Der letzte Schüler - StarWars-Union.de
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Nicole C. Koidl<br />
während die Galaxie unter <strong>de</strong>r Diktatur <strong>de</strong>s Imperators litt. Dies war nicht die Art <strong>de</strong>r Jedi, doch Mace<br />
wür<strong>de</strong> niemals die Fähigkeiten entwickeln, um <strong>de</strong>n Imperator zu besiegen.<br />
Also musste Yuster entschei<strong>de</strong>n, was gut für Mace war. Wenn Mace alt genug war, wür<strong>de</strong> er es verstehen,<br />
bis dahin wür<strong>de</strong>n sich an<strong>de</strong>re um ihn kümmern müssen.<br />
Er warf Mace noch einen Blick zu und wartete bis <strong>de</strong>r Knabe zu En<strong>de</strong> gegessen hatte, um ihn in die<br />
Bibliothek zu schicken, damit er noch las, bevor er schlafen ging. Es tat <strong>de</strong>m Jungen gut, wenn er sich an<br />
Regeln halten musste und einen geregelten Tagesablauf hatte, <strong>de</strong>nn trotz allem was ihm wi<strong>de</strong>rfahren war,<br />
war er erst zehn Jahr alt.<br />
***<br />
Tag 153<br />
<strong>Der</strong> Vormittag verlief wie gewohnt. Inzwischen beherrsche ich einige komplizierter<br />
Drehungen und Sprünge <strong>de</strong>s Ataru (<strong>de</strong>r vierten Lichtschwertform). Meister Yuster ist ein<br />
guter Lehrer, aber ich vertraue ihm nicht, weil er mich nicht behan<strong>de</strong>lt, als wäre ich sein<br />
Padawan. Eigentlich sollte ein Band <strong>de</strong>s Vertrauens zwischen Meister und <strong>Schüler</strong><br />
entstehen (zumin<strong>de</strong>st nach einiger Zeit), aber keiner von uns bei<strong>de</strong>n scheint <strong>de</strong>m<br />
an<strong>de</strong>ren sehr zu vertrauen. Ich hatte es mir an<strong>de</strong>rs vorgestellt, wenn ich <strong>Schüler</strong> eines<br />
Meisters wer<strong>de</strong>, – vertrauensvoller, freundschaftlicher und <strong>de</strong>nnoch respektvoll.<br />
Natürlich muss diese Beziehung zwischen mir und Meister Yuster an<strong>de</strong>rs sein, ich wur<strong>de</strong><br />
nicht von Meister Yuster ausgewählt. Keiner von uns bei<strong>de</strong>n hatte eine Wahl. Ich sehe<br />
nicht, was ich an<strong>de</strong>rs machen könnte um eine Vertrauensbasis aufzubauen.<br />
Genug davon, wahrscheinlich sollte ich mir über an<strong>de</strong>re Dinge Gedanken machen.<br />
Heute wer<strong>de</strong>n wir Al<strong>de</strong>raan verlassen, eine reine Vorsichtsmaßnahme, um <strong>de</strong>m Netz aus<br />
imperialen Sicherheitskräften zu entgehen. <strong>Der</strong> neue Planet heißt Brex. Ich habe bis<br />
gestern Abend noch nie von einem Planet mit solchem Namen gehört, aber auf <strong>de</strong>n<br />
Bil<strong>de</strong>rn, die mir Meister Yuster gezeigt hat, sieht er ziemlich gewöhnlich aus. Wenig<br />
Einwohner, kühles Klima, hügelige Landschaft mit vielen Bergketten, nur eine größere<br />
Stadt mit einem Raumhafen. Es scheint <strong>de</strong>r perfekte Planet zu sein um sich vor <strong>de</strong>m<br />
Imperium zu verstecken. Ich glaube, wir wer<strong>de</strong>n längere Zeit auf <strong>de</strong>m Planeten bleiben,<br />
zumin<strong>de</strong>st <strong>de</strong>utet alles daraufhin. Meister Yuster ist in die Hauptstadt geflogen um<br />
Ladung für <strong>de</strong>n Flug herzubringen. Er wird sicherlich bald zurück sein.<br />
Mace atmete tief durch und ließ das Datapad sinken. Mit einem <strong>letzte</strong>n Tastendruck speicherte er <strong>de</strong>n<br />
Tagebucheintrag ab. Er hatte, seit er im Haus <strong>de</strong>r Vandars aufgewacht war, je<strong>de</strong>n Tag in diesem Datapad<br />
verewigt. Er drehte sich um, konzentrierte sich und ließ das dünne Datapad zu <strong>de</strong>m Glastisch in <strong>de</strong>r Ecke<br />
<strong>de</strong>r breiten Steinterrasse schweben. Inzwischen war er so geübt darin auf die Macht zuzugreifen, dass es<br />
keiner großen Anstrengung bedurfte, um etwas Leichtes in <strong>de</strong>r Luft schweben zu lassen. Mace wusste nicht<br />
wie Meister Yuster auf diesen unangemessenen Gebrauch <strong>de</strong>r Macht reagieren wür<strong>de</strong>, doch er hörte immer<br />
noch Meister Yodas ta<strong>de</strong>ln<strong>de</strong> kratzige Stimme in seinem Hinterkopf.<br />
Von hier oben hatte er Aussicht auf die Gleitergarage und wür<strong>de</strong> es sehen, wenn sein Meister zurückkehrte.<br />
Die kühle Bergluft wehte ihm die Haare aus <strong>de</strong>r Stirn, er legte sein Kinn auf die überkreuzten Handgelenke.<br />
Er entspannte sich und ließ <strong>de</strong>n Blick durch das Tal schweifen, das vor <strong>de</strong>m Berghang, auf <strong>de</strong>m die Anlage<br />
<strong>de</strong>s Jedi-Meisters stand, abzweigte.<br />
Am Grund floss ein rauschen<strong>de</strong>r Bach, an <strong>de</strong>ssen Rand eine saftige Wiese lag. Verschie<strong>de</strong>ne vierbeinige<br />
Tiere grasten auf <strong>de</strong>n grünen Wiesen. Mace vermutete, dass es Nerfs waren. Das Kreischen von Vögeln<br />
hallte durch die Luft. Es hörte sich wie ein freundlicher Fle<strong>de</strong>rfalke an, auch wenn er wusste, dass es diese<br />
Flugtierart nur auf Coruscant gab. Die Aussicht war beruhigend, jedoch ebenso langweilig.<br />
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