Der letzte Schüler - StarWars-Union.de
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Mace´ meerblaue Augen begegneten <strong>de</strong>n tief in <strong>de</strong>n Augenhöhlen liegen<strong>de</strong>n dunklen Augen von Meister<br />
Yuster und plötzlich drang ein greller Schmerz in Mace´ Kopf ein. Wie wenn eine frem<strong>de</strong> Macht sich<br />
Zugang zu seinen Gedanken verschafft hätte und jetzt alle verknüpften Neurone auseinan<strong>de</strong>r reißen und neu<br />
zusammensetzte wür<strong>de</strong>.<br />
Mace war entsetzt und zu schmerzerfüllt um zu schreien. <strong>Der</strong> Schock lähmte ihn. Er zitterte innerlich. Er<br />
versuchte sich zu befreien, doch kräftige Hän<strong>de</strong> hielten ihn zurück. Mace verdrehte die Augen und das Weiß<br />
darin wur<strong>de</strong> sichtbar. Ein Film von Erinnerungen wur<strong>de</strong> vor seinem inneren Auge zerrissen und zerstückelt.<br />
Für <strong>de</strong>n alten Meister dauerte es nur wenige Momente, bis er mit seinen Sinnen <strong>de</strong>n Ort lokalisierte, wo sich<br />
das Langzeitgedächtnis befand. Tief in die Gedanken eines an<strong>de</strong>ren einzudringen war gefährlich und konnte<br />
viel Scha<strong>de</strong>n verursachen. Wenn er nicht sorgfältig arbeitete und zu viele Verbindungen zerstörte, konnte es<br />
geschehen, dass er die Persönlichkeit <strong>de</strong>s Jungen auslöschte. <strong>Der</strong> Umstand, dass Mace sich wehrte und in<br />
Panik geriet, machte alles komplizierter und langwieriger. Er manipulierte mit Feingefühl, das ihm die<br />
Macht verlieh, das empfindliche dichte Neuronengeflecht im äußeren Kortex. Wenn <strong>de</strong>r Junge älter<br />
gewesen wäre, wäre es fast unmöglich gewesen nur die Erinnerungen an die Jedi zu löschen. Die<br />
Verbindungen wären zu eng verflochten, um nicht einen Teil auf Kosten eines an<strong>de</strong>ren zu versperren und<br />
das ganze Geflecht einzureißen. Mace war jung und hatte sein Leben vor sich, die Erinnerungen an seine<br />
Kindheit im Tempel wür<strong>de</strong>n ihm mehr Gefahr als Nutzen sein und er hatte noch viele Jahre, um sich an<strong>de</strong>re<br />
Erfahrungen anzueignen.<br />
<strong>Der</strong> Knabe, <strong>de</strong>r sich unter seinem Griff und <strong>de</strong>n Haltebän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Sanitätsliege wand, schluckte und stöhnte,<br />
bis die sich wild in seinem Schä<strong>de</strong>l kreisen<strong>de</strong>n Gedanken beruhigten.<br />
Yuster spürte, wie sich Wi<strong>de</strong>rstand in Mace aufbaute. Mace begann eine mentale Barriere zu errichten.<br />
Yuster spürte <strong>de</strong>n Drang zur Eile und <strong>de</strong>n Willen <strong>de</strong>s Jungen, ihn aus seinem Gehirn zu vertreiben. Er<br />
versuchte sich sanft zurückzuziehen, doch unerwartet wehrte sich das Unterbewusste <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s. Yuster<br />
wur<strong>de</strong> zurückgeworfen und flog beinahe gegen die Schiffsinnenwand. Als er sich hochzog, erkannte er, dass<br />
Mace das Bewusstsein verloren hatte. Yuster trat zur Sanitätsliege und sein Blick strich beunruhigt über<br />
Mace Gesicht. Alle Farbe war daraus gewichen und er atmete nur sehr flach. <strong>Der</strong> erste Impuls von Yuster<br />
war Mace über die Stirn zu streichen, doch er unterließ es. Yuster war schon lange kein Mitglied <strong>de</strong>s Jedi-<br />
Or<strong>de</strong>ns, mehr und Mace war nicht sein <strong>Schüler</strong> gewesen, obwohl <strong>de</strong>r Padawan dies angenommen hatte.<br />
Yuster verbot sich Mitleid o<strong>de</strong>r Bedauern zu empfin<strong>de</strong>n. Er musste völlig von seinem Han<strong>de</strong>ln überzeugt<br />
sein, um sich nicht sein restliches Leben mit Schuldgefühlen zu plagen.<br />
Yuster verließ die Krankenstation. Er verbrachte die restliche Zeit im Hyperraum mit Meditieren.