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Controller magazin 3/94<br />
diesem Grund wird ein Ansatz vorgestellt, <strong>de</strong>r die<br />
gewonnenen Erkenntnisse aus <strong>de</strong>n untersuchten<br />
Kostenstellen dahingehend verallgemeinert, daß<br />
ohne größeren Aufwand und explizite Untersuchung<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Kostenstellen eine Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemeinkosten auf die drei Gruppen<br />
möglich ist.<br />
2. 3 Folgerungen für eine Verallgemeinerung <strong>de</strong>r<br />
empirischen Untersuchung<br />
Abbildung 2 ver<strong>de</strong>utlicht die zu beantworten<strong>de</strong><br />
Frage, wie für eine beliebige Fertigungshauptkostenstelle<br />
die prozentuale Verteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />
ohne <strong>de</strong>taillierte Untersuchung <strong>de</strong>rselben<br />
bestimmt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Ziffer K (i) <strong>de</strong>r untersuchten Kostenstelle i und <strong>de</strong>r<br />
zugehörigen, empirisch gewonnenen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemeinkosten <strong>de</strong>r Kostenstelle i.<br />
Auf <strong>de</strong>r Abszisse sind die Werte <strong>de</strong>r Kennziffer K (i)<br />
von Kostenstelle i, auf <strong>de</strong>r Ordinate die prozentualen<br />
Anteile an <strong>de</strong>n Fertigungsgemeinkosten bezüglich<br />
<strong>de</strong>r jeweiligen Bezugsgröße, y (i, j) (j = 1,2, 3), aufgetragen.<br />
Die nach <strong>de</strong>r "Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r kleinsten<br />
Quadrate" ermittelten Regressionsgera<strong>de</strong>n sind <strong>de</strong>m<br />
Streuungsdiagramm dann am besten angepaßt, wenn<br />
die quadrierte Summe <strong>de</strong>r vertikalen Abstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
empirisch beobachteten Werte y (i, j) und <strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n<br />
Gera<strong>de</strong>n liegen<strong>de</strong>n Werten y* (i, j) (j = 1,2,3)<br />
minimal ist. eine Aussage über die Anpassungsgüte<br />
einer Regressionsgera<strong>de</strong>n an eine Punktwolke macht<br />
das Bestimmtheitsmaß R ^.<br />
Von <strong>de</strong>n acht in Abbildung 1 aufgelisteten Kostenstellen<br />
sind beispielhaft die Kostenstellen A, D und H<br />
mit <strong>de</strong>r jeweiligen prozentualen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemeinkosten auf einem Zahlenstrahl dargestellt.<br />
Je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re, noch nicht explizit untersuchte<br />
Kostenstelle X läßt sich zwar aufgrund <strong>de</strong>s Fertigungsablaufs,<br />
<strong>de</strong>r dort vorhan<strong>de</strong>nen Maschinen und<br />
<strong>de</strong>r von Menschen durchzuführen<strong>de</strong>n Arbeiten grob<br />
auf <strong>de</strong>m Zahlenstrahl einordnen. Exakte Aussagen<br />
über die prozentuale Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />
sind jedoch nicht möglich. Gelingt es,<br />
eine Kennziffer zu fin<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r sich die Lohnund/o<strong>de</strong>r<br />
Anlageintensität quantifizieren läßt, ist<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r bereits analysierten<br />
Kostenstellen ein Rückschluß auf die prozentuale<br />
Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten je<strong>de</strong>r<br />
beliebigen Kostenstelle X möglich.<br />
Anlagenintensive<br />
Kostenslelle<br />
H<br />
71,2/25,4/3,4<br />
Beliebige<br />
Kostenslelle<br />
Misch-<br />
Kostenstelle<br />
D<br />
Prozentuale Aurteilung<br />
Die allgemeine Form <strong>de</strong>r Regressionsgera<strong>de</strong>n, mit<br />
<strong>de</strong>nen für eine beliebige Kostenstelle die prozentuale<br />
Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten auf die<br />
genannten drei Gruppen möglich ist, lautet<br />
mit<br />
y*(i,j):<br />
a, b:<br />
K(i):<br />
y-(i,j) = a + b-K(i)<br />
prozentualer Anteil <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />
bezüglich <strong>de</strong>r Bezugsgröße j in Kostenstelle i,<br />
1 = 1: Bezugsgröße ist die Maschinenzeit,<br />
j = 2: Bezugsgröße ist <strong>de</strong>r Fertigungslohn,<br />
j = 3: Rest-Fenigungsgemeinkosten,<br />
Parameter <strong>de</strong>r Regressionsgera<strong>de</strong>n,<br />
einzusetzen<strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r Kennziffer.<br />
Aus Abbildung 3 ergeben sich mit Hilfe <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r kleinsten Quadrate die Regressionsgera<strong>de</strong>n<br />
Lohnintensive<br />
Kostenstelle<br />
? 47,7/43,7/8,6 1,9/94,2/3,9<br />
y*(i, 1) =<br />
51,207 + 13,396 k(i) und = 0,9801,<br />
y*(i. 2) =<br />
43,798 -13,032 K(i) und = 0,9821,<br />
y*(i. 3) =<br />
4,993 Für die - 0,363 Gültigkeit K(i) und <strong>de</strong>s aufgestellten = 0.0692.<br />
Abb. 2: Fragestellung für die Verallgemeinerung <strong>de</strong>r<br />
funktionalen Zusammenhangs<br />
Un t ersuch u ngsergebn isse<br />
zwischen Kennziffer K(i) und <strong>de</strong>r<br />
prozentualen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemein-kosten sprechen die nahe bei 1<br />
liegen<strong>de</strong>n Werte <strong>de</strong>s Bestimmtheitsmaßes für die<br />
bei<strong>de</strong>n ersten Regres-sionsgera<strong>de</strong>n. Die hohe Qualität<br />
<strong>de</strong>s Ergebnisses wird auch nicht durch das geringe<br />
Bestimmtheitsmaß <strong>de</strong>r dritten Regressionsgera<strong>de</strong>n<br />
beeinträchtigt, weil<br />
• nur etwa 5 % <strong>de</strong>r gesamten Fertigungsgemeinkosten<br />
nicht auf eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bezugsgrößen<br />
direkt zuor<strong>de</strong>nbar sind und<br />
• bei beliebigen Werten von K(i) unter Heranziehung<br />
<strong>de</strong>r drei Regressionsgera<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Summe immer<br />
100 % Fertigungsgemeinkosten verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
2. 4 Ein allgemeingültiges und standardisiertes<br />
Verfahren<br />
Ein Maß für die Anlagenintensität einer Kostenstelle<br />
ist die Höhe <strong>de</strong>r kalkulatorischen Abschreibungen<br />
<strong>de</strong>r Maschinen. Die Lohnintensität kommt durch die<br />
Höhe ihres Fertigungslohnes zum Ausdruck. Setzt<br />
man die bei<strong>de</strong>n Größen zueinan<strong>de</strong>r in Beziehung<br />
und logarithmiert diesen Quotienten, ergibt sich die<br />
Kennziffer:<br />
K (i) : = In<br />
kalkulatorische Abschreibungen <strong>de</strong>r<br />
Maschinen <strong>de</strong>r Kostenstelle i<br />
Fertigungslohn <strong>de</strong>r Kostenstelle i<br />
Die Diagramme in Abbildung 3 zeigen graphisch die<br />
Zusammenhänge zwischen <strong>de</strong>n Werten <strong>de</strong>r Kenn-<br />
156<br />
Mit diesem empirisch hochbestätigten Mo<strong>de</strong>ll ist eine<br />
explizite Untersuchung einzelner Kostenstellen zur<br />
Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten nicht mehr<br />
nötig. Man muß nur die Kennziffer K(i) für je<strong>de</strong><br />
Kostenstelle in obige Bestimmungsgleichung für y*<br />
(i, j) einsetzen, und man erhält eine direkte Zuordnung<br />
<strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten auf die drei<br />
Gruppen.