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B 12688 F;<br />

Management Service Verlag<br />

Gauting/München<br />

ISSN 0939-0359<br />

conirol<br />

Sammelstelle für Arbeitsergebnisse<br />

aus <strong>de</strong>r Controller-Praxis<br />

Controlling-Anwendungen im Management<br />

Albrecht Deyhle<br />

"Variable und fixe Kosten"<br />

127<br />

Hans-Hermann Böhm<br />

Iterative Berechnung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten von Kapazitätsnutzungen<br />

128<br />

Eckhart Peters<br />

SAP - Die Anbindung <strong>de</strong>r Kostenrechnung an die Finanzbuchhaltung<br />

Impressum<br />

137<br />

144<br />

Hans-Peter Metzler<br />

Controlling gehört "unter die Leute"...<br />

145<br />

Uwe Hannig<br />

Die Renaissance <strong>de</strong>r Management-Informationssysteme<br />

151<br />

Albert Christmann<br />

Alternativen zur traditionellen Gemeinkostenschlüsselung<br />

Uwe Struckmeier<br />

Ziele und Rahmenbedingungen eines Executive Information System (EIS)<br />

154<br />

162<br />

Otto Waibel<br />

Controlling bei <strong>de</strong>r Vorarlberger Kraftwerke AG<br />

168<br />

David Gill<br />

175<br />

"English - African": Back To School By The Mountains of The Moor<br />

Hartmut Volk<br />

Zeitkrankheit Streß - unheilbar ist sie nicht<br />

178<br />

181<br />

Literaturforum


MIKsolution<br />

MIKsolution<br />

bei Hipp<br />

Qualitätsstrategie<br />

mit Bioanbau<br />

und MIS<br />

MIK-EIS<br />

MIK-REPORT i<br />

Das Unternehmen<br />

Das Familienunternehmen Hipp in<br />

Pfaffenhofen wur<strong>de</strong> 1932 gegrün<strong>de</strong>t<br />

und zählt heute in seinen<br />

wichtigsten Geschäftsfel<strong>de</strong>m<br />

Kin<strong>de</strong>rnahrung und Fertiggerichte<br />

zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Unternehmen<br />

im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum.<br />

<strong>Als</strong> Hersteller von wohlschmecken<strong>de</strong>n<br />

und gesun<strong>de</strong>n Lebensmitteln<br />

- im Einklang mit <strong>de</strong>r<br />

Natur - beschäftigt sich Hipp als<br />

Pionier seit über 30 Jahren mit<br />

<strong>de</strong>m organisch-biologischen Anbau.<br />

Es wer<strong>de</strong>n rund 300 Produktvarianten<br />

im In- und Ausland angeboten.<br />

Mit etwa 1000 Mitarbeitern<br />

wur<strong>de</strong> 1993 ein Jahresumsatz<br />

von 300 Mio. DM erwirtschaftet.<br />

Vielfaltige Graphikvarianten<br />

wer<strong>de</strong>n per Knopfdruck erieugt<br />

Ausgangssituation<br />

ü M U l<br />

Nach<strong>de</strong>m 1990 eine strategische<br />

Neuausrichtung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />

stattfand, war <strong>de</strong>r Weg zur<br />

Einführung eines Management-<br />

Informationssystems (MIS) für die<br />

Planung und Erfolgskontrolle in<br />

<strong>de</strong>n einzelnen strategischen Geschäftsfel<strong>de</strong>rn<br />

vorbereitet. Nach<br />

anfänglichen Erfolgen mit üblichen<br />

PC-Programmen für Tabellenkalkulation<br />

und Datenbanken<br />

wur<strong>de</strong> jedoch schnell erkannt,<br />

daß für ein ganzheitliches Informationssystem<br />

eine professionelle<br />

Lösung mit vertretbarem Wartungsaufwand<br />

und mehrdimensionaler<br />

Betrachtungsweise gefun<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n mußte.<br />

Willi Kothmeier,<br />

Leiter Controlling,<br />

Firma Hipp in Pfaffenhofen/Ilm<br />

Systemrealisierung<br />

Im Frühjahr 1992 wur<strong>de</strong> MIKsolution<br />

in <strong>de</strong>r DOS-Version TZ-INFO<br />

durch <strong>de</strong>n MIK-Vertriebspartner<br />

ISM im Hause Hipp präsentiert<br />

Man war sich schnell einig, daß<br />

dies das optimale Instrument für<br />

die Abbildung <strong>de</strong>r strategischen<br />

Geschäftsfel<strong>de</strong>r sei. Wesentliche<br />

Kriterien waren <strong>de</strong>r hohe Bedienungskomfort<br />

und die übersichtliche<br />

grafische Darstellung.<br />

Graphikunterstiitzung<br />

In kürzester Zeit wur<strong>de</strong>n eine stufenweise<br />

Kun<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckungsbeitragsrechnung<br />

konzipiert, die<br />

Strukturen von GuV und Bilanz zu<br />

einem geschlossenen Kennzahlensystem<br />

ausgebaut und eine<br />

Lösung für die Konsolidierung <strong>de</strong>r<br />

Produktions- und <strong>de</strong>r Vertriebsgesellschaft<br />

gefun<strong>de</strong>n. Mit Hilfe<br />

<strong>de</strong>r Entwicklungsumgebung MIK-<br />

GENERATOR realisierte die Schiffelholz<br />

Unternehmensberatung<br />

die Datenstrukturen. Mit Auslieferung<br />

<strong>de</strong>s MIK-Anwendungssystems<br />

im November 1992 stan<strong>de</strong>n<br />

die Schnittstellendateien bereit,<br />

und es konnten sofort Analysebereiche<br />

mit <strong>de</strong>n Istdaten<br />

mehrerer Jahre gefüllt wer<strong>de</strong>n.<br />

Einführung<br />

Nach<strong>de</strong>m die ersten Hemmschwellen<br />

bei <strong>de</strong>r Einführung<br />

überwun<strong>de</strong>n waren, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />

Anwen<strong>de</strong>rn sowohl im Produktmanagement<br />

als auch in Geschäftsleitung<br />

und Vertrieb <strong>de</strong>r<br />

Nutzen <strong>de</strong>r geschlossenen MIS-<br />

Lösung bewußt. Dank mehrdimensionaler<br />

Betrachtungsweise und<br />

<strong>de</strong>r enormen Schnelligkeit können<br />

nun in kürzester Zeit anspruchsvolle<br />

Analysen über die Entwicklung<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nabsätze bis hin zu<br />

<strong>de</strong>n Deckungsbeiträgen in einzelnen<br />

Geschäftsfel<strong>de</strong>rn bewältigt<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Heutige Situation<br />

Das Hipp-MIS auf <strong>de</strong>r Basis von<br />

MIKsolution ist auf einem PC-<br />

Netzwerk installiert und wird von<br />

30 Anwen<strong>de</strong>rn regelmäßig genutzt<br />

Die Datenaktualisierung<br />

fin<strong>de</strong>t monatlich statt. Mit <strong>de</strong>r<br />

zwischenzeitlich erworbenen Entwicklungsumgebung<br />

MIK-GENE­<br />

RATOR wur<strong>de</strong>n ohne externe Hilfe<br />

ein Marketing-Informationssystem<br />

mit Nielsen-Marktdaten<br />

und ein Kostenstellen-Informationssystem<br />

entwickelt und eingeführt.<br />

Die Systementwicklung<br />

und Systembetreuung liegt im<br />

Verantwortungsbereich <strong>de</strong>s Controlling,<br />

zwei Mitarbeiter wur<strong>de</strong>n<br />

in <strong>de</strong>r Anwendung von MIK-Produkten<br />

geschult und betreuen die<br />

realisierten Anwendungen heute<br />

MIK-INPUT<br />

MIK-INFO<br />

TZINFO<br />

MIKPLAN+<br />

MIK-INTERFACE<br />

MIK-WEEKS+OAYS<br />

überwiegend selbständig. Zu <strong>de</strong>n<br />

Aufgaben <strong>de</strong>r MIKsolution-Spezialisten<br />

im Controlling gehört<br />

auch die Entwicklung von Standardberichten<br />

und individuellen<br />

Auswertungen, die mit Hilfe <strong>de</strong>s<br />

Moduls MIK-REPORT erzeugt<br />

wer<strong>de</strong>n,<br />

Zusammenfassung<br />

Hipp ist davon überzeugt, daß die<br />

strategische Be<strong>de</strong>utung von funktionieren<strong>de</strong>n<br />

Management-Informationssystemen<br />

nicht unterschätzt<br />

wer<strong>de</strong>n darf Mit <strong>de</strong>r Unterstützung<br />

von geeigneten<br />

Planungs-, Analyse- und Berichtsfunktionen<br />

können Entscheidungen<br />

sowohl in qualitativer als<br />

auch in zeitlicher Hinsicht wesentlich<br />

verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />

IVIIK<br />

TZ-INFO und MIK-GENERATOR<br />

sind Produkte <strong>de</strong>r<br />

MIK - Gesellschaft<br />

für Management<br />

und Informatik mbH,<br />

Konstanz<br />

Seestraße 1<br />

D 78464 Konstanz<br />

Telefon 0 75 31 - 98 35 -0<br />

Telefax 0 75 31 -6 70 80


Controller magazin 3/94<br />

t<br />

"VARIABLE UND FIXE KOSTEN"<br />

Diese Ausdrucksweisen im Rechnungswesen gehören zu Grabe getragen. An<strong>de</strong>rnfalls wird die<br />

praktische wie wissenschaftliche Kostenrechnung niemals das erreichen, was <strong>de</strong>r Grundauftrag<br />

eines Controllers ist: Dem Management u.a. Kostentranspaijenz zu bieten.<br />

Wenn wir die Struktur <strong>de</strong>s Produkts meinen - Stückliste und Arbeitsplan - dann sagten wir an <strong>de</strong>r<br />

Controller Aka<strong>de</strong>mie bisher Grenzkosten. Die Mathematik war Patentante. Dafür empfehlen wir<br />

jetzt das Wort Produkt-kosten (Pro-Ko). Es ist das kostenmäßige Spiegelbild jener Aktivitäten, die<br />

das extern <strong>de</strong>m Markt zu verkaufen<strong>de</strong> Produkt physisch herstellen. Dies gilt auch für ein<br />

Dienstleistungsprodukt. Aktivitäten im organisatorischen Gehäuse, die regieführend wirken,<br />

hießen - da es periodische Aktivitäten sind - "Fixkosten". Dafür sagen wir jetzt Strukturkosten<br />

(Stru-Ko). Diese Re<strong>de</strong>- und Denkweise umfaßt immer schon das, was heute gerne mit Activity<br />

Based Cost bezeichnet wird. Auch die Bezeichnung "analytische Kostenplanung" hat stets schon<br />

dasselbe gemeint.<br />

Statt Grenzkosten respektive Proportionalkosten sagen viele! Kollegen auch "variable Kosten". Die<br />

meisten meinen aber mit "variabel" in Wirklichkeit die Kosten-Beeinflußbarkeit o<strong>de</strong>r die<br />

Verän<strong>de</strong>rbarkeit von Kosten durch Entscheidungen und nic^t die Art <strong>de</strong>r Verwendung von z. B.<br />

Zeit für Produkterstellung (Proko) o<strong>de</strong>r für Regie (Struko).<br />

Selbstverständlich sind Entscheidungen zu fin<strong>de</strong>n sowohl was die Produkt- wie was die<br />

Strukturkosten betrifft. Eine Re<strong>de</strong>weise wie "Fixkosten S(;ien doch nicht so fix" heißt dann:<br />

"Strukturkosten sind durch rechtzeitige Wirkung auf koslentreiben<strong>de</strong> Faktoren beeinflußbar/<br />

beherrschbar zu machen"; vor allem die leistungsmengeninduzierten (Imi) Struko.<br />

O<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spruch "die variablen Kosten seien nicht so variabel" heißt: Nicht alle Elemente <strong>de</strong>r<br />

Produktkosten sind bei schwanken<strong>de</strong>r Auslastung so schnell im Ist zu beeinflussen, wie es die<br />

Kostenverbrauchsfunktion nach Stückliste und Arbeitsplan planmäßig vorsieht. Das ist <strong>de</strong>r normale<br />

Fall <strong>de</strong>r Abweichung, <strong>de</strong>r kostentreiben<strong>de</strong> Wirkung hat - ijnd zwar im Strukturkostenkomplex.<br />

Nicht gegensteuerungsfähige Abweichungen erhöhen die Strukturkosten. Nur eben nicht als<br />

Budget, son<strong>de</strong>rn als Abweichung. Die Kostenformel für lineiaren Kostenverlauf muß also heißen:<br />

K (x) = mx + t ± A t.<br />

Zum Zweck <strong>de</strong>s Erzeugens von Transparenz müssen sowohl rodukt- wie Strukturkosten erfaßbar<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n - möglichst relativ einzeln je Produkt, Kositenstelle, Kun<strong>de</strong>, Region o<strong>de</strong>r relativ<br />

einzeln für bestimmte Prozesse. Innerbetriebliche Leistungsverrechnung heißt, Kosten <strong>de</strong>m<br />

Gemeinkosten-Dunkel zu entreißen und sie möglichst einzeln zuor<strong>de</strong>nbar zu machen. Was man<br />

dann weiß - hab's erfaßt jetzt - macht einen als Veranlasset heiß für Maßnahmen, die entwe<strong>de</strong>r<br />

die Struktur <strong>de</strong>s Produkts o<strong>de</strong>r jene <strong>de</strong>s organisatorischen Gehäuses verän<strong>de</strong>rn.<br />

Wenn Sie sehr verehrte(r) Leser/Leserin, jetzt auch Ihr rechtes Gehirn eingeschaltet haben, müßten<br />

Sie ständig bei diesem kurzen Text - links "hirnig" gelesen - Zugleich einen Würfel gesehen haben.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr .<br />

Dr. A. Deyhle<br />

127


Controller magazin 3/94<br />

ITERATIVE BERECHNUNG<br />

DER OPPORTUNITÄTS-<br />

KOSTEN VON KAPAZITÄTS­<br />

NUTZUNGEN<br />

mit Tabellen-Kalkulationsprogrammen<br />

von Hans-Hermann Böhm, Karlsruhe<br />

Für die simultane Berechnung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

für mehrere Teil-Kapazitäten mit verbun<strong>de</strong>nen<br />

Erlösen wird ein einfaches und leicht verständliches<br />

Verfahren mitgeteilt. Es ist in Tabellen-<br />

Kalkulationsprogrammen zu implementieren. Für<br />

umfangreichere Aufgatjenstellungen wird außer<strong>de</strong>m<br />

ein QUICK-BASIC-Programm mitgeteilt, das in alle<br />

höheren Programmiersprachen übertragen wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

Opportunitätskosten treten nur dann auf, wenn bei<br />

<strong>de</strong>r Verwendung von Ressourcen, z. B. eines<br />

kapazitätsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Potentialfaktors, auf an<strong>de</strong>re<br />

nützliche Verwendungen verzichtet wer<strong>de</strong>n muß,<br />

sonst sind sie Null.<br />

Wir fragen hier, welcher Wertverzehr durch die<br />

Verwendung <strong>de</strong>r Nutzungszeit einer Teil-Kapazität<br />

im Betrieb veranschlagt wer<strong>de</strong>n muß, <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n<br />

erzwungenen Verzicht auf die Produktion an<strong>de</strong>rer<br />

Aktivitäten eintreten wird.<br />

Wir bewerten daher die Nutzungszeit nach <strong>de</strong>m<br />

Opportunitätskostenprinzip.<br />

Die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>r Auftragsausführung<br />

sind wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>r<br />

Preisuntergrenzen. " Sie sind weiterhin wesentlicher<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r Verrechnungspreise im Sinne von<br />

Lenkpreisen.<br />

Unter kostentheoretischem Aspekt sind sie die<br />

Bewertungen <strong>de</strong>r Nutzungen (Belegungszeiten) aller<br />

Potentialfaktoren, welche die Kapazitäten bil<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>s<br />

Raumes, <strong>de</strong>r Anlagen und <strong>de</strong>r Art)eitskräfte. ^' Wegen<br />

<strong>de</strong>s intervallfixen Verlaufs ihrer Kosten sind an<br />

Potentialfaktoren Grenzkosten nicht sinnvoll<br />

ableitbar; diese sind in <strong>de</strong>n Intervallen Null. Die<br />

Opportunitätskosten sind die relevanten Kosten<br />

sowohl <strong>de</strong>r absatzwirtschaftlichen als auch <strong>de</strong>r<br />

produktionswirtschaftlichen " Entscheidungen über<br />

die Verwendung <strong>de</strong>r Nutzungszeiten.<br />

Dipl.-Ing. Hans-Hermann Böhm, Unternehmensberater<br />

i. R., Lehrbeauftragter a. d.<br />

FH Pforzheim, 76228 Karlsnjhe-Bergwatd,<br />

Elsa-Brändström-Str. 13. Tel 0721 -4722 78<br />

Nur unter mehreren notwendigen, die praktische<br />

Anwendung dieses Satzes erheblich einschränken<strong>de</strong>n<br />

Bedingungen wer<strong>de</strong>n die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r<br />

Nutzungszeiten <strong>de</strong>r Höhe nach <strong>de</strong>n durchschnittlichen<br />

intervallfixen Kosten <strong>de</strong>s Potentialfaktors gleich;<br />

dann sind die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r Perio<strong>de</strong><br />

gleich <strong>de</strong>n von Erich Gutenberg <strong>de</strong>finierten Nutzkosten.<br />

" Die Nutzkosten sind ein Spezialfall <strong>de</strong>r<br />

Opportunitätskosten.<br />

Damit ist die Bestimmung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

eine Hauptaufgabe <strong>de</strong>r Kostenrechnung zur Vorbereitung<br />

von Entscheidungen.<br />

Metho<strong>de</strong>n zur Bestimmung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

Sie sind in einfachen Fällen aus <strong>de</strong>n Deckungsbeiträgen<br />

von Lohnarbeiten abzuleiten o<strong>de</strong>r aus<br />

<strong>de</strong>n Preisen von selbst übernommenen Fremdbearbeitungen<br />

(Opportunitätserlösen) und <strong>de</strong>n<br />

eigenen variablen Kosten.<br />

Eine sehr einprägsame, leicht zu <strong>de</strong>monstrieren<strong>de</strong><br />

Metho<strong>de</strong> ist die Aufstellung von Rangfolgen nach<br />

<strong>de</strong>r Kennziffer <strong>de</strong>s engpaßbezogenen (spezifischen,<br />

relativen) Deckungsbeitrags."<br />

Lei<strong>de</strong>r versagt diese Metho<strong>de</strong> im Falle mehrfacher<br />

"Engpässe" - vollbelegter Teil-Kapazitäten - trut<br />

verbun<strong>de</strong>nen Erlösen.<br />

Bekanntlich wird für diesen Fall seit längerer Zeit die<br />

Anwendung <strong>de</strong>r Linearen Optimierung (Lineare<br />

Planungsrechnung; LP) empfohlen. Hans-Martin<br />

Schönfeld teilt in seinem Beitrag zum Handbuch <strong>de</strong>r<br />

Kostenrechnung mit, die LP habe sich in <strong>de</strong>n USA als<br />

Instrument zur Bestimmung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

"eingebürgert". *' Bei uns kann davon bisher keine<br />

Re<strong>de</strong> sein; noch immer besteht gegenüber <strong>de</strong>r LP eine<br />

weit verbreitete Abneigung. Nun eignen sich lineare<br />

Betriebsmo<strong>de</strong>lle zwar sehr gut zur Mo<strong>de</strong>llierung<br />

produktionswirtschaftlicher Strukturen. Zur<br />

128


Controller magazin 3/94<br />

Mo<strong>de</strong>llierung absatzwirtschaftlicher Probleme eignen<br />

sie sich dagegen nur wenig.<br />

Nichtlineare Funktionen <strong>de</strong>s Deckungsbeitrags<br />

nach <strong>de</strong>n Mengen treten auf:<br />

1) Bei allen aktiven absatzpolitischen Maßnahmen<br />

zur Absatzsteigerung.<br />

2) Bei allen fertigungswirtschaftlichen Maßnahmen<br />

zur Produktionssteigerung durch intensitätsmäßige<br />

Anpassung. |<br />

In Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>r Linearen Optimierung muß man<br />

solche Funktionen stückweise linearisieren. Mo<strong>de</strong>lle<br />

und Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r konvexen Optimierung gestatten<br />

es jedoch, diese Funktionen direkt abzubil<strong>de</strong>n. Der<br />

totale Deckungsbeitrag wird hier im einfachsten Fall<br />

eine quadratische Funktion <strong>de</strong>r Mengen und die<br />

Metho<strong>de</strong>n zur Optimierung wer<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r<br />

Bezeichnung "Quadratische Optimierung" zusammengefaßt.<br />

Neuerdings wen<strong>de</strong>t sich daher das Interesse <strong>de</strong>r<br />

Quadratischen Optimierung zu, <strong>de</strong>r einfachsten<br />

Form <strong>de</strong>r nichtlinearen, konvexen Optimierung. "<br />

Hier genügt es, als Daten <strong>de</strong>r absatzwirtschaftlichen<br />

Optionen einen Ausgangspunkt <strong>de</strong>s Grenz-<br />

Deckungsbeitrages für eine Grundplanmenge<br />

einzuführen und außer<strong>de</strong>m die Rate <strong>de</strong>r Abnahme<br />

<strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrags bei Zunahme <strong>de</strong>r<br />

Absatzmenge.<br />

Für die Quadratische Optimierung existieren nicht<br />

nur seit langem veröffentlichte Rechnerprogramme,<br />

son<strong>de</strong>m seit einiger Zeit auch Module in kommerziell<br />

verfügbaren Optimierungspaketen. In <strong>de</strong>r<br />

Anwendung sind sie aber anspruchsvoller als die<br />

Software <strong>de</strong>r LP und es ist nicht zu erwarten, daß<br />

diese Instrumente eine weite Anwendung fin<strong>de</strong>n, ehe<br />

nicht die Praxis mit <strong>de</strong>r LP vertrauter wird.<br />

Bereits am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r fünfziger Jahre wur<strong>de</strong> nun von<br />

Hildreth und d'Esopo ein einfaches Verfahren veröffentlicht,<br />

das in asymptotischer Iteration quadratische<br />

Probleme löst, allerdings nur mit <strong>de</strong>r Einschränkung<br />

auf strikt <strong>de</strong>finite Quadratische Formen.<br />

Übersetzt in die Sprache <strong>de</strong>r Ökonomen: Man muß<br />

bei allen Aktivitäten eine Skala für die Abnahme <strong>de</strong>s<br />

Grenz-Deckungsbeitrags (Grenznutzens) einführen<br />

und kann daher die einfachen Aktivitäten <strong>de</strong>r<br />

Linearen Optimierung nicht verarbeiten; dazu könnte<br />

man diese allerdings durch eine kleine Zahl für die<br />

Abnahme <strong>de</strong>s Grenzbeitrags verzerren.<br />

Nun fin<strong>de</strong>n aber gera<strong>de</strong> die absatzwirtschaftlichen<br />

Situationen, wie etwa monopwlähnliche Angebotsformen,<br />

beson<strong>de</strong>rs aber <strong>de</strong>r Einsatz von werben<strong>de</strong>n<br />

Instrumenten einen adäquaten Ausdruck in <strong>de</strong>n<br />

Planungsmo<strong>de</strong>llen nur dann, wenn man eine Skala<br />

abnehmen<strong>de</strong>n Grenz-Deckungsbeitrags (Verän<strong>de</strong>rungs-Deckungsbeitrags)<br />

einführt. Diesen Fall<br />

beherrscht die iterative Metho<strong>de</strong> von Hildreth und<br />

d'Esopo durchaus.<br />

Ich stelle hier eine analytisch vereinfachte und damit<br />

wesentlich leichter zu verstehen<strong>de</strong> Version vor, die<br />

allerdings an die Datenverarbeitung erheblich höhere<br />

Ansprüche stellt, als diejenigen, welche H. u. E.<br />

damals stellen konnten:<br />

Die Bedingungen <strong>de</strong>r quadratischen Optimierung<br />

Wir kömea die Funktion <strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrags<br />

durch eine lineare Funktion beschreiben:<br />

(1)<br />

g = gh - q * X ; dim G/M<br />

Darin sind gh <strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-<br />

Deckungsbeitrags für die Menge Null und q die<br />

Abnahme <strong>de</strong>s Grenz-DB für je<strong>de</strong> zuwachsen<strong>de</strong><br />

Mengeneinheit. (In einem Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r LP wäre gh<br />

gleich <strong>de</strong>m konstanten Stückbeitrag c imd q wäre<br />

Null.)<br />

Der DB selbst wird dann durch eine quadratische<br />

Funktion beschrieben:<br />

D = gh*x- l/2*x*q*x; dim G/Z 13)<br />

Wenn z. B. für ein monopolistisches Angebot eine<br />

lineare Preis-Absatz-Beziehung vorliegt,die durch<br />

einen Höchstpreis ph und eine Sättigungsmenge xs<br />

bestimmt ist<br />

= ph - ph/xs * X,<br />

dann ist <strong>de</strong>r Umsatzerlös<br />

J = ph*x +x* ph/xs * X,<br />

mit kv für die variabelen Kosten <strong>de</strong>r DB<br />

3 = U-kv*x<br />

und <strong>de</strong>r Grenz-Deckungsbeitrag (Grenzerfolg)<br />

j = (ph - kv) - 2 * ph/xs * X.<br />

Damit ist i i Gleichung (1) für gh die Differenz ph -<br />

kv und füi! q <strong>de</strong>r Ausdruck 2 * ph/xs einzusetzen.<br />

(Ich gebe v^reiter unten ein allgemein anwendbares<br />

Rezept zur Abschätzung <strong>de</strong>r Parameter an.)<br />

Tritt kein Engpaß auf, so wird für alle Produkte das<br />

unbeschränkte Optimum erreicht, wenn die Grenzerfolge<br />

Null wer<strong>de</strong>n. Aus (1) folgt für die Menge:<br />

gh/q.<br />

Stehen jedoch die für diese Menge erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Kapazitäten nicht zur Verfügung, so müssen Einschränkungen<br />

vorgenommen wer<strong>de</strong>n, um die Bedingung<br />

<strong>de</strong>r Bedarfs-Deckung (Zulässigkeit) einzuhalten.<br />

Wir führen dazu Opportunitätskosten ein, um<br />

nicht nur irgend eine realisierbare Einschränkung<br />

zu erreichen, son<strong>de</strong>m eine wirtschaftlich optimale<br />

(effiziente) Einschränkung. Die Opportunitätskosten<br />

<strong>de</strong>r Prodqkte müssen dazu aus <strong>de</strong>n Schattenpreisen<br />

<strong>de</strong>r Kapazitätsnutzungen berechnet wer<strong>de</strong>n, mit<br />

ihnen "abgestimmt" wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Schattenpreis für die Nutzungszeit einer<br />

Kapazitäliinformiert über die Höhe <strong>de</strong>s mit ihrer<br />

129


Controller magazin 3/94<br />

an<strong>de</strong>rweitigen Verwendung entgangenen Declcungst)eitrags.<br />

Ich reserviere hier das abkürzen<strong>de</strong> Wort<br />

Opportkosten für die Zurechnung zu <strong>de</strong>n Produkteinheiten.<br />

Die Opportunitätskosten (Dualwerte) an<br />

<strong>de</strong>n Kapazitätseinheiten bezeichne ich wie in <strong>de</strong>r LP<br />

meist üblich als Schattenpreise.<br />

Ein Schattenpreis erreicht im Optimum <strong>de</strong>n allen<br />

Verwendungen <strong>de</strong>r Kapazität gemeinsamen "engpaßbezogenen"<br />

(spezifischen; relativen) Grenz-DB, <strong>de</strong>r<br />

dadurch zwischen <strong>de</strong>n Produkten ausgeglichen wird.<br />

Wür<strong>de</strong> man nämlich die Menge eines <strong>de</strong>r Produkte<br />

vergrößern, so wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>ssen zuwachsen<strong>de</strong>r Grenz-<br />

DB kleiner wer<strong>de</strong>n, als durch <strong>de</strong>n Schattenpreis<br />

vorgezeichnet und irgendwelche an<strong>de</strong>ren Produkte<br />

müßten infolge <strong>de</strong>r Vollbelegung <strong>de</strong>r Kapazität zu<br />

kleineren Mengen ausweichen; damit wür<strong>de</strong>n bei<br />

diesen höhere Grenz-DB geopfert als <strong>de</strong>r Schattenpreis.<br />

Das Gleichgewicht <strong>de</strong>r engpaßbezogenen<br />

Grenz-DB - eben <strong>de</strong>r Schattenpreise - führt daher<br />

zu einem nicht mehr zu verbessern<strong>de</strong>n Zustand, zum<br />

Optimum.<br />

Die Wirtschaftlichkeits-(Effizienz-)Bedingung für das<br />

Optimum wird daher erreicht, wenn <strong>de</strong>r Grenz-<br />

Deckungsbeitrag Gl.(l) gleich <strong>de</strong>n Opportkosten<br />

wird.<br />

Dazu ist die Mengenvariable einzustellen. Mit <strong>de</strong>m<br />

Symbol s für die Opportkosten muß gelten:<br />

(2) g = gh-q*x = s; dimG/M<br />

und daher<br />

(3) x = (gh-s)/q; dimM/Z<br />

Die Opportkosten s wer<strong>de</strong>n für je<strong>de</strong>s Produkt Nr. j<br />

"kalkuliert":<br />

sj = a„*u,+a,,»u/...+a„,»u„; dimG/M<br />

Sie sind die Summe aus <strong>de</strong>n rechnerischen Produkten<br />

<strong>de</strong>r technischen Produktionskoeffizienten<br />

(Belegungszeiten) a und <strong>de</strong>n Schattenpreisen u^, die<br />

man in <strong>de</strong>r Mathematik Dualvariable nennt, in <strong>de</strong>r<br />

praktischen Kostenrechnung u. a. auch Leistungserfolgssätze.<br />

Wären nun die Opportkosten als Ausdruck <strong>de</strong>r<br />

Preisuntergrenze höher als <strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s<br />

Grenz-DB, dann wür<strong>de</strong> nach Gl. (3) die "optimale"<br />

Menge negativ. Diese sinnlose Lösung muß verhin<strong>de</strong>rt<br />

wer<strong>de</strong>n, und alle Lösungsalgorithmen sichern<br />

daher durch beson<strong>de</strong>re Maßnahmen die Nicht-<br />

Negativität <strong>de</strong>r Mengen.<br />

Das Optimum eines konvexen Deckungsbeitrages,<br />

<strong>de</strong>r nicht durch knappe Kapazitäten eingeschränkt<br />

wird, ist dann erreicht, wenn die Grenz-DB aller<br />

Absatzmengen Null sind. Ein negativer Wert <strong>de</strong>r<br />

Opportkosten wür<strong>de</strong> zur Einstellung <strong>de</strong>r Menge auf<br />

einen negativen Wert <strong>de</strong>s Grenz-DB führen; <strong>de</strong>r<br />

totale DB wäre also kleiner als im Optimum.<br />

Nun wer<strong>de</strong>n im Falle totaler o<strong>de</strong>r auch nur teilweiser<br />

Vollbelegung die Opportkosten <strong>de</strong>r Produkte aus<br />

<strong>de</strong>n Schattenpreisen <strong>de</strong>r Kapazitäten berechnet. Der<br />

Algorithmus muß daher verhin<strong>de</strong>rn, daß einer <strong>de</strong>r<br />

Schattenpreise negativ wird.<br />

Es gilt also nicht nur für die Mengen eine Nicht-<br />

Negativitätsbedingung, son<strong>de</strong>rn auch für die<br />

Schattenpreise.<br />

Die Mathematik formuliert diese Optimalitätsbedingungen<br />

logisch vollständig und kompakt in <strong>de</strong>r<br />

Form von Gleichungen für die Zulässigkeit und<br />

Effizienz, weiter durch die Nicht-Negativitäts-<br />

Bedingungen und schließlich durch zwei Zusatzbedingungen:<br />

1) Wer<strong>de</strong>n für ein Produkt die Opportkosten höher<br />

als <strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-DB, so muß seine<br />

Menge Null sein. (Preisuntergrenze !)<br />

2) Das rechnerische Produkt aus <strong>de</strong>m Schattenpreis<br />

und <strong>de</strong>r noch freien Reserve einer Kapazität muß<br />

Null sein.<br />

Die Nutzungszeit eines Potentialfaktors darf also<br />

nur dann einen positiven Kostenwert haben, wenn<br />

dieser voll beschäftigt wird.<br />

Diese Bedingungen wer<strong>de</strong>n die Karush-Kuhn-<br />

Tucker-Bedingungen genannt.<br />

Aus <strong>de</strong>r Gleichung (3) für die Menge wird erkennbar,<br />

daß die als Datum eingegebene Abnahme <strong>de</strong>s Grenz-<br />

DB nicht Null sein darf; eine Division durch Null ist<br />

verboten.<br />

Die LP kennt diesen Parameter nicht; er ist dort Null.<br />

Daran wer<strong>de</strong>n nun die wesentlichen Unterschie<strong>de</strong><br />

zur LP erkennbar: Dort wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Vergleich<br />

<strong>de</strong>r Stück-DB mit <strong>de</strong>n Opportkosten zwar die<br />

Produkte bestimmt, die wirtschaftlich in das Programm<br />

aufgenommen wer<strong>de</strong>n können (Simplex-<br />

Kriterium). Ihre Menge wird aber danach nur durch<br />

die technischen Produktionskoeffizienten und die<br />

Kapazitäten (und Absatzschranken) bestimmt. Dazu<br />

wird stets ein System linearer Gleichungen gelöst<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Lösung durch <strong>de</strong>n Basiswechsel verän<strong>de</strong>rt.<br />

Zur Bestimmung <strong>de</strong>r Mengen schei<strong>de</strong>n aber<br />

Wertvergleiche aus und es sind in einem optimalen<br />

Programm nur soviele Aktivitäten enthalten, wie<br />

Kapazitäten (o<strong>de</strong>r Absatzschranken) voll ausgeschöpft<br />

wer<strong>de</strong>n.<br />

Das ist an<strong>de</strong>rs bei konvexen Zielfunktionen: Hier<br />

sind die mit <strong>de</strong>r Menge verän<strong>de</strong>rlichen Grenz-<br />

Deckungsbeiträge auf die Höhe <strong>de</strong>r Opportkosten<br />

einzustellen; diese steuern die Mengen. Die Anzahl<br />

<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Aktivitäten ist daher hier auch<br />

nicht an die Anzahl <strong>de</strong>r strikt erfüllten Restriktionen<br />

gebun<strong>de</strong>n. Diese bestimmen nur noch die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

positiven Schattenpreise.<br />

Der Algorithmus<br />

Für die Schattenpreise können beliebige Startwerte<br />

eingeführt wer<strong>de</strong>n. Wir gehen aus von <strong>de</strong>n Startwerten<br />

Null.<br />

Für diese Werte berechnen wir nach Gl. (3) die<br />

Mengen und <strong>de</strong>ren Bedarfe für die Kapazitätsnutzungen.<br />

Treten keine Engpässe auf, so sind wir<br />

fertig. Im Falle von Engpässen benutzen wir die<br />

Schattenpreise als Instrumente zur Herstellung eines<br />

realisierbaren (zulässigen) Programms und korrigieren<br />

sie dazu schrittweise.<br />

Das hier vorgelegte Verfahren sorgt nun dafür, daß<br />

130


Controller magazin 3/94<br />

die Gleichung (2), die Bedingung für <strong>de</strong>n Ausgleich<br />

<strong>de</strong>r Grenzerfolge ("Effizienbedingung") nach je<strong>de</strong>r<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Opportkosten wie<strong>de</strong>r hergestellt wird;<br />

die Mengen <strong>de</strong>r Produkte wer<strong>de</strong>n nämlich entsprechend<br />

nach Gl.(3) angepaßt.<br />

Danach prüft es die bei diesen Mengen eintreten<strong>de</strong><br />

Belegung.<br />

Ergibt sich für eine Kapazität, daß diese überbelegt<br />

ist und damit die Bedingung <strong>de</strong>r Zulässigkeit verletzt<br />

ist, so wird ihr Schattenpreis erhöht. Ergibt sich<br />

jedoch, daß sie unterbelegt ist - was zulässig ist -<br />

und außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Schattenpreis pwsitiv ist - was<br />

dann unwirtschaftlich wäre, so wird <strong>de</strong>r Schattenpreis<br />

gesenkt.<br />

<strong>Als</strong> Korrektur wird die relative Überbelegung<br />

(Unterbelegung negativ) mit einem Korrekturfaktor<br />

multipliziert. Der Korrekturfaktor bestimmt die<br />

Geschwindigkeit, aber auch die numerische Stabilität<br />

<strong>de</strong>r Iteration.'"'<br />

Nun darf als Bedingung <strong>de</strong>s Optimums ein Schattenpreis<br />

nie negativ wer<strong>de</strong>n. Bei negativen Korrekturen<br />

eines Schattenpreises wird daher geprüft, ob dieser<br />

als Folge <strong>de</strong>r Korrektur negativ wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>; ist<br />

das <strong>de</strong>r Fall, so setzen wir ihn auf Null.<br />

Danach fin<strong>de</strong>t eine Korrektur <strong>de</strong>r mengenmäßigen<br />

Belegung statt. Auch hierbei muß verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />

daß die Mengen negative Werte annehmen. Das<br />

geschieht durch Testen <strong>de</strong>s Ausdrucks (gh - s), <strong>de</strong>r<br />

Differenz zwischen <strong>de</strong>m Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-DB<br />

und <strong>de</strong>n Opportkosten. Ist dieser negativ, so wird die<br />

Mengenvariable bei <strong>de</strong>r Neuberechnung auf Null<br />

gesetzt.<br />

Dieses Wechselspiel zwischen <strong>de</strong>n Schaltenpreisen<br />

und Opfwrtkosten einerseits und <strong>de</strong>n Mengen und<br />

Kapazitätsbedarfen an<strong>de</strong>rerseits wird solange<br />

fortgesetzt, bis genügend genau ein zulässiger<br />

Zustand erreicht ist.<br />

Dieser iterative Lösungsprozeß kann auch als die<br />

Simulation eines realen Controlling-Prozesses<br />

(Regelungsprozesses) verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r durch<br />

Einstellung <strong>de</strong>r Schattenpreise für die Kapazitätsnutzung<br />

nach Beobachtung <strong>de</strong>r Belegungsabweichungen<br />

(Regelabweichungen) <strong>de</strong>n Bedarf und<br />

die Kapazität zum Gleichgewicht führt.<br />

Der Algorithmus ist ein Regler. Der Prozeß kann<br />

aber auch als Simulation eines realen marktwirtschaftlichen<br />

Prozesses verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />

Marktpreise in einem stationären und vollkommenen<br />

Markt zum Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage<br />

zu führen. Für <strong>de</strong>n unerwünschten Fall eines<br />

unstabilen, divergieren<strong>de</strong>n Iterationsprozesses liefert<br />

uns die Geschichte <strong>de</strong>r Märkte sogar ein klassisches<br />

Beispiel, verursacht durch Überreaktionen <strong>de</strong>r<br />

Marktbeteiligten durch zu hohe "Korrekturfaktoren":<br />

Den Hahn'schen Schweinezyklus.<br />

Ich stelle im folgen<strong>de</strong>n die Implementierung <strong>de</strong>s<br />

Algorithmus zweimal vor. Zuerst in einem Tabellenkalkulationsprogramm,<br />

in MULITPLAN. Außer<strong>de</strong>m<br />

wird ein QUICK-BASIC-Programm mitgeteilt, das<br />

ohne weiteres in alle kompilierbaren Sprachen<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Das Tabellen-Programm<br />

In <strong>de</strong>r Abb. 1 sind die Kapazitäten von links nach<br />

rechts angeordnet, die Produkte von oben nach<br />

unten; die meisten Tabellenprogramme erlauben viel<br />

mehr Zeilen als Spalten.<br />

Daten und Ergebnisse für die Kapazitäten stehen am<br />

Kopf <strong>de</strong>r Tabelle.<br />

<strong>Als</strong> Daten gehen ein:<br />

Für die Kapazitäten die verfügbaren Belegungszeiten<br />

in Zeile 12, die Korrekturbeiwerte in Zeile 10.<br />

Für die Produkte <strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-<br />

Deckungsbeitrages HWGDB in Sp. 2, die Än<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrages mit wachsen<strong>de</strong>r<br />

Menge DGDB in Sp. 3 und<br />

die Produktionskoeffizienten, die Belegungszeiten<br />

pro Stück für je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kapazitäten in <strong>de</strong>n Zeilen 17,<br />

19 usw. und Sp. 8,10 usw.<br />

Zu bestimmen sind die Schattenpreise <strong>de</strong>r Kapazitäten<br />

und die Mengen <strong>de</strong>r Produkte.<br />

Die Rechenformeln sind aus Abb. 2 zu entnehmen:<br />

Für die in <strong>de</strong>r gesamten Tabelle benötigten Fel<strong>de</strong>r<br />

sind Namen eingeführt:<br />

HP ist <strong>de</strong>r Name für <strong>de</strong>n Höchstwert <strong>de</strong>r Grenz-<br />

Deckungsbeiträge in Spalte 2.<br />

GR be<strong>de</strong>utet die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Grenz-Deckungsbeiträge<br />

in Spalte 3.<br />

M sind die Mengen <strong>de</strong>r Produkte in Spalte 5.<br />

P sind die Schattenpreise <strong>de</strong>r Zeile 11 und |<br />

K sind die verfügbaren Zeiten in Zeile 12.<br />

Die Belegung <strong>de</strong>r einzelnen Kapazitäten wird als<br />

Summe in Zeile 13 aus <strong>de</strong>n Einzelbedarfen <strong>de</strong>r<br />

Spalten 9,11 usw. gebil<strong>de</strong>t. In <strong>de</strong>n Zeilen 18,22 usw.<br />

wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n Schattenpreisen und <strong>de</strong>n<br />

Belegungszeiten die Einzelposten für die Kalkulation<br />

<strong>de</strong>r Opportkosten berechnet. Sie wer<strong>de</strong>n in Spalte 6<br />

summiert.<br />

Je<strong>de</strong>s Produkt muß daher zwei Zeilen und für je<strong>de</strong><br />

Kapazität zwei Spalten belegen. Diese Trennung in<br />

zwei Zeilen und zwei Spalten ist erfor<strong>de</strong>rlich, um<br />

sowohl in <strong>de</strong>r Spalte für die Kapazitätsbelegung als<br />

auch in <strong>de</strong>r Zeile für die Opportkosten auf einfache<br />

Weise mit <strong>de</strong>r Summenformel die Summe ziehen zu<br />

können.<br />

Z. B. belegt das zweite Produkt B in <strong>de</strong>n Zeilen 19<br />

und 20 und <strong>de</strong>n Spalten 8 und 9 die erste Zelle dieses<br />

"Vierzeilers" mit <strong>de</strong>m technischen Koeffizienten 0,5,<br />

die Zelle rechts daneben mit seinem Bedarf für die<br />

erste Kapazität und die Zelle darunter mit <strong>de</strong>m<br />

Kalkulationsposten <strong>de</strong>r ersten Kapazität. Man kann<br />

die vierte noch freie Zelle mit Text belegen, z. B. mit<br />

<strong>de</strong>n Nummern <strong>de</strong>s Produkts und <strong>de</strong>r Kapaziktät;<br />

diese Texteintragung stört die Funktion <strong>de</strong>r<br />

Summenformeln nicht.<br />

131


Controller magazin 3/94<br />

Die Formeln sind durch die Vergabe <strong>de</strong>r Namen<br />

allgemeingültig. Nach Eingabe <strong>de</strong>r Formeln für das<br />

erste Produkt in <strong>de</strong>r ersten Kapazität kopiert man die<br />

Doppelspalte "nach rechts" für alle Kapazitäten.<br />

Danach kopiert man die Doppelzeile "nach unten" für<br />

je<strong>de</strong>s weitere Produkt.<br />

Die Schattenpreise in Zeile 11 wer<strong>de</strong>n schrittweise<br />

nach <strong>de</strong>n relativen Über(Unter-)belegungen korrigiert.<br />

Diese Quotienten wer<strong>de</strong>n mit einem Korrekturbeiwert<br />

in Zeile 10 multipliziert. Die Berechnung in<br />

Zeile 11 erfolgt rekursiv:<br />

Der neue Schattenpreis P ergibt sich aus <strong>de</strong>m alten,<br />

<strong>de</strong>m das rechnerische Produkt aus relativer<br />

Ül>erbelegung und Korrekturbeiwert addiert wird.<br />

Eine logische Funktion WENN in Zeile 11 enthält<br />

drei durch Semikolon getrennte Ausdrücke. Im<br />

ersten Ausdruck steht eine Bedingung. Ist diese<br />

wahr, so wird <strong>de</strong>r Ausdruck im zweiten Abschnitt<br />

berechnet und in die Zelle eingesetzt, sonst aber <strong>de</strong>r<br />

Ausdruck im dritten Abschnitt. (In <strong>de</strong>n strukturierten<br />

Programmiersprachen entspricht <strong>de</strong>r WENN-<br />

Funktion die Kontrollstruktur IF. THEN. ELSE.)<br />

Hier wird im zweiten Ausdruck <strong>de</strong>r Schattenpreis P<br />

um das rechnerische Produkt <strong>de</strong>s Korrekturt)eiwerts<br />

über <strong>de</strong>r Zelle mit <strong>de</strong>m (Quotienten (Belegung -<br />

Kapazität) / Kapazität korrigiert. Im ersten Ausdruck<br />

wird nach <strong>de</strong>r gleichen Formel dieser korrigierte<br />

Schattenpreis ebenfalls errechnet. Die Bedingung ist<br />

dann wahr, wenn er größer als Null bleibt. Dann<br />

wird <strong>de</strong>r so korrigierte Schattenpreis in die Zelle<br />

eingetragen, sonst aber wird <strong>de</strong>r Schattenpreis auf<br />

Null gesetzt. (Fall <strong>de</strong>r Unterbelegung.)<br />

Diese WENN-Funktion sichert also die Nicht-<br />

Negativität <strong>de</strong>s Schattenpreises.<br />

Lei<strong>de</strong>r kann man die Schattenpreise bei <strong>de</strong>r ersten<br />

Bearh)eitung nicht auf einen günstigen Startwert<br />

setzen, weil man dazu die Formel überschreiben<br />

müßte.<br />

Mit <strong>de</strong>r Speicherung <strong>de</strong>r ersten Ergebnisse bleiben<br />

dann aber die Schattenpreise erhalten, so daß<br />

Revisionsläufe von diesen Werten aus mit <strong>de</strong>r<br />

Iteration beginnen; die Rechenzeiten wer<strong>de</strong>n daher<br />

erheblich kleiner, wenn man nicht zu hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />

an die Rechengenauigkeit <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />

stellt.<br />

In ähnlicher Form arbeitet die WENN-Formel für die<br />

Bestimmung <strong>de</strong>r Mengen:<br />

In <strong>de</strong>r Zeile 17,19 usw. und <strong>de</strong>r Spalte 5 wer<strong>de</strong>n die<br />

Mengen nur dann berechnet und auf einen positiven<br />

Wert gesetzt, wenn die Opportkosten kleiner sind als<br />

<strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrages; sonst<br />

aber auf Null.<br />

Die Menge selbst ergibt sich aus <strong>de</strong>r Gleichung (3).<br />

Der Kem <strong>de</strong>s Programms beseht daher aus diesen<br />

logischen WENN-Funktionen. Neben <strong>de</strong>r dualen<br />

Bedingung, <strong>de</strong>r Gleichheit von Opportkosten und<br />

Grenz-DB für alle zugelassenen Produkte, sichern sie<br />

die Einhaltung <strong>de</strong>r Karush-Kuhn-Tucker-Bedingungen<br />

und damit die Optimalität.<br />

Die Korrekturbeiwerte sind nach <strong>de</strong>n Größenordnungen<br />

<strong>de</strong>r erwarteten Schattenpreise zu disponieren;<br />

eine hohe Maßzahl für diese erlaubt einen<br />

höheren Korrekturbeiwert und umgekehrt.<br />

Zur Berechnung schaltet man unter <strong>de</strong>m Kommando<br />

Zusätze von MULTIPLAN die Iteration ein und die<br />

Sofortrechnung ab.<br />

Im Feld En<strong>de</strong>kriterium setzt man die t)etreffen<strong>de</strong><br />

Zelle ein. Im Beispiel ist das Z13S5. Anstelle <strong>de</strong>s<br />

ZÄHLER kann man dort das Genauigkeitskriterium<br />

DELTAO kleiner etwa 0,01 eintragen. Mit <strong>de</strong>r Taste<br />

F4 startet man dann die Berechnung.<br />

Am Verlauf eines berechneten Schattenpreises sieht<br />

man sehr schnell, ob sein Korrekturbeiwert zu hoch<br />

ist: Springt dieser Wert heftig hin und her, dann muß<br />

man <strong>de</strong>n Korrekturbeiwert verkleinern; eine geringfügige,<br />

gedämpfte Schwingung nützt aber <strong>de</strong>r<br />

Rechenzeit.<br />

Die Tabellenprogramme arbeiten interpretativ und<br />

daher langsam. Berechnung im Arbeitsausschnitt auf<br />

<strong>de</strong>m Bildschirm wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m ständig in ASCII-<br />

Co<strong>de</strong> zur Ausgabe am Schirm gewan<strong>de</strong>lt. Man kann<br />

diese Wandlung vermei<strong>de</strong>n, wenn man vor <strong>de</strong>r Taste<br />

F4 alle Rechenfel<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Bildschirm rückt.<br />

Das BASIC-Programm<br />

In Tabellenprogrammen ist <strong>de</strong>r Ablauf von<br />

Berechnungsfolgen vom Programm geregelt. Der<br />

Benutzer kann <strong>de</strong>n Ablauf nur bedingt durch die<br />

Anordnung <strong>de</strong>r Rechenfel<strong>de</strong>r beeinflussen. Der<br />

Programmierer einer Programmiersprache hat<br />

dagegen <strong>de</strong>n Ablauf voll in <strong>de</strong>r Hand, und dieser ist<br />

im Text <strong>de</strong>s (Quellenprogramms zu verfolgen.<br />

Kompilierte Programme laufen erheblich schneller ab<br />

als die interpretieren<strong>de</strong>n Tabellenprogramme und es<br />

empfiehlt sich daher, für umfangreiche Aufgabenstellungen<br />

<strong>de</strong>n Algorithmus in einer kompilierbaren<br />

Sprache zu programmieren.<br />

Das QUICK-BASIC-Programm Abb. 3 kann unmittelbar<br />

mit <strong>de</strong>m QUICK-BASIC-lnterpreter QBASIC.EXE<br />

gestartet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r zum Lieferumfang <strong>de</strong>s MSDOS<br />

5 und 6 gehört.<br />

Das Programm stellt daher eine exakte Definition <strong>de</strong>s<br />

Algorithmus dar. Es kann in je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Programmiersprache<br />

übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur Demonstration enthält es die Daten in DATA-<br />

Anweisungen für 12 Produkte in 6 Kapazitäten. Für<br />

die praktische Anwendung empfiehlt es sich, die<br />

Daten zeilenweise in einem Tabellenprogramm zu<br />

erfassen, zunächst die Kapazitätsdaten und danach<br />

zeilenweise die Produkte. Diese Tat)elle wird dann<br />

als ASCII-Datei mit <strong>de</strong>m Trennzeichen Komma<br />

ausgegeben und kann in bekannter Weise durch<br />

BASIC-Anweisungen eingelesen wer<strong>de</strong>n. Die<br />

Ergebnisse gibt man in einer gleichen, aber erweiterten<br />

ASCII-Datei aus, die unmittelbar wie<strong>de</strong>r in das<br />

Tah)ellenprogramm eingelesen wird, um die Erget)-<br />

nisse sichtbar zu machen und die Daten für die<br />

nächste Planungsrun<strong>de</strong> abzuän<strong>de</strong>rn.<br />

Das Programm stellt zunächst die unbeschränkte<br />

Lösung her und setzt die Mengen auf Werte, bei<br />

132


Controller magazin 3/94<br />

<strong>de</strong>nen alle Grenz-Deckungsbeiträge Null wer<strong>de</strong>n.<br />

Wür<strong>de</strong>n bei diesen Mengen überall Kapazitätsreserven<br />

unbelegt bleiben, so wäre das bereits die<br />

Lösung und alle Schattenpreise und mit ihnen die<br />

Opportkosten wären Null. (Es ist jedoch möglich, als<br />

Startwerte plausible Näherungswerte für die<br />

Schattenpreise einzugeben; für Revisionsläufe die<br />

letzten Lösungswerte.)<br />

Danach schränkt das Programm schrittweise die<br />

Mengen ein, um einen zulässigen Programmzustand<br />

in <strong>de</strong>n verfügbaren Kapazitäten herzustellen. <strong>Als</strong><br />

Instrument dazu erhöht es die Schattenpreise um<br />

Korrekturen solange, bis keine Überbelegung mehr<br />

vorliegt. Unterbelegungen sind zugelassen; <strong>de</strong>r<br />

Schattenpreis <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Kapazität wird dann<br />

Null.<br />

Die Korrekturbeiwerte REL(i) sind nach <strong>de</strong>n Maßzahlen<br />

<strong>de</strong>r erwarteten Schattenpreise zu wählen: Je<br />

höher diese Zahl, <strong>de</strong>sto höher darf <strong>de</strong>r Korrekturbeiwert<br />

sein. Die Schranke RUEBELMAX soll eine<br />

anfängliche Rücksetzung <strong>de</strong>r Mengen auf Null<br />

verhin<strong>de</strong>rn.<br />

Die Korrekturen wer<strong>de</strong>n proportional zu <strong>de</strong>n<br />

Belegungsabweichungen gewählt, sie sind bei<br />

Überbelegung positiv, bei Unterbelegung negativ. Im<br />

Fall negativer Korrekturen wird jedoch geprüft, ob<br />

<strong>de</strong>r so korrigierte Schattenpreis bereits negativ<br />

wür<strong>de</strong>; er wird dann auf Null gesetzt und die<br />

Korrektur <strong>de</strong>mentsprechend gekürzt.<br />

Bei <strong>de</strong>r Bestimmung <strong>de</strong>r Mengen geht das Programm<br />

ähnlich vor: Es verhin<strong>de</strong>rt, daß einzelne Mengen<br />

unter <strong>de</strong>m Druck <strong>de</strong>r Opportkosten <strong>de</strong>s Produktes in<br />

<strong>de</strong>n negativen Bereich treten. Das wird geprüft und<br />

die Menge in diesem Fall auf Null gesetzt.<br />

Mit diesen bei<strong>de</strong>n Maßnahmen, negative Werte bei<br />

<strong>de</strong>n Schattenpreisen und bei <strong>de</strong>n Mengen zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />

wer<strong>de</strong>n die Bedingungen <strong>de</strong>r Optimalität<br />

erzwungen.<br />

Die inneren FOR-Schleifen <strong>de</strong>s Programms laufen<br />

nacheinan<strong>de</strong>r über die Kapazitäten und für je<strong>de</strong> über<br />

alle Produkte.<br />

Ist die letztberechnete Korrektur KORR nicht Null, so<br />

wer<strong>de</strong>n für je<strong>de</strong>s Produkt die Opportkosten korrigiert<br />

und die Menge neu berechnet.<br />

Danach wird für je<strong>de</strong>s Produkt <strong>de</strong>r Kapazitätsbedarf<br />

neu berechnet und zum Gesamtbedarf <strong>de</strong>r Kapazität<br />

kumuliert.<br />

Die Anzahl <strong>de</strong>r Iterationen wird durch zwei ineinan<strong>de</strong>r<br />

geschachtelte Schleifen gesteuert. Die Wie<strong>de</strong>rholung<br />

<strong>de</strong>r inneren FOR-Schleifen ist durch <strong>de</strong>n<br />

Parameter IRUNDEN begrenzt. Nach je<strong>de</strong>r Erschöpfung<br />

dieser Schleife wird geprüft, welche Fehler bei<br />

<strong>de</strong>r Belegung <strong>de</strong>r Kapazitäten auftreten. Der Gesamtfehler<br />

wird am Schluß <strong>de</strong>r äußeren Schleife, einem<br />

DO-LOOP (REPEAT UNTIL) am En<strong>de</strong>kriterium<br />

EKRIT getestet und <strong>de</strong>r Iterationsprozeß wird nach<br />

ausreichen<strong>de</strong>r Genauigkeit <strong>de</strong>r Belegung abgebrochen.<br />

Mit <strong>de</strong>r Erhöhung <strong>de</strong>s Parameters EKRIT kann<br />

man unter Verzicht auf Genauigkeit die Rechenzeit<br />

senken. (Wird das En<strong>de</strong>kriterium erst nach vielen<br />

Testen erfüllt, so empfiehlt sich die Erhöhung <strong>de</strong>s<br />

Parameters IRUNDEN.) Danach erfolgt die Ausgabe<br />

<strong>de</strong>r Ergebnisse.<br />

Abschätzung <strong>de</strong>r Grenz-Deckungsbeiträge als<br />

Daten<br />

Allgemein anwendbar ist folgen<strong>de</strong> Metho<strong>de</strong>: Man<br />

geht aus von <strong>de</strong>n im Betrieb vorhan<strong>de</strong>nen und im<br />

Umsatzergebnis verrechneten Herstellkosten. Wir<br />

unterstellen, diese wür<strong>de</strong>n auf die vertrieblichen<br />

Dispositionen bereits wie Lenkpreise wirken.<br />

Seien kh die herrschen<strong>de</strong>n verrechneten Herstellkosten<br />

eines Produktes, kv seine variablen Stückkosten<br />

und X die herrschen<strong>de</strong> Absatzmenge.<br />

Wir schätzen die Elastizität E (kleiner 0!) <strong>de</strong>r Absatzmenge<br />

in Bezug auf die HK, um die Wirkung einer<br />

Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Verrechnungspreises - eben <strong>de</strong>r HK<br />

auf die absatzwirtschaftlichen Maßnahmen abzuschätzen.<br />

Dann ist<br />

<strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrages<br />

gh = kh*(l-l/E)-kv;<br />

E ist kleiner Null !<br />

und<br />

q<br />

=-l/E*kh/x<br />

die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Grenz-DB mit <strong>de</strong>r Absatzmenge.<br />

Literatur und Anmerkungen<br />

1) Zur Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opportkosten in <strong>de</strong>r Preisuntergrenze:<br />

Kilger, W., Einf. i. d. Kostenrechnung, 2.<br />

Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n 1980, S. 409 ff.<br />

Hummel, S. u. Männel, W., Kostenrechnung 2,<br />

Mo<strong>de</strong>me Systeme und Verfahren, 3. Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n<br />

1983, S. 100<br />

2) Riebel, Paul; Paudtke, H. u. Zscherlich, W.,<br />

Verrechnungspreise für Zwischenprodukte, Opla<strong>de</strong>n<br />

1973, S. 5,26,36,40,233 ff.<br />

3) Hummel, S. und Männel, W., aaO., S. 57 - 60. Die<br />

Ableitung von Grenzkosten aus <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung<br />

von Kosten als Funktion <strong>de</strong>r Produktionsmengen ist<br />

sinnvoll nur möglich bei <strong>de</strong>n Verbrauchsfaktoren.<br />

Für die Potentialfaktoren (Gebrauchs- o<strong>de</strong>r Bestandsfaktoren)<br />

sind dagegen zunächst die Opportkosten<br />

<strong>de</strong>r Nutzungszeiten festzustellen. Diese bestimmen<br />

als Kosteninformationen sämtliche Kalküle und<br />

Entscheidungen über die Verwendung <strong>de</strong>r Nutzungen.<br />

Erst auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Erwartungen (!) für<br />

die Grenz-DB (Opportkosten) entschei<strong>de</strong>t dann "Der<br />

Unternehmer als Disponent seiner Kosten" (F.<br />

Henzel) weiter über die Vergrößerung o<strong>de</strong>r Vermin<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Potentialfaktors (<strong>de</strong>r<br />

Kapazitäten) als Investitionen; diese Entscheidungen<br />

"in the long run" lassen sich aber nicht durch die<br />

Vorgabe von Soll-Kosten-Funktionen festlegen.<br />

Damit sind alle klassischen Techniken <strong>de</strong>r Kostenzerlegung,<br />

die in <strong>de</strong>r Plankostenrechnung angewen<strong>de</strong>t<br />

wer<strong>de</strong>n, die statistische o<strong>de</strong>r synthetische<br />

133


Controller magazin 3/94<br />

Kostenplanung usw., nicht auf Kosten von Potentialfaktoren<br />

selbst anwendbar, son<strong>de</strong>m nur auf die<br />

Weiterverrechnung <strong>de</strong>r Kostenwerte ihrer Nutzungszeiten<br />

im Betrieb; damit entsteht allerdings eine sehr<br />

nützliche Kontrolltechnik "in the short run". Diese<br />

Kostenwerte sind aber Opportkosten! Böhm, H.-H. u.<br />

Wille, F., Deckungsl)eitragsrechnung, Grenzpreisrechnung<br />

und Optimierung, 6. Aufl. München 1977,<br />

S. 182 ff.<br />

Z. B. liegen z. Zt. die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r<br />

Arbeitszeiten in <strong>de</strong>n Betrieben <strong>de</strong>r Neulän<strong>de</strong>r<br />

weithin unter <strong>de</strong>n gezahlten Löhnen und Nebenkosten.<br />

Eugen Schmalenbach nannte solche Arbeitskosten<br />

"Überwertige Löhne". Es ist ein Fehler, in<br />

einem solchen Fall in <strong>de</strong>n Kalkulationen die Arbeitszeiten<br />

mit <strong>de</strong>n durchschnittlichen Löhnen usw. zu<br />

bewerten.<br />

4) Schneeweiß, Christoph, Einf. i. d. Produktionswirtschaft,<br />

4. Aufl., Berlin, Hei<strong>de</strong>lberg usw., Springer<br />

1992, S. 83 f., S. 90 f.; Böhm, H.-H., Dynamische<br />

Kostensenkung im Betrieb, München 1960, Kap. D,<br />

S. 63-131<br />

5) Gutenberg, Erich, Grundlagen d. BWL, 1. Band,<br />

Die Produktion, 18. Aufl., Berlin usw., Springer 1971,<br />

S. 349, 383 ff.<br />

Die Bedingungen für die Gültigkeit <strong>de</strong>r durchschnittlichen<br />

intervallfixen Kosten für die Opportkosten bei<br />

Böhm, H.-H. u. Wille, F., aaO., S. 153 ff.<br />

Der zu <strong>de</strong>n Nutzkosten komplementäre Begriff ist<br />

"Leerkosten". Sie waren ursprünglich durch Otto<br />

Bredt und Erich Gutenberg als <strong>de</strong>r nicht durch die<br />

Produktion genutzte Teil <strong>de</strong>r intervallfixen Kosten<br />

<strong>de</strong>finiert. Günther Zäpfel interpretiert die l^rkosten<br />

als <strong>de</strong>n durch Unterausnutzung <strong>de</strong>s Potentialfaktors<br />

(<strong>de</strong>r "Produktiveinheiten") verlorenen Deckungsl)eitrag,<br />

<strong>de</strong>r daher nur dann <strong>de</strong>finiert ist, wenn eine<br />

<strong>de</strong>rartige Nutzung auch möglich wäre: Zäpfel, G.,<br />

Produktionswirtschaft, Operatives Produktions-<br />

Management, Beriin usw. 1982, S. 188<br />

6) Hummel, S. u. Männel W., aaO. S. 90 ff<br />

Böhm, H.-H. u. Wille, F., aaO., S. 241 ff.<br />

7) Kilger, W. aaO. S. 403 ff., 411<br />

Hummel, S. u. Männel, W., aaO. S. 91<br />

Däumler, K.-D. u. Grabe, J., Kostenrechnung 2,<br />

Deckungsbeitragsrechnung, Herne/Berlin 1982, S. 57,<br />

S.96ff., S. 125<br />

Böhm, H.-H. u. Wille, F., aaO. S. 248 ff.<br />

8) Schönfeld, H.-M., Der Stand <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />

in <strong>de</strong>n USA, im: Handbuch <strong>de</strong>r Kostenrechnung,<br />

herausgg. v. Wolfgang Männel, Wiesba<strong>de</strong>n 1992, S.??<br />

9) Jacob, Herbert, lndustriet)etriebslehre, 4. Aufl.,<br />

Wiesba<strong>de</strong>n 1990, S. 535 ff.<br />

10) Z. B. das Modul QUAD im Optimierungspaket<br />

LINDO <strong>de</strong>r School of Business, Univ. o. Chicago, vgl.<br />

Schräge, Linus, LINDO, 4. Aufl., San Francisco: The<br />

Scientific Press 1991, mit Programmdisketten !<br />

11) Die Beträge <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungsraten <strong>de</strong>s Grenz-DB<br />

können fast beliebig klein sein; damit nähert sich das<br />

Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r LP. Allerdings muß man ebenfalls sehr<br />

kleine Korrekturfaktoren wählen und sich bis zum<br />

En<strong>de</strong>kriterium in Geduld fassen. Je<strong>de</strong>nfalls ist diese<br />

Annäherung an <strong>de</strong>n linearen Fall nur durch die<br />

Rechengenauigkeit <strong>de</strong>s Computers begrenzt. Diese<br />

Möglichkeit hat nur theoretische Be<strong>de</strong>utung; sie zeigt<br />

al>er, daß hohe Elastizitäten <strong>de</strong>r Absatzmengen in<br />

Bezug auf die Lenkpreise keine praktische Beschränkung<br />

<strong>de</strong>s Verfahrens darstellen.<br />

12) Die Metho<strong>de</strong> von Hildreth und d'Esopo ist selten<br />

beschrieben wor<strong>de</strong>n, sie scheint vergessen zu sein.<br />

Sie ist genau t)eschrieben bei: Künzi, H. P. u. Krelle,<br />

W. Nichtlineare Programmierung, Berlin usw.,<br />

Springer 1962, S. Vin,S. 73ff.<br />

13) Entwickelt man <strong>de</strong>n DB als quadratische Funktion<br />

mehrerer Absatzmengen, so wird die Größe gh<br />

zum Vektor <strong>de</strong>r Höchstwerte und <strong>de</strong>r Koeffizient q<br />

ist durch die Matrix <strong>de</strong>r quadratischen Form Q zu<br />

ersetzen. Vgl. Hillier-Liebermann, Operations<br />

Research, 4. Aufl., München 1988, S. 440 ff.<br />

Das hier vorgelegte Verfahren kann auf diesen Fall<br />

ausgeweitet wer<strong>de</strong>n. Die Neuberechnungen <strong>de</strong>r<br />

Mengen müssen aber vor <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r<br />

Kapazitätst)elegungen jeweils für Gruppen von<br />

Produkten gemeinsam vorgenommen wer<strong>de</strong>n, die im<br />

Absatz (komplementär o<strong>de</strong>r substitutional)<br />

verkoppelt sind. Das fällt <strong>de</strong>m Programmierer leicht;<br />

lei<strong>de</strong>r gilt das nicht für die Abschätzung <strong>de</strong>r absatzwirtschaftlichen<br />

Daten.<br />

14) Paul Riebel bezeichnet die aus <strong>de</strong>n Verbrauchsfakloren<br />

abgeleiteten variablen Kosten als "Leistungskosten".<br />

Riebel, P., Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung,<br />

2. Aufl., Opla<strong>de</strong>n 1976, S. 389.<br />

Vgl. Hummel, S. u. Männel, W., aaO., S. 51 ff.<br />

Zu diesen gehören auch die variablen Abschreibungen<br />

durch Gebrauchsverschleiß; verschleißen<strong>de</strong><br />

Anlagen sind also "Zwitterfaktoren". Leistungskosten<br />

und Leistungserfolg - die Opportkosten - fassen<br />

wir zum "Leistungsertrag" <strong>de</strong>r Leistungsmenge <strong>de</strong>r<br />

Teil-Kapazität zusammen.<br />

Vgl. Böhm, H.-H. u. Wille, F., aaO., S. 380 f.<br />

15) An <strong>de</strong>r Gleichung (3) für die Menge wird erkennbar,<br />

daß ein negativer Wert <strong>de</strong>r Opportkosten s zu<br />

einer größeren Menge führt. Die kalkulierten Stückkosten<br />

erscheinen niedriger, vielleicht erscheint es<br />

dann wirtschaftlich, <strong>de</strong>n Angebotspreis zu senken,<br />

sicherlich aber wird die Vertriebsleitung vermehrt<br />

absatz-steigern<strong>de</strong> Instrumente einsetzen wollen. Man<br />

könnte also durch einen negativen Ansatz ihres<br />

Schattenpreises die Beschäftigung in einer sonst<br />

unterbeschäftigten Kapazität erhöhen, und eine<br />

solche Betriebspolitik wird gelegentlich für Arbeitskapazitäten<br />

notwendig. Aber sie verletzt unser<br />

Standard-Ziel, die Maximierung <strong>de</strong>s Deckungsbeitrags.<br />

16) Zur exakten Formuliemng führt die Mathematik<br />

eine Überschußvariable v ein. Mit dieser gilt anstelle<br />

Gl.(2):<br />

gh = s - q * X - V, und in <strong>de</strong>n KKT-Bedingungen tritt<br />

die For<strong>de</strong>rung x * v = 0 hinzu. Für alle Variable gilt<br />

Nicht-Negativität. Entwe<strong>de</strong>r ist also v gleich Null<br />

o<strong>de</strong>r X o<strong>de</strong>r - im Grenzfall - bei<strong>de</strong>. Die LJberschußvariable<br />

kann als Dualvariable einer expliziten Nicht-<br />

Negativitätsbedingung -1 * x kleiner/gleich = 0<br />

interpretiert wer<strong>de</strong>n und das Verfahren von Hildreth<br />

und d'Esopo führt solche Restriktionsgleichungen<br />

zusätzlich zu <strong>de</strong>n Kapazitätsrestriktionen ein.<br />

17) Hillier-Liebermann, aaO., S. 440 ff.<br />

18) Diese Technik wird in <strong>de</strong>r numerischen Mathematik<br />

als Relaxation bezeichnet. Vgl. Stiefel, E. Einf.<br />

i. d. numerische Mathematik, Stuttgart, Teubner<br />

1961, S. 160.<br />

134


Controller magazin 3/94<br />

Es ist eine Ausweitung <strong>de</strong>r Iteration von Gauß-Sei<strong>de</strong>l.<br />

Das Verfahren wird auch zur Lösung von ganzzahligen<br />

Optimierungsaufgaben angewen<strong>de</strong>t und<br />

zwar durch iterative Verän<strong>de</strong>rung von<br />

Lagrange'schen Multiplikatoren, die wir hier<br />

Schattenpreise nennen. Man nennt es dort Lagrange-<br />

Relaxation. S. Neumann, K. u. Morlock, M.<br />

Operations Research, München - Wien, 1992, S. 520 f.<br />

19) In <strong>de</strong>r Systematik <strong>de</strong>r Optimierungen nennt man<br />

Verfahren, die zuerst die Effizienzbedingung einstellen<br />

und halten und danach erst schrittweise die<br />

Zulässigkeit herbeiführen, "duale Verfahren".<br />

20) Die Effizienz, oft sogar <strong>de</strong>r Erfolg eines<br />

Iterationsprozesses, hängt i. a. von <strong>de</strong>r Reihenfolge<br />

<strong>de</strong>r Berechnungen ab. Diese ist bei MULTIPLAN für<br />

unsere Mo<strong>de</strong>llstruktur offenbar günstig. In Excel 4<br />

muß man bei gleicher Anordnung erheblich kleinere<br />

Korrekturfaktoren wählen und erhält längere<br />

Rechenzeiton. Vielleicht hilft ein Austausch von<br />

Zeilen und Spalten. Dann hätte man aber für die<br />

Produkte nur 255 Spalten.<br />

Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />

31 33 39 F T<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 10 11 12 13<br />

1DenoeinerProduktionplanoptinienjnq bei nichtlinearenDeckungsbeiträgen.<br />

2DerGrenz-DBwird als lineareFunktion<strong>de</strong>r Hengenangenomnen. Der DB ist<br />

3 daher e ine quadratischeFuntion<strong>de</strong>rMengen.<br />

4Der Schatenpreis Hirddurch eineBedingungsfunktion bestinnt, Kelche<br />

5 die Kuhn-Tuckerbedingunq sicherstellt. Die Nicht-Negativitäten <strong>de</strong>rMengen<br />

6 Her<strong>de</strong>nebensodurhbedingteAnweisungen gesichert.<br />

7Deno<strong>de</strong>sLösungsproiessesdurchEingabeverschie<strong>de</strong>ner Kapazitäten.<br />

8<br />

9Kuaerischelösungdurch Iteration.<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16ProdukteUWCDBGDB-Än<strong>de</strong>ru<br />

17 Ä 10<br />

18<br />

19 B<br />

20<br />

21 C 18<br />

22<br />

23 D 15<br />

24<br />

25 E<br />

26<br />

27 F 11<br />

ZählerKorekturbeinert<br />

16 Schatenpreis<br />

En<strong>de</strong>kriterKapazität<br />

FALSCH Belegung<br />

Menge Opportkost<br />

3,228748<br />

3,542504<br />

2,9273571<br />

2,0726429<br />

3,2874807<br />

8,1375579<br />

3,37557%<br />

1,4976818<br />

3,2132921<br />

2,5734158<br />

8,8995363<br />

3,85<br />

0,8809893<br />

31<br />

3,85<br />

1,4837712<br />

33<br />

3,85<br />

0<br />

26<br />

31 33 25,421638<br />

Produktion Produktion<br />

Bedarf Bedarf<br />

2 6,4574% 1,2 3,8744976<br />

1,7619785 1,7805254<br />

0,51,4636785 1,1 3,2200928<br />

0,4404946 1,6321483<br />

2,5 3,2187018 4 13,149923<br />

2,2024732 5,9350847<br />

1,75,7384852 0 0<br />

1,4976818 0<br />

0,9 2,891%29 1,2 3,8559505<br />

0,7928903 1,7805254<br />

0,76,22%754 1 8,8995363<br />

Produktion<br />

Bedarf<br />

0,9 2,9058732<br />

0<br />

s 0<br />

0<br />

3 9,8624421<br />

0<br />

1,2 4,0506955<br />

0<br />

0,6 1,9279753<br />

0<br />

0,75 6,6746522<br />

28<br />

2 3 6<br />

2,1004637<br />

Abbildung 1<br />

8<br />

0,6166925<br />

9 10 11<br />

1,4837712<br />

12 13<br />

0<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13 •<br />

14<br />

"HP<br />

16 "mCDB"<br />

17 10<br />

18<br />

19 5<br />

GR<br />

"GDe-imenng"<br />

2<br />

5 6 7<br />

"Zähler" "Korrekturbeiiert" "eiwert"<br />

ZliflLEBO P "Schattenpreis" "eis"<br />

"En<strong>de</strong>kriUrim" K "Kapaiitit"<br />

2iUQI(J>10ll "Beleg»;"<br />

")tenge"<br />

"Opportkosten"<br />

.Wl«((HP-Z(.l)S(.l<br />

)|>0;(1IP-Z(.1)S(.1)<br />

)/GR;0)<br />

SU«ME(ZS(.1):2S(*7J<br />

)<br />

.ffiKK((HP-Z(.l)S(«l<br />

))>0;(HP-Z(.l)S(.l)<br />

)/CR;0)<br />

SU«(ZS(.2):ZS(.7)<br />

)<br />

Abbildung 2<br />

3,85<br />

WEII1I(P*Z(-1)S«((Z(»<br />

2)S(.1)-K)/K)>0;P*2<br />

(-l)SM(Z(*2)S(.l)-<br />

K)/K);0)<br />

31<br />

.SlMffi(Z(.4)S:Z(.15<br />

)S)<br />

"Produktionskoeffij<br />

ient"<br />

.Z(-1)S«P<br />

0,5<br />

.Z(-1)S«P<br />

"Bedarf"<br />

.ZS(-1)»N<br />

.ZS(-1)»II<br />

135


Controller magazin 3/94<br />

Abb.3<br />

REM Iterative Berechnung mehrfacher Schattenpretse durch Layrange-RHaxation.<br />

REM Probleindaten tut Demo. 12 Produkte. 6 Kapazilaeten.<br />

REM DATA Anweisungen: 1. Spalte Hoechstwerte <strong>de</strong>r Grenz<strong>de</strong>ckungsbeitraege,<br />

REM 2. Spelte Abnahme <strong>de</strong>r Grenz<strong>de</strong>ckungsbeitraege pro Mengeneinheit<br />

REM Weitere Spalten: Produktionskoeffizienten.<br />

REM<br />

REM Algorithmus und Programm von Dipl.-Ing. Hana-Haimann Boehm. Karlsruhe<br />

REM Lahrbeauftragter a.d. FH f>for2heim<br />

REM<br />

DATA 10,2,2,1 2,0.9.0.8.1.1,2 0<br />

DATA 5,1.0 5.1 1.0.1 24.0.86,1.12<br />

DATA 18.3,2.5,4,3.1 8,1.03.1 47<br />

DATA 15.4,1 7,0,1.2,0.55.1.23,1 08<br />

DATA 9,2.0.45,1 2.0.8,0 46.1 23.0.73<br />

DATA 11,1.0.7,1,0.75,0 47.1.34,1.6<br />

DATA 21, 2, 2.4, 3 6. 19, 4.2, 3.7, 1.8<br />

DATA 37, 4, 6.7. 3.9. 2 5. 3.9. .2. 3.8<br />

DATA 23,5.2 6,1 7,4 2.1.8,2.9.3.4<br />

DATA 18.1 1.2 3.1 7.3 5,2 8,0.8,1.7<br />

DATA 9.1.2 3.1.7.0 3,2 5,2.4,1.7<br />

DATA 12,2,2.4.1.7,0.85.2 4,6.5,1.7<br />

REM<br />

DEFINT IJ, M N<br />

M ' 6: N = 12<br />

DIM HWINI, DGINI, MGflNI, OKflNI, AIN. MI<br />

DIM B(MI. K(MI, RELIMI, PtlMI, KORRKMI<br />

REM Das Definitions/eichen # <strong>de</strong>finiert Vanable doppelter Gertauigkeit<br />

REM Relaxationskoeffizienten KorreKturtMiwene<br />

RELIII » 1.8: RELI2I = 1.8: REL(3I = 1.8<br />

REU4I = 1.8: RELISI = 1.8: RELI6I = 18<br />

EKRIT = .01: IRUNDEN = 25: RUEBSLMAX . 22.5<br />

REM Kapazitaeten<br />

Kill = 31: K(2) = 33: K(3I - 26<br />

K(4I = 22: K(SI » 41: K(6I . 30<br />

REM Eingabe aus Data Statement«<br />

FOR J = 1 TO N<br />

READ HWIJI<br />

READ DGIJI<br />

FOR I » 1 TO M<br />

READ AU, II<br />

NEXT I<br />

NEXT J<br />

REM BERECHNUNG<br />

CLS<br />

PRINT "Berechnung laeutt. Bitte warten r<br />

PflINT -Startzeit TIMES<br />

REM Herslelung <strong>de</strong>r unbeschraenkten Loesung als relaxiertes Problem<br />

REM Bei diesen Mengen sind die Grenz.DB auf tMI gafalan.<br />

FOR J = 1 TO N<br />

MGflJI = HWIJI / DGIJI<br />

NEXT J<br />

REM<br />

REM Schrittweise Einschraenkung in <strong>de</strong>n zulaessigen Beraicb unter Einhaltung<br />

REM «ina« aHiiiMUan Zustan<strong>de</strong><br />

NR - 0 ' Numrrwr <strong>de</strong>r Fehlenests<br />

DO<br />

• Bis zum LOOP UNTIL FEHLSUM < EKRIT<br />

FOR IRUNDE » 1 TO IRUNDEN<br />

FOR I - 1 TO M<br />

IF I = 1 THEN II ' M ELSE • > I 1<br />

REM Korrektur <strong>de</strong>r Opportkosten aus <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>r Ielztbeart>et1en Kapazitaet<br />

BEL = 0<br />

FOR J . 1 TO N<br />

IF KORRfdIl 0 THEN<br />

IF AU, III 0 THEN<br />

OK»(JI = OK»IJI t AU. III • KORRKU)<br />

SP» = HWUl OKfUl<br />

IF SP» > 0 THEN<br />

Ma»UI = SP» / DGUl<br />

ELSE<br />

MG»UI = 0<br />

REM Nicht Negativitael wird erzwungen<br />

END IF<br />

END IF<br />

END IF<br />

REM AkkumulaUon <strong>de</strong>r Belegung<br />

IF MG»U) > 0 AND AU, I) 0 THEN<br />

BEL ^ BEL . AU. II ' MG»UI<br />

END IF<br />

NEXT J<br />

REM Neue Korrektur und neuer Schattenpteis<br />

Bdl = BEL<br />

RUEBEL > (BEL KIIII / Kdl ' Relative Ueberbelegung<br />

IFRUEBEL > RUEBELMAX THEN RUEBEL ^ RUEBELMAX<br />

IF P»(l) = 0 AND RUEBEL < 0 THEN<br />

KORR»(ll " 0<br />

ELSE<br />

KORR»lll c RELIII • RUEBEL<br />

PN« = P»(ll . KORR»(ll<br />

REM Die Karush-KuhnTucker Bedingung: Kapazitaetsresarve mal Schattenprai«<br />

REM gleich Nul. wird schnttweise erzwungen.<br />

IF PN» < O THEN<br />

KORRKII P»(ll: P«(ll . 0<br />

ELSE<br />

Pflll = PN«<br />

ENDIF<br />

END IF<br />

NEXTI<br />

NEXT IRUNDE<br />

REM<br />

REM Test dar Genauigkeit<br />

REM Neuberechnung <strong>de</strong>r Mengen zur Vernwidung kunrtulierendar RundungsfeMer<br />

FOR J = 1 TO N<br />

OK«U) = 0<br />

FOR II = 1 TO M<br />

IF AU. «) 0 AND P««) 0 THEN<br />

OK»UI = OK»UI • AU. III • P»«)<br />

END IF<br />

NEXT II<br />

SP» = (HWIJI OK«UI) ' Maximale Stueckspanna<br />

IF SP« > 0 THEN<br />

MG«U) . SP« / DGU)<br />

ELSE MG»UI = 0<br />

ENDIF<br />

NEXT J<br />

REM Fehlertest durch Pruefung dar Kapazitaatenbelegung<br />

FEHLSUM = 0<br />

FOR I = 1 TO M<br />

BEL = 0<br />

FOR J = 1 TO N<br />

IF AU, II 0 AND MG«UI > 0 THEN<br />

BEL = Btl * AU, il • MG«UI<br />

ENDIF<br />

NEXT J<br />

UEBEL = BEL Kill<br />

IF P«(l) 0 THEN<br />

FEHLSUM = FEHLSUM * ABSfUEBELI<br />

ELSEIF UEBEL > 0 THEN<br />

FEHLSUM » FEHLSUM * UEBEL<br />

END IF<br />

NEXT I<br />

NR = NR » 1<br />

PRINT -Test Nr NR, -Fehlersummo •; FEHLSUM<br />

LOOP UNTIL FEHLSUM < EKRIT<br />

REM Ausgabe<br />

CLS<br />

PRINT "Ausgabe <strong>de</strong>r Kapazitaetsreserven und Scfiattenpreise''<br />

PfllNT<br />

FOR H = 1 TO M<br />

P = P«(lll<br />

PRINT -Kapazitaet 'Reserve Kill B(lll.<br />

PRINT -Schattenpreis"; P<br />

NEXT II<br />

PRINT : PRINT "Ausgabezeit "; TIME«. "Teste "; NR<br />

PRINT "Ausgabe <strong>de</strong>r Mengen und Opportkosten"<br />

FOR J = 1 TO N<br />

MI = MG«U1: O = OK«UI<br />

PRINT "Produkt "; J. "Menge "; MI, "Opportkosten "; O<br />

NEXT J:<br />

SYSTEM<br />

136


Controller magazin 3/94<br />

SAP - DIE ANBINDUNG<br />

DER KOSTENRECHNUNG<br />

AN DIE FINANZBUCHHALTUNG<br />

für SAP R/2 wie für SAP R/3<br />

von Eckhart Peters. Hamburg<br />

Eckhart Peters, Berater bei<br />

SAP, Geschäftsstelle<br />

Haniburg,<br />

Tel 040 • 22 70 70:<br />

Fax 040-2 27 07-101<br />

Der grundlegen<strong>de</strong> Schritt b>ei <strong>de</strong>r Einführung von<br />

SAP-Systemen ist <strong>de</strong>r Anschluß <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />

an die Finanzbuchhaltung.<br />

Diese Anbindung ist eine <strong>de</strong>r wichtigsten Fundamente<br />

für die verschie<strong>de</strong>nen Controlling-Module im SAP-<br />

System und läßt damit einen kleinen Einblick in die<br />

Arbeitsweise und die basieren<strong>de</strong>n Annahmen und<br />

Voraussetzungen zu.<br />

Da die SAP-Controlling-Module ein breites Spektrum<br />

atxlecken, und von ihrer Zusammenstellung her vollkommen<br />

unterschiedlich sein können (Controlling<br />

für Einzelfertiger, Serienfertiger, Dienstleister usw.),<br />

ist es erfor<strong>de</strong>rlich, von <strong>de</strong>n Modulen weitgehend zu<br />

abstrahieren und praktisch eine bestimmte Zusammenstellung<br />

einiger Module vorauszusetzen.<br />

So soll im folgen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Serien- und Einzelfertiger<br />

in <strong>de</strong>r industriellen Produktion angesprochen sein.<br />

Aufbauend auf die Erläuterung <strong>de</strong>s tjetriebswirtschaftlichen<br />

Zusammenspiels zwischen Finanzbuchhaltung<br />

und Kostenrechnung soll anschließend die<br />

SAP-Anbindung zwischen diesen bei<strong>de</strong>n Bereichen<br />

dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Außer<strong>de</strong>m soll die Umschaltung <strong>de</strong>r Sachkonten auf<br />

Kostenarten als die eigentliche Schnittstelle dargestellt<br />

sowie die Einordnung dieser Schnittstelle<br />

innerhalb <strong>de</strong>r klassischen Abfolge Kostenarten -<br />

Kostenstellen - Kostenträger erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />

Der betriebswirtschaftliche Zusammenhang<br />

Aus Sicht <strong>de</strong>s Controllings sind wir daran interessiert,<br />

die finanzbuchhalterischen Abläufe in Form<br />

von Geschäftsvorfällen zu strukturieren und durch<br />

eine Verbindung zu <strong>de</strong>n Kontierungsorten im<br />

Controlling (Kostenstelle, innerbetrieblicher Auftrag<br />

usw.) in <strong>de</strong>r für uns erfor<strong>de</strong>rlichen Form zu kanalisieren.<br />

Somit soll die Finanzbuchhaltung gleichermaßen<br />

<strong>de</strong>n Motor darstellen, <strong>de</strong>r die im Controlling<br />

angelegten Strukturen mit Grunddaten versorgt.<br />

Dieser Grunddatenl)estand sollte dabei sowohl in <strong>de</strong>r<br />

Finanzbuchhaltung wie in <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />

einheitlich und nachvollziehbar auf die tatsächüchen<br />

Geschäftsvorfälle sein.<br />

Während in <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung die Daten auf<br />

Kontenet)ene aggregiert wer<strong>de</strong>n, sind die Daten in<br />

<strong>de</strong>r Kostenrechnung <strong>de</strong>taillierter darstellbar. Dies ist<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, um b>estimmte Fragestellungen im<br />

Controlling zu beantworten.<br />

Folgen<strong>de</strong>s Beispiel soll dies ver<strong>de</strong>utlichen:<br />

In <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung wer<strong>de</strong>n Sachaufwendungen<br />

gebucht.<br />

Von <strong>de</strong>r Kostenrechnung wur<strong>de</strong>n klare Kontierungsregeln<br />

hinterlegt, das heißt, wann beispielsweise bei<br />

<strong>de</strong>r Kontierung ein innerbetrieblicher Auftrag o<strong>de</strong>r<br />

eine Kostenstelle angesprochen wer<strong>de</strong>n soll.<br />

Ergebnis: Neben <strong>de</strong>n Sachkontenverkehrszahlen, die<br />

die aggregierten Buchungsh>eträge enthalten, läßt sich<br />

im Controlling differenzierend sagen, in welchen<br />

Bereichen die Aufwendungen stattgefun<strong>de</strong>n haben<br />

(Kostenstellen, innerbetriebliche Aufträge).<br />

Durch diese einfache Grundkonstruktion ist gewährleistet,<br />

daß eine klare und ein<strong>de</strong>utige Sprache in <strong>de</strong>r<br />

Finanzbuchhaltung wie auch in <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />

gesprochen wird und es für die Grunddaten ein<br />

einheitliches Fundament gibt.<br />

137


Controller magazin 3/94<br />

Die Rolle <strong>de</strong>s Fundaments für eine einheitlich nachvollziehbare<br />

Datenbasis be<strong>de</strong>utet in diesem Zusammenhang<br />

nicht, daß eine t)estehen<strong>de</strong> Finanzbuchhaltung<br />

bei Implementation <strong>de</strong>r Kostenrechnungsmodule<br />

automatisch als Sockel im wesentlichen das<br />

Design <strong>de</strong>r Kostenrechnung bestimmt.<br />

Im Gegenteil, vielmehr sollten bei Installation <strong>de</strong>r<br />

Kostenrechnungsmodule das Controlling und die<br />

Finanzbuchhaltung gemeinsam <strong>de</strong>n Kontenplan<br />

überarbeiten, ergänzen sowie die Strukturierung <strong>de</strong>r<br />

zukünftigen Geschäftsvorfälle und die mögliche<br />

Weiterverarbeitung <strong>de</strong>r Daten in die IJberlegungen<br />

miteinbeziehen.<br />

Wichtig ist letztlich, daß die Finanzbuchhaltung<br />

ihrerseits ohne ersichtlichen Mehraufwand weiterhin<br />

für die für ihren Teil elementaren Arbeitsgebiete, wie<br />

die Erstellung <strong>de</strong>r Bilanz, <strong>de</strong>r GuV, <strong>de</strong>n Ablauf von<br />

Zahlungsläufen usw. sorgt, während das Controlling<br />

von <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung automatisch mit Grunddaten<br />

versorgt wird.<br />

Diese Grunddaten wer<strong>de</strong>n vom Controlling aufgenommen<br />

und im Datenfluß Kostenarten - Kostenstellen<br />

- Kostenträger weiterverarbeitet.<br />

über Zahlungsmodalitäten gegenüber <strong>de</strong>m Lieferanten<br />

befän<strong>de</strong>n sich hingegen auf <strong>de</strong>r Ebene<br />

"Buchungskreis".<br />

Für das Design <strong>de</strong>s Controlling hat eine solche<br />

Konstruktion natürlich erhebliche Auswirkungen.<br />

Hat das Unternehmen nur einen Buchungskreis, so<br />

wer<strong>de</strong>n die Controlling-Module auch in diesem<br />

Buchungskreis integriert. Sind es aber mehrere<br />

Buchungskreise, über die ein zentrales Controlling<br />

installiert wer<strong>de</strong>n soll, so haben wir es mit einer<br />

Kostenrechnung zu tun, die buchungskreisüt)ergreifend<br />

ist.<br />

Die folgen<strong>de</strong>n Ausführungen sollen sich auf ein<br />

Untemehmen beziehen, das einfachheitshalber nur<br />

einen Buchungskreis hat, in <strong>de</strong>m sich die Finanzbuchhaltung<br />

sowie die Kostenrechnung befin<strong>de</strong>t.<br />

Mandant und Buchungskreis<br />

Vor<strong>de</strong>finition: Liegen die Finanzbuchhaltung und<br />

die Kostenrechnung in einem o<strong>de</strong>r mehreren SAP-<br />

Buchungskreisen?<br />

Bei <strong>de</strong>r Anbindung <strong>de</strong>r Kostenrechnung an die<br />

Buchhaltung ist es erfor<strong>de</strong>rlich, zum Umfeld innerhalb<br />

<strong>de</strong>s SAP-Systems eine wichtige Voraussetzung<br />

zu klären.<br />

Es ist dies die Frage, wie sich das Untemehmen von<br />

<strong>de</strong>r Firmenstruktur her im SAP-System abbil<strong>de</strong>t.<br />

Besteht das Unternehmen aus nur einer<br />

bilanzieren<strong>de</strong>n Einheit o<strong>de</strong>r ist es in weitere Gesellschaften<br />

aufgeteilt, die eine eigene Bilanz und GuV<br />

erfor<strong>de</strong>rlich machen?<br />

Während im ersten Fall ein Buchungskreis im SAP-<br />

Sinn als organisatorische Einheit ausreicht, erfor<strong>de</strong>rn<br />

hinzukommen<strong>de</strong> Unternehmen die Einrichtung<br />

weiterer Buchungskreise. Bil<strong>de</strong>t die Unternehmung<br />

auf diese Art mehrere SAP-Buchungskreise ab, so ist<br />

als nächstes die Frage zu stellen, ob dann ein einheitlicher<br />

Kontenplan für die verschie<strong>de</strong>nen Gesellschaften<br />

innerhalb <strong>de</strong>r Unternehmung besteht.<br />

Ist dies <strong>de</strong>r Fall, so können die Konten einmal zentral<br />

auf oberster Ebene - das ist im SAP-System <strong>de</strong>r<br />

Mandant - eingerichtet wer<strong>de</strong>n, während dann die<br />

individuellen Ausprägungen, also tjeispielsweise <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisschlüssel, das MWSt-Kennzeichen usw. in<br />

<strong>de</strong>r darunter liegen<strong>de</strong>n Ebene - diese ist <strong>de</strong>r<br />

Buchungskreis - formuliert wer<strong>de</strong>n.<br />

Die gleiche Logik trifft auch für Kreditoren und<br />

Debitorenstämme zu, die auf Mandantenebene<br />

angelegt wer<strong>de</strong>n, innerhalb <strong>de</strong>r Buchungskreise<br />

jedoch individuell spezifiziert wer<strong>de</strong>n können. So<br />

wäre hier beispielsweise die Adresse <strong>de</strong>s Lieferanten<br />

auf <strong>de</strong>r Ebene "Mandant" angelegt, Informationen<br />

BMCkungtkrtU BucHunfftkrtU BuchuHgskrtis<br />

Das Fibu-Sachkonto wird zur Kostenart<br />

Die Anbindung <strong>de</strong>r Sachbuchhaltungskonten an die<br />

Kostenrechnung ist einer <strong>de</strong>r elementarsten und<br />

wichtigsten Schritte bei <strong>de</strong>r Installation <strong>de</strong>r Kostenrechnung.<br />

Er ist <strong>de</strong>shalb so wichtig, weil hiermit <strong>de</strong>r<br />

Gmndstein für ein in sich geschlossenes und einheitlich<br />

nachvollziehbares System gelegt wird. Die<br />

Ergebnisse <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung sollen sich<br />

nämlich später mit <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />

abgleichen lassen.<br />

Oberste Priorität sollen dabei hat)en: einheitliche und<br />

nachvollziehbare Berichte sowie die Möglichkeit, im<br />

gleichen System sowohl die Buchhaltung durchzuführen<br />

als auch seitens <strong>de</strong>s Controllings online auf<br />

die Querverbindungen zur Buchhaltung aufsetzen zu<br />

können.<br />

Um welche Sachkonten han<strong>de</strong>lt es sich nun, die<br />

gleichzeitig als Kostenarten für eine Kostenrechnung<br />

im SAP-System genutzt wer<strong>de</strong>n sollen ?<br />

Es sind dies im wesentlichen die GuV-Aufwands-<br />

Konten.<br />

Hiermit sind beispielsweise sowohl die Personalaufwendungskonten,<br />

in <strong>de</strong>nen monatlich die Gehälter<br />

sowie die Personalnebenkosten gebucht wer<strong>de</strong>n, als<br />

auch die Büroaufwandsmaterialien cxler die<br />

kalkulatorisch/büanzielle Afa angesprochen. All<br />

OJ<br />

138


Controller magazin 3/94<br />

diese Konten fangen Bewegungen in Foim von<br />

Ceschäftsvorfällen ab, die in Controlling-relevante<br />

Strukturen einzuordnen sind.<br />

So sollen beispielsweise die Personalkosten dort<br />

gebucht wer<strong>de</strong>n, wo diese entstehen, also in diesem<br />

Fall in <strong>de</strong>r Kostenstelle, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />

zuzuordnen ist, <strong>de</strong>ssen Gehalt gebucht wird.<br />

Ebenso verhält es sich mit <strong>de</strong>r Afa. Die kalkulatorische<br />

o<strong>de</strong>r bilanzielle Buchung <strong>de</strong>r Afa für die teuren<br />

Maschinen erfolgt auf <strong>de</strong>n Fertigungskostenstellen.<br />

Um <strong>de</strong>rartige Buchungen sowohl in <strong>de</strong>r Buchhaltung<br />

als auch in <strong>de</strong>r Kostenrechnung wie<strong>de</strong>rzufin<strong>de</strong>n,<br />

muß dafür gesorgt wer<strong>de</strong>n, daß eben diese Geschäftsvorfälle<br />

komplett in die Kostenrechnung<br />

übernommen wer<strong>de</strong>n. Wir erreichen dies, in<strong>de</strong>m<br />

konsequent bei je<strong>de</strong>r Buchung eine Kostenstelle<br />

mitgegeben wird. Technisch bewerkstelligt wird dies<br />

durch die Kennzeichnung <strong>de</strong>s Sachkontos als<br />

kostenrechnungsrelevant.<br />

Eine weitere Feinsteuerung erlaubt uns, festzulegen,<br />

wie <strong>de</strong>nn zukünftig gebucht wer<strong>de</strong>n muß. So können<br />

wir festlegen, daß bei je<strong>de</strong>r Buchung eine Kostenstelle<br />

mitgegeben wer<strong>de</strong>n kann. Wir können aber<br />

auch für das entsprechen<strong>de</strong> Sachkonto eine<br />

Kontierung auf Kostenstelle als zwingend vorgeben.<br />

Konkret be<strong>de</strong>utet letzteres, daß <strong>de</strong>r Buchhalter in<br />

je<strong>de</strong>m Fall bei einer Aufwandsbuchung auf ein <strong>de</strong>rart<br />

gesteuertes Konto eine Kostenstelle mitgeben muß.<br />

Tut er das nicht, kommt <strong>de</strong>r Buchen<strong>de</strong> über das<br />

Bildschirmbild, das die Aufwandsbuchung aufnimmt,<br />

nicht hinaus.<br />

An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß es neben<br />

<strong>de</strong>r Kontierungsmöglichkeit Kostenstelle im SAP-<br />

System auch noch weitere Kontierungsmöglichkeiten<br />

wie beispielsweise innerbetriebliche Aufträge o<strong>de</strong>r<br />

Projekte gibt.<br />

Somit läßt sich in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung<br />

und <strong>de</strong>m Controlling <strong>de</strong>r gesamte<br />

Kontenplan <strong>de</strong>r GuV überarbeiten und die erwünschten<br />

Feinsteuerungsmaßnahmen festlegen.<br />

Es wer<strong>de</strong>n hierbei auch Entscheidungen fallen<br />

müssen wie die Auswahl zwischen kalkulatorischer<br />

o<strong>de</strong>r bilanzieller Afa-Übemahme in die Stellenrechnung<br />

ebenso wie die Frage, mit welcher Art <strong>de</strong>s<br />

Zuschlagverfahrens bei <strong>de</strong>n Abgrenzungsrechnungen<br />

<strong>de</strong>r Personalnebenkosten wie Weihnachts-/<br />

Urlaubsgel<strong>de</strong>r usw. gearbeitet wird.<br />

So können hier beispielsweise die ansonsten<br />

vielleicht ausschließlich in <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung<br />

durch Dauerbuchungen vorgenommenen<br />

Abgrenzungsbuchungen seitens <strong>de</strong>s Controllings<br />

unterstützt und damit einfacher handhabbar sowie<br />

übersichtlicher gemacht wer<strong>de</strong>n. Technisch wird im<br />

SAP-System die Voraussetzung für die kostenrechnungsrelevante<br />

Schaltung <strong>de</strong>r Sachkonten im<br />

Sachkontenstamm hinterlegt.<br />

Neben <strong>de</strong>r erwähnten Feinsteuerungsmöglichkeit,<br />

welche Kontierungselemente <strong>de</strong>r Buchhalter vorzunehmen<br />

hat, hinterlegen wir hier auch, ob es sich um<br />

ein echtes Primärkostenkonto, ein Erlöskonto, ein<br />

Abgrenzungskonto, eine Umlagenkostenart usw.<br />

han<strong>de</strong>lt. Schließlich bezeichnen wir dieses Konto so,<br />

wie es im Betriebsabrechnungsbogen, im Kostenstellen-,<br />

Auftrags- o<strong>de</strong>r Projektbericht heißen soll.<br />

Durch flexible Zuordnungsmöglichkeiten lassen sich<br />

später im Berichtswesen mehrere Konten in eine<br />

BAB-Zeile einsteuern. Nach Aufbruch <strong>de</strong>r BAB-Zeile<br />

im Bericht ist dann <strong>de</strong>r Monatsbetrag <strong>de</strong>r auf dieses<br />

Konto gebuchten Einzelbeträge unter <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />

aus <strong>de</strong>m Sachkontenstamm wie<strong>de</strong>rzufin<strong>de</strong>n.<br />

Die auf diese Weise klassifizierten BAB-Einzelzeilen<br />

lassen sich dann wie<strong>de</strong>rum gruppieren.<br />

So lassen sich beispielsweise die Aufwendungen aus<br />

Weihnachtsgel<strong>de</strong>rn, aus Urlaubsgel<strong>de</strong>rn und sonstigen<br />

Personalaufwendungen in <strong>de</strong>r Summenzeile<br />

Personalnebenkosten, und diese wie<strong>de</strong>rum mit <strong>de</strong>n<br />

Gehalts- und Lohnaufwendungen zusammen in <strong>de</strong>r<br />

Summenzeile Personalkosten darstellen.<br />

Auf diese Weise entsteht eine Art Kostenartenhierarchie,<br />

<strong>de</strong>ren Summierungsstufe beliebig anwählbar<br />

ist. Außer<strong>de</strong>m läßt sich im Sachkontenstamm<br />

eine Vorschlagskostenstelle einrichten. Dies<br />

macht vor allem Sinn, wenn es sich in <strong>de</strong>r GuV um<br />

diejenigen Konten han<strong>de</strong>lt, die aus <strong>de</strong>m neutralen<br />

Bereich stammen. Diese Konten sollten <strong>de</strong>r<br />

Vollständigkeit halber auch physisch in <strong>de</strong>r Kostenstellenrechnung<br />

verankert wer<strong>de</strong>n.<br />

Da hier jedoch nicht die klassischen Kostenstellen gebucht<br />

wer<strong>de</strong>n, ließe sich hierbei beispielsweise eine<br />

Kostenstelle einrichten, die <strong>de</strong>n Namen "NON-<br />

TRADE" trägt. In <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Sachkonten wird<br />

dann diese Kostenstelle entsprechend als Vorschlag<br />

hinterlegt.<br />

Diese Regelung führt dazu, daß wir fast die gesamte<br />

GuV in <strong>de</strong>r Stellenrechnung wi<strong>de</strong>rspiegeln können.<br />

Übrig bleiben die Erlöse, Erlösschmälerungen, die<br />

wir nicht aus <strong>de</strong>r GuV übernehmen.<br />

Für diese gibt es im SAP-System eigene Module, die<br />

diese Vorgänge in wesentlich differenzierterer und in<br />

Hinsicht auf eine Management-Erfolgsrechnung<br />

ausgerichtete Form darstellen können. Diese basieren<br />

auf <strong>de</strong>m Fakturierungsmodul, in <strong>de</strong>m die Erlöse<br />

und Erlösschmälerungen je Kun<strong>de</strong>nauftrag pro<br />

Artikel genau festgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />

Zur eigentlichen Ergebnisrechnung wird das<br />

Ergebnisrechnungsmodul eingesetzt, das die<br />

Fakturadaten positionsweise und damit Artikel-/<br />

Kun<strong>de</strong>n-genau übernimmt. Hierbei wer<strong>de</strong>n die<br />

dazugehörigen Standardkalkulationswerte aus <strong>de</strong>r<br />

Kalkulation gezogen. Damit wird eine Ergebnisrechnung<br />

nach Umsatzkostenverfahren mit<br />

Standardkosten ermöglicht.<br />

Im Interesse eines klaren Designs sowohl vom<br />

betriebswirtschaftlichen Vorgang selbst als auch von<br />

<strong>de</strong>r aus Sicht <strong>de</strong>r Controlling-relevanten Steuerung<br />

sind Erlöse im Ergebnis durch die genannten Module<br />

abzu<strong>de</strong>cken.<br />

139


Controller magazin 3/94<br />

Kostenart anzeigen: Grundbild<br />

Kostenarl Bearbeiten Springen Zusätze Umfeld System MItfe<br />

AirfrlB... I : Vorsch.kontlenjng...<br />

j Kennzeichen... | ! Hhstorte...<br />

Kostenart<br />

Kostenrechnungskrs<br />

Gültig ab<br />

HZI000<br />

0801 JHarpingerOG<br />

ei. 61.1992 Iiis 31.12.3339<br />

Bezeichnungen<br />

Bezeichnung<br />

Besctireibung<br />

Hiifs-Lo»hn«<br />

Hilfs-Lo*hno<br />

Stcucrungskcnozelchcn —<br />

Steucrreievant<br />

[x Zahlungswirksam<br />

Grunddartcn<br />

M<br />

Kostenart«^^<br />

Koslenartl^^H<br />

[l~<br />

iPrim&rkoetenart<br />

OVR.KIUM 13:47<br />

Das bereits in <strong>de</strong>r Fibu bestehen<strong>de</strong> Sachkonto wird als Primärkostenart für das Controlling erklärt.<br />

Die Kontierungsobjekte: die Kostenstelle, <strong>de</strong>r<br />

Auftrag und das Projekt<br />

Sind die Sachkonten als Kostenarten <strong>de</strong>finiert, so ist<br />

als nächstes das Kostensteilen-Diagramm anzulegen.<br />

Die Kostenstellen sind nach gegebenen Kriterien zu<br />

Bereichen zu verdichten, bis schliei31ich ein Organigramm<br />

entsteht, das als obersten Knoten <strong>de</strong>n Namen<br />

<strong>de</strong>s Untemehmens trägt.<br />

Natürlich sind die Kriterien, die zur Verdichtung<br />

führen, nicht immer ein<strong>de</strong>utig. So gibt es beispielsweise<br />

die Verdichtung <strong>de</strong>r Kostenstellen nach <strong>de</strong>m<br />

Gesichtspunkt <strong>de</strong>r Funktionalität ebenso wie die<br />

Zusammenfassung nach Verantwortungsbereichen<br />

usw. In <strong>de</strong>r Kostenstellenrechnung wer<strong>de</strong>n diese<br />

unterschiedlichen Sichtweisen durch altemative<br />

Hierarchien abge<strong>de</strong>ckt.<br />

Wichtig ist hierbei, daß die unterschiedlichsten<br />

Verdichtungsmöglichkeiten nach <strong>de</strong>n<br />

vorstrukturierten Kriterien doch am En<strong>de</strong> dasselt)e<br />

Gesamtergebnis ausweisen und als Voraussetzung<br />

hierfür neben einer klaren und konsistenten<br />

Hierarchie einen einheitlichen Datenpool haben, auf<br />

<strong>de</strong>n zurückgegriffen wird.<br />

Neben <strong>de</strong>n Kostenstellen als Hauptkontierungselementen<br />

lassen sich im SAP-System auch innerbetriebliche<br />

Aufträge und Projekte hinterlegen.<br />

Diese sind ebenso wie die Kostenstellen Kostensammler,<br />

jedoch vom Charakter her von <strong>de</strong>n Kostenstellen<br />

grundverschie<strong>de</strong>n. Während nämlich die<br />

Kostenstelle ten<strong>de</strong>nziell einen mehr statischen<br />

Charakter hat und auf mittelfristige Sicht hin nicht<br />

geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollte, sind <strong>de</strong>r innerbetriebliche<br />

Auftrag und die SAP-Projekte dynamisch angelegt<br />

und von <strong>de</strong>r Zeitdauer her vollkonunen flexibel.<br />

Durch sie haben wir die Möglichkeit, innerl)etriet>liche<br />

Vorgänge festzuhalten und als Bin<strong>de</strong>glied in <strong>de</strong>r<br />

Stellenrechnung die erfor<strong>de</strong>rliche Dynamik zu<br />

erreichen.<br />

Ein innerbetrieblicher Auftrag kann zum Beispiel ein<br />

intemes EDV-Projekt sein. Hier sollen alle Kosten<br />

einfließen, die <strong>de</strong>m Projekt direkt zurechenbar sind.<br />

Das sind Leistungen an<strong>de</strong>rer Kostenstellen, die in<br />

Form von bewerteten Leistungsarten auf <strong>de</strong>n Auftrag<br />

geleistet wer<strong>de</strong>n und betragsmäßig zu einer Entlastung<br />

<strong>de</strong>r leisten<strong>de</strong>n Kostenstelle sowie einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Belastung <strong>de</strong>s empfangen<strong>de</strong>n Auftrags<br />

(EDV-Projekt) führen.<br />

Aber auch direkte Buchungen aus <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung<br />

können <strong>de</strong>n Auftrag belasten. Wird zum<br />

Beispiel im Rahmen <strong>de</strong>s EDV-Projekts eine Reise<br />

einiger Team-Mitglie<strong>de</strong>r unternommen, so fin<strong>de</strong>n die<br />

hier anfallen<strong>de</strong>n Kosten auf <strong>de</strong>m Sachkonto Reisekosten<br />

ihren Nie<strong>de</strong>rschlag. Die Buchhaltung wird also<br />

bei <strong>de</strong>r Aufwandsbuchung statt einer Kostenstelle<br />

diesen Auftrag als Kontiemng mitgeben. In diesem<br />

Auftrag wie<strong>de</strong>rum kann die Kostenstelle, <strong>de</strong>r letztlich<br />

die Kosten für das EDV-Projekt zugeordnet<br />

wer<strong>de</strong>n soll, als Kontierung hinterlegt wer<strong>de</strong>n.<br />

Nach Abrechnung <strong>de</strong>s Auftrags an die Zielkostenstelle<br />

läßt sich nun sehr differenziert ermitteln,<br />

welche Kosten insgesamt <strong>de</strong>r Zielkostenstelle für das<br />

EDV-Projekt entstan<strong>de</strong>n sind, atjer auch die Kosten<br />

im Detail lassen sich über <strong>de</strong>n Auftrag aufreißen.<br />

Wann eine Kostenstelle o<strong>de</strong>r ein innert)etrieblicher<br />

Auftrag eingerichtet wer<strong>de</strong>n sollte, hängt also von<br />

<strong>de</strong>r Dynamik ab, die man von <strong>de</strong>m Kostensammler<br />

erwartet. Ein EDV-Projekt beispielsweise kann 3<br />

Monate, aber auch 2 Jahre dauern. Hierfür eine<br />

140


Controller magazin 3/94<br />

Bericht<br />

Stellenbericht Ist/Plan: Ergebnis<br />

Bearbeiten Ijavigieren Springen Einstellungen System Hilfe<br />

8


Controller magazin 3/94<br />

Beleg Bearbeiten Springen Einstellung Umfeld System Hilfe 1<br />

m 1 [*! i^i Mi!Mi m n<br />

Auswählen | Belegkopf 1 Nactiste S.<br />

Belegnuinniefti<br />

Belegdatum |<br />

Referenz I<br />

Währung :|<br />

118800110t<br />

he.18.1993<br />

DE«!<br />

Suchungskreis<br />

Ubergreifd. Nr<br />

SoiyHaben<br />

0801 Geschäftsjafir ffäiä<br />

ttl.888,80<br />

jPos B? Gab» Kontonr B«z»achnun9| -Steuar- Befragin pE^<br />

m<br />

081 HQ 8888 0000438800 Gehaelter 56.588.86<br />

082 He 0888 0Ö8O


Controller magazin 3/94<br />

Der BAB im SAP-System und die Endkostenstellen<br />

Zu sehen sind die Buchungen aus <strong>de</strong>r Buchhaltung<br />

also letzten En<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>n Kontierungsobjekten wie<br />

Kostenstellen, Aufträge und Projekte.<br />

Hier fin<strong>de</strong>n nun die innerbetrieblichen Leistungsverrechnungen<br />

statt. Diese können sein:<br />

- echte Leistungsverrechnung, das heißt, die<br />

leisten<strong>de</strong> Kostenstelle gibt über eine Leistungsart, die<br />

ihre Kosten je Zeiteinheit enthält, ihre Leistung<br />

weiter auf die Empfängerkostenstelle o<strong>de</strong>r Aufträge.<br />

Dabei entlastet sie sich um <strong>de</strong>n mit Planpreis o<strong>de</strong>r<br />

sogar durch Istkostennachverrechnung mit Istpreis<br />

bewerteten Betrag und belastet <strong>de</strong>n Empfänger.<br />

- Verteilung, das heißt, die sen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kostenstelle<br />

verteilt eine Kostenart wie beispielsweise Telefonkosten<br />

anhand eines vorgegebenen Schlüssels auf die<br />

Empfänger, die ihrerseits hierfür eine Bezugsgröße,<br />

wie in diesem Fall beispielsweise Telefoneinheiten<br />

enthalten. Bei <strong>de</strong>r Verteilung bleibt die primäre<br />

Kostenart erhalten.<br />

- Umlage, das heißt, die sen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kosten wie<br />

beispielsweise die Kantine gibt ihre Kosten über eine<br />

eigene Umlagekostenart auf die Empfänger weiter. In<br />

diesem Fall interessieren beim Empfänger nicht mehr<br />

die einzelnen Kostenarten <strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs, son<strong>de</strong>rn die<br />

Gesamtsumme in einer Kostenart.<br />

- Wert<strong>de</strong>ckung, das heißt, eine Art Umlage, aber<br />

diese erfolgt bei Einsatz <strong>de</strong>r SAP-Grenzkostenrechnung<br />

in Abhängigkeit zur echten Beschäftigung<br />

<strong>de</strong>r empfangen<strong>de</strong>n Kostenstellen.<br />

In <strong>de</strong>r SAP-Kostenstellenrechnung wird die Übersicht<br />

<strong>de</strong>r Be- und Entlastungen als BAB bezeichnet.<br />

Der klassische BAB, ein breiter Bogen mit allen<br />

beteiligten Kostenstellen, <strong>de</strong>ren Kosten nach Umlageverfahren<br />

auf die Endkostenstellen zentriert wer<strong>de</strong>n,<br />

läßt sich natürlich mangels fehlen<strong>de</strong>r Übersichtlichkeit<br />

nicht darstellen. Vielmehr sollte je<strong>de</strong> Kostenstelle<br />

online von ihren Belastungen sowie ihren Entlastungen<br />

anzeigbar sein.<br />

Das Ergebnis in Form <strong>de</strong>r Endkostenstellen zeigt<br />

schließlich das Ergebnis <strong>de</strong>s BAB, also das Ergebnis<br />

aller Be- und Entlastungen <strong>de</strong>r Hilfskostenstellen auf<br />

die Endkostenstellen.<br />

Endkostenstellen heißen diese Kostenstellen, weil<br />

hier eine Zentrierung <strong>de</strong>r Kosten sowohl im Plan als<br />

auch im Ist vorliegt und weil hier <strong>de</strong>r Ort <strong>de</strong>r<br />

Weitergah>e <strong>de</strong>r Kosten auf die Produkte vorliegt.<br />

Hier fließt das Produkt durch und soll mit <strong>de</strong>n Herstellkosten<br />

<strong>de</strong>s Unternehmens verursachungsgerecht<br />

weiterbelastet wer<strong>de</strong>n.<br />

Der Kostenträger, das letzte Glied in <strong>de</strong>r Kette<br />

Vom bisher beschriebenen Datenfluß über die<br />

Buchung, <strong>de</strong>m hierbei mitgegebenen Kontierungsobjekt<br />

und <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Zentrierung <strong>de</strong>r originär<br />

gebuchten Beträge über die interne Leistungsverrechnung<br />

auf die Endkostenstellen ist <strong>de</strong>r Kostenträger<br />

das letzte Glied in <strong>de</strong>r Kette.<br />

Der Kostenträger ist gleichermaßen das Produkt, <strong>de</strong>r<br />

Output <strong>de</strong>r Produktion. Das Produkt soll die Kosten<br />

<strong>de</strong>s Untemehmens tragen.<br />

LIber <strong>de</strong>n Absatz <strong>de</strong>s Produktes auf <strong>de</strong>m Markt soll<br />

das Produkt durch <strong>de</strong>n dat)ei erzielten Uir^atz einen<br />

Deckungsbeitrag erwirtschaften.<br />

Der Begriff Kostenträger wird in manchen Untemehmen<br />

auch für höher aggregierte Ebenen genannt, wie<br />

beispielsweise die Sparte. Natürlich ist auch die<br />

Sparte ein Kostenträger, <strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>r Summe aller<br />

untergeordneten Produkte, die ja eigentlich ihrerseits<br />

die Kostenträger sind, zusammensetzt.<br />

Bei Einsatz <strong>de</strong>s Moduls <strong>de</strong>r Ergebnisrechnung wird<br />

klar, daß in diesem Sinn <strong>de</strong>r Kostenträger nur das<br />

Produkt - <strong>de</strong>r verkaufbare Artikel sein kann.<br />

Schließlich fin<strong>de</strong>t sich dies auch konkret in <strong>de</strong>m Modul<br />

<strong>de</strong>r Kostenträgerstückrechnung, <strong>de</strong>r Kalkulation<br />

wie<strong>de</strong>r. Kostenträger ist hier <strong>de</strong>r einzelne Artikel -<br />

klar und sauber getrennt von ähnlichen Artikeln in<br />

einer an<strong>de</strong>ren Größe o<strong>de</strong>r mit an<strong>de</strong>rer Verpackung<br />

usw.<br />

Hier zwingt das System zu einer klar <strong>de</strong>finierten<br />

Kostenstruktur für die einzelnen Artikel. Schließlich<br />

benötigen wir für die Standardkosten in <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisrechnung nach <strong>de</strong>m Umsatzkostenverfahren<br />

mit Standards ein<strong>de</strong>utige Kalkulationen. Es kann<br />

daher nicht sein, daß ein Artikel in einer 75 ml Juhe<br />

und einer 125 ml Tube die gleiche Kostenstmktur<br />

hat. Spätestens hier wür<strong>de</strong> es zu einer Verzerrung<br />

<strong>de</strong>r Deckungst)eiträge und damit zu einer falschen<br />

Entscheidungsgrundlage kommen.<br />

Der Kostenträger ist angebun<strong>de</strong>n an die Endkostenstellen.<br />

Schnittstelle hierzu sind gleichermaßen die<br />

Arbeitspläne und Stücklisten aus <strong>de</strong>m PPS.<br />

Hat also beispielsweise <strong>de</strong>r Artikel auf <strong>de</strong>r Kostenstelle<br />

4711 über <strong>de</strong>n Arbeitsplatz 4711 Al eine Durchlaufzeit<br />

von 3 Minuten je 100 Stück und beträgt <strong>de</strong>r<br />

Kostensatz <strong>de</strong>r Tätigkeit auf diesem Kostenplatz<br />

1200 DM/Stun<strong>de</strong>, so wird die Tätigkeit 60 DM für<br />

100 Stück dieses Artikels kosten.<br />

Die Tätigkeit, sonst unter <strong>de</strong>m Begriff Bezugsgröße<br />

bekannt, ist im SAP-System die Leistungsart. So<br />

gibt es beispielsweise die Leistungsart "Maschinenstun<strong>de</strong>",<br />

die einen bestimmten Kostensatz je Zeiteinheit<br />

enthält.<br />

Dieser Kostensatz enthält nicht nur die unmittelbaren<br />

Kosten dieser Endkostenstelle, wie beispielsweise die<br />

hier anfallen<strong>de</strong>n Gehälter, die Afa usw. bezogen auf<br />

eine bestimmte Leistungsart. Es sind auch die Hilfskostenstellen<br />

wie die Kantine, die Reparaturwerkstatt,<br />

die Betriebsverwaltung usw., die im Kostensatz<br />

enthalten sind. Sie sind <strong>de</strong>shalb enthalten, weil sie<br />

durch Umlage-, Verteilungs- und die Wert<strong>de</strong>ckungstechnik<br />

auf die Endkostenstellen gebracht wur<strong>de</strong>n.<br />

143


Controller magazin 3/94<br />

gegenüberstellen, um schließlich die Produktionsabweichungen<br />

differenziert ausweisen und<br />

analysieren zu können.<br />

Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />

32 37 39 F S<br />

PRODUKT<br />

Kostenträger<br />

Diese Anbindung <strong>de</strong>s Kostenträgers an die Kostenstelle<br />

fin<strong>de</strong>t einerseits im Plan statt. Sie ermöglicht in<br />

diesem Fall die Ermittlung <strong>de</strong>r Kosten eines Produktes<br />

im Sinne einer Plankalkulation, die zur vorläufigen<br />

Festschreibung <strong>de</strong>r Standardkosten <strong>de</strong>s Materials<br />

im Materialstamm führen kann, aber auch bei <strong>de</strong>r<br />

Ergebnisrechnung nach <strong>de</strong>m Umsatzkostenverfahren<br />

zu Standardwerten genutzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

An<strong>de</strong>rerseits wird dann aber auch über die tatsächlichen<br />

Rückmeldungen im Ist <strong>de</strong>r vorher bereits im<br />

Plan skizzierte Weg von <strong>de</strong>r Kostenstelle zum<br />

Kostenträger über das Medium <strong>de</strong>s SAP-Fertigungsauftrages<br />

nachvollzogen.<br />

Impressum<br />

ISSN 0939-0359<br />

Herausgeber<br />

Dipl -Kim. Dr rer pol. Albrectit Deytile,<br />

Leiter <strong>de</strong>r Controller Aka<strong>de</strong>mie. Gauting/Münctien<br />

19. Jahrgang<br />

Die Zeitschritt ist Organ <strong>de</strong>s Controller Verein e. V., München;<br />

und berichtet auch aus <strong>de</strong>ssen Veranstaltungen und Arbeitskreisen.<br />

Redaktion<br />

Dr. Albrecht Deyhle, Christa Kießling, StR Sibylle Gänsler<br />

Anschrift: Postlach 1168, D-82116 Gauting, Tel. 089 / 89 31 34-14<br />

FAX 089 / 89 31 34-25<br />

Herstellung<br />

Senft-Service, Angemveg 8<br />

D-82131 Gauting, Tel. 089 / 850 75 62, FAX 089 / 850 04 61<br />

Der Fertigungsauftrag stellt das Medium dar, das<br />

benötigt wird, um die Rückmeldungen aus <strong>de</strong>r<br />

Produktion festzuhalten und als Kostensammler <strong>de</strong>m<br />

anschließend erfor<strong>de</strong>rlichen Analysebedarf aus <strong>de</strong>r<br />

Kostensicht <strong>de</strong>r Produktion gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />

An<strong>de</strong>rerseits soll aber auch <strong>de</strong>r Fertigungsauftrag<br />

später beispielsweise an das Lager o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nauftrag<br />

abgerechnet wer<strong>de</strong>n.<br />

Bei Einsatz <strong>de</strong>r SAP-Grenzkostenrechnung erfolgt die<br />

Abrechnung <strong>de</strong>r Ist-Kosten, also <strong>de</strong>r Weiterverrechnung<br />

<strong>de</strong>r tatsächlich auf <strong>de</strong>n Kostenstellen gebuchten<br />

Beträge auf diese Fertigungsaufträge im Rahmen<br />

einer Istkostennachverrechnung. Hierbei folgt <strong>de</strong>m<br />

Schritt <strong>de</strong>r Entlastung <strong>de</strong>r Fertigungskostenstellen<br />

mit Standardkostensätzen ein zweiter Schritt, bei<br />

<strong>de</strong>m die Differenz zwischen tatsächlich gebuchten<br />

Beträgen und Entlastungen nach Standardkostensätzen<br />

in Form von Abweichungen nachverrechnet<br />

wird.<br />

Damit können wir dann im SAP-System die vorkalkulierten<br />

Plankosten und die tatsächlichen, sich<br />

aus <strong>de</strong>r Produktion über die Rückmeldung ermittelten<br />

Leistungen mit nachiterierten Istkostensätzen<br />

Anzeigen<br />

direkt an <strong>de</strong>n Verlag, z. Hd. Frau Kießling<br />

Verlag<br />

Management Senrice Verlag, Leutstettener Str. 2<br />

D-82131 Gauting, Tel. 089 / 89 31 34 30; FAX 089 / 89 31 34 31<br />

Hannelore Deyhle-Friedrich<br />

Konto 10 111 7 bei Volksbank Hen-sching eG in Gauting<br />

(BLZ 700 932 00)<br />

Verkauf<br />

Schweiz:<br />

Fortuna-Finanz-Veriag AG<br />

Postfach<br />

CH-8123 Ebmatingen<br />

Tel. 01 /9 80 36 22<br />

Erscheinungsweise<br />

6 Ausgaben pro Jahr<br />

Januar, März, Mai, Juli, September, November<br />

Abbestellungen mit einer Frist von 3 Monaten zum jeweiligen<br />

Laufzeiten<strong>de</strong>.<br />

Bezugsgebühr pro Jahr im Abonnement DM 114,- + DM 10,~<br />

für Porto; Einzelheft DM 19,-; die Preise enthalten die USt.<br />

Sollte CM ohne Verschul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Veriages nicht ausgeliefert wer<strong>de</strong>n,<br />

besteht kein Ersatzanspruch gegen <strong>de</strong>n Veriag.<br />

Durch die Annahme eines Manuskriptes o<strong>de</strong>r Fotos enwirbt <strong>de</strong>r<br />

Veriag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung.<br />

Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit Zustimmung <strong>de</strong>r Redaktion.<br />

144


Controller magazin 3/94<br />

Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />

04 07 39 G F L<br />

CONTROLLING GEHÖRT<br />

"UNTER DIE LEUTE"...<br />

o<strong>de</strong>r wie man endlich "ein-"<br />

(statt "vor-")-sichtig wird!!<br />

(Ein vielleicht zum Nach<strong>de</strong>nken anregen<strong>de</strong>r<br />

Erfahrungsbericht)<br />

von Dipl.-Kfm. Hans-Peter Metzler, COMPART Gf^BH MÜNCHEN,<br />

Computerpartner in Betriebswirtschaft<br />

H. P. Metzler ist geschäftslühren<strong>de</strong>r<br />

Gesellsctiafter <strong>de</strong>r COMPART COMPUTER­<br />

PARTNER GMBH, MÜNCHEN. Er kümmert<br />

Sief) um alle Belange eines Betriebes, die<br />

irgendwie mit <strong>de</strong>m Einsatz kaufmännischer<br />

Standardsoftware zu tun haben (spezielles<br />

Fachgebiet ist dabei die KOSTEN­<br />

RECHNUNG). Sein Hauptzielmarkt sind alle<br />

Betriebe mit Einsatzbedürfnissen in <strong>de</strong>r PC-<br />

Welt. Herr Metzler ist Arbeitskreisleiter im<br />

Arbeitskreis SÜD IV • Bayern • <strong>de</strong>s Controller<br />

Verein eV.<br />

Einführung mit Deyhle-Thesen<br />

Das "Stöt)em in <strong>de</strong>r Vergangenheit" hat manchmal<br />

auch Vorteile - obwohl Controller natürlich<br />

"vorwärtsorientiert' sein sollen. Das Stöl)em in alten<br />

Exemplaren <strong>de</strong>s Controller Magazins brachte einen<br />

Spruch "<strong>de</strong>s Deyhle" aus <strong>de</strong>m Jahre 1978 (das<br />

"tannengrüne" Son<strong>de</strong>rheft; jetzt schon in <strong>de</strong>r 15.<br />

Auflage) ans Licht, <strong>de</strong>r uns damals wie heute bewegt.<br />

Er sagte dort, gleich auf <strong>de</strong>r ersten Seite:<br />

Controlling gehört "unter die Leute*.<br />

Seine Thesen waren:<br />

Das Bewußtsein darum, daß Entscheidungen sorgfältig<br />

zu untermauern sind, hat zugenommen Die<br />

Werkzeuge sind besser gewor<strong>de</strong>n Jetzt geht es<br />

um's Damit-Umgehen Es wächst das Interesse<br />

am Seif-Controlling Es kommt auf die interpretieren<strong>de</strong><br />

Kommunikation an Komplexe Sachverhalte<br />

sind nicht mehr als "One-man-show", son<strong>de</strong>m<br />

im Team zu lösen Nehmt <strong>de</strong>n Controller hin als<br />

"STÖREN" - "FRIED"!<br />

Nach so vielen Jahren sollte (darO man (meinen wir)<br />

nachschauen, ob's inzwischen so ist, o<strong>de</strong>r? Machen es<br />

alle Leute o<strong>de</strong>r sind die Multis und Großfirmen<br />

(wie<strong>de</strong>r einmal) weiter, hat <strong>de</strong>r Mittelstand aufgeholt<br />

o<strong>de</strong>r glaubt dieser immer noch, sich um's Controlling<br />

"drücken" zu können?<br />

Wenn man Statistikern glauben darf, sind kleinere<br />

und mittlere Untemehmen die be<strong>de</strong>utendsten<br />

Leistungsträger <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft. 99,8 %<br />

aller umsatzsteuerpflichtigen Untemehmen haben<br />

unter 500 Beschäftigte und weniger als 100 Mio.<br />

Umsatz. Ungefähr 65 % aller Erwerbstätigen tummeln<br />

sich in diesen Betriebsgrößen. Hier sind also die<br />

meisten "Leute". Ist Controlling dort also mittlerweile<br />

schon angekommen?<br />

Bereits im Jahre 1990 schrieb die "Wirtschaftswoche"<br />

(Nr. 24,06/90) u. a. "Deutschlands Mittelständler<br />

sind mü<strong>de</strong> gewor<strong>de</strong>n". Die Redakteure schrieb)en von<br />

kommen<strong>de</strong>n Schicksalsjahren <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Mittelstan<strong>de</strong>s,<br />

haben festgestellt, daß dieser nur unvollkommen<br />

gerüstet ist für die Bewältigung kommen<strong>de</strong>r<br />

Herausfor<strong>de</strong>mngen, sprachen damals über "von<br />

politischen Komplimenten eingelullten Betrieben, die<br />

die Symptome ihrer Schwäche kaum wahrnehmen"<br />

und führten die Müdigkeit zum Teil darauf zurück,<br />

daß die Erfolgsrezepte aus alten Zeiten (Wirtschaftswun<strong>de</strong>r)<br />

eben längst nicht mehr greifen.<br />

An<strong>de</strong>re (Droege & Comp. DüsseldorO hat)en wenig<br />

später festgestellt, daß nur 19,9 % aller Unternehmen<br />

vorwärtsorientiert, also Gewinner sind. 44,3 %<br />

schöpfen ihr Potential nicht aus (Verteidiger) und<br />

ganze 24,7 % sind ein<strong>de</strong>utig Verlierer, d. h. sie<br />

wirtschaften ohne Konzept.<br />

145


Controller magazin 3/94<br />

Und wie sieht das heute, 4 Jahre später, aus? Inzwischen<br />

war die "Wen<strong>de</strong>" (politische Wie<strong>de</strong>rvereinigung)<br />

da, ist es also besser gewor<strong>de</strong>n? "Europa"<br />

ist jetzt offen, hat dies etwas gebracht? Ist die<br />

"Rezession" wirklich da o<strong>de</strong>r nur herbeigere<strong>de</strong>t?<br />

Wird <strong>de</strong>r allgemein feststellbare Arbeitsplatzabbau<br />

"bewulät gemacht" o<strong>de</strong>r gehört das zur täglichen<br />

Improvisationsarbeit unserer Unternehmensführer<br />

(Leute "entlassen" ist keine Kunst, ist das aber die<br />

Rettung auf Dauer ?).<br />

Im Kopf kann nur sein, was (irgendwie) "bewußt"<br />

ist, wetten daß ?<br />

Der Begriff CONTROLLING ist zwar "in", wird aber<br />

meist mit KONTROLLE verwechselt. Vor allem eben<br />

in mittelständischen Betrieben. Aber ist "wenigstens"<br />

das, was man KONTROLLE nennt, vorhan<strong>de</strong>n,<br />

richtig bemessen und or<strong>de</strong>ntlich ausgebaut? Dann<br />

wäre man ja wirklich schon auf <strong>de</strong>m Wege zum<br />

CONTROLLING. Warum aber nur "auf <strong>de</strong>m Wege" ?<br />

Es gibt Kenner, die wissen, daß Controlling in erster<br />

Linie "im Kopfe stattfin<strong>de</strong>n" muß. Dies be<strong>de</strong>utet aber<br />

auch, daß Controlling in erster Linie auch "Chefsache"<br />

ist. Wir stellen immer wie<strong>de</strong>r fest, wenn dieser<br />

es nicht ganz klar will (und dies auch <strong>de</strong>n Leuten<br />

genau so sagt), ist es im Betrieb nicht durchsetzbar.<br />

Nicht mit <strong>de</strong>n besten Leuten und nicht mit <strong>de</strong>n<br />

besten EDV-Programmen !! Allerdings ist die<br />

Beweisführung dafür nicht immer einfach zu erbringen<br />

(kurzfristig), weil solche Chefs meist nicht die<br />

besten Leute haben und sich auch niemals um die<br />

besten EDV-Programme bemühen? Wetten daß?<br />

Allerdings längerfristig können wir es immer<br />

beweisen. Dafür sorgen eben die ehernen Gesetze <strong>de</strong>r<br />

freien Marktwirtschaft, wetten daß?<br />

Warum CONTROLLING Chefsache ist, wird sofort<br />

klar, wenn man einmal erkannt hat, daß es für je<strong>de</strong>n<br />

Betrieb von höchster Priorität ist, sein eigenes<br />

Strategieverständnis zu diskutieren (gleichgültig ob<br />

Friseurmeisterbetrieb, ob Metallverarbeiter,<br />

Dienstleister o<strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsgesellschaft). I<strong>de</strong>alerweise<br />

sollten im Betrieb alle gemeinsam (Chef und<br />

Mitarbeiterteams) aufzeigen, welchen Stellenwert für<br />

sie eine richtige Untemehmensstrategie hat, um<br />

langfristig in <strong>de</strong>r Lage zu sein, <strong>de</strong>ssen Wettbewerbsjx)sition<br />

zu verteidigen o<strong>de</strong>r ausbauen zu können.<br />

Und dieser Vorgang beginnt mit <strong>de</strong>r systematischen<br />

Erörterung <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Fragen:<br />

Warum haben wir Erfolg? Sind wir immer noch<br />

im richtigen Geschäft? Worin begrün<strong>de</strong>t sich<br />

dieser Erfolg konkret? Betreiben wir dieses<br />

Geschäft richtig? Wie sichern wir diesen Erfolg<br />

langfristig ab? Welches sind eigentlich ganz<br />

konkret unsere Erfolgsfaktoren bei Produkt-,<br />

Preis-, Kommunikations-, Bürokratie- o<strong>de</strong>r<br />

Distributionspolitik? Haben wir alle Erfolgsfaktoren<br />

im Griff und bestens gemixt?<br />

Es geht also um eine Standortbestimmung <strong>de</strong>s<br />

Betriebes. Diese muß natürlich einmal eingeführt und<br />

dann immer wie<strong>de</strong>r aufs Neue durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Und weil dies nicht nur <strong>de</strong>n Chef allein interessieren<br />

kann, müssen alle (irgendwie) mitwirken. Schließlich<br />

wirken auch alle (irgendwie) am Erfolg mit. Zeitverschwendung<br />

aber, wenn <strong>de</strong>r Chef gar nicht ernsthaft<br />

will, daß alle (irgendwie) mitwirken. Denn dann hat<br />

er eben CONTROLLING (noch) nicht im Kopf. Der<br />

"Geist im Betrieb" (o<strong>de</strong>r die "Kultur") ist sicher (noch)<br />

nicht o. k., o<strong>de</strong>r wür<strong>de</strong>n Sie es an<strong>de</strong>rs interpretieren?<br />

Controlling, haben o<strong>de</strong>r nicht haben?<br />

Daß die beschriebene Standortbestimmung schon<br />

eine Form <strong>de</strong>s Controlling ist, ergibt sich aus <strong>de</strong>m<br />

Begriff Controlling selbst (im engl.: aus to control =<br />

steuern, regeln abgeleitet). Controlling betreibt <strong>de</strong>r,<br />

<strong>de</strong>r sich mit seiner langfristigen Überlebenschance<br />

beschäftigt. Im üblichen Theoriebereich nennt man<br />

dies "das strategische Controlling". Man wickelt<br />

diesen Teil am besten in innerbetrieblichen Workshops<br />

ab (möglichst fern vom Tagesgeschäft; an bestimmten<br />

Wochenen<strong>de</strong>n; immer wie<strong>de</strong>r mal; zweimal<br />

jährlich ist nicht zu wenig, damit alle miteinan<strong>de</strong>r<br />

wissen, wo sie dran sind und wie es weitergehen<br />

kann/soll).<br />

Das strategische Controlling <strong>de</strong>nkt also längerfristig.<br />

Kurz- und mittelfristig müssen wir aber auch ein<br />

"Controlling" haben. Wir müssen nämlich ständig<br />

prüfen, ob wir die längerfristig gesetzten Ziele auch<br />

erreichen. Wir müssen "rechtzeitig" wissen, ob <strong>de</strong>r<br />

GEWINN kommt, ob unsere FINANZEN stabil bleiben<br />

und zur Finanzierung <strong>de</strong>r Zielerreichung ausreichen.<br />

Im operativen Controlling legen wir also die<br />

mittel- und kurzfristigen Ziele (Budgets) frest, die<br />

wir dann im dispositiven Controlling mit geeigneten<br />

Werkzeugen (z. B. Plan-Ist-Vergleich mit Abweichungsanalysen)<br />

"kontrollieren". Controlling hat<br />

also was mit "Planen" zu tun, kommt aber ohne<br />

"Kontrollieren" nicht aus. Controlling ohne Kontrolle<br />

gibt es also nicht, während Kontrolle ohne vorhan<strong>de</strong>nes<br />

Controllingkonzept 'orientierungslos" ist (ohne<br />

Fahrplan hat man eben von <strong>de</strong>r "Verspätung" keine<br />

Ahnung).<br />

Und was macht Ihr Fahrplan? Haben Sie heute<br />

genaue Ziele? Wissen Sie um "Ihre eigene" Verspätung?<br />

Ist Controlling bei Ihnen schon angekommen?<br />

Ist es auch immer noch da? Gehören Sie zu <strong>de</strong>n<br />

"Leuten", bei <strong>de</strong>nen Controlling sein soll?<br />

Controlling darf also keine Einmalaktion sein, son<strong>de</strong>rn<br />

muß permanent erfolgen, muß also institutionalisiert,<br />

d. h. bewußt etabliert wer<strong>de</strong>n. Controlling<br />

ist nichts für die Ablage. Wie hat Deyhle gesagt:<br />

Controlling gehört unter die Leute ... (Ergänzung:<br />

... und hat dort zu bleiben!).<br />

Hast du was, bist du was<br />

Controlling ist "Chefsache". Da es in <strong>de</strong>r Praxis<br />

unterschiedliche Chefmentalitäten gibt (wir<br />

EXTERNE können dazu unser "täglich-Lied-singen"),<br />

lassen sich auch unterschiedliche EinstiegsmoHvationen<br />

ins Controlling feststellen. Untersuchungen<br />

und tägliche Beobachtung lassen hauptsächlich zwei<br />

Motive (Prinzipien) erkennen:<br />

146


Controller magazin 3/94<br />

Prinzip PLUS (lei<strong>de</strong>r die Seltenheit):<br />

Der Chef ist dynamisch und hat von sich aus ein<br />

hohes Bedürfnis, richtig informiert zu sein.<br />

Controlhng wird in "guten Zeiten" etabliert, um<br />

"schlechte Zeiten" gar nicht erst aufkommen zu<br />

lassen. Man "investiert bewußt" in<br />

Controllingsysteme und Mitarbeiter-Know-how.<br />

Wun<strong>de</strong>rt es Sie, daß diese Firmen auch eine ziemlich<br />

intakte EDV-Umwelt haben? Warum betreiljen diese<br />

"Leute" ihr operatives Geschäft mit ihrer "eigenen"<br />

Verwaltung selbst? Warum ist in diesen Firmen <strong>de</strong>r<br />

Steuert)erater ein "Steuer-Berater" und nicht <strong>de</strong>r<br />

"Buchhalter"? Hier haben die Teams im Betrieb ihre<br />

Zahlen im Griff! Man kann sie auch interpretieren!<br />

Und man hat sie rechtzeitig vorliegen! Eben rechtzeitig,<br />

um eventuell noch gegenzusteuern!<br />

Prinzip MINUS (lei<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Normalfall):<br />

Der Chef sieht nach Jahren <strong>de</strong>s Erfolges plötzlich<br />

Schwierigkeiten. Durch Verschlechterung <strong>de</strong>r Wettbewerbssituation<br />

(o<strong>de</strong>r sind die an<strong>de</strong>ren besser?) und<br />

durch permanent und an allen Fronten steigen<strong>de</strong><br />

Kosten (kennt er seine Kosten überhaupt? / hat er<br />

<strong>de</strong>nn eine funktionieren<strong>de</strong> Kalkulation bzw. Kostenrechnung?),<br />

durch stark fallen<strong>de</strong> Gewinne (und dies<br />

eventuell trotz Umsatzsteigerungen - o<strong>de</strong>r vielleicht<br />

gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb?), durch die Rezession (sehr gut<br />

geeignet für eine Entschuldigung), durch das Verhalten<br />

<strong>de</strong>s Staates (fast genau so gut), durch ... durch ...<br />

(sicher haben Sie auch noch etwas parat).<br />

Kurz und gut: Eigentlich ist es egal, wie man es (vor<br />

sich selbst) entschuldigt. Man stellt irgendwann<br />

einfach fest: Bei uns stimmt die Richtung nicht mehr.<br />

Aber eigentlich weiß man nicht genau wo, warum<br />

und wie man am besten eingreifen könnte. Alte und<br />

früher richtige Entscheidungen greifen nicht mehr.<br />

Spätestens jetzt kommt (vielleicht) <strong>de</strong>r Ruf nach<br />

CONTROLLING. Zu einem Zeitpunkt, wo das Schiff<br />

(fast) nicht mehr "manövrierfähig" ist. Jetzt plötzlich<br />

ist "Navigation" gefragt. Abier greifen Sie mal nach<br />

<strong>de</strong>n Sternen, mitten im Sturm!<br />

Deshalb kommt in <strong>de</strong>r Praxis viel öfter und unweigerlich<br />

<strong>de</strong>r Griff in die "Wun<strong>de</strong>rtüte"! Jetzt muß es<br />

her, das Computerprogramm, das uns aus <strong>de</strong>m<br />

Schlamassel hilft (aber billig muß es sein, man hat ja<br />

schon fast nichts mehr). Jetzt soll er kommen, <strong>de</strong>r<br />

Berater, <strong>de</strong>r einen Ausweg fin<strong>de</strong>t (aber billig muß er<br />

sein, sonst bleibt einem selbst ja nichts).<br />

Hätte man also nur "früher" schon ...<br />

Dann gälte jetzt: Hast du was, bist du was !!<br />

Was heißt hier "innovatives Rechnungswesen"?<br />

Haben wir gera<strong>de</strong> festgestellt, daß es gut wäre, vor<br />

allem in schlechteren Zeiten eine intakte EDV und<br />

ein aussagefähiges Informationswesen zu haben,<br />

dann fragt man sich schon, warum so viele Firmenchefs<br />

(auffällig viele Mittelständler) um "ihre Verwaltung"<br />

einen großen Bogen machen? Hat man hier<br />

etwas Berührungsängste? Angst vor <strong>de</strong>n "Zahlen"?<br />

Meistens hat)en diese Leute ihre Technik voll im Griff<br />

(gefertigt wird nach neuestem Stand, das Lager ist<br />

hiestens organisiert, im Verkauf wer<strong>de</strong>n Adreßbestän<strong>de</strong><br />

gekauft, Mailings gemacht, mit Werbung wird<br />

geklotzt. Außendienstler wer<strong>de</strong>n hofiert usw.).<br />

Was ab>er, um Gottes willen, machen die gleichen<br />

Leute mit ihrer Buchhaltung, mit ihrem ganzen<br />

Rechnungswesen, mit ihren diest)ezüglichen<br />

Computerprogrammen, mit ihren Kalkulationen, mit<br />

<strong>de</strong>r Betriebswirtschaft überhaupt?<br />

Zeigen diese Leute vielleicht "innovatives Verhalten"<br />

in ihrer Verwaltung?<br />

Der Grundgedanke <strong>de</strong>s Controlling ist, <strong>de</strong>n<br />

Verantwortungsträgern im Betrieb (also <strong>de</strong>n Managern)<br />

in <strong>de</strong>n einzelnen Bereichen, im Rahmen ihrer<br />

Zuständigkeiten, INFORMATIONEN an die Hand zu<br />

geben, die es ihnen erlauben, eigenständig, aber mit<br />

<strong>de</strong>m Ganzen abgestimmt, zu lenken und zu steuem.<br />

Sie müssen in <strong>de</strong>r Lage sein, sich selbst zu "kontrollieren"<br />

(nicht von oben herab kontrolliert wer<strong>de</strong>n)<br />

und zwar im Rahmen vereinbarter Ziele. Ziele setzen<br />

heißt dann PLANEN (Budgets machen). Controlling<br />

geht also nur mit einem Min<strong>de</strong>stmaß an Planung.<br />

Oft ist es aber gera<strong>de</strong> die "Sorge vor <strong>de</strong>r Abweichung",<br />

welche die Einwän<strong>de</strong> gegen je<strong>de</strong> Planung<br />

aufkommen läßt. Dann nimmt man auch schon mal<br />

"schlechtere EDV-Programme" in Kauf, weil dann<br />

sind diese "schuld", weil sie lassen eine Planung gar<br />

nicht zu (aber eigentlich brauchten Sie nur bei <strong>de</strong>r<br />

Anschaffung Ihrer Programme besser aufpassen; es<br />

ist gar nicht so schwer, Programme auf ihre Controlling-Tauglichkeit<br />

abzuklopfen). Wer bei Software<br />

aber "nur" auf <strong>de</strong>n Preis schaut, <strong>de</strong>r braucht sich<br />

nicht wun<strong>de</strong>rn. Und Sie können es glauben o<strong>de</strong>r<br />

nicht, viele Softwarehersteller wollen gar nicht Ihr<br />

Bestes, sie wollen Ihnen schnell etwas verkaufen und<br />

Geld machen (mit "Billig" schnell an Ihr Geld. Unter<br />

<strong>de</strong>m Motto: bis "<strong>de</strong>r" merkt, was "im Programm<br />

gespielt" wird, ist "sein Geld" längst in "an<strong>de</strong>ren<br />

Taschen" - don't worry, be happyü).<br />

Überhaupt muß an dieser Stelle noch einmal <strong>de</strong>r<br />

SCHULD-Begriff erwähnt wer<strong>de</strong>n. Denn wer jetzt<br />

immer noch das "Schuldzuweisen' nicht verlernt hat,<br />

<strong>de</strong>r bekommt Controlling nie in <strong>de</strong>n Kopf. Wer ist bei<br />

Ihnen schuld? Auch <strong>de</strong>r Computer? O<strong>de</strong>r gar Ihre<br />

"dummen" Leute?<br />

Früher war es natürlich viel einfacher. Da galt eine<br />

Grundregel: Günstig einkaufen, billig fertigen und<br />

möglichst teuer verkaufen. Personal unter Druck<br />

setzen. Bürokratie nur soviel wie <strong>de</strong>r Staat zum<br />

Steuer zahlen verlangt. Alles an<strong>de</strong>re ist geheime<br />

Kommandosache.<br />

Die heuHge BETRIEBSWIRTSCHAFT verlangt<br />

einfach ein paar Dinge mehr:<br />

Net)en Beschaffung, Produktion und Absatz hat sich<br />

die Verwaltung, im Sinne eines innertjetrieblichen<br />

Servicebetriebes für die Informationsbeschaffung, bei<br />

"erfolgreichen" Unternehmen längst installieren<br />

können. Wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>nen sogar beson<strong>de</strong>rs geför<strong>de</strong>rt.<br />

Der Ausbau von controllingorientierten Informationssystemen<br />

(egal ob Hardware, Software o<strong>de</strong>r<br />

147


Controller magazin 3/94<br />

Organisation) wur<strong>de</strong> systematisch durch "gezielte<br />

Investitionen" geför<strong>de</strong>rt (und eben nicht als lästiges<br />

Übel betrachtet). Wenn es dann noch gelungen ist,<br />

die Praktikabilität vor die Perfektion zu stellen,<br />

dann konnten die Mitarbeiter mit ihren Servicestellen<br />

auch leben. Vor allem, wenn parallel zur<br />

Systemimplementierung auch noch die Erkenntnis<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiterför<strong>de</strong>rung und -entwicklung (Ausund<br />

Weiterbildung) einhergegangen ist.<br />

Wenn man mit Controlling also "ernst" macht, heißt<br />

dies in erster Linie INFORMATIONSSYSTEME<br />

AUFBAUEN und in Form von BERICHTSWESEN­<br />

SYSTEMEN akhiell ERHALTEN.<br />

Dieses Ziel ist erreichbar durch Reorganisation <strong>de</strong>r<br />

Werkzeuge (z. B. EDV) und parallel dazu die <strong>de</strong>r<br />

betrieblichen Abläufe (Prozesse). Eine äußerst<br />

wichtige flankieren<strong>de</strong> Maßnahme wird zusätzlich<br />

durch bessere Qualifizierung <strong>de</strong>r Mitarbeiter erreicht.<br />

Ein bißchen beginnt das Controlling dann meistens in<br />

<strong>de</strong>r VERWALTUNG und damit in <strong>de</strong>r Landschaft<br />

<strong>de</strong>s Rechnungswesens und <strong>de</strong>r EDV. Es hat halt auch<br />

mit Zahlen zu tun. Aber wie schon erwähnt, gera<strong>de</strong><br />

hier scheint <strong>de</strong>r "Knackpunkt" zu liegen.<br />

Mo<strong>de</strong>rne Untemehmensführung erfor<strong>de</strong>rt auch <strong>de</strong>n<br />

richtigen Umgang mit Zahlen. Und wenn man dies<br />

nicht automatisch "drin hat", muß man sich halt<br />

"beraten" lassen (mit RAT und TAT; im Sinne von<br />

Hilfe zur Selbsthilfe). Und guter "Rat", gepaart mit<br />

"Tat" ist gar nicht so teuer!<br />

Den Rat von "guten Partnern", die Tat nüt "guter<br />

Software".<br />

Der systematische Aufbau eines Informationssystemes<br />

(o<strong>de</strong>r wie knacken wir die Wun<strong>de</strong>rtüte ...)<br />

Effizient soll es sein, wirtschaftlich soll es sein,<br />

aussagefähig soll es sein <strong>Als</strong>o doch Wun<strong>de</strong>rtüte?<br />

Wenn Controlling ein "Führungskonzept" ist (fest im<br />

Kopf etabliert), das zu tun hat mit:<br />

Führen mit Zielen (Untemehmensplanung),<br />

Führen mit relevanten Zahlen (Informationsmanagement),<br />

Führen durch For<strong>de</strong>rn und För<strong>de</strong>rn (Personalentwicklung),<br />

dann bedarf es vor allem <strong>de</strong>r Klärung, wie man mit<br />

<strong>de</strong>r ständig steigen<strong>de</strong>n Flut von Daten und Fakten<br />

fertig wird, wie man aus <strong>de</strong>r Fülle aller "Nachrichten"<br />

an die "richtigen Informationen" herankommt? Was<br />

müssen wir überhaupt wissen? Was ist relevant?<br />

Und gleichzeitig gilt es zu klären, wer damit umgeht,<br />

wer die Informationen aufbereitet und wer sie<br />

interpretiert? Man sieht also, schon hier beginnt die<br />

Planung!<br />

Kostenrechnungen sind immer Parallelbetrachtungen.<br />

Nur paralleles Wissen um Kun<strong>de</strong>n, Märkte,<br />

Kapazitäten, Konditionen, Erlös- und Kostenstrukturen,<br />

Kostenstellentransparenz, ursachengerechte<br />

Kostenträgerbelastungen ergeben die<br />

entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Informationen für einen<br />

Wettbewerbsvorsprung.<br />

Es ist klar, daß es ohne EDV nicht mehr geht. Alle<br />

unternehmensrelevanten Daten müssen in DV-Systeme<br />

und -netzwerke (Datenbanken) eingespeist<br />

sein und aktuell gehalten wer<strong>de</strong>n. Geeignete Programme<br />

ermitteln dann aus <strong>de</strong>n angesammelten<br />

Datenbestän<strong>de</strong>n nahezu wahlfrei durch Suchen,<br />

Rechnen und Kombinieren die gewünschte Information.<br />

Dies müssen Sie unbedingt bei <strong>de</strong>r Anschaffung von<br />

Software beachten. Denn das ist heute eine<br />

Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rung an eine solche Software: Keine<br />

Einzweckausrichtung.<br />

Deshalb ist es auch kein Scha<strong>de</strong>n, wenn ein<br />

Programmsystem auch mit "allen Daten" umgehen<br />

kann. <strong>Als</strong>o nicht nur auf <strong>de</strong>r "Kostenseite' rechnet,<br />

son<strong>de</strong>rn auch mit Bilanzen und Finanzen umgehen<br />

kann. Der Anwen<strong>de</strong>r erspart sich dann die Anschaffung<br />

mehrerer Systeme, kann alles in "einem Topf<br />

verwalten.<br />

Werm also ein Programm damit etwas vom<br />

Ergebniscontrolling<br />

(Sicherung <strong>de</strong>r Ergebnisziele)<br />

und gleichzeitig vom<br />

Finanzcontrolling<br />

(Sicherung <strong>de</strong>r finanziellen Stabilität)<br />

versteht, kann dies nur von Vorteil sein.<br />

Warum haben eigentlich die meisten MIS<br />

(Managementinformationssysteme) keine Kostenrechnungsfunktionen?<br />

Ist es vielleicht irgendwo<br />

logisch, daß Kostenrechnung und Managementinformation<br />

nichts miteinan<strong>de</strong>r zu tun haben? Aber<br />

ersparen wir uns hier eine Diskussion darüber, was<br />

eigentlich ein MIS ausmacht. Das ist für <strong>de</strong>n Mittelständler<br />

sowieso keine relevante Diskussion. Was er<br />

braucht, sind einige wenige Zahlen (und Informationen)<br />

für die Westentasche, als Extrakt aus <strong>de</strong>m<br />

ganzen Zahlenwust. Gesicherte Zahlen natürlich,<br />

einfach, daß seine Entscheidungen immer sicherer<br />

wer<strong>de</strong>n können (siehe Abbildung "betriebswirtschaftliche<br />

Werkzeuge").<br />

Das "neue" KO/RE/CO als Lösungsansatz<br />

Jahrelang haben wir, wir das ist die COMPART<br />

GMBH, Computerpartner in Betriebswirtschaft, bei<br />

unserer Beratungsarbeit mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Softwaresystemen und Softwarehäusem gearbeitet.<br />

Mit <strong>de</strong>n einen "lieber", mit an<strong>de</strong>ren "weniger gern".<br />

Wir könnten Romane darüber schreiben. Wir haben<br />

in <strong>de</strong>n Jahren außer<strong>de</strong>m versucht, EDVler in <strong>de</strong>n<br />

Betrieben zu animieren, zu bestechen, zu becircen,<br />

anzubetteln - vergeblich! Immer war alles an<strong>de</strong>re<br />

wichtiger. Die Verkaufsabrechnung, die Produktionssteuerung,<br />

die Materialwirtschaft usw. - nur eben<br />

nicht das Rechnungswesen.<br />

<strong>Als</strong> dann die PC's herauskamen, waren zunächst alle<br />

bei uns und auch in <strong>de</strong>n Betrieben draußen, wenigstens<br />

für kurze Zeit, auf <strong>de</strong>m Selbsthilfe-Trip. Denn<br />

jetzt konnte man an <strong>de</strong>r EDV-Abteilung vorbei tätig<br />

wer<strong>de</strong>n. Mit 'Tabellenkalkulationen aller Art". EDV-<br />

Leiter äugten verwun<strong>de</strong>rt und verunsichert auf je<strong>de</strong>n<br />

Controller o<strong>de</strong>r Kaufmann. Was will <strong>de</strong>nn "<strong>de</strong>r"<br />

eigentlich noch? Hat "<strong>de</strong>r" <strong>de</strong>nn nicht schon seine<br />

Buchhaltung und dies seit Jahren?<br />

148


Controller magazin 3/94<br />

Einige haben es geschafft. Sie machen heute per PC<br />

ein Ober-Super-Berichtswesen. Es gibt zwar eventuell<br />

mal hier und da Probleme mit <strong>de</strong>r Integration, aber<br />

sonst. Die meisten haben aber resigniert. Man wird<br />

mit diesem Doppelleben (Kaufmann + EDV-Fachmann)<br />

einfach nicht mehr fertig; schließlich hat man<br />

auch noch Familie. Und außer<strong>de</strong>m nur <strong>de</strong>n einen<br />

Kopf...<br />

Wir von COMPART haben es jetzt so gemacht:<br />

Wir haben ein Softwareprodukt entwickelt, das wir<br />

KO/RE/CO nennen (= Kostenrechnung/Rechnungswesen/Controlling).<br />

1993 hah)en wir mit <strong>de</strong>r<br />

Programmierung begonnen, jetzt sind wir damit<br />

(fast) fertig. Wir haben es gemacht, um <strong>de</strong>nen zu<br />

helfen, die eben nicht "t)ei<strong>de</strong>s" können.<br />

Auf zwei Dinge haben wir natürlich geachtet:<br />

(1) Mo<strong>de</strong>rnste Technik im PC-Bereich (<strong>de</strong>nn <strong>de</strong>n hat<br />

schon je<strong>de</strong>r; man braucht also kein neues System<br />

kaufen) mit viel Produktt)eteiligung <strong>de</strong>r Firma<br />

MICROSOFT. Denn WINDOWS, DOS, EXCEL,<br />

WORD und neuerdings die Datenbank ACCESS sind<br />

heute STANDARDS mit sehr großer Verbreitung.<br />

Und CONTROLLING "mit <strong>de</strong>r Maus" macht ja auch<br />

viel mehr Spaß, o<strong>de</strong>r? Vor allem, wenn man Ergebnisse<br />

direkt am Bildschirm ansehen kann. Und zwar<br />

so, als ob man's selbst programmiert hätte. Praxisbezogen<br />

eljen. Trotz<strong>de</strong>m, ehrlich, Ihr PC braucht<br />

ganz schön Power ...<br />

(2) Betriebswirtschaft "leichtgemacht". Das heißt,<br />

klare und überschaubare Programmstrukturen und<br />

Programmfunktionen. Man muß nicht "studiert"<br />

haben, um mit <strong>de</strong>m System klarzukommen.<br />

KO/RE/CO lebt von <strong>de</strong>n in vielen Jahren gemachten<br />

Erfahrungen seiner "Schöpfer". Man spürt, daß sich<br />

hier DV-Sf>ezialisten und Betriebswirte "getroffen"<br />

haben. Alle von ihrer besten Seite. <strong>Als</strong>o vom<br />

Praktiker für <strong>de</strong>n Praktiker. Trotz<strong>de</strong>m, ehrlich, Ihre<br />

Leute brauchen Schulung und Beratung ...<br />

Die ersten Praxiseinsätze (bei verschie<strong>de</strong>nen Industrie-<br />

und Han<strong>de</strong>lsbetrieben, einem Ingenieurbüro,<br />

einer Bank, einer Versicherung - Stand 02/94 -)<br />

zeigen ganz klar: KO/RE/CO ist eine <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen<strong>de</strong> Software für alle<br />

Bereiche <strong>de</strong>s Ergebnis- und Finanz-Controlling in<br />

mittelständischen Betrieben. Auch für Controller in<br />

Großfirmen bil<strong>de</strong>t KO/RE/CO ein ergänzen<strong>de</strong>s Instrument,<br />

das die Untemehmeiwplanung und Budgetierung<br />

erleichtert und optimiert. KO/RE/CO ist<br />

universell einsetzbar, ist branchenneutral und eignet<br />

sich für alle Systeme <strong>de</strong>r Kosten- und Leistungsrechnung<br />

(Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträgerrechnung).<br />

Darüberhinaus beinhaltet das<br />

Programm mo<strong>de</strong>rne Funktionen <strong>de</strong>r Deckungsbeitrags-,<br />

Profitcenter-, Projekt- und Prozeßkostenrechnung.<br />

Durch diese parallel einsetzbare<br />

Funktionsvielfalt und die üt)ersichtliche Präsentation<br />

aller betrieblichen Vorgänge bil<strong>de</strong>t KO/RE/CO ein<br />

schnelles und sicheres Instrument zur Unternehmensnavigation.<br />

Die EDV-technische Konzeption<br />

erleichtert die Integration in das betriebliche EDV-<br />

Umfeld um ein Vielfaches bisheriger Systeme<br />

("kin<strong>de</strong>rleichte Schnittstellenverbindungen'). Dies<br />

gilt übrigens auch für die Anbindung an größte DV-<br />

HOST-Hardware-Systeme.<br />

Eine "Auf-Knopfdruck-Software" ist KO/RE/CO<br />

allerdings aber auch nur dann, wenn vor einer<br />

erfolgreichen Implementierung die festgestellten<br />

"Hür<strong>de</strong>n" überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. KO/RE/CO ist eben<br />

auch nicht Wun<strong>de</strong>rtüte. Unten kommt nur raus, was<br />

oben sinnvoll reingeschüttet wird.<br />

Die Organisation und das Rechnungswesen müssen<br />

einer sinnvollen (abrechenbaren) Betriebsstruktur<br />

angepaßt wer<strong>de</strong>n. Auch <strong>de</strong>r Führungsstil <strong>de</strong>r<br />

(Profitcenter?-) Leiter muß ebenso wie Einstellung<br />

und Engagement <strong>de</strong>r Mitarbeiter einer Prüfung<br />

unterzogen wer<strong>de</strong>n. Schulung tut Not. Betriebswirtschaftliche<br />

Grundberatung ist einfach wichtig.<br />

Die Akzeptanz von Controlling kann nur erreicht<br />

wer<strong>de</strong>n, wenn alle am gleichen Strang ziehen (und<br />

auch in die gleiche Richtung). Oft wird "auf <strong>de</strong>m<br />

Weg" festgestellt, daß bestimmte Abläufe (Prozesse)<br />

o<strong>de</strong>r bisher eingesetzte Softwaresysteme nicht auf<br />

Dauer ausreichend funktionieren (vor allem im<br />

Bereich <strong>de</strong>r sog. Basisanwendungen - vgl. Abbildung<br />

"Basisprogramm-Systeme").<br />

Der Einsatz einer solchen Software zieht also unter<br />

Umstän<strong>de</strong>n weitere Investitionen nach sich. <strong>Als</strong>o -<br />

wie<strong>de</strong>r einmal aufhören auf halber Strecke? Ist doch<br />

nichts Neues, liebe Leute! Es kann aber doch nicht<br />

schlimm sein, wenn man jetzt plötzlich weiß, zu was<br />

eine Investition von Nutzen ist, o<strong>de</strong>r? Auch dann,<br />

wenn sie "nur" die Informationsbeschaffung verbessert,<br />

also gar keine technische Innovation darstellt<br />

und vielleicht <strong>de</strong>shalb im einzelnen gar nicht so<br />

meßbar ist.<br />

•<br />

KO/RE/CO<br />

KO/RE/CO ist eine <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten Anfor<strong>de</strong>rungen entsprectien<strong>de</strong> Software<br />

für alle Bereictie <strong>de</strong>s Ergebnis- und Finanz-Controllings in mittelständischen<br />

Betrieben. Führungskratten in Großfirmen bietet KO/RE/CO ein Instrument,<br />

das Untemehmensplanung und Budgetieaing erleichtert und optimiert.<br />

- ij<br />

I • »• p ^ •<br />

• B « • •<br />

I •<br />

KO/RE/CO eignet sich für alle Systeme <strong>de</strong>r Kosten- und Leistungsrechnung.<br />

Außer <strong>de</strong>r klassischen Kostenarten-. Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung<br />

bietet KO/RE/CO die mo<strong>de</strong>rnsten Funktionen <strong>de</strong>r Deckungstieitrags-, Profilcenler-,<br />

Projekt- und Prozeßkostenrechnung.<br />

KO/RE/CO bietet durch die Funktionsvielfalt und übersichtliche Präsentation<br />

aller tielrieblichen Vorgänge ein schnelles und sicheres Instrument zur<br />

Untemehmensnavigation.<br />

KO/RE/CO ist eine Access/Excel-Lösung: Dalenhaltung, Beart>eitung und Auskünfte<br />

erledigt die Access-Datenbank, Berichtswesen erledigen Access und Excel.<br />

COMPART GmbH, Vollmarstraße 5, D-81547 München, Tel. 089-6902637, Fax 089-6902553<br />

149


Controller magazin 3/94<br />

Weikzeuge aus <strong>de</strong>r Kisle" liirs ERGEBNIS CONTROLLING<br />

Kurzfristige Erfotgsrechnunq<br />

Managementerfotgsrechnung<br />

sass?'.<br />

Kostenslellenrechnung<br />

mm<br />

Kostentragerrechnung<br />

G6t)iete. Maikte. Regionen<br />

Oadiung sber t r ag sr ec h nung<br />

ProfHcenterrechnung<br />

Pio/ekle. Voiliaben<br />

je aus <strong>de</strong>r<br />

KisIe' (urs FINANZ - CONTROLLING<br />

statische Bilanzen<br />

Bewegür>gsbtlanzen<br />

Kapitainu&rechnui^gen<br />

SV<br />

smum<br />

Finanz plar>e<br />

UquiditatspUne<br />

mv,<br />

Kennziffemanalysen<br />

Cash.Flow.Raclr»/a(/evefrnogeir<br />

Uin/iii;ft'e(/riogeii<br />

Krec/rfwes*?!! -na/»nes/piier ang<br />

Eigen-u.Fteindkapilalhontiolle<br />

Bet&ibgungen u.a.<br />

ilEBS'.'jIRTSCHAF-<br />

I Typische Funktionen zenlratef DV-Warenwutschaftssysleme mit Funktiofien fürs Beteichsconlrotling<br />

VERTRIEB/VERKAUF I—i<br />

Angetwte<br />

Auftrage<br />

Rechnungen<br />

Statistik<br />

pi BESTELLWESEN/EINKAUF h<br />

Bestellvorgange<br />

Terminverfoigurig<br />

Wareneingang<br />

Lagerwesen<br />

PRODUKTION<br />

> 1<br />

CAD/CAM/CAQ<br />

Artieitsvortwreitung<br />

PPS-System<br />

Leitstandorganisation<br />

[Typische DV-Abrechnungssysleme einer VeiwaKung. ebenfalls nnit Funktionen fürs Bereichsconlrolling<br />

1<br />

p-| FINANZBUCHHALTUNG|-|i<br />

Debitoren<br />

Kreditoren<br />

Sachkonten<br />

Parallelkontierungen<br />

ANLAGENBUCHHALTUNG<br />

Anlagenspiegel<br />

Abschreibungen<br />

Kalk Kosten<br />

Standoftverwaltung<br />

H personalabrechnungVI<br />

LOhne/Gehalter<br />

Sleuer-A/eraich «nesen<br />

We«8rbiktungswesen<br />

Zeiterfassung.'BDE<br />

auf <strong>de</strong>m Wege zum Zentral-ControDing<br />

150


Controller magazin 3/94<br />

INFORMATIONSMANAGEMENT<br />

DIE RENAISSANCE DER<br />

MANAGEMENT­<br />

INFORMATIONSSYSTEME<br />

von Dr. Uwe Hannig, Lampertheim<br />

Dr. Uwe Hannig, Professor für DV<br />

und Statistil( an <strong>de</strong>r Fact)f)oct)SCfiule<br />

Rtieinland-Pfalz -<br />

Abteilung Ludwigshalen<br />

Unerwartet ist das zur Zeit am häufigsten verwen<strong>de</strong>te<br />

Adjektiv von Unternehmensführem, wenn sie<br />

die Geschäftsentwicklung <strong>de</strong>r letzten Monate<br />

charakterisieren. In <strong>de</strong>r Regel sind die Entschei<strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Absatz- und Ertragsrückgänge<br />

überrascht. Es gibt jedoch auch Fälle, in <strong>de</strong>nen sich<br />

Marketingstrategen bei Neuprodukteinführungen<br />

wegen eines aus Angst vor einem Hop niedrig angesetzten<br />

Preises unverhofft einer <strong>de</strong>rart großen<br />

Nachfrage gegenübersehen, daß Lieferengpässe<br />

auftreten. Diese führen zur Verärgerung <strong>de</strong>r Kaufwilligen<br />

und lassen sich in <strong>de</strong>r Regel nur durch die<br />

Aufnahme kostspieliger Son<strong>de</strong>rschichten beseitigen.<br />

Die selten genug auftreten<strong>de</strong> Chance, trotz zunehmen<strong>de</strong>n<br />

Konkurrenzdrucks zufrie<strong>de</strong>nstellen<strong>de</strong><br />

Margen zu erzielen, verstreicht dadurch ungenutzt.<br />

Der Grund für Fehlentscheidungen und daraus<br />

resultieren<strong>de</strong> Ressourcenvergeudung ist, daß die<br />

meisten Manager die wegen <strong>de</strong>r fortschreiten<strong>de</strong>n<br />

Vernetzung und <strong>de</strong>m sich rasant verbreiten<strong>de</strong>n Einsatz<br />

elektronischer Kommunikation in Form von E-<br />

Mail und Datendiensten zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />

Datenmengen nicht mehr bewältigen können und<br />

<strong>de</strong>shalb zu einem immer geringeren Teil nutzen. Es<br />

kommt zu <strong>de</strong>r paradoxen Situation, daß mit <strong>de</strong>r<br />

Zunahme <strong>de</strong>s Informationsangebots die Wahrscheinlichkeit<br />

für ein gefühlbetontes Entscheidungsverhalten<br />

mit all seinen Risiken zunimmt. Freimütig t)ekennt<br />

beispielsweise <strong>de</strong>r erste Mann eines großen<br />

<strong>de</strong>utschen Luft- und Raumfahrtkonzems, daß die<br />

Absatzplanung in <strong>de</strong>r Vergangenheit auf <strong>de</strong>m<br />

Prinzip Hoffnung beruhte.<br />

Die sich aus <strong>de</strong>m gera<strong>de</strong> geschil<strong>de</strong>rten Dilemma<br />

ergeben<strong>de</strong>n Gefahren wer<strong>de</strong>n nun offensichtlich in<br />

<strong>de</strong>n Fühmngsetagen erkannt. In einer vom Autor für<br />

ein renommiertes Computermagazin durchgeführten<br />

Studie gaben rund 40 Prozent <strong>de</strong>r befragten Großanwen<strong>de</strong>r<br />

an, daß Managementinformationssysteme,<br />

die <strong>de</strong>n Entschei<strong>de</strong>rn die benötigten Informationen<br />

zum richtigen Zeitpunkt in <strong>de</strong>r von ihnen gewünschten<br />

Form zur Verfügung stellen, ein wichtiges Thema<br />

für ihr Unternehmen darstellen (vgl. Abb. 1).<br />

Die Anbieter haben sich auf die zu erwarten<strong>de</strong><br />

Belebung <strong>de</strong>r Nachfrage nach Managementinformationssystemen<br />

bereits eingestellt. Rund 40 Prozent<br />

von ihnen setzten sie bei <strong>de</strong>r ober\ angesprochenen<br />

Untersuchung auf einen <strong>de</strong>r ersten fünf Plätze ihrer<br />

individuellen Be<strong>de</strong>utungsrangfolge im Hinblick auf<br />

die eigenen Zukunftsplanungen (vgl. Abb. 2).<br />

Nun wer<strong>de</strong>n seit gut zwanzig Jahren die Informationsarmut<br />

im Informationsüberfluß beklagt und<br />

Managementinformationssysteme als Lösung <strong>de</strong>s<br />

Problems proklamiert. Dennoch fin<strong>de</strong>t man sie selbst<br />

in intemational tätigen Konzernen nur selten. Experten<br />

gehen davon aus, daß allenfalls in mnd 10 Prozent<br />

<strong>de</strong>r größeren <strong>de</strong>utschen Unternehmen<br />

Managementinformationssysteme im Augenblick<br />

eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Schuld daran ist die unbefriedigen<strong>de</strong><br />

Performance <strong>de</strong>r meisten bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 80er<br />

Jahre angebotenen Produkte bzw. erstellten Anwendungen,<br />

die dazu führte, daß <strong>de</strong>r Begriff MIS<br />

auch heute noch bei vielen Entschei<strong>de</strong>m negativ<br />

besetzt ist und geme mit einem "T' ergänzt wird.<br />

Die Zuversicht, daß nach <strong>de</strong>r Euphorie Anfang <strong>de</strong>r<br />

70er Jahre und <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Sturz in das für<br />

Innovationen im DV-Bereich übliche tiefe Wellental<br />

das Interesse an Managementinformationssystemen<br />

dauerhaft erwacht, hat mehrere Ursachen. Technische<br />

Verbessemngen bei <strong>de</strong>n Softwarewerkzeugen,<br />

insteson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r Nutzeroberfläche,<br />

und <strong>de</strong>r Hardware verbessem die Akzeptanz<br />

<strong>de</strong>r Systeme und <strong>de</strong>ren Einsatzfähigkeit.<br />

Daneben nötigen eine dynamischere Untemehmensumwelt<br />

und <strong>de</strong>r eskalieren<strong>de</strong> Verdrängungswettbewerb<br />

<strong>de</strong>n Managern heute regelmäßig weitreichen<strong>de</strong><br />

Entscheidungen unter Zeitdruck ab. Die Stabsabteilungen,<br />

die bisher das benötigte Datenmaterial<br />

zusammentragen und auswerteten, wur<strong>de</strong>n bzw.<br />

wer<strong>de</strong>n jedcKh im Zuge <strong>de</strong>s Trends zum Lean<br />

Management aufgelöst.<br />

För<strong>de</strong>rlich für die Verbreitung von Managementinformationssystemen<br />

wirkt sich ebenfalls die<br />

151


Controller magazin 3/94<br />

Be<strong>de</strong>utung einzelner Themen und Technologien für die Anwen<strong>de</strong>r<br />

Vtnwtzung<br />

Date nban kman age me nt- Systeme<br />

42<br />

1 56.*/.<br />

l8o,e%<br />

Cli«n|.S«rv«r-Architeklur<br />

Spszwile Branch«nl6«ung«<<br />

Manag«mentintormation88y8teme<br />

L<br />

44.6%^<br />

5<br />

^9,1%<br />

ISDN<br />

42<br />

Down-ZRighttSinj<br />

Mobil« Computing<br />

WorkbanchM<br />

42<br />

'42<br />

5 37;s%<br />

|31.0%<br />

».6%<br />

Workgroup Computing<br />

CASETools<br />

MulliprozBssorsyslann»<br />

42<br />

42<br />

Multimedia<br />

0%<br />

1<br />

5<br />

1 23.7%<br />

20.1%<br />

17 J%<br />

20%<br />

7<br />

40% 50% 60% 70%<br />

sehr wichtig<br />

•<br />

/ / /<br />

80% 90% 100%<br />

Abbildung 1<br />

Quelle: Megatrend<br />

zunehmen<strong>de</strong> Dezentralisierung aus. Zum einen<br />

benötigt man nun mehr Wissen vor Ort und zum<br />

an<strong>de</strong>ren bedarf es zur Unterstützung und<br />

Koordination <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>r Teileinheiten im<br />

zentralen Controlling intelligenter Analysesysteme.<br />

Last but not least fin<strong>de</strong>n sich gut ausgebil<strong>de</strong>te und<br />

mit weitreichen<strong>de</strong>n Kompetenzen ausgestattete<br />

Controller, die als Promotoren von Managementinformationssystemen<br />

unabdingbar sind, nicht<br />

mehr nur in multinationalen Konzemen.<br />

Daß Controller <strong>de</strong>n Aufbau von Managementinformationssystemen<br />

för<strong>de</strong>rn, ist leicht einzusehen.<br />

Schließlich profitieren sie am meisten von diesen. Im<br />

Gegensatz zu <strong>de</strong>n operativen Informationssystemen<br />

wie <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung stehen im Mittelpunkt<br />

von Managementinformationssystemen auf die<br />

spezifischen Informationsbedarfe <strong>de</strong>r Controller<br />

zugeschnittene aggregierte Berichte, Simulationen<br />

und Planungsrechnungen.<br />

Durch sukzessive Informationsauswahl und -auswertung<br />

kann sich <strong>de</strong>r Controller darüber hinaus auf<br />

die Suche nach <strong>de</strong>r Ursache einer Planabweichung<br />

begeben. Am En<strong>de</strong> einer sogenannten Drill-Down-<br />

Analyse fin<strong>de</strong>t er <strong>de</strong>n Grund für eine Variablenän<strong>de</strong>rung<br />

in seinem Ausgangstableau mit Sicherheit.<br />

Abzugrenzen von Managementinformationssystemen<br />

sind Executive Information Systems bzw.<br />

Führungsinformationssysteme. Diese sind auf das<br />

Informationsverhalten <strong>de</strong>s Topmanagement ausgelegt.<br />

In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n sie für vorstrukturierte<br />

"Knopfdruck'-Analysen eingesetzt, die <strong>de</strong>n Unternehmensführem<br />

einen Überblick über die Verän<strong>de</strong>rungen<br />

ausgewählter Kennziffern geben.<br />

Das heißt jedoch nicht, daß sich <strong>de</strong>r Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />

bei Bedarf nicht auch vom aktuellen Betriebsergebnis<br />

bis zur letzten Kostenstelle durcharbeiten<br />

kann. Er wird das aus naheliegen<strong>de</strong>n<br />

Grün<strong>de</strong>n allerdings selten tun und im Normalfall <strong>de</strong>n<br />

Verantwortlichen für <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Bereich zu<br />

einer Stellungnahme auffor<strong>de</strong>rn. Doch allein die<br />

Tatsache, daß eine <strong>de</strong>rartige Transparenz <strong>de</strong>r eigenen<br />

Leistung bis in die Führungsetage gegeben ist,<br />

steigert die Effizienz <strong>de</strong>r Organisationsmitglie<strong>de</strong>r.<br />

Die Anfor<strong>de</strong>rungen an ein Managementinformationssystem<br />

verän<strong>de</strong>m sich zwangsläufig mit <strong>de</strong>r Branche,<br />

<strong>de</strong>r Unternehmensgröße und -struktur, <strong>de</strong>m Aufgabenfeld<br />

sowie <strong>de</strong>r Stellung <strong>de</strong>s Entschei<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r<br />

Hierarchie. Der Controller eines diversifizierten<br />

Technologiekonzems benötigt an<strong>de</strong>re Informationen<br />

als <strong>de</strong>r Geschäftsstellenleiter eines Versicherungsunternehmens.<br />

Somit kann es kein universell einsetzbares<br />

Managementinformationssystem geben. Die<br />

typischen, von einem Managementinformationssystem<br />

abge<strong>de</strong>ckten Analysebereiche Auftragseingang,<br />

Absatz, Umsatz, Kosten, Ergebnis, Bilanz,<br />

GuV-Rechnung, Liquidität, Investitionen, Projekte,<br />

Personal und nicht zu vergessen Nachfrage und<br />

Wettbewerber fin<strong>de</strong>t man jedoch in je<strong>de</strong>m<br />

Untemehmen.<br />

152


Controller magazin 3/94<br />

Be<strong>de</strong>utung einzelner Themen und Technologien für die Anbieter<br />

Bedienerfreundlichke!!<br />

42<br />

5 87,h%<br />

Client-S»rver-Archit«l


Controller magazin 3/94<br />

ALTERNATIVEN ZUR<br />

TRADITIONELLEN<br />

GEMEINKOSTEN­<br />

SCHLÜSSELUNG<br />

Herr Dr. Albert Ctiristmartr). einer meiner<br />

Mitarbeiter im ControWmg <strong>de</strong>r Dr. August<br />

Oetker Zentralverwaltung, ttat sicti sehr<br />

intensiv mit <strong>de</strong>m Ttiema <strong>de</strong>r GemeinkostensMüsselung<br />

und <strong>de</strong>r Prozeßkostenrechnung<br />

beschäftigt und einen<br />

interessanten Ansatz zur Weitedühwng <strong>de</strong>r<br />

Diskussion aul diesem Gebiet erarbeitet.<br />

Den enispreclien<strong>de</strong>nBeitrag erhalten Sie<br />

mit diesem Scfireiben.<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

von Dr. Albert Christmann, Bielefeld<br />

Dr Emst F. 'Schrö<strong>de</strong>V PersSnIict) t)anen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschalter Dr August Oetker<br />

Der seit Jahren steigen<strong>de</strong> Anteil <strong>de</strong>r Gemein- an <strong>de</strong>n<br />

Gesamtkosten in Industrieunternehmen führte dazu,<br />

daß zunächst im Fertigungsbereich (etwa mit <strong>de</strong>r<br />

Maschinenstun<strong>de</strong>nsatz-Rechnung) und anschließend<br />

auch in indirekten Unternehmensbereichen über<br />

Alternativen zur traditionellen Zuschlagskostenrechnung<br />

nachgedacht wur<strong>de</strong>.<br />

1 PROBLEMATIK DER TRADITIONELLEN<br />

GEMEINKOSTENSCHLÜSSELUNG<br />

Gemeinkosten sind, im Unterschied zu Einzelkosten,<br />

einem Kostenträger nicht direkt zurechenbar und<br />

wer<strong>de</strong>n üblicherweise mit Hilfe <strong>de</strong>r Kostenstellenrechnung<br />

betrieblichen Teilbereichen zugeordnet.<br />

Die Zurechnung auf die Kostenträger erfolgte in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit oftmals bei Materialgemeinkosten<br />

über einen Zuschlagssatz auf die Materialeinzelkosten,<br />

bei Fertigungsgemeinkosten über einen Zuschlagssatz<br />

auf <strong>de</strong>n Fertigungslohn, bei <strong>de</strong>n Vertriebs-<br />

und Verwaltungsgemeinkosten über einen<br />

Zuschlagssatz auf die Herstell kosten eines Kostenträgers.<br />

Analysen <strong>de</strong>r Gesamtkosten von Industrie- und<br />

Han<strong>de</strong>lsunternehmen zeigen, daß <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r<br />

Gemeinkosten an <strong>de</strong>n Gesamtkosten stetig zunimmt.<br />

So ist es durchaus möglich, daß etwa in anlageintensiven<br />

Unternehmen Fertigungsgemeinkosten-<br />

Zuschlagssätze mehrere 1(XX) % <strong>de</strong>s Fertigungslohns<br />

ausmachen können (vgl. etwa Christmann/Jörasz<br />

[1992]). Bereits kleine Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Zuschlagsbasis,<br />

etwa als Folge von Lohnerhöhungen, können<br />

dann erhebliche Auswirkungen auf die Höhe <strong>de</strong>r<br />

einem Produkt zugeordneten Fertigungsgemeinkosten<br />

haben.<br />

Der Fertigungslohn eignet sich in solchen Fällen nicht<br />

zur Erfüllung <strong>de</strong>r an Bezugsgrößen gestellten Anfor<strong>de</strong>rungen:<br />

We<strong>de</strong>r ist er Maßstab für die Kosten<br />

einer Kostenstelle (Kostenkontrollfunktion), noch ermöglicht<br />

er eine verursachungsgerechte Zuordnung<br />

<strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten auf die Kostenträger<br />

(Kalkulationsfunktion).<br />

Grün<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>r Gemeinkosten - sie<br />

machen in bestimmten Branchen bis zu 70 % <strong>de</strong>r<br />

Gesamtkosten aus - in <strong>de</strong>n direkten, insbeson<strong>de</strong>re<br />

aber auch in <strong>de</strong>n indirekten Bereichen sind(vgl. etwa<br />

Coenenberg/Fischer [1991 ], Jörasz/Christmarm<br />

[19891):<br />

1. Durch die fortwähren<strong>de</strong> Automatisierung im<br />

Fertigungsprozeß verliert die bezahlte Vorgabezeit<br />

nach <strong>de</strong>m Fertigungsplan als kostenbestimmen<strong>de</strong><br />

Bezugsgröße immer mehr an Be<strong>de</strong>utung. Die<br />

Produktion wird anlagenintensiver, während<br />

gleichzeitig die Zahl <strong>de</strong>r in einer Kostenstelle<br />

arbeiten<strong>de</strong>n Menschen stetig abnimmt.<br />

2. Diese Substitution von Arbeit durch Kapital<br />

än<strong>de</strong>rt auch die Entlohnungsformen: Während<br />

manuelle Arbeiten und damit direkt zurechenbare<br />

Kosten abnehmen, steigen administrative (also<br />

planen<strong>de</strong>, überwachen<strong>de</strong> und steuern<strong>de</strong>) Tätigkeiten<br />

in <strong>de</strong>n Bereichen Forschung und Entwicklung,<br />

Beschaffung, Logistik, Produktionsplanung<br />

und -Steuerung, Qualitätssicherung und -prüfung,<br />

Vertrieb und damit auch die Gemeinkosten.<br />

3. Die Zunahme dieser administrativen Tätigkeiten<br />

hat aber noch eine weitere Ursache: Mit <strong>de</strong>m<br />

Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Käufer- zu Verkäufermärkten und<br />

<strong>de</strong>m Erreichen von Sättigungsgrenzen stieg <strong>de</strong>r<br />

Wettbewerbsdruck mit <strong>de</strong>r Folge, daß Innovations-<br />

und Produktlebenszyklen kürzer wer<strong>de</strong>n.<br />

Die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n nach Variantenvielfalt<br />

und <strong>de</strong>ren Umsetzung durch die Anbieter führt zu<br />

geringeren Stückzahlen je Produktvariante und<br />

damit zu höheren Gemeinkostenanteilen für<br />

Planung und Steuerung <strong>de</strong>r Aufträge.<br />

154


Controller magazin 3/94<br />

Eine auf Zuschlagssätzen basieren<strong>de</strong> Gemeinkostenschlüsselung<br />

kann letztlich wegen mangeln<strong>de</strong>r<br />

Kostentransparenz zu Fehlentscheidungen führen,<br />

weil vermeintlich positive Ergebnisse liefern<strong>de</strong><br />

Produkte die tatsächlich von ihnen verursachten<br />

Kosten nicht <strong>de</strong>cken (vor allem Produkte, die auf<br />

mo<strong>de</strong>rnen Fertigungsanlagen mit niedrigem<br />

Fertigungslohn hergestellt wer<strong>de</strong>n), während umgekehrt<br />

anscheinend <strong>de</strong>fizitäre Produkte in Wirklichkeit<br />

kosten<strong>de</strong>ckend verkauft wer<strong>de</strong>n.<br />

In anlageintensiven Untemehmen kann bei <strong>de</strong>n<br />

Fertigungsgemeinkosten bereits eine zweite Bezugsgröße<br />

neben <strong>de</strong>m Fertigungslohn die Maschinenzeit,<br />

die Kalkulationsgenauigkeit <strong>de</strong>utlich erhöhen. Ein<br />

diesem Anspmch genügen<strong>de</strong>s Verfahren wird im<br />

folgen<strong>de</strong>n Kapitel vorgestellt.<br />

Einen Ausweg aus <strong>de</strong>m Dilemma, Gemeinkosten<br />

geeignet auf einzelne Produkte zu schlüsseln (und<br />

zwar nicht nur Fertigungsgemeinkosten bei anlageintensiven<br />

Unternehmen, son<strong>de</strong>m auch Material-,<br />

Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten in verschie<strong>de</strong>nsten<br />

Unternehmen) verspricht eine<br />

Gemeinkostenverteilung, die sich an kostenstellenübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Tätigkeiten orientiert; und zwar wie<br />

im 3. Abschnitt beschrieben.<br />

stellen auf die zu untersuchen<strong>de</strong> Kostenstelle eine<br />

analytische Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />

auf die Ijei<strong>de</strong>n Bezugsgrößen Maschinenzeit und<br />

Fertigungslohn vorzunehmen. Im zweiten Schritt<br />

wird dann ein Kriterium bestimmt, das für je<strong>de</strong><br />

beliebige Kostenstelle hinsichtlich ihrer Anlagenund/o<strong>de</strong>r<br />

Lohnintensität mit Hilfe mathematisch<br />

exakt faßbarer Beziehungen zu <strong>de</strong>n bereits explizit<br />

untersuchten Kostenstellen die Fertigungsgemeinkosten<br />

auf die bei<strong>de</strong>n Bezugsgrößen aufteilt.<br />

2. 2 Empirische Zuordnung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />

auf die verwen<strong>de</strong>ten Bezugsgrößen<br />

Nach <strong>de</strong>r oben teschriebenen Vorgehensweise<br />

wer<strong>de</strong>n Fertigungsgemeinkosten je<strong>de</strong>r Kostenart<br />

(z. B. Einrichterlöhne, Miete, kalk. Zinsen) und je<strong>de</strong>r<br />

Umlage (z. B. Werkzeuglager, Kantine) in die drei<br />

Gmppen<br />

• Fertigungsgemeinkosten mit Bezugsgröße<br />

Maschinenzeit (kurz FGK mit BG MZ),<br />

• Fertigungsgemeinkosten mit Bezugsgröße<br />

Fertigungslohn (kurz FGK mit BG FL) und<br />

• Rest-Fertigungsgemeinkosten (kurz Rest-FGK)<br />

aufgeteilt. Der dritten Gmppe sind all jene Kosten<br />

zuzuordnen, die sich nicht auf eine <strong>de</strong>r t)ei<strong>de</strong>n ersten<br />

direkt aufteilen lassen.<br />

2 EIN EINFACH ZU HANDHABENDES VER­<br />

FAHREN ZUR SCHLÜSSELUNG VON<br />

FERTIGUNGSMEINKOSTEN<br />

(Christmann/Jörasz 119921)<br />

Im Unterschied zur Maschinen-Stun<strong>de</strong>nsatz-Rechnung,<br />

bei <strong>de</strong>r für je<strong>de</strong> Maschine die Beträge <strong>de</strong>r<br />

relevanten Kostenarten zu bestimmen sind, wer<strong>de</strong>n<br />

im folgen<strong>de</strong>n die maschinenabhängigen Fertigungsgemeinkosten<br />

auf Kostenstellenebene ermittelt, ohne<br />

dabei auf von einzelnen Maschinen vemrsachte<br />

Kosten in einer Kostenstelle explizit Bezug zu nehmen.<br />

Diese Vorgehensweise ist insbeson<strong>de</strong>re für in<br />

Großserien produzieren<strong>de</strong> Betriebe zu rechtfertigen,<br />

weil <strong>de</strong>ren Fertigungskostenstellen überwiegend so<br />

eingeteilt sind, daß die Maschinen bzüghch ihrer<br />

Kostenvemrsachung und -höhe als homogen angesehen<br />

wer<strong>de</strong>n können.<br />

2.1 Beschreibung <strong>de</strong>s Vorgehens<br />

Das vorzustellen<strong>de</strong> Verfahren ermöglicht eine<br />

einfach zu handhaben<strong>de</strong>, direkte Aufteilung <strong>de</strong>r<br />

Fertigungsgemeinkosten auf die bei<strong>de</strong>n Bezugsgrößen<br />

Fertigungslohn und<br />

Maschinenzeit unter Berücksichtigung<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen betrieblichen<br />

Produktionsverhältnisse. Dabei wird<br />

unterstellt, daß Maschinenzeiten<br />

ermittelbar sind o<strong>de</strong>r vorliegen.<br />

In einem ersten Schritt ist - zunächst<br />

ohne Anwen-dung <strong>de</strong>s vorzustellen<strong>de</strong>n<br />

Verfahrens - für ausge-wählte<br />

repräsentative Kostenstellen<br />

kostenartenweise und für je<strong>de</strong>n<br />

Umlagebetrag von an<strong>de</strong>ren Kosten-<br />

Kostenstelle<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

F<br />

G<br />

H<br />

Kriterium für die Auswahl <strong>de</strong>r zu untersuchen<strong>de</strong>n<br />

Kostenstellen ist die Lohn- und/o<strong>de</strong>r Anlagenintensität.<br />

Für die Verallgemeinerung <strong>de</strong>r im ersten<br />

Schritt empirisch gewonnenen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />

Fertigungsgemeinkosten ist es wichtig, daß das gesamte<br />

Sfjektrum von Kostenstellen in einem<br />

repräsentativen Umfang untersucht wird. Zum einen<br />

fin<strong>de</strong>t dadurch die Automatisierungsentwicklung<br />

und infolge<strong>de</strong>ssen auch die Notwendigkeit,<br />

Maschinenzeiten als Bezugsgröße einzubeziehen,<br />

ihren Nie<strong>de</strong>rschlag. Zum an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n Kostenstellen<br />

unterschiedlicher Lohnintensität berücksichtigt.<br />

Von <strong>de</strong>n im untersuchten Betrieb existieren<strong>de</strong>n<br />

Fertigungshauptkostenstellen wur<strong>de</strong>n insgesamt<br />

10,13 % <strong>de</strong>tailliert analysiert. In Abbildung 1<br />

sind die Ergebnisse zusammengefaßt. Die Stichprobe<br />

ist wegen <strong>de</strong>r gleichmäßigen Berücksichtigung aller<br />

Kostenstellen-Kostenstmkturen als repräsentativ für<br />

die vorgefun<strong>de</strong>nen Fertigungsverhältnisse<br />

anzusehen.<br />

Das bisherige Vorgehen zur Aufteilung <strong>de</strong>r<br />

Fertigungsgemeinkosten ist für die Analyse aller<br />

Fertigungshauptkostenstellen zu aufwendig und<br />

<strong>de</strong>swegen in <strong>de</strong>r Praxis nicht handhabbar. Aus<br />

Prozentualer Anteil<br />

<strong>de</strong>r FGK mit BG MZ<br />

an <strong>de</strong>n Ge$amt-FGK<br />

1,88<br />

27,54<br />

37.72<br />

47.65<br />

61.09<br />

64.79<br />

68,89<br />

71.19<br />

Prozentualer Anteil<br />

<strong>de</strong>r FGK mit BG FL<br />

an <strong>de</strong>n Gesamt-FGK<br />

94.22<br />

66,48<br />

53,73<br />

43.67<br />

33.84<br />

32.52<br />

28,65<br />

25.41<br />

Prozentualer Anteil<br />

<strong>de</strong>r Rest-FGK<br />

an <strong>de</strong>n Gesamt-FGK<br />

3.90<br />

5.98<br />

8.55<br />

8.68<br />

5.07<br />

2.69<br />

2.46<br />

3.40<br />

Abb. 1: Prozentuale Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgcnieinkosten für<br />

repräsentativ ausgewählte Kostenstellen<br />

155


Controller magazin 3/94<br />

diesem Grund wird ein Ansatz vorgestellt, <strong>de</strong>r die<br />

gewonnenen Erkenntnisse aus <strong>de</strong>n untersuchten<br />

Kostenstellen dahingehend verallgemeinert, daß<br />

ohne größeren Aufwand und explizite Untersuchung<br />

<strong>de</strong>r einzelnen Kostenstellen eine Aufteilung <strong>de</strong>r<br />

Fertigungsgemeinkosten auf die drei Gruppen<br />

möglich ist.<br />

2. 3 Folgerungen für eine Verallgemeinerung <strong>de</strong>r<br />

empirischen Untersuchung<br />

Abbildung 2 ver<strong>de</strong>utlicht die zu beantworten<strong>de</strong><br />

Frage, wie für eine beliebige Fertigungshauptkostenstelle<br />

die prozentuale Verteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />

ohne <strong>de</strong>taillierte Untersuchung <strong>de</strong>rselben<br />

bestimmt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

Ziffer K (i) <strong>de</strong>r untersuchten Kostenstelle i und <strong>de</strong>r<br />

zugehörigen, empirisch gewonnenen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />

Fertigungsgemeinkosten <strong>de</strong>r Kostenstelle i.<br />

Auf <strong>de</strong>r Abszisse sind die Werte <strong>de</strong>r Kennziffer K (i)<br />

von Kostenstelle i, auf <strong>de</strong>r Ordinate die prozentualen<br />

Anteile an <strong>de</strong>n Fertigungsgemeinkosten bezüglich<br />

<strong>de</strong>r jeweiligen Bezugsgröße, y (i, j) (j = 1,2, 3), aufgetragen.<br />

Die nach <strong>de</strong>r "Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r kleinsten<br />

Quadrate" ermittelten Regressionsgera<strong>de</strong>n sind <strong>de</strong>m<br />

Streuungsdiagramm dann am besten angepaßt, wenn<br />

die quadrierte Summe <strong>de</strong>r vertikalen Abstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

empirisch beobachteten Werte y (i, j) und <strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n<br />

Gera<strong>de</strong>n liegen<strong>de</strong>n Werten y* (i, j) (j = 1,2,3)<br />

minimal ist. eine Aussage über die Anpassungsgüte<br />

einer Regressionsgera<strong>de</strong>n an eine Punktwolke macht<br />

das Bestimmtheitsmaß R ^.<br />

Von <strong>de</strong>n acht in Abbildung 1 aufgelisteten Kostenstellen<br />

sind beispielhaft die Kostenstellen A, D und H<br />

mit <strong>de</strong>r jeweiligen prozentualen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />

Fertigungsgemeinkosten auf einem Zahlenstrahl dargestellt.<br />

Je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re, noch nicht explizit untersuchte<br />

Kostenstelle X läßt sich zwar aufgrund <strong>de</strong>s Fertigungsablaufs,<br />

<strong>de</strong>r dort vorhan<strong>de</strong>nen Maschinen und<br />

<strong>de</strong>r von Menschen durchzuführen<strong>de</strong>n Arbeiten grob<br />

auf <strong>de</strong>m Zahlenstrahl einordnen. Exakte Aussagen<br />

über die prozentuale Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />

sind jedoch nicht möglich. Gelingt es,<br />

eine Kennziffer zu fin<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r sich die Lohnund/o<strong>de</strong>r<br />

Anlageintensität quantifizieren läßt, ist<br />

aufgrund <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r bereits analysierten<br />

Kostenstellen ein Rückschluß auf die prozentuale<br />

Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten je<strong>de</strong>r<br />

beliebigen Kostenstelle X möglich.<br />

Anlagenintensive<br />

Kostenslelle<br />

H<br />

71,2/25,4/3,4<br />

Beliebige<br />

Kostenslelle<br />

Misch-<br />

Kostenstelle<br />

D<br />

Prozentuale Aurteilung<br />

Die allgemeine Form <strong>de</strong>r Regressionsgera<strong>de</strong>n, mit<br />

<strong>de</strong>nen für eine beliebige Kostenstelle die prozentuale<br />

Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten auf die<br />

genannten drei Gruppen möglich ist, lautet<br />

mit<br />

y*(i,j):<br />

a, b:<br />

K(i):<br />

y-(i,j) = a + b-K(i)<br />

prozentualer Anteil <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />

bezüglich <strong>de</strong>r Bezugsgröße j in Kostenstelle i,<br />

1 = 1: Bezugsgröße ist die Maschinenzeit,<br />

j = 2: Bezugsgröße ist <strong>de</strong>r Fertigungslohn,<br />

j = 3: Rest-Fenigungsgemeinkosten,<br />

Parameter <strong>de</strong>r Regressionsgera<strong>de</strong>n,<br />

einzusetzen<strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r Kennziffer.<br />

Aus Abbildung 3 ergeben sich mit Hilfe <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong><br />

<strong>de</strong>r kleinsten Quadrate die Regressionsgera<strong>de</strong>n<br />

Lohnintensive<br />

Kostenstelle<br />

? 47,7/43,7/8,6 1,9/94,2/3,9<br />

y*(i, 1) =<br />

51,207 + 13,396 k(i) und = 0,9801,<br />

y*(i. 2) =<br />

43,798 -13,032 K(i) und = 0,9821,<br />

y*(i. 3) =<br />

4,993 Für die - 0,363 Gültigkeit K(i) und <strong>de</strong>s aufgestellten = 0.0692.<br />

Abb. 2: Fragestellung für die Verallgemeinerung <strong>de</strong>r<br />

funktionalen Zusammenhangs<br />

Un t ersuch u ngsergebn isse<br />

zwischen Kennziffer K(i) und <strong>de</strong>r<br />

prozentualen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />

Fertigungsgemein-kosten sprechen die nahe bei 1<br />

liegen<strong>de</strong>n Werte <strong>de</strong>s Bestimmtheitsmaßes für die<br />

bei<strong>de</strong>n ersten Regres-sionsgera<strong>de</strong>n. Die hohe Qualität<br />

<strong>de</strong>s Ergebnisses wird auch nicht durch das geringe<br />

Bestimmtheitsmaß <strong>de</strong>r dritten Regressionsgera<strong>de</strong>n<br />

beeinträchtigt, weil<br />

• nur etwa 5 % <strong>de</strong>r gesamten Fertigungsgemeinkosten<br />

nicht auf eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bezugsgrößen<br />

direkt zuor<strong>de</strong>nbar sind und<br />

• bei beliebigen Werten von K(i) unter Heranziehung<br />

<strong>de</strong>r drei Regressionsgera<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Summe immer<br />

100 % Fertigungsgemeinkosten verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />

2. 4 Ein allgemeingültiges und standardisiertes<br />

Verfahren<br />

Ein Maß für die Anlagenintensität einer Kostenstelle<br />

ist die Höhe <strong>de</strong>r kalkulatorischen Abschreibungen<br />

<strong>de</strong>r Maschinen. Die Lohnintensität kommt durch die<br />

Höhe ihres Fertigungslohnes zum Ausdruck. Setzt<br />

man die bei<strong>de</strong>n Größen zueinan<strong>de</strong>r in Beziehung<br />

und logarithmiert diesen Quotienten, ergibt sich die<br />

Kennziffer:<br />

K (i) : = In<br />

kalkulatorische Abschreibungen <strong>de</strong>r<br />

Maschinen <strong>de</strong>r Kostenstelle i<br />

Fertigungslohn <strong>de</strong>r Kostenstelle i<br />

Die Diagramme in Abbildung 3 zeigen graphisch die<br />

Zusammenhänge zwischen <strong>de</strong>n Werten <strong>de</strong>r Kenn-<br />

156<br />

Mit diesem empirisch hochbestätigten Mo<strong>de</strong>ll ist eine<br />

explizite Untersuchung einzelner Kostenstellen zur<br />

Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten nicht mehr<br />

nötig. Man muß nur die Kennziffer K(i) für je<strong>de</strong><br />

Kostenstelle in obige Bestimmungsgleichung für y*<br />

(i, j) einsetzen, und man erhält eine direkte Zuordnung<br />

<strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten auf die drei<br />

Gruppen.


Controller magazin 3/94<br />

%-Anteil <strong>de</strong>r FGK mit BG<br />

Mascti.zeit an <strong>de</strong>n gesamten FGK<br />

100 -,<br />

1—I—iKi<br />

von unternehmerischen<br />

Tätigkeiten ist nicht<br />

notwendigerweise ausreichend<br />

zur Optimierung<br />

<strong>de</strong>s gesamten<br />

Wirtschaftsprozesses in<br />

einem Untemehmen.<br />

Die prozeßorientierte<br />

Gemeinkostenschlüsselung<br />

betrachtet <strong>de</strong>swegen<br />

bereichsübergreifen<strong>de</strong><br />

Tätigkeiten,<br />

basiert aber nach wie<br />

vor auf <strong>de</strong>r traditionellen<br />

Kostenarten- und<br />

Kostenstellenrechnung.<br />

%-Anteil <strong>de</strong>r FGK mit BG<br />

FerLlohn an <strong>de</strong>n gesamten FGK<br />

%-Anleil <strong>de</strong>r Rest-FGK<br />

an <strong>de</strong>n gesamten FGK<br />

100 -]<br />

90 -<br />

80 -<br />

70 -<br />

60 -<br />

50 -<br />

40 -<br />

30 -<br />

20 -<br />

10- .<br />

0 H—I—I—I—I—<br />

-3 -2 -1<br />

-1—I—r<br />

0<br />

Abb. 3: Linearer Zusammenliang zwiiclien <strong>de</strong>r Kennziffer KU) und <strong>de</strong>n<br />

Fertigungsgemeinkosten-Gruppen<br />

n I I I Kj<br />

In <strong>de</strong>r einschlägigen<br />

Fachliteratur<br />

(Coenenberg / Fischer<br />

[1991], Cooper [1989]<br />

und [1992], Cooper/<br />

Kaplan [1988],<br />

Horväth/Mayer[1989],<br />

Mayer [1992],<br />

Pfohl/Stölzlell991],...)<br />

fin<strong>de</strong>n für diese prozeßorientierte<br />

Gemeinkostenschlüsselung<br />

auch die synonymen<br />

Begriffe "Prozeßkostenrechnung",<br />

"Vorgangskostenrechnung",<br />

"Aktivitätsorientierte<br />

Kostenrechnung",<br />

"Cost-<br />

Driver-Acccounting"<br />

und "Activity-Based-<br />

Accounting" Verwendung.<br />

Allerdings ist es<br />

bisher noch nicht gelungen,<br />

ein geschlossenes<br />

und wissenschaftstheoretisch<br />

fundiertes<br />

Kostenrechnungssystem<br />

zu entwickeln, das die<br />

im folgen<strong>de</strong>n beschriebenen<br />

Gmndgedanken<br />

beinhaltet.<br />

Wie eingangs erwähnt, lassen sich die Rest-Fertigungsgemeinkosten<br />

nicht auf eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten<br />

Bezugsgrößen zuordnen. Sind sie <strong>de</strong>nnoch<br />

auf die Produkte zu verrechnen, und will man für<br />

diesen Umfang keine weiteren Bezugsgrößen einführen,<br />

was sich bei <strong>de</strong>m dahinterstehen<strong>de</strong>n anteiligen<br />

Volumen auch nicht lohnt, können sie <strong>de</strong>n Fertigungsgemeinkosten<br />

mit Bezugsgröße Maschinenzeit<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Fertigungsgemeinkosten mit Bezugsgröße<br />

Fertigungslohn zugeschlagen o<strong>de</strong>r im Verhältnis <strong>de</strong>r<br />

bei<strong>de</strong>n Gmppen auf diese verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />

3 GRUNDPRINZIPIEN EINER PROZESS­<br />

ORIENTIERTEN GEMEINKOSTEN-<br />

SCHLÜSSELUNG<br />

Ein kostenstellenbezogenes optimales Management<br />

Abbildung 4 gibt einen schematischen Überblick über<br />

eine mögliche Vorgehensweise zur Umsetzung einer<br />

prozeßorientierten Gemeinkostenschlüsselung in<br />

einem Unternehmen. Einzelne Aspekte <strong>de</strong>s Vorgehens<br />

wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Abschnitten<br />

erläutert.<br />

3.1 Tätigkeitsanalyse<br />

Ausgehend von einer vorhan<strong>de</strong>nen Kostenstelleneinteilung<br />

sind in <strong>de</strong>n einzelnen Kostenstellen<br />

Tätigkeitsanalysen durchzuführen. Am besten<br />

geeignet scheint hier eine Befragung <strong>de</strong>r Kostenstellenverantwortlichen.<br />

Anschließend sind <strong>de</strong>n<br />

Einzeltätigkeiten o<strong>de</strong>r Teilprozessen die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />

Personal- und Sachmittelkosten, die sogenannten<br />

Prozeßkosten, zuzuordnen.<br />

157


Controller magazin 3/94<br />

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158


Controller magazin 3/94<br />

Nach Festlegen <strong>de</strong>r einzelnen Tätigkeiten und Zuordnen<br />

<strong>de</strong>r Kosten in einer Kostenstelle ist zu untersuchen,<br />

ob sich die Teilprozesse bezüglich <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Kostenstelle zu erbringen<strong>de</strong>n Leistungen mengenvariabel<br />

verhalten o<strong>de</strong>r davon unabhängig anfallen,<br />

somit bezüglich <strong>de</strong>r Kostenstellenleistung mengenfix<br />

sind.<br />

In <strong>de</strong>r Prozeßkostenrechnung wird in diesem Zusammenhang<br />

von "leistungsmengeninduzierten" und<br />

von "leistungsmengenneutralen" Prozessen gesprochen.<br />

Den leistungsmengeninduzierten Prozessen<br />

sind dann geeignete Kostenbestimmungsfaktoren,<br />

also Maßgrößen <strong>de</strong>r Kostenverursachung,<br />

die in <strong>de</strong>r Prozeßkostenrechnung als Kostentreiber<br />

gezeichnet wer<strong>de</strong>n, zuzuordnen (vgl. Abbildung 4).<br />

Kosten leistungsmengenneutraler Prozesse wer<strong>de</strong>n in<br />

<strong>de</strong>r Prozeßkostenrechnung entsprechend <strong>de</strong>m Kostenanteil<br />

eines je<strong>de</strong>n Prozesses an <strong>de</strong>n Gesamtkosten<br />

<strong>de</strong>r Kostenstelle auf die Teilprozesse aufgeteilt. Es ist<br />

allerdings kritisch zu hinterfragen, ob leistungsmengenneutrale<br />

Kosten nicht verrechnet, son<strong>de</strong>m<br />

kostenstellenübergreifend - ähnlich <strong>de</strong>r Handhabung<br />

nicht-umlegbarer Gemeinkosten bei <strong>de</strong>r<br />

stufenweisen Fixkosten<strong>de</strong>ckungsbeitragsrechnung -<br />

zusammengefaßt wer<strong>de</strong>n sollten.<br />

Ein einfaches Beispiel aus <strong>de</strong>m Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l<br />

ver<strong>de</strong>utlicht das Vorgehen. Eine Analyse <strong>de</strong>r<br />

Tätigkeit <strong>de</strong>r Kostenstelle "Warenannahme" ergibt<br />

beispielsweise folgen<strong>de</strong> Teilprozesse:<br />

• Frisch-Fleisch entla<strong>de</strong>n,<br />

• Trocken-Nahrungsmittel entla<strong>de</strong>n,<br />

• Getränke entla<strong>de</strong>n,<br />

• Obst und Gemüse entla<strong>de</strong>n.<br />

Nach I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r leistungsmengeninduzierten<br />

Teilprozesse sind die Personal- und Sachkosten <strong>de</strong>n<br />

Teilprozessen zuzuordnen und Kostentreiber festzulegen.<br />

Abbildung 5 zeigt stark vereinfacht das Vorgehen<br />

bei Untersuchung <strong>de</strong>r Kostenstelle "Warenannahme"<br />

und die sich aus Division von Teilprozeßkosten<br />

und Anzahl <strong>de</strong>r Kostentreibereinheiten ergeben<strong>de</strong>n<br />

Prozeßkostensätze. Eine Verrechnung <strong>de</strong>r<br />

leistungsmengenneutralen Prozeßkosten, wie etwa<br />

die Leitung <strong>de</strong>r Koslenstelle "Warenannahme",<br />

erfolgt nicht. Die Kosten verbleiben in diesem Beispiel<br />

unverschlüsselt auf <strong>de</strong>r Kostenstelle.<br />

Nach dieser Tätigkeitsanalyse wer<strong>de</strong>n Teilprozesse,<br />

die in einem logischen Zusammenhang stehen, zu<br />

sogenannten Hauptprozessen zusammengefaßt (vgl.<br />

Abbildung 4).<br />

3. 2 Bildung von Hauptprozessen<br />

Zunächst erscheint es am zweckmäßigsten, wenn nur<br />

Teilprozesse mit <strong>de</strong>mselben Kostentreiber zu Hauptprozessen<br />

aggregiert wer<strong>de</strong>n. Die damit verbun<strong>de</strong>ne<br />

Problematik läßt sich am in Abbildung 6 dargestellten<br />

Beispiel <strong>de</strong>s Hauptprozesses "Frisch-Fleisch<br />

beschaffen" ver<strong>de</strong>utlichen. Es zeigt sich, daß es<br />

durchaus sinnvoll sein kann, auch Teilprozesse mit<br />

unterschiedlichen Kostentreibern zusammenzufassen.<br />

Dies hat - wegen <strong>de</strong>r größeren Anzahl verschie<strong>de</strong>ner<br />

Prozeßkostensätze - notwendigerweise<br />

eine aufwendigere Weiterverarbeitung <strong>de</strong>r gewonnenen<br />

Informationen auf Produktebene zur<br />

Folge.<br />

Kostenstelle "Warenannahme":<br />

Tätigkeiten Anzahl <strong>de</strong>r Personal- und Kostentreiber<br />

Mitarbeiter<br />

Sachkosten (in DM)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Kosten-<br />

Prozeßkostentreibereinheiten<br />

satz (in DM)<br />

Frisch-Fleisch entla<strong>de</strong>n 400.000 Anzahl <strong>de</strong>r<br />

liefern<strong>de</strong>n LKW<br />

4.000 100,00<br />

Nahrungsmittel entla<strong>de</strong>n 2<br />

80.000 Anzahl <strong>de</strong>r Paletten 40.000<br />

2,00<br />

Getränke entla<strong>de</strong>n 3<br />

75.000 Anzahl <strong>de</strong>r 5.000<br />

liefern<strong>de</strong>n LKW<br />

15,00<br />

Obst/Gemüse entla<strong>de</strong>n<br />

3<br />

90.000<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Paletten 10.000 9,00<br />

Zwischensumme<br />

12<br />

645.000<br />

sonstige Verwaltung<br />

24<br />

155.000<br />

Gesamtsumme<br />

14,5<br />

800.000<br />

Abb. 5: Tätigkeitsanalyse, Prozeßkostenziwrdnting und Prozeßkostensatzermittlung<br />

am Beispiel <strong>de</strong>r Kostenstelle "Warenannahme"<br />

159


Controller magazin 3/94<br />

Kostenstelle<br />

"Wareneinkauf<br />

Kostenstelle<br />

"Warenannahme*,<br />

Kostenstelle<br />

"Lager"<br />

Teil- Prozeß- Kostenprozeß<br />

kosten treiber<br />

(in TDM)<br />

(in TDM)<br />

TeUprozeß<br />

Prozeßkosten<br />

Kostentreiber<br />

.<br />

Teil- Prozeß- Kosteoprozeß<br />

kosten treiber<br />

(in TDM)<br />

600 Anzahl<br />

<strong>de</strong>r<br />

liefern<strong>de</strong>n<br />

LKW<br />

Frisch- 25 Anzahl Frisch-<br />

Fleisch <strong>de</strong>r p Heisch<br />

bestellen<br />

Bestell- ! entla<strong>de</strong>n<br />

ungen<br />

Frisch-<br />

- Fleisch<br />

Zwischenlagern<br />

400 Anzahl<br />

<strong>de</strong>r<br />

iiefem<strong>de</strong>n<br />

LKW<br />

Hauptprozeß: Frisch-Fleisch beschafTen<br />

Prozeßkostensatz 1 =<br />

Prozeßkosten (bestellen)<br />

Anzahl <strong>de</strong>r Be^llungen<br />

25.000 DM<br />

LOOO<br />

= 25<br />

DM<br />

Bestellung<br />

Prozeßkostensatz 2 =<br />

Prozeßkosten (entla<strong>de</strong>n)<br />

Anz. <strong>de</strong>r liefern<strong>de</strong>n LKW<br />

600.000 DM<br />

4.000<br />

= 150<br />

DM<br />

LKW<br />

Prozeßkostensatz 3<br />

Prozeßkosten (zwi.lagern)<br />

Anz. <strong>de</strong>r liefern<strong>de</strong>n LKW<br />

400.000 DM DM<br />

= 100<br />

4.000 LKW<br />

Abb. 6: Unterschiedliche Prozeßkostensätze <strong>de</strong>s Hauptprozesses "Frisch-Fleisch beschaffen'<br />

Bei durchschnittlich 5.000 kg Fleisch pro Bestellung<br />

und 2.000 kg Fleisch pro anliefern<strong>de</strong>n LKW kostet die<br />

Beschaffung von 1 kg Frisch-Fleisch (ohne<br />

Berücksichtigung leistungsneutraler Kosten) in dieser<br />

Beispielrechnung durchschnittlich<br />

0,005 DM/kg + 0,075 DM/kg + 0,05 DM/kg<br />

(Bestellung) (Entla<strong>de</strong>n) (Einlagern)<br />

= 0,13 DM/kg.<br />

Die Verwendung von Prozeßkostensätzen dient aber<br />

nicht nur <strong>de</strong>r Gemeinkostenzuordnung auf<br />

Kostenträger und damit <strong>de</strong>r Kalkulation<br />

(Kostenträgerstückrechnung), son<strong>de</strong>rn kann auch zur<br />

Beurteilung <strong>de</strong>r Produktivität und damit für die<br />

Kostenträgerzeitrechnung herangezogen wer<strong>de</strong>n<br />

(vgl. Coenenberg/Fischer [1991, S. 29]);<br />

Prozeßkostensatz : =<br />

Prozeßkosten<br />

Prozeßmenge<br />

. _ Input<br />

~ Output<br />

> Prozeßkostensatz : = 1<br />

Produktivität<br />

Hiermit wer<strong>de</strong>n Kostenvergleiche und Kostenkontrollen<br />

einzelner Tätigkeiten möglich, die wie<strong>de</strong>rum<br />

Informationen für Rationalisierungspotentiale aufzeigen<br />

und damit ein Instrument zur Steuerung<br />

betrieblicher Abläufe sein können.<br />

3. 3 Kritische Würdigung einer prozeßorientierten<br />

Gemeinkostenschlüsselung<br />

Eine prozeßorientierte Gemeinkosten-Schlüsselung<br />

kann zu<br />

• einer direkten Verteilung von Gemeinkosten und<br />

damit zu einer exakteren Produktkalkulation,<br />

• einer effizienteren Planung und Kontrolle <strong>de</strong>r<br />

Gemeinkosten und<br />

• einer Erhöhung <strong>de</strong>r Kostentransparenz in direkten<br />

und indirekten Bereichen<br />

führen (vgl. Pfohl/Stölzle [1991, S. 1286 ff]).<br />

Begrün<strong>de</strong>n läßt sich dieser Anspruch mit folgen<strong>de</strong>n<br />

Argumenten:<br />

1. Die Gemeinkosten wer<strong>de</strong>n nicht mehr nur über<br />

Wertgrößen (wie Materialeinzelkosten, Fertigungs-<br />

160


Controller magazin 3/94<br />

lohn, Herstellkosten) geschlüsselt, son<strong>de</strong>m entsprechen<br />

<strong>de</strong>r Inanspruchnahme betrieblicher<br />

Ressourcen auf Produkte verteilt.<br />

2. Die prozeßorientierte Gemeinkosten-Schlüsselung<br />

b>erücksichtigt Komplexität und Varianten-Vielfalt.<br />

So fallen bei komplexeren Produkten höhere Gemeinkosten<br />

für Produktionsplanung und -Steuerung,<br />

Materialdisposition ... an, als bei einfachen<br />

Standardprodukten. Die sich aufgrund von wertmäßigen<br />

Zuschlagsbasen ergeben<strong>de</strong>n Herstellkosten<br />

können eine vermeintlich hohe Gewinnspanne<br />

suggerieren, während in Wirklichkeit - im<br />

Extremfall - <strong>de</strong>r Marktpreis noch nicht einmal die<br />

Gesamtkosten <strong>de</strong>ckt.<br />

3. Gera<strong>de</strong> die Zuschlagsbasis Herstellkosten bei <strong>de</strong>n<br />

Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten führt -<br />

unabhängig von <strong>de</strong>r Stückzahl - zu konstanten<br />

Kosten/Stück, was mit <strong>de</strong>r Realität nicht notwendigerweise<br />

übereinstimmt, wie folgen<strong>de</strong>s Beispiel<br />

ver<strong>de</strong>utlicht:<br />

Die Kosten <strong>de</strong>r Bearbeitung eines Kun<strong>de</strong>nauftrages<br />

(Veranlassung <strong>de</strong>r Auslieferung <strong>de</strong>s nachgefragten<br />

Produktes, Buchung, Rechnungstellung ...) sind<br />

unabhängig von <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Auftrag geor<strong>de</strong>rten<br />

Stückzahl. Während bei einer prozeßorientierten<br />

Gemeinkosten-Schlüsselung die Vertriebskosten/<br />

Stück mit wachsen<strong>de</strong>r Stückzahl/Auftrag sinkt,<br />

bleibt sie bei <strong>de</strong>r Zuschlagskalkulation -<br />

unrichtigerweise - konstant.<br />

Literaturverzeichnis<br />

Coenenberg, A. G. / Fischer, T. M. [1991],<br />

"Prozeßkostenrechnung - Strategische Neuorientiemng<br />

in <strong>de</strong>r Kostenrechnung", DBW 51, 21 - 38.<br />

Cooper, R. [1989], "You Need a New Cost System<br />

When ...", Harvard Business Review, Jan - Feb 1989,<br />

76 - 82.<br />

Cooper, R. [19921, "Activity-Based Costing",<br />

Handbuch <strong>de</strong>r Kostenrechnung (Hrsg. W. Männel),<br />

Wiesba<strong>de</strong>n, 360 - 383.<br />

Cooper, R. / Kaplan, R. S. [19881, "Measure Costs<br />

Right: Make the Right Decisions", Harvard Business<br />

Review, Sept - Oct, 96 - 103.<br />

Christmann, A. / Jorasz, W. [1992], "Kalkulation von<br />

Fertigungsgemeinkosten bei Verwendung mehrerer<br />

Bezugsgrößen", Handbuch <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />

(Hrsg. W. Männel), Wiesba<strong>de</strong>n, 563 - 574.<br />

Horväth, P. / Mayer, R. [1989],<br />

"Prozeßkostenrechnung - Der neue Weg zu mehr<br />

Kostentransparenz und wirkungsvolleren<br />

Untemehmensstrategien", Controlling 4,214 - 219.<br />

Jorasz, W. / Christmann, A. [1989], "Anwendung von<br />

differenzierten Bezugsgrößenkalkulationen in<br />

anlageintensiven Unternehmen", krp 3/89,101 -109.<br />

Allerdings steht bei konsequenter Umlage aller Gemeinkosten<br />

auch die prozeßorientierte Schlüsselung<br />

im Wi<strong>de</strong>rspmch zum Vemrsachungsprinzip. Während<br />

leistungsmengeninduzierte Gemeinkosten sinnvoll<br />

und auch leistungsmengenneutrale Gemeinkosten<br />

repetitiver Prozesse leistungsnaher Untemehmensbereiche<br />

noch begründbar auf einzelne Produkte<br />

umgelegt wer<strong>de</strong>n können, ist gera<strong>de</strong> in Bereichen<br />

ohne Produktbezug eine vemrsachungsgerechte<br />

Schlüsselung nicht mehr möglich. Je<strong>de</strong><br />

Verrechnung dieser Kosten auf ein Erzeugnis karm<br />

<strong>de</strong>ssen zu ermitteln<strong>de</strong> Selbstkosten verzerren.<br />

Der oben angesprochene Vorteil einer möglichen<br />

Planung und Kontrolle <strong>de</strong>r Gemeinkosten kommt<br />

allerdings nur dann zum Tragen, wenn bei<strong>de</strong>s<br />

kritisch hinterfragt wird: So haben oftmals Gemeinkosten<br />

- beispielsweise im Personalbereich -<br />

Fixkostencharakter. Eine Verringerung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r<br />

Bestellungen um 10 % geht nicht notwendigerweise<br />

nüt einer Verringemng <strong>de</strong>r Personalkosten einher!<br />

Trotz berechtiger kritischer Anmerkungen bei <strong>de</strong>r<br />

Diskussion um prozeßorientierte Gemeinkosten-<br />

Schlüsselung ist ein Mehr an Information immer vorzuziehen,<br />

sofern die Informationsbeschaffung mit<br />

vertretbarem Aufwand möglich ist. Prozeßorientierte<br />

Gemeinkostenschlüsselung kann eine logische Weiterentwicklung<br />

in <strong>de</strong>r praktischen Bezugsgrößenproblematik<br />

sein.<br />

Mayer, R. [1992], "Prozeßkostenrechnung und<br />

Prozeßkostenmanagement: Konzept,<br />

Vorgehensweise und Einsatzmöglichkeiten",<br />

Prozeßkostenmanagement (Hrsg. P. Horväth &<br />

Partner), München, 75 - 99.<br />

Pfohl, H.-C. / Stölzle, W. [1991], "Anwendungsbedingungen,<br />

Verfahren und Beurteilung <strong>de</strong>r<br />

Prozeßkostenrechnung in industriellen<br />

Untemehmen", ZfB 61. Jahrgang, 1281 -1305.<br />

Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />

32 33 34 F A<br />

•<br />

161


Controller magazin 3/94<br />

ZIELE UND RAHMEN­<br />

BEDINGUNGEN EINES<br />

EXECUTIVE INFORMATION<br />

SYSTEM (EIS)<br />

von Uwe Struckmeier, Bremen<br />

Dipl.-Kfm. Uwe Struckmeier,<br />

zuständig im Kraft-Jacobs-<br />

Suctiard-Controlling für das<br />

ElS-Projekt, Bremen,<br />

Tel 0421/874793<br />

1. EINFÜHRUNG, PHILOSOPHIE UND ZIELE<br />

Der Begriff Informationssysteme ist in <strong>de</strong>r<br />

Vergangenheit mit vielen Zusätzen entsprechend <strong>de</strong>n<br />

unterschiedlichen Zielen versehen wor<strong>de</strong>n. Dabei ist<br />

es wohl müßig, im Nachhinein eine Begriffs<strong>de</strong>finition<br />

o<strong>de</strong>r -abgrenzung zu versuchen. Einige<br />

Abkürzungen seien hier aber wie<strong>de</strong>rgegeben (nach<br />

Diebold Management Report Nr. 11,1991):<br />

CIS Chef Informations Systeme<br />

DSS Decision Support Systems<br />

EIS Executive Information Systems<br />

EUS Entscheidungs Unterstützungs Systeme<br />

FIS Führungs Informations Systeme<br />

MIS Management Information Systems<br />

MIST Management Informations System Tools<br />

MUS Management Unterstützungs Systeme<br />

VIS Vorstands Informations Systeme<br />

Die <strong>de</strong>rzeitigen Einschätzungen und Meinungen sind<br />

noch geprägt durch die Entwicklung <strong>de</strong>s MIS in <strong>de</strong>n<br />

70er Jahren, wo versucht wur<strong>de</strong>, das Unternehmen<br />

ganzheitlich in ein Informationssystem abzubil<strong>de</strong>n.<br />

Das Umfeld war eine zentrale DV mit <strong>de</strong>m dort<br />

angesie<strong>de</strong>lten DV-Know-How-Monopol. Vor diesem<br />

Hintergrund versuchten die DV-Bereiche eine<br />

Implementierung. Heute sind auch die hin<strong>de</strong>rlichen<br />

Sprachbarrieren zwischen <strong>de</strong>n DV-Spezialisten und<br />

<strong>de</strong>n Managern nicht mehr so hoch, da im Zuge <strong>de</strong>r<br />

Dezentralisierung auch in <strong>de</strong>n Fachbereichen DV-<br />

Know-How angesie<strong>de</strong>lt ist, und es kompetente<br />

Mittler gibt (vgl. C. Vogel, H.-P. Wagner: EIS, in ZfO,<br />

62. Jahrgang, 1/1993).<br />

Ebenso ist die Organisation <strong>de</strong>s Informationssystems<br />

eine an<strong>de</strong>re gewor<strong>de</strong>n. Mehrere <strong>de</strong>zentrale Planungs-<br />

und Informationssysteme, die von <strong>de</strong>n Fachbereichen<br />

organisiert und mit <strong>de</strong>nen dort gearbeitet<br />

wird, bil<strong>de</strong>n die Basis <strong>de</strong>s Executive Information<br />

Systems.<br />

Im Zuge von Wachstums- und Konzentrationsprozessen<br />

in <strong>de</strong>r Wirtschaft, verbun<strong>de</strong>n mit Än<strong>de</strong>rungen<br />

in <strong>de</strong>r Managementstruktur, etwa <strong>de</strong>r Einführung<br />

<strong>de</strong>r Organisationsform <strong>de</strong>r Holding o<strong>de</strong>r Dachgesellschaften<br />

ist in vielen mittleren und großen<br />

Untemehmen <strong>de</strong>r Wunsch nach einem besseren<br />

Informationssystem für das Top Management<br />

entstan<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet nicht, daß dadurch das<br />

herkömmliche Papierberichtswesen an Be<strong>de</strong>utung<br />

verliert, son<strong>de</strong>rn daß ein schnelles Exception<br />

Reporting bedarfsorientiert zur Verfügung steht und<br />

die Papierflut eingedämmt wird.<br />

Im allgemeinen soll sich ein EIS auf die Informationsversorgung<br />

und <strong>de</strong>n Informationsfluß zwischen<br />

<strong>de</strong>n Managementebenen und auf die Kommunikation<br />

positiv auswirken. Daher sind auch einige Tools<br />

<strong>de</strong>r Bürokommunikation (elektronische Post/<br />

Mailing, Terminkalen<strong>de</strong>r/Remin<strong>de</strong>r) in die Information<br />

Systems aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Damit sollte<br />

das EIS <strong>de</strong>n Managementstil (Ablauf, Timemanagement)<br />

positiv beeinflussen. Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />

Faktoren sind die Qualität <strong>de</strong>r Information im Sinne<br />

von Exception Reporting und <strong>de</strong>r Zeitgewinn und<br />

die Verfügbarkeit gegenüber <strong>de</strong>m Papierberichtswesen,<br />

sowie eine Optimierung und Neustmkturierung<br />

<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Informationswege. Psychologische<br />

Barrieren bei <strong>de</strong>r Einfühmng können <strong>de</strong>shalb<br />

aus <strong>de</strong>r Notwendigkeit <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>mng von Verhaltensweisen<br />

und <strong>de</strong>m Besitzstands<strong>de</strong>nken<br />

resultieren.<br />

2. AUSWIRKUNG AUF DIE INFORMATION UND<br />

KOMMUNIKATION<br />

2.1. Effizientes Management<br />

Im EIS kann nur ein standardisiertes Berichtswesen<br />

für <strong>de</strong>n elektronischen Zugriff abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />

Dal)ei sollen die Grafikmöglichkeiten und die farbliche<br />

Unterstützung zur schnelleren Erfassung eines<br />

Sachverhaltes (an<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>r reinen Zahlen- und<br />

Textorientiemng) in hohem Maße genutzt wer<strong>de</strong>n. Es<br />

muß so ausgelegt sein, daß es ein Management by<br />

Exception seitens <strong>de</strong>s Managements unterstützt<br />

162


Controller magazin 3/94<br />

und die Fachabteilungen (Controlling, Research, etc.)<br />

entlastet. Dies be<strong>de</strong>utet, daß relevante Daten schon in<br />

elektronischer Form vorhan<strong>de</strong>n sein müssen, und<br />

die Reports für ein EIS als "Nebenprodukt" <strong>de</strong>r normalen<br />

Arbeits- und Analysetätigkeit abfallen. Ferner<br />

müssen bedarfsadäquate Strukturen durch Befragen<br />

<strong>de</strong>s Managements abgeschätzt wer<strong>de</strong>n (nicht aus<br />

EDV-Sicht!), wobei auf die individuelle Datensicht<br />

je<strong>de</strong>s Managers (individuelles Factbook) eingegangen<br />

wer<strong>de</strong>n muß.<br />

2.1.1. Datenbereitstellung<br />

Die Fachabteilungen arbeiten <strong>de</strong>n Datenanfall entsprechend<br />

ihres Planes ab (mit <strong>de</strong>n nötigen Analysen<br />

etc.), ohne von zu vielen plötzlichen ad hoc-Analysen<br />

und Einmalanfor<strong>de</strong>rungen aus ihrem geplanten,<br />

effizienten Ablauf geworfen zu wer<strong>de</strong>n. Ziel ist eine<br />

automatische Datenbereitstellung und zentrale<br />

Speicherung in einem wartungsarmen EIS. Um Verän<strong>de</strong>rungen<br />

in <strong>de</strong>r Zeitreihe und Abweichungen<br />

gegenüber Plänen (die Fachabteilungen müssen eine<br />

hinreichen<strong>de</strong> Planungstiefe für Analysezwecke<br />

unterstützen) aufzuzeigen, bedarf es eines Kennzahlensystems<br />

(early waming system, critical<br />

success factors), so daß die Ausnahmeberichterstattung<br />

effizient umgesetzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />

2.1. 2. Datenabfrage<br />

Die <strong>de</strong>zentrale Abfrage <strong>de</strong>r Informationen wird<br />

unterstützturch eine Tastatur-arme Bedienung<br />

(Maus, Touch-Screen) und durch die Drill-Down-<br />

Technik beim Zugriff auf das Exception Reporting<br />

(individuelle Informationsfilter). Dabei können durch<br />

Zugriffsfilter auch die individuellen Fact-Books <strong>de</strong>r<br />

Manager abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Wenn das Management<br />

Toleranzgrenzen für Kennzahlen vorgibt, dann<br />

kann die sogenannte Ampelfunktion (rot als Signal<br />

für negative Abweichung, gelb für "Ziel eingehalten"',<br />

grün für ""Ziel übererfüllt") im Rahmen <strong>de</strong>s Exception<br />

Reporting bereits auf <strong>de</strong>n ersten Bildschirmen auf ein<br />

Abweichen und somit auf steuerungsrelevante<br />

Problembereiche hinweisen.<br />

Insgesamt muß die Zugriffshierarchie auf Dokumente<br />

o<strong>de</strong>r Daten klar und übersichtlich aufgebaut<br />

sein, so daß die Hierarchie selbstsprechend und<br />

intuitiv nutzbar ist. Eine größere Schulung <strong>de</strong>s<br />

Managements darf nicht notwendig sein, um Gewünschtes<br />

fin<strong>de</strong>n zu können.<br />

Da Zugriffshierarchien für je<strong>de</strong>n Manager individuell<br />

aufgebaut sein können, sollte das für je<strong>de</strong>n Manager<br />

individuell Wichtige zu oberst stehen und somit<br />

leicht erreichbar sein. Das Management kann je<strong>de</strong>rzeit<br />

über aktuelle (auch Detail-)lnformationen verfügen,<br />

die sowohl am Bildschirm als auch in Papierform<br />

(Druckoption) abrufbar sind. Die Möglichkeit,<br />

auch auf Detaildaten zuzugreifen, darf nicht unterbewertet<br />

wer<strong>de</strong>n. Auf je<strong>de</strong>m Bildschirm sollte die<br />

verantwortliche Person (Information Provi<strong>de</strong>r), das<br />

letzte Updatedatum und die Telefonnummer (zwecks<br />

Rückrufmöglichkeit) vermerkt sein.<br />

2.1. 3. Minimierung von Kommunikationsverlusten<br />

Mitteilungen und Kommentare <strong>de</strong>r Linien und Fachabteilungen<br />

wer<strong>de</strong>n ebenfalls mit <strong>de</strong>n Daten bereitgestellt,<br />

so daß <strong>de</strong>r Manager nach seiner Zeiteinteilung/Terminplanung<br />

die Daten und Kommentare<br />

einsehen kann, und nach seiner Beurteilung Rücksprache<br />

mit <strong>de</strong>n Linien/Fachabteilungen nehmen<br />

kann. Ein Nachteil kann ein Abnehmen <strong>de</strong>r persönlichen<br />

Kontakte zu <strong>de</strong>r Führungsebene sein, so daß<br />

die zweite Führungsebene <strong>de</strong>m EIS möglicherweise<br />

skeptisch gegenübersteht.<br />

2. 2. Transparentes Management<br />

Auf zentrale und <strong>de</strong>zentrale Unternehmensdatenbestän<strong>de</strong><br />

sowie externe Daten soll schnell und selektiv<br />

zugegriffen wer<strong>de</strong>n können. Die Daten müssen je<strong>de</strong>rzeit<br />

verfügbar sein (nicht abhängig von Großrechnerzeiten)<br />

und im Einzelfall auch portabel<br />

(Laptop). 1<br />

2. 3. Konsistentes Management<br />

Das EIS sorgt für konsistente Information. Es richtet<br />

sich gegen die Ten<strong>de</strong>nz von einzelnen Geschätsführungsbereichen,<br />

eigene Definitionen von einem Begriff<br />

zu benutzen und auf Konferenzen verschie<strong>de</strong>ne<br />

Zahlen zu einem Begriff zu präsentieren. Dazu gehört,<br />

daß Informationsmonopole aufgehoben wer<strong>de</strong>n,<br />

daß die gesamte Geschäftsführung bei <strong>de</strong>r Einführung<br />

mitarbeitet und daß ein Data Dictionary mit<br />

zentralen Definitionen und Standardabläufen erarbeitet<br />

wird.<br />

3. ORGANISATION VON INFORMATIONS­<br />

SYSTEMEN<br />

Entsprechend <strong>de</strong>m Informationsempfänger kann<br />

man zwischen Konzeptionen unterschei<strong>de</strong>n, die eine<br />

verschie<strong>de</strong>ne Informationsbreite und -tiefe aufweisen.<br />

Dabei soll <strong>de</strong>r Empfänger im Rahmen <strong>de</strong>s<br />

Management by Exception Entscheidungen und<br />

<strong>de</strong>ren Umsetzung / Wirkungen verfolgen können, so<br />

etwa eine strategische o<strong>de</strong>r of)erative Maßnahme<br />

(wie die Reduktion <strong>de</strong>r Artikelkomplexität o<strong>de</strong>r das<br />

Umstellen <strong>de</strong>r Außendienst- o<strong>de</strong>r Logistikorganisation).<br />

Der Manager bestimmt <strong>de</strong>n Inhalt und<br />

<strong>de</strong>ssen Wichtigkeit, die sich in <strong>de</strong>r Zugriffshierarchie<br />

äußert (strikte Empfängerorientienmg)!<br />

3.1. Konzern - EIS<br />

Ziel ist die Beteiligungssteuerung und -kontroUe.<br />

Im Mittelpunkt stehen dabei die finanziellen und<br />

rechtlichen Entwicklungen, sowie geschäftsbestimmen<strong>de</strong><br />

Faktoren und Kennzahlen und auch wirtschaftliche<br />

Rahmen-, Branchen- und Wettbewerberdaten.<br />

Dies setzt auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Tochterunternehmen<br />

eine entsprechen<strong>de</strong> Informationslogistik voraus.<br />

Auf Konzernebenen sollten tagesaktuell und automatisiert<br />

Pressemitteilungen eingespeist und gegebenenfalls<br />

an die Tochtergesellschaften weitergeleitet<br />

wer<strong>de</strong>n. Pressemitteilungen können von entsprechen<strong>de</strong>n<br />

Unternehmen wie ESMERK, GENIOS,<br />

Reuters, DRl/McGraw-Hill o<strong>de</strong>r VWD, um einige<br />

Wichtige genannt zu haben, per Datentransfer<br />

bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />

163


Controller magazin 3/94<br />

3. 2. Unternehmens - EIS<br />

Zentrales Anliegen muß die Steuerung und Kontrolle<br />

<strong>de</strong>r Divisions (Vermarkhangs-, Produktions- und<br />

Serviceeinheiten) und strategischen Geschäftseinheiten<br />

sein, sowie <strong>de</strong>s Finanzbereichs und <strong>de</strong>r Organisationsstruktur.<br />

Voraussetzung ist eine adäquate<br />

Informationsstruktur in <strong>de</strong>n Geschäftsbereichen.<br />

3. 3. Bereichs - EIS<br />

Im Rahmen <strong>de</strong>s Profit- o<strong>de</strong>r Costcenters sollten alle<br />

relevanten Informationen bis hin zur Kun<strong>de</strong>n- und<br />

Artikelet)ene darstellbar sein, da nur aufgrund von<br />

Detail-ABC-Analysen Entscheidungen etwa zur<br />

Sortimentserweiterung / Bereinigung getroffen<br />

wer<strong>de</strong>n können. Mit Blickrichtung auf das Kostenmanagement<br />

müssen auch Kostenstellen nach Verantwortung<br />

und Funktion verfügbar sein.<br />

4. EIS - SOFTWARE<br />

Der Markt für Informationssysteme wird von <strong>de</strong>n<br />

Softwarehäusern als zunehmend interessant eingeschätzt,<br />

und selbst Anbieter wie die SAP, die "von<br />

Haus aus" abrechnungs- und tjelegorientiert sind,<br />

haben sich <strong>de</strong>s Themas EIS angenommen. Entsprechend<br />

müssen die Softwareprodukte auf hinreichen<strong>de</strong><br />

Flexibilität geprüft wer<strong>de</strong>n, auch im Hinblick<br />

auf ein Passen in das Softwareportfolio und die<br />

EDV-Strategie <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />

4.1. Produkte / Hersteller<br />

Die Auswahl an rein PC-orientierten Systemen ist<br />

groß. Hier seien exemplarisch drei bekannte Anbieter<br />

aufgeführt, die sowohl über eine Host- als auch eine<br />

PC-Komponente verfügen. (Vgl. Problem und<br />

Lösung, Chef-Informationssysteme; in Manager<br />

Magazin 7/1991, S. 125.)<br />

Hersteller:<br />

Comstiare GmbH, Köln<br />

Information Resources GmbH, Hamburg<br />

Pilot Executive Software GmbH, Hünti-Efferen<br />

Produkt;<br />

Comman<strong>de</strong>r EIS<br />

Express/EIS<br />

Pilot<br />

Die Marktdominanz und die Zukunftsperspektiven<br />

<strong>de</strong>r ElS-Systeme wur<strong>de</strong>n in einer Studie <strong>de</strong>r INTER­<br />

NATIONAL DATA CORPORATION mit <strong>de</strong>m Titel<br />

EIS: MARKET REVIEW; FORECAST AND PRO­<br />

DUCT CENSUS vom September 1992 untersucht.<br />

Danach verteilen sich die weltweiten ElS-Umsatzmarktanteile<br />

1991 auf die führen<strong>de</strong>n drei Unternehmen<br />

wie folgt:<br />

Comshare<br />

Pilot<br />

Information Resources Inc.<br />

50%<br />

15%<br />

10%<br />

Dabei muß berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, daß die drei umsatzstärksten<br />

Unternehmen sich spezialisieren. So<br />

setzten Comshare und Pilot auf <strong>de</strong>n Großrechner und<br />

halten in diesem Segment 85 % aller Host-<br />

Installationen.<br />

Es sind einige generelle Fragen zu klären. Dabei muß<br />

die Offenheit <strong>de</strong>s Systems und <strong>de</strong>r Aufwand für<br />

Schnittstellen untersucht und die Frage beantwortet<br />

wer<strong>de</strong>n, ob für das EIS eine eigenständige Datenbank<br />

aufgebaut wer<strong>de</strong>n muß o<strong>de</strong>r kann. Häufig<br />

wer<strong>de</strong>n Daten in an<strong>de</strong>ren Systemen archiviert, so daß<br />

eine ElS-Datenbank auch Ballast (Redundanz) darstellen<br />

kann (Wer reorganisiert eine eigenständige<br />

EIS-Datenbank bei Än<strong>de</strong>rungen von Struktur- o<strong>de</strong>r<br />

Stammdaten?).<br />

Für die Arbeit <strong>de</strong>s Administrators und das Antwortzeitverhalten<br />

<strong>de</strong>s Systems bei einer Datenabfrage<br />

durch Manager sind die Funktionalität <strong>de</strong>r einzelnen<br />

EIS-Module (im Sinne von Erlernbarkeit und<br />

Funktionsumfang einer Programmiersprache) und<br />

die Soft- und Hardwareumgebung wichtig (etwa<br />

direkte Hostanbindung o<strong>de</strong>r lokales Netzwerk mit<br />

Server).<br />

Die ersten EIS-Anwendungen waren rein PC-basiert<br />

o<strong>de</strong>r nutzten die eine direkt an die Host-Applikation<br />

angekoppeltes PC-ElS-System. Nachteile waren in<br />

<strong>de</strong>r reinen PC-Lösung <strong>de</strong>r Datentransfer via Disketten<br />

und in <strong>de</strong>r Hostlösung ein zeitaufwendiges<br />

Aktualisieren <strong>de</strong>r PC-EIS-Dalenbank.<br />

In einigen Untemehmen wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb die Datenbanken<br />

für die unterschiedlichen User auf <strong>de</strong>m Host<br />

gepackt, um <strong>de</strong>n Update-Prozess auf weniger als eine<br />

Stun<strong>de</strong> zu reduzieren.<br />

Heute sind gera<strong>de</strong> durch die Entwicklung<br />

leistungsstarker PCs und Netzwerke und durch <strong>de</strong>n<br />

Down-sizing-Prozeß l)essere Bedingungen gegeben.<br />

In einer schematischen Darstellung soll kurz auf das<br />

Local Area Network eingegangen wer<strong>de</strong>n (siehe<br />

Abbildung auf <strong>de</strong>r nächsten Seite).<br />

Token Ring und Ethernet sind heute die verbreitetsten<br />

Netzwerk-Systeme. Netzwerke bestehen aus <strong>de</strong>r<br />

Communication Hardware (Verkabelung), Workstation<br />

Hardware (PCs), Server Hardware, einem<br />

Betriebssystem und spezieller Anwen<strong>de</strong>rsoftware.<br />

Vorteile einer LAN-Architektur bestehen in <strong>de</strong>r<br />

gemeinsamen Nutzung von Resourcen wie Farbo<strong>de</strong>r<br />

Laserdmckern. Dabei wer<strong>de</strong>n gemeinsame<br />

Programme und Daten nur einmal auf <strong>de</strong>m File<br />

Server o<strong>de</strong>r Application Server gespeichert. So kann<br />

eine Software-Installation (etwa ein Update)<br />

einfacher erfolgen.<br />

Durch die Anbindung <strong>de</strong>s LAN direkt an <strong>de</strong>n<br />

Großrechner o<strong>de</strong>r über Communication Server<br />

wer<strong>de</strong>n separate Koax-Anbindungen überflüssig<br />

(und Koaxkarte mit entsprechen<strong>de</strong>r Taktfrequenz).<br />

Verschie<strong>de</strong>ne LANs können direkt o<strong>de</strong>r über eine<br />

Bridge (Hardware <strong>de</strong>vice) verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Zu<strong>de</strong>m wird <strong>de</strong>r Großrechner im Rahmen <strong>de</strong>s Downsizing<br />

entlastet.<br />

4. 2. Comman<strong>de</strong>r EIS von Comshare<br />

Weltweit waren von <strong>de</strong>m COMMANDER EIS<br />

(HOST- und PC-Version) bis zum JUNI 1991 nach<br />

Angaben von Comshare ca. 25000 Exemplare verkauft<br />

(Installations).<br />

164


Controller magazin 3/94<br />

User-Workstation 1<br />

HOST<br />

Administrator-PC<br />

HARDWARE- UND SOFTWAREARCHITEKTUR ALS BASIS FÜR EIN EIS<br />

Die Software ist eine reine Präsentationssoftware, die<br />

unterschiedliche Darstellungsarten für Daten innerhalb<br />

eines Menübaumes bereithält (BRIEFING<br />

BOOK).<br />

Mit eingebun<strong>de</strong>n sind die Möglichkeiten, Daten aus<br />

<strong>de</strong>m Briefing Book mit eigenen Kommentaren an<br />

Dritte zu verschicken (REDI-MAIL) und zu<br />

empfangen. Außer<strong>de</strong>m ist es möglich, Daten und<br />

Kommentare in <strong>de</strong>n eigenen elektronischen Terminkalen<strong>de</strong>r<br />

(REMINDER) unter einem Tag zur Wie<strong>de</strong>rvorlage<br />

zu sichern. An <strong>de</strong>m Kalen<strong>de</strong>rtag erscheint<br />

dann auf <strong>de</strong>m Top-Bildschirm ein Zeichen als Memo-<br />

Posten, welches anwählbar ist. Bei Aufruf <strong>de</strong>s<br />

Zeichens wird dann wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kommentar auf <strong>de</strong>m<br />

Bildschirm angezeigt.<br />

4.2.1. Oberflächengestaltung<br />

Unter <strong>de</strong>r Oberflächengestaltung soll hier primär die<br />

Standardisierung auf Formen und Farben verstan<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Beispielsweise sollen bei Graphiken die<br />

Linien <strong>de</strong>r Budgetdaten in rot, die <strong>de</strong>s Forecasts in<br />

grün und die <strong>de</strong>s Vorjahres in gelb angezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />

<strong>Als</strong> weiteres Beispiel soll die Färb- und Formgebung<br />

für das Verzweigen genannt wer<strong>de</strong>n, anwählbare<br />

Fel<strong>de</strong>r sind immer azurblau. Ziel ist die optische<br />

Unterstützung bei <strong>de</strong>r Datensuche und <strong>de</strong>m<br />

"Hangeln im Menübaum". Die Anzahl <strong>de</strong>r<br />

benutzbaren Farben und Formen und <strong>de</strong>ren<br />

Be<strong>de</strong>utung müssen in <strong>de</strong>r Definitionsphase <strong>de</strong>s EIS<br />

im DATA DICTIONARY festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />

4.2.2. Berichts- und Darstellungsfomten<br />

Eine Schwierigkeit bei <strong>de</strong>r Darstellung im elektronischen<br />

Berichtswesen ist die Beschränkung <strong>de</strong>s Bildschirms<br />

(meist auf 24 Zeilen und 80 Spalten), weshalb<br />

bei einer eventuellen 1 :1 Umsetzung <strong>de</strong>s Papierberichtswesens<br />

Probleme auftreten können.<br />

Nur aus Akzeptanzgrün<strong>de</strong>n sollte <strong>de</strong>r Weg <strong>de</strong>s<br />

Umsetzens <strong>de</strong>s Papierberichtswesens in <strong>de</strong>r ersten<br />

Phase <strong>de</strong>s Prototyping erfolgen. Bei <strong>de</strong>r Umstellung<br />

auf ein elektronisches Berichtswesen sollte die<br />

Chance auf eine Optimierung <strong>de</strong>r Berichtsinhalte<br />

und -wege nicht vertan wer<strong>de</strong>n.<br />

Sie ergibt sich aus <strong>de</strong>n vielfältigen Darstellungsformen<br />

und Kombinationsmöglichkeiten. Außer<strong>de</strong>m<br />

sind graphische Darstellungen schneller erfaßbar und<br />

einprägsamer. So liegt <strong>de</strong>nn auch in <strong>de</strong>r graphischen<br />

Unterstützung bzw. Visualisierung ein Hauptunterschied<br />

zum traditionellen Papierberichtswesen.<br />

4. 3. Installierungsaufwand<br />

Comshare nennt als Daumengröße für Softwarepreise<br />

ihrer Produkte (Stand Oktober 1993);<br />

- Einzelarbeitsplatz: Entwicklerlizenz mehr ab<br />

13 TDM, Anwen<strong>de</strong>rlizenz ab 4 TDM o<strong>de</strong>r<br />

- Netzlösung: LAN für 10 Benutzer, Basisversion ab<br />

50 TDM o<strong>de</strong>r<br />

- Paket für <strong>de</strong>n Host ab 100 TDM<br />

Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Preise in<br />

Abhängigkeit von Hardwareklasse und natürlich <strong>de</strong>r<br />

Mengenstaffel variieren.<br />

Generell sollte zwischen Software-, Hardwarekosten<br />

und Aus-/Weiterbildungsaufwand unterschie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Dabei geht es um die PC-Endsysteme <strong>de</strong>r<br />

Manager, das System <strong>de</strong>s Administrators, die Schnittstellen/Leitungen<br />

(Hard-, Software) und die Systeme<br />

bei <strong>de</strong>n Datenlieferanten. Die Daten <strong>de</strong>r einzelnen<br />

Anbieter lassen sich in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Matrix<br />

gegenüberstellen:<br />

OatanIMerant<br />

Schnintt*ll*n/L*ttung*n<br />

Administrator<br />

PC.Endsy>tam«/Manag«r<br />

B«ratungtkotMn OM/Ii<br />

Hardwara Softwara Aut-/W*K*r1>ildung<br />

165


Controller magazin 3/94<br />

Bei <strong>de</strong>r Beratung ist es wichtig zu wissen, ob es neben<br />

<strong>de</strong>m Softwarehersteller auch einen "Markt", also freie<br />

Berater gibt und wie hoch dort die Stun<strong>de</strong>nsätze<br />

sind.<br />

Diese Kosten mit <strong>de</strong>r angestrebten Hardwarekonfiguration<br />

kann nur <strong>de</strong>r DV-Bereich in Verbindung<br />

mit <strong>de</strong>n Einkaufskonditionen nennen. Bei <strong>de</strong>r hohen<br />

Innovationsrate und <strong>de</strong>m starken Wettbewerb lohnt<br />

es sich immer, die neuesten Angebote einzuholen.<br />

Die Entwicklungsdauer und -kosten <strong>de</strong>s EIS sind von<br />

<strong>de</strong>r Informationsbreite und -tiefe abhängig und<br />

können vorher schlecht abgeschätzt wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />

können Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n bereits existieren<strong>de</strong>n<br />

Planungs- und Berichtsmodulen bei <strong>de</strong>r Schnittstellenbildung<br />

o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>s Informationsniveaus<br />

im EIS notwendig wer<strong>de</strong>n (Informationsnachfrage<br />

versus Informationsangebot).<br />

4. 4. Folgeaufwand<br />

Hierunter soll <strong>de</strong>r Aufwand zur Wartung und<br />

Aktualisierung <strong>de</strong>r Software (Wartungsvertrag mit<br />

Softwarehaus) und <strong>de</strong>s EIS (Kosten <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>s<br />

Administrators) verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Erfahrung bei Daimler Benz (DEBIS SYSTEM­<br />

HAUS) und BRAUN zeigen, daß selbst bei umfangreichen<br />

Informationsstemen eine Stelle mit zwei<br />

Personen die Aktualisierung und Wartung <strong>de</strong>s EIS<br />

durchführen kann.<br />

4. 5. Nutzen<br />

Der Nutzen liegt in geschil<strong>de</strong>rter Effizienz, <strong>de</strong>r<br />

Transparenz und <strong>de</strong>r Konsistenz <strong>de</strong>r Daten. Da dies<br />

qualitative Faktoren sind, kann eine statische o<strong>de</strong>r<br />

dynamische Investitionsrechnung eine Aussage<br />

treffen, aber kein KO-Kriterium gegen ein EIS liefern.<br />

Allein eine Kostenrechnung muß <strong>de</strong>m Nutzen<br />

gegenübergestellt wer<strong>de</strong>n. Wer kann schon sagen,<br />

wieviel eine Information wert ist, die einen Tag<br />

früher eintrifft, o<strong>de</strong>r "was hätte Napoleon l)ezahlt,<br />

wenn er einen Tag früher gewoißt hätte, daß die<br />

Preußen rechtzeitig in Waterloo eintreffen?".<br />

5. AUFBAU EINES EIS AM BEISPIEL<br />

Am Beispiel soll gezeigt wer<strong>de</strong>n, welche Entscheidungen<br />

(auch vom Management) in <strong>de</strong>r Definitionsphase<br />

<strong>de</strong>s EIS nötig und für die spätere Akzeptanz<br />

wichtig sind.<br />

5.1. Infonnationshierarchien<br />

Hierunter soll die Definition von Zugriffsbäumen<br />

nach <strong>de</strong>m PuU-Down-Prinzip verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Dies berührt auch die Frage, wie oft ein Manager<br />

Fel<strong>de</strong>r aufrufen muß, um eine relevante Information<br />

zu erhalten. Ein weiterer Punkt ist die Definition<br />

eines Standardbildschirmes mit<br />

- <strong>de</strong>n Farben (Vor<strong>de</strong>r-, Hintergrund, Schrift,<br />

Actionbuttons),<br />

- <strong>de</strong>n Formen (keine verwirren<strong>de</strong> Vielfalt),<br />

- Umrandungen (verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>/trennen<strong>de</strong> Linien),<br />

- Action bars (Leiste etwa für Sprung auf Hilfetexte<br />

o<strong>de</strong>r zum Blättern),<br />

- Überschriften zur Orientierung im Zugriffspfad<br />

und Maßnahmen zur effizienten Verwaltung durch<br />

<strong>de</strong>n Administrator.<br />

Um die Hierarchie festzulegen, muß die Summe <strong>de</strong>r<br />

relevanten Informationen vorher sortiert wer<strong>de</strong>n. Die<br />

folgen<strong>de</strong> Einteilung scheint für viele Unternehmen<br />

sinnvoll:<br />

- Divisions (Profit Centers),<br />

- Functions (Management, Selling, Marketing,...),<br />

- Legal entities (Profit & Loss, Balancesheetplanning,<br />

Cash Flow ...),<br />

- Global Data (Conversion rates, economic facts/<br />

impacts ...),<br />

- Extemal Data (marketshares,...).<br />

5. 2. Informationsbreite<br />

Sie orientiert sich an Empfänger und kann je nach<br />

Hierarchiestufe folgen<strong>de</strong> Daten (Beispiel) umfassen,<br />

vorausgesetzt die Basisdaten sind bereits in<br />

elektronischer Form vorhan<strong>de</strong>n (kein manueller<br />

Input!):<br />

Divisionergebnisse (Froduktorientierung) mit<br />

- Absatzmengen,<br />

- Erlösen,<br />

- Deckungst)eiträgen,<br />

- Marktanteilen; etc.<br />

Divisionergebnisse (Vertriebswege-ZKun<strong>de</strong>norientierung)<br />

mit<br />

- Absatzmengen, Auftragsmengen,<br />

- Deckungsbeiträgen; etc.<br />

mit <strong>de</strong>n formalen Schemata ABC-Analyse, Hitliste,<br />

Abweichungsanalyse (Bericht und Graphik),<br />

Portfolio-Darstellung.<br />

Kostenorientierung (Kostenmanagement,<br />

Headcount, Projektfortschritt,...),<br />

Finanzorientierung (Bilanz, GuV, Planbilanz,<br />

Bewegungsbilanz, Cash-Flow-Rechnung,<br />

Investitionsrechnung,...),<br />

Funktionsorientierung (Kennzahlen von<br />

Geschäftsführungsbereichen).<br />

5. 3. Datenbasis<br />

Generell geht es darum, wer mit welchem System<br />

welche Informationen bereitstellt und wie <strong>de</strong>r<br />

Datenfluß bis zum Empfänger gesteuert wird. Wie<br />

sehen also die Schnittstellen zu <strong>de</strong>n Basissystemen<br />

aus und in welcher Frequenz muß <strong>de</strong>r Administrator<br />

<strong>de</strong>s EIS die neuesten Daten zur Verfügung stellen?<br />

Soll <strong>de</strong>r Update automatisch im Batchtetrieb o<strong>de</strong>r<br />

auch online auf Verlangen erfolgen? Es sind viele<br />

technische Fragen zu klären. Die Datenbasis auf<br />

Bereichsebene muß in EDV-Systemen verfügbar<br />

sein, es darf kein Mehraufwand durch manuellen<br />

Input bei Einführung <strong>de</strong>s EIS entstehen !<br />

5. 4. Schnittstellenaufbau / Transfermöglichkeiten<br />

Mögliche Schnittstellen zu vorhan<strong>de</strong>nen Datenpools<br />

(Planungs- und Abrechnungssysteme wie DB2,<br />

System-W, SAP, etc.) müssen geprüft wer<strong>de</strong>n und bei<br />

<strong>de</strong>r Umsetzung in einem ersten Prototypen<br />

166


Controller magazin 3/94<br />

Stuttgarter Controller-Forum<br />

20. und 21. September 1994<br />

:Un<strong>de</strong>n und Prozesse im Fokus<br />

Horväth & Partner<br />

Controlling und Reengineering<br />

Organisatorische Umstmkturierungen zur Erhöhung <strong>de</strong>r Schlagkraft im Wettbewerb<br />

betreffen nicht nur in <strong>de</strong>r akuten Krise befindliche Untemehmen:<br />

Kun<strong>de</strong>nnähe und prozeßorientierte Organisationsfonnen sind generell gefor<strong>de</strong>rt.<br />

Controlling und Untemehmensführung haben sich diesen drängen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>mngen zu stellen.<br />

Zahlreiche Vorträge mit namhaften Experten aus Praxis und<br />

praxisorientierter Wissenschaft, u. a. mit:<br />

Dr. U. Ciaassen (Leiter Controlling Produktlinien, VW AG),<br />

Dr. M. Jacobi G-eiter Konzemcontrolling, Ciba-Geigy AG),<br />

Prof. R. Köhler (Universität Köln), Prof. W. Kunerth (Vorstandsmitglied<br />

Siemens AG), Dr K. J. Lauk (Finanzvorstand <strong>de</strong>r VEBA AG),<br />

U. Pilgram (Geschäftsführer <strong>de</strong>r BASF Computer Services GmbH).<br />

Prof. M. ReiB (Universität Stuttgart), Z. Sokolovsky (Dresdner<br />

Bank AG), J. Tikart (Geschäftsführer Mettler-Toledo GmbH),<br />

Dr. A. Waldraff (Vorstandsmitglied EIco Looser Holding AG).<br />

Leitung: Prof. Dr. P. Horviith<br />

Die Tagungsgebühr von DM 1 750,- zzgl MwSt umfaßt <strong>de</strong>n Besuch aller Veranstaltungen ir>cl.<br />

AtMn<strong>de</strong>mpfang, di* Tagungsunlarlagen tmm xtm Mittagwcan und ErfrisctHingsgatrank*.<br />

Zum Stuttgarter ControUw-Forum 1»M<br />

• mel<strong>de</strong> ich mich hiermit vert>irMllich an.<br />

• bitte ich um wettere hiformationefi.<br />

Name<br />

FIntw<br />

StraOe<br />

PLZ/Ort<br />

Unterschrift<br />

Hofvath 4 Partner<br />

Tübinger Str. 15<br />

70178 Stuttgart<br />

Tel. 0711/80107^)<br />

Fax. 0711/60107-33<br />

berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Damit ist nicht gesagt, daß<br />

die Information in das EIS einfließt, son<strong>de</strong>rn das<br />

Know How für <strong>de</strong>n Datentransfer während <strong>de</strong>s<br />

Prototyping angesammelt wird. Die Schnittstellen zu<br />

extemen Daten wie Marktforschung, Pressespiegel<br />

o<strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong> Wettbewerbsbeobachtung<br />

darf dabei nicht ausgespart wer<strong>de</strong>n.<br />

5. 5. Update<br />

Die Updatemöglichkeiten sind technischer Natur<br />

und müssen primär vom Bereich Information Service<br />

geklärt wer<strong>de</strong>n. Es ist aber auch die EIS-Architektur<br />

davon berührt, so daß ein zukünftiger ElS-Administrator<br />

mitgestalten muß.<br />

Standard sollte sein, daß <strong>de</strong>r Manager <strong>de</strong>n Upxiate<br />

(aktualisieren <strong>de</strong>r PC-Daten) nicht durchführen muß,<br />

dies läuft in <strong>de</strong>r Nacht automatisch ab. Wenn jedoch<br />

Daten wie Wechselkurse o<strong>de</strong>r Rohwarenpreise<br />

mehrmals täglich aktualisiert wer<strong>de</strong>n, dann muß <strong>de</strong>r<br />

Manager die Möglichkeit haben, seine PC-Datenbasis<br />

nach Belieben zu aktualisieren.<br />

5. 6. Datensicherheit / Datenschutz<br />

Der Bereich IS hat ein Konzept zur Sicherung <strong>de</strong>r<br />

hoch sensiblen Daten vorzulegen. Dies umfaßt <strong>de</strong>n<br />

Datenschutz (Sicherheit vor unbefugtem Zugriff) und<br />

die Datensicherheit (ungewollter, physischer Verlust<br />

von Daten).<br />

6. FAZIT<br />

Ein EIS kann nicht "nebenbei" eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Während <strong>de</strong>r Einführungsphase hat <strong>de</strong>r Projektleiter<br />

dafür zu sorgen, daß in betroffenen Fach- und DV-<br />

Abteilungen (EIS-Administrator) Know-how<br />

aufgebaut wird. Neben <strong>de</strong>m bereichsübergreifen<strong>de</strong>n<br />

Projektteam ist für eine erfolgreiche Einführung ein<br />

Sponsor aus <strong>de</strong>m Top-Management wichtig, <strong>de</strong>r<br />

auch seinen Platz im Lenkungsausschuß zum Projekt<br />

wahrnimmt.<br />

Ab einer bestimmten Unteraehmensgröße mit <strong>de</strong>r<br />

daraus resultieren<strong>de</strong>n Arbeitsteilung und<br />

schwerfälligen Informationsflüssen, sowie Artikelund<br />

Kun<strong>de</strong>nvielfalt lohnt sich die Einführung <strong>de</strong>s<br />

EIS beson<strong>de</strong>rs. Voraussetzung ist eine vorhan<strong>de</strong>ne,<br />

konzemeinheitliche DV-Infrastruktur.<br />

•<br />

Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />

04 23 39 G F<br />

167


Controller magazin 3/94<br />

CONTROLLING BEI DER<br />

VORARLBERGER<br />

KRAFTWERKE AG (VKW)<br />

von Dr. Otto Waibel, Bregenz<br />

Dr. Otto Waibel, Leiter <strong>de</strong>r<br />

Hauptabteilurig Betriebs- und<br />

Materialwirtschaft,<br />

Vorariberger Kraftwerke AG,<br />

Bregenz<br />

"Wir haben und praktizieren Controlling!" - eine<br />

stolze Aussage eines je<strong>de</strong>n Verantwortlichen für ein<br />

Untemehmen. Die Einfühmng und Umsetzung bis<br />

hin zur "Controlling-Philosophie", mit <strong>de</strong>r sich je<strong>de</strong>r<br />

Mitarbeiter i<strong>de</strong>ntifizieren soll, ist jedoch ein langer<br />

und mühsamer Weg.<br />

Im Jahre 1986 wur<strong>de</strong> verstärkt <strong>de</strong>r Controlling-<br />

Gedanke aufgegriffen und in Anlehnung an die<br />

Publikationen " von Dipl.-Kfm. Dr. A. Deyhle eine<br />

organisatorische Abgrenzung zwischen "Controller"<br />

(Betriebswirtschaft) und "Treasurer" (Finanzwirtschaft)<br />

vorgenommen.<br />

Eines vorweg: "Controlling" kann nicht verordnet<br />

wer<strong>de</strong>n, schon gar nicht vom Einzelnen, "Controlling"<br />

muß gemeinsam auf möglichst breiter Basis<br />

erarbeitet und anschließend "gelebt" wer<strong>de</strong>n. Ebenso<br />

gibt es nicht "das Controlling-Konzept". Es sind von<br />

anerkannten Institutionen Empfehlungen und Leitlinien<br />

u. ä. vorhan<strong>de</strong>n - die erfor<strong>de</strong>rliche (möglichst<br />

zukunftsbezogene) Adaptierung auf das jeweilige<br />

Unternehmen ist jedoch eine strategische Entscheidung<br />

<strong>de</strong>r Geschäftsleitung.<br />

Die VKW beschäftigt sich seit <strong>de</strong>m Jahre 1986 mit<br />

<strong>de</strong>m Controlling und kann heute auf ein Controlling-<br />

Konzept zurückgreifen, das an die speziellen Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />

eines Energieversorgungsuntemehmens<br />

(Stromerzeugung und -Verteilung) bestens angepaßt<br />

ist.<br />

Betriebswirtsc tiaft<br />

Bauabrechnuno<br />

Budgetplanung<br />

7 und Budgetierung<br />

Bilanz- und<br />

Steusrwesan<br />

AUSGANGSBASIS<br />

Der Stellenwert <strong>de</strong>s Controllings in einem Unternehmen<br />

drückt sich (nicht nur, aber auch) in <strong>de</strong>ssen<br />

Organigramm aus. Das Finanz- und Rechnungswesen<br />

<strong>de</strong>r VKW war bis 1986 klassisch geglie<strong>de</strong>rt in<br />

Finanzwirtsc tiatt<br />

Finanzplanung<br />

~: und Finanzierung<br />

Finanz- und<br />

Rechnungswesen<br />

Die Begründung dieser für VKW sinnvollen Trennung<br />

<strong>de</strong>r Organisationseinheiten ist auch in <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />

Aufgabenstellungen und -erledigungen<br />

als Lan<strong>de</strong>senergieversorgungsuntemehmen zu<br />

fin<strong>de</strong>n.<br />

Betriebsabrechnung<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Finanzbuchhattung<br />

Betriebsabrechnung<br />

Bauabrechnung<br />

" "Funktion und Organisation <strong>de</strong>s Controllers" / "Organisation<br />

<strong>de</strong>s Controllings", Controller-Aka<strong>de</strong>mie, Gauting<br />

168


Controller magazin 3/94<br />

Die Planung und Abwicklung <strong>de</strong>r Investitions- und<br />

Instandhaltungsmaßnahmen erfolgen mittels bewährter<br />

"Projektorganisation", wodurch erhöhte<br />

Informationsbedürfnisse <strong>de</strong>r Verantwortlichen zur<br />

Steuerung dieser Projekte vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />

Die Strompreisfestsetzung erfolgt im Rahmen eines<br />

behördlichen Genehmigungsverfahrens. Dazu sind<br />

umfangreiche Ausarbeitungen aus <strong>de</strong>r Bilanz, Gewinn-<br />

und Verlustrechnung sowie <strong>de</strong>r Planungsrechnung<br />

erfor<strong>de</strong>rlich, die einer extemen Prüfung<br />

unterzogen wer<strong>de</strong>n.<br />

Kostenbewußtes und wirtschaftliches Denken sowie<br />

Kostensenkungen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>misse<br />

für die Versorgungssicherheit (ist mitunter<br />

konfliktträchtig!) bedürfen permanenter Planungsüberlegungen.<br />

ERARBEITUNG DES VKW-CONTROLLING-<br />

KONZEPTES<br />

Von <strong>de</strong>r Untemehmensleitung wur<strong>de</strong>n mehrere<br />

aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmte Maßnahmen getroffen, die<br />

für eine breite Akzeptanz <strong>de</strong>r Institutionalisiemng<br />

<strong>de</strong>s Controllings und <strong>de</strong>r Erarbeitung einer "Controlling-Philosophie"<br />

för<strong>de</strong>rlich waren:<br />

1 . VKW-Leitbild<br />

Im Jahre 1990 wur<strong>de</strong> unter Mithilfe von extemen<br />

Beratem begonnen, für die VKW ein "Leitbild" zu<br />

erstellen.<br />

I n h a l t d i e s e s P r o j e k t e s :<br />

- Erarbeitung gemeinsamer Ziele für die VKW, die<br />

das Han<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n 10 Jahren bestimmen<br />

sollen;<br />

- die breite Mitwirkung und Information <strong>de</strong>r<br />

Führungskräfte und Mitarbeiter;<br />

- die Durchfühmng <strong>de</strong>r zielführen<strong>de</strong>n Maßnahmen.<br />

Bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r zukünftigen strategischen<br />

Erfolgspotentiale (SEP) für VKW wur<strong>de</strong> auch das<br />

"Controlling" als solches gesehen. Daher wur<strong>de</strong><br />

dieses SEP als Teilprojekt einer vertieften Bearbeitung<br />

durch technische und kaufmännische Projektnütarbeiter<br />

unterzogen.<br />

N a c h f o l g e n d e i n A u s z u g a u s d e m<br />

P r o j e k t b e r i c h t :<br />

Ausgangslage<br />

Controlling ist eine Philosophie <strong>de</strong>s Vorschau<strong>de</strong>nkens<br />

und <strong>de</strong>r Unternehmensvorsorge.<br />

Controlling muß bei <strong>de</strong>r VKW nicht neu eingeführt<br />

wer<strong>de</strong>n - es ist schon da - wenn auch nicht gera<strong>de</strong><br />

unter diesem Namen.<br />

Beispiele angewandter Controlling-Tätigkeiten in<br />

<strong>de</strong>r VKW sind:<br />

- kurz- und langfristige Investitions- und<br />

Finanzplanungen, Personalplanung;<br />

- Budget;<br />

- Projektabrechnung (Auftragsabrechnung,<br />

Großprojektüberwachung);<br />

- Bau- und Werkstättenabrechnung;<br />

- Kostenrechnung;<br />

- Berichtswesen;<br />

- Kostenanalysen;<br />

- Wirtschaftlichkeitsüberlegungen;<br />

- Investitionsrechnungen;<br />

- Maßnahmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Kostenbewußtseins.<br />

Auch die Hinterfragung von Projektkostenansätzen,<br />

Projektabwicklungen o<strong>de</strong>r Kostenvergleiche sind<br />

Aufgabenbereiche <strong>de</strong>s Controllings.<br />

SEP-Ziele<br />

Ausgangsbasis ist es, Controlling als "I<strong>de</strong>e" in <strong>de</strong>r<br />

VKW weiter zu institutionalisieren:<br />

"Controlling-Philosophie"<br />

Die VKW strebt an, die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit<br />

mit möglichst effektiven innerbetrieblichen<br />

Controlling-Instrumenten zu unterstützen:<br />

- notwendiges Verständnis intensivieren,<br />

- Wissen unter <strong>de</strong>n Mitarbeitern verbreiten.<br />

Die heute in <strong>de</strong>r VKW zur Anwendung kommen<strong>de</strong>n<br />

Berichte, Analysen und Informationen sollen weiter<br />

verbessert und aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt wer<strong>de</strong>n<br />

(empfängerorientiertes Berichtswesen):<br />

- Abläufe,<br />

- Informationsflüsse,<br />

- Terminverständnis<br />

verständlich machen und verbessern.<br />

Vereinbarte Maßnahmen<br />

- Informationsveranstaltungen über Controlling auf<br />

breiter Basis durchführen,<br />

- Controller-Schulungen/Ausbildung veranlassen,<br />

- EDV-Unterstützung verbessern.<br />

2. Controlling-Workshops<br />

Im Herbst 1991 wur<strong>de</strong> die im Rahmen <strong>de</strong>s "SEP-<br />

Controlling" beschlossene Maßnahme "Durchführung<br />

von Informationsveranstaltungen bzw.<br />

Schulungen über Controlling" mit Unterstützung<br />

eines extemen Beraters realisiert.<br />

<strong>Als</strong> Ziel und Inhalte <strong>de</strong>r Controlling-Seminare<br />

wur<strong>de</strong>n vereinbart:<br />

- Verbesserung <strong>de</strong>r praktischen Anwendung von<br />

Controlling-Instrumenten und Metho<strong>de</strong>n in allen<br />

Untemehmensbereichen betreffend:<br />

* Planung und Budgetierung,<br />

* Kostenerfassung und Kostensenkung,<br />

* Berichtswesen für und in <strong>de</strong>n Bereichen,<br />

* wirtschaftliche Nutzung von Informationen.<br />

169


Controller magazin 3/94<br />

- Vermittlung <strong>de</strong>s Verständnisses für die Rolle und<br />

Aufgat)e <strong>de</strong>s Controllers (Controller ist je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r<br />

Projekte verantwortlich abwickelt) unter beson<strong>de</strong>rer<br />

Berücksichtigung <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r Hauptabteilung<br />

Betriebswirtschaft in Bezug auf ihre<br />

betriebswirtschaftliche Unterstützung aller Unternehmensbereiche.<br />

Die Abwicklung dieser Veranstaltungen sowie die<br />

Zusammensetzung <strong>de</strong>s jeweiligen Teilnehmerkreises<br />

wur<strong>de</strong> nach folgen<strong>de</strong>n LJberlegungen durchgeführt:<br />

- drei geson<strong>de</strong>rte Informationsseminare für theoretische<br />

und praktische Inputs, damit ein Informationsgleichstand<br />

<strong>de</strong>r Teilnehmer geschaffen wird;<br />

- sechs Anwendungstrainings, in <strong>de</strong>nen die Instrumente<br />

und Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Controllings anhand von<br />

vorbereiteten Fällen aus <strong>de</strong>r Praxis gemeinsam mit<br />

<strong>de</strong>n Teilnehmern geübt wur<strong>de</strong>n.<br />

Die Zusammensetzung <strong>de</strong>r Teilnehmer je Workshop<br />

erfolgte nach <strong>de</strong>r "Bearbeitungs- und Entscheidungsrealität"<br />

im Unternehmen (kaufmännische/<br />

technische Mitarbeiter, hierarchisch übergreifend bis<br />

zur Unternehmensleitung).<br />

Ein sehr nützlicher Effekt <strong>de</strong>r Trainings war, daß die<br />

Teilnehmer Probleme und <strong>de</strong>ren Ursachen systematisch<br />

<strong>de</strong>finieren und hierfür Lösungsansätze suchen<br />

und diese präsentieren (i<strong>de</strong>ntifizieren) mußten. Der<br />

erart)eitete Maßnahmenkatalog wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Unternehmensleitung<br />

vorgetragen und zur Erledigung freigegeben.<br />

Rund 160 Teilnehmer arbeiteten somit aktiv h>ei <strong>de</strong>r<br />

Umsetzung <strong>de</strong>s Controlling-Gedankens <strong>de</strong>r VKW mit.<br />

Die Bearbeitung dieses komplexen Themenbereiches<br />

erfolgte durch ein fachkundiges extemes Beratungsunternehmen,<br />

wot)ei wie<strong>de</strong>mm die Fühmngskräfte<br />

und Mitarbeiter aktiv in diese Prüfung mit eingebun<strong>de</strong>n<br />

waren.<br />

Auch <strong>de</strong>r betriebswirtschaftliche Bereich, das Controlling<br />

sowie das Controlling-Konzept <strong>de</strong>r VKW<br />

wur<strong>de</strong> dieser Analyse unterzogen.<br />

<strong>Als</strong> Ergebnis dieser Analyse wur<strong>de</strong> das Controlling-<br />

Konzept <strong>de</strong>r VKW bestätigt und die Abteilung<br />

Controlling im Untemehmen institutionalisiert.<br />

Darüber hinaus wur<strong>de</strong> im Bereich <strong>de</strong>r Hauptabteilung<br />

Personalwesen das zentrale personalwirtschaftliche<br />

Controlling als zusätzlicher Aufgabenbereich<br />

eingeführt.<br />

Des weiteren wur<strong>de</strong> es im Rahmen <strong>de</strong>r Straffung <strong>de</strong>r<br />

VKW-Untemehmensorganisation (<strong>de</strong>r heute so oft<br />

zitierte Begriff "Lean Management") für sinnvoll<br />

angesehen, die bei<strong>de</strong>n Hauptabteilungsbereiche<br />

"Betriebswirtschaft" und "Materialwirtschaft" unter<br />

eine gemeinsame Fühmng zu stellen.<br />

Die gemeinsam ausgearbeiteten Fühmngsrichtlinien,<br />

Aufgabent)eschreibungen (mit Ziel-, Verantwortungs-<br />

und Kompetenzvereinbamngen) sowie die<br />

Anpassung <strong>de</strong>r IJnternehmensorganisation an die<br />

zukünftigen Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>s Unternehmens wer<strong>de</strong>n<br />

einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen<br />

Aufgabenerledigung leisten.<br />

Die organisatorische Aufglie<strong>de</strong>mng <strong>de</strong>r Bereiche<br />

"Betriebs- und Materialwirtschaft" sowie "Finanzund<br />

Rechnungswesen" nach Abschluß dieser<br />

Organisationsanalyse wur<strong>de</strong> wie folgt vereinbart:<br />

Hauptatrteilungen<br />

Abteilungen<br />

3. Controlling-Konzept <strong>de</strong>r VKW<br />

H-BM Betriebs- und<br />

MatMUüwiitschaft<br />

A-BA<br />

Bauabrectinung<br />

Damit vereinbarte Maßnahmen und Regelungen<br />

nicht in Vergessenheit geraten, ist es mitunter erfor<strong>de</strong>rlich,<br />

diese schriftlich festzuhalten.<br />

A.CO<br />

Controlling<br />

Das erart)eitete Controlling-Verständnis <strong>de</strong>r VKW<br />

wur<strong>de</strong> somit im "Controlling-Konzept <strong>de</strong>r VKW"<br />

nie<strong>de</strong>rgeschrieben und soll helfen, <strong>de</strong>n gemeinsamen<br />

"Controller-Alltag" hei VKW möglichst pwsitiv und<br />

reibungslos zu bewältigen.<br />

A-KW<br />

Kraftfahrwesen<br />

4. Organisationsanalyse <strong>de</strong>r VKW<br />

Die Jahre 1992 und 1993 waren geprägt von umfangreichen<br />

Organisationsanalysen über <strong>de</strong>n gesamten<br />

Untemehmensbereich <strong>de</strong>r VKW.<br />

A-MW<br />

Materialwirtschaft<br />

Die Organisationsanalyse soll als Grundlage<br />

dienen für:<br />

- einen Organisationsplan zur straffen Führung <strong>de</strong>s<br />

Untemehmens, <strong>de</strong>r sich nötigenfalls von <strong>de</strong>n bisherigen<br />

Stmkturen löst,<br />

- die Darstellung <strong>de</strong>r maximalen Rationalisiemngsund<br />

Personaleinspamngsmöglichkeiten im<br />

Untemehmen<br />

unter Berücksichtigung <strong>de</strong>rVKW-Untemehmensziele.<br />

H-FR<br />

Finanz-und<br />

R«chnungswM«n<br />

A-BK<br />

A-FB<br />

BAL-K<br />

Bilanzen und<br />

Kostanrtchnung<br />

Finanzbuchhaltung<br />

Betriebsabteilung<br />

Lin<strong>de</strong>nberg/<br />

Kaufmann Bereich<br />

170


Controller magazin 3/94<br />

REPLIK<br />

Der Weg vom Beginn bis zum Abschluß dieser<br />

Untersuchungen war lang, mihjnter steinig, jedoch<br />

durch die gemeinsame Bearbeitung <strong>de</strong>r "Probleme"<br />

von Erfolg gekennzeichnet.<br />

Die Erfahrung, die aus diesen sicherlich langen und<br />

außergewöhnlichen Analyse- und Bearbeitungsphasen<br />

gezogen wer<strong>de</strong>n kann, ist,<br />

- daß meistens nicht das Problem das "Problem" ist,<br />

son<strong>de</strong>m<br />

- daß mitunter mangeln<strong>de</strong> Information und<br />

Kommunikation und dadurch das mangeln<strong>de</strong><br />

Wissen um "Sinn und Zweck" einer Sache zu<br />

Unbehagen führen kann.<br />

Dem während <strong>de</strong>s Bearbeitungsablaufes suksessiv<br />

aufgebauten Kommunikations- und Informationsverständnis<br />

<strong>de</strong>r Mitarbeiter ist daher auch weiterhin<br />

große Beachtung beizumessen.<br />

Der Controller kann und muß im Rahmen seines<br />

Aufgabenbereiches dazu sicherlich einen positiven<br />

Beitrag leisten.<br />

Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />

01 02 06 G S P<br />

Betriebswirtschaftliche (Kosten-)Philosophie <strong>de</strong>r VKW<br />

Einnahmenseite:<br />

Verkauf von N/KW-Leistunoen (Erlöse)<br />

= Strom, BKZ<br />

Preisbildung * Strompreisantrag als<br />

geson<strong>de</strong>rte Kalkulation<br />

* geson<strong>de</strong>rtes Genehmi*<br />

gungsverfahren<br />

Verkauf von sonstigen VKW-<br />

Leistungen (außer Stromgeschäfte)<br />

Preisbildung •Verrechnungspreise<br />

aufgrund VKW-intemen<br />

i..<br />

Kalkulitionfn<br />

Ausqabenseite:<br />

Kosten = Investitionen, Instandhaltung<br />

und Betrieb<br />

unter Berücksichtigung von:<br />

* Sicherheitsaspekte = technische<br />

Betriebsbereitschaft<br />

* Wirtschaftlichkeit<br />

~> mitunter konfliktträchttg<br />

Kostenanaivsen (guantitativ und<br />

qualitativ)<br />

* kostenbewußtes und wirtschaftlkhes<br />

Denken<br />

* Kostensenkung unter Bedachtnahme<br />

auf die Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>r Versorgungssicherheit<br />

= bedingt permanente Planungsüberlegungen<br />

(investitions-, Personal-,<br />

Betriebsplanung usw.)<br />

171


Controller magazin 3/94<br />

172


Rechnungswesen. Logistik/PPS. Controlling.<br />

Bei d e r N e u g e s t a l t u n g o d e r R e o r g a n i s a t i o n<br />

d e s Controlling h a t j e d e r s o s e i n e e i g e n e n<br />

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<strong>de</strong>r Controller,<br />

die<br />

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Fachbereiche,<br />

Untemehmensführung erfor<strong>de</strong>rt<br />

die Datenverarbeitung.<br />

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als integrierte Gesamtlösungen<br />

voraus für die:<br />

• Hauptaufgaben <strong>de</strong>s innerbetrieblichen<br />

Rechnungswesens<br />

• Produktionspianung und -Steuerung<br />

• Materialwirtschaft/Logistik und<br />

Vertriebsabwicklung.<br />

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. Plankalkulation<br />

. Nachkalkulation<br />

. Projektabwicklung<br />

. Herstellkosten-Soll-Ist-Vergleich<br />

. Artikelerfolgsrechnung<br />

• geschlossene Kostenträgerrechnung<br />

. Produktionsplanung<br />

. Fertigungssteuerung<br />

. Materialwirtschaft<br />

. Anlagenbuchhaltung<br />

. Finanzbuchhaltung<br />

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wird für alle Unternehmensebenen<br />

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Controller magazin 3/94<br />

"English - African":<br />

BACK TO SCHOOL BY<br />

THE MOUNTAINS OF<br />

THE MOON<br />

by David Gill, Oxford<br />

David Gill, English language Consultant at the<br />

Controller Aka<strong>de</strong>mie's international seminars.<br />

<strong>de</strong>scribes his Christmas visit to Nyakasura School<br />

alter an absence of thirty years.<br />

In September 1962, my wife and I together with our<br />

twenty-three-month old son set sail from London on<br />

a British India line steamship bound for Mombasa.<br />

Our ultimate <strong>de</strong>stination was Nyakasura School in<br />

Western Uganda, where we were to live and work<br />

for two years amid the green humps of the Toro hills<br />

at the foot of the equally green Ruwenzori Mountains,<br />

the legendary Mountains of the Moon. No<br />

other years ever ma<strong>de</strong> such an enduring impression<br />

upon US as those spent among the easy-going Batoro<br />

pjeople around the little ramshackle township of Fort<br />

Portal and the stu<strong>de</strong>nts at what was then regar<strong>de</strong>d as<br />

Uganda's second most reputable school, foun<strong>de</strong>d in<br />

1925 by an eccentric royal naval officer of Irish<br />

extraction, Comman<strong>de</strong>r E. W. E. Calwell.<br />

Memories of the school among the banana plantations,<br />

the stu<strong>de</strong>nts in their red jersies and khaki kilts<br />

(a flash of the Comman<strong>de</strong>r's Celtic fantasy) strolling<br />

across the fresh green grass, past the witheredlooking<br />

can<strong>de</strong>labra trees, to the corrugated-iron<br />

roofed classrooms for morning lessons continued to<br />

haunt US over the years - like a distanl, persistent<br />

drumbeat. How had the school fared during the<br />

blood-thirsty regime of Idi Amin, and during the<br />

<strong>de</strong>bilitating civil war in the Eighties, when Yoweri<br />

Museveni set up bis National Resistance Army<br />

power-base in Western Uganda? To satisfy our<br />

curiosity and placate a kind of home-sickness we<br />

<strong>de</strong>ci<strong>de</strong>d to write to the present headmaster, Henry<br />

Mehangye - and were rewar<strong>de</strong>d with a warm<br />

invitation to spend Christmas with him and his<br />

family on the campus.<br />

On December 8th, 1993, we flew to Nairobi, and on<br />

the following day, courtesy of Uganda Airlines,<br />

touched down at the lakesi<strong>de</strong> airport of Entebbe.<br />

Kampala, a half-hour's taxi ri<strong>de</strong> away, gave us a<br />

lively welcome: as we were mounting the steps to our<br />

hotel four gangsters in a white saloon tore down<br />

Namirembe Road hotly pursued by a jeepful of<br />

wildly firing pwlicemen. Fortunately these latterday<br />

Keystone Cops killed no innocent bystan<strong>de</strong>rs this<br />

time!<br />

i<br />

After a sweaty night in a room that we shared with<br />

an increasing number of honey-coloured crickets, we<br />

ma<strong>de</strong> for the bus-park an hour before dawn. We<br />

fought our way through the crowds of travellers and<br />

street-vendors to the Fort Portal bus, only to find it<br />

bursting at the seams. We would have to use a<br />

'matatu' or minibus. Our local newsagent in Oxford,<br />

a Kenyan Sikh, had wamed us that only <strong>de</strong>pressives<br />

seeking an early grave would ever travel that way.<br />

And he wasn't far wrong.<br />

Like all the other minibuses on the road ours was<br />

grossly overloa<strong>de</strong>d. For most of the 200 mile joumey<br />

our Toyota Chauffeur drove with one hand on the<br />

wheel, the other beating time to the music pouring<br />

out of his cassette-player. This might not have<br />

mattered if the road had been straight and free from<br />

corrugations, rifts, craters and chasms. As it was we<br />

zig-zagged all over its tortured red murram surface,<br />

from time to time squeezing round the bulk of<br />

oncoming busses with only millimetres to spare.<br />

After four hours of buffeting we drew away from the<br />

forest and the papyrus swaps, and the green rockcrowned<br />

hills of Toro hove into view, and there, at<br />

last and as we remembered them, rose the dinosaur<br />

crenellations of the great Ruwenzori ränge that holds<br />

back, like a barrage, the endless rainforests of Zaire.<br />

Henry and Idah Mehangye tumed out to be a warm,<br />

intelligent, humorous middle-aged couple - with<br />

complementary personalities, Henry mild and softspoken,<br />

very patient, and un<strong>de</strong>rneath very<br />

<strong>de</strong>termined. There was no concealing his admiration<br />

for his ebuUient laughing wife whose enthusiasm for<br />

women's rights had us cheering her on. Henry had<br />

just completed his first year as headmaster of<br />

Nyakasura and had already ma<strong>de</strong> his mark where his<br />

pre<strong>de</strong>cessors had given up in <strong>de</strong>spair. Right at the<br />

beginning of his regime he discovered that when it<br />

rained in the morning (and it often did) neither<br />

stu<strong>de</strong>nts nor teachers bothered to attend lessons. He<br />

had to go round flushing them out of dormitories<br />

and houses, explaining patiently that a time-table is a<br />

time-table, whatever the weather.<br />

175


Controller magazin 3/94<br />

Ani/onefor tetvüs? David & Rene Gill with Hcadmaster and Nyakasura sixth-formers<br />

During that first year the old administration block<br />

was repaired and repainted, the science laboratories<br />

given a face-lift, the ruined chapel re-roofed, several<br />

dormitories refurnished and the whole campus<br />

fenced in. But much work still remains to be done on<br />

the dormitories and the classrooms. It came as<br />

something of a shock to wan<strong>de</strong>r through Apolo<br />

House, where 1 had once been assistant housemaster,<br />

to find the roof leaking like a sieve, most of the glass<br />

gone from the Windows, the frames themselves either<br />

rotted or missing. How could stu<strong>de</strong>nts possibly live<br />

and learn in such bleak conditions? I found little<br />

consolation in the thought that most of the stu<strong>de</strong>nts<br />

came from mud and wattle huts that had never seen<br />

a pane of glass, with mud floors that had never<br />

known the permanence of concrete.<br />

1 have noticed over years of school-mastering that<br />

schools are actually run by caretakers, those<br />

temperamental autocrats in charge of the boilers, the<br />

lawn-mowers and general repairs to the<br />

infrastructure. Headmasters learn to cross them at<br />

their peril. Some time in the mid-Sixties it feil to<br />

Arthur to take charge of the school's water-supply,<br />

pumped up from the nearby stream. 1 recognised his<br />

impish face at once. He reaches up to my ehest, a<br />

Mukonjo troll from the mountains, sporting a knitted<br />

tea-cosy style of hat and gir<strong>de</strong>d with a h>elt from<br />

which dangle the tools of his tra<strong>de</strong>, a panga (a broadbla<strong>de</strong>d<br />

knife), a grass-slasher and a huge plumber's<br />

wrench. He now has a strangle-hold on the water. If<br />

you call him a pump attendant instead of hydraulic<br />

engineer, you don't get any. When the headmaster<br />

refused him a Christmas bonus, his water was turned<br />

off for several days. Henry finds this hilarious, but<br />

Idah is plotting to get hold of a duplicate key, so that<br />

they are no longer at the little man's mercy.<br />

Much of our time at Nyakasura was spent mean<strong>de</strong>ring<br />

through the shady banana-plantations looking<br />

up old friends. Ben Kasaija, a bright thirteen-year-old<br />

when we first knew him, kept in touch with us,<br />

spasmodically, over the years. Now here he was, a<br />

biology teacher, still living in a mud hut with his<br />

ancient mother, several charming goats and<br />

numerous chickens. He was tireless in arranging our<br />

Programme. One day he led us to see Petero, a shy,<br />

earnest man who had been our house-servant and<br />

could not be dissua<strong>de</strong>d from ironing our socks.<br />

Another day we followed him in the blazing heat<br />

seven kilometres to see Samuel Mwosi, the old school<br />

bursar, now a bom-again Christian, whose daughters<br />

and grand-daughters treated us to a rousing song<br />

and dance of welcome - and plates of those small<br />

<strong>de</strong>licious sweet bananas that never seem to reach the<br />

fruit-stalls of Europe. My final Image of Ben will be of<br />

a man collapsed in a heap by the roadsi<strong>de</strong>, his bicycle<br />

besi<strong>de</strong> him, having failed to push it up the grass bank<br />

in front of his house. It is Christmas Day and we have<br />

presents for him and his mother. "Oh <strong>de</strong>ar, <strong>de</strong>ar," he<br />

says ruefully, "I'm sorry, l'm really boozed up."<br />

Of course we took an early opportunity to walk up<br />

the drive of splendid jacaranda trees to see the<br />

bungalow we used to call "ours". The present<br />

incumbent with his wife and seven children is Ndora<br />

Karusoki, the <strong>de</strong>puty headmaster. He was one of my<br />

stu<strong>de</strong>nts, tx)rn in a remote village on the Congolese<br />

si<strong>de</strong> of the mountains with an exceptional talent for<br />

music. He played the chapel organ in those far-off<br />

days. These days he regrets being unable to find the<br />

time to foster music at the school; he is too preoccupied<br />

with discipline. This is a shame, since<br />

Ugandans, like the Welsh, are a won<strong>de</strong>rfuUy musical<br />

people.<br />

176


Controller magazin 3/94<br />

We also got to know Boaz, yet another teacher, a<br />

relative of the Mehangyes, who was spending<br />

Christmas with them. Sitting on the steps of the<br />

headmaster's house, watching the bee-eaters sporting<br />

among the white moon-flowers in the hedge and the<br />

coils of white smoke on the upper mountain slopes,<br />

we discussed Ugandan politics with this expert who<br />

kept his ear glued to his transistor radio and his eyes<br />

to the newspapers we brought back from Fort Portal.<br />

Three issues seemed to dominate the very lively<br />

Ugandan press. The first was the impending<br />

Constitutional Assembly elections, in which<br />

individuals would be elected to thrash out a final<br />

Constitution for the nation. They would <strong>de</strong>ci<strong>de</strong><br />

whether to opt for a multiparty system or some less<br />

divisive arrangement. Presi<strong>de</strong>nt Museveni has ma<strong>de</strong><br />

sure that in every district that at least one woman<br />

will be elected. Idah Mehangye, for instance, is<br />

competing for the woman's seat in her home district<br />

of Mbarara and eagerly looking forward to leading<br />

her women's groups into the fray.<br />

The second issue concemed the restoration of the<br />

Ugandan monarchies. In a politically necessary move<br />

Museveni restored the Kabaka to the Baganda<br />

jjeople. They wanted their king back. The other tribes<br />

are proving less enthusiastic about their kings.<br />

However, a new palace is being built in Fort Portal<br />

for the Toro king, Patrick Kaboyo, another of my old<br />

stu<strong>de</strong>nts, inci<strong>de</strong>ntally. More important than the<br />

question of tribal kings were the arguments surfacing<br />

in both the pro-govemment New Vision and the<br />

Opposition Monitor about ministerial extravagance<br />

and the issue of fairness. With so much poverty<br />

around, <strong>de</strong>spite a reasonable <strong>de</strong>gree of stability and<br />

mo<strong>de</strong>st economic progress, many rea<strong>de</strong>rs believe that<br />

their district is being neglected. In the populär idiom,<br />

the others 'eat' while you 'starve'.<br />

Un<strong>de</strong>r pressure from the International Monetary<br />

Fund the government has introduced cost-sharing<br />

into education Briefly, this means that the Ministry of<br />

Education (MOE) will only guarantee teachers'<br />

salaries. The Parent-Teacher Associations (PTA) have<br />

to meet all the other costs, which are then passed on<br />

to the parents who pay the requisite school-fees. It<br />

Draft estimates of Income for 1993<br />

(expressed in OM)<br />

1. Salaries and Consolidated<br />

allowances<br />

- from the MOE<br />

2. Weges for school<br />

estate workers<br />

- from the MOE<br />

3. Science teachers'<br />

allowance<br />

- from the MOE<br />

4. Capitation granl<br />

- from the MOE<br />

5. Tuition lees S1 - 86<br />

6. PTA contribution<br />

Estimates<br />

19%<br />

13125<br />

1891<br />

10 500<br />

13406<br />

45 938<br />

Actual income<br />

1992<br />

18833<br />

300<br />

422<br />

9961<br />

14 785<br />

124 461<br />

might be of interest to rea<strong>de</strong>rs of this magazine to see<br />

some extracts from the Nyakasura School budget for<br />

1993, bearing in mind that the school has 645<br />

boar<strong>de</strong>rs, 160 of whom are girls, 43 full-time teachers,<br />

a bursar, a librarian, a quarter-master, a dispenser,<br />

and 40 estate workers.<br />

Here follow some examples of recurrent expenditure<br />

for the same period:<br />

1. Fencing 4 570 4 380 1 007<br />

2. Uniform for<br />

200shj<strong>de</strong>nts 6 250 5 719 6 250<br />

3. Sports<br />

equipment 16 5 -<br />

4. Food 32 813 49 336 62 500<br />

5. Building and<br />

maintenance 10 938 4 695 15 625<br />

6. Text-books &<br />

library 4 688 4 410 15 625<br />

7. Office equipment<br />

and<br />

stationery 938 1 613 2 344<br />

8. Agriculture<br />

<strong>de</strong>partment 78 622 781<br />

9. Woodwork<br />

<strong>de</strong>partment 324 453 781<br />

And what do teachers eam at Nyakasura?<br />

Headmaster: DM 777 p. a.<br />

Assistant teacher: from DM 195 p. a. to DM 606 p. a.<br />

Bursar: DM 587 p. a.<br />

And what do stu<strong>de</strong>nts (or rather their parents)<br />

have to pay for one year at a senior secondary<br />

boarding school? At Nyakasura it is around DM 375.<br />

For the sake of comparison, parents with a child at a<br />

minor public school in Oxford have to fork out<br />

DM 30 000 p. a.<br />

It must be obvious from the budget that the school is<br />

being run on a shoe-string. The headmaster cannot<br />

afford to do the repair work on the buildings at the<br />

speed he would wish. Nor can he stock the school<br />

library with the science books it so <strong>de</strong>sperately needs.<br />

As he puts new heart into teachers and stu<strong>de</strong>nts and<br />

insists on higher aca<strong>de</strong>mic Standards, he is<br />

held back by the dire lack of resources.<br />

Estimates<br />

1993<br />

19684<br />

1688<br />

10 884<br />

13 303<br />

202 570<br />

Finally, here we are Standing in front of the<br />

administration block besi<strong>de</strong> the smiling<br />

concrete effigy of the Comman<strong>de</strong>r,<br />

watching the swallows looping up to their<br />

nests un<strong>de</strong>r the iron roof. The eye wan<strong>de</strong>rs<br />

to the clock on the little red clock-tower.<br />

The hands stand at five minutes past<br />

twelve, as they have done for the last<br />

twenty - mostly lost - years. That's<br />

something eise for Henry to put right. •<br />

Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />

21 26 R Z<br />

177


Controller magazin 3/94<br />

ZEITKRANKHEIT STRESS -<br />

UNHEILBAR IST SIE NICHT<br />

von Dipl.-Betriebswirt Hartmut Volk, Bad Harzburg<br />

Der politische Umbruch und die wirtschaftlichen Probleme for<strong>de</strong>rn Unternehmen und Menschen<br />

gleichermaßen. Erfolg setzt mehr <strong>de</strong>nn je die Fähigkeit voraus, mit Belastungen umgehen zu können.<br />

Diese Fähigkeit ist lernbar Wie Streß nicht zur Lebensgeißel wird, erläutert <strong>de</strong>r Psychologe Professor<br />

Reinhard Tausch im Gespräch mit Hartmut Volk<br />

Die körf)erlich-seelischen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

mo<strong>de</strong>rnen Arbeitswelt steigen kontinuierlich. Immer<br />

mehr Menschen, darauf machte unlängst <strong>de</strong>r Leiter<br />

<strong>de</strong>s Sportmedizinischen Instituts <strong>de</strong>r Universität/<br />

Gesamthochschule Pa<strong>de</strong>rborn, Professor Heinz<br />

Liesen, aufmerksam, können körperlichen<br />

Leishmgsabbau und Strel? nicht mehr bewältigen.<br />

Daraus entwickelt sich ein gefährlicher Teufelskreis.<br />

Verhaltenskette<br />

Die Braunschweiger Ärztin für Innere Medizin,<br />

Psychotherapie und Psychoanalyse, Dr. Herta<br />

Wetzig-Würth, erläutert <strong>de</strong>ssen alltagspraktische<br />

Brisanz: Menschen, die sich <strong>de</strong>n an sie gestellten<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen und Aufgaben unterlegen fühlen,<br />

fallen nicht allein in ihrer Leistungsfähigkeit<br />

zurück. Auch ihre Beziehungsfähigkeit - auch zu<br />

sich selbst - nimmt <strong>de</strong>utlich ab. Bei<strong>de</strong>s führt dazu,<br />

daß sie sich ihrer Umwelt gegenüber zunehmend<br />

gereizt verhalten. Diese Dauergereiztheit kann sich<br />

bis zu ausgesprochen unangenehmer, ständig<br />

"sprungbereiter" Aggressivität steigern.<br />

Zwangsläufig, so Wetzig-Würth, wirkt ein <strong>de</strong>rartiges<br />

Verhalten wie<strong>de</strong>r auf die Menschen zurück, die es<br />

zeigen. Und ebenso zwangsläufig beschert es ihnen<br />

zusätzliche Mißerfolgserlebnisse - quasi im Sinne<br />

einer sich selbst erfüllen<strong>de</strong>n Prophezeiung.<br />

Dadurch nimmt <strong>de</strong>ren persönliche "Druckbelastung"<br />

mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n körperlichen Symptomen<br />

kontinuierlich weiter zu. Diesen zermürben<strong>de</strong>n<br />

Circulus vitiosus gilt es unbedingt zu durchbrechen.<br />

<strong>Als</strong> Maßnahme zur Sicherung <strong>de</strong>r individuellen<br />

Leistungsfähigkeit ebenso wie zur Sicherung <strong>de</strong>s<br />

betrieblichen und häuslichen Frie<strong>de</strong>ns.<br />

Eine wichtige Möglichkeit dazu sieht <strong>de</strong>r Psychologieprofessor<br />

Reinhard Tausch in dieser inzwischen<br />

als gesichert gelten<strong>de</strong>n wissenschaftlichen Erkenntnis:<br />

Im Gegensatz zur landläufigen Annahme ist<br />

Streß kein ausschließlich "von außen" auf einen<br />

Menschen einwirken<strong>de</strong>s Geschehen. Streß entsteht<br />

also nicht allein (l)einahe beschwörend gewichtet<br />

Tausch seine Worte) durch bestimmte Ereignisse<br />

o<strong>de</strong>r Umstän<strong>de</strong>, von <strong>de</strong>nen ein Mensch getroffen<br />

o<strong>de</strong>r in die ein Mensch verwickelt wird.<br />

Streß "hausgemacht"<br />

Streß, b>emüht sich Tausch eine eingefahrene Sichtweise<br />

zu korrigieren, ist - was von <strong>de</strong>n meisten<br />

Menschen nicht bedacht und berücksichtigt wird,<br />

wenn sie ihre Streßbelastung beklagen - in einem<br />

ganz erheblichen Umfang auch eine subjektiv verursachte,<br />

also eine hausgemachte Beeinträchtigung<br />

von Leistungsfähigkeit und Wohlbefin<strong>de</strong>n.<br />

Ob sich ein Mensch belastet und in <strong>de</strong>r Summierung<br />

von Einzelt)elastungen, das können neben beruflichen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen Schicksalsschläge o<strong>de</strong>r auch<br />

"bloß" Lärm sein, um nur einige Beispiele zu nennen,<br />

schließlich "im Streß" fühlt, erklärt Tausch, <strong>de</strong>r neben<br />

seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an <strong>de</strong>r Universität<br />

Hamburg in psychologisch-therapeutischer Praxis in<br />

Stuttgart arbeitet und sich in bei<strong>de</strong>n beruflichen<br />

Sphären eingehend mit <strong>de</strong>r Problematik auseinan<strong>de</strong>rsetzt,<br />

ist sehr weitgehend eine Frage <strong>de</strong>r persönlichen<br />

Einstellung zu <strong>de</strong>n eigenen Lebensumstän<strong>de</strong>n.<br />

178


Controller magazin 3/94<br />

"Grüß Gott, Streß"<br />

Wer sich dieser Tatsache erst einmal bewußt ist,<br />

fin<strong>de</strong>t sie im Alltagsgeschehen schnell bestätigt: Was<br />

<strong>de</strong>r eine bereits als Streß empfin<strong>de</strong>t, läßt einen an<strong>de</strong>ren<br />

vollkommen kalt. Was in einer Situation <strong>de</strong>utlich<br />

als Streß gespürt wird, kann von <strong>de</strong>mselben<br />

Menschen in einer an<strong>de</strong>ren Situation als völlig nebensächlich<br />

eingestuft wer<strong>de</strong>n. Bereits diese bei<strong>de</strong>n Beispiele<br />

unterstreichen Tauschs Erklärung <strong>de</strong>s Streßgeschehens<br />

und machen <strong>de</strong>utlich, wie stark Streßempfindungen<br />

in wechselseitiger Beeinflussung an<br />

die augenblickliche Gestimmtheit und die momentane<br />

o<strong>de</strong>r grundsätzliche Einstellung zu <strong>de</strong>m Geschehen<br />

um einen Menschen herum gebun<strong>de</strong>n ist.<br />

Das Wissen um diese Zusammenhänge ist für Tausch<br />

<strong>de</strong>nn auch <strong>de</strong>r wesentliche Ausgangspunkt, sich von<br />

<strong>de</strong>r Lebensenergie und -freu<strong>de</strong>, Leistungs- und Belastungsfähigkeit<br />

strangulieren<strong>de</strong>n Korsage allgegenwärtiger<br />

Streßgefühle zu befreien. Der entschei<strong>de</strong>ndste,<br />

aber auch schwierigste Schritt auf diesem Weg<br />

heißt für Tausch dabei, <strong>de</strong>r diese Problematik in <strong>de</strong>m<br />

kürzlich veröffentlichten Taschenbuch 'Hilfen bei<br />

Streß und Belastung' (rororo Sachbuch Band 9511,<br />

DM 14,90) einfühlsam, gut verständlich und<br />

umfassen<strong>de</strong> Hilfe zur Selbsthilfe gebend behan<strong>de</strong>lt<br />

hat, nämlich<br />

Wahmehmungsverän<strong>de</strong>rung.<br />

Wie ist das zu verstehen? Je<strong>de</strong>r Mensch schaut durch<br />

eine ganz bestimmte "Brille" in die Welt. Diese<br />

"Brille" ist aus einem Gemisch unterschiedlichster<br />

"Materialien" hergestellt. Vererbte Verhaltensdispositionen<br />

sind dabei ebenso "Baumaterial" wie im<br />

Prozeß <strong>de</strong>r Sozialisation, also <strong>de</strong>s Erzogenwer<strong>de</strong>ns<br />

und Hineinwachsens in die Gesellschaft verinnerlichte<br />

Lebenseinstellungen mit ihren meist unbewußten<br />

Lebensbewältigungsstrategien, Erwartungen,<br />

Hoffnungen, Vorstellungen und Wünschen - auch<br />

die von an<strong>de</strong>ren Menschen (Eltern, Freun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m<br />

Ehepartner) in das eigene Leben projezierten und<br />

unreflektiert übernommenen - gehören dazu ebenso<br />

wie eine Vielzahl be- und unbewußter Zu- und<br />

Abneigungen.<br />

Eine ganz entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> 'Materialkomponente" ist<br />

auch die Frage, ob ein Mensch am richtigen, am für<br />

ihn passen<strong>de</strong>n Platz im Leben steht. Streß- und<br />

Unzufrie<strong>de</strong>nheitsgefühle kommen umso schneller<br />

auf und wirken umso nie<strong>de</strong>rdrücken<strong>de</strong>r und hilflosmachen<strong>de</strong>r,<br />

je weniger sich ein Mensch an <strong>de</strong>m<br />

Platz, wo er im Leben steht - und damit auch in<br />

seiner Haut - wohlfühlt. Belastungs- und Streßprobleme<br />

und in ihrem Gefolge Leistungseinbrüche<br />

sind also in einem vermutlich weit unterschätzten<br />

Ausmaß auch<br />

I<strong>de</strong>ntifikationsprobleme.<br />

Es ist interessant, daß zwei ganz verschie<strong>de</strong>ne<br />

Berufsgruppen, Personalberater und Therapeuten,<br />

auf Befragen immer wie<strong>de</strong>r zum Ausdruck bringen.<br />

daß sogenannte Versager nur zu oft nichts an<strong>de</strong>res<br />

als Menschen sind, die am falschen Platz stehen.<br />

Ihre übereinstimmen<strong>de</strong> Ansicht unterstreichen sie<br />

mit <strong>de</strong>mselben Beispiel: Viele mittelmäßige, mit sich<br />

und ihrem Leben unzufrie<strong>de</strong>ne Aka<strong>de</strong>miker, die sich<br />

von <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen Ausbildungsverständnis durch<br />

die Hochschulen quälen ließen und sich zum Lohn<br />

für die Quälerei nun mit bestenfalls knapp durchschnittlichen<br />

Berufschancen, dafür aber reichlichen<br />

Frustrationen konfrontiert sehen, wären ganz hervorragen<strong>de</strong><br />

Praktiker mit überdurchschnittlichen<br />

Lebenschancen. Und <strong>de</strong>utlich weniger Streß- und<br />

damit Gesundheits-, Beziehungs-, Leistungs- und<br />

Sexualproblemen.<br />

Streßbewältigung, das zu ver<strong>de</strong>utlichen ist Tauschs<br />

erklärtes Anliegen, gelingt nicht ohne Selbsterkenntnis.<br />

Häufig ist dazu auch therapeutische Hilfestellung<br />

notwendig. Denn das Nach<strong>de</strong>nken über sich<br />

selbst darf nicht dazu führen, daß ein Mensch je<strong>de</strong><br />

Handlung, je<strong>de</strong>n Schritt unablässig hinterfragt und<br />

aus diesem Hinterfragen nicht mehr herauskommt.<br />

Ziel dieser Selbsterkenntnis,<br />

<strong>de</strong>s Erkennens <strong>de</strong>r eigenen Denk-, Verhaltens- und<br />

Stärken-ZSchwächenmuster, ist die tätige Bereitschaft,<br />

mit sich selber (und mit an<strong>de</strong>ren) an<strong>de</strong>rs umzugehen,<br />

Lebensweichen durchdachter o<strong>de</strong>r vollkommen<br />

neu zu stellen. Sei es, daß sich ein Mensch<br />

endlich mit seinem Platz im Leben und <strong>de</strong>n sich<br />

daraus ergeben<strong>de</strong>n Möglichkeiten abfin<strong>de</strong>t und diese<br />

Möglichkeiten im folgen<strong>de</strong>n beherzt nutzt, anstatt sie<br />

"maulend" und "nörgelnd" zu ignorieren; sei es, daß<br />

er konsequent Verän<strong>de</strong>rungen hin zu einer engeren<br />

Übereinstimmung mit sich selber anstrebt; sei es, daß<br />

er sein alltägliches Verhalten beispielsweise im<br />

Hinblick auf Ernährungs-, Bewegungs-, Entspannungs-,<br />

Freizeit-, Urlaubs- und sonstige Gewohnheiten<br />

modifiziert.<br />

Die Ereignisse, die Umstän<strong>de</strong> und die Menschen, mit<br />

<strong>de</strong>nen wir es Tag für Tag zu tun haben, können wir<br />

uns nur sehr, sehr begrenzt aussuchen, gibt Tausch<br />

zu be<strong>de</strong>nken. Und ebenso begrenzt ist unsere Möglichkeit,<br />

stets um diejenigen, die uns nicht liegen, zu<br />

<strong>de</strong>nen wir nicht so <strong>de</strong>n rechten Draht haben o<strong>de</strong>r wo<br />

wir aus Erfahrung wissen, daß die zwischenmenschliche<br />

Chemie nicht stimmt, <strong>de</strong>n eigentlich angebrachten<br />

Bogen zu machen.<br />

Ob im Beruf o<strong>de</strong>r im privaten Bereich, ob höher o<strong>de</strong>r<br />

niedriger gestellt, stets sind wir Teil eines doch recht<br />

sensiblen, störanfälligen Beziehungsgeflechts, spricht<br />

Tausch das aus, was allen bekannt ist.<br />

Doch er zieht an<strong>de</strong>re Schlüsse und Konsequenzen<br />

aus dieser bekannten Tatsache: "Warum müssen wir<br />

uns fortlaufend an Dingen reiben", gibt er zu<br />

be<strong>de</strong>nken, "die wir etwas distanzierter betrachtet<br />

kaum än<strong>de</strong>rn können?<br />

Warum vergeu<strong>de</strong>n wir Kräfte anstatt sie zu<br />

investieren?<br />

Beispielsweise in das Bemühen um irmere Ausge-<br />

179


Controller magazin 3/94<br />

ly. Congress <strong>de</strong>r Controller. 6,-7. Juni '94:<br />

__<br />

S t r a t p l a n<br />

®<br />

glichenlieit, in Gelassenheit, in die Fähigkeit, kritische<br />

Situationen überlegter und <strong>de</strong>mentsprechend<br />

üt)erlegener anzugehen. Das sind Fähigkeiten, die<br />

sich im Leben verzinsen. Streß frißt nur das eigene<br />

Kapital auf. Und nimmt uns dazu die wenigen<br />

Zugriffsmöglichkeiten, die wir als einzelne ohnehin<br />

nur hat)en, noch vollends aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n!"<br />

"Än<strong>de</strong>rn wir also unsere Einstellungen zu <strong>de</strong>m, was<br />

um uns herum vorgeht. Machen wir unser<br />

Innenleben stabiler, dann können wir auch <strong>de</strong>m<br />

Außenletwn Stabilität entgegensetzen, dann sind wir<br />

nicht mehr lediglich ständig <strong>de</strong>r Spielball, dann<br />

können wir auch selber häufiger <strong>de</strong>n Ball spielen",<br />

drängt <strong>de</strong>r erfahrene Therapeut.<br />

Das geht nicht ohne Einsicht, Durchhaltevermögen<br />

und Selbstüberwindung. Das wird mit einer tiefgreifen<strong>de</strong>n<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensqualität, <strong>de</strong>r<br />

Leistungs-, Beziehungs- und Belastungsfähigkeit<br />

belohnt.<br />

(Anmerkung: Tauschs neues Buch 'Hilfen bei Streß und<br />

Belastung', das Anlaß zu diesem Gespräch war, ist im<br />

Rowohlt Verlag, Reinbek, erschienen und umfaßt<br />

349 Seiten). •<br />

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05 14 G P<br />

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Konzernberichterstattung und Konsolidierung mit PC-Software<br />

Die Bereitstellung von Informationen in Unlernehmensgruppen stellt hohe Anfor<strong>de</strong>rungen an die Gestaltung von Berichten<br />

aller Art. Speziell für diesen mit herkömmlichen Standardsoftwarepaketen nicht mehr lösbaren Aufgabenbereich hat Ergosoft das<br />

Produkt SOLVER entwickelt. Ergosoft als erfahrener Spezialist für Lösungen im Bereich Konzernrechnungslegung hat sich mit<br />

SOLVER in Skandinavien zum Marktführer entwickelt. SOLVER stellt für Controller ein effizientes Werkzeug zur Unterstützung<br />

<strong>de</strong>s breitgefächerten Aufgabenbereichs Konzerncontrolling zur Verfügung. SOLVER bietet folgen<strong>de</strong> Leistungsmerkmale:<br />

• Datenübernahme von vorgelagerten Sy.stemen (FiBu. Budgelierungspakete)<br />

• Dezentrales Datenerfa.ssungssystem mit Formularsatz für Tochterunternehmen<br />

• Datenfernübertragung in die Konzernzentrale<br />

• Beliebig viele Konsolidierungskreise. Glie<strong>de</strong>rung z.B. nach Län<strong>de</strong>rn, Branchen.<br />

Produktgruppen, Besit/.verhältnisse usw.<br />

• Handhabung und Hliminierung von kon/crninternen Transaktionen<br />

• Handhabung von Min<strong>de</strong>rheitsanteilen und dynamischen Besitzverhältnissen<br />

• Währungsumrechnung nach verschie<strong>de</strong>nen Metho<strong>de</strong>n sowie Ausweis von<br />

kursbedingten Differenzen<br />

• Vorjahresvergleiche - Plan/Ist-Vergleiche<br />

• Sämtliche Konsolidierungsvorgänge sind nachvollziehbar und prüfbar (Audit trail)<br />

• Ergonomische Benutzerschnittstelle<br />

• Berichtsgenerator für die flexible Gestaltung aussagefähiger Berichte<br />

• Berichtsbibliolhek (Monats-, Quartals-, Tertiais-, Jahresberichte) für das einfache<br />

Auffin<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s geeigneten Berichts<br />

• SOLVER ist mehrsprachig (u,a. Deutsch und Englisch)<br />

Um mehr Informationen über die bessere Lösung - SOLVER - zu erhahen, wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an unsere erfahrenen Partner<br />

bzw. an das <strong>de</strong>utsche Ergosoft-Büro.<br />

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180


Controller magazin 3/94<br />

LITERATURFORUM<br />

Liebe Kollegin, lieber Kollege!<br />

Wir stehen in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation mit strukturellen Umbrüchen und in einem<br />

dynamischen und komplexen Umfeld. Es heißt, nur mit völlig neuen Führungs-, Innovations-, Produktions- und<br />

Kun<strong>de</strong>nkonzepten sei die Lage zu bessern. Gefragt seien Quantensprünge bei <strong>de</strong>r Kostenreduzierung, Produktivitätssteigerung,<br />

Qualitätsverbesserung, Entwicklungs- und Durchlauf Zeitverkürzung, <strong>de</strong>r Intensivierung <strong>de</strong>r<br />

Kun<strong>de</strong>nbeziehung usw.<br />

Wir müssen uns fragen - bevor wir gefragt wer<strong>de</strong>n -, welche Anfor<strong>de</strong>rungen an das Controlling resultieren aus<br />

diesen Gegebenheiten und Umwälzungen.<br />

Wir müssen uns prüfen, mit welchen Konzepten und mit welchem Leit- und Selbstbild können wir <strong>de</strong>n nicht<br />

von <strong>de</strong>r Hand zu weisen<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen gerecht wer<strong>de</strong>n. Wir wer<strong>de</strong>n uns fragen müssen, wo ist im<br />

Controlling eine Neuorientierung notwendig? Wo bedarf es <strong>de</strong>r organisatorischen und methodischen<br />

Anpassung, wo <strong>de</strong>r strukturellen Än<strong>de</strong>rung, wo ist Verhaltensän<strong>de</strong>rung angesagt?<br />

Wir müssen uns überlegen, wie wir diesen in Gang gekommenen Prozeß unterstützen und konstruktiv<br />

mittragen.<br />

Wir kommen wohl an einer Erkenntnis und Feststellung nicht vorbei - in Abwandlung eines bekannten Zitates -,<br />

wenn wir uns nicht weiterentwickeln und unsere Konzepte auf die neuen Anfor<strong>de</strong>rungen zuschnei<strong>de</strong>n und<br />

anpassen, so bestraft uns nicht nur das Leben, son<strong>de</strong>rn auch ganz bestimmt <strong>de</strong>r Wettbewerb.<br />

An<strong>de</strong>rerseits sind schlechte Zeiten gute Zeiten für bessere Konzepte und innovative Controller.<br />

Vor diesem Hintergrund habe ich Ihnen diese Ausgabe erarbeitet, die<br />

im ersten Teil neue Konzepte und <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungsprozeß thematisiert und die begonnene "Reihe"<br />

fortführt (Fortsetzung folgt), im zweiten Teil Neuauflagen und Neuerscheinungen zum Controlling mit<br />

<strong>de</strong>m Schwerpunkt Neuorientierung und neue Ansätze vorstellt und letztlich im dritten Teil mit Fachbüchern<br />

für das Rechnungswesen das mehr "Handwerkliche" ab<strong>de</strong>ckt.<br />

Neue Konzepte in <strong>de</strong>r<br />

Diskussion<br />

Wun<strong>de</strong>rer, Rolf und Kuhn, Thomas: Unternehmerisches Personalmanagement<br />

Frankfurt: Campus Verlag 1993 - 246 Seiten - DM 68,~<br />

Autoren und Konzeption<br />

Rolf Wun<strong>de</strong>rer ist Prof. für BWL und Direktor <strong>de</strong>s Instihits für Führung und Personalmanagement <strong>de</strong>r<br />

Hochschule St. Gallen. Thomas Kuhn ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter. Unter Mitwirkung von 16<br />

be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Großunternehmen prognostizieren die Autoren die wichtigsten Entwicklungsten<strong>de</strong>nzen<br />

im Personalmanagement und leiten daraus die zentralen strategischen Schlußfolgerungen ab.<br />

181


Controller magazin 3/94<br />

Aufbau und Inhalt<br />

Ziele, Metho<strong>de</strong>n, Ablauf und Teilnehmer <strong>de</strong>r Studie - Ergebnisse <strong>de</strong>r Studie: Umwelt 2000 (Zentrale Einflußfaktoren<br />

auf das Personalmanagement), Personalarbeit 2000 (Zentrale Funktionen <strong>de</strong>s Personalmanagements)<br />

sowie Personalwesen 2000 (Organisation <strong>de</strong>s Personalmanagement) - Zusammenfassung.<br />

Kommentierung<br />

Das Buch zeigt die wahrscheinliche Entwicklung <strong>de</strong>r Personalarbeit sowie geeigneter Handlungsstrategien auf,<br />

es vermittelt Grundlagenwissen zu <strong>de</strong>n zentralen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Personalmanagements und leistet<br />

konzeptionelle Hilfen für untemehmensspezifische Strategieentwicklungen. Die Veröffentlichung zeichnet sich<br />

aus durch eine brillante Analyse und einen überzeugen<strong>de</strong>n Gestaltungsansatz zur zukunftsgerichteten und<br />

zukünftigen Personalarbeit. Dem Controller wer<strong>de</strong>n nicht nur Konzepte, Prognosen und Strategien für das Jahr<br />

2000 im Personalmanagement vermittelt, son<strong>de</strong>m auch für seinen Art)eits- und Gestaltungsauftrag ein Ansatz<br />

zur Ausgestaltung <strong>de</strong>s Personalcontrolling nahegebracht und darüberhinaus mit Effektivitäts-, Effizienz- und<br />

Kalkulatorischen Controlling beispielhaft die drei Ebenen <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Bereichscontrolling vorgeführt. Zu<strong>de</strong>m<br />

fin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Controller als Mitart)eiter mit seinen Fragen und Anliegen vielfach wie<strong>de</strong>r, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r<br />

Darstellung <strong>de</strong>r Probleme <strong>de</strong>r Lateralen Kooperation (Schnittstellenmanagement) und als "Institution" stößt er<br />

auf diskussionswürdige Überlegungen zum Wertschöpfungs-Center. Insgesamt eine herausragen<strong>de</strong> und<br />

lesenswerte Neuerscheinung.<br />

Grässle: Quantensprung<br />

München: Verlag C. H. Beck 1993 - 219 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 58,-<br />

Autor und Konzeption<br />

Grässle widmet sich seit 15 Jahren mit seiner Berahings- und Trainingsgesellschaft Grässle & Partner, München,<br />

u. a. <strong>de</strong>r professionellen Betreuung von Verän<strong>de</strong>rungsprozessen in Organisationen. Seine Mission sind die<br />

Verän<strong>de</strong>rungsprozesse im Untemehmen, seine Vision ist das sich selbst regenerieren<strong>de</strong>, das lernen<strong>de</strong><br />

Untemehmen. Die vorliegen<strong>de</strong> Veröffentlichung beschreibt das Verän<strong>de</strong>rungsmanagement zur<br />

Untemehmensi<strong>de</strong>ntität.<br />

Aufbau und Inhalt<br />

Einführung - Einflußfaktoren auf <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg - Die existentielle Be<strong>de</strong>utung von Persönlichkeit,<br />

Untemehmenskultur, I<strong>de</strong>ntität und Lebenssinn - Wettbewerbsvorsprung durch mental-kulturelle<br />

Untemehmensi<strong>de</strong>ntität - Die Diagnoseinstrumente <strong>de</strong>r mental-kulturellen I<strong>de</strong>ntität von Untemehmen -<br />

Management von Verän<strong>de</strong>rungsprozessen - Verän<strong>de</strong>rungsmanagement bei Fusionen und ijbernahmen - Neue<br />

Akzente in <strong>de</strong>r Fühmng - Schlußgedanken und Perspekhven.<br />

Kommentierung<br />

Der Autor setzt sich engagiert und brillant mit <strong>de</strong>r bekannten These auseinan<strong>de</strong>r, daß man die Be<strong>de</strong>utung bzw.<br />

<strong>de</strong>n Einfluß <strong>de</strong>r Untemehmenskultur auf das Unternehmensergebnis nicht messen könne, sei dieser weiche Faktor<br />

doch eher suspekt und daher nicht näher beachtenswert. Grässle gelingt es, die Diskussion über Untemehmenskultur<br />

zu einem Top-Thema zu erheben und näher auszugestalten. Er liefert eine anschauliche und<br />

tiefgreifen<strong>de</strong> Analyse zur gegenwärtigen Situation und baut Bewußtsein auf, mit <strong>de</strong>r Stärkung <strong>de</strong>r Untemehmensi<strong>de</strong>ntität<br />

die Zukunft zu sichem. Das Thema ist sicherlich mit dieser Veröffentlichung noch nicht abschließend<br />

aufgearbeitet und beschrieben o<strong>de</strong>r gar umgesetzt. Doch das Buch stimmt nach<strong>de</strong>nklich, es weiß zu überzeugen,<br />

zeigt neue Perspektiven, weckt Interesse und macht Mut weg von Tradiertem, hin zu einer neuen<br />

Management-Philosophie. Der Controller fühlt sich mehrfach unmittelbar angesprochen, so insbeson<strong>de</strong>re heim<br />

Management von Verän<strong>de</strong>mngsprozessen, die uns in <strong>de</strong>r Praxis in vielfacher Weise begegnen, bei <strong>de</strong>r Formung<br />

eines Unternehmens-Struktogramms o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>s Untemehmens aus ganzheitlicher Sicht, um<br />

einige konkrete Beispiele aus <strong>de</strong>r Neuerscheinung darzustellen. Im Fokus steht die mental-kulturelle I<strong>de</strong>ntität<br />

<strong>de</strong>s Untemehmens als Basis und Voraussetzung für <strong>de</strong>n Untemehmenserfolg. Insgesamt eine sehr beachtensund<br />

diskussionswerte Neuerscheinung im Hinblick auf eine aktive und erfolgreiche Zukunftsgestaltung.<br />

Schmidt, Jochen: Die sanfte Organisations-Revolution<br />

Frankfurt: Campus Verlag 1993 - 174 Seiten - DM 39,~<br />

Autor und Konzeption<br />

Jochen Schmidt ist selbständiger Organisationsberater und Konzeptentwickler mit langjähriger Erfahrung und<br />

zahlreichen Veröffentlichungen. In diesem Buch analysiert und beschreibt Schmidt <strong>de</strong>n Weg von <strong>de</strong>r Hierarchie<br />

zu selbststeuern<strong>de</strong>n Systemen.<br />

Aufbau und Inhalt<br />

Rückblick auf ungeplante Organisationsentwicklungen - Innenansichten eines IJbergangs - Ein altes Problem, ein<br />

neues Verfahren: Verifikation - Selber machen: Wie man Netzwerke entwickelt.<br />

Kommentierung<br />

Dieses Buch unterschei<strong>de</strong>t sich in fast je<strong>de</strong>r Hinsicht von <strong>de</strong>n zahlreichen Veröffentlichungen zur Organisation.<br />

Schmidt setzt sich engagiert und kritisch mit <strong>de</strong>n herkömmlichen Organisationsstrukturen auseinan<strong>de</strong>r und<br />

plädiert für einen "Spmng" von <strong>de</strong>r Hierarchie zu Netzwerken selbststeuern<strong>de</strong>r Systeme als zukünftiges Organi-<br />

182


Controller magazin 3/94<br />

sationsmuster. Insoweit will <strong>de</strong>r Verfasser <strong>de</strong>n Leser für einen laufen<strong>de</strong>n bzw. koinmen<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungsprozeß<br />

gewinnen. Schmidt argumentiert aus seiner praktischen Erfahrung heraus und trifft mit so manchen<br />

Feststellungen latente Schwachstellen und holt so <strong>de</strong>n Leser vielfach bei seinem "Organisations-Frust" ab. Seine<br />

Analysen und Beobachtungen erweisen sich als scharfsinnig und fundiert. Schmidt vertritt eine radikale Kritik,<br />

<strong>de</strong>nn nach seiner Ansicht ist die Hierarchie mitverantwortlich für die gegenwärtige Krise und niemand könne<br />

einer Krise mit <strong>de</strong>n gleichen Mitteln begegnen, die sie ausgelöst habe. Er folgert, anstelle starrer Hierarchien<br />

seien Netzwerke sich selbst steuern<strong>de</strong>r Systeme in <strong>de</strong>r Lage, Motivation und Fähigkeiten <strong>de</strong>r Mitarbeiter einzubin<strong>de</strong>n<br />

und die immer komplexer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Aufgaben zu bewältigen. Es mag offen bleiben, wieweit <strong>de</strong>m Autor<br />

zu folgen ist. Das Buch zeigt einen evolutionären Drift. Es unterzieht die vorherrschen<strong>de</strong> Organisationsstruktur<br />

einer Analyse und einer Kritik, die herausfor<strong>de</strong>rt und manche Schwachstellen bloßlegt, es bringt Ansätze<br />

in die Diskussion, die wohl noch keine abschließen<strong>de</strong> Lösung darstellen, aber die Kreativität und Gestaltungskraft<br />

nachhaltig anregen und unterstützen.<br />

Watson, Gregory: Benchmarking<br />

München: Verlag Mo<strong>de</strong>me Industrie 1993 - 244 Seiten - DM 128,--<br />

Unter <strong>de</strong>m Leitwort "Vom Besten lernen" berichtet <strong>de</strong>r Autor aus seiner Praxiserfahmng in Führungsfunktionen<br />

und wählt folgen<strong>de</strong> Glie<strong>de</strong>mng:<br />

Einführung - Strategische Planung und Benchmarking verbin<strong>de</strong>n - Gmndlagen <strong>de</strong>s ablauforientierten Benchmarking<br />

- Umsetzung <strong>de</strong>r Benchmarking-Ergebnisse - Durchfühmng einer internen, einer wettbewerbsorientierten,<br />

einer funktionalen, einer generischen Benchmarking-Studie - Erweitemng <strong>de</strong>s Anwendungsbereichs<br />

für Benchmarking-Studien - Benchmarking-Fähigkeiten entwickeln - Anhang.<br />

Insoweit erweist sich das Buch als hilfreicher Begleiter auf <strong>de</strong>m Weg zur Verbesserung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>s Untemehmens.<br />

Leibfried, Kathlee und McNaier, Carol: Benchmarking<br />

Freiburg: Rudolf <strong>Haufe</strong> Verlag 1993 - 392 Seiten - Leinen - DM 58,-<br />

"Von <strong>de</strong>r Konkurrenz lernen, die Konkurrenz überholen", so überschreiben eine Managerin und eine Beraterin<br />

ihre Veröffentlichung, die sie in folgen<strong>de</strong> Kapitel unterteilen: Benchmarking - <strong>de</strong>r Konkurrenz voraus -<br />

Benchmarking hat viele Gesichter - Benchmarking-Prozeß - Internes Benchmarking - Internes Benchmarking in<br />

<strong>de</strong>r Praxis - Ständige Verbessemng: Das eigentliche Ziel - Die Gmndlagen für konkurrenzbezogenes und<br />

branchenbezogenes Benchmarking - Neuorientiemng durch Konkurrenzanalyse - Mehrwert aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s<br />

Kun<strong>de</strong>n - Qualitatives und quantitatives Benchmarking - Trends erkennen: Branchenbezogenes Benchmarking -<br />

Benchmarking am Klassenbesten - Treiben<strong>de</strong> Kräfte i<strong>de</strong>ntifizieren - Personenbezogene Aspekte - Übersicht zur<br />

Implementiemng - Fragebögen entwickeln und anwen<strong>de</strong>n - Benchmarking-Resultate auswerten - Gelemte<br />

Lektionen und was dann kommt - Anmerkungen.<br />

Das Buch erweist sich als nützlicher Ratgeber bei <strong>de</strong>r Verbessemng von Produkten und <strong>de</strong>r Leistungssteigemng<br />

in je<strong>de</strong>m Bereich.<br />

Mattheis, Peten Prozeßorientierte Informations- und Organisationsstrategie<br />

Wiesba<strong>de</strong>n: Gabler Veriag 1993 - 244 Seiten - DM 168,-<br />

In dieser Arbeit, die auf einer Dissertation (Prof. Dr. Scheer, Universität Saarbrücken) bemht, wird ein auf <strong>de</strong>r<br />

Vorgangskettentechnik basiertes Vorgehen zur Entwicklung einer Informations- und Organisationsstrategie<br />

vorgestellt. Dem Buch liegt die These zugmn<strong>de</strong>, daß <strong>de</strong>r Produktionsfaktor Information nur durch eine auf das<br />

Untemehmen abgestimmte Informations- und Organisationsstrategie zum Erreichen <strong>de</strong>r Untemehmensziele<br />

führt. Mattheis stellt das Proce<strong>de</strong>re in Form von ereignisgesteuerten Prozeßketten dar.<br />

Eschenbach, Rolf und Kunesch, Hermann: Strategische Konzepte<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel Veriag 1994 - 272 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 58,-<br />

Die bewährtesten Konzepte zur Entwicklung und Stmkturiemng von Untemehmensstrategien wer<strong>de</strong>n hier in<br />

systematischer und geraffter Form dargestellt. Dem Praktiker wer<strong>de</strong>n auf diese Weise kompaktes Wissen und<br />

direkt anwendbare Schemata für die Erarbeitung und Formuliemng von Strategieprogrammen vermittelt.<br />

Dargestellt wer<strong>de</strong>n die Ansätze von Igor Ansoff, Peter Dmcker, Aloys Gälweiler, Arnoldo Hax/Nicolas Majluf,<br />

Hans Hinterhuber, Fredmund Malik, Rudolf Mann, Michael Porter, Gilbert Probst/Peter Gomes, Cuno Pümpin,<br />

Georg Tumheim, Hans Ulrich und das PIMS-Programm.<br />

Masaaki, Imai: Kaizen<br />

Ullstein Taschenbuch - 311 Seiten - DM 19,90<br />

Der Autor ist Präsi<strong>de</strong>nt einer international renommierten Beratungsgesellschaft. Kaizen gilt als einer <strong>de</strong>r wesentlichen<br />

Grün<strong>de</strong> und Erklämngen für <strong>de</strong>n japanischen Wirtschaftserfolg. Kaizen beschreibt <strong>de</strong>n überlegenen<br />

Fühmngsstil <strong>de</strong>s japanischen Managements. Kaizen ist das Prinzip <strong>de</strong>r permanenten Verbessemng in allen<br />

183


Controller magazin 3/94<br />

Bereichen, das Rezept für ein vert)essertes Management, <strong>de</strong>r Weg zu einer menschlichen Arbeitswelt und<br />

letztlich Inbegriff japanischer Überlegenheit. Das vorliegen<strong>de</strong> Taschenbuch ist ein wegweisen<strong>de</strong>s Buch, das<br />

anschaulich und eindrücklich die mentalen Führungs- und Managementvorteile <strong>de</strong>r Japaner aufzeigt. Dieses<br />

Buch, jetzt als preisgünstiges Taschenbuch erschienen, stand wochenlang auf <strong>de</strong>r Bestsellerliste.<br />

Womack, Jones, Roos: Die zweite Revolution in <strong>de</strong>r Autoindustrie<br />

Frankfurt: Campus Veriag 1992 - 320 Seiten - DM 68,--<br />

Das Buch befaßt sich mit <strong>de</strong>n Konsequenzen aus <strong>de</strong>r weltweiten Studie <strong>de</strong>s Massachusetts Institute of<br />

Technology und damit mit einer <strong>de</strong>rzeit mit am meisten diskutierten Thematik. Die Veröffentlichung widmet<br />

sich <strong>de</strong>n Anfängen <strong>de</strong>r Schlanken Produktion, <strong>de</strong>n Elementen <strong>de</strong>r Schlanken Produktion und untersucht die<br />

Ausbreitung <strong>de</strong>r Schlanken Produktion. Insoweit ein bereits "klassisches Buch" <strong>de</strong>r Wirtschaftsliteratur und <strong>de</strong>r<br />

"laufen<strong>de</strong>n Diskussion".<br />

Heidack, Clemens (Hrsg.): Lemen <strong>de</strong>r Zukunft<br />

München: Lexika-Veriag 1993 - 516 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 148,-<br />

Gegenstand <strong>de</strong>r Veröffentlichung ist die kooperative Selbstqualifikation - die effektivste Form <strong>de</strong>r Aus- und<br />

Weiterbildung im Betrieb. Der Begriff "kooperative Selbstqualifikation" umschreibt partnerschaftliches Verhalten<br />

von Personen mit unterschiedlichen Fachkenntnissen und Berufserfahmngen, die gemeinsam in <strong>de</strong>r Gmppe<br />

voneinan<strong>de</strong>r und miteinan<strong>de</strong>r lemen/lehren. In diesem Sinne ist kooperative Selbstqualifikation und Selbststeuemng<br />

gegenseitiges Nehmen und Geben. Dieses mo<strong>de</strong>rne Konzept <strong>de</strong>r Zusammenarbeit läßt sich vielfach<br />

und erfolgreich einsetzen. Das Buch leistet eine gründliche Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit dieser Thematik einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Randgebiete, so z. B. Lernen im Arbeitsprozeß, (Qualifikation für Projektmanagement o<strong>de</strong>r CIM<br />

als Herausfor<strong>de</strong>mng an die kcwperative Selbstqualifikation usw.<br />

Neuerscheinungen und Neuauflagen zum<br />

Controlling<br />

Liessmann, Konrad: Controlling-Konzepte für <strong>de</strong>n Mittelstand<br />

Freiburg: Rudolf <strong>Haufe</strong> Veriag 1993 - 432 Seiten - Broschur - DM 98,-<br />

Autoren und Konzeption<br />

Die Auflistung <strong>de</strong>r beteiligten Autoren, u. a. auch Dr. Deyhle, liest sich wie das "Who is who" <strong>de</strong>r Controlling-<br />

Praxis. Das Buch erscheint aus Anlaß <strong>de</strong>s 70. Geburtstages von Prof. Dr. Elmar Mayer, <strong>de</strong>r sich große Verdienste<br />

um das mo<strong>de</strong>rne Controlling erwort)en hat. Die Veröffentlichung steht unter <strong>de</strong>m Leitwort 'Existenzsicherung<br />

durch Innovation und Rexibilität".<br />

Aufbau und Inhalt<br />

Leitgedanken (Unternehmertum im Wan<strong>de</strong>l von Vester) - Mobilisiemng von Erfolgspotentialen durch<br />

Controlling (u. a. Controlling-Entwicklung von innen heraus von Deyhle, Stratgegische Erfolgsfaktoren von<br />

Eschenbach, Aspekte erfolgreicher Durchsetzung von Siegwart, Erfolgsfaktoren zur Fühmng mittelständischer<br />

Untemehmen von Schrö<strong>de</strong>r) - Strategisches Controlling: Existenzsichemng durch Innovation (u. a.<br />

Leitbildstrategien von Gottfreund, Organisation und Fühmng von Vellmann) - Operatives Controlling:<br />

Gewinnsichemng durch Flexibilität (u. a. Betriebsw. Kennzahlen als Steuerungsinstrument von Kraus) -<br />

Branchen-Praxiskonzepte: Industrie und Han<strong>de</strong>l - IJljer Prof. Dr. Elmar Mayer<br />

Kommentiemng<br />

Das Buch spiegelt die Arbeit von Prof. Dr. Mayer wi<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r mit dieser Veröffentlichung geehrt wird. Es widmet<br />

sich <strong>de</strong>n spezifischen Fragestellungen <strong>de</strong>s Mittelstan<strong>de</strong>s. Es ist in Sprache und Darstellung klar und verständlich.<br />

Das Werk orientiert sich an <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>mngen und Bedingungen <strong>de</strong>r Praxis. Es klärt, erklärt, <strong>de</strong>finiert <strong>de</strong>n fachlichen<br />

Anspmch. Herausfor<strong>de</strong>mngen und Anfor<strong>de</strong>mngen, die <strong>de</strong>m Mittelstand in <strong>de</strong>r heutigen schwierigen<br />

wirtschaftlichen Lage gelten, kommen mit <strong>de</strong>r gebotenen Ein<strong>de</strong>utigkeit zum Ausdmck. Ein Buch, das <strong>de</strong>n Charakter<br />

eines Controlling-Leitfa<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Mittelstand trägt und somit einen Beitrag zur Existenzfähigkeit leistet<br />

Ein Buch, das eine Lücke füllt und einen ausgezeichneten Platz unter <strong>de</strong>r einschlägigen Literatur einnimmt.<br />

Mayer, Elmar und Mann, Rudolf: Controlling für Einsteiger<br />

Freiburg: Rudolf <strong>Haufe</strong> Veriag 1993 - 250 Seilen - A4-Ringbuch - DM 125,-<br />

Das Buch versteht sich als Rezeptbuch zum Selbstaufbau eines Gewinnsteuemngssystems. Es beantwortet die<br />

Frage, wie in einem mittelständischen Untemehmen ein wirksames ControUing-Fühmngs-Konzept installiert<br />

wer<strong>de</strong>n kann. Dieses Werk, 1987 erstmals veröffentlicht, erscheint bereits in <strong>de</strong>r 6., überarbeiteten und erweiterten<br />

Auflage.<br />

184 -


Controller magazin 3/94<br />

Candreja, Marus und Lanz, Rolf: Controlling im Transportgewerbe<br />

Bern: Paul Haupt Verlag 1993 - 180 Seiten - Fr. 43,- / DM 48,-<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Buch vermittelt die Grundlagen <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Controlling und erläutert die auf die<br />

Transportbranche spezifisch angepaßten Metho<strong>de</strong>n und Systeme. Die praxisorientierte Ausrichtung <strong>de</strong>s Buches<br />

erleichtert das Verständnis und gibt konkrete Anleitungen zur Realisierung und Anwendung. Hilfreich sind die<br />

im Anhang ausgewiesenen zahlreichen Formulare. Insgesamt erweist sich das Werk als för<strong>de</strong>rlicher Beitrag zur<br />

Verbesserung <strong>de</strong>r Steuerung im Transportgewerbe und als lohnen<strong>de</strong> Controlling-I^ktüre.<br />

Hahn, Dietger: PuK, Controllingkonzepte<br />

Wiesba<strong>de</strong>n: Gabler Verlag 1994 - 1.168 Seiten - DM 148,-<br />

Dieses betriebswirtschaftliche Standardwerk erscheint in <strong>de</strong>r vierten, vollständig überarbeiteten und erweiterten<br />

Auflage mit neuen Beispielen aus <strong>de</strong>r Wirtschaftspraxis. Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Veröffentlichung stehen ausgiebige<br />

Betrachtungen zur Planung und Kontrolle, zu Planungs- und Kontrollsystemen sowie zur Planungs- und<br />

Kontrollrechnung in <strong>de</strong>n unterschiedlichen Ausprägungen. Unternehmensbeispiele ergänzen und bereichern das<br />

Werk, und zwar von <strong>de</strong>r Daimler-Benz AG (Remmel/Hanssen), <strong>de</strong>r Henkel KGaA (Grünewald), <strong>de</strong>r Preussag<br />

AG (Brunke) und <strong>de</strong>r Siemens AG (Zimmermann). Das Buch unterstützt einerseits die konzeptionelle Arbeit <strong>de</strong>r<br />

Praxis und leistet an<strong>de</strong>rerseits einen wichtigen Beitrag zur fachtheoretischen Fundierung <strong>de</strong>r Controllingkonzepte.<br />

Insofern richtet sich das Hand- und Lehrbuch insbeson<strong>de</strong>re an Führungskräfte <strong>de</strong>r Wirtschaft und<br />

Untemehmensberatung sowie an Stu<strong>de</strong>nten und Lehrkräfte, die sich mit diesen Kemaufgaben <strong>de</strong>r Fühmng<br />

vertiefend befassen.<br />

Horack, Christian: Controlling in Nonprofit-Organisationen<br />

Wiesba<strong>de</strong>n: Deutscher Universitäts-Verlag 1993 - 430 Seiten - DM 118,- / öS 921,-<br />

Die Veröffentlichung bemht auf einer Dissertation (Prof. Eschenbach, Wirtschaftsuniversität Wien) und erscheint<br />

in <strong>de</strong>r Reihe "Edition Österreichisches Controller-Institut", in <strong>de</strong>r wissenschaftliche Arbeiten aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

zukunftsorientierter Unternehmensfühmng und Controlling veröffentlicht wer<strong>de</strong>n. In diesem Buch wer<strong>de</strong>n die<br />

Erfolgsfaktoren für zielorientiertes Management in NPO analysiert und die Spezifika für diesen Organisationsbereich<br />

dargestellt. Das von Horak gewählte betriebswirtschaftliche Basiskonzept ist <strong>de</strong>r St. Gallener Systemansatz.<br />

Die <strong>de</strong>utlich herausgearbeiteten Gestaltungsempfehlungen machen die Arbeit auch für das praktische<br />

Management von NPO nützlich und interessant.<br />

Becker, Hermann: Was ist Controlling, was darf es nicht sein?<br />

Neuwied: Luchterhand Verlag 1993 - 164 Seiten - kartoniert - DM 35,-<br />

Nach <strong>de</strong>r begrifflichen Klämng gibt <strong>de</strong>r Autor Beispiele für das Entwickeln realistischer Jahrespläne (Budgets).<br />

Der Leser erhält Tabellen an die Hand, die es ihm erlauben, auf das Wesentliche konzentrierte Plan-Ist-<br />

Vergleiche zu erstellen. Daran anknüpfend entwickelt <strong>de</strong>r Autor Maßnahmen für Kurskorrekturen, die bei<br />

festgestellten Planabweichungen zur Auswahl stehen. Becker, ein selbständiger Untemehmensberater, vermittelt<br />

<strong>de</strong>n Einfluß von Controlling auf die Ergebnisentwicklung und auf <strong>de</strong>n Langzeiterfolg.<br />

Wil<strong>de</strong>mann, Horst: Systemorientiertes Controlling schlanker Produktionsstmkturen<br />

München: Transfer-Centrum Veriag 1994 (Tel. und FAX 089 / 9829-651) - 298 Seiten - Format A 4 - DM 178,-<br />

Autor und Konzeption<br />

Wil<strong>de</strong>mann, namhafter Prof. <strong>de</strong>r Technischen Universität München, legt einen Bericht vor, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />

<strong>de</strong>s Forschungsprojektes "Systemorientiertes Produktionscontrolling' bemht, das im Rahmen <strong>de</strong>s Bayerischen<br />

Forschungsverbun<strong>de</strong>s Systemtechnik (BayFORSYS) bearbeitet wur<strong>de</strong>. Der vorliegen<strong>de</strong> Forschungsbericht<br />

greift die Diskussion um die Neuorientiemng <strong>de</strong>s Controlling aus <strong>de</strong>r Perspektive von Produktionsunternehmen<br />

auf.<br />

Aufbau und Inhalt<br />

Kostenrechnung und Controlling im Wan<strong>de</strong>l - Just-in-Time, CIM und Lean-Management als Herausfor<strong>de</strong>mng<br />

für ein systemorientiertes Controlling - Konzeption eines systemorientierten Controlling - Metho<strong>de</strong>nbausteine<br />

<strong>de</strong>s strategischen Investitionscontrolling - Metho<strong>de</strong>nbausteine <strong>de</strong>s operativen Prozeß-Controlling -<br />

Organisation <strong>de</strong>s systemorientierten Controlling - Zusammenfassung: Strategische Kostenführerschaft durch<br />

systemorientiertes Controlling.<br />

Kommentiemng<br />

Der Autor legt mit seinen Mitarbeitern eine Veröffentlichung vor, die das Produktions-Controlling vor <strong>de</strong>m<br />

Hintergmnd <strong>de</strong>r aktuellen technischen und wirtschaftlichen Entwicklung neu <strong>de</strong>finiert. Die Neuerscheinung<br />

vermittelt eindrücklich, wie wettbewerbsrelevante Kostenvorteile zu erzielen sind. Dies gelingt einerseits durch<br />

185


Controller magazin 3/94<br />

eine konsequente Umsetzung von Struktur- und Verhaltensän<strong>de</strong>rungen, erfor<strong>de</strong>rt aber gleichzeitig eine<br />

methodische und organisatorische Neuorientierung <strong>de</strong>s Controlling. Kennzeichnend für ein systemorientiertes<br />

Controlling, wie es hier dargestellt wird, sind folgen<strong>de</strong> Eigenschaften: Ganzheitliche Optimierung von <strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />

Material- und Informationsfluß begleiten<strong>de</strong>n Wertströmen; Prozeßorientierung; Selbstcontrolling, d. h.<br />

Selbststeuerung von Erfolgsfaktoren und Prozeßergebnissen in allen Wertschöpfungs- und Hierarchiestufen;<br />

Mehrdimensionales Controlling von Wert-, Mengen-, Zeit- und Nutzengrößen; Metho<strong>de</strong>norientierung zur<br />

Unterstützung von komplexen Gestaltungsaufgaben und letztlich Mitarbeiterorientierung, <strong>de</strong>nn<br />

systemorientiertes Controlling vollzieht sich in <strong>de</strong>n Köpfen <strong>de</strong>r Mitarbeiter.<br />

Das Buch ist ein Gewinn für die Orientierung und Neuausrichtung <strong>de</strong>s Controlling in einer schwierigen und<br />

dynamischen Umwelt. Die Veröffentlichung bereichert und beeinflußt nicht nur die globale Fachdiskussion,<br />

son<strong>de</strong>rn sie ist auch konkret und anschaulich genug, als Wegweiser für die praktische Arbeit in<br />

Produktionsuntemehmen zu dienen.<br />

Wun<strong>de</strong>rer, Rolf und Schlagenhaufen Personal-Controlling<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel Veriag 1994 - 212 Seiten - brosch. - DM 58,-<br />

Autoren und Konzeption<br />

Prof. Dr. Wun<strong>de</strong>rer, Institut für Führung und Personalmanagement an <strong>de</strong>r Hochschule in St. Gallen und Peter<br />

Schlagenhaufer, Mitarbeiter am genannten Institut, greifen <strong>de</strong>n Themenbereich auf. Analog zur Controlling-I<strong>de</strong>e<br />

in an<strong>de</strong>ren Bereichen versteht sich Personal-Controlling als integriertes Analyse- und Steuerungsinstrument zur<br />

Optimierung personalwirtschaftlicher Entscheidungen.<br />

Aufbau und Inhalt<br />

Personalwesen und Personal-Controlling - Funktionale Aspekte <strong>de</strong>s Personal-Controlling - Instrumentelle und<br />

organisatorische Aspekte <strong>de</strong>s Personal-Controlling - Vier Fallbeispiele aus <strong>de</strong>r Unternehmenspraxis.<br />

Kommentierung<br />

Die Autoren stellen Personal-Controlling als Elemente eines umfassen<strong>de</strong>n und vernetzten Managementsystems<br />

vor. Wir befin<strong>de</strong>n uns heim Personal-Controlling in einem ersten Entwicklungsstadium, in <strong>de</strong>m we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />

Theorie noch in <strong>de</strong>r Praxis ausreichend gesicherte und in allen wesentlichen Aspekten fundierte Konzepte und<br />

Instrumente vorliegen können. Trotz dieser Konstellation ist es <strong>de</strong>n Verfassern in respektabler Weise gelungen,<br />

einen Entwurf in die Fachdiskussion zu bringen, <strong>de</strong>r sowohl dazu beiträgt, ein umfassen<strong>de</strong>s Funktionsbereichscontrolling<br />

zu etablieren als auch Personal-Controlling so ausgestaltet und konkretisiert, daß es umsetzungsfähig<br />

ist. Unabhängig vom konkreten Bezug zum Personal-Controlling enthält das Buch vielfache Anregungen und<br />

Hinweise, die für Ausrichtung und Bestimmung <strong>de</strong>s Bereichscontrolling ganz allgemein von Be<strong>de</strong>utung und<br />

Interesse sind, so z. B. die drei Et)enen <strong>de</strong>s Personal-Controlling, Kalkulatorisches Controlling, Effizienz-Controlling<br />

und Effektivitäts-Controlling.<br />

Schulte, Christof (Hrsg.): Beteiligungscontrolling<br />

Wiesba<strong>de</strong>n: Gabler Veriag 1993 - 164 Seiten - Broschur - DM 86,-<br />

Unter Beteiligungscontrolling wird die Koordination, Unterstützung und Steuerung <strong>de</strong>r Beteiligungsgesellschaflen<br />

im Hinblick auf die bestmöghche Erreichung <strong>de</strong>r Gesdamtunternehmens- bzw. Konzemziele verstan<strong>de</strong>n.<br />

Dieses Sammelwerk beleuchtet folgen<strong>de</strong> Aspekte fundiert und praxisnah: Konzeptionelle Grundlagen: Ziele<br />

und Arten von Beteiligungen,strategisches und operatives Beteiligungscontrolling - Beteiligungscontrolling bei<br />

strategischen Allianzen und Akquisitionen - Erfahrungsberichte bei <strong>de</strong>r Lufthansa und bei einer Mediengruppe<br />

- Anfor<strong>de</strong>rungsprofil an <strong>de</strong>n Beteiligungscontroller. Ein sachkundiger und engagierter Beitrag zu einem immer<br />

wichtiger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Spezialthema im großen Controllingspektrum.<br />

Weber, Jürgen: Logistik-Controlling<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1993 - 283 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 68,-<br />

Das nun bereits in dritter, überarbeiteter und erweiterter Auflage vorliegen<strong>de</strong> Buch beschreibt auf <strong>de</strong>n<br />

Grundlagen praktischer Erfahrungen ein umfassen<strong>de</strong>s und fundiertes Konzept eines Logistik-Controlling. Die<br />

Bandbreite reicht von <strong>de</strong>r Hilfestellung bei <strong>de</strong>r Formulierung logistischer Ziele bis hin zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>r<br />

Kalkulation von Logistikkosten. Die Ausführungen sind knapp und anwendungsbezogen, unterstützt durch<br />

viele Abbildungen. Eine fachtheoretisch fundierte und ausgereifte Veröffentlichung und zugleich für die tägliche<br />

Arbeil unmittelbar verwendbare Anleitung. Eine Top-Veröffentlichung zum Funktionscontrolling Logistik.<br />

Kummer, Sebastian: Logistik im Mittelstand<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel Veriag 1992 - 281 Seiten - DM 78,-<br />

Dieses Buch entwickelt Metho<strong>de</strong>n und Instrumente eines koordinationsorientierten Logistikansatzes und<br />

untersucht sie auf ihre Eignung für das Logistikmanagement mittelständischer Unternehmen. Anschließend<br />

wird eine Befragung von 464 mittelständischen und 36 Großunternehmen zur Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Logistik, zum<br />

186


Controller magazin 3/94<br />

Logistikverständnis, zum Implementierungsstand und zur Unterstützung durch Logistikdienstleisler in ihren<br />

Ergebnissen vorgestellt.<br />

Weber, Jürgen (Hrsg.): Praxis <strong>de</strong>s Logistik-Controlling<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1993 - 318 Seilen - gebun<strong>de</strong>n - Preis unbekannt<br />

Die Veröffentlichung bün<strong>de</strong>lt die bislang vorliegen<strong>de</strong>n Erfahrungen von elf Untemehmen, die in einer dreijährigen<br />

Projektarbeil wesentliche Bausteine <strong>de</strong>s Logistik-Controlling auf ihre praktischen Belange zugeschnitten<br />

und umgesetzt haben. Die Untemehmen sind bezüglich Größe und Branche heterogen zusammengesetzt und<br />

ver<strong>de</strong>utlichen eine breite Anwendbarkeit <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Logistik-Controlling. Behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n die vier<br />

Themenkreise Strategisches Logistik-Controlling, Logistik-Leistungscontrolling, Logistik-Kostenrechnung und<br />

Logistik-Kennzahlen. Eine Fundgmbe praktischer Anregungen.<br />

Schmelzer, Hermann: Organisation und Controlling von Produktentwicklungen<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1992 - 232 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 98,~<br />

In <strong>de</strong>r Arbeit wird ein integriertes Konzept <strong>de</strong>r Entwicklungsorganisation und <strong>de</strong>s Entwicklungscontrolling<br />

dargestellt, das Effektivität und Effizienz in Produktentwicklungen positiv beeinflußt. Es berücksichtigt die enge<br />

Verbindung zwischen Geschäftsstrategie und Entwicklungsstrategie und wird <strong>de</strong>n Abhängigkeiten gerecht, die<br />

zwischen Entwicklung und übrigen Glie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Wertschöpfungskelte bestehen.<br />

von Landsberg, Georg und Weiss, Reinhold (Hrsg.): Bildungs-Controlling<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1992 - 318 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 68,~<br />

In diesem Buch zeigen die Autoren verschie<strong>de</strong>ne Ansätze auf, die es ermöglichen, an die bemfliche Weiterbildung<br />

ökonomische Standards anzulegen und für zukünftige Aufgabenstellungen fit zu machen. Die Autoren<br />

stellen ein Konzept <strong>de</strong>s Bildungs-Controlling vor, das einer "Qualifiziemngsgesellschaft" angemessen ist und<br />

Brücken zwischen wirtschaftlichem und pädagogischem Denken baut.<br />

Ennsfellner, Karl C: Absalzconlrolling im Versichemngsuntemehmen<br />

Wien: Service Fachveriag 1993 - 314 Seilen - S 480,-<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Buch will eine Gesamtübersicht über das Absatzcontrolling im Versichemngsuntemehmen<br />

vermitteln. Es beschreibt die Gmndlagen, die Ziele und Aufgabenbereiche und beschäftigt sich mit vielfältigen<br />

Fragen zur Systemgestaltung und Anregungen zur Systemverbessemng. Überlegungen zur Organisation <strong>de</strong>s<br />

Absatzcontrolling mn<strong>de</strong>n die Arbeit ab.<br />

Fachbücher für das Rechnungswesen unter beson<strong>de</strong>rer<br />

Berücksichtigung interner und externer Überwachung<br />

- B u c h h a l t u n g , A b s c h l u ß u n d K o s t e n r e c h n u n g ; Ü b e r w a c h u n g , S t a t i s t i k , K e n n z a h<br />

u n d P r ä s e n t a t i o n -<br />

Luckey, Günther: Bilanzen und Steuern<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1992 - 296 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 58,-<br />

Klar und verständlich geschrieben vermittelt das Werk kompaktes Wissen für Fühmngskräfte zu <strong>de</strong>n<br />

wesentlichen Aspekten <strong>de</strong>s Themenkomplexes Bilanzen wie Aufstellung <strong>de</strong>s Jahresabschlusses o<strong>de</strong>r<br />

Bilanzpolitik und Bilanzanalyse sowie einen Abriß <strong>de</strong>r wichtigsten Steuern, ergänzt um Auszüge aus <strong>de</strong>m HGB<br />

und <strong>de</strong>m EStG.<br />

Buchner, Robert: Buchfühmng und Jahresabschluß<br />

München: Veriag Franz Vahlen 1993 - 399 Seilen - kartoniert - DM 29,50<br />

Dieses Lehrbuch, erschienen in <strong>de</strong>r 4. Auflage, stellt das Gmndwissen <strong>de</strong>r Buchfühmng und <strong>de</strong>s Jahresabschlusses<br />

verständlich und mit praktischem Bezug dar. Es vermittelt neben <strong>de</strong>r Erörtemng <strong>de</strong>r Buchfühmngstechnik<br />

Kenntnisse für die wissenschaftliche Durchdringung <strong>de</strong>r Probleme <strong>de</strong>s Jahresabschlusses.<br />

Küling, Karlheinz und Weber, Claus-Pelen Die Bilanzanalyse<br />

Stuttgart: Schäffer-Poeschel Veriag 1993 - 564 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 74,-<br />

Autoren und Konzeption<br />

Küting, Direktor <strong>de</strong>s Instituts für Wirtschaftsprüfung an <strong>de</strong>r Universität <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s in Saarbrücken und<br />

Weber, Geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r Arthur An<strong>de</strong>rsen & Co. GmbH in Hamburg legen unter Mitarbeit<br />

weiterer Autoren ein Lehr- und Arbeitsbuch zur Beurteilung von Einzel- und Konzemabschlüssen vor für die<br />

Verwendung in <strong>de</strong>r Bilanziemngs- und Analysepraxis sowie für <strong>de</strong>n Einsatz in Hochschule und Studium.<br />

187


Controller magazin 3/94<br />

Aufbau und Inhalt<br />

Grundlagen <strong>de</strong>r Bilanzanalyse - Traditionelle Bilanzanalyse als Kennzahlenrechnung (Grundlagen, Aufbereitungsmaßnahmen<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Bilanzanalyse als Kennzahlenrechnung und Teilbereiche <strong>de</strong>r Bilanzanalyse als<br />

Kennzahlenrechnung) - Neuere Ansätze <strong>de</strong>r Bilanzanalyse - Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Konzembilanzanalyse.<br />

Kommentierung<br />

Das Autorenteam nimmt mit <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Werk eine umfassen<strong>de</strong> und völlig neue Aufarbeitung dieses<br />

ebenso praxisrelevanten wie kontrovers diskutierten Themenkomplexes vor. Die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m<br />

analytischen Instrumentarium bietet einen ausgesprochen anwendungsorientierten Leitfa<strong>de</strong>n für die Praxis. Sie<br />

spiegelt zugleich in allen Bereichen die aktuelle wissenschaftliche Diskussion wi<strong>de</strong>r und bereichert sie durch<br />

Hinweise auf die Analysegepflogenheiten im angelsächsischen Bilanzierungsraum. Danet)en vermitteln die<br />

Autoren einen aussagekräftigen IJberblick über die Entwicklungsten<strong>de</strong>nzen <strong>de</strong>r externen Untemehmensanalyse.<br />

Nicht zuletzt erfahren konzern-spezifische Problemstellungen eine gebühren<strong>de</strong> Betrachtung.<br />

Döring, Ulrich und Buchholz: Buchhaltung und Jahresabschluß<br />

Hamburg: Steuer- und Wirtschaftsverlag 1993 - 410 Seiten - kartoniert - DM 24,80<br />

Das vorliegen<strong>de</strong> Lehr- und Arbeitsbuch macht mit <strong>de</strong>r Technik <strong>de</strong>r doppelten Buchhaltung vertraut. Zu diesem<br />

Zweck wird <strong>de</strong>r Lehrstoff in 200 Abbildungen und Kontendarstellungen aufbereitet. Weit über 100 Übungsaufgaben<br />

mit dazugehörigen Lösungen führen schrittweise zur Jahresabschlußtechnik hin. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Buches<br />

kann <strong>de</strong>r Leser seine Kenntnisse an drei Abschlußklausuren erproben, <strong>de</strong>nen die Musterlösungen t)eigegeben<br />

sind.<br />

Hofmann, Rolf: Kapitalgesellschaften auf <strong>de</strong>m Prüfstand<br />

Beriin: Erich Schmidt Veriag 1992 - 340 Seiten - folienkaschierter Einband - DM 128,-<br />

Gegenstand <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Veröffentlichung ist die Beurteilung <strong>de</strong>r Kapitalgesellschaften in <strong>de</strong>r Rechtsform<br />

<strong>de</strong>r AG o<strong>de</strong>r GmbH. Vor <strong>de</strong>m Hintergmnd seiner langjährigen praxistjezogenen und wissenschaftlichen Arbeit<br />

befaßt sich <strong>de</strong>r Autor mit <strong>de</strong>r Unternehmensbeurteilung auf <strong>de</strong>r Gmndlage publizierter (Quelle und <strong>de</strong>m Management<br />

und seiner Überwachung in <strong>de</strong>r Glie<strong>de</strong>mng: Problemstellung, Kapitalgesellschaften, Untersuchungsschwerpunkt,<br />

Organe <strong>de</strong>r AG, Management, Unternehmerische LIberwacliung, Unternehmenspublizität, Daten<br />

und Fakten, Abschlußdaten und Abschlußkennzahlen, Wertschöpfung und Kapitalflußrechnung.<br />

Euler, Karl August: Inteme Kontrollen im Untemehmen<br />

Beriin: Erich Schmidt Verlag 1992 - 175 Seiten - kartoniert - DM 56,-<br />

Der Autor, unterstützt von Mitautoren, beschreibt Regeln und Zielsetzungen, die ein funktionstüchtiges intemes<br />

Kontrollsystem zur Überwachung <strong>de</strong>r Geschäftsabläufe ermöglichen, unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung wirtschaftlicher<br />

Aspekte <strong>de</strong>r Durchfühmng. Das Buch versteht sich als Beitrag, <strong>de</strong>r Konzepte zur Vermögenssichemng<br />

und Effizienzsteigemng vermittelt. Nach einer gmndsätzlichen Darstellung <strong>de</strong>r "Intemen Kontrollen"<br />

wer<strong>de</strong>n diese für die einzelnen Unternehmensbereiche dargestellt, und zwar Beschaffung, Logistik, Verkauf,<br />

Finanz- und Rechnungswesen, Versichemngen, Personal- und Sozialwesen, Datenverarbeitung sowie Technik.<br />

Stehle, Heinz: Der erfolgreiche GmbH-Geschäftsführer<br />

Stuttgart: Taylorix-Fachveriag 1994 - 272 Seiten - broschiert - DM44,-<br />

Prof. Dr. Stehle, WP und StB, behan<strong>de</strong>lt in diesem Buch alle wesentlichen Themenkomplexe, nämlich Aufgaben,<br />

Rechte und Pflichten; Haftung, Verantwortung, Risikoabsichemng; Vertragsgestaltung, steuerliche Fragen und<br />

letztlich Motivation.<br />

Rie<strong>de</strong>r, Lukas und Siegwart, Hans: Neues Brevier <strong>de</strong>s Rechnungswesens<br />

Bem: Veriag Paul Haupt 1993 - 212 Seiten - Fr. 28,- / DM 31,-<br />

Das Buch richtet sich an Studieren<strong>de</strong> und Fühmngskräfte, die eine konzentrierte Übersicht gewinnen wollen.<br />

Das Buch zeigt auf, wie finanzielles und betriebliches Rechnungswesen zu gestalten ist. Das Buch gefällt durch<br />

seine gelungene Aufbereitung und die Art <strong>de</strong>r Vermittlung <strong>de</strong>s Stoffs als auch durch <strong>de</strong>n Praxisbezug und die<br />

Setzung <strong>de</strong>r Schwerpunkte.<br />

Siegwart, Hans: Kennzahlen für die Untemehmensfühmng<br />

Bem: Veriag Paul Haupt 1993 - 161 Seiten - Fr. 34,- / DM 38,-<br />

Das Buch will Fühmngskräfte hinsichtlich <strong>de</strong>r Verwendung jener Kennzahlen informieren, die für eine erfolgreiche<br />

Untemehmensfühmng von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung sind. Zunächst wer<strong>de</strong>n die Gmndlagen gelegt und die<br />

Voraussetzungen für die Arbeit mit Kennzahlen erörtert, danach verschie<strong>de</strong>ne Kennzahlensysteme vorgestellt,<br />

<strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r Kennzahlen in <strong>de</strong>n Untemehmensbereichen skizziert, Kennzahlen als Fühmngsgrößen dargestellt<br />

und letztlich auf Grenzen und Gefahren <strong>de</strong>r Kennzahlenanwendung verwiesen.<br />

188


Controller magazin 3/94<br />

Meyer, Claus: Betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Kennzahlen-Sysleme<br />

Stuttgart: Verlag Schäffer-Poeschel 1994 - 148 Seiten - kartoniert - DM 32,~<br />

Diese grundlegen<strong>de</strong> Darstellung, in 2., erweiterter und überarbeiteter Auflage, zeigt die Einsatzmöglichkeiten,<br />

<strong>de</strong>n Bedarf, die Kriterien für die Bildung und Ermittlung sowie die Auswertung und Darstellung von Kennzahlen<br />

und Kennzahlen-Systemen. Ausgewählte Kennzahlen aus <strong>de</strong>r Praxis wer<strong>de</strong>n dargestellt und erläutert.<br />

Eine Behandlung <strong>de</strong>r Kennzahlensysteme run<strong>de</strong>t diese Einführung ab.<br />

Botta, Volkmar Kennzahlensysteme als Führungsinstrumenl<br />

Berlin: Erich Schmidt Verlag 1993 - 292 Seiten - DIN A 5 - kartoniert - DM 68,~<br />

Die vorliegen<strong>de</strong> Veröffentlichung ist als Habilitations-Schrift entstan<strong>de</strong>n, sie erscheint jetzt in <strong>de</strong>r 4., völlig neubearbeiteten<br />

und erweiterten Auflage. Die zentrale Fragestellung, welches Kennzahlensystem am besten geeignet<br />

ist, das Top-Management integral, verständlich und effizient über die Unternehmenssituation zu informieren<br />

und bei Planung, Steuerung und Kontrolle optimal zu unterstützen, ist Gegenstand dieser Neuauflage.<br />

Streck, Bernhard: Grundlagen <strong>de</strong>r Statistik<br />

Stuttgart: Verlag Kohlhammer 1992 - 334 Seiten - kartoniert - DM 29,80<br />

Der Verfasser legt eine praxisorientierte Einführung mit Fallbeispielen vor, die in didaktisch gelungener Form<br />

die Grundlagen <strong>de</strong>r Statistik vermittelt.<br />

Steinmüller, Peter und Rie<strong>de</strong>l, Günther: Die neue Betriebsstatistik<br />

Stuttgart: Taylorix Fachveriag 1993 - 304 Seiten - broschiert - DM 49,~<br />

Das Buch setzt neue Akzente. Die "neue Betriebsstatistik", wie sie die Autoren verstehen und vorstellen,<br />

unterschei<strong>de</strong>t sich von <strong>de</strong>n konventionellen Anwendungen, die auch dargestellt wer<strong>de</strong>n, durch ihren<br />

entscheidungsorientierten Bezug und ihre computergestützte Abwicklung. Das Autorenteam diskutiert zunächst<br />

Wesen und Aufgabe <strong>de</strong>r Betriebsstatistik, erläutert dann die statisch-mathematischen Grundlagen, befaßt sich<br />

mit <strong>de</strong>r Gewinnung und Verarbeitung <strong>de</strong>s Zahlenmaterials und gibt dann <strong>de</strong>n Anwendungen klassischer<br />

Betriebsstatistik Raum. Im zweiten Teil wird die Betriebsstatistik als Instrument betrieblicher<br />

Entscheidungsfindung vorgestellt und durch eine Fallstudie näher konkretisiert und veranschaulicht. Der dritte<br />

Teil hat die computergestützte Betriebsstatistik zum Gegenstand. Der .'Anwen<strong>de</strong>r erfährt konkrete Anleitungen<br />

zum Aufbau eines eigenen betriebsstatistischen Informationssystems unter Verwendung han<strong>de</strong>lsüblicher<br />

Standardsoftware.<br />

Woerrlein, Hartmut und Neumann, Gregor Perfekt präsentieren<br />

Haar bei München: Buchveriag Markt & Technik 1993 - 311 Seiten - DM 79,~<br />

Überzeugen durch professionelle Präsentationsunterlagen - ist Inhalt und Ziel <strong>de</strong>r Veröffentlichung. Dieses<br />

Buch begleitet mit Checklisten, Beispielen, Hintergrundwissen und Praxistips von <strong>de</strong>r Planungsphase bis zum<br />

Auftritt und will Arbeitseffektivität und Erfolg sichern. Auf <strong>de</strong>r beiliegen<strong>de</strong>n CD-ROM fin<strong>de</strong>n sich Musterpräsentationen<br />

bekannter Firmen, sämtliche Checklisten sowie Demo-Versionen wichtiger Präsentationsgrafikprogramme.<br />

Dieses Praxisbuch vermittelt fundiertes Anwen<strong>de</strong>r-Wissen.<br />

Loos, Günter Betriebsabrechnung und Kalkulation<br />

Heme/Beriin: Veriag Neue Wirtschaftsbriefe 1993 - 114 Seiten - DM 29,90<br />

Das Buch, das in <strong>de</strong>r 4. Auflage erscheint, ist ein Kompaktwerk über die Verfahrenstechniken, Betriebsabrechnung<br />

und die relevanten Kalkulationstechniken im industriellen Rechnungswesen mit <strong>de</strong>utlichem Praxisbezug.<br />

Deuker, Joachim: Kostenrechnung für Praktiker<br />

Beck-Wirtschaftsberater im dtv 1993 - 206 Seiten - DM 13,90<br />

Taschenbuch mit einer allgemeinen Einfühmng <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />

Rie<strong>de</strong>l, Günther: Deckungsbeitragsrechnung - wie aufbauen, wie nutzen?<br />

Stuttgart: Taylorix Fachveriag 1992 - 208 Seiten - broschiert - DM 39,80<br />

Dieses Buch, in 4. Auflage erschienen, befaßt sich mit <strong>de</strong>r Entwicklung und <strong>de</strong>n Gmndlagen <strong>de</strong>r Deckungsbeitragsrechnung,<br />

<strong>de</strong>r Ermittlung von Grenz- und Fixkosten sowie <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>r Deckungsbeitragsrechnung<br />

für Erfolgsrechnung, Preisermittlung, Bestimmung <strong>de</strong>s optimalen Fertigungsprogramms und <strong>de</strong>s Nutzeffektes<br />

von Reparaturen.<br />

I<br />

i<br />

Gabele, Eduard und Fischer, Philip: Kosten- und Erlösrechnung<br />

München: Veriag Franz Vahlen 1992 - 280 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 48,- ;<br />

Dieses Buch vermittelt einen umfassen<strong>de</strong>n Gesamtüberblick, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Lehrstoff systematisch aufbereitet und in<br />

übersichtlicher und stmkturierter Form dargestellt wird. Umfassen<strong>de</strong> Übungsaufgaben und Übungsklausuren<br />

ergänzen und bereichem das Werk.<br />

189


Controller magazin 3/94<br />

Kruschwitz, Lutz: Investitionsrectinung<br />

Berlin: Verlag Walter <strong>de</strong> Gruyter 1993 - 406 Seiten - broschiert - DM 54,-<br />

Das bewährte Lehrbuch liegt in 5. Auflage vor. Es befaßt sich mit Grundlagen, <strong>de</strong>n Verfahren <strong>de</strong>r Investitionsrechnung<br />

und <strong>de</strong>n Investitionsentscheidungen unter Unsicherheit, unterstützt durch viele Abbildungen und<br />

Tabellen sowie zahlreichen Aufgaben und Musterlösungen.<br />

Scheffler, Eberhard: Konzemmanagement<br />

München: Veriag C. H. Beck 1992 - 226 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 78,-<br />

Das Buch behan<strong>de</strong>lt die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen <strong>de</strong>r Konzernführungspraxis. Nach einer allgemeinen<br />

Einführung wird die Führung eines Konzerns näher dargestellt, die Instrumente <strong>de</strong>r Konzemführung<br />

wer<strong>de</strong>n erörtert, die Rechnungslegung und letztlich Erwerb und Veräußerung diskutiert.<br />

Neues Loseblattwerk: Professionell buchen und bilanzieren in 2 Bän<strong>de</strong>n<br />

aus <strong>de</strong>m Taylorix Fachverlag, 70431 Stuttgart - z. Z. ca. 700 Seiten - DM 128,-<br />

Ein lexikalisches Nachschlagewerk mit aktuellen Praxisfällen zu Buchführung, Jahresabschluß und Steuerbilanz.<br />

Herzliche Grüße und alles Gute<br />

Ihr<br />

Alfred Biel<br />

Termine Controller Verein eV<br />

6. / 7. Juni 1994 Controller Congress in München<br />

16. / 17. Juni 1994 Arbeitskreis West III in Münster<br />

***<br />

ANKÜNDIGUNG: CONTROLLER-TAGUNG DER SCHWEIZER ARBEITSKREISE<br />

IM CONTROLLER VEREIN<br />

Am 6. September fin<strong>de</strong>t Im Forschungszentrum von ABB in Dättwil bei Ba<strong>de</strong>n die 5. Controller-Tagung <strong>de</strong>r vier Schweizer<br />

Arbeitskreise <strong>de</strong>s Controller Verein statt.<br />

Gera<strong>de</strong> in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist <strong>de</strong>r Einsatz zuverlässiger Controlling-Instrumente für die Untemehmensführung<br />

unentbehrlich. Unsere diesjährige Tagung bietet eine gute Gelegentieit, ein Bild über <strong>de</strong>n Einsatz bewährter und neuer Metho<strong>de</strong>n<br />

zu erhalten. Neben aktuellen Erfahrungsberichten wird wie<strong>de</strong>rum ein Thema außerhalb <strong>de</strong>r eigentlichen Controllingtätigkeit<br />

besprochen. Außer<strong>de</strong>m hören Sie Interessantes über Entwicklung und Gesetzmäßigkeiten konjunktureller Trends.<br />

Anschließend an die einzelnen Referate bietet sich <strong>de</strong>n Teilnehmern Gelegenheit für Fragen.<br />

Prof. Dr. R. Boutelller, ITEM-HSG, Institut für Technologiemanagement<br />

TIME TO MARKET<br />

Unser geschäftliches Umfeld wird immer dynamisctier. Kurze Durchlaufzeiten sind gefragt, nicht nur in <strong>de</strong>r Produktion, son<strong>de</strong>m<br />

vor allem auch in F+E und in <strong>de</strong>n administrativen Bereichen. Verschie<strong>de</strong>ne Ansätze aus Theorie und Praxis sowie einige Auswirkungen<br />

auf die Controller-Tätigkeit wer<strong>de</strong>n vorgestellt.<br />

Rosmarie Wldmer-Gysel, Konzern-Controller FORBO International SA<br />

INSTRUMENTE DES CONTROLLING IN DEZENTRALEN KONZERNSTRUKTUREN<br />

Instrumente <strong>de</strong>s Rectinungswesens - Beson<strong>de</strong>re Problematik <strong>de</strong>r Zielsetzung im Budgetierungsprozeß - Lösung <strong>de</strong>r Konfliktsituation<br />

"top down - bottom up Process" - Integration <strong>de</strong>r Budgets in ein transparentes Kostenbudget als Führungsinstrument -<br />

Management-Information-System.<br />

Dr. oec. Jean-Marc Pan<strong>de</strong>l, Corporate Controller Swissair<br />

CONTROLLING BEI DER SWISSAIR - CONTROLLING IN EINEM SICH DEREGULIERENDEN UMFELD<br />

Die Liberalisierung <strong>de</strong>s Flugverketirs ist nur eine von vielen Verän<strong>de</strong>rungen, die Fluggesellschaften in einen "strategischen"<br />

Wettbewerb drängen. Ihr Umfeld wird zunehmend durch radikal neue Spielregeln umgestaltet, wobei die einstmals gültigen<br />

Orientierungsbil<strong>de</strong>r und Glaubenssätze auf Wertvermetirung und Kun<strong>de</strong>nnutzen überprüft wer<strong>de</strong>n müssen. Am Beispiel dieser<br />

Einflüsse bei <strong>de</strong>r Swissair wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Aspekte <strong>de</strong>s Controllings beleuchtet, vor allem Informations- und Kontrollsysteme<br />

zur nachtialtigen Unterstützung <strong>de</strong>r Geschäftsführung.<br />

Dr. oec. pupl. Kurt Speck, Chefredaktor Han<strong>de</strong>lsblatt<br />

SIND WIRTSCHAFTSZYKLEN SCHICKSALSBEDINGT?<br />

Das Industrie-Zeitalter hat seine Impulse immer wie<strong>de</strong>r von Erfindungen und Neueinführungen erhalten. Welches sind die<br />

Gesetzmäßigkeiten und was gilt es für die Zukunft abzuleiten? Denkanstöße für das 3. Jahrtausend.<br />

Peter Hottinger<br />

CONTROLLING IN EINEM INDUSTRIELLEN KLEINBETRIEB<br />

Genügt ein Budget, ein monatlicher Soll-/lst-Vergleich und eine produktspezifische Nachkalkulation? O<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Einsatz<br />

weiterer Instrumente aus <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Controlling-Tooltiox notwendig, um im immer härter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Konkurrenzkampf die<br />

Überlebenschancen wahren zu helfen?<br />

Die Teilnehmergebühr beträgt Fr. 250,- (inkl. Mittagessen und Tagungsunterlagen). Weitere Infonnationen und Anmeldungen<br />

über das "Sekretariat Controller-Tagung", Postfach 428, CH-8201 Schafftiausen • Tel. 053 / 35 35 60 • FAX 053 / 35 35 61.<br />

190


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betreut Sie von <strong>de</strong>r Analyse bis zur Implementierung<br />

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branchenübergreifend und international.<br />

CS ist als internationaler Partner <strong>de</strong>s führen­<br />

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Kontakt: Ute Winner<br />

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