Der letzte Schüler - StarWars-Union.de
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Nicole C. Koidl<br />
Ihm war, als wür<strong>de</strong> ein gewaltiger Sturm in seinem Inneren losbrechen und ihn überwältigen. Seine<br />
Gedanken entglitten ihm und seine Fantasie gab diesen Vorstellungen Form. Ein ekliger Geschmack machte<br />
sich in seinem Mund breit. Er biss die Zähne zusammen und schüttelte <strong>de</strong>n Kopf um die grausamen Bil<strong>de</strong>r<br />
vor seinem inneren Auge abzuschütteln.<br />
Er schämte sich, dass er in seiner Vorstellung fähig war jeman<strong>de</strong>n zu töten ohne angegriffen wor<strong>de</strong>n zu sein.<br />
Ein klammes Gefühl machte sich in seiner Brust breit und er befestigte das Lichtschwert an seinem Gürtel.<br />
So wie er sich fühlte wollte er es nicht benutzten.<br />
Mace hätte es verstan<strong>de</strong>n, wenn sie ihn an die Imperialen verraten hätte, um ihre Familie zu retten. Doch<br />
Dalia und ihren Mann, ihre eigene Familie, <strong>de</strong>m Feind auszuliefern, stellte für Mace etwas Unfassbares dar.<br />
Mace musste seine Selbstdisziplin aufbringen, um nicht aus <strong>de</strong>n Büschen zu springen. Er wusste nicht, was<br />
er tun wür<strong>de</strong>, wenn er ihr gegenüberstand. Da er nicht riskieren wollte, eine Dummheit zu begehen,<br />
beschloss er seinen Plan <strong>de</strong>mentsprechend anzupassen.<br />
Mace zog sein Comlink heraus. Er hoffte, dass er seinen Meister erreichen konnte. Sein Gefühl sagte ihm,<br />
dass er daran bereits früher hätte <strong>de</strong>nken sollen. Er justierte die Frequenz mit einigen Drehungen an einem<br />
kleinen Kopf an <strong>de</strong>r Seite <strong>de</strong>s handlichen Geräts. Er stellte sie so ein, dass er sein Signal über die Frequenz<br />
versandte von <strong>de</strong>r er wusste, dass sie Yuster benutzen wür<strong>de</strong>. Anschließend hob er es bis knapp vor die<br />
Lippen und flüsterte: „Meister…?“ Er wartete einen Augenblick und erweiterte die Bandbreite <strong>de</strong>r<br />
Frequenz: „Meister Yuster hört ihr mich?“<br />
Ein weiterer Moment verging bis sich einen raue Mannerstimme, unterlegt von Interferenzen, mel<strong>de</strong>te. „Da<br />
du die Funkstille, die ich dir aufgetragen habe, gebrochen hast, haben unsere Fein<strong>de</strong> wohl herausgefun<strong>de</strong>n,<br />
wo wir uns versteckt haben.“<br />
Mace versuchte die Unruhe und das Zittern in seiner Stimme zu vertreiben. Er verdrängte die sich<br />
überschlagen<strong>de</strong>n Gefühle, die sich in ihm angestaut hatten, und hielt seine Stimme emotionslos, so weit es<br />
ihm möglich war. „ Eine Garnison Sturmtruppen mit zwei Offizieren und einer Zivilistin sind vor zehn<br />
Minuten hier angekommen und durchsuchen das Haus. Ich verstecke mich hinter einem Grünlaubbusch an<br />
<strong>de</strong>r rechten Seite <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>gitters, ungefähr fünfhun<strong>de</strong>rt Meter vom Abhang entfernt.“<br />
Die Erwi<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Jedi-Meisters fiel ähnlich <strong>de</strong>utlich aus: „Ich will dass du keinen Kampf provozierst und<br />
dich versteckt hältst. Unter diesen Umstän<strong>de</strong>n kann ich nicht auf <strong>de</strong>m Lan<strong>de</strong>gitter lan<strong>de</strong>n, um dich an Bord<br />
zu holen, aber es gibt eine alternative Lan<strong>de</strong>möglichkeit. Das Haus war bis vor einigen Jahren eine<br />
Forschungsanlage <strong>de</strong>r Universität von Al<strong>de</strong>raan und es gibt eine Beobachtungsplattform die auf <strong>de</strong>r<br />
Rückseite <strong>de</strong>s Berges in eine Nische eingebaut wor<strong>de</strong>n ist. Dort wer<strong>de</strong> ich in einer dreiviertel Stun<strong>de</strong> lan<strong>de</strong>n<br />
und warten.“<br />
„Ich wer<strong>de</strong> dort sein, Meister“, versprach Mace. Er hatte das Gefühl, dass <strong>de</strong>r Jedi nicht lange warten wür<strong>de</strong>,<br />
wenn er es nicht schaffte in <strong>de</strong>r genannten Zeit dort zu sein. Mace verstaute das Comlink in einer<br />
Gürteltasche, nach<strong>de</strong>m er es <strong>de</strong>aktiviert hatte.<br />
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Das kurze halbgefrorene Gras knirschte unter Mace´ Schritten. Er hatte die Hän<strong>de</strong> verschränkt um seinen<br />
eiskalten Fingern ein wenig Wärme zu verschaffen. Er spürte <strong>de</strong>n kalten Wind auf seinem Gesicht und <strong>de</strong>m<br />
Hals und wünschte sich in diesem Moment nichts sehnlicher als eine warme Robe, wie sie die erwachsenen<br />
Jedi trugen o<strong>de</strong>r wenigstens eine warme Jacke.<br />
Bei<strong>de</strong>s war jedoch unerreichbar und er versuchte die Kälte, die durch seine dünne Tunika und Hose bis zur<br />
Haut vordrang, zu akzeptieren. Er hoffte die beißen<strong>de</strong> Kälte wür<strong>de</strong> nachlassen, wenn er sie annahm, <strong>de</strong>nn so<br />
hatte er gelernt Schmerzen zu wi<strong>de</strong>rstehen. Man durfte sich nicht auf <strong>de</strong>n Schmerz konzentrieren o<strong>de</strong>r<br />
versuchen ihn zu verdrängen, son<strong>de</strong>rn sollte sich statt<strong>de</strong>ssen bewusst machen, dass <strong>de</strong>r Schmerz eine<br />
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