gerätegürtel.<br />
Wie<strong>de</strong>r fühlte sich Mace völlig verloren. Seine Gedanken wan<strong>de</strong>rten durch die Räume <strong>de</strong>s Tempels<br />
und schließlich in seine Kammer zu seinem Trainingslichtschwert. Es lag in <strong>de</strong>r obersten Schubla<strong>de</strong><br />
seines Arbeitstisches. Bei sich hatte Mace keine Waffe um sich zu verteidigen, nur zwei<br />
Energiezellen, eine handvoll durchgebrannter Mikrochips, die er vor einigen Stun<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>r<br />
Beleuchtungsconsole seines Zimmers ausgebaut hatte – Mace hatte nichts übrig für<br />
Wartungsdroi<strong>de</strong>n – und einen handtellergroßen Datenchip, <strong>de</strong>n er sich von Jocasta Nu, <strong>de</strong>r Jedi-<br />
Archivarin, zum Lesen ausgeliehen hatte.<br />
Betrübt stellte er fest, dass er <strong>de</strong>n Chip wohl nicht mehr zurückgeben konnte. Er lugte um die Ecke.<br />
Die Klone schwärmten aus. Mace bemerkte schwarze Brandstriemen auf ihren ansonsten bleichen<br />
Ganzkörperrüstungen. Er biss sich auf die Unterlippe. <strong>Der</strong> Turbolift war von unten gekommen, von<br />
<strong>de</strong>n Quartieren. Die Brandstriemen stammen von Übungslichtschwertern. Mace wagte nicht weiter<br />
zu <strong>de</strong>nken und verdrängte die Trauer, die sich seiner zu bemächtigen versuchte. Ich will weg von<br />
hier. So schnell wie möglich.