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Controller magazin 3/94<br />

Die Formeln sind durch die Vergabe <strong>de</strong>r Namen<br />

allgemeingültig. Nach Eingabe <strong>de</strong>r Formeln für das<br />

erste Produkt in <strong>de</strong>r ersten Kapazität kopiert man die<br />

Doppelspalte "nach rechts" für alle Kapazitäten.<br />

Danach kopiert man die Doppelzeile "nach unten" für<br />

je<strong>de</strong>s weitere Produkt.<br />

Die Schattenpreise in Zeile 11 wer<strong>de</strong>n schrittweise<br />

nach <strong>de</strong>n relativen Über(Unter-)belegungen korrigiert.<br />

Diese Quotienten wer<strong>de</strong>n mit einem Korrekturbeiwert<br />

in Zeile 10 multipliziert. Die Berechnung in<br />

Zeile 11 erfolgt rekursiv:<br />

Der neue Schattenpreis P ergibt sich aus <strong>de</strong>m alten,<br />

<strong>de</strong>m das rechnerische Produkt aus relativer<br />

Ül>erbelegung und Korrekturbeiwert addiert wird.<br />

Eine logische Funktion WENN in Zeile 11 enthält<br />

drei durch Semikolon getrennte Ausdrücke. Im<br />

ersten Ausdruck steht eine Bedingung. Ist diese<br />

wahr, so wird <strong>de</strong>r Ausdruck im zweiten Abschnitt<br />

berechnet und in die Zelle eingesetzt, sonst aber <strong>de</strong>r<br />

Ausdruck im dritten Abschnitt. (In <strong>de</strong>n strukturierten<br />

Programmiersprachen entspricht <strong>de</strong>r WENN-<br />

Funktion die Kontrollstruktur IF. THEN. ELSE.)<br />

Hier wird im zweiten Ausdruck <strong>de</strong>r Schattenpreis P<br />

um das rechnerische Produkt <strong>de</strong>s Korrekturt)eiwerts<br />

über <strong>de</strong>r Zelle mit <strong>de</strong>m (Quotienten (Belegung -<br />

Kapazität) / Kapazität korrigiert. Im ersten Ausdruck<br />

wird nach <strong>de</strong>r gleichen Formel dieser korrigierte<br />

Schattenpreis ebenfalls errechnet. Die Bedingung ist<br />

dann wahr, wenn er größer als Null bleibt. Dann<br />

wird <strong>de</strong>r so korrigierte Schattenpreis in die Zelle<br />

eingetragen, sonst aber wird <strong>de</strong>r Schattenpreis auf<br />

Null gesetzt. (Fall <strong>de</strong>r Unterbelegung.)<br />

Diese WENN-Funktion sichert also die Nicht-<br />

Negativität <strong>de</strong>s Schattenpreises.<br />

Lei<strong>de</strong>r kann man die Schattenpreise bei <strong>de</strong>r ersten<br />

Bearh)eitung nicht auf einen günstigen Startwert<br />

setzen, weil man dazu die Formel überschreiben<br />

müßte.<br />

Mit <strong>de</strong>r Speicherung <strong>de</strong>r ersten Ergebnisse bleiben<br />

dann aber die Schattenpreise erhalten, so daß<br />

Revisionsläufe von diesen Werten aus mit <strong>de</strong>r<br />

Iteration beginnen; die Rechenzeiten wer<strong>de</strong>n daher<br />

erheblich kleiner, wenn man nicht zu hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Rechengenauigkeit <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

stellt.<br />

In ähnlicher Form arbeitet die WENN-Formel für die<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Mengen:<br />

In <strong>de</strong>r Zeile 17,19 usw. und <strong>de</strong>r Spalte 5 wer<strong>de</strong>n die<br />

Mengen nur dann berechnet und auf einen positiven<br />

Wert gesetzt, wenn die Opportkosten kleiner sind als<br />

<strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrages; sonst<br />

aber auf Null.<br />

Die Menge selbst ergibt sich aus <strong>de</strong>r Gleichung (3).<br />

Der Kem <strong>de</strong>s Programms beseht daher aus diesen<br />

logischen WENN-Funktionen. Neben <strong>de</strong>r dualen<br />

Bedingung, <strong>de</strong>r Gleichheit von Opportkosten und<br />

Grenz-DB für alle zugelassenen Produkte, sichern sie<br />

die Einhaltung <strong>de</strong>r Karush-Kuhn-Tucker-Bedingungen<br />

und damit die Optimalität.<br />

Die Korrekturbeiwerte sind nach <strong>de</strong>n Größenordnungen<br />

<strong>de</strong>r erwarteten Schattenpreise zu disponieren;<br />

eine hohe Maßzahl für diese erlaubt einen<br />

höheren Korrekturbeiwert und umgekehrt.<br />

Zur Berechnung schaltet man unter <strong>de</strong>m Kommando<br />

Zusätze von MULTIPLAN die Iteration ein und die<br />

Sofortrechnung ab.<br />

Im Feld En<strong>de</strong>kriterium setzt man die t)etreffen<strong>de</strong><br />

Zelle ein. Im Beispiel ist das Z13S5. Anstelle <strong>de</strong>s<br />

ZÄHLER kann man dort das Genauigkeitskriterium<br />

DELTAO kleiner etwa 0,01 eintragen. Mit <strong>de</strong>r Taste<br />

F4 startet man dann die Berechnung.<br />

Am Verlauf eines berechneten Schattenpreises sieht<br />

man sehr schnell, ob sein Korrekturbeiwert zu hoch<br />

ist: Springt dieser Wert heftig hin und her, dann muß<br />

man <strong>de</strong>n Korrekturbeiwert verkleinern; eine geringfügige,<br />

gedämpfte Schwingung nützt aber <strong>de</strong>r<br />

Rechenzeit.<br />

Die Tabellenprogramme arbeiten interpretativ und<br />

daher langsam. Berechnung im Arbeitsausschnitt auf<br />

<strong>de</strong>m Bildschirm wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m ständig in ASCII-<br />

Co<strong>de</strong> zur Ausgabe am Schirm gewan<strong>de</strong>lt. Man kann<br />

diese Wandlung vermei<strong>de</strong>n, wenn man vor <strong>de</strong>r Taste<br />

F4 alle Rechenfel<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Bildschirm rückt.<br />

Das BASIC-Programm<br />

In Tabellenprogrammen ist <strong>de</strong>r Ablauf von<br />

Berechnungsfolgen vom Programm geregelt. Der<br />

Benutzer kann <strong>de</strong>n Ablauf nur bedingt durch die<br />

Anordnung <strong>de</strong>r Rechenfel<strong>de</strong>r beeinflussen. Der<br />

Programmierer einer Programmiersprache hat<br />

dagegen <strong>de</strong>n Ablauf voll in <strong>de</strong>r Hand, und dieser ist<br />

im Text <strong>de</strong>s (Quellenprogramms zu verfolgen.<br />

Kompilierte Programme laufen erheblich schneller ab<br />

als die interpretieren<strong>de</strong>n Tabellenprogramme und es<br />

empfiehlt sich daher, für umfangreiche Aufgabenstellungen<br />

<strong>de</strong>n Algorithmus in einer kompilierbaren<br />

Sprache zu programmieren.<br />

Das QUICK-BASIC-Programm Abb. 3 kann unmittelbar<br />

mit <strong>de</strong>m QUICK-BASIC-lnterpreter QBASIC.EXE<br />

gestartet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r zum Lieferumfang <strong>de</strong>s MSDOS<br />

5 und 6 gehört.<br />

Das Programm stellt daher eine exakte Definition <strong>de</strong>s<br />

Algorithmus dar. Es kann in je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Programmiersprache<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Demonstration enthält es die Daten in DATA-<br />

Anweisungen für 12 Produkte in 6 Kapazitäten. Für<br />

die praktische Anwendung empfiehlt es sich, die<br />

Daten zeilenweise in einem Tabellenprogramm zu<br />

erfassen, zunächst die Kapazitätsdaten und danach<br />

zeilenweise die Produkte. Diese Tat)elle wird dann<br />

als ASCII-Datei mit <strong>de</strong>m Trennzeichen Komma<br />

ausgegeben und kann in bekannter Weise durch<br />

BASIC-Anweisungen eingelesen wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Ergebnisse gibt man in einer gleichen, aber erweiterten<br />

ASCII-Datei aus, die unmittelbar wie<strong>de</strong>r in das<br />

Tah)ellenprogramm eingelesen wird, um die Erget)-<br />

nisse sichtbar zu machen und die Daten für die<br />

nächste Planungsrun<strong>de</strong> abzuän<strong>de</strong>rn.<br />

Das Programm stellt zunächst die unbeschränkte<br />

Lösung her und setzt die Mengen auf Werte, bei<br />

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