Jahresbericht 2009 - St.Galler Bauernverband

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht 2009 Vorschriften viele Probleme rasch und unbürokratisch gelöst werden. Für eine erfolgreiche Interessenvertretung ist die Pflege eines guten Netzwerkes zu den politischen Behörden, zur kantonalen Verwaltung und zur Wirtschaft entscheidend. Im Berichtsjahr haben Präsident und Geschäftsführer zahlreiche Gespräche und Verhandlungen mit den zuständigen Personen in der Verwaltung und der Wirtschaft geführt. Die grösste Sorge der Bauernfamilien war im Jahre 2009 der Zerfall des Preises für Industriemilch, welcher für viele Bauernfamilien existenzbedrohende Ausmasse angenommen hat. Leider ist es den Organisationen der Milchproduzenten nicht gelungen, auf den Zeitpunkt der Aufhebung der Milchkontingentierung das Milchangebot zu bündeln und eine funktionierende privatrechtliche Steuerung des Milchmarktes auf die Beine zu stellen. Im Kanton St.Gallen besteht eine klare Arbeitsteilung zwischen dem St.Galler Bauernverband und den Branchenverbänden. Für die Vertretung der Interessen der Produzenten gegenüber 36 Marktpartnern sind die Branchenverbände oder die Produzentenorganisationen zuständig.Der St.Galler Bauernverband unterstützt ihre Anliegen, ist operativ aber nur tätig,wenn es um die Verbesserung von politischen Rahmenbedingungen geht. Auf nationaler und internationaler Ebene wird die Koordination der Interessenvertretung der Schweizer Landwirtschaft durch den Schweizerischen Bauernverband (SBV) wahrgenommen. Dazu pflegt der SBV einen engen Kontakt zu seinen Mitgliedsektionen und fordert sie jeweils frühzeitig dazu auf, bei Vernehmlassungen oder Anhörungen ihre Anliegen und Forderungen mitzuteilen. Nur ein geschlossenes Auftreten der Landwirtschaft unter Federführung der zuständigen Organisation auf eidgenössischer oder kantonaler Ebene hat Aussicht auf Erfolg. Im Berichtsjahr fanden zwei Konferenzen der Geschäftsführer der kantonalen Bauernverbände und der operativen Leiter der Fachorganisationen mit der Direktion des SBV statt. Dabei wurden insbesondere folgende Geschäfte behandelt:Vernehmlassung zur Totalrevision des Raumplanungsgesetzes, Regionalentwicklung, Freihandelsabkommen Landwirtschaft (FHAL) mit der EU, Begleitmassnahmen zu einem FHAL mit der EU und/oder WTO-Abkommen, Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems, Umweltziele, Ammoniakproblematik, Blauzungenkrankheit, BVD-Sanierung, Basiskommunikation, Landwirtschaftliches Versicherungskonzept und damit verbundenes Beratungskonzept. Kommunikation Der St.Galler Bauernverband besitzt mit dem «St.Galler Bauer» ein eigenes Publikationsorgan, das nicht nur Bauernfamilien, sondern auch viele Leserinnen und Leser im Umfeld der Landwirtschaft jede Woche erreicht. In einem Artikel in der «Wiler Zeitung» vom 24. Dezember 2009 wurde ein Artikel mit dem Titel «Das Phänomen St.Galler Bauer» veröffentlicht. Dar- Anbauverträge für Raps und Soja Seit 1999 erfolgt die Zuteilung der kantonalen Produktionsmengen für Raps, Sonnenblumen und Soja für den Kanton St.Gallen und das Fürstentum Liechtenstein durch die Geschäftsstelle des St.Galler Bauernverbandes. Der Schweizerische Getreideproduzentenverband (SGPV) sieht vor, die Ölsaatenzuteilung für die Ernte 2011 zu zentralisieren und diese mit der administrativen Leitung von SUISSE GARANTIE zu koordinieren. Er hat darum die Vereinbarung über die Zuteilung und Verwaltung von SUISSE-GARANTIE–Ölsaaten per 1. März 2010 gekündigt. Für das Anbaujahr 2009/2010 konnten an 40 Produzenten (Vorjahr 46) aus dem Kanton St.Gallen und dem Fürstentum Liechtenstein 317 Tonnen (Vorjahr 345 Tonnen) Raps zugeteilt werden. Allen Rapsproduzenten konnten die gewünschten Mengen vertraglich zugesichert werden. Gesamtschweizerisch stand, gleich wie im Vorjahr, eine Rapsmenge von 70 000 Tonnen zur Verfügung. Für den Sojaanbau 2009 konnte mit 20 Produzenten (Vorjahr 33) die Ablieferung von 120 Tonnen (Vorjahr 225 Tonnen) vertraglich vereinbart werden. Der Anbau von Sonnenblumen hat im Kanton St.Gallen keine Bedeutung. Kein einziger Landwirt hat im Jahre 2009 Sonnenblumen angebaut.
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht 2009 Arbeitskräftevermittlung Die Geschäftsstelle vermittelte im Berichtsjahr keine Praktikanten und landwirtschaftlichen Hilfskräfte mehr aus Polen. Weiterhin als Dienstleistung angeboten wird die Einreichung von Gesuchen für die Arbeitsbewilligung, wenn der Name gemeldet wird. Im Jahre 2009 wurden im Auftrag von Landwirten zehn Gesuche eingereicht. Für landwirtschaftliche Hilfskräfte aus den neuen EU-Staaten betrug im Jahr 2009 der minimale Bruttolohn 3110 Franken im Monat. Davon werden die Arbeitnehmerbeiträge für Versicherungen sowie der Naturallohn für Kost und Logis von 990 Franken abgezogen. Der Naturallohn darf nur abgezogen werden, soweit die Naturalleistungen vom Betrieb erbracht werden. in wird beschrieben, wie schon Kinder den «St.Galler Bauer» jeden Freitag mit Freude erwarten und das Interesse regelmässig «weitervererbt» wird.Es ist nicht nur ein Phänomen, sondern auch der Verdienst des Redaktionsteams, dass im Gegensatz zu anderen Zeitschriften und trotz des Rückgangs der Landwirtschaftsbetriebe der «St.Galler Bauer» die Zahl der Abonnemente jedes Jahr noch steigern kann. Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und begleitet die Beauftragte für Kommunikation die verschiedenen regionalen Aktivitäten und Auftritte an regionalen oder lokalen Gewerbeschauen.Aus Mitteln der Basiskommunikation können kantonale oder regionale Projekte finanziell unterstützt werden. Voraussetzung ist, dass diese bis Ende August des Vorjahres der Geschäftsstelle gemeldet werden. Dienstleistungen Die Dienstleistungen des St.Galler Bauernverbandes bringen den Mitgliedern einen grossen Nutzen. Qualität, Kundenzufriedenheit, ein Minimum an Bürokratie sowie effiziente Arbeitserledigung sind die Prinzipien der täglichen Arbeit. Zu den Dienstleistungen zählen der Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienst, der Kontrolldienstes KUT, die Versicherungsberatung, die Krankenkasse Agrisano, die Vermittlungsstelle für den freiwilligen Ertrag aus Mitgliederbeiträgen und deren Verwendung Erträge Rechnung Rechnung Rechnung 2007 2008 2009 Fr. Fr. Fr. Mitgliederbeiträge der Sektion 15 264.00 15 114.00 15 364.00 Mitgliederbeiträge der Landwirte 700 043.10 690 661.05 686154.35 Total Mitgliederbeiträge 715 307.10 705 775.05 701 518.35 Verwendung: – Flächenbeiträge an den Schweizerischen Bauernverband (SBV) 217 542.95 216 542.95 215 196.00 – Interessenvertretung Viehwirtschaft SBV 11 002.00 10 892.00 10 865.00 – Beitrag Projekt Basiskommunikation SBV 44 567.30 44 567.30 44 567.25 – Öffentlichkeitsarbeit St.Gallischer Bauernverband 80 432.70 94 445.85 95 501.65 – Beiträge an Projekte 29 310.40 24 420.95 65 456.45 – Abstimmungen, Wahlen, Kundgebung 15 104.60 11 287.40 30 000.00 – Nettobeiträge Berufsbildung, Organisationen 28 750.25 29 367.30 29 246.05 – DV, Landwirtschaftsrat, Vorstand, Kommissionen 139 491.85 145 594.10 143 167.38 – Restbetrag zur Verfügung Geschäftsstelle für Personalaufwand, Büromiete, EDV, Bürobedarf 149 105.05 128 657.20 67 518.57 Total Verwendung 715 307.10 705 775.05 701 518.35 37
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