28.10.2013 Aufrufe

Der letzte Schüler - StarWars-Union.de

Der letzte Schüler - StarWars-Union.de

Der letzte Schüler - StarWars-Union.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Nicole C. Koidl<br />

<strong>Der</strong> Sturmtruppler mit <strong>de</strong>r orange Plakette an <strong>de</strong>r Schulter, die ihn als Comman<strong>de</strong>r auszeichnete, erwi<strong>de</strong>rte<br />

gefühllos: „Wir haben <strong>de</strong>n Befehl <strong>de</strong>n Flüchtigen unter allen Umstän<strong>de</strong>n nach Coruscant zu eskortieren.“<br />

Yuster lächelte kalt: „Meint ihr ich komme mit einem bewusstlosen Jungen nicht zurecht?“ „Befehl ist<br />

Befehl“, erklärte <strong>de</strong>r Coman<strong>de</strong>r ungerührt. „Dann erteile ich euch hiermit als spezieller Agent <strong>de</strong>s<br />

Imperiums einen neuen Befehl: Kehrt zu eurem Truppenstützpunkt zurück und überlasst bei<strong>de</strong> Gefangenen<br />

mir.“ Yuster zeigte auf die bewusstlose Melina, „mir. Ich wer<strong>de</strong> sie auf Imperiale Center <strong>de</strong>m Geheimdienst<br />

zur weiteren Ermittlung in dieser Sache übergeben.“<br />

<strong>Der</strong> Sturmtruppler zögerte einen Moment, doch schließlich nickte er und gab <strong>de</strong>n Befehl weiter.<br />

Yuster wandte sich von Mace ab und ging auf <strong>de</strong>n schlaffen Körper <strong>de</strong>r Frau zu. Er kniete sich neben sie,<br />

legte ihr die Hand auf die Stirn und flüsterte ihr Erwache ins Ohr. Yuster wartete bis Melina vor Panik mit<br />

<strong>de</strong>n Armen um sich schlagend, sich aus seinem Griff zu befreien versuchte. Yuster hielt sie erbarmungslos<br />

mit einer Hand, die ihren dünnen Unterarm wie ein Schraubstock umfasste, fest. <strong>Der</strong>, <strong>de</strong>n verlorenen<br />

Zwanzig angehören<strong>de</strong> Jedi-Meister drang mit <strong>de</strong>r Macht als Verbün<strong>de</strong>te in ihr Bewusstsein ein und<br />

durchforschte ihre Erinnerungen. Um seine Konzentration nicht zu stören, hatte er die Augen geschlossen<br />

und befand sich in einem tranceähnlichen Zustand.<br />

In <strong>de</strong>m Gedächtnis <strong>de</strong>r Frau lag verborgen zwischen Ängsten, Zweifeln und <strong>de</strong>m Wunsch ihre Lieben zu<br />

beschützen, die Erinnerung an Mace. Sie hatte <strong>de</strong>n Jungen gefürchtet, ihn nicht verstan<strong>de</strong>n und als<br />

Abson<strong>de</strong>rlichkeit, die ihre Familie in Gefahr brachte, betrachtet.<br />

<strong>Der</strong> ehemalige Jedi empfand, dass diese Frau viel Schlimmeres verdiente, als er ihr antat, in<strong>de</strong>m er ihr<br />

Gedächtnis verän<strong>de</strong>rte. Mit unerwarteter Leichtigkeit entriss er ihr die Erinnerung an Mace und versetzte sie<br />

mit <strong>de</strong>r Macht in einen unnatürlichen Tiefschlaf. Anschließend ließ er sie getragen von seinen Gedanken<br />

waagrecht einen halben Meter in <strong>de</strong>r Luft schweben. Er hob Mace hoch und trug <strong>de</strong>n Jungen auf bei<strong>de</strong>n<br />

Armen die Raumschifframpe hoch ins Schiff. Die Rampenhydraulik setzte sich ohne ein Geräusch in<br />

Bewegung und schloss die Luke hinter Melinas frei schweben<strong>de</strong>m Körper.<br />

Ohne wertvolle Zeit zu vergeu<strong>de</strong>n, machte sich Yuster daran, <strong>de</strong>n Planeten zu verlassen. Zuvor schnallte er<br />

<strong>de</strong>n besinnungslosen Mace auf die Liege in <strong>de</strong>r Krankenstation <strong>de</strong>s Schiffs und legte Melina auf die<br />

Andruckliege einer unbenutzten Koje.<br />

***<br />

Eine Kaska<strong>de</strong> aus blauem Licht wirbelte vor <strong>de</strong>n Sichtfenstern <strong>de</strong>s Raumschiffes. Während <strong>de</strong>s<br />

Hyperraumflugs war es unmöglich zu manövrieren, noch konnte man Signale sen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r empfangen. Es<br />

war als wäre man abgeschnitten vom Rest <strong>de</strong>r Galaxie. Doch die Macht war überall und auch wenn die<br />

Grenzen von Raum und Zeit im Hyperraum nicht beachtet wur<strong>de</strong>n, war das Energiefeld, welches die Jedi<br />

kurz als die Macht bezeichneten, im ständigen Fluss um <strong>de</strong>n ehemaligen Jedi-Meister, als er auf die<br />

Schwingungen <strong>de</strong>r Macht konzentriert in seiner Koje meditierte. Die Macht fand einen Fokus in Yuster und<br />

er zog neue Kraft aus ihr. Die Kraft, die er benötigte, um das Gedächtnis von Mace zu verän<strong>de</strong>rn.<br />

Yuster hatte die Koordinaten für <strong>de</strong>n Hyperraumsprung manuell eingegeben, da <strong>de</strong>r Planet Brex in einer<br />

Region <strong>de</strong>r Galaxie lag, die zum größten Teil nicht kartographiert war. <strong>Der</strong> Planet war unabhängig von<br />

jeglichen Han<strong>de</strong>lsbeziehungen und es gab keinen regulären Hyperraumverkehr. <strong>Der</strong> Planet war <strong>de</strong>r perfekte<br />

Ort, um einen Zehnjährigen vor <strong>de</strong>m Rest <strong>de</strong>r Galaxie zu verstecken. Natürlich brauchte Mace jeman<strong>de</strong>n,<br />

<strong>de</strong>r sich um ihn kümmerte und das war ein weiterer Punkt, <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Planeten sprach, weil einer seiner<br />

Bewohner Yuster einen Gefallen schul<strong>de</strong>te. Vor mehr als vier Jahrzehnten, als er selbst ein Padawan<br />

gewesen war, hatte ihn die vor<strong>letzte</strong> Mission mit seiner Meisterin nach Reecee geführt. <strong>Der</strong> Auftrag war<br />

einfach und schnell erledigt wor<strong>de</strong>n und erst kurz vor ihrem Abflug auf einem Frachter, <strong>de</strong>ssen Pilot sich<br />

durch ihre Anwesenheit geehrt gefühlt hatte, hatte ein träumerischer, wie ein Farmerjunge aussehen<strong>de</strong>r<br />

– 68 –

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!