31.10.2013 Aufrufe

Jahresbericht 2009 - St.Galler Bauernverband

Jahresbericht 2009 - St.Galler Bauernverband

Jahresbericht 2009 - St.Galler Bauernverband

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht <strong>2009</strong><br />

meinschaft oder einer Produzentenorganisation<br />

verkaufen. Sie müssen dies ausserdem in einem<br />

Milchkaufvertrag festhalten. Dieser muss im Minimum<br />

ein Jahr dauern und mindestens eine Vereinbarung<br />

über Milchmengen und Milchpreise enthalten.<br />

Direktvermarkter sind für ihre direkt vermarkteten<br />

Milchmengen von der Vertragspflicht<br />

ausgenommen.<br />

Mit dem Ende der zehnjährigen<br />

Übergangsfrist werden seit dem<br />

1. Januar <strong>2009</strong> keine Beihilfen mehr<br />

zur Förderung des Inlandabsatzes<br />

sowie Ausfuhrbeihilfen bezahlt. Mit<br />

der Änderung des Landwirtschaftsgesetzes<br />

im Zuge der Agrarpolitik<br />

2011 wurde hingegen die Ausrichtung<br />

der Zulage für verkäste Milch<br />

und für die Fütterung ohne Silage<br />

über den 1. Januar <strong>2009</strong> hinaus unbefristet<br />

verlängert.<br />

Lebensmittelmärkte stabilisieren<br />

Der Bund hat bereits im Sommer <strong>2009</strong><br />

mit 14 Millionen Franken den Butterabsatz<br />

im Inland gefördert und den<br />

Export von Rahm unterstützt. Im<br />

Herbst <strong>2009</strong> beschloss er, mit 4,5 Millionen<br />

Franken zur Entlastung der<br />

überquellenden Butter- und Magermilchpulverlager<br />

beizutragen unter<br />

der Bedingung, «dass die Branche<br />

den Milchmarkt mit einem zukunftsfähigen<br />

Marktmodell und einer von<br />

allen Marktteilnehmern akzeptierten,<br />

marktgerechten Versorgung wieder<br />

ins Gleichgewicht bringt». Dem gleichen<br />

Ziel dient die dem Parlament<br />

vorgeschlagene Aufstockung des Kredits<br />

für Preisausgleichsmassnahmen<br />

für landwirtschaftliche Verarbeitungsprodukte<br />

(Schoggigesetz) um<br />

18 Millionen Franken.<br />

Ferner hat der Bundesrat den Kredit<br />

für Zucht- und Nutzviehexporte im<br />

Juli <strong>2009</strong> um vier Millionen und im<br />

Oktober ein weiteres Mal um 1,5 Millionen<br />

Franken erhöht. Zur <strong>St</strong>ützung<br />

des Getreidebaus wurde der Zusatzbeitrag für die<br />

offene Ackerfläche für das Jahr <strong>2009</strong> einmalig um<br />

20 Franken auf 640 Franken pro Hektare erhöht. Die<br />

Kartoffelbranche unterstützt der Bundesrat mit maximal<br />

2,5 Millionen Franken für ihre Verwertungsmassnahmen.<br />

Geschichte der Milchkontingentierung<br />

Die staatliche Milchkontingentierung wurde am 1. Mai 1977<br />

mit einem dringlichen Bundesbeschluss eingeführt. Sie hatte<br />

zum Ziel, die bäuerlichen Einkommen zu sichern, die flächendeckende<br />

Produktion sicherzustellen und die Verwertungsverluste<br />

zu begrenzen.<br />

Sowohl in der Politik als auch unter den Milchbauern war die<br />

Milchkontingentierung stark umstritten.<br />

Bäuerliche Oppositionsgruppen reichten wegen dem Artikel<br />

über die Milchkontingentierung am 24. Dezember 1977 mit<br />

knapp 33 000 Unterschriften das Referendum gegen den<br />

Milchwirtschaftsbeschluss 1977 (MWB 77) ein. An der Volksabstimmung<br />

vom 3. Dezember 1978 stimmten gesamtschweizerisch<br />

68,5 Prozent (Kanton <strong>St</strong>.Gallen 72,7 Prozent) der <strong>St</strong>immenden<br />

dem MWB 77 zu.<br />

Dank der staatlichen Milchkontingentierung konnten die Preise<br />

für die Milchproduzenten in den Achtzigerjahren immer<br />

wieder der Teuerung angepasst und erhöht werden. Eine<br />

Trendwende wurde mit dem 7. Landwirtschaftsbericht von<br />

1992 eingeleitet. Der Bundesrat sprach sich für die Trennung<br />

der Preispolitik und Einkommenssicherung aus. Im Gegenzug<br />

wurden die Direktzahlungen ausgebaut. Erstmals seit 1954<br />

wurde der Milchpreis vom Bundesrat auf den 1. September<br />

1993 um zehn Rappen gesenkt, und zwar von 107 auf 97 Rappen<br />

je Kilo.<br />

Mit der Inkraftsetzung der neuen Milchmarktordnung auf den<br />

1. Mai 1999 wurde die staatliche Preis- und Absatzgarantie<br />

für Milch abgeschafft. Das Parlament stimmte am 20. Juni<br />

2004 der Agrarpolitik 2007 zu. Dabei wurde Im Rahmen der<br />

Revision des Landwirtschaftsgesetzes beschlossen, die staatliche<br />

Milchkontingentierung per Ende April <strong>2009</strong> aufzuheben.<br />

Als Vorbereitung auf die Zeit nach der staatlichen Produktionslenkung<br />

hatten die Milchproduzenten während einer<br />

Übergangsfrist von drei Jahren die Möglichkeit, per 1. Mai<br />

2006, 1. Mai 2007 oder 1. Mai 2008 als Mitglied einer Ausstiegsorganisation<br />

vorzeitig aus der Milchkontingentierung<br />

auszusteigen. Seit dem 1. Mai <strong>2009</strong> ist in der Schweiz nach 32<br />

Jahren die staatliche Milchkontingentierung Geschichte.<br />

15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!