Der letzte Schüler - StarWars-Union.de
Der letzte Schüler - StarWars-Union.de
Der letzte Schüler - StarWars-Union.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Zuversicht erfüllte ihn, Jedi waren in <strong>de</strong>r Galaxie angesehen und beliebt, zumin<strong>de</strong>st bis zu diesem Überfall.<br />
Wahrscheinlich hatten sie ihn gerettet und wussten selbst nichts Genaueres über die Attacken. Ein<br />
unbekannter Feind <strong>de</strong>r Jedi hatte die Kontrolle über alle Klone gewonnen und ihnen befohlen <strong>de</strong>n Tempel<br />
anzugreifen. Die zivile Bevölkerung hatte immer hinter <strong>de</strong>n Jedi gestan<strong>de</strong>n, niemand außer einem korrupten<br />
bösen Geschöpf wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>n Jedi etwas zu lei<strong>de</strong> tun. Alle an<strong>de</strong>ren Bürger <strong>de</strong>r Republik ehrten und achteten<br />
die Jedi als Frie<strong>de</strong>nshüter und Beschützer.<br />
Mace schlüpfte in die sandfarbene Hose, die gleichfarbige Tunika und die Stiefel, anschließend zog er <strong>de</strong>n<br />
Gerätegürtel fest und strich die Tunika glatt. Er mochte Unordnung nicht, sie störte ihn. Mit je<strong>de</strong>m Schritt<br />
wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Schmerz in seinem Knöchel weniger bewusst, Optimismus begann sich in Mace breit zu machen.<br />
Plötzlich klopfte es an <strong>de</strong>r Tür, einen Augenblick später öffnete sich die Mattstahltür zischend. Mace hob<br />
<strong>de</strong>n Blick erwartungsvoll. Es war das Mädchen, das ihn aus <strong>de</strong>m Wrack gezogen hatte. Erst jetzt bemerkte<br />
er, dass sie älter und größer war als er. Ihre Augen funkelten in sanftem durchdringen<strong>de</strong>m braun, ihre<br />
quirligen blon<strong>de</strong>n Locken fielen locker über ihre zierlichen Schultern. Sie hatte eine Hand hinter <strong>de</strong>m<br />
Rücken und war <strong>de</strong>utlich überrascht, als hätte sie erwartet Mace schlafend vorzufin<strong>de</strong>n. Ihr schönes rotes<br />
Kleid lag eng an und reichte bis über die Knöchel. Bis zu diesem Moment waren alle Mädchen, die er<br />
gekannt hatte, in <strong>de</strong>nselben Gewän<strong>de</strong>rn geklei<strong>de</strong>t gewesen wie er. Er glaubte jedoch an <strong>de</strong>n Ornamenten,<br />
Verzierungen und Schlaufen <strong>de</strong>s Klei<strong>de</strong>s zu erkennen, dass dieses Kleid teuer gewesen sein musste.<br />
Er schätzte sie auf zwölf o<strong>de</strong>r dreizehn Jahre, da sie im Gegensatz zu ihm bereits begonnen hatte eine<br />
jugendliche Reife zu entwickeln. „Du bist schon wach“, stellte sie erleichtert und überrascht fest. „Das<br />
hättest du nicht tun müssen“, sie <strong>de</strong>utete auf die gefaltete Bett<strong>de</strong>cke.<br />
Mace benötigte einen Moment um zu begreifen. Im Tempel hatte er sein Zimmer immer selbst in Ordnung<br />
gehalten. Dies wur<strong>de</strong> von einem Jedi erwartet.<br />
„Ich…“<br />
Er stockte, und das junge Mädchen unterbrach ihn, „Du wür<strong>de</strong>st Soran und Mum gefallen.“<br />
Mace war einen Moment verwirrt. Von wem sprach sie? Vielleicht von ihren Eltern, kam Mace in <strong>de</strong>n Sinn.<br />
Sie bemerkte seinen Gesichtsausdruck. „Entschuldige, ich habe vergessen, dass du ja noch gar nicht weißt,<br />
wie ich heiße, geschweige <strong>de</strong>nn wo du bist und wie du hier her gekommen bist“, sie hielt einen Moment<br />
inne. „Ich war in <strong>de</strong>n <strong>letzte</strong>n drei Tagen je<strong>de</strong>n Tag hier und <strong>de</strong>shalb bist du mir so vertraut, dass ich<br />
vergessen habe, dass wir noch nie miteinan<strong>de</strong>r gesprochen haben.“<br />
Sie lächelte Mace an und er musste unwillkürlich ebenso lächeln, obwohl es offensichtlich keinen Grund<br />
dafür gab. Immerhin wusste er nun, dass sie ihm nichts Böses wollte und ihre Familie wohl ebenso wenig.<br />
Sie hätten ihn längst ausliefern können.<br />
„Mein Name ist Dalia“, sie hielt ihm unsicher die Hand hin.<br />
„Ich heiße Mace“, er nahm zaghaft ihre Hand in die Seine und schüttelte sie. Zwischen Jedi <strong>Schüler</strong>n war es<br />
üblich sich nach einem Kampf versöhnlich die Hän<strong>de</strong> zu reichen. Die förmliche Begrüßung zwischen Jedi<br />
war üblicherweise jedoch einen respektvolle Verbeugung. Eine Moment lang war er froh als sie seinen<br />
Hand los ließ, immerhin kannte er sie gera<strong>de</strong> erst seit wenigen Minuten und seinem Empfin<strong>de</strong>n nach wäre<br />
einen Verbeugung angemessener gewesen. Mace verbarg diese Unbehagen.<br />
Dalia hatte zwar für ihr Alter ein Recht gutes Gespür dafür was in an<strong>de</strong>ren vorging, doch Mace Mine war so<br />
aussagekräftig wie einen Ferrobetonwand. Dies stoppte jedoch ihren Enthusiasmus nicht: „Nett dich endlich<br />
kennen zu lernen Mace“, sie musterte ihn kurz abschätzend, jetzt wo sie ihn zum ersten Mal<br />
gegenüberstand, wo sie vorher nur an seinem Krankenbett gesessen hatte und um ihn gebangt hatte.<br />
„Mum hat gesagt ich soll dich sofort zu ihnen bringen, wenn du aufwachst, also komm mit, okay?“ Sie<br />
<strong>de</strong>utete in <strong>de</strong>n Gang hinter sich. Mace rührte sich jedoch keinen Zentimeter. Erst als sie durch die Tür<br />
verschwun<strong>de</strong>n war und ihn gespannt auffor<strong>de</strong>rte ihr zu folgen, folgte er ihr zögernd. „Komm schon. Die<br />
wollen endlich Erklärungen haben“, rief Dalia.