Jahresbericht 2009 - St.Galler Bauernverband

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st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht 2009 Globalversicherung, Schadenbelastung und Aushilfenversicherung Stiftung St.Galler Landwirtschaft Die Vorsorgestiftung für die st.gallische Landwirtschaft hat den Namen geändert und nennt sich neu «Stiftung St.Galler Landwirtschaft». Seit der Gründung der Vorsorgestiftung im Jahre 1983 waren die Erträge und das Kapital aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen, welche für Vorsorgestiftungen gelten, steuerfrei. Die kantonalen Steuerbehörden haben wegen geänderten gesetzlichen Bestimmungen die Aufhebung der Steuerbefreiung ab dem Geschäftsjahr 2008/2009 verfügt. Die Vorsorgestiftung musste sich deshalb in eine klassische Stiftung umwandeln und ihren Namen anpassen.Alle Vermögensteile, welche mit der Vorsorge im Zusammenhang stehen, mussten an andere Vorsorgeeinrichtung übertragen werden. Der Stiftungsrat stimmte den Anpassungen zu und unterzeichnete im Juni 2009 die revidierte Stiftungsurkunde. Globalversicherung Mit dem Versicherungspaket «Globalversicherung» wird den angeschlossenen Landwirtschaftsbetrieben garantiert, dass ihre familienfremden Angestellten nach den gesetzlichen Bestimmungen richtig und kostengünstig versichert sind. Neben der Unfallversicherung nach dem Unfallversicherungsgesetz (UVG),der nach Normalarbeitsvertrag (NAV) vorgeschriebenen Krankentaggeldversicherung und der beruflichen Vorsorge (BVG) kann auch die Krankenpflegeversicherung miteingeschlossen werden. Diese Möglichkeit ist vor allem für ausländische Arbeitskräfte (Praktikanten, Kurzaufenthalter usw.) interessant, weil für diese Personen dann keine zusätzliche Krankenkasse gesucht werden muss. Ein weiterer Vorteil liegt in der einfachen Administration der Globalversicherung.In der Regel müssen keine Lohn- und Personenmeldungen gemacht werden. Die Prämienrechnungen werden aufgrund der bereits erstellten AHV-Lohndeklarationen erstellt. Mit dieser Lösung können direkt die definitiven Bruttolöhne abgerechnet werden und es müssen keine Vorausprämien und nachträglichen Mehrprämien oder Rückvergütungen verrechnet werden. Auch bei eingetretenen Unfällen zeigt sich die Kundenfreundlichkeit unseres Angebotes. Schadenmeldungen erfolgen telefonisch an die Geschäftsstelle in Flawil. Alle administrativen Arbeiten werden dann für den angeschlossenen Betrieb direkt von der Abteilung Versicherungen des St.Galler Bauernverbandes erledigt. Mittlere Schadenbelastung Von den 584 angeschlossenen Betrieben (Vorjahr 568) zahlten für das Lohnjahr 2008 total 459 Landwirtschaftsbetriebe (Vorjahr 443) Versicherungsprämien nach UVG und/oder für die Krankentaggeldversicherung. Auf einer prämienpflichtigen Lohnsumme von rund 17,2 Millionen Franken (Vorjahr 15,7 Millionen Franken) wurden total Fr. 833 292.00 (Vorjahr Fr. 803 274.00) Prämien für das UVG eingezogen. Im Berichtsjahr erlitten 101 (Vorjahr 120) landwirtschaftliche Arbeitnehmer einen Unfall. Davon waren 65 Berufs- und 36 Nichtberufsunfälle. Die Unfälle verursachten Kosten von total Fr. 513 038.00 (Vorjahr Fr. 341 019.00). Somit liegt die Schadenbelastung im Jahre 2008 bei rund 61 Prozent (Vorjahr: rund 42 Prozent) der einbezahlten Prämien. Aushilfenversicherung Die Aushilfenversicherung erbringt Leistungen bei Unfällen von gelegentlichen Aushilfen auf Betrieben von Mitgliedern des Landwirtschaftlichen Betriebshelferdienstes. Die Leistungen werden aber nur dann erbracht, wenn der Betrieb keine UVG-Versicherung oder eine andere Aushilfenversicherung besitzt und ausschliesslich Aushilfen beschäftigt,welche pro Jahr maximal 2200 Franken verdienen. 48
st.galler bauer 11 - 2010 jahresbericht 2009 Kontrollierte Betriebe, Beanstandungen, Entscheide Kontrolldienst KUT 2009 erfüllten im Kanton St.Gallen 4015 Betriebe die Anforderungen für den ökologischen Leistungsnachweis (ÖLN). Davon wurden 417 Betriebe oder rund zehn Prozent als Betriebe anerkannt, die nach den Richtlinien des biologischen Landbaus produzieren. 2947 Betriebe erfüllten im Berichtsjahr mit einer oder mehreren Tierkategorien die Bedingungen für den regelmässigen Auslauf im Freien (RAUS) und 1446 Betriebe jene für die Einhaltung der Regeln der besonders tierfreundlichen Stallhaltungssysteme (BTS). Kontrolltätigkeit 2009 wurden im Auftrag des kantonalen Landwirtschaftsamtes St.Gallen alle neu eingestiegenen ÖLN-Betriebe, alle Betriebe mit einer Beanstandung im Jahr 2008 sowie die restlichen ÖLN-Betriebe mindestens alle 4 Jahre vom Kontrolldienst KUT kontrolliert. Zusammen mit den Label-Kontrollen wurden rund 3084 Betriebe überprüft. In diesen 3084 kontrollierten Betrieben inbegriffen sind die unangemeldeten RAUS- und Label-Kontrollen, die auf zwanzig Prozent der RAUS-Betriebe durchgeführt wurden. Um die Kontrolleure auf ihren Einsatz vorzubereiten, wurden sie an zwei Ausbildungstagen nach dem Spezialistenprinzip ausgebildet. Jeder Kontrolleur darf nur in jenen Bereichen eingesetzt werden, für die er auch speziell ausgebildet worden ist. Damit die Kontrolleure ihre Erfahrungen während des Kontrolljahres miteinander austauschen können, wurde ein Erfahrungsaustausch durchgeführt. Drei Kontrolleure nahmen an einem Tierschutzkurs für Geflügel und Kaninchen teil.Alle Kontrolleure besuchten eine Weiterbildung im Bereich Tierschutz. Die vier neuen Kontrolleure wurden an drei zusätzlichen Ausbildungstagen instruiert. Danach begleiteten sie einen erfahrenen Kontrolleur bei den Kontrollen. Die 39 eingesetzten Kontrolleure für ÖLN-Gesamtbetriebskontrollen und drei Rebbaukontrolleure leisteten im Kanton St.Gallen insgesamt 5800 Arbeitsstunden (Kontrolle, Büro) und legten 77 244 Kilometer zurück. Bereits seit acht Jahren überprüft der Kontrolldienst KUT die Einhaltung der Vorschriften der Ökoqualitätsverordnung (ÖQV) für Hochstamm-Obstbäume. Für ökologisch wertvolle Hochstammobstgärten können zusätzlich Beiträge von bis zu 30 Franken je Baum ausgelöst werden. 234 Betriebe wurden dazu vom Kontrolldienst KUT besucht. Erstmals mussten die Nistgelegenheiten und Strukturelemente kontrolliert werden. Dies führte zu grossen Mehrarbeiten bei den Kontrollen. Landwirtschaftsbetriebe 2009 nach Regionen Region Beitragsberechtigte Bio- RAUS BTS Betriebe Betriebe in % Anzahl in % Anzahl in % St.Gallen-Gossau 505 26 5,1 365 72,3 219 43,4 Rorschach 138 17 12,3 94 68,1 72 52,2 Rheintal 349 12 3,4 231 66,2 112 32,1 Werdenberg 325 38 11,7 256 78,8 109 33,5 Sarganserland 422 34 8,1 327 77,5 115 27,3 See-Gaster 567 54 9,5 388 68,4 208 36,7 Toggenburg 1231 205 16,7 946 76,8 379 30,8 Wil 478 31 6,5 340 71,1 232 48,5 Kanton St.Gallen 4015 417 10,4 2947 73,4 1446 36,0 49
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