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B 12688 F;<br />
Management Service Verlag<br />
Gauting/München<br />
ISSN 0939-0359<br />
conirol<br />
Sammelstelle für Arbeitsergebnisse<br />
aus <strong>de</strong>r Controller-Praxis<br />
Controlling-Anwendungen im Management<br />
Albrecht Deyhle<br />
"Variable und fixe Kosten"<br />
127<br />
Hans-Hermann Böhm<br />
Iterative Berechnung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten von Kapazitätsnutzungen<br />
128<br />
Eckhart Peters<br />
SAP - Die Anbindung <strong>de</strong>r Kostenrechnung an die Finanzbuchhaltung<br />
Impressum<br />
137<br />
144<br />
Hans-Peter Metzler<br />
Controlling gehört "unter die Leute"...<br />
145<br />
Uwe Hannig<br />
Die Renaissance <strong>de</strong>r Management-Informationssysteme<br />
151<br />
Albert Christmann<br />
Alternativen zur traditionellen Gemeinkostenschlüsselung<br />
Uwe Struckmeier<br />
Ziele und Rahmenbedingungen eines Executive Information System (EIS)<br />
154<br />
162<br />
Otto Waibel<br />
Controlling bei <strong>de</strong>r Vorarlberger Kraftwerke AG<br />
168<br />
David Gill<br />
175<br />
"English - African": Back To School By The Mountains of The Moor<br />
Hartmut Volk<br />
Zeitkrankheit Streß - unheilbar ist sie nicht<br />
178<br />
181<br />
Literaturforum
MIKsolution<br />
MIKsolution<br />
bei Hipp<br />
Qualitätsstrategie<br />
mit Bioanbau<br />
und MIS<br />
MIK-EIS<br />
MIK-REPORT i<br />
Das Unternehmen<br />
Das Familienunternehmen Hipp in<br />
Pfaffenhofen wur<strong>de</strong> 1932 gegrün<strong>de</strong>t<br />
und zählt heute in seinen<br />
wichtigsten Geschäftsfel<strong>de</strong>m<br />
Kin<strong>de</strong>rnahrung und Fertiggerichte<br />
zu <strong>de</strong>n be<strong>de</strong>utendsten Unternehmen<br />
im <strong>de</strong>utschsprachigen Raum.<br />
<strong>Als</strong> Hersteller von wohlschmecken<strong>de</strong>n<br />
und gesun<strong>de</strong>n Lebensmitteln<br />
- im Einklang mit <strong>de</strong>r<br />
Natur - beschäftigt sich Hipp als<br />
Pionier seit über 30 Jahren mit<br />
<strong>de</strong>m organisch-biologischen Anbau.<br />
Es wer<strong>de</strong>n rund 300 Produktvarianten<br />
im In- und Ausland angeboten.<br />
Mit etwa 1000 Mitarbeitern<br />
wur<strong>de</strong> 1993 ein Jahresumsatz<br />
von 300 Mio. DM erwirtschaftet.<br />
Vielfaltige Graphikvarianten<br />
wer<strong>de</strong>n per Knopfdruck erieugt<br />
Ausgangssituation<br />
ü M U l<br />
Nach<strong>de</strong>m 1990 eine strategische<br />
Neuausrichtung <strong>de</strong>s Unternehmens<br />
stattfand, war <strong>de</strong>r Weg zur<br />
Einführung eines Management-<br />
Informationssystems (MIS) für die<br />
Planung und Erfolgskontrolle in<br />
<strong>de</strong>n einzelnen strategischen Geschäftsfel<strong>de</strong>rn<br />
vorbereitet. Nach<br />
anfänglichen Erfolgen mit üblichen<br />
PC-Programmen für Tabellenkalkulation<br />
und Datenbanken<br />
wur<strong>de</strong> jedoch schnell erkannt,<br />
daß für ein ganzheitliches Informationssystem<br />
eine professionelle<br />
Lösung mit vertretbarem Wartungsaufwand<br />
und mehrdimensionaler<br />
Betrachtungsweise gefun<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n mußte.<br />
Willi Kothmeier,<br />
Leiter Controlling,<br />
Firma Hipp in Pfaffenhofen/Ilm<br />
Systemrealisierung<br />
Im Frühjahr 1992 wur<strong>de</strong> MIKsolution<br />
in <strong>de</strong>r DOS-Version TZ-INFO<br />
durch <strong>de</strong>n MIK-Vertriebspartner<br />
ISM im Hause Hipp präsentiert<br />
Man war sich schnell einig, daß<br />
dies das optimale Instrument für<br />
die Abbildung <strong>de</strong>r strategischen<br />
Geschäftsfel<strong>de</strong>r sei. Wesentliche<br />
Kriterien waren <strong>de</strong>r hohe Bedienungskomfort<br />
und die übersichtliche<br />
grafische Darstellung.<br />
Graphikunterstiitzung<br />
In kürzester Zeit wur<strong>de</strong>n eine stufenweise<br />
Kun<strong>de</strong>n<strong>de</strong>ckungsbeitragsrechnung<br />
konzipiert, die<br />
Strukturen von GuV und Bilanz zu<br />
einem geschlossenen Kennzahlensystem<br />
ausgebaut und eine<br />
Lösung für die Konsolidierung <strong>de</strong>r<br />
Produktions- und <strong>de</strong>r Vertriebsgesellschaft<br />
gefun<strong>de</strong>n. Mit Hilfe<br />
<strong>de</strong>r Entwicklungsumgebung MIK-<br />
GENERATOR realisierte die Schiffelholz<br />
Unternehmensberatung<br />
die Datenstrukturen. Mit Auslieferung<br />
<strong>de</strong>s MIK-Anwendungssystems<br />
im November 1992 stan<strong>de</strong>n<br />
die Schnittstellendateien bereit,<br />
und es konnten sofort Analysebereiche<br />
mit <strong>de</strong>n Istdaten<br />
mehrerer Jahre gefüllt wer<strong>de</strong>n.<br />
Einführung<br />
Nach<strong>de</strong>m die ersten Hemmschwellen<br />
bei <strong>de</strong>r Einführung<br />
überwun<strong>de</strong>n waren, wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>n<br />
Anwen<strong>de</strong>rn sowohl im Produktmanagement<br />
als auch in Geschäftsleitung<br />
und Vertrieb <strong>de</strong>r<br />
Nutzen <strong>de</strong>r geschlossenen MIS-<br />
Lösung bewußt. Dank mehrdimensionaler<br />
Betrachtungsweise und<br />
<strong>de</strong>r enormen Schnelligkeit können<br />
nun in kürzester Zeit anspruchsvolle<br />
Analysen über die Entwicklung<br />
<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>nabsätze bis hin zu<br />
<strong>de</strong>n Deckungsbeiträgen in einzelnen<br />
Geschäftsfel<strong>de</strong>rn bewältigt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Heutige Situation<br />
Das Hipp-MIS auf <strong>de</strong>r Basis von<br />
MIKsolution ist auf einem PC-<br />
Netzwerk installiert und wird von<br />
30 Anwen<strong>de</strong>rn regelmäßig genutzt<br />
Die Datenaktualisierung<br />
fin<strong>de</strong>t monatlich statt. Mit <strong>de</strong>r<br />
zwischenzeitlich erworbenen Entwicklungsumgebung<br />
MIK-GENE<br />
RATOR wur<strong>de</strong>n ohne externe Hilfe<br />
ein Marketing-Informationssystem<br />
mit Nielsen-Marktdaten<br />
und ein Kostenstellen-Informationssystem<br />
entwickelt und eingeführt.<br />
Die Systementwicklung<br />
und Systembetreuung liegt im<br />
Verantwortungsbereich <strong>de</strong>s Controlling,<br />
zwei Mitarbeiter wur<strong>de</strong>n<br />
in <strong>de</strong>r Anwendung von MIK-Produkten<br />
geschult und betreuen die<br />
realisierten Anwendungen heute<br />
MIK-INPUT<br />
MIK-INFO<br />
TZINFO<br />
MIKPLAN+<br />
MIK-INTERFACE<br />
MIK-WEEKS+OAYS<br />
überwiegend selbständig. Zu <strong>de</strong>n<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r MIKsolution-Spezialisten<br />
im Controlling gehört<br />
auch die Entwicklung von Standardberichten<br />
und individuellen<br />
Auswertungen, die mit Hilfe <strong>de</strong>s<br />
Moduls MIK-REPORT erzeugt<br />
wer<strong>de</strong>n,<br />
Zusammenfassung<br />
Hipp ist davon überzeugt, daß die<br />
strategische Be<strong>de</strong>utung von funktionieren<strong>de</strong>n<br />
Management-Informationssystemen<br />
nicht unterschätzt<br />
wer<strong>de</strong>n darf Mit <strong>de</strong>r Unterstützung<br />
von geeigneten<br />
Planungs-, Analyse- und Berichtsfunktionen<br />
können Entscheidungen<br />
sowohl in qualitativer als<br />
auch in zeitlicher Hinsicht wesentlich<br />
verbessert wer<strong>de</strong>n.<br />
IVIIK<br />
TZ-INFO und MIK-GENERATOR<br />
sind Produkte <strong>de</strong>r<br />
MIK - Gesellschaft<br />
für Management<br />
und Informatik mbH,<br />
Konstanz<br />
Seestraße 1<br />
D 78464 Konstanz<br />
Telefon 0 75 31 - 98 35 -0<br />
Telefax 0 75 31 -6 70 80
Controller magazin 3/94<br />
t<br />
"VARIABLE UND FIXE KOSTEN"<br />
Diese Ausdrucksweisen im Rechnungswesen gehören zu Grabe getragen. An<strong>de</strong>rnfalls wird die<br />
praktische wie wissenschaftliche Kostenrechnung niemals das erreichen, was <strong>de</strong>r Grundauftrag<br />
eines Controllers ist: Dem Management u.a. Kostentranspaijenz zu bieten.<br />
Wenn wir die Struktur <strong>de</strong>s Produkts meinen - Stückliste und Arbeitsplan - dann sagten wir an <strong>de</strong>r<br />
Controller Aka<strong>de</strong>mie bisher Grenzkosten. Die Mathematik war Patentante. Dafür empfehlen wir<br />
jetzt das Wort Produkt-kosten (Pro-Ko). Es ist das kostenmäßige Spiegelbild jener Aktivitäten, die<br />
das extern <strong>de</strong>m Markt zu verkaufen<strong>de</strong> Produkt physisch herstellen. Dies gilt auch für ein<br />
Dienstleistungsprodukt. Aktivitäten im organisatorischen Gehäuse, die regieführend wirken,<br />
hießen - da es periodische Aktivitäten sind - "Fixkosten". Dafür sagen wir jetzt Strukturkosten<br />
(Stru-Ko). Diese Re<strong>de</strong>- und Denkweise umfaßt immer schon das, was heute gerne mit Activity<br />
Based Cost bezeichnet wird. Auch die Bezeichnung "analytische Kostenplanung" hat stets schon<br />
dasselbe gemeint.<br />
Statt Grenzkosten respektive Proportionalkosten sagen viele! Kollegen auch "variable Kosten". Die<br />
meisten meinen aber mit "variabel" in Wirklichkeit die Kosten-Beeinflußbarkeit o<strong>de</strong>r die<br />
Verän<strong>de</strong>rbarkeit von Kosten durch Entscheidungen und nic^t die Art <strong>de</strong>r Verwendung von z. B.<br />
Zeit für Produkterstellung (Proko) o<strong>de</strong>r für Regie (Struko).<br />
Selbstverständlich sind Entscheidungen zu fin<strong>de</strong>n sowohl was die Produkt- wie was die<br />
Strukturkosten betrifft. Eine Re<strong>de</strong>weise wie "Fixkosten S(;ien doch nicht so fix" heißt dann:<br />
"Strukturkosten sind durch rechtzeitige Wirkung auf koslentreiben<strong>de</strong> Faktoren beeinflußbar/<br />
beherrschbar zu machen"; vor allem die leistungsmengeninduzierten (Imi) Struko.<br />
O<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spruch "die variablen Kosten seien nicht so variabel" heißt: Nicht alle Elemente <strong>de</strong>r<br />
Produktkosten sind bei schwanken<strong>de</strong>r Auslastung so schnell im Ist zu beeinflussen, wie es die<br />
Kostenverbrauchsfunktion nach Stückliste und Arbeitsplan planmäßig vorsieht. Das ist <strong>de</strong>r normale<br />
Fall <strong>de</strong>r Abweichung, <strong>de</strong>r kostentreiben<strong>de</strong> Wirkung hat - ijnd zwar im Strukturkostenkomplex.<br />
Nicht gegensteuerungsfähige Abweichungen erhöhen die Strukturkosten. Nur eben nicht als<br />
Budget, son<strong>de</strong>rn als Abweichung. Die Kostenformel für lineiaren Kostenverlauf muß also heißen:<br />
K (x) = mx + t ± A t.<br />
Zum Zweck <strong>de</strong>s Erzeugens von Transparenz müssen sowohl rodukt- wie Strukturkosten erfaßbar<br />
gemacht wer<strong>de</strong>n - möglichst relativ einzeln je Produkt, Kositenstelle, Kun<strong>de</strong>, Region o<strong>de</strong>r relativ<br />
einzeln für bestimmte Prozesse. Innerbetriebliche Leistungsverrechnung heißt, Kosten <strong>de</strong>m<br />
Gemeinkosten-Dunkel zu entreißen und sie möglichst einzeln zuor<strong>de</strong>nbar zu machen. Was man<br />
dann weiß - hab's erfaßt jetzt - macht einen als Veranlasset heiß für Maßnahmen, die entwe<strong>de</strong>r<br />
die Struktur <strong>de</strong>s Produkts o<strong>de</strong>r jene <strong>de</strong>s organisatorischen Gehäuses verän<strong>de</strong>rn.<br />
Wenn Sie sehr verehrte(r) Leser/Leserin, jetzt auch Ihr rechtes Gehirn eingeschaltet haben, müßten<br />
Sie ständig bei diesem kurzen Text - links "hirnig" gelesen - Zugleich einen Würfel gesehen haben.<br />
Herzliche Grüße<br />
Ihr .<br />
Dr. A. Deyhle<br />
127
Controller magazin 3/94<br />
ITERATIVE BERECHNUNG<br />
DER OPPORTUNITÄTS-<br />
KOSTEN VON KAPAZITÄTS<br />
NUTZUNGEN<br />
mit Tabellen-Kalkulationsprogrammen<br />
von Hans-Hermann Böhm, Karlsruhe<br />
Für die simultane Berechnung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />
für mehrere Teil-Kapazitäten mit verbun<strong>de</strong>nen<br />
Erlösen wird ein einfaches und leicht verständliches<br />
Verfahren mitgeteilt. Es ist in Tabellen-<br />
Kalkulationsprogrammen zu implementieren. Für<br />
umfangreichere Aufgatjenstellungen wird außer<strong>de</strong>m<br />
ein QUICK-BASIC-Programm mitgeteilt, das in alle<br />
höheren Programmiersprachen übertragen wer<strong>de</strong>n<br />
kann.<br />
Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />
Opportunitätskosten treten nur dann auf, wenn bei<br />
<strong>de</strong>r Verwendung von Ressourcen, z. B. eines<br />
kapazitätsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Potentialfaktors, auf an<strong>de</strong>re<br />
nützliche Verwendungen verzichtet wer<strong>de</strong>n muß,<br />
sonst sind sie Null.<br />
Wir fragen hier, welcher Wertverzehr durch die<br />
Verwendung <strong>de</strong>r Nutzungszeit einer Teil-Kapazität<br />
im Betrieb veranschlagt wer<strong>de</strong>n muß, <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n<br />
erzwungenen Verzicht auf die Produktion an<strong>de</strong>rer<br />
Aktivitäten eintreten wird.<br />
Wir bewerten daher die Nutzungszeit nach <strong>de</strong>m<br />
Opportunitätskostenprinzip.<br />
Die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>r Auftragsausführung<br />
sind wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>r<br />
Preisuntergrenzen. " Sie sind weiterhin wesentlicher<br />
Bestandteil <strong>de</strong>r Verrechnungspreise im Sinne von<br />
Lenkpreisen.<br />
Unter kostentheoretischem Aspekt sind sie die<br />
Bewertungen <strong>de</strong>r Nutzungen (Belegungszeiten) aller<br />
Potentialfaktoren, welche die Kapazitäten bil<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>s<br />
Raumes, <strong>de</strong>r Anlagen und <strong>de</strong>r Art)eitskräfte. ^' Wegen<br />
<strong>de</strong>s intervallfixen Verlaufs ihrer Kosten sind an<br />
Potentialfaktoren Grenzkosten nicht sinnvoll<br />
ableitbar; diese sind in <strong>de</strong>n Intervallen Null. Die<br />
Opportunitätskosten sind die relevanten Kosten<br />
sowohl <strong>de</strong>r absatzwirtschaftlichen als auch <strong>de</strong>r<br />
produktionswirtschaftlichen " Entscheidungen über<br />
die Verwendung <strong>de</strong>r Nutzungszeiten.<br />
Dipl.-Ing. Hans-Hermann Böhm, Unternehmensberater<br />
i. R., Lehrbeauftragter a. d.<br />
FH Pforzheim, 76228 Karlsnjhe-Bergwatd,<br />
Elsa-Brändström-Str. 13. Tel 0721 -4722 78<br />
Nur unter mehreren notwendigen, die praktische<br />
Anwendung dieses Satzes erheblich einschränken<strong>de</strong>n<br />
Bedingungen wer<strong>de</strong>n die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r<br />
Nutzungszeiten <strong>de</strong>r Höhe nach <strong>de</strong>n durchschnittlichen<br />
intervallfixen Kosten <strong>de</strong>s Potentialfaktors gleich;<br />
dann sind die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r Perio<strong>de</strong><br />
gleich <strong>de</strong>n von Erich Gutenberg <strong>de</strong>finierten Nutzkosten.<br />
" Die Nutzkosten sind ein Spezialfall <strong>de</strong>r<br />
Opportunitätskosten.<br />
Damit ist die Bestimmung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />
eine Hauptaufgabe <strong>de</strong>r Kostenrechnung zur Vorbereitung<br />
von Entscheidungen.<br />
Metho<strong>de</strong>n zur Bestimmung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />
Sie sind in einfachen Fällen aus <strong>de</strong>n Deckungsbeiträgen<br />
von Lohnarbeiten abzuleiten o<strong>de</strong>r aus<br />
<strong>de</strong>n Preisen von selbst übernommenen Fremdbearbeitungen<br />
(Opportunitätserlösen) und <strong>de</strong>n<br />
eigenen variablen Kosten.<br />
Eine sehr einprägsame, leicht zu <strong>de</strong>monstrieren<strong>de</strong><br />
Metho<strong>de</strong> ist die Aufstellung von Rangfolgen nach<br />
<strong>de</strong>r Kennziffer <strong>de</strong>s engpaßbezogenen (spezifischen,<br />
relativen) Deckungsbeitrags."<br />
Lei<strong>de</strong>r versagt diese Metho<strong>de</strong> im Falle mehrfacher<br />
"Engpässe" - vollbelegter Teil-Kapazitäten - trut<br />
verbun<strong>de</strong>nen Erlösen.<br />
Bekanntlich wird für diesen Fall seit längerer Zeit die<br />
Anwendung <strong>de</strong>r Linearen Optimierung (Lineare<br />
Planungsrechnung; LP) empfohlen. Hans-Martin<br />
Schönfeld teilt in seinem Beitrag zum Handbuch <strong>de</strong>r<br />
Kostenrechnung mit, die LP habe sich in <strong>de</strong>n USA als<br />
Instrument zur Bestimmung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />
"eingebürgert". *' Bei uns kann davon bisher keine<br />
Re<strong>de</strong> sein; noch immer besteht gegenüber <strong>de</strong>r LP eine<br />
weit verbreitete Abneigung. Nun eignen sich lineare<br />
Betriebsmo<strong>de</strong>lle zwar sehr gut zur Mo<strong>de</strong>llierung<br />
produktionswirtschaftlicher Strukturen. Zur<br />
128
Controller magazin 3/94<br />
Mo<strong>de</strong>llierung absatzwirtschaftlicher Probleme eignen<br />
sie sich dagegen nur wenig.<br />
Nichtlineare Funktionen <strong>de</strong>s Deckungsbeitrags<br />
nach <strong>de</strong>n Mengen treten auf:<br />
1) Bei allen aktiven absatzpolitischen Maßnahmen<br />
zur Absatzsteigerung.<br />
2) Bei allen fertigungswirtschaftlichen Maßnahmen<br />
zur Produktionssteigerung durch intensitätsmäßige<br />
Anpassung. |<br />
In Mo<strong>de</strong>llen <strong>de</strong>r Linearen Optimierung muß man<br />
solche Funktionen stückweise linearisieren. Mo<strong>de</strong>lle<br />
und Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r konvexen Optimierung gestatten<br />
es jedoch, diese Funktionen direkt abzubil<strong>de</strong>n. Der<br />
totale Deckungsbeitrag wird hier im einfachsten Fall<br />
eine quadratische Funktion <strong>de</strong>r Mengen und die<br />
Metho<strong>de</strong>n zur Optimierung wer<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r<br />
Bezeichnung "Quadratische Optimierung" zusammengefaßt.<br />
Neuerdings wen<strong>de</strong>t sich daher das Interesse <strong>de</strong>r<br />
Quadratischen Optimierung zu, <strong>de</strong>r einfachsten<br />
Form <strong>de</strong>r nichtlinearen, konvexen Optimierung. "<br />
Hier genügt es, als Daten <strong>de</strong>r absatzwirtschaftlichen<br />
Optionen einen Ausgangspunkt <strong>de</strong>s Grenz-<br />
Deckungsbeitrages für eine Grundplanmenge<br />
einzuführen und außer<strong>de</strong>m die Rate <strong>de</strong>r Abnahme<br />
<strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrags bei Zunahme <strong>de</strong>r<br />
Absatzmenge.<br />
Für die Quadratische Optimierung existieren nicht<br />
nur seit langem veröffentlichte Rechnerprogramme,<br />
son<strong>de</strong>m seit einiger Zeit auch Module in kommerziell<br />
verfügbaren Optimierungspaketen. In <strong>de</strong>r<br />
Anwendung sind sie aber anspruchsvoller als die<br />
Software <strong>de</strong>r LP und es ist nicht zu erwarten, daß<br />
diese Instrumente eine weite Anwendung fin<strong>de</strong>n, ehe<br />
nicht die Praxis mit <strong>de</strong>r LP vertrauter wird.<br />
Bereits am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r fünfziger Jahre wur<strong>de</strong> nun von<br />
Hildreth und d'Esopo ein einfaches Verfahren veröffentlicht,<br />
das in asymptotischer Iteration quadratische<br />
Probleme löst, allerdings nur mit <strong>de</strong>r Einschränkung<br />
auf strikt <strong>de</strong>finite Quadratische Formen.<br />
Übersetzt in die Sprache <strong>de</strong>r Ökonomen: Man muß<br />
bei allen Aktivitäten eine Skala für die Abnahme <strong>de</strong>s<br />
Grenz-Deckungsbeitrags (Grenznutzens) einführen<br />
und kann daher die einfachen Aktivitäten <strong>de</strong>r<br />
Linearen Optimierung nicht verarbeiten; dazu könnte<br />
man diese allerdings durch eine kleine Zahl für die<br />
Abnahme <strong>de</strong>s Grenzbeitrags verzerren.<br />
Nun fin<strong>de</strong>n aber gera<strong>de</strong> die absatzwirtschaftlichen<br />
Situationen, wie etwa monopwlähnliche Angebotsformen,<br />
beson<strong>de</strong>rs aber <strong>de</strong>r Einsatz von werben<strong>de</strong>n<br />
Instrumenten einen adäquaten Ausdruck in <strong>de</strong>n<br />
Planungsmo<strong>de</strong>llen nur dann, wenn man eine Skala<br />
abnehmen<strong>de</strong>n Grenz-Deckungsbeitrags (Verän<strong>de</strong>rungs-Deckungsbeitrags)<br />
einführt. Diesen Fall<br />
beherrscht die iterative Metho<strong>de</strong> von Hildreth und<br />
d'Esopo durchaus.<br />
Ich stelle hier eine analytisch vereinfachte und damit<br />
wesentlich leichter zu verstehen<strong>de</strong> Version vor, die<br />
allerdings an die Datenverarbeitung erheblich höhere<br />
Ansprüche stellt, als diejenigen, welche H. u. E.<br />
damals stellen konnten:<br />
Die Bedingungen <strong>de</strong>r quadratischen Optimierung<br />
Wir kömea die Funktion <strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrags<br />
durch eine lineare Funktion beschreiben:<br />
(1)<br />
g = gh - q * X ; dim G/M<br />
Darin sind gh <strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-<br />
Deckungsbeitrags für die Menge Null und q die<br />
Abnahme <strong>de</strong>s Grenz-DB für je<strong>de</strong> zuwachsen<strong>de</strong><br />
Mengeneinheit. (In einem Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r LP wäre gh<br />
gleich <strong>de</strong>m konstanten Stückbeitrag c imd q wäre<br />
Null.)<br />
Der DB selbst wird dann durch eine quadratische<br />
Funktion beschrieben:<br />
D = gh*x- l/2*x*q*x; dim G/Z 13)<br />
Wenn z. B. für ein monopolistisches Angebot eine<br />
lineare Preis-Absatz-Beziehung vorliegt,die durch<br />
einen Höchstpreis ph und eine Sättigungsmenge xs<br />
bestimmt ist<br />
= ph - ph/xs * X,<br />
dann ist <strong>de</strong>r Umsatzerlös<br />
J = ph*x +x* ph/xs * X,<br />
mit kv für die variabelen Kosten <strong>de</strong>r DB<br />
3 = U-kv*x<br />
und <strong>de</strong>r Grenz-Deckungsbeitrag (Grenzerfolg)<br />
j = (ph - kv) - 2 * ph/xs * X.<br />
Damit ist i i Gleichung (1) für gh die Differenz ph -<br />
kv und füi! q <strong>de</strong>r Ausdruck 2 * ph/xs einzusetzen.<br />
(Ich gebe v^reiter unten ein allgemein anwendbares<br />
Rezept zur Abschätzung <strong>de</strong>r Parameter an.)<br />
Tritt kein Engpaß auf, so wird für alle Produkte das<br />
unbeschränkte Optimum erreicht, wenn die Grenzerfolge<br />
Null wer<strong>de</strong>n. Aus (1) folgt für die Menge:<br />
gh/q.<br />
Stehen jedoch die für diese Menge erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Kapazitäten nicht zur Verfügung, so müssen Einschränkungen<br />
vorgenommen wer<strong>de</strong>n, um die Bedingung<br />
<strong>de</strong>r Bedarfs-Deckung (Zulässigkeit) einzuhalten.<br />
Wir führen dazu Opportunitätskosten ein, um<br />
nicht nur irgend eine realisierbare Einschränkung<br />
zu erreichen, son<strong>de</strong>m eine wirtschaftlich optimale<br />
(effiziente) Einschränkung. Die Opportunitätskosten<br />
<strong>de</strong>r Prodqkte müssen dazu aus <strong>de</strong>n Schattenpreisen<br />
<strong>de</strong>r Kapazitätsnutzungen berechnet wer<strong>de</strong>n, mit<br />
ihnen "abgestimmt" wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Schattenpreis für die Nutzungszeit einer<br />
Kapazitäliinformiert über die Höhe <strong>de</strong>s mit ihrer<br />
129
Controller magazin 3/94<br />
an<strong>de</strong>rweitigen Verwendung entgangenen Declcungst)eitrags.<br />
Ich reserviere hier das abkürzen<strong>de</strong> Wort<br />
Opportkosten für die Zurechnung zu <strong>de</strong>n Produkteinheiten.<br />
Die Opportunitätskosten (Dualwerte) an<br />
<strong>de</strong>n Kapazitätseinheiten bezeichne ich wie in <strong>de</strong>r LP<br />
meist üblich als Schattenpreise.<br />
Ein Schattenpreis erreicht im Optimum <strong>de</strong>n allen<br />
Verwendungen <strong>de</strong>r Kapazität gemeinsamen "engpaßbezogenen"<br />
(spezifischen; relativen) Grenz-DB, <strong>de</strong>r<br />
dadurch zwischen <strong>de</strong>n Produkten ausgeglichen wird.<br />
Wür<strong>de</strong> man nämlich die Menge eines <strong>de</strong>r Produkte<br />
vergrößern, so wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>ssen zuwachsen<strong>de</strong>r Grenz-<br />
DB kleiner wer<strong>de</strong>n, als durch <strong>de</strong>n Schattenpreis<br />
vorgezeichnet und irgendwelche an<strong>de</strong>ren Produkte<br />
müßten infolge <strong>de</strong>r Vollbelegung <strong>de</strong>r Kapazität zu<br />
kleineren Mengen ausweichen; damit wür<strong>de</strong>n bei<br />
diesen höhere Grenz-DB geopfert als <strong>de</strong>r Schattenpreis.<br />
Das Gleichgewicht <strong>de</strong>r engpaßbezogenen<br />
Grenz-DB - eben <strong>de</strong>r Schattenpreise - führt daher<br />
zu einem nicht mehr zu verbessern<strong>de</strong>n Zustand, zum<br />
Optimum.<br />
Die Wirtschaftlichkeits-(Effizienz-)Bedingung für das<br />
Optimum wird daher erreicht, wenn <strong>de</strong>r Grenz-<br />
Deckungsbeitrag Gl.(l) gleich <strong>de</strong>n Opportkosten<br />
wird.<br />
Dazu ist die Mengenvariable einzustellen. Mit <strong>de</strong>m<br />
Symbol s für die Opportkosten muß gelten:<br />
(2) g = gh-q*x = s; dimG/M<br />
und daher<br />
(3) x = (gh-s)/q; dimM/Z<br />
Die Opportkosten s wer<strong>de</strong>n für je<strong>de</strong>s Produkt Nr. j<br />
"kalkuliert":<br />
sj = a„*u,+a,,»u/...+a„,»u„; dimG/M<br />
Sie sind die Summe aus <strong>de</strong>n rechnerischen Produkten<br />
<strong>de</strong>r technischen Produktionskoeffizienten<br />
(Belegungszeiten) a und <strong>de</strong>n Schattenpreisen u^, die<br />
man in <strong>de</strong>r Mathematik Dualvariable nennt, in <strong>de</strong>r<br />
praktischen Kostenrechnung u. a. auch Leistungserfolgssätze.<br />
Wären nun die Opportkosten als Ausdruck <strong>de</strong>r<br />
Preisuntergrenze höher als <strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s<br />
Grenz-DB, dann wür<strong>de</strong> nach Gl. (3) die "optimale"<br />
Menge negativ. Diese sinnlose Lösung muß verhin<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n, und alle Lösungsalgorithmen sichern<br />
daher durch beson<strong>de</strong>re Maßnahmen die Nicht-<br />
Negativität <strong>de</strong>r Mengen.<br />
Das Optimum eines konvexen Deckungsbeitrages,<br />
<strong>de</strong>r nicht durch knappe Kapazitäten eingeschränkt<br />
wird, ist dann erreicht, wenn die Grenz-DB aller<br />
Absatzmengen Null sind. Ein negativer Wert <strong>de</strong>r<br />
Opportkosten wür<strong>de</strong> zur Einstellung <strong>de</strong>r Menge auf<br />
einen negativen Wert <strong>de</strong>s Grenz-DB führen; <strong>de</strong>r<br />
totale DB wäre also kleiner als im Optimum.<br />
Nun wer<strong>de</strong>n im Falle totaler o<strong>de</strong>r auch nur teilweiser<br />
Vollbelegung die Opportkosten <strong>de</strong>r Produkte aus<br />
<strong>de</strong>n Schattenpreisen <strong>de</strong>r Kapazitäten berechnet. Der<br />
Algorithmus muß daher verhin<strong>de</strong>rn, daß einer <strong>de</strong>r<br />
Schattenpreise negativ wird.<br />
Es gilt also nicht nur für die Mengen eine Nicht-<br />
Negativitätsbedingung, son<strong>de</strong>rn auch für die<br />
Schattenpreise.<br />
Die Mathematik formuliert diese Optimalitätsbedingungen<br />
logisch vollständig und kompakt in <strong>de</strong>r<br />
Form von Gleichungen für die Zulässigkeit und<br />
Effizienz, weiter durch die Nicht-Negativitäts-<br />
Bedingungen und schließlich durch zwei Zusatzbedingungen:<br />
1) Wer<strong>de</strong>n für ein Produkt die Opportkosten höher<br />
als <strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-DB, so muß seine<br />
Menge Null sein. (Preisuntergrenze !)<br />
2) Das rechnerische Produkt aus <strong>de</strong>m Schattenpreis<br />
und <strong>de</strong>r noch freien Reserve einer Kapazität muß<br />
Null sein.<br />
Die Nutzungszeit eines Potentialfaktors darf also<br />
nur dann einen positiven Kostenwert haben, wenn<br />
dieser voll beschäftigt wird.<br />
Diese Bedingungen wer<strong>de</strong>n die Karush-Kuhn-<br />
Tucker-Bedingungen genannt.<br />
Aus <strong>de</strong>r Gleichung (3) für die Menge wird erkennbar,<br />
daß die als Datum eingegebene Abnahme <strong>de</strong>s Grenz-<br />
DB nicht Null sein darf; eine Division durch Null ist<br />
verboten.<br />
Die LP kennt diesen Parameter nicht; er ist dort Null.<br />
Daran wer<strong>de</strong>n nun die wesentlichen Unterschie<strong>de</strong><br />
zur LP erkennbar: Dort wer<strong>de</strong>n durch <strong>de</strong>n Vergleich<br />
<strong>de</strong>r Stück-DB mit <strong>de</strong>n Opportkosten zwar die<br />
Produkte bestimmt, die wirtschaftlich in das Programm<br />
aufgenommen wer<strong>de</strong>n können (Simplex-<br />
Kriterium). Ihre Menge wird aber danach nur durch<br />
die technischen Produktionskoeffizienten und die<br />
Kapazitäten (und Absatzschranken) bestimmt. Dazu<br />
wird stets ein System linearer Gleichungen gelöst<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Lösung durch <strong>de</strong>n Basiswechsel verän<strong>de</strong>rt.<br />
Zur Bestimmung <strong>de</strong>r Mengen schei<strong>de</strong>n aber<br />
Wertvergleiche aus und es sind in einem optimalen<br />
Programm nur soviele Aktivitäten enthalten, wie<br />
Kapazitäten (o<strong>de</strong>r Absatzschranken) voll ausgeschöpft<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Das ist an<strong>de</strong>rs bei konvexen Zielfunktionen: Hier<br />
sind die mit <strong>de</strong>r Menge verän<strong>de</strong>rlichen Grenz-<br />
Deckungsbeiträge auf die Höhe <strong>de</strong>r Opportkosten<br />
einzustellen; diese steuern die Mengen. Die Anzahl<br />
<strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Aktivitäten ist daher hier auch<br />
nicht an die Anzahl <strong>de</strong>r strikt erfüllten Restriktionen<br />
gebun<strong>de</strong>n. Diese bestimmen nur noch die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
positiven Schattenpreise.<br />
Der Algorithmus<br />
Für die Schattenpreise können beliebige Startwerte<br />
eingeführt wer<strong>de</strong>n. Wir gehen aus von <strong>de</strong>n Startwerten<br />
Null.<br />
Für diese Werte berechnen wir nach Gl. (3) die<br />
Mengen und <strong>de</strong>ren Bedarfe für die Kapazitätsnutzungen.<br />
Treten keine Engpässe auf, so sind wir<br />
fertig. Im Falle von Engpässen benutzen wir die<br />
Schattenpreise als Instrumente zur Herstellung eines<br />
realisierbaren (zulässigen) Programms und korrigieren<br />
sie dazu schrittweise.<br />
Das hier vorgelegte Verfahren sorgt nun dafür, daß<br />
130
Controller magazin 3/94<br />
die Gleichung (2), die Bedingung für <strong>de</strong>n Ausgleich<br />
<strong>de</strong>r Grenzerfolge ("Effizienbedingung") nach je<strong>de</strong>r<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Opportkosten wie<strong>de</strong>r hergestellt wird;<br />
die Mengen <strong>de</strong>r Produkte wer<strong>de</strong>n nämlich entsprechend<br />
nach Gl.(3) angepaßt.<br />
Danach prüft es die bei diesen Mengen eintreten<strong>de</strong><br />
Belegung.<br />
Ergibt sich für eine Kapazität, daß diese überbelegt<br />
ist und damit die Bedingung <strong>de</strong>r Zulässigkeit verletzt<br />
ist, so wird ihr Schattenpreis erhöht. Ergibt sich<br />
jedoch, daß sie unterbelegt ist - was zulässig ist -<br />
und außer<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Schattenpreis pwsitiv ist - was<br />
dann unwirtschaftlich wäre, so wird <strong>de</strong>r Schattenpreis<br />
gesenkt.<br />
<strong>Als</strong> Korrektur wird die relative Überbelegung<br />
(Unterbelegung negativ) mit einem Korrekturfaktor<br />
multipliziert. Der Korrekturfaktor bestimmt die<br />
Geschwindigkeit, aber auch die numerische Stabilität<br />
<strong>de</strong>r Iteration.'"'<br />
Nun darf als Bedingung <strong>de</strong>s Optimums ein Schattenpreis<br />
nie negativ wer<strong>de</strong>n. Bei negativen Korrekturen<br />
eines Schattenpreises wird daher geprüft, ob dieser<br />
als Folge <strong>de</strong>r Korrektur negativ wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong>; ist<br />
das <strong>de</strong>r Fall, so setzen wir ihn auf Null.<br />
Danach fin<strong>de</strong>t eine Korrektur <strong>de</strong>r mengenmäßigen<br />
Belegung statt. Auch hierbei muß verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />
daß die Mengen negative Werte annehmen. Das<br />
geschieht durch Testen <strong>de</strong>s Ausdrucks (gh - s), <strong>de</strong>r<br />
Differenz zwischen <strong>de</strong>m Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-DB<br />
und <strong>de</strong>n Opportkosten. Ist dieser negativ, so wird die<br />
Mengenvariable bei <strong>de</strong>r Neuberechnung auf Null<br />
gesetzt.<br />
Dieses Wechselspiel zwischen <strong>de</strong>n Schaltenpreisen<br />
und Opfwrtkosten einerseits und <strong>de</strong>n Mengen und<br />
Kapazitätsbedarfen an<strong>de</strong>rerseits wird solange<br />
fortgesetzt, bis genügend genau ein zulässiger<br />
Zustand erreicht ist.<br />
Dieser iterative Lösungsprozeß kann auch als die<br />
Simulation eines realen Controlling-Prozesses<br />
(Regelungsprozesses) verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r durch<br />
Einstellung <strong>de</strong>r Schattenpreise für die Kapazitätsnutzung<br />
nach Beobachtung <strong>de</strong>r Belegungsabweichungen<br />
(Regelabweichungen) <strong>de</strong>n Bedarf und<br />
die Kapazität zum Gleichgewicht führt.<br />
Der Algorithmus ist ein Regler. Der Prozeß kann<br />
aber auch als Simulation eines realen marktwirtschaftlichen<br />
Prozesses verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n,<br />
Marktpreise in einem stationären und vollkommenen<br />
Markt zum Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage<br />
zu führen. Für <strong>de</strong>n unerwünschten Fall eines<br />
unstabilen, divergieren<strong>de</strong>n Iterationsprozesses liefert<br />
uns die Geschichte <strong>de</strong>r Märkte sogar ein klassisches<br />
Beispiel, verursacht durch Überreaktionen <strong>de</strong>r<br />
Marktbeteiligten durch zu hohe "Korrekturfaktoren":<br />
Den Hahn'schen Schweinezyklus.<br />
Ich stelle im folgen<strong>de</strong>n die Implementierung <strong>de</strong>s<br />
Algorithmus zweimal vor. Zuerst in einem Tabellenkalkulationsprogramm,<br />
in MULITPLAN. Außer<strong>de</strong>m<br />
wird ein QUICK-BASIC-Programm mitgeteilt, das<br />
ohne weiteres in alle kompilierbaren Sprachen<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Das Tabellen-Programm<br />
In <strong>de</strong>r Abb. 1 sind die Kapazitäten von links nach<br />
rechts angeordnet, die Produkte von oben nach<br />
unten; die meisten Tabellenprogramme erlauben viel<br />
mehr Zeilen als Spalten.<br />
Daten und Ergebnisse für die Kapazitäten stehen am<br />
Kopf <strong>de</strong>r Tabelle.<br />
<strong>Als</strong> Daten gehen ein:<br />
Für die Kapazitäten die verfügbaren Belegungszeiten<br />
in Zeile 12, die Korrekturbeiwerte in Zeile 10.<br />
Für die Produkte <strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-<br />
Deckungsbeitrages HWGDB in Sp. 2, die Än<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrages mit wachsen<strong>de</strong>r<br />
Menge DGDB in Sp. 3 und<br />
die Produktionskoeffizienten, die Belegungszeiten<br />
pro Stück für je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Kapazitäten in <strong>de</strong>n Zeilen 17,<br />
19 usw. und Sp. 8,10 usw.<br />
Zu bestimmen sind die Schattenpreise <strong>de</strong>r Kapazitäten<br />
und die Mengen <strong>de</strong>r Produkte.<br />
Die Rechenformeln sind aus Abb. 2 zu entnehmen:<br />
Für die in <strong>de</strong>r gesamten Tabelle benötigten Fel<strong>de</strong>r<br />
sind Namen eingeführt:<br />
HP ist <strong>de</strong>r Name für <strong>de</strong>n Höchstwert <strong>de</strong>r Grenz-<br />
Deckungsbeiträge in Spalte 2.<br />
GR be<strong>de</strong>utet die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Grenz-Deckungsbeiträge<br />
in Spalte 3.<br />
M sind die Mengen <strong>de</strong>r Produkte in Spalte 5.<br />
P sind die Schattenpreise <strong>de</strong>r Zeile 11 und |<br />
K sind die verfügbaren Zeiten in Zeile 12.<br />
Die Belegung <strong>de</strong>r einzelnen Kapazitäten wird als<br />
Summe in Zeile 13 aus <strong>de</strong>n Einzelbedarfen <strong>de</strong>r<br />
Spalten 9,11 usw. gebil<strong>de</strong>t. In <strong>de</strong>n Zeilen 18,22 usw.<br />
wer<strong>de</strong>n aus <strong>de</strong>n Schattenpreisen und <strong>de</strong>n<br />
Belegungszeiten die Einzelposten für die Kalkulation<br />
<strong>de</strong>r Opportkosten berechnet. Sie wer<strong>de</strong>n in Spalte 6<br />
summiert.<br />
Je<strong>de</strong>s Produkt muß daher zwei Zeilen und für je<strong>de</strong><br />
Kapazität zwei Spalten belegen. Diese Trennung in<br />
zwei Zeilen und zwei Spalten ist erfor<strong>de</strong>rlich, um<br />
sowohl in <strong>de</strong>r Spalte für die Kapazitätsbelegung als<br />
auch in <strong>de</strong>r Zeile für die Opportkosten auf einfache<br />
Weise mit <strong>de</strong>r Summenformel die Summe ziehen zu<br />
können.<br />
Z. B. belegt das zweite Produkt B in <strong>de</strong>n Zeilen 19<br />
und 20 und <strong>de</strong>n Spalten 8 und 9 die erste Zelle dieses<br />
"Vierzeilers" mit <strong>de</strong>m technischen Koeffizienten 0,5,<br />
die Zelle rechts daneben mit seinem Bedarf für die<br />
erste Kapazität und die Zelle darunter mit <strong>de</strong>m<br />
Kalkulationsposten <strong>de</strong>r ersten Kapazität. Man kann<br />
die vierte noch freie Zelle mit Text belegen, z. B. mit<br />
<strong>de</strong>n Nummern <strong>de</strong>s Produkts und <strong>de</strong>r Kapaziktät;<br />
diese Texteintragung stört die Funktion <strong>de</strong>r<br />
Summenformeln nicht.<br />
131
Controller magazin 3/94<br />
Die Formeln sind durch die Vergabe <strong>de</strong>r Namen<br />
allgemeingültig. Nach Eingabe <strong>de</strong>r Formeln für das<br />
erste Produkt in <strong>de</strong>r ersten Kapazität kopiert man die<br />
Doppelspalte "nach rechts" für alle Kapazitäten.<br />
Danach kopiert man die Doppelzeile "nach unten" für<br />
je<strong>de</strong>s weitere Produkt.<br />
Die Schattenpreise in Zeile 11 wer<strong>de</strong>n schrittweise<br />
nach <strong>de</strong>n relativen Über(Unter-)belegungen korrigiert.<br />
Diese Quotienten wer<strong>de</strong>n mit einem Korrekturbeiwert<br />
in Zeile 10 multipliziert. Die Berechnung in<br />
Zeile 11 erfolgt rekursiv:<br />
Der neue Schattenpreis P ergibt sich aus <strong>de</strong>m alten,<br />
<strong>de</strong>m das rechnerische Produkt aus relativer<br />
Ül>erbelegung und Korrekturbeiwert addiert wird.<br />
Eine logische Funktion WENN in Zeile 11 enthält<br />
drei durch Semikolon getrennte Ausdrücke. Im<br />
ersten Ausdruck steht eine Bedingung. Ist diese<br />
wahr, so wird <strong>de</strong>r Ausdruck im zweiten Abschnitt<br />
berechnet und in die Zelle eingesetzt, sonst aber <strong>de</strong>r<br />
Ausdruck im dritten Abschnitt. (In <strong>de</strong>n strukturierten<br />
Programmiersprachen entspricht <strong>de</strong>r WENN-<br />
Funktion die Kontrollstruktur IF. THEN. ELSE.)<br />
Hier wird im zweiten Ausdruck <strong>de</strong>r Schattenpreis P<br />
um das rechnerische Produkt <strong>de</strong>s Korrekturt)eiwerts<br />
über <strong>de</strong>r Zelle mit <strong>de</strong>m (Quotienten (Belegung -<br />
Kapazität) / Kapazität korrigiert. Im ersten Ausdruck<br />
wird nach <strong>de</strong>r gleichen Formel dieser korrigierte<br />
Schattenpreis ebenfalls errechnet. Die Bedingung ist<br />
dann wahr, wenn er größer als Null bleibt. Dann<br />
wird <strong>de</strong>r so korrigierte Schattenpreis in die Zelle<br />
eingetragen, sonst aber wird <strong>de</strong>r Schattenpreis auf<br />
Null gesetzt. (Fall <strong>de</strong>r Unterbelegung.)<br />
Diese WENN-Funktion sichert also die Nicht-<br />
Negativität <strong>de</strong>s Schattenpreises.<br />
Lei<strong>de</strong>r kann man die Schattenpreise bei <strong>de</strong>r ersten<br />
Bearh)eitung nicht auf einen günstigen Startwert<br />
setzen, weil man dazu die Formel überschreiben<br />
müßte.<br />
Mit <strong>de</strong>r Speicherung <strong>de</strong>r ersten Ergebnisse bleiben<br />
dann aber die Schattenpreise erhalten, so daß<br />
Revisionsläufe von diesen Werten aus mit <strong>de</strong>r<br />
Iteration beginnen; die Rechenzeiten wer<strong>de</strong>n daher<br />
erheblich kleiner, wenn man nicht zu hohe Anfor<strong>de</strong>rungen<br />
an die Rechengenauigkeit <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
stellt.<br />
In ähnlicher Form arbeitet die WENN-Formel für die<br />
Bestimmung <strong>de</strong>r Mengen:<br />
In <strong>de</strong>r Zeile 17,19 usw. und <strong>de</strong>r Spalte 5 wer<strong>de</strong>n die<br />
Mengen nur dann berechnet und auf einen positiven<br />
Wert gesetzt, wenn die Opportkosten kleiner sind als<br />
<strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrages; sonst<br />
aber auf Null.<br />
Die Menge selbst ergibt sich aus <strong>de</strong>r Gleichung (3).<br />
Der Kem <strong>de</strong>s Programms beseht daher aus diesen<br />
logischen WENN-Funktionen. Neben <strong>de</strong>r dualen<br />
Bedingung, <strong>de</strong>r Gleichheit von Opportkosten und<br />
Grenz-DB für alle zugelassenen Produkte, sichern sie<br />
die Einhaltung <strong>de</strong>r Karush-Kuhn-Tucker-Bedingungen<br />
und damit die Optimalität.<br />
Die Korrekturbeiwerte sind nach <strong>de</strong>n Größenordnungen<br />
<strong>de</strong>r erwarteten Schattenpreise zu disponieren;<br />
eine hohe Maßzahl für diese erlaubt einen<br />
höheren Korrekturbeiwert und umgekehrt.<br />
Zur Berechnung schaltet man unter <strong>de</strong>m Kommando<br />
Zusätze von MULTIPLAN die Iteration ein und die<br />
Sofortrechnung ab.<br />
Im Feld En<strong>de</strong>kriterium setzt man die t)etreffen<strong>de</strong><br />
Zelle ein. Im Beispiel ist das Z13S5. Anstelle <strong>de</strong>s<br />
ZÄHLER kann man dort das Genauigkeitskriterium<br />
DELTAO kleiner etwa 0,01 eintragen. Mit <strong>de</strong>r Taste<br />
F4 startet man dann die Berechnung.<br />
Am Verlauf eines berechneten Schattenpreises sieht<br />
man sehr schnell, ob sein Korrekturbeiwert zu hoch<br />
ist: Springt dieser Wert heftig hin und her, dann muß<br />
man <strong>de</strong>n Korrekturbeiwert verkleinern; eine geringfügige,<br />
gedämpfte Schwingung nützt aber <strong>de</strong>r<br />
Rechenzeit.<br />
Die Tabellenprogramme arbeiten interpretativ und<br />
daher langsam. Berechnung im Arbeitsausschnitt auf<br />
<strong>de</strong>m Bildschirm wer<strong>de</strong>n außer<strong>de</strong>m ständig in ASCII-<br />
Co<strong>de</strong> zur Ausgabe am Schirm gewan<strong>de</strong>lt. Man kann<br />
diese Wandlung vermei<strong>de</strong>n, wenn man vor <strong>de</strong>r Taste<br />
F4 alle Rechenfel<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m Bildschirm rückt.<br />
Das BASIC-Programm<br />
In Tabellenprogrammen ist <strong>de</strong>r Ablauf von<br />
Berechnungsfolgen vom Programm geregelt. Der<br />
Benutzer kann <strong>de</strong>n Ablauf nur bedingt durch die<br />
Anordnung <strong>de</strong>r Rechenfel<strong>de</strong>r beeinflussen. Der<br />
Programmierer einer Programmiersprache hat<br />
dagegen <strong>de</strong>n Ablauf voll in <strong>de</strong>r Hand, und dieser ist<br />
im Text <strong>de</strong>s (Quellenprogramms zu verfolgen.<br />
Kompilierte Programme laufen erheblich schneller ab<br />
als die interpretieren<strong>de</strong>n Tabellenprogramme und es<br />
empfiehlt sich daher, für umfangreiche Aufgabenstellungen<br />
<strong>de</strong>n Algorithmus in einer kompilierbaren<br />
Sprache zu programmieren.<br />
Das QUICK-BASIC-Programm Abb. 3 kann unmittelbar<br />
mit <strong>de</strong>m QUICK-BASIC-lnterpreter QBASIC.EXE<br />
gestartet wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>r zum Lieferumfang <strong>de</strong>s MSDOS<br />
5 und 6 gehört.<br />
Das Programm stellt daher eine exakte Definition <strong>de</strong>s<br />
Algorithmus dar. Es kann in je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re Programmiersprache<br />
übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur Demonstration enthält es die Daten in DATA-<br />
Anweisungen für 12 Produkte in 6 Kapazitäten. Für<br />
die praktische Anwendung empfiehlt es sich, die<br />
Daten zeilenweise in einem Tabellenprogramm zu<br />
erfassen, zunächst die Kapazitätsdaten und danach<br />
zeilenweise die Produkte. Diese Tat)elle wird dann<br />
als ASCII-Datei mit <strong>de</strong>m Trennzeichen Komma<br />
ausgegeben und kann in bekannter Weise durch<br />
BASIC-Anweisungen eingelesen wer<strong>de</strong>n. Die<br />
Ergebnisse gibt man in einer gleichen, aber erweiterten<br />
ASCII-Datei aus, die unmittelbar wie<strong>de</strong>r in das<br />
Tah)ellenprogramm eingelesen wird, um die Erget)-<br />
nisse sichtbar zu machen und die Daten für die<br />
nächste Planungsrun<strong>de</strong> abzuän<strong>de</strong>rn.<br />
Das Programm stellt zunächst die unbeschränkte<br />
Lösung her und setzt die Mengen auf Werte, bei<br />
132
Controller magazin 3/94<br />
<strong>de</strong>nen alle Grenz-Deckungsbeiträge Null wer<strong>de</strong>n.<br />
Wür<strong>de</strong>n bei diesen Mengen überall Kapazitätsreserven<br />
unbelegt bleiben, so wäre das bereits die<br />
Lösung und alle Schattenpreise und mit ihnen die<br />
Opportkosten wären Null. (Es ist jedoch möglich, als<br />
Startwerte plausible Näherungswerte für die<br />
Schattenpreise einzugeben; für Revisionsläufe die<br />
letzten Lösungswerte.)<br />
Danach schränkt das Programm schrittweise die<br />
Mengen ein, um einen zulässigen Programmzustand<br />
in <strong>de</strong>n verfügbaren Kapazitäten herzustellen. <strong>Als</strong><br />
Instrument dazu erhöht es die Schattenpreise um<br />
Korrekturen solange, bis keine Überbelegung mehr<br />
vorliegt. Unterbelegungen sind zugelassen; <strong>de</strong>r<br />
Schattenpreis <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Kapazität wird dann<br />
Null.<br />
Die Korrekturbeiwerte REL(i) sind nach <strong>de</strong>n Maßzahlen<br />
<strong>de</strong>r erwarteten Schattenpreise zu wählen: Je<br />
höher diese Zahl, <strong>de</strong>sto höher darf <strong>de</strong>r Korrekturbeiwert<br />
sein. Die Schranke RUEBELMAX soll eine<br />
anfängliche Rücksetzung <strong>de</strong>r Mengen auf Null<br />
verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Die Korrekturen wer<strong>de</strong>n proportional zu <strong>de</strong>n<br />
Belegungsabweichungen gewählt, sie sind bei<br />
Überbelegung positiv, bei Unterbelegung negativ. Im<br />
Fall negativer Korrekturen wird jedoch geprüft, ob<br />
<strong>de</strong>r so korrigierte Schattenpreis bereits negativ<br />
wür<strong>de</strong>; er wird dann auf Null gesetzt und die<br />
Korrektur <strong>de</strong>mentsprechend gekürzt.<br />
Bei <strong>de</strong>r Bestimmung <strong>de</strong>r Mengen geht das Programm<br />
ähnlich vor: Es verhin<strong>de</strong>rt, daß einzelne Mengen<br />
unter <strong>de</strong>m Druck <strong>de</strong>r Opportkosten <strong>de</strong>s Produktes in<br />
<strong>de</strong>n negativen Bereich treten. Das wird geprüft und<br />
die Menge in diesem Fall auf Null gesetzt.<br />
Mit diesen bei<strong>de</strong>n Maßnahmen, negative Werte bei<br />
<strong>de</strong>n Schattenpreisen und bei <strong>de</strong>n Mengen zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />
wer<strong>de</strong>n die Bedingungen <strong>de</strong>r Optimalität<br />
erzwungen.<br />
Die inneren FOR-Schleifen <strong>de</strong>s Programms laufen<br />
nacheinan<strong>de</strong>r über die Kapazitäten und für je<strong>de</strong> über<br />
alle Produkte.<br />
Ist die letztberechnete Korrektur KORR nicht Null, so<br />
wer<strong>de</strong>n für je<strong>de</strong>s Produkt die Opportkosten korrigiert<br />
und die Menge neu berechnet.<br />
Danach wird für je<strong>de</strong>s Produkt <strong>de</strong>r Kapazitätsbedarf<br />
neu berechnet und zum Gesamtbedarf <strong>de</strong>r Kapazität<br />
kumuliert.<br />
Die Anzahl <strong>de</strong>r Iterationen wird durch zwei ineinan<strong>de</strong>r<br />
geschachtelte Schleifen gesteuert. Die Wie<strong>de</strong>rholung<br />
<strong>de</strong>r inneren FOR-Schleifen ist durch <strong>de</strong>n<br />
Parameter IRUNDEN begrenzt. Nach je<strong>de</strong>r Erschöpfung<br />
dieser Schleife wird geprüft, welche Fehler bei<br />
<strong>de</strong>r Belegung <strong>de</strong>r Kapazitäten auftreten. Der Gesamtfehler<br />
wird am Schluß <strong>de</strong>r äußeren Schleife, einem<br />
DO-LOOP (REPEAT UNTIL) am En<strong>de</strong>kriterium<br />
EKRIT getestet und <strong>de</strong>r Iterationsprozeß wird nach<br />
ausreichen<strong>de</strong>r Genauigkeit <strong>de</strong>r Belegung abgebrochen.<br />
Mit <strong>de</strong>r Erhöhung <strong>de</strong>s Parameters EKRIT kann<br />
man unter Verzicht auf Genauigkeit die Rechenzeit<br />
senken. (Wird das En<strong>de</strong>kriterium erst nach vielen<br />
Testen erfüllt, so empfiehlt sich die Erhöhung <strong>de</strong>s<br />
Parameters IRUNDEN.) Danach erfolgt die Ausgabe<br />
<strong>de</strong>r Ergebnisse.<br />
Abschätzung <strong>de</strong>r Grenz-Deckungsbeiträge als<br />
Daten<br />
Allgemein anwendbar ist folgen<strong>de</strong> Metho<strong>de</strong>: Man<br />
geht aus von <strong>de</strong>n im Betrieb vorhan<strong>de</strong>nen und im<br />
Umsatzergebnis verrechneten Herstellkosten. Wir<br />
unterstellen, diese wür<strong>de</strong>n auf die vertrieblichen<br />
Dispositionen bereits wie Lenkpreise wirken.<br />
Seien kh die herrschen<strong>de</strong>n verrechneten Herstellkosten<br />
eines Produktes, kv seine variablen Stückkosten<br />
und X die herrschen<strong>de</strong> Absatzmenge.<br />
Wir schätzen die Elastizität E (kleiner 0!) <strong>de</strong>r Absatzmenge<br />
in Bezug auf die HK, um die Wirkung einer<br />
Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Verrechnungspreises - eben <strong>de</strong>r HK<br />
auf die absatzwirtschaftlichen Maßnahmen abzuschätzen.<br />
Dann ist<br />
<strong>de</strong>r Höchstwert <strong>de</strong>s Grenz-Deckungsbeitrages<br />
gh = kh*(l-l/E)-kv;<br />
E ist kleiner Null !<br />
und<br />
q<br />
=-l/E*kh/x<br />
die Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Grenz-DB mit <strong>de</strong>r Absatzmenge.<br />
Literatur und Anmerkungen<br />
1) Zur Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opportkosten in <strong>de</strong>r Preisuntergrenze:<br />
Kilger, W., Einf. i. d. Kostenrechnung, 2.<br />
Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n 1980, S. 409 ff.<br />
Hummel, S. u. Männel, W., Kostenrechnung 2,<br />
Mo<strong>de</strong>me Systeme und Verfahren, 3. Aufl., Wiesba<strong>de</strong>n<br />
1983, S. 100<br />
2) Riebel, Paul; Paudtke, H. u. Zscherlich, W.,<br />
Verrechnungspreise für Zwischenprodukte, Opla<strong>de</strong>n<br />
1973, S. 5,26,36,40,233 ff.<br />
3) Hummel, S. und Männel, W., aaO., S. 57 - 60. Die<br />
Ableitung von Grenzkosten aus <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>rung<br />
von Kosten als Funktion <strong>de</strong>r Produktionsmengen ist<br />
sinnvoll nur möglich bei <strong>de</strong>n Verbrauchsfaktoren.<br />
Für die Potentialfaktoren (Gebrauchs- o<strong>de</strong>r Bestandsfaktoren)<br />
sind dagegen zunächst die Opportkosten<br />
<strong>de</strong>r Nutzungszeiten festzustellen. Diese bestimmen<br />
als Kosteninformationen sämtliche Kalküle und<br />
Entscheidungen über die Verwendung <strong>de</strong>r Nutzungen.<br />
Erst auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>r Erwartungen (!) für<br />
die Grenz-DB (Opportkosten) entschei<strong>de</strong>t dann "Der<br />
Unternehmer als Disponent seiner Kosten" (F.<br />
Henzel) weiter über die Vergrößerung o<strong>de</strong>r Vermin<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s <strong>de</strong>s Potentialfaktors (<strong>de</strong>r<br />
Kapazitäten) als Investitionen; diese Entscheidungen<br />
"in the long run" lassen sich aber nicht durch die<br />
Vorgabe von Soll-Kosten-Funktionen festlegen.<br />
Damit sind alle klassischen Techniken <strong>de</strong>r Kostenzerlegung,<br />
die in <strong>de</strong>r Plankostenrechnung angewen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, die statistische o<strong>de</strong>r synthetische<br />
133
Controller magazin 3/94<br />
Kostenplanung usw., nicht auf Kosten von Potentialfaktoren<br />
selbst anwendbar, son<strong>de</strong>m nur auf die<br />
Weiterverrechnung <strong>de</strong>r Kostenwerte ihrer Nutzungszeiten<br />
im Betrieb; damit entsteht allerdings eine sehr<br />
nützliche Kontrolltechnik "in the short run". Diese<br />
Kostenwerte sind aber Opportkosten! Böhm, H.-H. u.<br />
Wille, F., Deckungsl)eitragsrechnung, Grenzpreisrechnung<br />
und Optimierung, 6. Aufl. München 1977,<br />
S. 182 ff.<br />
Z. B. liegen z. Zt. die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r<br />
Arbeitszeiten in <strong>de</strong>n Betrieben <strong>de</strong>r Neulän<strong>de</strong>r<br />
weithin unter <strong>de</strong>n gezahlten Löhnen und Nebenkosten.<br />
Eugen Schmalenbach nannte solche Arbeitskosten<br />
"Überwertige Löhne". Es ist ein Fehler, in<br />
einem solchen Fall in <strong>de</strong>n Kalkulationen die Arbeitszeiten<br />
mit <strong>de</strong>n durchschnittlichen Löhnen usw. zu<br />
bewerten.<br />
4) Schneeweiß, Christoph, Einf. i. d. Produktionswirtschaft,<br />
4. Aufl., Berlin, Hei<strong>de</strong>lberg usw., Springer<br />
1992, S. 83 f., S. 90 f.; Böhm, H.-H., Dynamische<br />
Kostensenkung im Betrieb, München 1960, Kap. D,<br />
S. 63-131<br />
5) Gutenberg, Erich, Grundlagen d. BWL, 1. Band,<br />
Die Produktion, 18. Aufl., Berlin usw., Springer 1971,<br />
S. 349, 383 ff.<br />
Die Bedingungen für die Gültigkeit <strong>de</strong>r durchschnittlichen<br />
intervallfixen Kosten für die Opportkosten bei<br />
Böhm, H.-H. u. Wille, F., aaO., S. 153 ff.<br />
Der zu <strong>de</strong>n Nutzkosten komplementäre Begriff ist<br />
"Leerkosten". Sie waren ursprünglich durch Otto<br />
Bredt und Erich Gutenberg als <strong>de</strong>r nicht durch die<br />
Produktion genutzte Teil <strong>de</strong>r intervallfixen Kosten<br />
<strong>de</strong>finiert. Günther Zäpfel interpretiert die l^rkosten<br />
als <strong>de</strong>n durch Unterausnutzung <strong>de</strong>s Potentialfaktors<br />
(<strong>de</strong>r "Produktiveinheiten") verlorenen Deckungsl)eitrag,<br />
<strong>de</strong>r daher nur dann <strong>de</strong>finiert ist, wenn eine<br />
<strong>de</strong>rartige Nutzung auch möglich wäre: Zäpfel, G.,<br />
Produktionswirtschaft, Operatives Produktions-<br />
Management, Beriin usw. 1982, S. 188<br />
6) Hummel, S. u. Männel W., aaO. S. 90 ff<br />
Böhm, H.-H. u. Wille, F., aaO., S. 241 ff.<br />
7) Kilger, W. aaO. S. 403 ff., 411<br />
Hummel, S. u. Männel, W., aaO. S. 91<br />
Däumler, K.-D. u. Grabe, J., Kostenrechnung 2,<br />
Deckungsbeitragsrechnung, Herne/Berlin 1982, S. 57,<br />
S.96ff., S. 125<br />
Böhm, H.-H. u. Wille, F., aaO. S. 248 ff.<br />
8) Schönfeld, H.-M., Der Stand <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />
in <strong>de</strong>n USA, im: Handbuch <strong>de</strong>r Kostenrechnung,<br />
herausgg. v. Wolfgang Männel, Wiesba<strong>de</strong>n 1992, S.??<br />
9) Jacob, Herbert, lndustriet)etriebslehre, 4. Aufl.,<br />
Wiesba<strong>de</strong>n 1990, S. 535 ff.<br />
10) Z. B. das Modul QUAD im Optimierungspaket<br />
LINDO <strong>de</strong>r School of Business, Univ. o. Chicago, vgl.<br />
Schräge, Linus, LINDO, 4. Aufl., San Francisco: The<br />
Scientific Press 1991, mit Programmdisketten !<br />
11) Die Beträge <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungsraten <strong>de</strong>s Grenz-DB<br />
können fast beliebig klein sein; damit nähert sich das<br />
Mo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r LP. Allerdings muß man ebenfalls sehr<br />
kleine Korrekturfaktoren wählen und sich bis zum<br />
En<strong>de</strong>kriterium in Geduld fassen. Je<strong>de</strong>nfalls ist diese<br />
Annäherung an <strong>de</strong>n linearen Fall nur durch die<br />
Rechengenauigkeit <strong>de</strong>s Computers begrenzt. Diese<br />
Möglichkeit hat nur theoretische Be<strong>de</strong>utung; sie zeigt<br />
al>er, daß hohe Elastizitäten <strong>de</strong>r Absatzmengen in<br />
Bezug auf die Lenkpreise keine praktische Beschränkung<br />
<strong>de</strong>s Verfahrens darstellen.<br />
12) Die Metho<strong>de</strong> von Hildreth und d'Esopo ist selten<br />
beschrieben wor<strong>de</strong>n, sie scheint vergessen zu sein.<br />
Sie ist genau t)eschrieben bei: Künzi, H. P. u. Krelle,<br />
W. Nichtlineare Programmierung, Berlin usw.,<br />
Springer 1962, S. Vin,S. 73ff.<br />
13) Entwickelt man <strong>de</strong>n DB als quadratische Funktion<br />
mehrerer Absatzmengen, so wird die Größe gh<br />
zum Vektor <strong>de</strong>r Höchstwerte und <strong>de</strong>r Koeffizient q<br />
ist durch die Matrix <strong>de</strong>r quadratischen Form Q zu<br />
ersetzen. Vgl. Hillier-Liebermann, Operations<br />
Research, 4. Aufl., München 1988, S. 440 ff.<br />
Das hier vorgelegte Verfahren kann auf diesen Fall<br />
ausgeweitet wer<strong>de</strong>n. Die Neuberechnungen <strong>de</strong>r<br />
Mengen müssen aber vor <strong>de</strong>r Berechnung <strong>de</strong>r<br />
Kapazitätst)elegungen jeweils für Gruppen von<br />
Produkten gemeinsam vorgenommen wer<strong>de</strong>n, die im<br />
Absatz (komplementär o<strong>de</strong>r substitutional)<br />
verkoppelt sind. Das fällt <strong>de</strong>m Programmierer leicht;<br />
lei<strong>de</strong>r gilt das nicht für die Abschätzung <strong>de</strong>r absatzwirtschaftlichen<br />
Daten.<br />
14) Paul Riebel bezeichnet die aus <strong>de</strong>n Verbrauchsfakloren<br />
abgeleiteten variablen Kosten als "Leistungskosten".<br />
Riebel, P., Einzelkosten- und Deckungsbeitragsrechnung,<br />
2. Aufl., Opla<strong>de</strong>n 1976, S. 389.<br />
Vgl. Hummel, S. u. Männel, W., aaO., S. 51 ff.<br />
Zu diesen gehören auch die variablen Abschreibungen<br />
durch Gebrauchsverschleiß; verschleißen<strong>de</strong><br />
Anlagen sind also "Zwitterfaktoren". Leistungskosten<br />
und Leistungserfolg - die Opportkosten - fassen<br />
wir zum "Leistungsertrag" <strong>de</strong>r Leistungsmenge <strong>de</strong>r<br />
Teil-Kapazität zusammen.<br />
Vgl. Böhm, H.-H. u. Wille, F., aaO., S. 380 f.<br />
15) An <strong>de</strong>r Gleichung (3) für die Menge wird erkennbar,<br />
daß ein negativer Wert <strong>de</strong>r Opportkosten s zu<br />
einer größeren Menge führt. Die kalkulierten Stückkosten<br />
erscheinen niedriger, vielleicht erscheint es<br />
dann wirtschaftlich, <strong>de</strong>n Angebotspreis zu senken,<br />
sicherlich aber wird die Vertriebsleitung vermehrt<br />
absatz-steigern<strong>de</strong> Instrumente einsetzen wollen. Man<br />
könnte also durch einen negativen Ansatz ihres<br />
Schattenpreises die Beschäftigung in einer sonst<br />
unterbeschäftigten Kapazität erhöhen, und eine<br />
solche Betriebspolitik wird gelegentlich für Arbeitskapazitäten<br />
notwendig. Aber sie verletzt unser<br />
Standard-Ziel, die Maximierung <strong>de</strong>s Deckungsbeitrags.<br />
16) Zur exakten Formuliemng führt die Mathematik<br />
eine Überschußvariable v ein. Mit dieser gilt anstelle<br />
Gl.(2):<br />
gh = s - q * X - V, und in <strong>de</strong>n KKT-Bedingungen tritt<br />
die For<strong>de</strong>rung x * v = 0 hinzu. Für alle Variable gilt<br />
Nicht-Negativität. Entwe<strong>de</strong>r ist also v gleich Null<br />
o<strong>de</strong>r X o<strong>de</strong>r - im Grenzfall - bei<strong>de</strong>. Die LJberschußvariable<br />
kann als Dualvariable einer expliziten Nicht-<br />
Negativitätsbedingung -1 * x kleiner/gleich = 0<br />
interpretiert wer<strong>de</strong>n und das Verfahren von Hildreth<br />
und d'Esopo führt solche Restriktionsgleichungen<br />
zusätzlich zu <strong>de</strong>n Kapazitätsrestriktionen ein.<br />
17) Hillier-Liebermann, aaO., S. 440 ff.<br />
18) Diese Technik wird in <strong>de</strong>r numerischen Mathematik<br />
als Relaxation bezeichnet. Vgl. Stiefel, E. Einf.<br />
i. d. numerische Mathematik, Stuttgart, Teubner<br />
1961, S. 160.<br />
134
Controller magazin 3/94<br />
Es ist eine Ausweitung <strong>de</strong>r Iteration von Gauß-Sei<strong>de</strong>l.<br />
Das Verfahren wird auch zur Lösung von ganzzahligen<br />
Optimierungsaufgaben angewen<strong>de</strong>t und<br />
zwar durch iterative Verän<strong>de</strong>rung von<br />
Lagrange'schen Multiplikatoren, die wir hier<br />
Schattenpreise nennen. Man nennt es dort Lagrange-<br />
Relaxation. S. Neumann, K. u. Morlock, M.<br />
Operations Research, München - Wien, 1992, S. 520 f.<br />
19) In <strong>de</strong>r Systematik <strong>de</strong>r Optimierungen nennt man<br />
Verfahren, die zuerst die Effizienzbedingung einstellen<br />
und halten und danach erst schrittweise die<br />
Zulässigkeit herbeiführen, "duale Verfahren".<br />
20) Die Effizienz, oft sogar <strong>de</strong>r Erfolg eines<br />
Iterationsprozesses, hängt i. a. von <strong>de</strong>r Reihenfolge<br />
<strong>de</strong>r Berechnungen ab. Diese ist bei MULTIPLAN für<br />
unsere Mo<strong>de</strong>llstruktur offenbar günstig. In Excel 4<br />
muß man bei gleicher Anordnung erheblich kleinere<br />
Korrekturfaktoren wählen und erhält längere<br />
Rechenzeiton. Vielleicht hilft ein Austausch von<br />
Zeilen und Spalten. Dann hätte man aber für die<br />
Produkte nur 255 Spalten.<br />
Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />
31 33 39 F T<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 10 11 12 13<br />
1DenoeinerProduktionplanoptinienjnq bei nichtlinearenDeckungsbeiträgen.<br />
2DerGrenz-DBwird als lineareFunktion<strong>de</strong>r Hengenangenomnen. Der DB ist<br />
3 daher e ine quadratischeFuntion<strong>de</strong>rMengen.<br />
4Der Schatenpreis Hirddurch eineBedingungsfunktion bestinnt, Kelche<br />
5 die Kuhn-Tuckerbedingunq sicherstellt. Die Nicht-Negativitäten <strong>de</strong>rMengen<br />
6 Her<strong>de</strong>nebensodurhbedingteAnweisungen gesichert.<br />
7Deno<strong>de</strong>sLösungsproiessesdurchEingabeverschie<strong>de</strong>ner Kapazitäten.<br />
8<br />
9Kuaerischelösungdurch Iteration.<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16ProdukteUWCDBGDB-Än<strong>de</strong>ru<br />
17 Ä 10<br />
18<br />
19 B<br />
20<br />
21 C 18<br />
22<br />
23 D 15<br />
24<br />
25 E<br />
26<br />
27 F 11<br />
ZählerKorekturbeinert<br />
16 Schatenpreis<br />
En<strong>de</strong>kriterKapazität<br />
FALSCH Belegung<br />
Menge Opportkost<br />
3,228748<br />
3,542504<br />
2,9273571<br />
2,0726429<br />
3,2874807<br />
8,1375579<br />
3,37557%<br />
1,4976818<br />
3,2132921<br />
2,5734158<br />
8,8995363<br />
3,85<br />
0,8809893<br />
31<br />
3,85<br />
1,4837712<br />
33<br />
3,85<br />
0<br />
26<br />
31 33 25,421638<br />
Produktion Produktion<br />
Bedarf Bedarf<br />
2 6,4574% 1,2 3,8744976<br />
1,7619785 1,7805254<br />
0,51,4636785 1,1 3,2200928<br />
0,4404946 1,6321483<br />
2,5 3,2187018 4 13,149923<br />
2,2024732 5,9350847<br />
1,75,7384852 0 0<br />
1,4976818 0<br />
0,9 2,891%29 1,2 3,8559505<br />
0,7928903 1,7805254<br />
0,76,22%754 1 8,8995363<br />
Produktion<br />
Bedarf<br />
0,9 2,9058732<br />
0<br />
s 0<br />
0<br />
3 9,8624421<br />
0<br />
1,2 4,0506955<br />
0<br />
0,6 1,9279753<br />
0<br />
0,75 6,6746522<br />
28<br />
2 3 6<br />
2,1004637<br />
Abbildung 1<br />
8<br />
0,6166925<br />
9 10 11<br />
1,4837712<br />
12 13<br />
0<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13 •<br />
14<br />
"HP<br />
16 "mCDB"<br />
17 10<br />
18<br />
19 5<br />
GR<br />
"GDe-imenng"<br />
2<br />
5 6 7<br />
"Zähler" "Korrekturbeiiert" "eiwert"<br />
ZliflLEBO P "Schattenpreis" "eis"<br />
"En<strong>de</strong>kriUrim" K "Kapaiitit"<br />
2iUQI(J>10ll "Beleg»;"<br />
")tenge"<br />
"Opportkosten"<br />
.Wl«((HP-Z(.l)S(.l<br />
)|>0;(1IP-Z(.1)S(.1)<br />
)/GR;0)<br />
SU«ME(ZS(.1):2S(*7J<br />
)<br />
.ffiKK((HP-Z(.l)S(«l<br />
))>0;(HP-Z(.l)S(.l)<br />
)/CR;0)<br />
SU«(ZS(.2):ZS(.7)<br />
)<br />
Abbildung 2<br />
3,85<br />
WEII1I(P*Z(-1)S«((Z(»<br />
2)S(.1)-K)/K)>0;P*2<br />
(-l)SM(Z(*2)S(.l)-<br />
K)/K);0)<br />
31<br />
.SlMffi(Z(.4)S:Z(.15<br />
)S)<br />
"Produktionskoeffij<br />
ient"<br />
.Z(-1)S«P<br />
0,5<br />
.Z(-1)S«P<br />
"Bedarf"<br />
.ZS(-1)»N<br />
.ZS(-1)»II<br />
135
Controller magazin 3/94<br />
Abb.3<br />
REM Iterative Berechnung mehrfacher Schattenpretse durch Layrange-RHaxation.<br />
REM Probleindaten tut Demo. 12 Produkte. 6 Kapazilaeten.<br />
REM DATA Anweisungen: 1. Spalte Hoechstwerte <strong>de</strong>r Grenz<strong>de</strong>ckungsbeitraege,<br />
REM 2. Spelte Abnahme <strong>de</strong>r Grenz<strong>de</strong>ckungsbeitraege pro Mengeneinheit<br />
REM Weitere Spalten: Produktionskoeffizienten.<br />
REM<br />
REM Algorithmus und Programm von Dipl.-Ing. Hana-Haimann Boehm. Karlsruhe<br />
REM Lahrbeauftragter a.d. FH f>for2heim<br />
REM<br />
DATA 10,2,2,1 2,0.9.0.8.1.1,2 0<br />
DATA 5,1.0 5.1 1.0.1 24.0.86,1.12<br />
DATA 18.3,2.5,4,3.1 8,1.03.1 47<br />
DATA 15.4,1 7,0,1.2,0.55.1.23,1 08<br />
DATA 9,2.0.45,1 2.0.8,0 46.1 23.0.73<br />
DATA 11,1.0.7,1,0.75,0 47.1.34,1.6<br />
DATA 21, 2, 2.4, 3 6. 19, 4.2, 3.7, 1.8<br />
DATA 37, 4, 6.7. 3.9. 2 5. 3.9. .2. 3.8<br />
DATA 23,5.2 6,1 7,4 2.1.8,2.9.3.4<br />
DATA 18.1 1.2 3.1 7.3 5,2 8,0.8,1.7<br />
DATA 9.1.2 3.1.7.0 3,2 5,2.4,1.7<br />
DATA 12,2,2.4.1.7,0.85.2 4,6.5,1.7<br />
REM<br />
DEFINT IJ, M N<br />
M ' 6: N = 12<br />
DIM HWINI, DGINI, MGflNI, OKflNI, AIN. MI<br />
DIM B(MI. K(MI, RELIMI, PtlMI, KORRKMI<br />
REM Das Definitions/eichen # <strong>de</strong>finiert Vanable doppelter Gertauigkeit<br />
REM Relaxationskoeffizienten KorreKturtMiwene<br />
RELIII » 1.8: RELI2I = 1.8: REL(3I = 1.8<br />
REU4I = 1.8: RELISI = 1.8: RELI6I = 18<br />
EKRIT = .01: IRUNDEN = 25: RUEBSLMAX . 22.5<br />
REM Kapazitaeten<br />
Kill = 31: K(2) = 33: K(3I - 26<br />
K(4I = 22: K(SI » 41: K(6I . 30<br />
REM Eingabe aus Data Statement«<br />
FOR J = 1 TO N<br />
READ HWIJI<br />
READ DGIJI<br />
FOR I » 1 TO M<br />
READ AU, II<br />
NEXT I<br />
NEXT J<br />
REM BERECHNUNG<br />
CLS<br />
PRINT "Berechnung laeutt. Bitte warten r<br />
PflINT -Startzeit TIMES<br />
REM Herslelung <strong>de</strong>r unbeschraenkten Loesung als relaxiertes Problem<br />
REM Bei diesen Mengen sind die Grenz.DB auf tMI gafalan.<br />
FOR J = 1 TO N<br />
MGflJI = HWIJI / DGIJI<br />
NEXT J<br />
REM<br />
REM Schrittweise Einschraenkung in <strong>de</strong>n zulaessigen Beraicb unter Einhaltung<br />
REM «ina« aHiiiMUan Zustan<strong>de</strong><br />
NR - 0 ' Numrrwr <strong>de</strong>r Fehlenests<br />
DO<br />
• Bis zum LOOP UNTIL FEHLSUM < EKRIT<br />
FOR IRUNDE » 1 TO IRUNDEN<br />
FOR I - 1 TO M<br />
IF I = 1 THEN II ' M ELSE • > I 1<br />
REM Korrektur <strong>de</strong>r Opportkosten aus <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>r Ielztbeart>et1en Kapazitaet<br />
BEL = 0<br />
FOR J . 1 TO N<br />
IF KORRfdIl 0 THEN<br />
IF AU, III 0 THEN<br />
OK»(JI = OK»IJI t AU. III • KORRKU)<br />
SP» = HWUl OKfUl<br />
IF SP» > 0 THEN<br />
Ma»UI = SP» / DGUl<br />
ELSE<br />
MG»UI = 0<br />
REM Nicht Negativitael wird erzwungen<br />
END IF<br />
END IF<br />
END IF<br />
REM AkkumulaUon <strong>de</strong>r Belegung<br />
IF MG»U) > 0 AND AU, I) 0 THEN<br />
BEL ^ BEL . AU. II ' MG»UI<br />
END IF<br />
NEXT J<br />
REM Neue Korrektur und neuer Schattenpteis<br />
Bdl = BEL<br />
RUEBEL > (BEL KIIII / Kdl ' Relative Ueberbelegung<br />
IFRUEBEL > RUEBELMAX THEN RUEBEL ^ RUEBELMAX<br />
IF P»(l) = 0 AND RUEBEL < 0 THEN<br />
KORR»(ll " 0<br />
ELSE<br />
KORR»lll c RELIII • RUEBEL<br />
PN« = P»(ll . KORR»(ll<br />
REM Die Karush-KuhnTucker Bedingung: Kapazitaetsresarve mal Schattenprai«<br />
REM gleich Nul. wird schnttweise erzwungen.<br />
IF PN» < O THEN<br />
KORRKII P»(ll: P«(ll . 0<br />
ELSE<br />
Pflll = PN«<br />
ENDIF<br />
END IF<br />
NEXTI<br />
NEXT IRUNDE<br />
REM<br />
REM Test dar Genauigkeit<br />
REM Neuberechnung <strong>de</strong>r Mengen zur Vernwidung kunrtulierendar RundungsfeMer<br />
FOR J = 1 TO N<br />
OK«U) = 0<br />
FOR II = 1 TO M<br />
IF AU. «) 0 AND P««) 0 THEN<br />
OK»UI = OK»UI • AU. III • P»«)<br />
END IF<br />
NEXT II<br />
SP» = (HWIJI OK«UI) ' Maximale Stueckspanna<br />
IF SP« > 0 THEN<br />
MG«U) . SP« / DGU)<br />
ELSE MG»UI = 0<br />
ENDIF<br />
NEXT J<br />
REM Fehlertest durch Pruefung dar Kapazitaatenbelegung<br />
FEHLSUM = 0<br />
FOR I = 1 TO M<br />
BEL = 0<br />
FOR J = 1 TO N<br />
IF AU, II 0 AND MG«UI > 0 THEN<br />
BEL = Btl * AU, il • MG«UI<br />
ENDIF<br />
NEXT J<br />
UEBEL = BEL Kill<br />
IF P«(l) 0 THEN<br />
FEHLSUM = FEHLSUM * ABSfUEBELI<br />
ELSEIF UEBEL > 0 THEN<br />
FEHLSUM » FEHLSUM * UEBEL<br />
END IF<br />
NEXT I<br />
NR = NR » 1<br />
PRINT -Test Nr NR, -Fehlersummo •; FEHLSUM<br />
LOOP UNTIL FEHLSUM < EKRIT<br />
REM Ausgabe<br />
CLS<br />
PRINT "Ausgabe <strong>de</strong>r Kapazitaetsreserven und Scfiattenpreise''<br />
PfllNT<br />
FOR H = 1 TO M<br />
P = P«(lll<br />
PRINT -Kapazitaet 'Reserve Kill B(lll.<br />
PRINT -Schattenpreis"; P<br />
NEXT II<br />
PRINT : PRINT "Ausgabezeit "; TIME«. "Teste "; NR<br />
PRINT "Ausgabe <strong>de</strong>r Mengen und Opportkosten"<br />
FOR J = 1 TO N<br />
MI = MG«U1: O = OK«UI<br />
PRINT "Produkt "; J. "Menge "; MI, "Opportkosten "; O<br />
NEXT J:<br />
SYSTEM<br />
136
Controller magazin 3/94<br />
SAP - DIE ANBINDUNG<br />
DER KOSTENRECHNUNG<br />
AN DIE FINANZBUCHHALTUNG<br />
für SAP R/2 wie für SAP R/3<br />
von Eckhart Peters. Hamburg<br />
Eckhart Peters, Berater bei<br />
SAP, Geschäftsstelle<br />
Haniburg,<br />
Tel 040 • 22 70 70:<br />
Fax 040-2 27 07-101<br />
Der grundlegen<strong>de</strong> Schritt b>ei <strong>de</strong>r Einführung von<br />
SAP-Systemen ist <strong>de</strong>r Anschluß <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />
an die Finanzbuchhaltung.<br />
Diese Anbindung ist eine <strong>de</strong>r wichtigsten Fundamente<br />
für die verschie<strong>de</strong>nen Controlling-Module im SAP-<br />
System und läßt damit einen kleinen Einblick in die<br />
Arbeitsweise und die basieren<strong>de</strong>n Annahmen und<br />
Voraussetzungen zu.<br />
Da die SAP-Controlling-Module ein breites Spektrum<br />
atxlecken, und von ihrer Zusammenstellung her vollkommen<br />
unterschiedlich sein können (Controlling<br />
für Einzelfertiger, Serienfertiger, Dienstleister usw.),<br />
ist es erfor<strong>de</strong>rlich, von <strong>de</strong>n Modulen weitgehend zu<br />
abstrahieren und praktisch eine bestimmte Zusammenstellung<br />
einiger Module vorauszusetzen.<br />
So soll im folgen<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Serien- und Einzelfertiger<br />
in <strong>de</strong>r industriellen Produktion angesprochen sein.<br />
Aufbauend auf die Erläuterung <strong>de</strong>s tjetriebswirtschaftlichen<br />
Zusammenspiels zwischen Finanzbuchhaltung<br />
und Kostenrechnung soll anschließend die<br />
SAP-Anbindung zwischen diesen bei<strong>de</strong>n Bereichen<br />
dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Außer<strong>de</strong>m soll die Umschaltung <strong>de</strong>r Sachkonten auf<br />
Kostenarten als die eigentliche Schnittstelle dargestellt<br />
sowie die Einordnung dieser Schnittstelle<br />
innerhalb <strong>de</strong>r klassischen Abfolge Kostenarten -<br />
Kostenstellen - Kostenträger erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />
Der betriebswirtschaftliche Zusammenhang<br />
Aus Sicht <strong>de</strong>s Controllings sind wir daran interessiert,<br />
die finanzbuchhalterischen Abläufe in Form<br />
von Geschäftsvorfällen zu strukturieren und durch<br />
eine Verbindung zu <strong>de</strong>n Kontierungsorten im<br />
Controlling (Kostenstelle, innerbetrieblicher Auftrag<br />
usw.) in <strong>de</strong>r für uns erfor<strong>de</strong>rlichen Form zu kanalisieren.<br />
Somit soll die Finanzbuchhaltung gleichermaßen<br />
<strong>de</strong>n Motor darstellen, <strong>de</strong>r die im Controlling<br />
angelegten Strukturen mit Grunddaten versorgt.<br />
Dieser Grunddatenl)estand sollte dabei sowohl in <strong>de</strong>r<br />
Finanzbuchhaltung wie in <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />
einheitlich und nachvollziehbar auf die tatsächüchen<br />
Geschäftsvorfälle sein.<br />
Während in <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung die Daten auf<br />
Kontenet)ene aggregiert wer<strong>de</strong>n, sind die Daten in<br />
<strong>de</strong>r Kostenrechnung <strong>de</strong>taillierter darstellbar. Dies ist<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, um b>estimmte Fragestellungen im<br />
Controlling zu beantworten.<br />
Folgen<strong>de</strong>s Beispiel soll dies ver<strong>de</strong>utlichen:<br />
In <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung wer<strong>de</strong>n Sachaufwendungen<br />
gebucht.<br />
Von <strong>de</strong>r Kostenrechnung wur<strong>de</strong>n klare Kontierungsregeln<br />
hinterlegt, das heißt, wann beispielsweise bei<br />
<strong>de</strong>r Kontierung ein innerbetrieblicher Auftrag o<strong>de</strong>r<br />
eine Kostenstelle angesprochen wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Ergebnis: Neben <strong>de</strong>n Sachkontenverkehrszahlen, die<br />
die aggregierten Buchungsh>eträge enthalten, läßt sich<br />
im Controlling differenzierend sagen, in welchen<br />
Bereichen die Aufwendungen stattgefun<strong>de</strong>n haben<br />
(Kostenstellen, innerbetriebliche Aufträge).<br />
Durch diese einfache Grundkonstruktion ist gewährleistet,<br />
daß eine klare und ein<strong>de</strong>utige Sprache in <strong>de</strong>r<br />
Finanzbuchhaltung wie auch in <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />
gesprochen wird und es für die Grunddaten ein<br />
einheitliches Fundament gibt.<br />
137
Controller magazin 3/94<br />
Die Rolle <strong>de</strong>s Fundaments für eine einheitlich nachvollziehbare<br />
Datenbasis be<strong>de</strong>utet in diesem Zusammenhang<br />
nicht, daß eine t)estehen<strong>de</strong> Finanzbuchhaltung<br />
bei Implementation <strong>de</strong>r Kostenrechnungsmodule<br />
automatisch als Sockel im wesentlichen das<br />
Design <strong>de</strong>r Kostenrechnung bestimmt.<br />
Im Gegenteil, vielmehr sollten bei Installation <strong>de</strong>r<br />
Kostenrechnungsmodule das Controlling und die<br />
Finanzbuchhaltung gemeinsam <strong>de</strong>n Kontenplan<br />
überarbeiten, ergänzen sowie die Strukturierung <strong>de</strong>r<br />
zukünftigen Geschäftsvorfälle und die mögliche<br />
Weiterverarbeitung <strong>de</strong>r Daten in die IJberlegungen<br />
miteinbeziehen.<br />
Wichtig ist letztlich, daß die Finanzbuchhaltung<br />
ihrerseits ohne ersichtlichen Mehraufwand weiterhin<br />
für die für ihren Teil elementaren Arbeitsgebiete, wie<br />
die Erstellung <strong>de</strong>r Bilanz, <strong>de</strong>r GuV, <strong>de</strong>n Ablauf von<br />
Zahlungsläufen usw. sorgt, während das Controlling<br />
von <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung automatisch mit Grunddaten<br />
versorgt wird.<br />
Diese Grunddaten wer<strong>de</strong>n vom Controlling aufgenommen<br />
und im Datenfluß Kostenarten - Kostenstellen<br />
- Kostenträger weiterverarbeitet.<br />
über Zahlungsmodalitäten gegenüber <strong>de</strong>m Lieferanten<br />
befän<strong>de</strong>n sich hingegen auf <strong>de</strong>r Ebene<br />
"Buchungskreis".<br />
Für das Design <strong>de</strong>s Controlling hat eine solche<br />
Konstruktion natürlich erhebliche Auswirkungen.<br />
Hat das Unternehmen nur einen Buchungskreis, so<br />
wer<strong>de</strong>n die Controlling-Module auch in diesem<br />
Buchungskreis integriert. Sind es aber mehrere<br />
Buchungskreise, über die ein zentrales Controlling<br />
installiert wer<strong>de</strong>n soll, so haben wir es mit einer<br />
Kostenrechnung zu tun, die buchungskreisüt)ergreifend<br />
ist.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Ausführungen sollen sich auf ein<br />
Untemehmen beziehen, das einfachheitshalber nur<br />
einen Buchungskreis hat, in <strong>de</strong>m sich die Finanzbuchhaltung<br />
sowie die Kostenrechnung befin<strong>de</strong>t.<br />
Mandant und Buchungskreis<br />
Vor<strong>de</strong>finition: Liegen die Finanzbuchhaltung und<br />
die Kostenrechnung in einem o<strong>de</strong>r mehreren SAP-<br />
Buchungskreisen?<br />
Bei <strong>de</strong>r Anbindung <strong>de</strong>r Kostenrechnung an die<br />
Buchhaltung ist es erfor<strong>de</strong>rlich, zum Umfeld innerhalb<br />
<strong>de</strong>s SAP-Systems eine wichtige Voraussetzung<br />
zu klären.<br />
Es ist dies die Frage, wie sich das Untemehmen von<br />
<strong>de</strong>r Firmenstruktur her im SAP-System abbil<strong>de</strong>t.<br />
Besteht das Unternehmen aus nur einer<br />
bilanzieren<strong>de</strong>n Einheit o<strong>de</strong>r ist es in weitere Gesellschaften<br />
aufgeteilt, die eine eigene Bilanz und GuV<br />
erfor<strong>de</strong>rlich machen?<br />
Während im ersten Fall ein Buchungskreis im SAP-<br />
Sinn als organisatorische Einheit ausreicht, erfor<strong>de</strong>rn<br />
hinzukommen<strong>de</strong> Unternehmen die Einrichtung<br />
weiterer Buchungskreise. Bil<strong>de</strong>t die Unternehmung<br />
auf diese Art mehrere SAP-Buchungskreise ab, so ist<br />
als nächstes die Frage zu stellen, ob dann ein einheitlicher<br />
Kontenplan für die verschie<strong>de</strong>nen Gesellschaften<br />
innerhalb <strong>de</strong>r Unternehmung besteht.<br />
Ist dies <strong>de</strong>r Fall, so können die Konten einmal zentral<br />
auf oberster Ebene - das ist im SAP-System <strong>de</strong>r<br />
Mandant - eingerichtet wer<strong>de</strong>n, während dann die<br />
individuellen Ausprägungen, also tjeispielsweise <strong>de</strong>r<br />
Ergebnisschlüssel, das MWSt-Kennzeichen usw. in<br />
<strong>de</strong>r darunter liegen<strong>de</strong>n Ebene - diese ist <strong>de</strong>r<br />
Buchungskreis - formuliert wer<strong>de</strong>n.<br />
Die gleiche Logik trifft auch für Kreditoren und<br />
Debitorenstämme zu, die auf Mandantenebene<br />
angelegt wer<strong>de</strong>n, innerhalb <strong>de</strong>r Buchungskreise<br />
jedoch individuell spezifiziert wer<strong>de</strong>n können. So<br />
wäre hier beispielsweise die Adresse <strong>de</strong>s Lieferanten<br />
auf <strong>de</strong>r Ebene "Mandant" angelegt, Informationen<br />
BMCkungtkrtU BucHunfftkrtU BuchuHgskrtis<br />
Das Fibu-Sachkonto wird zur Kostenart<br />
Die Anbindung <strong>de</strong>r Sachbuchhaltungskonten an die<br />
Kostenrechnung ist einer <strong>de</strong>r elementarsten und<br />
wichtigsten Schritte bei <strong>de</strong>r Installation <strong>de</strong>r Kostenrechnung.<br />
Er ist <strong>de</strong>shalb so wichtig, weil hiermit <strong>de</strong>r<br />
Gmndstein für ein in sich geschlossenes und einheitlich<br />
nachvollziehbares System gelegt wird. Die<br />
Ergebnisse <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung sollen sich<br />
nämlich später mit <strong>de</strong>n Ergebnissen <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />
abgleichen lassen.<br />
Oberste Priorität sollen dabei hat)en: einheitliche und<br />
nachvollziehbare Berichte sowie die Möglichkeit, im<br />
gleichen System sowohl die Buchhaltung durchzuführen<br />
als auch seitens <strong>de</strong>s Controllings online auf<br />
die Querverbindungen zur Buchhaltung aufsetzen zu<br />
können.<br />
Um welche Sachkonten han<strong>de</strong>lt es sich nun, die<br />
gleichzeitig als Kostenarten für eine Kostenrechnung<br />
im SAP-System genutzt wer<strong>de</strong>n sollen ?<br />
Es sind dies im wesentlichen die GuV-Aufwands-<br />
Konten.<br />
Hiermit sind beispielsweise sowohl die Personalaufwendungskonten,<br />
in <strong>de</strong>nen monatlich die Gehälter<br />
sowie die Personalnebenkosten gebucht wer<strong>de</strong>n, als<br />
auch die Büroaufwandsmaterialien cxler die<br />
kalkulatorisch/büanzielle Afa angesprochen. All<br />
OJ<br />
138
Controller magazin 3/94<br />
diese Konten fangen Bewegungen in Foim von<br />
Ceschäftsvorfällen ab, die in Controlling-relevante<br />
Strukturen einzuordnen sind.<br />
So sollen beispielsweise die Personalkosten dort<br />
gebucht wer<strong>de</strong>n, wo diese entstehen, also in diesem<br />
Fall in <strong>de</strong>r Kostenstelle, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
zuzuordnen ist, <strong>de</strong>ssen Gehalt gebucht wird.<br />
Ebenso verhält es sich mit <strong>de</strong>r Afa. Die kalkulatorische<br />
o<strong>de</strong>r bilanzielle Buchung <strong>de</strong>r Afa für die teuren<br />
Maschinen erfolgt auf <strong>de</strong>n Fertigungskostenstellen.<br />
Um <strong>de</strong>rartige Buchungen sowohl in <strong>de</strong>r Buchhaltung<br />
als auch in <strong>de</strong>r Kostenrechnung wie<strong>de</strong>rzufin<strong>de</strong>n,<br />
muß dafür gesorgt wer<strong>de</strong>n, daß eben diese Geschäftsvorfälle<br />
komplett in die Kostenrechnung<br />
übernommen wer<strong>de</strong>n. Wir erreichen dies, in<strong>de</strong>m<br />
konsequent bei je<strong>de</strong>r Buchung eine Kostenstelle<br />
mitgegeben wird. Technisch bewerkstelligt wird dies<br />
durch die Kennzeichnung <strong>de</strong>s Sachkontos als<br />
kostenrechnungsrelevant.<br />
Eine weitere Feinsteuerung erlaubt uns, festzulegen,<br />
wie <strong>de</strong>nn zukünftig gebucht wer<strong>de</strong>n muß. So können<br />
wir festlegen, daß bei je<strong>de</strong>r Buchung eine Kostenstelle<br />
mitgegeben wer<strong>de</strong>n kann. Wir können aber<br />
auch für das entsprechen<strong>de</strong> Sachkonto eine<br />
Kontierung auf Kostenstelle als zwingend vorgeben.<br />
Konkret be<strong>de</strong>utet letzteres, daß <strong>de</strong>r Buchhalter in<br />
je<strong>de</strong>m Fall bei einer Aufwandsbuchung auf ein <strong>de</strong>rart<br />
gesteuertes Konto eine Kostenstelle mitgeben muß.<br />
Tut er das nicht, kommt <strong>de</strong>r Buchen<strong>de</strong> über das<br />
Bildschirmbild, das die Aufwandsbuchung aufnimmt,<br />
nicht hinaus.<br />
An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, daß es neben<br />
<strong>de</strong>r Kontierungsmöglichkeit Kostenstelle im SAP-<br />
System auch noch weitere Kontierungsmöglichkeiten<br />
wie beispielsweise innerbetriebliche Aufträge o<strong>de</strong>r<br />
Projekte gibt.<br />
Somit läßt sich in Zusammenarbeit mit <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung<br />
und <strong>de</strong>m Controlling <strong>de</strong>r gesamte<br />
Kontenplan <strong>de</strong>r GuV überarbeiten und die erwünschten<br />
Feinsteuerungsmaßnahmen festlegen.<br />
Es wer<strong>de</strong>n hierbei auch Entscheidungen fallen<br />
müssen wie die Auswahl zwischen kalkulatorischer<br />
o<strong>de</strong>r bilanzieller Afa-Übemahme in die Stellenrechnung<br />
ebenso wie die Frage, mit welcher Art <strong>de</strong>s<br />
Zuschlagverfahrens bei <strong>de</strong>n Abgrenzungsrechnungen<br />
<strong>de</strong>r Personalnebenkosten wie Weihnachts-/<br />
Urlaubsgel<strong>de</strong>r usw. gearbeitet wird.<br />
So können hier beispielsweise die ansonsten<br />
vielleicht ausschließlich in <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung<br />
durch Dauerbuchungen vorgenommenen<br />
Abgrenzungsbuchungen seitens <strong>de</strong>s Controllings<br />
unterstützt und damit einfacher handhabbar sowie<br />
übersichtlicher gemacht wer<strong>de</strong>n. Technisch wird im<br />
SAP-System die Voraussetzung für die kostenrechnungsrelevante<br />
Schaltung <strong>de</strong>r Sachkonten im<br />
Sachkontenstamm hinterlegt.<br />
Neben <strong>de</strong>r erwähnten Feinsteuerungsmöglichkeit,<br />
welche Kontierungselemente <strong>de</strong>r Buchhalter vorzunehmen<br />
hat, hinterlegen wir hier auch, ob es sich um<br />
ein echtes Primärkostenkonto, ein Erlöskonto, ein<br />
Abgrenzungskonto, eine Umlagenkostenart usw.<br />
han<strong>de</strong>lt. Schließlich bezeichnen wir dieses Konto so,<br />
wie es im Betriebsabrechnungsbogen, im Kostenstellen-,<br />
Auftrags- o<strong>de</strong>r Projektbericht heißen soll.<br />
Durch flexible Zuordnungsmöglichkeiten lassen sich<br />
später im Berichtswesen mehrere Konten in eine<br />
BAB-Zeile einsteuern. Nach Aufbruch <strong>de</strong>r BAB-Zeile<br />
im Bericht ist dann <strong>de</strong>r Monatsbetrag <strong>de</strong>r auf dieses<br />
Konto gebuchten Einzelbeträge unter <strong>de</strong>r Bezeichnung<br />
aus <strong>de</strong>m Sachkontenstamm wie<strong>de</strong>rzufin<strong>de</strong>n.<br />
Die auf diese Weise klassifizierten BAB-Einzelzeilen<br />
lassen sich dann wie<strong>de</strong>rum gruppieren.<br />
So lassen sich beispielsweise die Aufwendungen aus<br />
Weihnachtsgel<strong>de</strong>rn, aus Urlaubsgel<strong>de</strong>rn und sonstigen<br />
Personalaufwendungen in <strong>de</strong>r Summenzeile<br />
Personalnebenkosten, und diese wie<strong>de</strong>rum mit <strong>de</strong>n<br />
Gehalts- und Lohnaufwendungen zusammen in <strong>de</strong>r<br />
Summenzeile Personalkosten darstellen.<br />
Auf diese Weise entsteht eine Art Kostenartenhierarchie,<br />
<strong>de</strong>ren Summierungsstufe beliebig anwählbar<br />
ist. Außer<strong>de</strong>m läßt sich im Sachkontenstamm<br />
eine Vorschlagskostenstelle einrichten. Dies<br />
macht vor allem Sinn, wenn es sich in <strong>de</strong>r GuV um<br />
diejenigen Konten han<strong>de</strong>lt, die aus <strong>de</strong>m neutralen<br />
Bereich stammen. Diese Konten sollten <strong>de</strong>r<br />
Vollständigkeit halber auch physisch in <strong>de</strong>r Kostenstellenrechnung<br />
verankert wer<strong>de</strong>n.<br />
Da hier jedoch nicht die klassischen Kostenstellen gebucht<br />
wer<strong>de</strong>n, ließe sich hierbei beispielsweise eine<br />
Kostenstelle einrichten, die <strong>de</strong>n Namen "NON-<br />
TRADE" trägt. In <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Sachkonten wird<br />
dann diese Kostenstelle entsprechend als Vorschlag<br />
hinterlegt.<br />
Diese Regelung führt dazu, daß wir fast die gesamte<br />
GuV in <strong>de</strong>r Stellenrechnung wi<strong>de</strong>rspiegeln können.<br />
Übrig bleiben die Erlöse, Erlösschmälerungen, die<br />
wir nicht aus <strong>de</strong>r GuV übernehmen.<br />
Für diese gibt es im SAP-System eigene Module, die<br />
diese Vorgänge in wesentlich differenzierterer und in<br />
Hinsicht auf eine Management-Erfolgsrechnung<br />
ausgerichtete Form darstellen können. Diese basieren<br />
auf <strong>de</strong>m Fakturierungsmodul, in <strong>de</strong>m die Erlöse<br />
und Erlösschmälerungen je Kun<strong>de</strong>nauftrag pro<br />
Artikel genau festgehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur eigentlichen Ergebnisrechnung wird das<br />
Ergebnisrechnungsmodul eingesetzt, das die<br />
Fakturadaten positionsweise und damit Artikel-/<br />
Kun<strong>de</strong>n-genau übernimmt. Hierbei wer<strong>de</strong>n die<br />
dazugehörigen Standardkalkulationswerte aus <strong>de</strong>r<br />
Kalkulation gezogen. Damit wird eine Ergebnisrechnung<br />
nach Umsatzkostenverfahren mit<br />
Standardkosten ermöglicht.<br />
Im Interesse eines klaren Designs sowohl vom<br />
betriebswirtschaftlichen Vorgang selbst als auch von<br />
<strong>de</strong>r aus Sicht <strong>de</strong>r Controlling-relevanten Steuerung<br />
sind Erlöse im Ergebnis durch die genannten Module<br />
abzu<strong>de</strong>cken.<br />
139
Controller magazin 3/94<br />
Kostenart anzeigen: Grundbild<br />
Kostenarl Bearbeiten Springen Zusätze Umfeld System MItfe<br />
AirfrlB... I : Vorsch.kontlenjng...<br />
j Kennzeichen... | ! Hhstorte...<br />
Kostenart<br />
Kostenrechnungskrs<br />
Gültig ab<br />
HZI000<br />
0801 JHarpingerOG<br />
ei. 61.1992 Iiis 31.12.3339<br />
Bezeichnungen<br />
Bezeichnung<br />
Besctireibung<br />
Hiifs-Lo»hn«<br />
Hilfs-Lo*hno<br />
Stcucrungskcnozelchcn —<br />
Steucrreievant<br />
[x Zahlungswirksam<br />
Grunddartcn<br />
M<br />
Kostenart«^^<br />
Koslenartl^^H<br />
[l~<br />
iPrim&rkoetenart<br />
OVR.KIUM 13:47<br />
Das bereits in <strong>de</strong>r Fibu bestehen<strong>de</strong> Sachkonto wird als Primärkostenart für das Controlling erklärt.<br />
Die Kontierungsobjekte: die Kostenstelle, <strong>de</strong>r<br />
Auftrag und das Projekt<br />
Sind die Sachkonten als Kostenarten <strong>de</strong>finiert, so ist<br />
als nächstes das Kostensteilen-Diagramm anzulegen.<br />
Die Kostenstellen sind nach gegebenen Kriterien zu<br />
Bereichen zu verdichten, bis schliei31ich ein Organigramm<br />
entsteht, das als obersten Knoten <strong>de</strong>n Namen<br />
<strong>de</strong>s Untemehmens trägt.<br />
Natürlich sind die Kriterien, die zur Verdichtung<br />
führen, nicht immer ein<strong>de</strong>utig. So gibt es beispielsweise<br />
die Verdichtung <strong>de</strong>r Kostenstellen nach <strong>de</strong>m<br />
Gesichtspunkt <strong>de</strong>r Funktionalität ebenso wie die<br />
Zusammenfassung nach Verantwortungsbereichen<br />
usw. In <strong>de</strong>r Kostenstellenrechnung wer<strong>de</strong>n diese<br />
unterschiedlichen Sichtweisen durch altemative<br />
Hierarchien abge<strong>de</strong>ckt.<br />
Wichtig ist hierbei, daß die unterschiedlichsten<br />
Verdichtungsmöglichkeiten nach <strong>de</strong>n<br />
vorstrukturierten Kriterien doch am En<strong>de</strong> dasselt)e<br />
Gesamtergebnis ausweisen und als Voraussetzung<br />
hierfür neben einer klaren und konsistenten<br />
Hierarchie einen einheitlichen Datenpool haben, auf<br />
<strong>de</strong>n zurückgegriffen wird.<br />
Neben <strong>de</strong>n Kostenstellen als Hauptkontierungselementen<br />
lassen sich im SAP-System auch innerbetriebliche<br />
Aufträge und Projekte hinterlegen.<br />
Diese sind ebenso wie die Kostenstellen Kostensammler,<br />
jedoch vom Charakter her von <strong>de</strong>n Kostenstellen<br />
grundverschie<strong>de</strong>n. Während nämlich die<br />
Kostenstelle ten<strong>de</strong>nziell einen mehr statischen<br />
Charakter hat und auf mittelfristige Sicht hin nicht<br />
geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n sollte, sind <strong>de</strong>r innerbetriebliche<br />
Auftrag und die SAP-Projekte dynamisch angelegt<br />
und von <strong>de</strong>r Zeitdauer her vollkonunen flexibel.<br />
Durch sie haben wir die Möglichkeit, innerl)etriet>liche<br />
Vorgänge festzuhalten und als Bin<strong>de</strong>glied in <strong>de</strong>r<br />
Stellenrechnung die erfor<strong>de</strong>rliche Dynamik zu<br />
erreichen.<br />
Ein innerbetrieblicher Auftrag kann zum Beispiel ein<br />
intemes EDV-Projekt sein. Hier sollen alle Kosten<br />
einfließen, die <strong>de</strong>m Projekt direkt zurechenbar sind.<br />
Das sind Leistungen an<strong>de</strong>rer Kostenstellen, die in<br />
Form von bewerteten Leistungsarten auf <strong>de</strong>n Auftrag<br />
geleistet wer<strong>de</strong>n und betragsmäßig zu einer Entlastung<br />
<strong>de</strong>r leisten<strong>de</strong>n Kostenstelle sowie einer entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Belastung <strong>de</strong>s empfangen<strong>de</strong>n Auftrags<br />
(EDV-Projekt) führen.<br />
Aber auch direkte Buchungen aus <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung<br />
können <strong>de</strong>n Auftrag belasten. Wird zum<br />
Beispiel im Rahmen <strong>de</strong>s EDV-Projekts eine Reise<br />
einiger Team-Mitglie<strong>de</strong>r unternommen, so fin<strong>de</strong>n die<br />
hier anfallen<strong>de</strong>n Kosten auf <strong>de</strong>m Sachkonto Reisekosten<br />
ihren Nie<strong>de</strong>rschlag. Die Buchhaltung wird also<br />
bei <strong>de</strong>r Aufwandsbuchung statt einer Kostenstelle<br />
diesen Auftrag als Kontiemng mitgeben. In diesem<br />
Auftrag wie<strong>de</strong>rum kann die Kostenstelle, <strong>de</strong>r letztlich<br />
die Kosten für das EDV-Projekt zugeordnet<br />
wer<strong>de</strong>n soll, als Kontierung hinterlegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Nach Abrechnung <strong>de</strong>s Auftrags an die Zielkostenstelle<br />
läßt sich nun sehr differenziert ermitteln,<br />
welche Kosten insgesamt <strong>de</strong>r Zielkostenstelle für das<br />
EDV-Projekt entstan<strong>de</strong>n sind, atjer auch die Kosten<br />
im Detail lassen sich über <strong>de</strong>n Auftrag aufreißen.<br />
Wann eine Kostenstelle o<strong>de</strong>r ein innert)etrieblicher<br />
Auftrag eingerichtet wer<strong>de</strong>n sollte, hängt also von<br />
<strong>de</strong>r Dynamik ab, die man von <strong>de</strong>m Kostensammler<br />
erwartet. Ein EDV-Projekt beispielsweise kann 3<br />
Monate, aber auch 2 Jahre dauern. Hierfür eine<br />
140
Controller magazin 3/94<br />
Bericht<br />
Stellenbericht Ist/Plan: Ergebnis<br />
Bearbeiten Ijavigieren Springen Einstellungen System Hilfe<br />
8
Controller magazin 3/94<br />
Beleg Bearbeiten Springen Einstellung Umfeld System Hilfe 1<br />
m 1 [*! i^i Mi!Mi m n<br />
Auswählen | Belegkopf 1 Nactiste S.<br />
Belegnuinniefti<br />
Belegdatum |<br />
Referenz I<br />
Währung :|<br />
118800110t<br />
he.18.1993<br />
DE«!<br />
Suchungskreis<br />
Ubergreifd. Nr<br />
SoiyHaben<br />
0801 Geschäftsjafir ffäiä<br />
ttl.888,80<br />
jPos B? Gab» Kontonr B«z»achnun9| -Steuar- Befragin pE^<br />
m<br />
081 HQ 8888 0000438800 Gehaelter 56.588.86<br />
082 He 0888 0Ö8O
Controller magazin 3/94<br />
Der BAB im SAP-System und die Endkostenstellen<br />
Zu sehen sind die Buchungen aus <strong>de</strong>r Buchhaltung<br />
also letzten En<strong>de</strong>s auf <strong>de</strong>n Kontierungsobjekten wie<br />
Kostenstellen, Aufträge und Projekte.<br />
Hier fin<strong>de</strong>n nun die innerbetrieblichen Leistungsverrechnungen<br />
statt. Diese können sein:<br />
- echte Leistungsverrechnung, das heißt, die<br />
leisten<strong>de</strong> Kostenstelle gibt über eine Leistungsart, die<br />
ihre Kosten je Zeiteinheit enthält, ihre Leistung<br />
weiter auf die Empfängerkostenstelle o<strong>de</strong>r Aufträge.<br />
Dabei entlastet sie sich um <strong>de</strong>n mit Planpreis o<strong>de</strong>r<br />
sogar durch Istkostennachverrechnung mit Istpreis<br />
bewerteten Betrag und belastet <strong>de</strong>n Empfänger.<br />
- Verteilung, das heißt, die sen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kostenstelle<br />
verteilt eine Kostenart wie beispielsweise Telefonkosten<br />
anhand eines vorgegebenen Schlüssels auf die<br />
Empfänger, die ihrerseits hierfür eine Bezugsgröße,<br />
wie in diesem Fall beispielsweise Telefoneinheiten<br />
enthalten. Bei <strong>de</strong>r Verteilung bleibt die primäre<br />
Kostenart erhalten.<br />
- Umlage, das heißt, die sen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Kosten wie<br />
beispielsweise die Kantine gibt ihre Kosten über eine<br />
eigene Umlagekostenart auf die Empfänger weiter. In<br />
diesem Fall interessieren beim Empfänger nicht mehr<br />
die einzelnen Kostenarten <strong>de</strong>s Sen<strong>de</strong>rs, son<strong>de</strong>rn die<br />
Gesamtsumme in einer Kostenart.<br />
- Wert<strong>de</strong>ckung, das heißt, eine Art Umlage, aber<br />
diese erfolgt bei Einsatz <strong>de</strong>r SAP-Grenzkostenrechnung<br />
in Abhängigkeit zur echten Beschäftigung<br />
<strong>de</strong>r empfangen<strong>de</strong>n Kostenstellen.<br />
In <strong>de</strong>r SAP-Kostenstellenrechnung wird die Übersicht<br />
<strong>de</strong>r Be- und Entlastungen als BAB bezeichnet.<br />
Der klassische BAB, ein breiter Bogen mit allen<br />
beteiligten Kostenstellen, <strong>de</strong>ren Kosten nach Umlageverfahren<br />
auf die Endkostenstellen zentriert wer<strong>de</strong>n,<br />
läßt sich natürlich mangels fehlen<strong>de</strong>r Übersichtlichkeit<br />
nicht darstellen. Vielmehr sollte je<strong>de</strong> Kostenstelle<br />
online von ihren Belastungen sowie ihren Entlastungen<br />
anzeigbar sein.<br />
Das Ergebnis in Form <strong>de</strong>r Endkostenstellen zeigt<br />
schließlich das Ergebnis <strong>de</strong>s BAB, also das Ergebnis<br />
aller Be- und Entlastungen <strong>de</strong>r Hilfskostenstellen auf<br />
die Endkostenstellen.<br />
Endkostenstellen heißen diese Kostenstellen, weil<br />
hier eine Zentrierung <strong>de</strong>r Kosten sowohl im Plan als<br />
auch im Ist vorliegt und weil hier <strong>de</strong>r Ort <strong>de</strong>r<br />
Weitergah>e <strong>de</strong>r Kosten auf die Produkte vorliegt.<br />
Hier fließt das Produkt durch und soll mit <strong>de</strong>n Herstellkosten<br />
<strong>de</strong>s Unternehmens verursachungsgerecht<br />
weiterbelastet wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Kostenträger, das letzte Glied in <strong>de</strong>r Kette<br />
Vom bisher beschriebenen Datenfluß über die<br />
Buchung, <strong>de</strong>m hierbei mitgegebenen Kontierungsobjekt<br />
und <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Zentrierung <strong>de</strong>r originär<br />
gebuchten Beträge über die interne Leistungsverrechnung<br />
auf die Endkostenstellen ist <strong>de</strong>r Kostenträger<br />
das letzte Glied in <strong>de</strong>r Kette.<br />
Der Kostenträger ist gleichermaßen das Produkt, <strong>de</strong>r<br />
Output <strong>de</strong>r Produktion. Das Produkt soll die Kosten<br />
<strong>de</strong>s Untemehmens tragen.<br />
LIber <strong>de</strong>n Absatz <strong>de</strong>s Produktes auf <strong>de</strong>m Markt soll<br />
das Produkt durch <strong>de</strong>n dat)ei erzielten Uir^atz einen<br />
Deckungsbeitrag erwirtschaften.<br />
Der Begriff Kostenträger wird in manchen Untemehmen<br />
auch für höher aggregierte Ebenen genannt, wie<br />
beispielsweise die Sparte. Natürlich ist auch die<br />
Sparte ein Kostenträger, <strong>de</strong>r sich aus <strong>de</strong>r Summe aller<br />
untergeordneten Produkte, die ja eigentlich ihrerseits<br />
die Kostenträger sind, zusammensetzt.<br />
Bei Einsatz <strong>de</strong>s Moduls <strong>de</strong>r Ergebnisrechnung wird<br />
klar, daß in diesem Sinn <strong>de</strong>r Kostenträger nur das<br />
Produkt - <strong>de</strong>r verkaufbare Artikel sein kann.<br />
Schließlich fin<strong>de</strong>t sich dies auch konkret in <strong>de</strong>m Modul<br />
<strong>de</strong>r Kostenträgerstückrechnung, <strong>de</strong>r Kalkulation<br />
wie<strong>de</strong>r. Kostenträger ist hier <strong>de</strong>r einzelne Artikel -<br />
klar und sauber getrennt von ähnlichen Artikeln in<br />
einer an<strong>de</strong>ren Größe o<strong>de</strong>r mit an<strong>de</strong>rer Verpackung<br />
usw.<br />
Hier zwingt das System zu einer klar <strong>de</strong>finierten<br />
Kostenstruktur für die einzelnen Artikel. Schließlich<br />
benötigen wir für die Standardkosten in <strong>de</strong>r<br />
Ergebnisrechnung nach <strong>de</strong>m Umsatzkostenverfahren<br />
mit Standards ein<strong>de</strong>utige Kalkulationen. Es kann<br />
daher nicht sein, daß ein Artikel in einer 75 ml Juhe<br />
und einer 125 ml Tube die gleiche Kostenstmktur<br />
hat. Spätestens hier wür<strong>de</strong> es zu einer Verzerrung<br />
<strong>de</strong>r Deckungst)eiträge und damit zu einer falschen<br />
Entscheidungsgrundlage kommen.<br />
Der Kostenträger ist angebun<strong>de</strong>n an die Endkostenstellen.<br />
Schnittstelle hierzu sind gleichermaßen die<br />
Arbeitspläne und Stücklisten aus <strong>de</strong>m PPS.<br />
Hat also beispielsweise <strong>de</strong>r Artikel auf <strong>de</strong>r Kostenstelle<br />
4711 über <strong>de</strong>n Arbeitsplatz 4711 Al eine Durchlaufzeit<br />
von 3 Minuten je 100 Stück und beträgt <strong>de</strong>r<br />
Kostensatz <strong>de</strong>r Tätigkeit auf diesem Kostenplatz<br />
1200 DM/Stun<strong>de</strong>, so wird die Tätigkeit 60 DM für<br />
100 Stück dieses Artikels kosten.<br />
Die Tätigkeit, sonst unter <strong>de</strong>m Begriff Bezugsgröße<br />
bekannt, ist im SAP-System die Leistungsart. So<br />
gibt es beispielsweise die Leistungsart "Maschinenstun<strong>de</strong>",<br />
die einen bestimmten Kostensatz je Zeiteinheit<br />
enthält.<br />
Dieser Kostensatz enthält nicht nur die unmittelbaren<br />
Kosten dieser Endkostenstelle, wie beispielsweise die<br />
hier anfallen<strong>de</strong>n Gehälter, die Afa usw. bezogen auf<br />
eine bestimmte Leistungsart. Es sind auch die Hilfskostenstellen<br />
wie die Kantine, die Reparaturwerkstatt,<br />
die Betriebsverwaltung usw., die im Kostensatz<br />
enthalten sind. Sie sind <strong>de</strong>shalb enthalten, weil sie<br />
durch Umlage-, Verteilungs- und die Wert<strong>de</strong>ckungstechnik<br />
auf die Endkostenstellen gebracht wur<strong>de</strong>n.<br />
143
Controller magazin 3/94<br />
gegenüberstellen, um schließlich die Produktionsabweichungen<br />
differenziert ausweisen und<br />
analysieren zu können.<br />
Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />
32 37 39 F S<br />
PRODUKT<br />
Kostenträger<br />
Diese Anbindung <strong>de</strong>s Kostenträgers an die Kostenstelle<br />
fin<strong>de</strong>t einerseits im Plan statt. Sie ermöglicht in<br />
diesem Fall die Ermittlung <strong>de</strong>r Kosten eines Produktes<br />
im Sinne einer Plankalkulation, die zur vorläufigen<br />
Festschreibung <strong>de</strong>r Standardkosten <strong>de</strong>s Materials<br />
im Materialstamm führen kann, aber auch bei <strong>de</strong>r<br />
Ergebnisrechnung nach <strong>de</strong>m Umsatzkostenverfahren<br />
zu Standardwerten genutzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
An<strong>de</strong>rerseits wird dann aber auch über die tatsächlichen<br />
Rückmeldungen im Ist <strong>de</strong>r vorher bereits im<br />
Plan skizzierte Weg von <strong>de</strong>r Kostenstelle zum<br />
Kostenträger über das Medium <strong>de</strong>s SAP-Fertigungsauftrages<br />
nachvollzogen.<br />
Impressum<br />
ISSN 0939-0359<br />
Herausgeber<br />
Dipl -Kim. Dr rer pol. Albrectit Deytile,<br />
Leiter <strong>de</strong>r Controller Aka<strong>de</strong>mie. Gauting/Münctien<br />
19. Jahrgang<br />
Die Zeitschritt ist Organ <strong>de</strong>s Controller Verein e. V., München;<br />
und berichtet auch aus <strong>de</strong>ssen Veranstaltungen und Arbeitskreisen.<br />
Redaktion<br />
Dr. Albrecht Deyhle, Christa Kießling, StR Sibylle Gänsler<br />
Anschrift: Postlach 1168, D-82116 Gauting, Tel. 089 / 89 31 34-14<br />
FAX 089 / 89 31 34-25<br />
Herstellung<br />
Senft-Service, Angemveg 8<br />
D-82131 Gauting, Tel. 089 / 850 75 62, FAX 089 / 850 04 61<br />
Der Fertigungsauftrag stellt das Medium dar, das<br />
benötigt wird, um die Rückmeldungen aus <strong>de</strong>r<br />
Produktion festzuhalten und als Kostensammler <strong>de</strong>m<br />
anschließend erfor<strong>de</strong>rlichen Analysebedarf aus <strong>de</strong>r<br />
Kostensicht <strong>de</strong>r Produktion gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
An<strong>de</strong>rerseits soll aber auch <strong>de</strong>r Fertigungsauftrag<br />
später beispielsweise an das Lager o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Kun<strong>de</strong>nauftrag<br />
abgerechnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei Einsatz <strong>de</strong>r SAP-Grenzkostenrechnung erfolgt die<br />
Abrechnung <strong>de</strong>r Ist-Kosten, also <strong>de</strong>r Weiterverrechnung<br />
<strong>de</strong>r tatsächlich auf <strong>de</strong>n Kostenstellen gebuchten<br />
Beträge auf diese Fertigungsaufträge im Rahmen<br />
einer Istkostennachverrechnung. Hierbei folgt <strong>de</strong>m<br />
Schritt <strong>de</strong>r Entlastung <strong>de</strong>r Fertigungskostenstellen<br />
mit Standardkostensätzen ein zweiter Schritt, bei<br />
<strong>de</strong>m die Differenz zwischen tatsächlich gebuchten<br />
Beträgen und Entlastungen nach Standardkostensätzen<br />
in Form von Abweichungen nachverrechnet<br />
wird.<br />
Damit können wir dann im SAP-System die vorkalkulierten<br />
Plankosten und die tatsächlichen, sich<br />
aus <strong>de</strong>r Produktion über die Rückmeldung ermittelten<br />
Leistungen mit nachiterierten Istkostensätzen<br />
Anzeigen<br />
direkt an <strong>de</strong>n Verlag, z. Hd. Frau Kießling<br />
Verlag<br />
Management Senrice Verlag, Leutstettener Str. 2<br />
D-82131 Gauting, Tel. 089 / 89 31 34 30; FAX 089 / 89 31 34 31<br />
Hannelore Deyhle-Friedrich<br />
Konto 10 111 7 bei Volksbank Hen-sching eG in Gauting<br />
(BLZ 700 932 00)<br />
Verkauf<br />
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Abbestellungen mit einer Frist von 3 Monaten zum jeweiligen<br />
Laufzeiten<strong>de</strong>.<br />
Bezugsgebühr pro Jahr im Abonnement DM 114,- + DM 10,~<br />
für Porto; Einzelheft DM 19,-; die Preise enthalten die USt.<br />
Sollte CM ohne Verschul<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Veriages nicht ausgeliefert wer<strong>de</strong>n,<br />
besteht kein Ersatzanspruch gegen <strong>de</strong>n Veriag.<br />
Durch die Annahme eines Manuskriptes o<strong>de</strong>r Fotos enwirbt <strong>de</strong>r<br />
Veriag das ausschließliche Recht zur Veröffentlichung.<br />
Nachdruck (auch auszugsweise) nur mit Zustimmung <strong>de</strong>r Redaktion.<br />
144
Controller magazin 3/94<br />
Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />
04 07 39 G F L<br />
CONTROLLING GEHÖRT<br />
"UNTER DIE LEUTE"...<br />
o<strong>de</strong>r wie man endlich "ein-"<br />
(statt "vor-")-sichtig wird!!<br />
(Ein vielleicht zum Nach<strong>de</strong>nken anregen<strong>de</strong>r<br />
Erfahrungsbericht)<br />
von Dipl.-Kfm. Hans-Peter Metzler, COMPART Gf^BH MÜNCHEN,<br />
Computerpartner in Betriebswirtschaft<br />
H. P. Metzler ist geschäftslühren<strong>de</strong>r<br />
Gesellsctiafter <strong>de</strong>r COMPART COMPUTER<br />
PARTNER GMBH, MÜNCHEN. Er kümmert<br />
Sief) um alle Belange eines Betriebes, die<br />
irgendwie mit <strong>de</strong>m Einsatz kaufmännischer<br />
Standardsoftware zu tun haben (spezielles<br />
Fachgebiet ist dabei die KOSTEN<br />
RECHNUNG). Sein Hauptzielmarkt sind alle<br />
Betriebe mit Einsatzbedürfnissen in <strong>de</strong>r PC-<br />
Welt. Herr Metzler ist Arbeitskreisleiter im<br />
Arbeitskreis SÜD IV • Bayern • <strong>de</strong>s Controller<br />
Verein eV.<br />
Einführung mit Deyhle-Thesen<br />
Das "Stöt)em in <strong>de</strong>r Vergangenheit" hat manchmal<br />
auch Vorteile - obwohl Controller natürlich<br />
"vorwärtsorientiert' sein sollen. Das Stöl)em in alten<br />
Exemplaren <strong>de</strong>s Controller Magazins brachte einen<br />
Spruch "<strong>de</strong>s Deyhle" aus <strong>de</strong>m Jahre 1978 (das<br />
"tannengrüne" Son<strong>de</strong>rheft; jetzt schon in <strong>de</strong>r 15.<br />
Auflage) ans Licht, <strong>de</strong>r uns damals wie heute bewegt.<br />
Er sagte dort, gleich auf <strong>de</strong>r ersten Seite:<br />
Controlling gehört "unter die Leute*.<br />
Seine Thesen waren:<br />
Das Bewußtsein darum, daß Entscheidungen sorgfältig<br />
zu untermauern sind, hat zugenommen Die<br />
Werkzeuge sind besser gewor<strong>de</strong>n Jetzt geht es<br />
um's Damit-Umgehen Es wächst das Interesse<br />
am Seif-Controlling Es kommt auf die interpretieren<strong>de</strong><br />
Kommunikation an Komplexe Sachverhalte<br />
sind nicht mehr als "One-man-show", son<strong>de</strong>m<br />
im Team zu lösen Nehmt <strong>de</strong>n Controller hin als<br />
"STÖREN" - "FRIED"!<br />
Nach so vielen Jahren sollte (darO man (meinen wir)<br />
nachschauen, ob's inzwischen so ist, o<strong>de</strong>r? Machen es<br />
alle Leute o<strong>de</strong>r sind die Multis und Großfirmen<br />
(wie<strong>de</strong>r einmal) weiter, hat <strong>de</strong>r Mittelstand aufgeholt<br />
o<strong>de</strong>r glaubt dieser immer noch, sich um's Controlling<br />
"drücken" zu können?<br />
Wenn man Statistikern glauben darf, sind kleinere<br />
und mittlere Untemehmen die be<strong>de</strong>utendsten<br />
Leistungsträger <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen Wirtschaft. 99,8 %<br />
aller umsatzsteuerpflichtigen Untemehmen haben<br />
unter 500 Beschäftigte und weniger als 100 Mio.<br />
Umsatz. Ungefähr 65 % aller Erwerbstätigen tummeln<br />
sich in diesen Betriebsgrößen. Hier sind also die<br />
meisten "Leute". Ist Controlling dort also mittlerweile<br />
schon angekommen?<br />
Bereits im Jahre 1990 schrieb die "Wirtschaftswoche"<br />
(Nr. 24,06/90) u. a. "Deutschlands Mittelständler<br />
sind mü<strong>de</strong> gewor<strong>de</strong>n". Die Redakteure schrieb)en von<br />
kommen<strong>de</strong>n Schicksalsjahren <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Mittelstan<strong>de</strong>s,<br />
haben festgestellt, daß dieser nur unvollkommen<br />
gerüstet ist für die Bewältigung kommen<strong>de</strong>r<br />
Herausfor<strong>de</strong>mngen, sprachen damals über "von<br />
politischen Komplimenten eingelullten Betrieben, die<br />
die Symptome ihrer Schwäche kaum wahrnehmen"<br />
und führten die Müdigkeit zum Teil darauf zurück,<br />
daß die Erfolgsrezepte aus alten Zeiten (Wirtschaftswun<strong>de</strong>r)<br />
eben längst nicht mehr greifen.<br />
An<strong>de</strong>re (Droege & Comp. DüsseldorO hat)en wenig<br />
später festgestellt, daß nur 19,9 % aller Unternehmen<br />
vorwärtsorientiert, also Gewinner sind. 44,3 %<br />
schöpfen ihr Potential nicht aus (Verteidiger) und<br />
ganze 24,7 % sind ein<strong>de</strong>utig Verlierer, d. h. sie<br />
wirtschaften ohne Konzept.<br />
145
Controller magazin 3/94<br />
Und wie sieht das heute, 4 Jahre später, aus? Inzwischen<br />
war die "Wen<strong>de</strong>" (politische Wie<strong>de</strong>rvereinigung)<br />
da, ist es also besser gewor<strong>de</strong>n? "Europa"<br />
ist jetzt offen, hat dies etwas gebracht? Ist die<br />
"Rezession" wirklich da o<strong>de</strong>r nur herbeigere<strong>de</strong>t?<br />
Wird <strong>de</strong>r allgemein feststellbare Arbeitsplatzabbau<br />
"bewulät gemacht" o<strong>de</strong>r gehört das zur täglichen<br />
Improvisationsarbeit unserer Unternehmensführer<br />
(Leute "entlassen" ist keine Kunst, ist das aber die<br />
Rettung auf Dauer ?).<br />
Im Kopf kann nur sein, was (irgendwie) "bewußt"<br />
ist, wetten daß ?<br />
Der Begriff CONTROLLING ist zwar "in", wird aber<br />
meist mit KONTROLLE verwechselt. Vor allem eben<br />
in mittelständischen Betrieben. Aber ist "wenigstens"<br />
das, was man KONTROLLE nennt, vorhan<strong>de</strong>n,<br />
richtig bemessen und or<strong>de</strong>ntlich ausgebaut? Dann<br />
wäre man ja wirklich schon auf <strong>de</strong>m Wege zum<br />
CONTROLLING. Warum aber nur "auf <strong>de</strong>m Wege" ?<br />
Es gibt Kenner, die wissen, daß Controlling in erster<br />
Linie "im Kopfe stattfin<strong>de</strong>n" muß. Dies be<strong>de</strong>utet aber<br />
auch, daß Controlling in erster Linie auch "Chefsache"<br />
ist. Wir stellen immer wie<strong>de</strong>r fest, wenn dieser<br />
es nicht ganz klar will (und dies auch <strong>de</strong>n Leuten<br />
genau so sagt), ist es im Betrieb nicht durchsetzbar.<br />
Nicht mit <strong>de</strong>n besten Leuten und nicht mit <strong>de</strong>n<br />
besten EDV-Programmen !! Allerdings ist die<br />
Beweisführung dafür nicht immer einfach zu erbringen<br />
(kurzfristig), weil solche Chefs meist nicht die<br />
besten Leute haben und sich auch niemals um die<br />
besten EDV-Programme bemühen? Wetten daß?<br />
Allerdings längerfristig können wir es immer<br />
beweisen. Dafür sorgen eben die ehernen Gesetze <strong>de</strong>r<br />
freien Marktwirtschaft, wetten daß?<br />
Warum CONTROLLING Chefsache ist, wird sofort<br />
klar, wenn man einmal erkannt hat, daß es für je<strong>de</strong>n<br />
Betrieb von höchster Priorität ist, sein eigenes<br />
Strategieverständnis zu diskutieren (gleichgültig ob<br />
Friseurmeisterbetrieb, ob Metallverarbeiter,<br />
Dienstleister o<strong>de</strong>r Han<strong>de</strong>lsgesellschaft). I<strong>de</strong>alerweise<br />
sollten im Betrieb alle gemeinsam (Chef und<br />
Mitarbeiterteams) aufzeigen, welchen Stellenwert für<br />
sie eine richtige Untemehmensstrategie hat, um<br />
langfristig in <strong>de</strong>r Lage zu sein, <strong>de</strong>ssen Wettbewerbsjx)sition<br />
zu verteidigen o<strong>de</strong>r ausbauen zu können.<br />
Und dieser Vorgang beginnt mit <strong>de</strong>r systematischen<br />
Erörterung <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Fragen:<br />
Warum haben wir Erfolg? Sind wir immer noch<br />
im richtigen Geschäft? Worin begrün<strong>de</strong>t sich<br />
dieser Erfolg konkret? Betreiben wir dieses<br />
Geschäft richtig? Wie sichern wir diesen Erfolg<br />
langfristig ab? Welches sind eigentlich ganz<br />
konkret unsere Erfolgsfaktoren bei Produkt-,<br />
Preis-, Kommunikations-, Bürokratie- o<strong>de</strong>r<br />
Distributionspolitik? Haben wir alle Erfolgsfaktoren<br />
im Griff und bestens gemixt?<br />
Es geht also um eine Standortbestimmung <strong>de</strong>s<br />
Betriebes. Diese muß natürlich einmal eingeführt und<br />
dann immer wie<strong>de</strong>r aufs Neue durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Und weil dies nicht nur <strong>de</strong>n Chef allein interessieren<br />
kann, müssen alle (irgendwie) mitwirken. Schließlich<br />
wirken auch alle (irgendwie) am Erfolg mit. Zeitverschwendung<br />
aber, wenn <strong>de</strong>r Chef gar nicht ernsthaft<br />
will, daß alle (irgendwie) mitwirken. Denn dann hat<br />
er eben CONTROLLING (noch) nicht im Kopf. Der<br />
"Geist im Betrieb" (o<strong>de</strong>r die "Kultur") ist sicher (noch)<br />
nicht o. k., o<strong>de</strong>r wür<strong>de</strong>n Sie es an<strong>de</strong>rs interpretieren?<br />
Controlling, haben o<strong>de</strong>r nicht haben?<br />
Daß die beschriebene Standortbestimmung schon<br />
eine Form <strong>de</strong>s Controlling ist, ergibt sich aus <strong>de</strong>m<br />
Begriff Controlling selbst (im engl.: aus to control =<br />
steuern, regeln abgeleitet). Controlling betreibt <strong>de</strong>r,<br />
<strong>de</strong>r sich mit seiner langfristigen Überlebenschance<br />
beschäftigt. Im üblichen Theoriebereich nennt man<br />
dies "das strategische Controlling". Man wickelt<br />
diesen Teil am besten in innerbetrieblichen Workshops<br />
ab (möglichst fern vom Tagesgeschäft; an bestimmten<br />
Wochenen<strong>de</strong>n; immer wie<strong>de</strong>r mal; zweimal<br />
jährlich ist nicht zu wenig, damit alle miteinan<strong>de</strong>r<br />
wissen, wo sie dran sind und wie es weitergehen<br />
kann/soll).<br />
Das strategische Controlling <strong>de</strong>nkt also längerfristig.<br />
Kurz- und mittelfristig müssen wir aber auch ein<br />
"Controlling" haben. Wir müssen nämlich ständig<br />
prüfen, ob wir die längerfristig gesetzten Ziele auch<br />
erreichen. Wir müssen "rechtzeitig" wissen, ob <strong>de</strong>r<br />
GEWINN kommt, ob unsere FINANZEN stabil bleiben<br />
und zur Finanzierung <strong>de</strong>r Zielerreichung ausreichen.<br />
Im operativen Controlling legen wir also die<br />
mittel- und kurzfristigen Ziele (Budgets) frest, die<br />
wir dann im dispositiven Controlling mit geeigneten<br />
Werkzeugen (z. B. Plan-Ist-Vergleich mit Abweichungsanalysen)<br />
"kontrollieren". Controlling hat<br />
also was mit "Planen" zu tun, kommt aber ohne<br />
"Kontrollieren" nicht aus. Controlling ohne Kontrolle<br />
gibt es also nicht, während Kontrolle ohne vorhan<strong>de</strong>nes<br />
Controllingkonzept 'orientierungslos" ist (ohne<br />
Fahrplan hat man eben von <strong>de</strong>r "Verspätung" keine<br />
Ahnung).<br />
Und was macht Ihr Fahrplan? Haben Sie heute<br />
genaue Ziele? Wissen Sie um "Ihre eigene" Verspätung?<br />
Ist Controlling bei Ihnen schon angekommen?<br />
Ist es auch immer noch da? Gehören Sie zu <strong>de</strong>n<br />
"Leuten", bei <strong>de</strong>nen Controlling sein soll?<br />
Controlling darf also keine Einmalaktion sein, son<strong>de</strong>rn<br />
muß permanent erfolgen, muß also institutionalisiert,<br />
d. h. bewußt etabliert wer<strong>de</strong>n. Controlling<br />
ist nichts für die Ablage. Wie hat Deyhle gesagt:<br />
Controlling gehört unter die Leute ... (Ergänzung:<br />
... und hat dort zu bleiben!).<br />
Hast du was, bist du was<br />
Controlling ist "Chefsache". Da es in <strong>de</strong>r Praxis<br />
unterschiedliche Chefmentalitäten gibt (wir<br />
EXTERNE können dazu unser "täglich-Lied-singen"),<br />
lassen sich auch unterschiedliche EinstiegsmoHvationen<br />
ins Controlling feststellen. Untersuchungen<br />
und tägliche Beobachtung lassen hauptsächlich zwei<br />
Motive (Prinzipien) erkennen:<br />
146
Controller magazin 3/94<br />
Prinzip PLUS (lei<strong>de</strong>r die Seltenheit):<br />
Der Chef ist dynamisch und hat von sich aus ein<br />
hohes Bedürfnis, richtig informiert zu sein.<br />
Controlhng wird in "guten Zeiten" etabliert, um<br />
"schlechte Zeiten" gar nicht erst aufkommen zu<br />
lassen. Man "investiert bewußt" in<br />
Controllingsysteme und Mitarbeiter-Know-how.<br />
Wun<strong>de</strong>rt es Sie, daß diese Firmen auch eine ziemlich<br />
intakte EDV-Umwelt haben? Warum betreiljen diese<br />
"Leute" ihr operatives Geschäft mit ihrer "eigenen"<br />
Verwaltung selbst? Warum ist in diesen Firmen <strong>de</strong>r<br />
Steuert)erater ein "Steuer-Berater" und nicht <strong>de</strong>r<br />
"Buchhalter"? Hier haben die Teams im Betrieb ihre<br />
Zahlen im Griff! Man kann sie auch interpretieren!<br />
Und man hat sie rechtzeitig vorliegen! Eben rechtzeitig,<br />
um eventuell noch gegenzusteuern!<br />
Prinzip MINUS (lei<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Normalfall):<br />
Der Chef sieht nach Jahren <strong>de</strong>s Erfolges plötzlich<br />
Schwierigkeiten. Durch Verschlechterung <strong>de</strong>r Wettbewerbssituation<br />
(o<strong>de</strong>r sind die an<strong>de</strong>ren besser?) und<br />
durch permanent und an allen Fronten steigen<strong>de</strong><br />
Kosten (kennt er seine Kosten überhaupt? / hat er<br />
<strong>de</strong>nn eine funktionieren<strong>de</strong> Kalkulation bzw. Kostenrechnung?),<br />
durch stark fallen<strong>de</strong> Gewinne (und dies<br />
eventuell trotz Umsatzsteigerungen - o<strong>de</strong>r vielleicht<br />
gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>shalb?), durch die Rezession (sehr gut<br />
geeignet für eine Entschuldigung), durch das Verhalten<br />
<strong>de</strong>s Staates (fast genau so gut), durch ... durch ...<br />
(sicher haben Sie auch noch etwas parat).<br />
Kurz und gut: Eigentlich ist es egal, wie man es (vor<br />
sich selbst) entschuldigt. Man stellt irgendwann<br />
einfach fest: Bei uns stimmt die Richtung nicht mehr.<br />
Aber eigentlich weiß man nicht genau wo, warum<br />
und wie man am besten eingreifen könnte. Alte und<br />
früher richtige Entscheidungen greifen nicht mehr.<br />
Spätestens jetzt kommt (vielleicht) <strong>de</strong>r Ruf nach<br />
CONTROLLING. Zu einem Zeitpunkt, wo das Schiff<br />
(fast) nicht mehr "manövrierfähig" ist. Jetzt plötzlich<br />
ist "Navigation" gefragt. Abier greifen Sie mal nach<br />
<strong>de</strong>n Sternen, mitten im Sturm!<br />
Deshalb kommt in <strong>de</strong>r Praxis viel öfter und unweigerlich<br />
<strong>de</strong>r Griff in die "Wun<strong>de</strong>rtüte"! Jetzt muß es<br />
her, das Computerprogramm, das uns aus <strong>de</strong>m<br />
Schlamassel hilft (aber billig muß es sein, man hat ja<br />
schon fast nichts mehr). Jetzt soll er kommen, <strong>de</strong>r<br />
Berater, <strong>de</strong>r einen Ausweg fin<strong>de</strong>t (aber billig muß er<br />
sein, sonst bleibt einem selbst ja nichts).<br />
Hätte man also nur "früher" schon ...<br />
Dann gälte jetzt: Hast du was, bist du was !!<br />
Was heißt hier "innovatives Rechnungswesen"?<br />
Haben wir gera<strong>de</strong> festgestellt, daß es gut wäre, vor<br />
allem in schlechteren Zeiten eine intakte EDV und<br />
ein aussagefähiges Informationswesen zu haben,<br />
dann fragt man sich schon, warum so viele Firmenchefs<br />
(auffällig viele Mittelständler) um "ihre Verwaltung"<br />
einen großen Bogen machen? Hat man hier<br />
etwas Berührungsängste? Angst vor <strong>de</strong>n "Zahlen"?<br />
Meistens hat)en diese Leute ihre Technik voll im Griff<br />
(gefertigt wird nach neuestem Stand, das Lager ist<br />
hiestens organisiert, im Verkauf wer<strong>de</strong>n Adreßbestän<strong>de</strong><br />
gekauft, Mailings gemacht, mit Werbung wird<br />
geklotzt. Außendienstler wer<strong>de</strong>n hofiert usw.).<br />
Was ab>er, um Gottes willen, machen die gleichen<br />
Leute mit ihrer Buchhaltung, mit ihrem ganzen<br />
Rechnungswesen, mit ihren diest)ezüglichen<br />
Computerprogrammen, mit ihren Kalkulationen, mit<br />
<strong>de</strong>r Betriebswirtschaft überhaupt?<br />
Zeigen diese Leute vielleicht "innovatives Verhalten"<br />
in ihrer Verwaltung?<br />
Der Grundgedanke <strong>de</strong>s Controlling ist, <strong>de</strong>n<br />
Verantwortungsträgern im Betrieb (also <strong>de</strong>n Managern)<br />
in <strong>de</strong>n einzelnen Bereichen, im Rahmen ihrer<br />
Zuständigkeiten, INFORMATIONEN an die Hand zu<br />
geben, die es ihnen erlauben, eigenständig, aber mit<br />
<strong>de</strong>m Ganzen abgestimmt, zu lenken und zu steuem.<br />
Sie müssen in <strong>de</strong>r Lage sein, sich selbst zu "kontrollieren"<br />
(nicht von oben herab kontrolliert wer<strong>de</strong>n)<br />
und zwar im Rahmen vereinbarter Ziele. Ziele setzen<br />
heißt dann PLANEN (Budgets machen). Controlling<br />
geht also nur mit einem Min<strong>de</strong>stmaß an Planung.<br />
Oft ist es aber gera<strong>de</strong> die "Sorge vor <strong>de</strong>r Abweichung",<br />
welche die Einwän<strong>de</strong> gegen je<strong>de</strong> Planung<br />
aufkommen läßt. Dann nimmt man auch schon mal<br />
"schlechtere EDV-Programme" in Kauf, weil dann<br />
sind diese "schuld", weil sie lassen eine Planung gar<br />
nicht zu (aber eigentlich brauchten Sie nur bei <strong>de</strong>r<br />
Anschaffung Ihrer Programme besser aufpassen; es<br />
ist gar nicht so schwer, Programme auf ihre Controlling-Tauglichkeit<br />
abzuklopfen). Wer bei Software<br />
aber "nur" auf <strong>de</strong>n Preis schaut, <strong>de</strong>r braucht sich<br />
nicht wun<strong>de</strong>rn. Und Sie können es glauben o<strong>de</strong>r<br />
nicht, viele Softwarehersteller wollen gar nicht Ihr<br />
Bestes, sie wollen Ihnen schnell etwas verkaufen und<br />
Geld machen (mit "Billig" schnell an Ihr Geld. Unter<br />
<strong>de</strong>m Motto: bis "<strong>de</strong>r" merkt, was "im Programm<br />
gespielt" wird, ist "sein Geld" längst in "an<strong>de</strong>ren<br />
Taschen" - don't worry, be happyü).<br />
Überhaupt muß an dieser Stelle noch einmal <strong>de</strong>r<br />
SCHULD-Begriff erwähnt wer<strong>de</strong>n. Denn wer jetzt<br />
immer noch das "Schuldzuweisen' nicht verlernt hat,<br />
<strong>de</strong>r bekommt Controlling nie in <strong>de</strong>n Kopf. Wer ist bei<br />
Ihnen schuld? Auch <strong>de</strong>r Computer? O<strong>de</strong>r gar Ihre<br />
"dummen" Leute?<br />
Früher war es natürlich viel einfacher. Da galt eine<br />
Grundregel: Günstig einkaufen, billig fertigen und<br />
möglichst teuer verkaufen. Personal unter Druck<br />
setzen. Bürokratie nur soviel wie <strong>de</strong>r Staat zum<br />
Steuer zahlen verlangt. Alles an<strong>de</strong>re ist geheime<br />
Kommandosache.<br />
Die heuHge BETRIEBSWIRTSCHAFT verlangt<br />
einfach ein paar Dinge mehr:<br />
Net)en Beschaffung, Produktion und Absatz hat sich<br />
die Verwaltung, im Sinne eines innertjetrieblichen<br />
Servicebetriebes für die Informationsbeschaffung, bei<br />
"erfolgreichen" Unternehmen längst installieren<br />
können. Wur<strong>de</strong> bei <strong>de</strong>nen sogar beson<strong>de</strong>rs geför<strong>de</strong>rt.<br />
Der Ausbau von controllingorientierten Informationssystemen<br />
(egal ob Hardware, Software o<strong>de</strong>r<br />
147
Controller magazin 3/94<br />
Organisation) wur<strong>de</strong> systematisch durch "gezielte<br />
Investitionen" geför<strong>de</strong>rt (und eben nicht als lästiges<br />
Übel betrachtet). Wenn es dann noch gelungen ist,<br />
die Praktikabilität vor die Perfektion zu stellen,<br />
dann konnten die Mitarbeiter mit ihren Servicestellen<br />
auch leben. Vor allem, wenn parallel zur<br />
Systemimplementierung auch noch die Erkenntnis<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiterför<strong>de</strong>rung und -entwicklung (Ausund<br />
Weiterbildung) einhergegangen ist.<br />
Wenn man mit Controlling also "ernst" macht, heißt<br />
dies in erster Linie INFORMATIONSSYSTEME<br />
AUFBAUEN und in Form von BERICHTSWESEN<br />
SYSTEMEN akhiell ERHALTEN.<br />
Dieses Ziel ist erreichbar durch Reorganisation <strong>de</strong>r<br />
Werkzeuge (z. B. EDV) und parallel dazu die <strong>de</strong>r<br />
betrieblichen Abläufe (Prozesse). Eine äußerst<br />
wichtige flankieren<strong>de</strong> Maßnahme wird zusätzlich<br />
durch bessere Qualifizierung <strong>de</strong>r Mitarbeiter erreicht.<br />
Ein bißchen beginnt das Controlling dann meistens in<br />
<strong>de</strong>r VERWALTUNG und damit in <strong>de</strong>r Landschaft<br />
<strong>de</strong>s Rechnungswesens und <strong>de</strong>r EDV. Es hat halt auch<br />
mit Zahlen zu tun. Aber wie schon erwähnt, gera<strong>de</strong><br />
hier scheint <strong>de</strong>r "Knackpunkt" zu liegen.<br />
Mo<strong>de</strong>rne Untemehmensführung erfor<strong>de</strong>rt auch <strong>de</strong>n<br />
richtigen Umgang mit Zahlen. Und wenn man dies<br />
nicht automatisch "drin hat", muß man sich halt<br />
"beraten" lassen (mit RAT und TAT; im Sinne von<br />
Hilfe zur Selbsthilfe). Und guter "Rat", gepaart mit<br />
"Tat" ist gar nicht so teuer!<br />
Den Rat von "guten Partnern", die Tat nüt "guter<br />
Software".<br />
Der systematische Aufbau eines Informationssystemes<br />
(o<strong>de</strong>r wie knacken wir die Wun<strong>de</strong>rtüte ...)<br />
Effizient soll es sein, wirtschaftlich soll es sein,<br />
aussagefähig soll es sein <strong>Als</strong>o doch Wun<strong>de</strong>rtüte?<br />
Wenn Controlling ein "Führungskonzept" ist (fest im<br />
Kopf etabliert), das zu tun hat mit:<br />
Führen mit Zielen (Untemehmensplanung),<br />
Führen mit relevanten Zahlen (Informationsmanagement),<br />
Führen durch For<strong>de</strong>rn und För<strong>de</strong>rn (Personalentwicklung),<br />
dann bedarf es vor allem <strong>de</strong>r Klärung, wie man mit<br />
<strong>de</strong>r ständig steigen<strong>de</strong>n Flut von Daten und Fakten<br />
fertig wird, wie man aus <strong>de</strong>r Fülle aller "Nachrichten"<br />
an die "richtigen Informationen" herankommt? Was<br />
müssen wir überhaupt wissen? Was ist relevant?<br />
Und gleichzeitig gilt es zu klären, wer damit umgeht,<br />
wer die Informationen aufbereitet und wer sie<br />
interpretiert? Man sieht also, schon hier beginnt die<br />
Planung!<br />
Kostenrechnungen sind immer Parallelbetrachtungen.<br />
Nur paralleles Wissen um Kun<strong>de</strong>n, Märkte,<br />
Kapazitäten, Konditionen, Erlös- und Kostenstrukturen,<br />
Kostenstellentransparenz, ursachengerechte<br />
Kostenträgerbelastungen ergeben die<br />
entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Informationen für einen<br />
Wettbewerbsvorsprung.<br />
Es ist klar, daß es ohne EDV nicht mehr geht. Alle<br />
unternehmensrelevanten Daten müssen in DV-Systeme<br />
und -netzwerke (Datenbanken) eingespeist<br />
sein und aktuell gehalten wer<strong>de</strong>n. Geeignete Programme<br />
ermitteln dann aus <strong>de</strong>n angesammelten<br />
Datenbestän<strong>de</strong>n nahezu wahlfrei durch Suchen,<br />
Rechnen und Kombinieren die gewünschte Information.<br />
Dies müssen Sie unbedingt bei <strong>de</strong>r Anschaffung von<br />
Software beachten. Denn das ist heute eine<br />
Min<strong>de</strong>stanfor<strong>de</strong>rung an eine solche Software: Keine<br />
Einzweckausrichtung.<br />
Deshalb ist es auch kein Scha<strong>de</strong>n, wenn ein<br />
Programmsystem auch mit "allen Daten" umgehen<br />
kann. <strong>Als</strong>o nicht nur auf <strong>de</strong>r "Kostenseite' rechnet,<br />
son<strong>de</strong>rn auch mit Bilanzen und Finanzen umgehen<br />
kann. Der Anwen<strong>de</strong>r erspart sich dann die Anschaffung<br />
mehrerer Systeme, kann alles in "einem Topf<br />
verwalten.<br />
Werm also ein Programm damit etwas vom<br />
Ergebniscontrolling<br />
(Sicherung <strong>de</strong>r Ergebnisziele)<br />
und gleichzeitig vom<br />
Finanzcontrolling<br />
(Sicherung <strong>de</strong>r finanziellen Stabilität)<br />
versteht, kann dies nur von Vorteil sein.<br />
Warum haben eigentlich die meisten MIS<br />
(Managementinformationssysteme) keine Kostenrechnungsfunktionen?<br />
Ist es vielleicht irgendwo<br />
logisch, daß Kostenrechnung und Managementinformation<br />
nichts miteinan<strong>de</strong>r zu tun haben? Aber<br />
ersparen wir uns hier eine Diskussion darüber, was<br />
eigentlich ein MIS ausmacht. Das ist für <strong>de</strong>n Mittelständler<br />
sowieso keine relevante Diskussion. Was er<br />
braucht, sind einige wenige Zahlen (und Informationen)<br />
für die Westentasche, als Extrakt aus <strong>de</strong>m<br />
ganzen Zahlenwust. Gesicherte Zahlen natürlich,<br />
einfach, daß seine Entscheidungen immer sicherer<br />
wer<strong>de</strong>n können (siehe Abbildung "betriebswirtschaftliche<br />
Werkzeuge").<br />
Das "neue" KO/RE/CO als Lösungsansatz<br />
Jahrelang haben wir, wir das ist die COMPART<br />
GMBH, Computerpartner in Betriebswirtschaft, bei<br />
unserer Beratungsarbeit mit <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Softwaresystemen und Softwarehäusem gearbeitet.<br />
Mit <strong>de</strong>n einen "lieber", mit an<strong>de</strong>ren "weniger gern".<br />
Wir könnten Romane darüber schreiben. Wir haben<br />
in <strong>de</strong>n Jahren außer<strong>de</strong>m versucht, EDVler in <strong>de</strong>n<br />
Betrieben zu animieren, zu bestechen, zu becircen,<br />
anzubetteln - vergeblich! Immer war alles an<strong>de</strong>re<br />
wichtiger. Die Verkaufsabrechnung, die Produktionssteuerung,<br />
die Materialwirtschaft usw. - nur eben<br />
nicht das Rechnungswesen.<br />
<strong>Als</strong> dann die PC's herauskamen, waren zunächst alle<br />
bei uns und auch in <strong>de</strong>n Betrieben draußen, wenigstens<br />
für kurze Zeit, auf <strong>de</strong>m Selbsthilfe-Trip. Denn<br />
jetzt konnte man an <strong>de</strong>r EDV-Abteilung vorbei tätig<br />
wer<strong>de</strong>n. Mit 'Tabellenkalkulationen aller Art". EDV-<br />
Leiter äugten verwun<strong>de</strong>rt und verunsichert auf je<strong>de</strong>n<br />
Controller o<strong>de</strong>r Kaufmann. Was will <strong>de</strong>nn "<strong>de</strong>r"<br />
eigentlich noch? Hat "<strong>de</strong>r" <strong>de</strong>nn nicht schon seine<br />
Buchhaltung und dies seit Jahren?<br />
148
Controller magazin 3/94<br />
Einige haben es geschafft. Sie machen heute per PC<br />
ein Ober-Super-Berichtswesen. Es gibt zwar eventuell<br />
mal hier und da Probleme mit <strong>de</strong>r Integration, aber<br />
sonst. Die meisten haben aber resigniert. Man wird<br />
mit diesem Doppelleben (Kaufmann + EDV-Fachmann)<br />
einfach nicht mehr fertig; schließlich hat man<br />
auch noch Familie. Und außer<strong>de</strong>m nur <strong>de</strong>n einen<br />
Kopf...<br />
Wir von COMPART haben es jetzt so gemacht:<br />
Wir haben ein Softwareprodukt entwickelt, das wir<br />
KO/RE/CO nennen (= Kostenrechnung/Rechnungswesen/Controlling).<br />
1993 hah)en wir mit <strong>de</strong>r<br />
Programmierung begonnen, jetzt sind wir damit<br />
(fast) fertig. Wir haben es gemacht, um <strong>de</strong>nen zu<br />
helfen, die eben nicht "t)ei<strong>de</strong>s" können.<br />
Auf zwei Dinge haben wir natürlich geachtet:<br />
(1) Mo<strong>de</strong>rnste Technik im PC-Bereich (<strong>de</strong>nn <strong>de</strong>n hat<br />
schon je<strong>de</strong>r; man braucht also kein neues System<br />
kaufen) mit viel Produktt)eteiligung <strong>de</strong>r Firma<br />
MICROSOFT. Denn WINDOWS, DOS, EXCEL,<br />
WORD und neuerdings die Datenbank ACCESS sind<br />
heute STANDARDS mit sehr großer Verbreitung.<br />
Und CONTROLLING "mit <strong>de</strong>r Maus" macht ja auch<br />
viel mehr Spaß, o<strong>de</strong>r? Vor allem, wenn man Ergebnisse<br />
direkt am Bildschirm ansehen kann. Und zwar<br />
so, als ob man's selbst programmiert hätte. Praxisbezogen<br />
eljen. Trotz<strong>de</strong>m, ehrlich, Ihr PC braucht<br />
ganz schön Power ...<br />
(2) Betriebswirtschaft "leichtgemacht". Das heißt,<br />
klare und überschaubare Programmstrukturen und<br />
Programmfunktionen. Man muß nicht "studiert"<br />
haben, um mit <strong>de</strong>m System klarzukommen.<br />
KO/RE/CO lebt von <strong>de</strong>n in vielen Jahren gemachten<br />
Erfahrungen seiner "Schöpfer". Man spürt, daß sich<br />
hier DV-Sf>ezialisten und Betriebswirte "getroffen"<br />
haben. Alle von ihrer besten Seite. <strong>Als</strong>o vom<br />
Praktiker für <strong>de</strong>n Praktiker. Trotz<strong>de</strong>m, ehrlich, Ihre<br />
Leute brauchen Schulung und Beratung ...<br />
Die ersten Praxiseinsätze (bei verschie<strong>de</strong>nen Industrie-<br />
und Han<strong>de</strong>lsbetrieben, einem Ingenieurbüro,<br />
einer Bank, einer Versicherung - Stand 02/94 -)<br />
zeigen ganz klar: KO/RE/CO ist eine <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen entsprechen<strong>de</strong> Software für alle<br />
Bereiche <strong>de</strong>s Ergebnis- und Finanz-Controlling in<br />
mittelständischen Betrieben. Auch für Controller in<br />
Großfirmen bil<strong>de</strong>t KO/RE/CO ein ergänzen<strong>de</strong>s Instrument,<br />
das die Untemehmeiwplanung und Budgetierung<br />
erleichtert und optimiert. KO/RE/CO ist<br />
universell einsetzbar, ist branchenneutral und eignet<br />
sich für alle Systeme <strong>de</strong>r Kosten- und Leistungsrechnung<br />
(Kostenarten-, Kostenstellen-, Kostenträgerrechnung).<br />
Darüberhinaus beinhaltet das<br />
Programm mo<strong>de</strong>rne Funktionen <strong>de</strong>r Deckungsbeitrags-,<br />
Profitcenter-, Projekt- und Prozeßkostenrechnung.<br />
Durch diese parallel einsetzbare<br />
Funktionsvielfalt und die üt)ersichtliche Präsentation<br />
aller betrieblichen Vorgänge bil<strong>de</strong>t KO/RE/CO ein<br />
schnelles und sicheres Instrument zur Unternehmensnavigation.<br />
Die EDV-technische Konzeption<br />
erleichtert die Integration in das betriebliche EDV-<br />
Umfeld um ein Vielfaches bisheriger Systeme<br />
("kin<strong>de</strong>rleichte Schnittstellenverbindungen'). Dies<br />
gilt übrigens auch für die Anbindung an größte DV-<br />
HOST-Hardware-Systeme.<br />
Eine "Auf-Knopfdruck-Software" ist KO/RE/CO<br />
allerdings aber auch nur dann, wenn vor einer<br />
erfolgreichen Implementierung die festgestellten<br />
"Hür<strong>de</strong>n" überwun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. KO/RE/CO ist eben<br />
auch nicht Wun<strong>de</strong>rtüte. Unten kommt nur raus, was<br />
oben sinnvoll reingeschüttet wird.<br />
Die Organisation und das Rechnungswesen müssen<br />
einer sinnvollen (abrechenbaren) Betriebsstruktur<br />
angepaßt wer<strong>de</strong>n. Auch <strong>de</strong>r Führungsstil <strong>de</strong>r<br />
(Profitcenter?-) Leiter muß ebenso wie Einstellung<br />
und Engagement <strong>de</strong>r Mitarbeiter einer Prüfung<br />
unterzogen wer<strong>de</strong>n. Schulung tut Not. Betriebswirtschaftliche<br />
Grundberatung ist einfach wichtig.<br />
Die Akzeptanz von Controlling kann nur erreicht<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn alle am gleichen Strang ziehen (und<br />
auch in die gleiche Richtung). Oft wird "auf <strong>de</strong>m<br />
Weg" festgestellt, daß bestimmte Abläufe (Prozesse)<br />
o<strong>de</strong>r bisher eingesetzte Softwaresysteme nicht auf<br />
Dauer ausreichend funktionieren (vor allem im<br />
Bereich <strong>de</strong>r sog. Basisanwendungen - vgl. Abbildung<br />
"Basisprogramm-Systeme").<br />
Der Einsatz einer solchen Software zieht also unter<br />
Umstän<strong>de</strong>n weitere Investitionen nach sich. <strong>Als</strong>o -<br />
wie<strong>de</strong>r einmal aufhören auf halber Strecke? Ist doch<br />
nichts Neues, liebe Leute! Es kann aber doch nicht<br />
schlimm sein, wenn man jetzt plötzlich weiß, zu was<br />
eine Investition von Nutzen ist, o<strong>de</strong>r? Auch dann,<br />
wenn sie "nur" die Informationsbeschaffung verbessert,<br />
also gar keine technische Innovation darstellt<br />
und vielleicht <strong>de</strong>shalb im einzelnen gar nicht so<br />
meßbar ist.<br />
•<br />
KO/RE/CO<br />
KO/RE/CO ist eine <strong>de</strong>n mo<strong>de</strong>rnsten Anfor<strong>de</strong>rungen entsprectien<strong>de</strong> Software<br />
für alle Bereictie <strong>de</strong>s Ergebnis- und Finanz-Controllings in mittelständischen<br />
Betrieben. Führungskratten in Großfirmen bietet KO/RE/CO ein Instrument,<br />
das Untemehmensplanung und Budgetieaing erleichtert und optimiert.<br />
- ij<br />
I • »• p ^ •<br />
• B « • •<br />
I •<br />
KO/RE/CO eignet sich für alle Systeme <strong>de</strong>r Kosten- und Leistungsrechnung.<br />
Außer <strong>de</strong>r klassischen Kostenarten-. Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung<br />
bietet KO/RE/CO die mo<strong>de</strong>rnsten Funktionen <strong>de</strong>r Deckungstieitrags-, Profilcenler-,<br />
Projekt- und Prozeßkostenrechnung.<br />
KO/RE/CO bietet durch die Funktionsvielfalt und übersichtliche Präsentation<br />
aller tielrieblichen Vorgänge ein schnelles und sicheres Instrument zur<br />
Untemehmensnavigation.<br />
KO/RE/CO ist eine Access/Excel-Lösung: Dalenhaltung, Beart>eitung und Auskünfte<br />
erledigt die Access-Datenbank, Berichtswesen erledigen Access und Excel.<br />
COMPART GmbH, Vollmarstraße 5, D-81547 München, Tel. 089-6902637, Fax 089-6902553<br />
149
Controller magazin 3/94<br />
Weikzeuge aus <strong>de</strong>r Kisle" liirs ERGEBNIS CONTROLLING<br />
Kurzfristige Erfotgsrechnunq<br />
Managementerfotgsrechnung<br />
sass?'.<br />
Kostenslellenrechnung<br />
mm<br />
Kostentragerrechnung<br />
G6t)iete. Maikte. Regionen<br />
Oadiung sber t r ag sr ec h nung<br />
ProfHcenterrechnung<br />
Pio/ekle. Voiliaben<br />
je aus <strong>de</strong>r<br />
KisIe' (urs FINANZ - CONTROLLING<br />
statische Bilanzen<br />
Bewegür>gsbtlanzen<br />
Kapitainu&rechnui^gen<br />
SV<br />
smum<br />
Finanz plar>e<br />
UquiditatspUne<br />
mv,<br />
Kennziffemanalysen<br />
Cash.Flow.Raclr»/a(/evefrnogeir<br />
Uin/iii;ft'e(/riogeii<br />
Krec/rfwes*?!! -na/»nes/piier ang<br />
Eigen-u.Fteindkapilalhontiolle<br />
Bet&ibgungen u.a.<br />
ilEBS'.'jIRTSCHAF-<br />
I Typische Funktionen zenlratef DV-Warenwutschaftssysleme mit Funktiofien fürs Beteichsconlrotling<br />
VERTRIEB/VERKAUF I—i<br />
Angetwte<br />
Auftrage<br />
Rechnungen<br />
Statistik<br />
pi BESTELLWESEN/EINKAUF h<br />
Bestellvorgange<br />
Terminverfoigurig<br />
Wareneingang<br />
Lagerwesen<br />
PRODUKTION<br />
> 1<br />
CAD/CAM/CAQ<br />
Artieitsvortwreitung<br />
PPS-System<br />
Leitstandorganisation<br />
[Typische DV-Abrechnungssysleme einer VeiwaKung. ebenfalls nnit Funktionen fürs Bereichsconlrolling<br />
1<br />
p-| FINANZBUCHHALTUNG|-|i<br />
Debitoren<br />
Kreditoren<br />
Sachkonten<br />
Parallelkontierungen<br />
ANLAGENBUCHHALTUNG<br />
Anlagenspiegel<br />
Abschreibungen<br />
Kalk Kosten<br />
Standoftverwaltung<br />
H personalabrechnungVI<br />
LOhne/Gehalter<br />
Sleuer-A/eraich «nesen<br />
We«8rbiktungswesen<br />
Zeiterfassung.'BDE<br />
auf <strong>de</strong>m Wege zum Zentral-ControDing<br />
150
Controller magazin 3/94<br />
INFORMATIONSMANAGEMENT<br />
DIE RENAISSANCE DER<br />
MANAGEMENT<br />
INFORMATIONSSYSTEME<br />
von Dr. Uwe Hannig, Lampertheim<br />
Dr. Uwe Hannig, Professor für DV<br />
und Statistil( an <strong>de</strong>r Fact)f)oct)SCfiule<br />
Rtieinland-Pfalz -<br />
Abteilung Ludwigshalen<br />
Unerwartet ist das zur Zeit am häufigsten verwen<strong>de</strong>te<br />
Adjektiv von Unternehmensführem, wenn sie<br />
die Geschäftsentwicklung <strong>de</strong>r letzten Monate<br />
charakterisieren. In <strong>de</strong>r Regel sind die Entschei<strong>de</strong>r<br />
von <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r Absatz- und Ertragsrückgänge<br />
überrascht. Es gibt jedoch auch Fälle, in <strong>de</strong>nen sich<br />
Marketingstrategen bei Neuprodukteinführungen<br />
wegen eines aus Angst vor einem Hop niedrig angesetzten<br />
Preises unverhofft einer <strong>de</strong>rart großen<br />
Nachfrage gegenübersehen, daß Lieferengpässe<br />
auftreten. Diese führen zur Verärgerung <strong>de</strong>r Kaufwilligen<br />
und lassen sich in <strong>de</strong>r Regel nur durch die<br />
Aufnahme kostspieliger Son<strong>de</strong>rschichten beseitigen.<br />
Die selten genug auftreten<strong>de</strong> Chance, trotz zunehmen<strong>de</strong>n<br />
Konkurrenzdrucks zufrie<strong>de</strong>nstellen<strong>de</strong><br />
Margen zu erzielen, verstreicht dadurch ungenutzt.<br />
Der Grund für Fehlentscheidungen und daraus<br />
resultieren<strong>de</strong> Ressourcenvergeudung ist, daß die<br />
meisten Manager die wegen <strong>de</strong>r fortschreiten<strong>de</strong>n<br />
Vernetzung und <strong>de</strong>m sich rasant verbreiten<strong>de</strong>n Einsatz<br />
elektronischer Kommunikation in Form von E-<br />
Mail und Datendiensten zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />
Datenmengen nicht mehr bewältigen können und<br />
<strong>de</strong>shalb zu einem immer geringeren Teil nutzen. Es<br />
kommt zu <strong>de</strong>r paradoxen Situation, daß mit <strong>de</strong>r<br />
Zunahme <strong>de</strong>s Informationsangebots die Wahrscheinlichkeit<br />
für ein gefühlbetontes Entscheidungsverhalten<br />
mit all seinen Risiken zunimmt. Freimütig t)ekennt<br />
beispielsweise <strong>de</strong>r erste Mann eines großen<br />
<strong>de</strong>utschen Luft- und Raumfahrtkonzems, daß die<br />
Absatzplanung in <strong>de</strong>r Vergangenheit auf <strong>de</strong>m<br />
Prinzip Hoffnung beruhte.<br />
Die sich aus <strong>de</strong>m gera<strong>de</strong> geschil<strong>de</strong>rten Dilemma<br />
ergeben<strong>de</strong>n Gefahren wer<strong>de</strong>n nun offensichtlich in<br />
<strong>de</strong>n Fühmngsetagen erkannt. In einer vom Autor für<br />
ein renommiertes Computermagazin durchgeführten<br />
Studie gaben rund 40 Prozent <strong>de</strong>r befragten Großanwen<strong>de</strong>r<br />
an, daß Managementinformationssysteme,<br />
die <strong>de</strong>n Entschei<strong>de</strong>rn die benötigten Informationen<br />
zum richtigen Zeitpunkt in <strong>de</strong>r von ihnen gewünschten<br />
Form zur Verfügung stellen, ein wichtiges Thema<br />
für ihr Unternehmen darstellen (vgl. Abb. 1).<br />
Die Anbieter haben sich auf die zu erwarten<strong>de</strong><br />
Belebung <strong>de</strong>r Nachfrage nach Managementinformationssystemen<br />
bereits eingestellt. Rund 40 Prozent<br />
von ihnen setzten sie bei <strong>de</strong>r ober\ angesprochenen<br />
Untersuchung auf einen <strong>de</strong>r ersten fünf Plätze ihrer<br />
individuellen Be<strong>de</strong>utungsrangfolge im Hinblick auf<br />
die eigenen Zukunftsplanungen (vgl. Abb. 2).<br />
Nun wer<strong>de</strong>n seit gut zwanzig Jahren die Informationsarmut<br />
im Informationsüberfluß beklagt und<br />
Managementinformationssysteme als Lösung <strong>de</strong>s<br />
Problems proklamiert. Dennoch fin<strong>de</strong>t man sie selbst<br />
in intemational tätigen Konzernen nur selten. Experten<br />
gehen davon aus, daß allenfalls in mnd 10 Prozent<br />
<strong>de</strong>r größeren <strong>de</strong>utschen Unternehmen<br />
Managementinformationssysteme im Augenblick<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n. Schuld daran ist die unbefriedigen<strong>de</strong><br />
Performance <strong>de</strong>r meisten bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r 80er<br />
Jahre angebotenen Produkte bzw. erstellten Anwendungen,<br />
die dazu führte, daß <strong>de</strong>r Begriff MIS<br />
auch heute noch bei vielen Entschei<strong>de</strong>m negativ<br />
besetzt ist und geme mit einem "T' ergänzt wird.<br />
Die Zuversicht, daß nach <strong>de</strong>r Euphorie Anfang <strong>de</strong>r<br />
70er Jahre und <strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n Sturz in das für<br />
Innovationen im DV-Bereich übliche tiefe Wellental<br />
das Interesse an Managementinformationssystemen<br />
dauerhaft erwacht, hat mehrere Ursachen. Technische<br />
Verbessemngen bei <strong>de</strong>n Softwarewerkzeugen,<br />
insteson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r Nutzeroberfläche,<br />
und <strong>de</strong>r Hardware verbessem die Akzeptanz<br />
<strong>de</strong>r Systeme und <strong>de</strong>ren Einsatzfähigkeit.<br />
Daneben nötigen eine dynamischere Untemehmensumwelt<br />
und <strong>de</strong>r eskalieren<strong>de</strong> Verdrängungswettbewerb<br />
<strong>de</strong>n Managern heute regelmäßig weitreichen<strong>de</strong><br />
Entscheidungen unter Zeitdruck ab. Die Stabsabteilungen,<br />
die bisher das benötigte Datenmaterial<br />
zusammentragen und auswerteten, wur<strong>de</strong>n bzw.<br />
wer<strong>de</strong>n jedcKh im Zuge <strong>de</strong>s Trends zum Lean<br />
Management aufgelöst.<br />
För<strong>de</strong>rlich für die Verbreitung von Managementinformationssystemen<br />
wirkt sich ebenfalls die<br />
151
Controller magazin 3/94<br />
Be<strong>de</strong>utung einzelner Themen und Technologien für die Anwen<strong>de</strong>r<br />
Vtnwtzung<br />
Date nban kman age me nt- Systeme<br />
42<br />
1 56.*/.<br />
l8o,e%<br />
Cli«n|.S«rv«r-Architeklur<br />
Spszwile Branch«nl6«ung«<<br />
Manag«mentintormation88y8teme<br />
L<br />
44.6%^<br />
5<br />
^9,1%<br />
ISDN<br />
42<br />
Down-ZRighttSinj<br />
Mobil« Computing<br />
WorkbanchM<br />
42<br />
'42<br />
5 37;s%<br />
|31.0%<br />
».6%<br />
Workgroup Computing<br />
CASETools<br />
MulliprozBssorsyslann»<br />
42<br />
42<br />
Multimedia<br />
0%<br />
1<br />
5<br />
1 23.7%<br />
20.1%<br />
17 J%<br />
20%<br />
7<br />
40% 50% 60% 70%<br />
sehr wichtig<br />
•<br />
/ / /<br />
80% 90% 100%<br />
Abbildung 1<br />
Quelle: Megatrend<br />
zunehmen<strong>de</strong> Dezentralisierung aus. Zum einen<br />
benötigt man nun mehr Wissen vor Ort und zum<br />
an<strong>de</strong>ren bedarf es zur Unterstützung und<br />
Koordination <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>r Teileinheiten im<br />
zentralen Controlling intelligenter Analysesysteme.<br />
Last but not least fin<strong>de</strong>n sich gut ausgebil<strong>de</strong>te und<br />
mit weitreichen<strong>de</strong>n Kompetenzen ausgestattete<br />
Controller, die als Promotoren von Managementinformationssystemen<br />
unabdingbar sind, nicht<br />
mehr nur in multinationalen Konzemen.<br />
Daß Controller <strong>de</strong>n Aufbau von Managementinformationssystemen<br />
för<strong>de</strong>rn, ist leicht einzusehen.<br />
Schließlich profitieren sie am meisten von diesen. Im<br />
Gegensatz zu <strong>de</strong>n operativen Informationssystemen<br />
wie <strong>de</strong>r Finanzbuchhaltung stehen im Mittelpunkt<br />
von Managementinformationssystemen auf die<br />
spezifischen Informationsbedarfe <strong>de</strong>r Controller<br />
zugeschnittene aggregierte Berichte, Simulationen<br />
und Planungsrechnungen.<br />
Durch sukzessive Informationsauswahl und -auswertung<br />
kann sich <strong>de</strong>r Controller darüber hinaus auf<br />
die Suche nach <strong>de</strong>r Ursache einer Planabweichung<br />
begeben. Am En<strong>de</strong> einer sogenannten Drill-Down-<br />
Analyse fin<strong>de</strong>t er <strong>de</strong>n Grund für eine Variablenän<strong>de</strong>rung<br />
in seinem Ausgangstableau mit Sicherheit.<br />
Abzugrenzen von Managementinformationssystemen<br />
sind Executive Information Systems bzw.<br />
Führungsinformationssysteme. Diese sind auf das<br />
Informationsverhalten <strong>de</strong>s Topmanagement ausgelegt.<br />
In <strong>de</strong>r Regel wer<strong>de</strong>n sie für vorstrukturierte<br />
"Knopfdruck'-Analysen eingesetzt, die <strong>de</strong>n Unternehmensführem<br />
einen Überblick über die Verän<strong>de</strong>rungen<br />
ausgewählter Kennziffern geben.<br />
Das heißt jedoch nicht, daß sich <strong>de</strong>r Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong><br />
bei Bedarf nicht auch vom aktuellen Betriebsergebnis<br />
bis zur letzten Kostenstelle durcharbeiten<br />
kann. Er wird das aus naheliegen<strong>de</strong>n<br />
Grün<strong>de</strong>n allerdings selten tun und im Normalfall <strong>de</strong>n<br />
Verantwortlichen für <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Bereich zu<br />
einer Stellungnahme auffor<strong>de</strong>rn. Doch allein die<br />
Tatsache, daß eine <strong>de</strong>rartige Transparenz <strong>de</strong>r eigenen<br />
Leistung bis in die Führungsetage gegeben ist,<br />
steigert die Effizienz <strong>de</strong>r Organisationsmitglie<strong>de</strong>r.<br />
Die Anfor<strong>de</strong>rungen an ein Managementinformationssystem<br />
verän<strong>de</strong>m sich zwangsläufig mit <strong>de</strong>r Branche,<br />
<strong>de</strong>r Unternehmensgröße und -struktur, <strong>de</strong>m Aufgabenfeld<br />
sowie <strong>de</strong>r Stellung <strong>de</strong>s Entschei<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r<br />
Hierarchie. Der Controller eines diversifizierten<br />
Technologiekonzems benötigt an<strong>de</strong>re Informationen<br />
als <strong>de</strong>r Geschäftsstellenleiter eines Versicherungsunternehmens.<br />
Somit kann es kein universell einsetzbares<br />
Managementinformationssystem geben. Die<br />
typischen, von einem Managementinformationssystem<br />
abge<strong>de</strong>ckten Analysebereiche Auftragseingang,<br />
Absatz, Umsatz, Kosten, Ergebnis, Bilanz,<br />
GuV-Rechnung, Liquidität, Investitionen, Projekte,<br />
Personal und nicht zu vergessen Nachfrage und<br />
Wettbewerber fin<strong>de</strong>t man jedoch in je<strong>de</strong>m<br />
Untemehmen.<br />
152
Controller magazin 3/94<br />
Be<strong>de</strong>utung einzelner Themen und Technologien für die Anbieter<br />
Bedienerfreundlichke!!<br />
42<br />
5 87,h%<br />
Client-S»rver-Archit«l
Controller magazin 3/94<br />
ALTERNATIVEN ZUR<br />
TRADITIONELLEN<br />
GEMEINKOSTEN<br />
SCHLÜSSELUNG<br />
Herr Dr. Albert Ctiristmartr). einer meiner<br />
Mitarbeiter im ControWmg <strong>de</strong>r Dr. August<br />
Oetker Zentralverwaltung, ttat sicti sehr<br />
intensiv mit <strong>de</strong>m Ttiema <strong>de</strong>r GemeinkostensMüsselung<br />
und <strong>de</strong>r Prozeßkostenrechnung<br />
beschäftigt und einen<br />
interessanten Ansatz zur Weitedühwng <strong>de</strong>r<br />
Diskussion aul diesem Gebiet erarbeitet.<br />
Den enispreclien<strong>de</strong>nBeitrag erhalten Sie<br />
mit diesem Scfireiben.<br />
Mit herzlichen Grüßen<br />
von Dr. Albert Christmann, Bielefeld<br />
Dr Emst F. 'Schrö<strong>de</strong>V PersSnIict) t)anen<strong>de</strong>r<br />
Gesellschalter Dr August Oetker<br />
Der seit Jahren steigen<strong>de</strong> Anteil <strong>de</strong>r Gemein- an <strong>de</strong>n<br />
Gesamtkosten in Industrieunternehmen führte dazu,<br />
daß zunächst im Fertigungsbereich (etwa mit <strong>de</strong>r<br />
Maschinenstun<strong>de</strong>nsatz-Rechnung) und anschließend<br />
auch in indirekten Unternehmensbereichen über<br />
Alternativen zur traditionellen Zuschlagskostenrechnung<br />
nachgedacht wur<strong>de</strong>.<br />
1 PROBLEMATIK DER TRADITIONELLEN<br />
GEMEINKOSTENSCHLÜSSELUNG<br />
Gemeinkosten sind, im Unterschied zu Einzelkosten,<br />
einem Kostenträger nicht direkt zurechenbar und<br />
wer<strong>de</strong>n üblicherweise mit Hilfe <strong>de</strong>r Kostenstellenrechnung<br />
betrieblichen Teilbereichen zugeordnet.<br />
Die Zurechnung auf die Kostenträger erfolgte in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit oftmals bei Materialgemeinkosten<br />
über einen Zuschlagssatz auf die Materialeinzelkosten,<br />
bei Fertigungsgemeinkosten über einen Zuschlagssatz<br />
auf <strong>de</strong>n Fertigungslohn, bei <strong>de</strong>n Vertriebs-<br />
und Verwaltungsgemeinkosten über einen<br />
Zuschlagssatz auf die Herstell kosten eines Kostenträgers.<br />
Analysen <strong>de</strong>r Gesamtkosten von Industrie- und<br />
Han<strong>de</strong>lsunternehmen zeigen, daß <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r<br />
Gemeinkosten an <strong>de</strong>n Gesamtkosten stetig zunimmt.<br />
So ist es durchaus möglich, daß etwa in anlageintensiven<br />
Unternehmen Fertigungsgemeinkosten-<br />
Zuschlagssätze mehrere 1(XX) % <strong>de</strong>s Fertigungslohns<br />
ausmachen können (vgl. etwa Christmann/Jörasz<br />
[1992]). Bereits kleine Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Zuschlagsbasis,<br />
etwa als Folge von Lohnerhöhungen, können<br />
dann erhebliche Auswirkungen auf die Höhe <strong>de</strong>r<br />
einem Produkt zugeordneten Fertigungsgemeinkosten<br />
haben.<br />
Der Fertigungslohn eignet sich in solchen Fällen nicht<br />
zur Erfüllung <strong>de</strong>r an Bezugsgrößen gestellten Anfor<strong>de</strong>rungen:<br />
We<strong>de</strong>r ist er Maßstab für die Kosten<br />
einer Kostenstelle (Kostenkontrollfunktion), noch ermöglicht<br />
er eine verursachungsgerechte Zuordnung<br />
<strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten auf die Kostenträger<br />
(Kalkulationsfunktion).<br />
Grün<strong>de</strong> für <strong>de</strong>n Anstieg <strong>de</strong>r Gemeinkosten - sie<br />
machen in bestimmten Branchen bis zu 70 % <strong>de</strong>r<br />
Gesamtkosten aus - in <strong>de</strong>n direkten, insbeson<strong>de</strong>re<br />
aber auch in <strong>de</strong>n indirekten Bereichen sind(vgl. etwa<br />
Coenenberg/Fischer [1991 ], Jörasz/Christmarm<br />
[19891):<br />
1. Durch die fortwähren<strong>de</strong> Automatisierung im<br />
Fertigungsprozeß verliert die bezahlte Vorgabezeit<br />
nach <strong>de</strong>m Fertigungsplan als kostenbestimmen<strong>de</strong><br />
Bezugsgröße immer mehr an Be<strong>de</strong>utung. Die<br />
Produktion wird anlagenintensiver, während<br />
gleichzeitig die Zahl <strong>de</strong>r in einer Kostenstelle<br />
arbeiten<strong>de</strong>n Menschen stetig abnimmt.<br />
2. Diese Substitution von Arbeit durch Kapital<br />
än<strong>de</strong>rt auch die Entlohnungsformen: Während<br />
manuelle Arbeiten und damit direkt zurechenbare<br />
Kosten abnehmen, steigen administrative (also<br />
planen<strong>de</strong>, überwachen<strong>de</strong> und steuern<strong>de</strong>) Tätigkeiten<br />
in <strong>de</strong>n Bereichen Forschung und Entwicklung,<br />
Beschaffung, Logistik, Produktionsplanung<br />
und -Steuerung, Qualitätssicherung und -prüfung,<br />
Vertrieb und damit auch die Gemeinkosten.<br />
3. Die Zunahme dieser administrativen Tätigkeiten<br />
hat aber noch eine weitere Ursache: Mit <strong>de</strong>m<br />
Wan<strong>de</strong>l <strong>de</strong>r Käufer- zu Verkäufermärkten und<br />
<strong>de</strong>m Erreichen von Sättigungsgrenzen stieg <strong>de</strong>r<br />
Wettbewerbsdruck mit <strong>de</strong>r Folge, daß Innovations-<br />
und Produktlebenszyklen kürzer wer<strong>de</strong>n.<br />
Die For<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n nach Variantenvielfalt<br />
und <strong>de</strong>ren Umsetzung durch die Anbieter führt zu<br />
geringeren Stückzahlen je Produktvariante und<br />
damit zu höheren Gemeinkostenanteilen für<br />
Planung und Steuerung <strong>de</strong>r Aufträge.<br />
154
Controller magazin 3/94<br />
Eine auf Zuschlagssätzen basieren<strong>de</strong> Gemeinkostenschlüsselung<br />
kann letztlich wegen mangeln<strong>de</strong>r<br />
Kostentransparenz zu Fehlentscheidungen führen,<br />
weil vermeintlich positive Ergebnisse liefern<strong>de</strong><br />
Produkte die tatsächlich von ihnen verursachten<br />
Kosten nicht <strong>de</strong>cken (vor allem Produkte, die auf<br />
mo<strong>de</strong>rnen Fertigungsanlagen mit niedrigem<br />
Fertigungslohn hergestellt wer<strong>de</strong>n), während umgekehrt<br />
anscheinend <strong>de</strong>fizitäre Produkte in Wirklichkeit<br />
kosten<strong>de</strong>ckend verkauft wer<strong>de</strong>n.<br />
In anlageintensiven Untemehmen kann bei <strong>de</strong>n<br />
Fertigungsgemeinkosten bereits eine zweite Bezugsgröße<br />
neben <strong>de</strong>m Fertigungslohn die Maschinenzeit,<br />
die Kalkulationsgenauigkeit <strong>de</strong>utlich erhöhen. Ein<br />
diesem Anspmch genügen<strong>de</strong>s Verfahren wird im<br />
folgen<strong>de</strong>n Kapitel vorgestellt.<br />
Einen Ausweg aus <strong>de</strong>m Dilemma, Gemeinkosten<br />
geeignet auf einzelne Produkte zu schlüsseln (und<br />
zwar nicht nur Fertigungsgemeinkosten bei anlageintensiven<br />
Unternehmen, son<strong>de</strong>m auch Material-,<br />
Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten in verschie<strong>de</strong>nsten<br />
Unternehmen) verspricht eine<br />
Gemeinkostenverteilung, die sich an kostenstellenübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Tätigkeiten orientiert; und zwar wie<br />
im 3. Abschnitt beschrieben.<br />
stellen auf die zu untersuchen<strong>de</strong> Kostenstelle eine<br />
analytische Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />
auf die Ijei<strong>de</strong>n Bezugsgrößen Maschinenzeit und<br />
Fertigungslohn vorzunehmen. Im zweiten Schritt<br />
wird dann ein Kriterium bestimmt, das für je<strong>de</strong><br />
beliebige Kostenstelle hinsichtlich ihrer Anlagenund/o<strong>de</strong>r<br />
Lohnintensität mit Hilfe mathematisch<br />
exakt faßbarer Beziehungen zu <strong>de</strong>n bereits explizit<br />
untersuchten Kostenstellen die Fertigungsgemeinkosten<br />
auf die bei<strong>de</strong>n Bezugsgrößen aufteilt.<br />
2. 2 Empirische Zuordnung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />
auf die verwen<strong>de</strong>ten Bezugsgrößen<br />
Nach <strong>de</strong>r oben teschriebenen Vorgehensweise<br />
wer<strong>de</strong>n Fertigungsgemeinkosten je<strong>de</strong>r Kostenart<br />
(z. B. Einrichterlöhne, Miete, kalk. Zinsen) und je<strong>de</strong>r<br />
Umlage (z. B. Werkzeuglager, Kantine) in die drei<br />
Gmppen<br />
• Fertigungsgemeinkosten mit Bezugsgröße<br />
Maschinenzeit (kurz FGK mit BG MZ),<br />
• Fertigungsgemeinkosten mit Bezugsgröße<br />
Fertigungslohn (kurz FGK mit BG FL) und<br />
• Rest-Fertigungsgemeinkosten (kurz Rest-FGK)<br />
aufgeteilt. Der dritten Gmppe sind all jene Kosten<br />
zuzuordnen, die sich nicht auf eine <strong>de</strong>r t)ei<strong>de</strong>n ersten<br />
direkt aufteilen lassen.<br />
2 EIN EINFACH ZU HANDHABENDES VER<br />
FAHREN ZUR SCHLÜSSELUNG VON<br />
FERTIGUNGSMEINKOSTEN<br />
(Christmann/Jörasz 119921)<br />
Im Unterschied zur Maschinen-Stun<strong>de</strong>nsatz-Rechnung,<br />
bei <strong>de</strong>r für je<strong>de</strong> Maschine die Beträge <strong>de</strong>r<br />
relevanten Kostenarten zu bestimmen sind, wer<strong>de</strong>n<br />
im folgen<strong>de</strong>n die maschinenabhängigen Fertigungsgemeinkosten<br />
auf Kostenstellenebene ermittelt, ohne<br />
dabei auf von einzelnen Maschinen vemrsachte<br />
Kosten in einer Kostenstelle explizit Bezug zu nehmen.<br />
Diese Vorgehensweise ist insbeson<strong>de</strong>re für in<br />
Großserien produzieren<strong>de</strong> Betriebe zu rechtfertigen,<br />
weil <strong>de</strong>ren Fertigungskostenstellen überwiegend so<br />
eingeteilt sind, daß die Maschinen bzüghch ihrer<br />
Kostenvemrsachung und -höhe als homogen angesehen<br />
wer<strong>de</strong>n können.<br />
2.1 Beschreibung <strong>de</strong>s Vorgehens<br />
Das vorzustellen<strong>de</strong> Verfahren ermöglicht eine<br />
einfach zu handhaben<strong>de</strong>, direkte Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemeinkosten auf die bei<strong>de</strong>n Bezugsgrößen<br />
Fertigungslohn und<br />
Maschinenzeit unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r jeweiligen betrieblichen<br />
Produktionsverhältnisse. Dabei wird<br />
unterstellt, daß Maschinenzeiten<br />
ermittelbar sind o<strong>de</strong>r vorliegen.<br />
In einem ersten Schritt ist - zunächst<br />
ohne Anwen-dung <strong>de</strong>s vorzustellen<strong>de</strong>n<br />
Verfahrens - für ausge-wählte<br />
repräsentative Kostenstellen<br />
kostenartenweise und für je<strong>de</strong>n<br />
Umlagebetrag von an<strong>de</strong>ren Kosten-<br />
Kostenstelle<br />
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
E<br />
F<br />
G<br />
H<br />
Kriterium für die Auswahl <strong>de</strong>r zu untersuchen<strong>de</strong>n<br />
Kostenstellen ist die Lohn- und/o<strong>de</strong>r Anlagenintensität.<br />
Für die Verallgemeinerung <strong>de</strong>r im ersten<br />
Schritt empirisch gewonnenen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemeinkosten ist es wichtig, daß das gesamte<br />
Sfjektrum von Kostenstellen in einem<br />
repräsentativen Umfang untersucht wird. Zum einen<br />
fin<strong>de</strong>t dadurch die Automatisierungsentwicklung<br />
und infolge<strong>de</strong>ssen auch die Notwendigkeit,<br />
Maschinenzeiten als Bezugsgröße einzubeziehen,<br />
ihren Nie<strong>de</strong>rschlag. Zum an<strong>de</strong>ren wer<strong>de</strong>n Kostenstellen<br />
unterschiedlicher Lohnintensität berücksichtigt.<br />
Von <strong>de</strong>n im untersuchten Betrieb existieren<strong>de</strong>n<br />
Fertigungshauptkostenstellen wur<strong>de</strong>n insgesamt<br />
10,13 % <strong>de</strong>tailliert analysiert. In Abbildung 1<br />
sind die Ergebnisse zusammengefaßt. Die Stichprobe<br />
ist wegen <strong>de</strong>r gleichmäßigen Berücksichtigung aller<br />
Kostenstellen-Kostenstmkturen als repräsentativ für<br />
die vorgefun<strong>de</strong>nen Fertigungsverhältnisse<br />
anzusehen.<br />
Das bisherige Vorgehen zur Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemeinkosten ist für die Analyse aller<br />
Fertigungshauptkostenstellen zu aufwendig und<br />
<strong>de</strong>swegen in <strong>de</strong>r Praxis nicht handhabbar. Aus<br />
Prozentualer Anteil<br />
<strong>de</strong>r FGK mit BG MZ<br />
an <strong>de</strong>n Ge$amt-FGK<br />
1,88<br />
27,54<br />
37.72<br />
47.65<br />
61.09<br />
64.79<br />
68,89<br />
71.19<br />
Prozentualer Anteil<br />
<strong>de</strong>r FGK mit BG FL<br />
an <strong>de</strong>n Gesamt-FGK<br />
94.22<br />
66,48<br />
53,73<br />
43.67<br />
33.84<br />
32.52<br />
28,65<br />
25.41<br />
Prozentualer Anteil<br />
<strong>de</strong>r Rest-FGK<br />
an <strong>de</strong>n Gesamt-FGK<br />
3.90<br />
5.98<br />
8.55<br />
8.68<br />
5.07<br />
2.69<br />
2.46<br />
3.40<br />
Abb. 1: Prozentuale Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgcnieinkosten für<br />
repräsentativ ausgewählte Kostenstellen<br />
155
Controller magazin 3/94<br />
diesem Grund wird ein Ansatz vorgestellt, <strong>de</strong>r die<br />
gewonnenen Erkenntnisse aus <strong>de</strong>n untersuchten<br />
Kostenstellen dahingehend verallgemeinert, daß<br />
ohne größeren Aufwand und explizite Untersuchung<br />
<strong>de</strong>r einzelnen Kostenstellen eine Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemeinkosten auf die drei Gruppen<br />
möglich ist.<br />
2. 3 Folgerungen für eine Verallgemeinerung <strong>de</strong>r<br />
empirischen Untersuchung<br />
Abbildung 2 ver<strong>de</strong>utlicht die zu beantworten<strong>de</strong><br />
Frage, wie für eine beliebige Fertigungshauptkostenstelle<br />
die prozentuale Verteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />
ohne <strong>de</strong>taillierte Untersuchung <strong>de</strong>rselben<br />
bestimmt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Ziffer K (i) <strong>de</strong>r untersuchten Kostenstelle i und <strong>de</strong>r<br />
zugehörigen, empirisch gewonnenen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemeinkosten <strong>de</strong>r Kostenstelle i.<br />
Auf <strong>de</strong>r Abszisse sind die Werte <strong>de</strong>r Kennziffer K (i)<br />
von Kostenstelle i, auf <strong>de</strong>r Ordinate die prozentualen<br />
Anteile an <strong>de</strong>n Fertigungsgemeinkosten bezüglich<br />
<strong>de</strong>r jeweiligen Bezugsgröße, y (i, j) (j = 1,2, 3), aufgetragen.<br />
Die nach <strong>de</strong>r "Metho<strong>de</strong> <strong>de</strong>r kleinsten<br />
Quadrate" ermittelten Regressionsgera<strong>de</strong>n sind <strong>de</strong>m<br />
Streuungsdiagramm dann am besten angepaßt, wenn<br />
die quadrierte Summe <strong>de</strong>r vertikalen Abstän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />
empirisch beobachteten Werte y (i, j) und <strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n<br />
Gera<strong>de</strong>n liegen<strong>de</strong>n Werten y* (i, j) (j = 1,2,3)<br />
minimal ist. eine Aussage über die Anpassungsgüte<br />
einer Regressionsgera<strong>de</strong>n an eine Punktwolke macht<br />
das Bestimmtheitsmaß R ^.<br />
Von <strong>de</strong>n acht in Abbildung 1 aufgelisteten Kostenstellen<br />
sind beispielhaft die Kostenstellen A, D und H<br />
mit <strong>de</strong>r jeweiligen prozentualen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemeinkosten auf einem Zahlenstrahl dargestellt.<br />
Je<strong>de</strong> an<strong>de</strong>re, noch nicht explizit untersuchte<br />
Kostenstelle X läßt sich zwar aufgrund <strong>de</strong>s Fertigungsablaufs,<br />
<strong>de</strong>r dort vorhan<strong>de</strong>nen Maschinen und<br />
<strong>de</strong>r von Menschen durchzuführen<strong>de</strong>n Arbeiten grob<br />
auf <strong>de</strong>m Zahlenstrahl einordnen. Exakte Aussagen<br />
über die prozentuale Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />
sind jedoch nicht möglich. Gelingt es,<br />
eine Kennziffer zu fin<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r sich die Lohnund/o<strong>de</strong>r<br />
Anlageintensität quantifizieren läßt, ist<br />
aufgrund <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r bereits analysierten<br />
Kostenstellen ein Rückschluß auf die prozentuale<br />
Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten je<strong>de</strong>r<br />
beliebigen Kostenstelle X möglich.<br />
Anlagenintensive<br />
Kostenslelle<br />
H<br />
71,2/25,4/3,4<br />
Beliebige<br />
Kostenslelle<br />
Misch-<br />
Kostenstelle<br />
D<br />
Prozentuale Aurteilung<br />
Die allgemeine Form <strong>de</strong>r Regressionsgera<strong>de</strong>n, mit<br />
<strong>de</strong>nen für eine beliebige Kostenstelle die prozentuale<br />
Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten auf die<br />
genannten drei Gruppen möglich ist, lautet<br />
mit<br />
y*(i,j):<br />
a, b:<br />
K(i):<br />
y-(i,j) = a + b-K(i)<br />
prozentualer Anteil <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten<br />
bezüglich <strong>de</strong>r Bezugsgröße j in Kostenstelle i,<br />
1 = 1: Bezugsgröße ist die Maschinenzeit,<br />
j = 2: Bezugsgröße ist <strong>de</strong>r Fertigungslohn,<br />
j = 3: Rest-Fenigungsgemeinkosten,<br />
Parameter <strong>de</strong>r Regressionsgera<strong>de</strong>n,<br />
einzusetzen<strong>de</strong>r Wert <strong>de</strong>r Kennziffer.<br />
Aus Abbildung 3 ergeben sich mit Hilfe <strong>de</strong>r Metho<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r kleinsten Quadrate die Regressionsgera<strong>de</strong>n<br />
Lohnintensive<br />
Kostenstelle<br />
? 47,7/43,7/8,6 1,9/94,2/3,9<br />
y*(i, 1) =<br />
51,207 + 13,396 k(i) und = 0,9801,<br />
y*(i. 2) =<br />
43,798 -13,032 K(i) und = 0,9821,<br />
y*(i. 3) =<br />
4,993 Für die - 0,363 Gültigkeit K(i) und <strong>de</strong>s aufgestellten = 0.0692.<br />
Abb. 2: Fragestellung für die Verallgemeinerung <strong>de</strong>r<br />
funktionalen Zusammenhangs<br />
Un t ersuch u ngsergebn isse<br />
zwischen Kennziffer K(i) und <strong>de</strong>r<br />
prozentualen Aufteilung <strong>de</strong>r<br />
Fertigungsgemein-kosten sprechen die nahe bei 1<br />
liegen<strong>de</strong>n Werte <strong>de</strong>s Bestimmtheitsmaßes für die<br />
bei<strong>de</strong>n ersten Regres-sionsgera<strong>de</strong>n. Die hohe Qualität<br />
<strong>de</strong>s Ergebnisses wird auch nicht durch das geringe<br />
Bestimmtheitsmaß <strong>de</strong>r dritten Regressionsgera<strong>de</strong>n<br />
beeinträchtigt, weil<br />
• nur etwa 5 % <strong>de</strong>r gesamten Fertigungsgemeinkosten<br />
nicht auf eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bezugsgrößen<br />
direkt zuor<strong>de</strong>nbar sind und<br />
• bei beliebigen Werten von K(i) unter Heranziehung<br />
<strong>de</strong>r drei Regressionsgera<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Summe immer<br />
100 % Fertigungsgemeinkosten verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
2. 4 Ein allgemeingültiges und standardisiertes<br />
Verfahren<br />
Ein Maß für die Anlagenintensität einer Kostenstelle<br />
ist die Höhe <strong>de</strong>r kalkulatorischen Abschreibungen<br />
<strong>de</strong>r Maschinen. Die Lohnintensität kommt durch die<br />
Höhe ihres Fertigungslohnes zum Ausdruck. Setzt<br />
man die bei<strong>de</strong>n Größen zueinan<strong>de</strong>r in Beziehung<br />
und logarithmiert diesen Quotienten, ergibt sich die<br />
Kennziffer:<br />
K (i) : = In<br />
kalkulatorische Abschreibungen <strong>de</strong>r<br />
Maschinen <strong>de</strong>r Kostenstelle i<br />
Fertigungslohn <strong>de</strong>r Kostenstelle i<br />
Die Diagramme in Abbildung 3 zeigen graphisch die<br />
Zusammenhänge zwischen <strong>de</strong>n Werten <strong>de</strong>r Kenn-<br />
156<br />
Mit diesem empirisch hochbestätigten Mo<strong>de</strong>ll ist eine<br />
explizite Untersuchung einzelner Kostenstellen zur<br />
Aufteilung <strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten nicht mehr<br />
nötig. Man muß nur die Kennziffer K(i) für je<strong>de</strong><br />
Kostenstelle in obige Bestimmungsgleichung für y*<br />
(i, j) einsetzen, und man erhält eine direkte Zuordnung<br />
<strong>de</strong>r Fertigungsgemeinkosten auf die drei<br />
Gruppen.
Controller magazin 3/94<br />
%-Anteil <strong>de</strong>r FGK mit BG<br />
Mascti.zeit an <strong>de</strong>n gesamten FGK<br />
100 -,<br />
1—I—iKi<br />
von unternehmerischen<br />
Tätigkeiten ist nicht<br />
notwendigerweise ausreichend<br />
zur Optimierung<br />
<strong>de</strong>s gesamten<br />
Wirtschaftsprozesses in<br />
einem Untemehmen.<br />
Die prozeßorientierte<br />
Gemeinkostenschlüsselung<br />
betrachtet <strong>de</strong>swegen<br />
bereichsübergreifen<strong>de</strong><br />
Tätigkeiten,<br />
basiert aber nach wie<br />
vor auf <strong>de</strong>r traditionellen<br />
Kostenarten- und<br />
Kostenstellenrechnung.<br />
%-Anteil <strong>de</strong>r FGK mit BG<br />
FerLlohn an <strong>de</strong>n gesamten FGK<br />
%-Anleil <strong>de</strong>r Rest-FGK<br />
an <strong>de</strong>n gesamten FGK<br />
100 -]<br />
90 -<br />
80 -<br />
70 -<br />
60 -<br />
50 -<br />
40 -<br />
30 -<br />
20 -<br />
10- .<br />
0 H—I—I—I—I—<br />
-3 -2 -1<br />
-1—I—r<br />
0<br />
Abb. 3: Linearer Zusammenliang zwiiclien <strong>de</strong>r Kennziffer KU) und <strong>de</strong>n<br />
Fertigungsgemeinkosten-Gruppen<br />
n I I I Kj<br />
In <strong>de</strong>r einschlägigen<br />
Fachliteratur<br />
(Coenenberg / Fischer<br />
[1991], Cooper [1989]<br />
und [1992], Cooper/<br />
Kaplan [1988],<br />
Horväth/Mayer[1989],<br />
Mayer [1992],<br />
Pfohl/Stölzlell991],...)<br />
fin<strong>de</strong>n für diese prozeßorientierte<br />
Gemeinkostenschlüsselung<br />
auch die synonymen<br />
Begriffe "Prozeßkostenrechnung",<br />
"Vorgangskostenrechnung",<br />
"Aktivitätsorientierte<br />
Kostenrechnung",<br />
"Cost-<br />
Driver-Acccounting"<br />
und "Activity-Based-<br />
Accounting" Verwendung.<br />
Allerdings ist es<br />
bisher noch nicht gelungen,<br />
ein geschlossenes<br />
und wissenschaftstheoretisch<br />
fundiertes<br />
Kostenrechnungssystem<br />
zu entwickeln, das die<br />
im folgen<strong>de</strong>n beschriebenen<br />
Gmndgedanken<br />
beinhaltet.<br />
Wie eingangs erwähnt, lassen sich die Rest-Fertigungsgemeinkosten<br />
nicht auf eine <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n verwen<strong>de</strong>ten<br />
Bezugsgrößen zuordnen. Sind sie <strong>de</strong>nnoch<br />
auf die Produkte zu verrechnen, und will man für<br />
diesen Umfang keine weiteren Bezugsgrößen einführen,<br />
was sich bei <strong>de</strong>m dahinterstehen<strong>de</strong>n anteiligen<br />
Volumen auch nicht lohnt, können sie <strong>de</strong>n Fertigungsgemeinkosten<br />
mit Bezugsgröße Maschinenzeit<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Fertigungsgemeinkosten mit Bezugsgröße<br />
Fertigungslohn zugeschlagen o<strong>de</strong>r im Verhältnis <strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>n Gmppen auf diese verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
3 GRUNDPRINZIPIEN EINER PROZESS<br />
ORIENTIERTEN GEMEINKOSTEN-<br />
SCHLÜSSELUNG<br />
Ein kostenstellenbezogenes optimales Management<br />
Abbildung 4 gibt einen schematischen Überblick über<br />
eine mögliche Vorgehensweise zur Umsetzung einer<br />
prozeßorientierten Gemeinkostenschlüsselung in<br />
einem Unternehmen. Einzelne Aspekte <strong>de</strong>s Vorgehens<br />
wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Abschnitten<br />
erläutert.<br />
3.1 Tätigkeitsanalyse<br />
Ausgehend von einer vorhan<strong>de</strong>nen Kostenstelleneinteilung<br />
sind in <strong>de</strong>n einzelnen Kostenstellen<br />
Tätigkeitsanalysen durchzuführen. Am besten<br />
geeignet scheint hier eine Befragung <strong>de</strong>r Kostenstellenverantwortlichen.<br />
Anschließend sind <strong>de</strong>n<br />
Einzeltätigkeiten o<strong>de</strong>r Teilprozessen die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Personal- und Sachmittelkosten, die sogenannten<br />
Prozeßkosten, zuzuordnen.<br />
157
Controller magazin 3/94<br />
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158
Controller magazin 3/94<br />
Nach Festlegen <strong>de</strong>r einzelnen Tätigkeiten und Zuordnen<br />
<strong>de</strong>r Kosten in einer Kostenstelle ist zu untersuchen,<br />
ob sich die Teilprozesse bezüglich <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Kostenstelle zu erbringen<strong>de</strong>n Leistungen mengenvariabel<br />
verhalten o<strong>de</strong>r davon unabhängig anfallen,<br />
somit bezüglich <strong>de</strong>r Kostenstellenleistung mengenfix<br />
sind.<br />
In <strong>de</strong>r Prozeßkostenrechnung wird in diesem Zusammenhang<br />
von "leistungsmengeninduzierten" und<br />
von "leistungsmengenneutralen" Prozessen gesprochen.<br />
Den leistungsmengeninduzierten Prozessen<br />
sind dann geeignete Kostenbestimmungsfaktoren,<br />
also Maßgrößen <strong>de</strong>r Kostenverursachung,<br />
die in <strong>de</strong>r Prozeßkostenrechnung als Kostentreiber<br />
gezeichnet wer<strong>de</strong>n, zuzuordnen (vgl. Abbildung 4).<br />
Kosten leistungsmengenneutraler Prozesse wer<strong>de</strong>n in<br />
<strong>de</strong>r Prozeßkostenrechnung entsprechend <strong>de</strong>m Kostenanteil<br />
eines je<strong>de</strong>n Prozesses an <strong>de</strong>n Gesamtkosten<br />
<strong>de</strong>r Kostenstelle auf die Teilprozesse aufgeteilt. Es ist<br />
allerdings kritisch zu hinterfragen, ob leistungsmengenneutrale<br />
Kosten nicht verrechnet, son<strong>de</strong>m<br />
kostenstellenübergreifend - ähnlich <strong>de</strong>r Handhabung<br />
nicht-umlegbarer Gemeinkosten bei <strong>de</strong>r<br />
stufenweisen Fixkosten<strong>de</strong>ckungsbeitragsrechnung -<br />
zusammengefaßt wer<strong>de</strong>n sollten.<br />
Ein einfaches Beispiel aus <strong>de</strong>m Lebensmitteleinzelhan<strong>de</strong>l<br />
ver<strong>de</strong>utlicht das Vorgehen. Eine Analyse <strong>de</strong>r<br />
Tätigkeit <strong>de</strong>r Kostenstelle "Warenannahme" ergibt<br />
beispielsweise folgen<strong>de</strong> Teilprozesse:<br />
• Frisch-Fleisch entla<strong>de</strong>n,<br />
• Trocken-Nahrungsmittel entla<strong>de</strong>n,<br />
• Getränke entla<strong>de</strong>n,<br />
• Obst und Gemüse entla<strong>de</strong>n.<br />
Nach I<strong>de</strong>ntifikation <strong>de</strong>r leistungsmengeninduzierten<br />
Teilprozesse sind die Personal- und Sachkosten <strong>de</strong>n<br />
Teilprozessen zuzuordnen und Kostentreiber festzulegen.<br />
Abbildung 5 zeigt stark vereinfacht das Vorgehen<br />
bei Untersuchung <strong>de</strong>r Kostenstelle "Warenannahme"<br />
und die sich aus Division von Teilprozeßkosten<br />
und Anzahl <strong>de</strong>r Kostentreibereinheiten ergeben<strong>de</strong>n<br />
Prozeßkostensätze. Eine Verrechnung <strong>de</strong>r<br />
leistungsmengenneutralen Prozeßkosten, wie etwa<br />
die Leitung <strong>de</strong>r Koslenstelle "Warenannahme",<br />
erfolgt nicht. Die Kosten verbleiben in diesem Beispiel<br />
unverschlüsselt auf <strong>de</strong>r Kostenstelle.<br />
Nach dieser Tätigkeitsanalyse wer<strong>de</strong>n Teilprozesse,<br />
die in einem logischen Zusammenhang stehen, zu<br />
sogenannten Hauptprozessen zusammengefaßt (vgl.<br />
Abbildung 4).<br />
3. 2 Bildung von Hauptprozessen<br />
Zunächst erscheint es am zweckmäßigsten, wenn nur<br />
Teilprozesse mit <strong>de</strong>mselben Kostentreiber zu Hauptprozessen<br />
aggregiert wer<strong>de</strong>n. Die damit verbun<strong>de</strong>ne<br />
Problematik läßt sich am in Abbildung 6 dargestellten<br />
Beispiel <strong>de</strong>s Hauptprozesses "Frisch-Fleisch<br />
beschaffen" ver<strong>de</strong>utlichen. Es zeigt sich, daß es<br />
durchaus sinnvoll sein kann, auch Teilprozesse mit<br />
unterschiedlichen Kostentreibern zusammenzufassen.<br />
Dies hat - wegen <strong>de</strong>r größeren Anzahl verschie<strong>de</strong>ner<br />
Prozeßkostensätze - notwendigerweise<br />
eine aufwendigere Weiterverarbeitung <strong>de</strong>r gewonnenen<br />
Informationen auf Produktebene zur<br />
Folge.<br />
Kostenstelle "Warenannahme":<br />
Tätigkeiten Anzahl <strong>de</strong>r Personal- und Kostentreiber<br />
Mitarbeiter<br />
Sachkosten (in DM)<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Kosten-<br />
Prozeßkostentreibereinheiten<br />
satz (in DM)<br />
Frisch-Fleisch entla<strong>de</strong>n 400.000 Anzahl <strong>de</strong>r<br />
liefern<strong>de</strong>n LKW<br />
4.000 100,00<br />
Nahrungsmittel entla<strong>de</strong>n 2<br />
80.000 Anzahl <strong>de</strong>r Paletten 40.000<br />
2,00<br />
Getränke entla<strong>de</strong>n 3<br />
75.000 Anzahl <strong>de</strong>r 5.000<br />
liefern<strong>de</strong>n LKW<br />
15,00<br />
Obst/Gemüse entla<strong>de</strong>n<br />
3<br />
90.000<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Paletten 10.000 9,00<br />
Zwischensumme<br />
12<br />
645.000<br />
sonstige Verwaltung<br />
24<br />
155.000<br />
Gesamtsumme<br />
14,5<br />
800.000<br />
Abb. 5: Tätigkeitsanalyse, Prozeßkostenziwrdnting und Prozeßkostensatzermittlung<br />
am Beispiel <strong>de</strong>r Kostenstelle "Warenannahme"<br />
159
Controller magazin 3/94<br />
Kostenstelle<br />
"Wareneinkauf<br />
Kostenstelle<br />
"Warenannahme*,<br />
Kostenstelle<br />
"Lager"<br />
Teil- Prozeß- Kostenprozeß<br />
kosten treiber<br />
(in TDM)<br />
(in TDM)<br />
TeUprozeß<br />
Prozeßkosten<br />
Kostentreiber<br />
.<br />
Teil- Prozeß- Kosteoprozeß<br />
kosten treiber<br />
(in TDM)<br />
600 Anzahl<br />
<strong>de</strong>r<br />
liefern<strong>de</strong>n<br />
LKW<br />
Frisch- 25 Anzahl Frisch-<br />
Fleisch <strong>de</strong>r p Heisch<br />
bestellen<br />
Bestell- ! entla<strong>de</strong>n<br />
ungen<br />
Frisch-<br />
- Fleisch<br />
Zwischenlagern<br />
400 Anzahl<br />
<strong>de</strong>r<br />
iiefem<strong>de</strong>n<br />
LKW<br />
Hauptprozeß: Frisch-Fleisch beschafTen<br />
Prozeßkostensatz 1 =<br />
Prozeßkosten (bestellen)<br />
Anzahl <strong>de</strong>r Be^llungen<br />
25.000 DM<br />
LOOO<br />
= 25<br />
DM<br />
Bestellung<br />
Prozeßkostensatz 2 =<br />
Prozeßkosten (entla<strong>de</strong>n)<br />
Anz. <strong>de</strong>r liefern<strong>de</strong>n LKW<br />
600.000 DM<br />
4.000<br />
= 150<br />
DM<br />
LKW<br />
Prozeßkostensatz 3<br />
Prozeßkosten (zwi.lagern)<br />
Anz. <strong>de</strong>r liefern<strong>de</strong>n LKW<br />
400.000 DM DM<br />
= 100<br />
4.000 LKW<br />
Abb. 6: Unterschiedliche Prozeßkostensätze <strong>de</strong>s Hauptprozesses "Frisch-Fleisch beschaffen'<br />
Bei durchschnittlich 5.000 kg Fleisch pro Bestellung<br />
und 2.000 kg Fleisch pro anliefern<strong>de</strong>n LKW kostet die<br />
Beschaffung von 1 kg Frisch-Fleisch (ohne<br />
Berücksichtigung leistungsneutraler Kosten) in dieser<br />
Beispielrechnung durchschnittlich<br />
0,005 DM/kg + 0,075 DM/kg + 0,05 DM/kg<br />
(Bestellung) (Entla<strong>de</strong>n) (Einlagern)<br />
= 0,13 DM/kg.<br />
Die Verwendung von Prozeßkostensätzen dient aber<br />
nicht nur <strong>de</strong>r Gemeinkostenzuordnung auf<br />
Kostenträger und damit <strong>de</strong>r Kalkulation<br />
(Kostenträgerstückrechnung), son<strong>de</strong>rn kann auch zur<br />
Beurteilung <strong>de</strong>r Produktivität und damit für die<br />
Kostenträgerzeitrechnung herangezogen wer<strong>de</strong>n<br />
(vgl. Coenenberg/Fischer [1991, S. 29]);<br />
Prozeßkostensatz : =<br />
Prozeßkosten<br />
Prozeßmenge<br />
. _ Input<br />
~ Output<br />
> Prozeßkostensatz : = 1<br />
Produktivität<br />
Hiermit wer<strong>de</strong>n Kostenvergleiche und Kostenkontrollen<br />
einzelner Tätigkeiten möglich, die wie<strong>de</strong>rum<br />
Informationen für Rationalisierungspotentiale aufzeigen<br />
und damit ein Instrument zur Steuerung<br />
betrieblicher Abläufe sein können.<br />
3. 3 Kritische Würdigung einer prozeßorientierten<br />
Gemeinkostenschlüsselung<br />
Eine prozeßorientierte Gemeinkosten-Schlüsselung<br />
kann zu<br />
• einer direkten Verteilung von Gemeinkosten und<br />
damit zu einer exakteren Produktkalkulation,<br />
• einer effizienteren Planung und Kontrolle <strong>de</strong>r<br />
Gemeinkosten und<br />
• einer Erhöhung <strong>de</strong>r Kostentransparenz in direkten<br />
und indirekten Bereichen<br />
führen (vgl. Pfohl/Stölzle [1991, S. 1286 ff]).<br />
Begrün<strong>de</strong>n läßt sich dieser Anspruch mit folgen<strong>de</strong>n<br />
Argumenten:<br />
1. Die Gemeinkosten wer<strong>de</strong>n nicht mehr nur über<br />
Wertgrößen (wie Materialeinzelkosten, Fertigungs-<br />
160
Controller magazin 3/94<br />
lohn, Herstellkosten) geschlüsselt, son<strong>de</strong>m entsprechen<br />
<strong>de</strong>r Inanspruchnahme betrieblicher<br />
Ressourcen auf Produkte verteilt.<br />
2. Die prozeßorientierte Gemeinkosten-Schlüsselung<br />
b>erücksichtigt Komplexität und Varianten-Vielfalt.<br />
So fallen bei komplexeren Produkten höhere Gemeinkosten<br />
für Produktionsplanung und -Steuerung,<br />
Materialdisposition ... an, als bei einfachen<br />
Standardprodukten. Die sich aufgrund von wertmäßigen<br />
Zuschlagsbasen ergeben<strong>de</strong>n Herstellkosten<br />
können eine vermeintlich hohe Gewinnspanne<br />
suggerieren, während in Wirklichkeit - im<br />
Extremfall - <strong>de</strong>r Marktpreis noch nicht einmal die<br />
Gesamtkosten <strong>de</strong>ckt.<br />
3. Gera<strong>de</strong> die Zuschlagsbasis Herstellkosten bei <strong>de</strong>n<br />
Vertriebs- und Verwaltungsgemeinkosten führt -<br />
unabhängig von <strong>de</strong>r Stückzahl - zu konstanten<br />
Kosten/Stück, was mit <strong>de</strong>r Realität nicht notwendigerweise<br />
übereinstimmt, wie folgen<strong>de</strong>s Beispiel<br />
ver<strong>de</strong>utlicht:<br />
Die Kosten <strong>de</strong>r Bearbeitung eines Kun<strong>de</strong>nauftrages<br />
(Veranlassung <strong>de</strong>r Auslieferung <strong>de</strong>s nachgefragten<br />
Produktes, Buchung, Rechnungstellung ...) sind<br />
unabhängig von <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Auftrag geor<strong>de</strong>rten<br />
Stückzahl. Während bei einer prozeßorientierten<br />
Gemeinkosten-Schlüsselung die Vertriebskosten/<br />
Stück mit wachsen<strong>de</strong>r Stückzahl/Auftrag sinkt,<br />
bleibt sie bei <strong>de</strong>r Zuschlagskalkulation -<br />
unrichtigerweise - konstant.<br />
Literaturverzeichnis<br />
Coenenberg, A. G. / Fischer, T. M. [1991],<br />
"Prozeßkostenrechnung - Strategische Neuorientiemng<br />
in <strong>de</strong>r Kostenrechnung", DBW 51, 21 - 38.<br />
Cooper, R. [1989], "You Need a New Cost System<br />
When ...", Harvard Business Review, Jan - Feb 1989,<br />
76 - 82.<br />
Cooper, R. [19921, "Activity-Based Costing",<br />
Handbuch <strong>de</strong>r Kostenrechnung (Hrsg. W. Männel),<br />
Wiesba<strong>de</strong>n, 360 - 383.<br />
Cooper, R. / Kaplan, R. S. [19881, "Measure Costs<br />
Right: Make the Right Decisions", Harvard Business<br />
Review, Sept - Oct, 96 - 103.<br />
Christmann, A. / Jorasz, W. [1992], "Kalkulation von<br />
Fertigungsgemeinkosten bei Verwendung mehrerer<br />
Bezugsgrößen", Handbuch <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />
(Hrsg. W. Männel), Wiesba<strong>de</strong>n, 563 - 574.<br />
Horväth, P. / Mayer, R. [1989],<br />
"Prozeßkostenrechnung - Der neue Weg zu mehr<br />
Kostentransparenz und wirkungsvolleren<br />
Untemehmensstrategien", Controlling 4,214 - 219.<br />
Jorasz, W. / Christmann, A. [1989], "Anwendung von<br />
differenzierten Bezugsgrößenkalkulationen in<br />
anlageintensiven Unternehmen", krp 3/89,101 -109.<br />
Allerdings steht bei konsequenter Umlage aller Gemeinkosten<br />
auch die prozeßorientierte Schlüsselung<br />
im Wi<strong>de</strong>rspmch zum Vemrsachungsprinzip. Während<br />
leistungsmengeninduzierte Gemeinkosten sinnvoll<br />
und auch leistungsmengenneutrale Gemeinkosten<br />
repetitiver Prozesse leistungsnaher Untemehmensbereiche<br />
noch begründbar auf einzelne Produkte<br />
umgelegt wer<strong>de</strong>n können, ist gera<strong>de</strong> in Bereichen<br />
ohne Produktbezug eine vemrsachungsgerechte<br />
Schlüsselung nicht mehr möglich. Je<strong>de</strong><br />
Verrechnung dieser Kosten auf ein Erzeugnis karm<br />
<strong>de</strong>ssen zu ermitteln<strong>de</strong> Selbstkosten verzerren.<br />
Der oben angesprochene Vorteil einer möglichen<br />
Planung und Kontrolle <strong>de</strong>r Gemeinkosten kommt<br />
allerdings nur dann zum Tragen, wenn bei<strong>de</strong>s<br />
kritisch hinterfragt wird: So haben oftmals Gemeinkosten<br />
- beispielsweise im Personalbereich -<br />
Fixkostencharakter. Eine Verringerung <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r<br />
Bestellungen um 10 % geht nicht notwendigerweise<br />
nüt einer Verringemng <strong>de</strong>r Personalkosten einher!<br />
Trotz berechtiger kritischer Anmerkungen bei <strong>de</strong>r<br />
Diskussion um prozeßorientierte Gemeinkosten-<br />
Schlüsselung ist ein Mehr an Information immer vorzuziehen,<br />
sofern die Informationsbeschaffung mit<br />
vertretbarem Aufwand möglich ist. Prozeßorientierte<br />
Gemeinkostenschlüsselung kann eine logische Weiterentwicklung<br />
in <strong>de</strong>r praktischen Bezugsgrößenproblematik<br />
sein.<br />
Mayer, R. [1992], "Prozeßkostenrechnung und<br />
Prozeßkostenmanagement: Konzept,<br />
Vorgehensweise und Einsatzmöglichkeiten",<br />
Prozeßkostenmanagement (Hrsg. P. Horväth &<br />
Partner), München, 75 - 99.<br />
Pfohl, H.-C. / Stölzle, W. [1991], "Anwendungsbedingungen,<br />
Verfahren und Beurteilung <strong>de</strong>r<br />
Prozeßkostenrechnung in industriellen<br />
Untemehmen", ZfB 61. Jahrgang, 1281 -1305.<br />
Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />
32 33 34 F A<br />
•<br />
161
Controller magazin 3/94<br />
ZIELE UND RAHMEN<br />
BEDINGUNGEN EINES<br />
EXECUTIVE INFORMATION<br />
SYSTEM (EIS)<br />
von Uwe Struckmeier, Bremen<br />
Dipl.-Kfm. Uwe Struckmeier,<br />
zuständig im Kraft-Jacobs-<br />
Suctiard-Controlling für das<br />
ElS-Projekt, Bremen,<br />
Tel 0421/874793<br />
1. EINFÜHRUNG, PHILOSOPHIE UND ZIELE<br />
Der Begriff Informationssysteme ist in <strong>de</strong>r<br />
Vergangenheit mit vielen Zusätzen entsprechend <strong>de</strong>n<br />
unterschiedlichen Zielen versehen wor<strong>de</strong>n. Dabei ist<br />
es wohl müßig, im Nachhinein eine Begriffs<strong>de</strong>finition<br />
o<strong>de</strong>r -abgrenzung zu versuchen. Einige<br />
Abkürzungen seien hier aber wie<strong>de</strong>rgegeben (nach<br />
Diebold Management Report Nr. 11,1991):<br />
CIS Chef Informations Systeme<br />
DSS Decision Support Systems<br />
EIS Executive Information Systems<br />
EUS Entscheidungs Unterstützungs Systeme<br />
FIS Führungs Informations Systeme<br />
MIS Management Information Systems<br />
MIST Management Informations System Tools<br />
MUS Management Unterstützungs Systeme<br />
VIS Vorstands Informations Systeme<br />
Die <strong>de</strong>rzeitigen Einschätzungen und Meinungen sind<br />
noch geprägt durch die Entwicklung <strong>de</strong>s MIS in <strong>de</strong>n<br />
70er Jahren, wo versucht wur<strong>de</strong>, das Unternehmen<br />
ganzheitlich in ein Informationssystem abzubil<strong>de</strong>n.<br />
Das Umfeld war eine zentrale DV mit <strong>de</strong>m dort<br />
angesie<strong>de</strong>lten DV-Know-How-Monopol. Vor diesem<br />
Hintergrund versuchten die DV-Bereiche eine<br />
Implementierung. Heute sind auch die hin<strong>de</strong>rlichen<br />
Sprachbarrieren zwischen <strong>de</strong>n DV-Spezialisten und<br />
<strong>de</strong>n Managern nicht mehr so hoch, da im Zuge <strong>de</strong>r<br />
Dezentralisierung auch in <strong>de</strong>n Fachbereichen DV-<br />
Know-How angesie<strong>de</strong>lt ist, und es kompetente<br />
Mittler gibt (vgl. C. Vogel, H.-P. Wagner: EIS, in ZfO,<br />
62. Jahrgang, 1/1993).<br />
Ebenso ist die Organisation <strong>de</strong>s Informationssystems<br />
eine an<strong>de</strong>re gewor<strong>de</strong>n. Mehrere <strong>de</strong>zentrale Planungs-<br />
und Informationssysteme, die von <strong>de</strong>n Fachbereichen<br />
organisiert und mit <strong>de</strong>nen dort gearbeitet<br />
wird, bil<strong>de</strong>n die Basis <strong>de</strong>s Executive Information<br />
Systems.<br />
Im Zuge von Wachstums- und Konzentrationsprozessen<br />
in <strong>de</strong>r Wirtschaft, verbun<strong>de</strong>n mit Än<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>r Managementstruktur, etwa <strong>de</strong>r Einführung<br />
<strong>de</strong>r Organisationsform <strong>de</strong>r Holding o<strong>de</strong>r Dachgesellschaften<br />
ist in vielen mittleren und großen<br />
Untemehmen <strong>de</strong>r Wunsch nach einem besseren<br />
Informationssystem für das Top Management<br />
entstan<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet nicht, daß dadurch das<br />
herkömmliche Papierberichtswesen an Be<strong>de</strong>utung<br />
verliert, son<strong>de</strong>rn daß ein schnelles Exception<br />
Reporting bedarfsorientiert zur Verfügung steht und<br />
die Papierflut eingedämmt wird.<br />
Im allgemeinen soll sich ein EIS auf die Informationsversorgung<br />
und <strong>de</strong>n Informationsfluß zwischen<br />
<strong>de</strong>n Managementebenen und auf die Kommunikation<br />
positiv auswirken. Daher sind auch einige Tools<br />
<strong>de</strong>r Bürokommunikation (elektronische Post/<br />
Mailing, Terminkalen<strong>de</strong>r/Remin<strong>de</strong>r) in die Information<br />
Systems aufgenommen wor<strong>de</strong>n. Damit sollte<br />
das EIS <strong>de</strong>n Managementstil (Ablauf, Timemanagement)<br />
positiv beeinflussen. Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Faktoren sind die Qualität <strong>de</strong>r Information im Sinne<br />
von Exception Reporting und <strong>de</strong>r Zeitgewinn und<br />
die Verfügbarkeit gegenüber <strong>de</strong>m Papierberichtswesen,<br />
sowie eine Optimierung und Neustmkturierung<br />
<strong>de</strong>r bestehen<strong>de</strong>n Informationswege. Psychologische<br />
Barrieren bei <strong>de</strong>r Einfühmng können <strong>de</strong>shalb<br />
aus <strong>de</strong>r Notwendigkeit <strong>de</strong>r Verän<strong>de</strong>mng von Verhaltensweisen<br />
und <strong>de</strong>m Besitzstands<strong>de</strong>nken<br />
resultieren.<br />
2. AUSWIRKUNG AUF DIE INFORMATION UND<br />
KOMMUNIKATION<br />
2.1. Effizientes Management<br />
Im EIS kann nur ein standardisiertes Berichtswesen<br />
für <strong>de</strong>n elektronischen Zugriff abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Dal)ei sollen die Grafikmöglichkeiten und die farbliche<br />
Unterstützung zur schnelleren Erfassung eines<br />
Sachverhaltes (an<strong>de</strong>rs als bei <strong>de</strong>r reinen Zahlen- und<br />
Textorientiemng) in hohem Maße genutzt wer<strong>de</strong>n. Es<br />
muß so ausgelegt sein, daß es ein Management by<br />
Exception seitens <strong>de</strong>s Managements unterstützt<br />
162
Controller magazin 3/94<br />
und die Fachabteilungen (Controlling, Research, etc.)<br />
entlastet. Dies be<strong>de</strong>utet, daß relevante Daten schon in<br />
elektronischer Form vorhan<strong>de</strong>n sein müssen, und<br />
die Reports für ein EIS als "Nebenprodukt" <strong>de</strong>r normalen<br />
Arbeits- und Analysetätigkeit abfallen. Ferner<br />
müssen bedarfsadäquate Strukturen durch Befragen<br />
<strong>de</strong>s Managements abgeschätzt wer<strong>de</strong>n (nicht aus<br />
EDV-Sicht!), wobei auf die individuelle Datensicht<br />
je<strong>de</strong>s Managers (individuelles Factbook) eingegangen<br />
wer<strong>de</strong>n muß.<br />
2.1.1. Datenbereitstellung<br />
Die Fachabteilungen arbeiten <strong>de</strong>n Datenanfall entsprechend<br />
ihres Planes ab (mit <strong>de</strong>n nötigen Analysen<br />
etc.), ohne von zu vielen plötzlichen ad hoc-Analysen<br />
und Einmalanfor<strong>de</strong>rungen aus ihrem geplanten,<br />
effizienten Ablauf geworfen zu wer<strong>de</strong>n. Ziel ist eine<br />
automatische Datenbereitstellung und zentrale<br />
Speicherung in einem wartungsarmen EIS. Um Verän<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>r Zeitreihe und Abweichungen<br />
gegenüber Plänen (die Fachabteilungen müssen eine<br />
hinreichen<strong>de</strong> Planungstiefe für Analysezwecke<br />
unterstützen) aufzuzeigen, bedarf es eines Kennzahlensystems<br />
(early waming system, critical<br />
success factors), so daß die Ausnahmeberichterstattung<br />
effizient umgesetzt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
2.1. 2. Datenabfrage<br />
Die <strong>de</strong>zentrale Abfrage <strong>de</strong>r Informationen wird<br />
unterstützturch eine Tastatur-arme Bedienung<br />
(Maus, Touch-Screen) und durch die Drill-Down-<br />
Technik beim Zugriff auf das Exception Reporting<br />
(individuelle Informationsfilter). Dabei können durch<br />
Zugriffsfilter auch die individuellen Fact-Books <strong>de</strong>r<br />
Manager abgebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Wenn das Management<br />
Toleranzgrenzen für Kennzahlen vorgibt, dann<br />
kann die sogenannte Ampelfunktion (rot als Signal<br />
für negative Abweichung, gelb für "Ziel eingehalten"',<br />
grün für ""Ziel übererfüllt") im Rahmen <strong>de</strong>s Exception<br />
Reporting bereits auf <strong>de</strong>n ersten Bildschirmen auf ein<br />
Abweichen und somit auf steuerungsrelevante<br />
Problembereiche hinweisen.<br />
Insgesamt muß die Zugriffshierarchie auf Dokumente<br />
o<strong>de</strong>r Daten klar und übersichtlich aufgebaut<br />
sein, so daß die Hierarchie selbstsprechend und<br />
intuitiv nutzbar ist. Eine größere Schulung <strong>de</strong>s<br />
Managements darf nicht notwendig sein, um Gewünschtes<br />
fin<strong>de</strong>n zu können.<br />
Da Zugriffshierarchien für je<strong>de</strong>n Manager individuell<br />
aufgebaut sein können, sollte das für je<strong>de</strong>n Manager<br />
individuell Wichtige zu oberst stehen und somit<br />
leicht erreichbar sein. Das Management kann je<strong>de</strong>rzeit<br />
über aktuelle (auch Detail-)lnformationen verfügen,<br />
die sowohl am Bildschirm als auch in Papierform<br />
(Druckoption) abrufbar sind. Die Möglichkeit,<br />
auch auf Detaildaten zuzugreifen, darf nicht unterbewertet<br />
wer<strong>de</strong>n. Auf je<strong>de</strong>m Bildschirm sollte die<br />
verantwortliche Person (Information Provi<strong>de</strong>r), das<br />
letzte Updatedatum und die Telefonnummer (zwecks<br />
Rückrufmöglichkeit) vermerkt sein.<br />
2.1. 3. Minimierung von Kommunikationsverlusten<br />
Mitteilungen und Kommentare <strong>de</strong>r Linien und Fachabteilungen<br />
wer<strong>de</strong>n ebenfalls mit <strong>de</strong>n Daten bereitgestellt,<br />
so daß <strong>de</strong>r Manager nach seiner Zeiteinteilung/Terminplanung<br />
die Daten und Kommentare<br />
einsehen kann, und nach seiner Beurteilung Rücksprache<br />
mit <strong>de</strong>n Linien/Fachabteilungen nehmen<br />
kann. Ein Nachteil kann ein Abnehmen <strong>de</strong>r persönlichen<br />
Kontakte zu <strong>de</strong>r Führungsebene sein, so daß<br />
die zweite Führungsebene <strong>de</strong>m EIS möglicherweise<br />
skeptisch gegenübersteht.<br />
2. 2. Transparentes Management<br />
Auf zentrale und <strong>de</strong>zentrale Unternehmensdatenbestän<strong>de</strong><br />
sowie externe Daten soll schnell und selektiv<br />
zugegriffen wer<strong>de</strong>n können. Die Daten müssen je<strong>de</strong>rzeit<br />
verfügbar sein (nicht abhängig von Großrechnerzeiten)<br />
und im Einzelfall auch portabel<br />
(Laptop). 1<br />
2. 3. Konsistentes Management<br />
Das EIS sorgt für konsistente Information. Es richtet<br />
sich gegen die Ten<strong>de</strong>nz von einzelnen Geschätsführungsbereichen,<br />
eigene Definitionen von einem Begriff<br />
zu benutzen und auf Konferenzen verschie<strong>de</strong>ne<br />
Zahlen zu einem Begriff zu präsentieren. Dazu gehört,<br />
daß Informationsmonopole aufgehoben wer<strong>de</strong>n,<br />
daß die gesamte Geschäftsführung bei <strong>de</strong>r Einführung<br />
mitarbeitet und daß ein Data Dictionary mit<br />
zentralen Definitionen und Standardabläufen erarbeitet<br />
wird.<br />
3. ORGANISATION VON INFORMATIONS<br />
SYSTEMEN<br />
Entsprechend <strong>de</strong>m Informationsempfänger kann<br />
man zwischen Konzeptionen unterschei<strong>de</strong>n, die eine<br />
verschie<strong>de</strong>ne Informationsbreite und -tiefe aufweisen.<br />
Dabei soll <strong>de</strong>r Empfänger im Rahmen <strong>de</strong>s<br />
Management by Exception Entscheidungen und<br />
<strong>de</strong>ren Umsetzung / Wirkungen verfolgen können, so<br />
etwa eine strategische o<strong>de</strong>r of)erative Maßnahme<br />
(wie die Reduktion <strong>de</strong>r Artikelkomplexität o<strong>de</strong>r das<br />
Umstellen <strong>de</strong>r Außendienst- o<strong>de</strong>r Logistikorganisation).<br />
Der Manager bestimmt <strong>de</strong>n Inhalt und<br />
<strong>de</strong>ssen Wichtigkeit, die sich in <strong>de</strong>r Zugriffshierarchie<br />
äußert (strikte Empfängerorientienmg)!<br />
3.1. Konzern - EIS<br />
Ziel ist die Beteiligungssteuerung und -kontroUe.<br />
Im Mittelpunkt stehen dabei die finanziellen und<br />
rechtlichen Entwicklungen, sowie geschäftsbestimmen<strong>de</strong><br />
Faktoren und Kennzahlen und auch wirtschaftliche<br />
Rahmen-, Branchen- und Wettbewerberdaten.<br />
Dies setzt auf <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Tochterunternehmen<br />
eine entsprechen<strong>de</strong> Informationslogistik voraus.<br />
Auf Konzernebenen sollten tagesaktuell und automatisiert<br />
Pressemitteilungen eingespeist und gegebenenfalls<br />
an die Tochtergesellschaften weitergeleitet<br />
wer<strong>de</strong>n. Pressemitteilungen können von entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Unternehmen wie ESMERK, GENIOS,<br />
Reuters, DRl/McGraw-Hill o<strong>de</strong>r VWD, um einige<br />
Wichtige genannt zu haben, per Datentransfer<br />
bezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
163
Controller magazin 3/94<br />
3. 2. Unternehmens - EIS<br />
Zentrales Anliegen muß die Steuerung und Kontrolle<br />
<strong>de</strong>r Divisions (Vermarkhangs-, Produktions- und<br />
Serviceeinheiten) und strategischen Geschäftseinheiten<br />
sein, sowie <strong>de</strong>s Finanzbereichs und <strong>de</strong>r Organisationsstruktur.<br />
Voraussetzung ist eine adäquate<br />
Informationsstruktur in <strong>de</strong>n Geschäftsbereichen.<br />
3. 3. Bereichs - EIS<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>s Profit- o<strong>de</strong>r Costcenters sollten alle<br />
relevanten Informationen bis hin zur Kun<strong>de</strong>n- und<br />
Artikelet)ene darstellbar sein, da nur aufgrund von<br />
Detail-ABC-Analysen Entscheidungen etwa zur<br />
Sortimentserweiterung / Bereinigung getroffen<br />
wer<strong>de</strong>n können. Mit Blickrichtung auf das Kostenmanagement<br />
müssen auch Kostenstellen nach Verantwortung<br />
und Funktion verfügbar sein.<br />
4. EIS - SOFTWARE<br />
Der Markt für Informationssysteme wird von <strong>de</strong>n<br />
Softwarehäusern als zunehmend interessant eingeschätzt,<br />
und selbst Anbieter wie die SAP, die "von<br />
Haus aus" abrechnungs- und tjelegorientiert sind,<br />
haben sich <strong>de</strong>s Themas EIS angenommen. Entsprechend<br />
müssen die Softwareprodukte auf hinreichen<strong>de</strong><br />
Flexibilität geprüft wer<strong>de</strong>n, auch im Hinblick<br />
auf ein Passen in das Softwareportfolio und die<br />
EDV-Strategie <strong>de</strong>s Unternehmens.<br />
4.1. Produkte / Hersteller<br />
Die Auswahl an rein PC-orientierten Systemen ist<br />
groß. Hier seien exemplarisch drei bekannte Anbieter<br />
aufgeführt, die sowohl über eine Host- als auch eine<br />
PC-Komponente verfügen. (Vgl. Problem und<br />
Lösung, Chef-Informationssysteme; in Manager<br />
Magazin 7/1991, S. 125.)<br />
Hersteller:<br />
Comstiare GmbH, Köln<br />
Information Resources GmbH, Hamburg<br />
Pilot Executive Software GmbH, Hünti-Efferen<br />
Produkt;<br />
Comman<strong>de</strong>r EIS<br />
Express/EIS<br />
Pilot<br />
Die Marktdominanz und die Zukunftsperspektiven<br />
<strong>de</strong>r ElS-Systeme wur<strong>de</strong>n in einer Studie <strong>de</strong>r INTER<br />
NATIONAL DATA CORPORATION mit <strong>de</strong>m Titel<br />
EIS: MARKET REVIEW; FORECAST AND PRO<br />
DUCT CENSUS vom September 1992 untersucht.<br />
Danach verteilen sich die weltweiten ElS-Umsatzmarktanteile<br />
1991 auf die führen<strong>de</strong>n drei Unternehmen<br />
wie folgt:<br />
Comshare<br />
Pilot<br />
Information Resources Inc.<br />
50%<br />
15%<br />
10%<br />
Dabei muß berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, daß die drei umsatzstärksten<br />
Unternehmen sich spezialisieren. So<br />
setzten Comshare und Pilot auf <strong>de</strong>n Großrechner und<br />
halten in diesem Segment 85 % aller Host-<br />
Installationen.<br />
Es sind einige generelle Fragen zu klären. Dabei muß<br />
die Offenheit <strong>de</strong>s Systems und <strong>de</strong>r Aufwand für<br />
Schnittstellen untersucht und die Frage beantwortet<br />
wer<strong>de</strong>n, ob für das EIS eine eigenständige Datenbank<br />
aufgebaut wer<strong>de</strong>n muß o<strong>de</strong>r kann. Häufig<br />
wer<strong>de</strong>n Daten in an<strong>de</strong>ren Systemen archiviert, so daß<br />
eine ElS-Datenbank auch Ballast (Redundanz) darstellen<br />
kann (Wer reorganisiert eine eigenständige<br />
EIS-Datenbank bei Än<strong>de</strong>rungen von Struktur- o<strong>de</strong>r<br />
Stammdaten?).<br />
Für die Arbeit <strong>de</strong>s Administrators und das Antwortzeitverhalten<br />
<strong>de</strong>s Systems bei einer Datenabfrage<br />
durch Manager sind die Funktionalität <strong>de</strong>r einzelnen<br />
EIS-Module (im Sinne von Erlernbarkeit und<br />
Funktionsumfang einer Programmiersprache) und<br />
die Soft- und Hardwareumgebung wichtig (etwa<br />
direkte Hostanbindung o<strong>de</strong>r lokales Netzwerk mit<br />
Server).<br />
Die ersten EIS-Anwendungen waren rein PC-basiert<br />
o<strong>de</strong>r nutzten die eine direkt an die Host-Applikation<br />
angekoppeltes PC-ElS-System. Nachteile waren in<br />
<strong>de</strong>r reinen PC-Lösung <strong>de</strong>r Datentransfer via Disketten<br />
und in <strong>de</strong>r Hostlösung ein zeitaufwendiges<br />
Aktualisieren <strong>de</strong>r PC-EIS-Dalenbank.<br />
In einigen Untemehmen wur<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb die Datenbanken<br />
für die unterschiedlichen User auf <strong>de</strong>m Host<br />
gepackt, um <strong>de</strong>n Update-Prozess auf weniger als eine<br />
Stun<strong>de</strong> zu reduzieren.<br />
Heute sind gera<strong>de</strong> durch die Entwicklung<br />
leistungsstarker PCs und Netzwerke und durch <strong>de</strong>n<br />
Down-sizing-Prozeß l)essere Bedingungen gegeben.<br />
In einer schematischen Darstellung soll kurz auf das<br />
Local Area Network eingegangen wer<strong>de</strong>n (siehe<br />
Abbildung auf <strong>de</strong>r nächsten Seite).<br />
Token Ring und Ethernet sind heute die verbreitetsten<br />
Netzwerk-Systeme. Netzwerke bestehen aus <strong>de</strong>r<br />
Communication Hardware (Verkabelung), Workstation<br />
Hardware (PCs), Server Hardware, einem<br />
Betriebssystem und spezieller Anwen<strong>de</strong>rsoftware.<br />
Vorteile einer LAN-Architektur bestehen in <strong>de</strong>r<br />
gemeinsamen Nutzung von Resourcen wie Farbo<strong>de</strong>r<br />
Laserdmckern. Dabei wer<strong>de</strong>n gemeinsame<br />
Programme und Daten nur einmal auf <strong>de</strong>m File<br />
Server o<strong>de</strong>r Application Server gespeichert. So kann<br />
eine Software-Installation (etwa ein Update)<br />
einfacher erfolgen.<br />
Durch die Anbindung <strong>de</strong>s LAN direkt an <strong>de</strong>n<br />
Großrechner o<strong>de</strong>r über Communication Server<br />
wer<strong>de</strong>n separate Koax-Anbindungen überflüssig<br />
(und Koaxkarte mit entsprechen<strong>de</strong>r Taktfrequenz).<br />
Verschie<strong>de</strong>ne LANs können direkt o<strong>de</strong>r über eine<br />
Bridge (Hardware <strong>de</strong>vice) verbun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Zu<strong>de</strong>m wird <strong>de</strong>r Großrechner im Rahmen <strong>de</strong>s Downsizing<br />
entlastet.<br />
4. 2. Comman<strong>de</strong>r EIS von Comshare<br />
Weltweit waren von <strong>de</strong>m COMMANDER EIS<br />
(HOST- und PC-Version) bis zum JUNI 1991 nach<br />
Angaben von Comshare ca. 25000 Exemplare verkauft<br />
(Installations).<br />
164
Controller magazin 3/94<br />
User-Workstation 1<br />
HOST<br />
Administrator-PC<br />
HARDWARE- UND SOFTWAREARCHITEKTUR ALS BASIS FÜR EIN EIS<br />
Die Software ist eine reine Präsentationssoftware, die<br />
unterschiedliche Darstellungsarten für Daten innerhalb<br />
eines Menübaumes bereithält (BRIEFING<br />
BOOK).<br />
Mit eingebun<strong>de</strong>n sind die Möglichkeiten, Daten aus<br />
<strong>de</strong>m Briefing Book mit eigenen Kommentaren an<br />
Dritte zu verschicken (REDI-MAIL) und zu<br />
empfangen. Außer<strong>de</strong>m ist es möglich, Daten und<br />
Kommentare in <strong>de</strong>n eigenen elektronischen Terminkalen<strong>de</strong>r<br />
(REMINDER) unter einem Tag zur Wie<strong>de</strong>rvorlage<br />
zu sichern. An <strong>de</strong>m Kalen<strong>de</strong>rtag erscheint<br />
dann auf <strong>de</strong>m Top-Bildschirm ein Zeichen als Memo-<br />
Posten, welches anwählbar ist. Bei Aufruf <strong>de</strong>s<br />
Zeichens wird dann wie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Kommentar auf <strong>de</strong>m<br />
Bildschirm angezeigt.<br />
4.2.1. Oberflächengestaltung<br />
Unter <strong>de</strong>r Oberflächengestaltung soll hier primär die<br />
Standardisierung auf Formen und Farben verstan<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Beispielsweise sollen bei Graphiken die<br />
Linien <strong>de</strong>r Budgetdaten in rot, die <strong>de</strong>s Forecasts in<br />
grün und die <strong>de</strong>s Vorjahres in gelb angezeigt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>Als</strong> weiteres Beispiel soll die Färb- und Formgebung<br />
für das Verzweigen genannt wer<strong>de</strong>n, anwählbare<br />
Fel<strong>de</strong>r sind immer azurblau. Ziel ist die optische<br />
Unterstützung bei <strong>de</strong>r Datensuche und <strong>de</strong>m<br />
"Hangeln im Menübaum". Die Anzahl <strong>de</strong>r<br />
benutzbaren Farben und Formen und <strong>de</strong>ren<br />
Be<strong>de</strong>utung müssen in <strong>de</strong>r Definitionsphase <strong>de</strong>s EIS<br />
im DATA DICTIONARY festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
4.2.2. Berichts- und Darstellungsfomten<br />
Eine Schwierigkeit bei <strong>de</strong>r Darstellung im elektronischen<br />
Berichtswesen ist die Beschränkung <strong>de</strong>s Bildschirms<br />
(meist auf 24 Zeilen und 80 Spalten), weshalb<br />
bei einer eventuellen 1 :1 Umsetzung <strong>de</strong>s Papierberichtswesens<br />
Probleme auftreten können.<br />
Nur aus Akzeptanzgrün<strong>de</strong>n sollte <strong>de</strong>r Weg <strong>de</strong>s<br />
Umsetzens <strong>de</strong>s Papierberichtswesens in <strong>de</strong>r ersten<br />
Phase <strong>de</strong>s Prototyping erfolgen. Bei <strong>de</strong>r Umstellung<br />
auf ein elektronisches Berichtswesen sollte die<br />
Chance auf eine Optimierung <strong>de</strong>r Berichtsinhalte<br />
und -wege nicht vertan wer<strong>de</strong>n.<br />
Sie ergibt sich aus <strong>de</strong>n vielfältigen Darstellungsformen<br />
und Kombinationsmöglichkeiten. Außer<strong>de</strong>m<br />
sind graphische Darstellungen schneller erfaßbar und<br />
einprägsamer. So liegt <strong>de</strong>nn auch in <strong>de</strong>r graphischen<br />
Unterstützung bzw. Visualisierung ein Hauptunterschied<br />
zum traditionellen Papierberichtswesen.<br />
4. 3. Installierungsaufwand<br />
Comshare nennt als Daumengröße für Softwarepreise<br />
ihrer Produkte (Stand Oktober 1993);<br />
- Einzelarbeitsplatz: Entwicklerlizenz mehr ab<br />
13 TDM, Anwen<strong>de</strong>rlizenz ab 4 TDM o<strong>de</strong>r<br />
- Netzlösung: LAN für 10 Benutzer, Basisversion ab<br />
50 TDM o<strong>de</strong>r<br />
- Paket für <strong>de</strong>n Host ab 100 TDM<br />
Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß die Preise in<br />
Abhängigkeit von Hardwareklasse und natürlich <strong>de</strong>r<br />
Mengenstaffel variieren.<br />
Generell sollte zwischen Software-, Hardwarekosten<br />
und Aus-/Weiterbildungsaufwand unterschie<strong>de</strong>n<br />
wer<strong>de</strong>n. Dabei geht es um die PC-Endsysteme <strong>de</strong>r<br />
Manager, das System <strong>de</strong>s Administrators, die Schnittstellen/Leitungen<br />
(Hard-, Software) und die Systeme<br />
bei <strong>de</strong>n Datenlieferanten. Die Daten <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Anbieter lassen sich in <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Matrix<br />
gegenüberstellen:<br />
OatanIMerant<br />
Schnintt*ll*n/L*ttung*n<br />
Administrator<br />
PC.Endsy>tam«/Manag«r<br />
B«ratungtkotMn OM/Ii<br />
Hardwara Softwara Aut-/W*K*r1>ildung<br />
165
Controller magazin 3/94<br />
Bei <strong>de</strong>r Beratung ist es wichtig zu wissen, ob es neben<br />
<strong>de</strong>m Softwarehersteller auch einen "Markt", also freie<br />
Berater gibt und wie hoch dort die Stun<strong>de</strong>nsätze<br />
sind.<br />
Diese Kosten mit <strong>de</strong>r angestrebten Hardwarekonfiguration<br />
kann nur <strong>de</strong>r DV-Bereich in Verbindung<br />
mit <strong>de</strong>n Einkaufskonditionen nennen. Bei <strong>de</strong>r hohen<br />
Innovationsrate und <strong>de</strong>m starken Wettbewerb lohnt<br />
es sich immer, die neuesten Angebote einzuholen.<br />
Die Entwicklungsdauer und -kosten <strong>de</strong>s EIS sind von<br />
<strong>de</strong>r Informationsbreite und -tiefe abhängig und<br />
können vorher schlecht abgeschätzt wer<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m<br />
können Än<strong>de</strong>rungen in <strong>de</strong>n bereits existieren<strong>de</strong>n<br />
Planungs- und Berichtsmodulen bei <strong>de</strong>r Schnittstellenbildung<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>s Informationsniveaus<br />
im EIS notwendig wer<strong>de</strong>n (Informationsnachfrage<br />
versus Informationsangebot).<br />
4. 4. Folgeaufwand<br />
Hierunter soll <strong>de</strong>r Aufwand zur Wartung und<br />
Aktualisierung <strong>de</strong>r Software (Wartungsvertrag mit<br />
Softwarehaus) und <strong>de</strong>s EIS (Kosten <strong>de</strong>r Stelle <strong>de</strong>s<br />
Administrators) verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Erfahrung bei Daimler Benz (DEBIS SYSTEM<br />
HAUS) und BRAUN zeigen, daß selbst bei umfangreichen<br />
Informationsstemen eine Stelle mit zwei<br />
Personen die Aktualisierung und Wartung <strong>de</strong>s EIS<br />
durchführen kann.<br />
4. 5. Nutzen<br />
Der Nutzen liegt in geschil<strong>de</strong>rter Effizienz, <strong>de</strong>r<br />
Transparenz und <strong>de</strong>r Konsistenz <strong>de</strong>r Daten. Da dies<br />
qualitative Faktoren sind, kann eine statische o<strong>de</strong>r<br />
dynamische Investitionsrechnung eine Aussage<br />
treffen, aber kein KO-Kriterium gegen ein EIS liefern.<br />
Allein eine Kostenrechnung muß <strong>de</strong>m Nutzen<br />
gegenübergestellt wer<strong>de</strong>n. Wer kann schon sagen,<br />
wieviel eine Information wert ist, die einen Tag<br />
früher eintrifft, o<strong>de</strong>r "was hätte Napoleon l)ezahlt,<br />
wenn er einen Tag früher gewoißt hätte, daß die<br />
Preußen rechtzeitig in Waterloo eintreffen?".<br />
5. AUFBAU EINES EIS AM BEISPIEL<br />
Am Beispiel soll gezeigt wer<strong>de</strong>n, welche Entscheidungen<br />
(auch vom Management) in <strong>de</strong>r Definitionsphase<br />
<strong>de</strong>s EIS nötig und für die spätere Akzeptanz<br />
wichtig sind.<br />
5.1. Infonnationshierarchien<br />
Hierunter soll die Definition von Zugriffsbäumen<br />
nach <strong>de</strong>m PuU-Down-Prinzip verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Dies berührt auch die Frage, wie oft ein Manager<br />
Fel<strong>de</strong>r aufrufen muß, um eine relevante Information<br />
zu erhalten. Ein weiterer Punkt ist die Definition<br />
eines Standardbildschirmes mit<br />
- <strong>de</strong>n Farben (Vor<strong>de</strong>r-, Hintergrund, Schrift,<br />
Actionbuttons),<br />
- <strong>de</strong>n Formen (keine verwirren<strong>de</strong> Vielfalt),<br />
- Umrandungen (verbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>/trennen<strong>de</strong> Linien),<br />
- Action bars (Leiste etwa für Sprung auf Hilfetexte<br />
o<strong>de</strong>r zum Blättern),<br />
- Überschriften zur Orientierung im Zugriffspfad<br />
und Maßnahmen zur effizienten Verwaltung durch<br />
<strong>de</strong>n Administrator.<br />
Um die Hierarchie festzulegen, muß die Summe <strong>de</strong>r<br />
relevanten Informationen vorher sortiert wer<strong>de</strong>n. Die<br />
folgen<strong>de</strong> Einteilung scheint für viele Unternehmen<br />
sinnvoll:<br />
- Divisions (Profit Centers),<br />
- Functions (Management, Selling, Marketing,...),<br />
- Legal entities (Profit & Loss, Balancesheetplanning,<br />
Cash Flow ...),<br />
- Global Data (Conversion rates, economic facts/<br />
impacts ...),<br />
- Extemal Data (marketshares,...).<br />
5. 2. Informationsbreite<br />
Sie orientiert sich an Empfänger und kann je nach<br />
Hierarchiestufe folgen<strong>de</strong> Daten (Beispiel) umfassen,<br />
vorausgesetzt die Basisdaten sind bereits in<br />
elektronischer Form vorhan<strong>de</strong>n (kein manueller<br />
Input!):<br />
Divisionergebnisse (Froduktorientierung) mit<br />
- Absatzmengen,<br />
- Erlösen,<br />
- Deckungst)eiträgen,<br />
- Marktanteilen; etc.<br />
Divisionergebnisse (Vertriebswege-ZKun<strong>de</strong>norientierung)<br />
mit<br />
- Absatzmengen, Auftragsmengen,<br />
- Deckungsbeiträgen; etc.<br />
mit <strong>de</strong>n formalen Schemata ABC-Analyse, Hitliste,<br />
Abweichungsanalyse (Bericht und Graphik),<br />
Portfolio-Darstellung.<br />
Kostenorientierung (Kostenmanagement,<br />
Headcount, Projektfortschritt,...),<br />
Finanzorientierung (Bilanz, GuV, Planbilanz,<br />
Bewegungsbilanz, Cash-Flow-Rechnung,<br />
Investitionsrechnung,...),<br />
Funktionsorientierung (Kennzahlen von<br />
Geschäftsführungsbereichen).<br />
5. 3. Datenbasis<br />
Generell geht es darum, wer mit welchem System<br />
welche Informationen bereitstellt und wie <strong>de</strong>r<br />
Datenfluß bis zum Empfänger gesteuert wird. Wie<br />
sehen also die Schnittstellen zu <strong>de</strong>n Basissystemen<br />
aus und in welcher Frequenz muß <strong>de</strong>r Administrator<br />
<strong>de</strong>s EIS die neuesten Daten zur Verfügung stellen?<br />
Soll <strong>de</strong>r Update automatisch im Batchtetrieb o<strong>de</strong>r<br />
auch online auf Verlangen erfolgen? Es sind viele<br />
technische Fragen zu klären. Die Datenbasis auf<br />
Bereichsebene muß in EDV-Systemen verfügbar<br />
sein, es darf kein Mehraufwand durch manuellen<br />
Input bei Einführung <strong>de</strong>s EIS entstehen !<br />
5. 4. Schnittstellenaufbau / Transfermöglichkeiten<br />
Mögliche Schnittstellen zu vorhan<strong>de</strong>nen Datenpools<br />
(Planungs- und Abrechnungssysteme wie DB2,<br />
System-W, SAP, etc.) müssen geprüft wer<strong>de</strong>n und bei<br />
<strong>de</strong>r Umsetzung in einem ersten Prototypen<br />
166
Controller magazin 3/94<br />
Stuttgarter Controller-Forum<br />
20. und 21. September 1994<br />
:Un<strong>de</strong>n und Prozesse im Fokus<br />
Horväth & Partner<br />
Controlling und Reengineering<br />
Organisatorische Umstmkturierungen zur Erhöhung <strong>de</strong>r Schlagkraft im Wettbewerb<br />
betreffen nicht nur in <strong>de</strong>r akuten Krise befindliche Untemehmen:<br />
Kun<strong>de</strong>nnähe und prozeßorientierte Organisationsfonnen sind generell gefor<strong>de</strong>rt.<br />
Controlling und Untemehmensführung haben sich diesen drängen<strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>mngen zu stellen.<br />
Zahlreiche Vorträge mit namhaften Experten aus Praxis und<br />
praxisorientierter Wissenschaft, u. a. mit:<br />
Dr. U. Ciaassen (Leiter Controlling Produktlinien, VW AG),<br />
Dr. M. Jacobi G-eiter Konzemcontrolling, Ciba-Geigy AG),<br />
Prof. R. Köhler (Universität Köln), Prof. W. Kunerth (Vorstandsmitglied<br />
Siemens AG), Dr K. J. Lauk (Finanzvorstand <strong>de</strong>r VEBA AG),<br />
U. Pilgram (Geschäftsführer <strong>de</strong>r BASF Computer Services GmbH).<br />
Prof. M. ReiB (Universität Stuttgart), Z. Sokolovsky (Dresdner<br />
Bank AG), J. Tikart (Geschäftsführer Mettler-Toledo GmbH),<br />
Dr. A. Waldraff (Vorstandsmitglied EIco Looser Holding AG).<br />
Leitung: Prof. Dr. P. Horviith<br />
Die Tagungsgebühr von DM 1 750,- zzgl MwSt umfaßt <strong>de</strong>n Besuch aller Veranstaltungen ir>cl.<br />
AtMn<strong>de</strong>mpfang, di* Tagungsunlarlagen tmm xtm Mittagwcan und ErfrisctHingsgatrank*.<br />
Zum Stuttgarter ControUw-Forum 1»M<br />
• mel<strong>de</strong> ich mich hiermit vert>irMllich an.<br />
• bitte ich um wettere hiformationefi.<br />
Name<br />
FIntw<br />
StraOe<br />
PLZ/Ort<br />
Unterschrift<br />
Hofvath 4 Partner<br />
Tübinger Str. 15<br />
70178 Stuttgart<br />
Tel. 0711/80107^)<br />
Fax. 0711/60107-33<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n. Damit ist nicht gesagt, daß<br />
die Information in das EIS einfließt, son<strong>de</strong>rn das<br />
Know How für <strong>de</strong>n Datentransfer während <strong>de</strong>s<br />
Prototyping angesammelt wird. Die Schnittstellen zu<br />
extemen Daten wie Marktforschung, Pressespiegel<br />
o<strong>de</strong>r daraus resultieren<strong>de</strong> Wettbewerbsbeobachtung<br />
darf dabei nicht ausgespart wer<strong>de</strong>n.<br />
5. 5. Update<br />
Die Updatemöglichkeiten sind technischer Natur<br />
und müssen primär vom Bereich Information Service<br />
geklärt wer<strong>de</strong>n. Es ist aber auch die EIS-Architektur<br />
davon berührt, so daß ein zukünftiger ElS-Administrator<br />
mitgestalten muß.<br />
Standard sollte sein, daß <strong>de</strong>r Manager <strong>de</strong>n Upxiate<br />
(aktualisieren <strong>de</strong>r PC-Daten) nicht durchführen muß,<br />
dies läuft in <strong>de</strong>r Nacht automatisch ab. Wenn jedoch<br />
Daten wie Wechselkurse o<strong>de</strong>r Rohwarenpreise<br />
mehrmals täglich aktualisiert wer<strong>de</strong>n, dann muß <strong>de</strong>r<br />
Manager die Möglichkeit haben, seine PC-Datenbasis<br />
nach Belieben zu aktualisieren.<br />
5. 6. Datensicherheit / Datenschutz<br />
Der Bereich IS hat ein Konzept zur Sicherung <strong>de</strong>r<br />
hoch sensiblen Daten vorzulegen. Dies umfaßt <strong>de</strong>n<br />
Datenschutz (Sicherheit vor unbefugtem Zugriff) und<br />
die Datensicherheit (ungewollter, physischer Verlust<br />
von Daten).<br />
6. FAZIT<br />
Ein EIS kann nicht "nebenbei" eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Während <strong>de</strong>r Einführungsphase hat <strong>de</strong>r Projektleiter<br />
dafür zu sorgen, daß in betroffenen Fach- und DV-<br />
Abteilungen (EIS-Administrator) Know-how<br />
aufgebaut wird. Neben <strong>de</strong>m bereichsübergreifen<strong>de</strong>n<br />
Projektteam ist für eine erfolgreiche Einführung ein<br />
Sponsor aus <strong>de</strong>m Top-Management wichtig, <strong>de</strong>r<br />
auch seinen Platz im Lenkungsausschuß zum Projekt<br />
wahrnimmt.<br />
Ab einer bestimmten Unteraehmensgröße mit <strong>de</strong>r<br />
daraus resultieren<strong>de</strong>n Arbeitsteilung und<br />
schwerfälligen Informationsflüssen, sowie Artikelund<br />
Kun<strong>de</strong>nvielfalt lohnt sich die Einführung <strong>de</strong>s<br />
EIS beson<strong>de</strong>rs. Voraussetzung ist eine vorhan<strong>de</strong>ne,<br />
konzemeinheitliche DV-Infrastruktur.<br />
•<br />
Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />
04 23 39 G F<br />
167
Controller magazin 3/94<br />
CONTROLLING BEI DER<br />
VORARLBERGER<br />
KRAFTWERKE AG (VKW)<br />
von Dr. Otto Waibel, Bregenz<br />
Dr. Otto Waibel, Leiter <strong>de</strong>r<br />
Hauptabteilurig Betriebs- und<br />
Materialwirtschaft,<br />
Vorariberger Kraftwerke AG,<br />
Bregenz<br />
"Wir haben und praktizieren Controlling!" - eine<br />
stolze Aussage eines je<strong>de</strong>n Verantwortlichen für ein<br />
Untemehmen. Die Einfühmng und Umsetzung bis<br />
hin zur "Controlling-Philosophie", mit <strong>de</strong>r sich je<strong>de</strong>r<br />
Mitarbeiter i<strong>de</strong>ntifizieren soll, ist jedoch ein langer<br />
und mühsamer Weg.<br />
Im Jahre 1986 wur<strong>de</strong> verstärkt <strong>de</strong>r Controlling-<br />
Gedanke aufgegriffen und in Anlehnung an die<br />
Publikationen " von Dipl.-Kfm. Dr. A. Deyhle eine<br />
organisatorische Abgrenzung zwischen "Controller"<br />
(Betriebswirtschaft) und "Treasurer" (Finanzwirtschaft)<br />
vorgenommen.<br />
Eines vorweg: "Controlling" kann nicht verordnet<br />
wer<strong>de</strong>n, schon gar nicht vom Einzelnen, "Controlling"<br />
muß gemeinsam auf möglichst breiter Basis<br />
erarbeitet und anschließend "gelebt" wer<strong>de</strong>n. Ebenso<br />
gibt es nicht "das Controlling-Konzept". Es sind von<br />
anerkannten Institutionen Empfehlungen und Leitlinien<br />
u. ä. vorhan<strong>de</strong>n - die erfor<strong>de</strong>rliche (möglichst<br />
zukunftsbezogene) Adaptierung auf das jeweilige<br />
Unternehmen ist jedoch eine strategische Entscheidung<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsleitung.<br />
Die VKW beschäftigt sich seit <strong>de</strong>m Jahre 1986 mit<br />
<strong>de</strong>m Controlling und kann heute auf ein Controlling-<br />
Konzept zurückgreifen, das an die speziellen Erfor<strong>de</strong>rnisse<br />
eines Energieversorgungsuntemehmens<br />
(Stromerzeugung und -Verteilung) bestens angepaßt<br />
ist.<br />
Betriebswirtsc tiaft<br />
Bauabrechnuno<br />
Budgetplanung<br />
7 und Budgetierung<br />
Bilanz- und<br />
Steusrwesan<br />
AUSGANGSBASIS<br />
Der Stellenwert <strong>de</strong>s Controllings in einem Unternehmen<br />
drückt sich (nicht nur, aber auch) in <strong>de</strong>ssen<br />
Organigramm aus. Das Finanz- und Rechnungswesen<br />
<strong>de</strong>r VKW war bis 1986 klassisch geglie<strong>de</strong>rt in<br />
Finanzwirtsc tiatt<br />
Finanzplanung<br />
~: und Finanzierung<br />
Finanz- und<br />
Rechnungswesen<br />
Die Begründung dieser für VKW sinnvollen Trennung<br />
<strong>de</strong>r Organisationseinheiten ist auch in <strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>ren<br />
Aufgabenstellungen und -erledigungen<br />
als Lan<strong>de</strong>senergieversorgungsuntemehmen zu<br />
fin<strong>de</strong>n.<br />
Betriebsabrechnung<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Finanzbuchhattung<br />
Betriebsabrechnung<br />
Bauabrechnung<br />
" "Funktion und Organisation <strong>de</strong>s Controllers" / "Organisation<br />
<strong>de</strong>s Controllings", Controller-Aka<strong>de</strong>mie, Gauting<br />
168
Controller magazin 3/94<br />
Die Planung und Abwicklung <strong>de</strong>r Investitions- und<br />
Instandhaltungsmaßnahmen erfolgen mittels bewährter<br />
"Projektorganisation", wodurch erhöhte<br />
Informationsbedürfnisse <strong>de</strong>r Verantwortlichen zur<br />
Steuerung dieser Projekte vorhan<strong>de</strong>n sind.<br />
Die Strompreisfestsetzung erfolgt im Rahmen eines<br />
behördlichen Genehmigungsverfahrens. Dazu sind<br />
umfangreiche Ausarbeitungen aus <strong>de</strong>r Bilanz, Gewinn-<br />
und Verlustrechnung sowie <strong>de</strong>r Planungsrechnung<br />
erfor<strong>de</strong>rlich, die einer extemen Prüfung<br />
unterzogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Kostenbewußtes und wirtschaftliches Denken sowie<br />
Kostensenkungen unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Erfor<strong>de</strong>misse<br />
für die Versorgungssicherheit (ist mitunter<br />
konfliktträchtig!) bedürfen permanenter Planungsüberlegungen.<br />
ERARBEITUNG DES VKW-CONTROLLING-<br />
KONZEPTES<br />
Von <strong>de</strong>r Untemehmensleitung wur<strong>de</strong>n mehrere<br />
aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmte Maßnahmen getroffen, die<br />
für eine breite Akzeptanz <strong>de</strong>r Institutionalisiemng<br />
<strong>de</strong>s Controllings und <strong>de</strong>r Erarbeitung einer "Controlling-Philosophie"<br />
för<strong>de</strong>rlich waren:<br />
1 . VKW-Leitbild<br />
Im Jahre 1990 wur<strong>de</strong> unter Mithilfe von extemen<br />
Beratem begonnen, für die VKW ein "Leitbild" zu<br />
erstellen.<br />
I n h a l t d i e s e s P r o j e k t e s :<br />
- Erarbeitung gemeinsamer Ziele für die VKW, die<br />
das Han<strong>de</strong>ln in <strong>de</strong>n kommen<strong>de</strong>n 10 Jahren bestimmen<br />
sollen;<br />
- die breite Mitwirkung und Information <strong>de</strong>r<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter;<br />
- die Durchfühmng <strong>de</strong>r zielführen<strong>de</strong>n Maßnahmen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r zukünftigen strategischen<br />
Erfolgspotentiale (SEP) für VKW wur<strong>de</strong> auch das<br />
"Controlling" als solches gesehen. Daher wur<strong>de</strong><br />
dieses SEP als Teilprojekt einer vertieften Bearbeitung<br />
durch technische und kaufmännische Projektnütarbeiter<br />
unterzogen.<br />
N a c h f o l g e n d e i n A u s z u g a u s d e m<br />
P r o j e k t b e r i c h t :<br />
Ausgangslage<br />
Controlling ist eine Philosophie <strong>de</strong>s Vorschau<strong>de</strong>nkens<br />
und <strong>de</strong>r Unternehmensvorsorge.<br />
Controlling muß bei <strong>de</strong>r VKW nicht neu eingeführt<br />
wer<strong>de</strong>n - es ist schon da - wenn auch nicht gera<strong>de</strong><br />
unter diesem Namen.<br />
Beispiele angewandter Controlling-Tätigkeiten in<br />
<strong>de</strong>r VKW sind:<br />
- kurz- und langfristige Investitions- und<br />
Finanzplanungen, Personalplanung;<br />
- Budget;<br />
- Projektabrechnung (Auftragsabrechnung,<br />
Großprojektüberwachung);<br />
- Bau- und Werkstättenabrechnung;<br />
- Kostenrechnung;<br />
- Berichtswesen;<br />
- Kostenanalysen;<br />
- Wirtschaftlichkeitsüberlegungen;<br />
- Investitionsrechnungen;<br />
- Maßnahmen zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Kostenbewußtseins.<br />
Auch die Hinterfragung von Projektkostenansätzen,<br />
Projektabwicklungen o<strong>de</strong>r Kostenvergleiche sind<br />
Aufgabenbereiche <strong>de</strong>s Controllings.<br />
SEP-Ziele<br />
Ausgangsbasis ist es, Controlling als "I<strong>de</strong>e" in <strong>de</strong>r<br />
VKW weiter zu institutionalisieren:<br />
"Controlling-Philosophie"<br />
Die VKW strebt an, die Mitarbeiter bei ihrer Arbeit<br />
mit möglichst effektiven innerbetrieblichen<br />
Controlling-Instrumenten zu unterstützen:<br />
- notwendiges Verständnis intensivieren,<br />
- Wissen unter <strong>de</strong>n Mitarbeitern verbreiten.<br />
Die heute in <strong>de</strong>r VKW zur Anwendung kommen<strong>de</strong>n<br />
Berichte, Analysen und Informationen sollen weiter<br />
verbessert und aufeinan<strong>de</strong>r abgestimmt wer<strong>de</strong>n<br />
(empfängerorientiertes Berichtswesen):<br />
- Abläufe,<br />
- Informationsflüsse,<br />
- Terminverständnis<br />
verständlich machen und verbessern.<br />
Vereinbarte Maßnahmen<br />
- Informationsveranstaltungen über Controlling auf<br />
breiter Basis durchführen,<br />
- Controller-Schulungen/Ausbildung veranlassen,<br />
- EDV-Unterstützung verbessern.<br />
2. Controlling-Workshops<br />
Im Herbst 1991 wur<strong>de</strong> die im Rahmen <strong>de</strong>s "SEP-<br />
Controlling" beschlossene Maßnahme "Durchführung<br />
von Informationsveranstaltungen bzw.<br />
Schulungen über Controlling" mit Unterstützung<br />
eines extemen Beraters realisiert.<br />
<strong>Als</strong> Ziel und Inhalte <strong>de</strong>r Controlling-Seminare<br />
wur<strong>de</strong>n vereinbart:<br />
- Verbesserung <strong>de</strong>r praktischen Anwendung von<br />
Controlling-Instrumenten und Metho<strong>de</strong>n in allen<br />
Untemehmensbereichen betreffend:<br />
* Planung und Budgetierung,<br />
* Kostenerfassung und Kostensenkung,<br />
* Berichtswesen für und in <strong>de</strong>n Bereichen,<br />
* wirtschaftliche Nutzung von Informationen.<br />
169
Controller magazin 3/94<br />
- Vermittlung <strong>de</strong>s Verständnisses für die Rolle und<br />
Aufgat)e <strong>de</strong>s Controllers (Controller ist je<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r<br />
Projekte verantwortlich abwickelt) unter beson<strong>de</strong>rer<br />
Berücksichtigung <strong>de</strong>r Aufgaben <strong>de</strong>r Hauptabteilung<br />
Betriebswirtschaft in Bezug auf ihre<br />
betriebswirtschaftliche Unterstützung aller Unternehmensbereiche.<br />
Die Abwicklung dieser Veranstaltungen sowie die<br />
Zusammensetzung <strong>de</strong>s jeweiligen Teilnehmerkreises<br />
wur<strong>de</strong> nach folgen<strong>de</strong>n LJberlegungen durchgeführt:<br />
- drei geson<strong>de</strong>rte Informationsseminare für theoretische<br />
und praktische Inputs, damit ein Informationsgleichstand<br />
<strong>de</strong>r Teilnehmer geschaffen wird;<br />
- sechs Anwendungstrainings, in <strong>de</strong>nen die Instrumente<br />
und Metho<strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Controllings anhand von<br />
vorbereiteten Fällen aus <strong>de</strong>r Praxis gemeinsam mit<br />
<strong>de</strong>n Teilnehmern geübt wur<strong>de</strong>n.<br />
Die Zusammensetzung <strong>de</strong>r Teilnehmer je Workshop<br />
erfolgte nach <strong>de</strong>r "Bearbeitungs- und Entscheidungsrealität"<br />
im Unternehmen (kaufmännische/<br />
technische Mitarbeiter, hierarchisch übergreifend bis<br />
zur Unternehmensleitung).<br />
Ein sehr nützlicher Effekt <strong>de</strong>r Trainings war, daß die<br />
Teilnehmer Probleme und <strong>de</strong>ren Ursachen systematisch<br />
<strong>de</strong>finieren und hierfür Lösungsansätze suchen<br />
und diese präsentieren (i<strong>de</strong>ntifizieren) mußten. Der<br />
erart)eitete Maßnahmenkatalog wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Unternehmensleitung<br />
vorgetragen und zur Erledigung freigegeben.<br />
Rund 160 Teilnehmer arbeiteten somit aktiv h>ei <strong>de</strong>r<br />
Umsetzung <strong>de</strong>s Controlling-Gedankens <strong>de</strong>r VKW mit.<br />
Die Bearbeitung dieses komplexen Themenbereiches<br />
erfolgte durch ein fachkundiges extemes Beratungsunternehmen,<br />
wot)ei wie<strong>de</strong>mm die Fühmngskräfte<br />
und Mitarbeiter aktiv in diese Prüfung mit eingebun<strong>de</strong>n<br />
waren.<br />
Auch <strong>de</strong>r betriebswirtschaftliche Bereich, das Controlling<br />
sowie das Controlling-Konzept <strong>de</strong>r VKW<br />
wur<strong>de</strong> dieser Analyse unterzogen.<br />
<strong>Als</strong> Ergebnis dieser Analyse wur<strong>de</strong> das Controlling-<br />
Konzept <strong>de</strong>r VKW bestätigt und die Abteilung<br />
Controlling im Untemehmen institutionalisiert.<br />
Darüber hinaus wur<strong>de</strong> im Bereich <strong>de</strong>r Hauptabteilung<br />
Personalwesen das zentrale personalwirtschaftliche<br />
Controlling als zusätzlicher Aufgabenbereich<br />
eingeführt.<br />
Des weiteren wur<strong>de</strong> es im Rahmen <strong>de</strong>r Straffung <strong>de</strong>r<br />
VKW-Untemehmensorganisation (<strong>de</strong>r heute so oft<br />
zitierte Begriff "Lean Management") für sinnvoll<br />
angesehen, die bei<strong>de</strong>n Hauptabteilungsbereiche<br />
"Betriebswirtschaft" und "Materialwirtschaft" unter<br />
eine gemeinsame Fühmng zu stellen.<br />
Die gemeinsam ausgearbeiteten Fühmngsrichtlinien,<br />
Aufgabent)eschreibungen (mit Ziel-, Verantwortungs-<br />
und Kompetenzvereinbamngen) sowie die<br />
Anpassung <strong>de</strong>r IJnternehmensorganisation an die<br />
zukünftigen Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>s Unternehmens wer<strong>de</strong>n<br />
einen wesentlichen Beitrag zur erfolgreichen<br />
Aufgabenerledigung leisten.<br />
Die organisatorische Aufglie<strong>de</strong>mng <strong>de</strong>r Bereiche<br />
"Betriebs- und Materialwirtschaft" sowie "Finanzund<br />
Rechnungswesen" nach Abschluß dieser<br />
Organisationsanalyse wur<strong>de</strong> wie folgt vereinbart:<br />
Hauptatrteilungen<br />
Abteilungen<br />
3. Controlling-Konzept <strong>de</strong>r VKW<br />
H-BM Betriebs- und<br />
MatMUüwiitschaft<br />
A-BA<br />
Bauabrectinung<br />
Damit vereinbarte Maßnahmen und Regelungen<br />
nicht in Vergessenheit geraten, ist es mitunter erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
diese schriftlich festzuhalten.<br />
A.CO<br />
Controlling<br />
Das erart)eitete Controlling-Verständnis <strong>de</strong>r VKW<br />
wur<strong>de</strong> somit im "Controlling-Konzept <strong>de</strong>r VKW"<br />
nie<strong>de</strong>rgeschrieben und soll helfen, <strong>de</strong>n gemeinsamen<br />
"Controller-Alltag" hei VKW möglichst pwsitiv und<br />
reibungslos zu bewältigen.<br />
A-KW<br />
Kraftfahrwesen<br />
4. Organisationsanalyse <strong>de</strong>r VKW<br />
Die Jahre 1992 und 1993 waren geprägt von umfangreichen<br />
Organisationsanalysen über <strong>de</strong>n gesamten<br />
Untemehmensbereich <strong>de</strong>r VKW.<br />
A-MW<br />
Materialwirtschaft<br />
Die Organisationsanalyse soll als Grundlage<br />
dienen für:<br />
- einen Organisationsplan zur straffen Führung <strong>de</strong>s<br />
Untemehmens, <strong>de</strong>r sich nötigenfalls von <strong>de</strong>n bisherigen<br />
Stmkturen löst,<br />
- die Darstellung <strong>de</strong>r maximalen Rationalisiemngsund<br />
Personaleinspamngsmöglichkeiten im<br />
Untemehmen<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>rVKW-Untemehmensziele.<br />
H-FR<br />
Finanz-und<br />
R«chnungswM«n<br />
A-BK<br />
A-FB<br />
BAL-K<br />
Bilanzen und<br />
Kostanrtchnung<br />
Finanzbuchhaltung<br />
Betriebsabteilung<br />
Lin<strong>de</strong>nberg/<br />
Kaufmann Bereich<br />
170
Controller magazin 3/94<br />
REPLIK<br />
Der Weg vom Beginn bis zum Abschluß dieser<br />
Untersuchungen war lang, mihjnter steinig, jedoch<br />
durch die gemeinsame Bearbeitung <strong>de</strong>r "Probleme"<br />
von Erfolg gekennzeichnet.<br />
Die Erfahrung, die aus diesen sicherlich langen und<br />
außergewöhnlichen Analyse- und Bearbeitungsphasen<br />
gezogen wer<strong>de</strong>n kann, ist,<br />
- daß meistens nicht das Problem das "Problem" ist,<br />
son<strong>de</strong>m<br />
- daß mitunter mangeln<strong>de</strong> Information und<br />
Kommunikation und dadurch das mangeln<strong>de</strong><br />
Wissen um "Sinn und Zweck" einer Sache zu<br />
Unbehagen führen kann.<br />
Dem während <strong>de</strong>s Bearbeitungsablaufes suksessiv<br />
aufgebauten Kommunikations- und Informationsverständnis<br />
<strong>de</strong>r Mitarbeiter ist daher auch weiterhin<br />
große Beachtung beizumessen.<br />
Der Controller kann und muß im Rahmen seines<br />
Aufgabenbereiches dazu sicherlich einen positiven<br />
Beitrag leisten.<br />
Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />
01 02 06 G S P<br />
Betriebswirtschaftliche (Kosten-)Philosophie <strong>de</strong>r VKW<br />
Einnahmenseite:<br />
Verkauf von N/KW-Leistunoen (Erlöse)<br />
= Strom, BKZ<br />
Preisbildung * Strompreisantrag als<br />
geson<strong>de</strong>rte Kalkulation<br />
* geson<strong>de</strong>rtes Genehmi*<br />
gungsverfahren<br />
Verkauf von sonstigen VKW-<br />
Leistungen (außer Stromgeschäfte)<br />
Preisbildung •Verrechnungspreise<br />
aufgrund VKW-intemen<br />
i..<br />
Kalkulitionfn<br />
Ausqabenseite:<br />
Kosten = Investitionen, Instandhaltung<br />
und Betrieb<br />
unter Berücksichtigung von:<br />
* Sicherheitsaspekte = technische<br />
Betriebsbereitschaft<br />
* Wirtschaftlichkeit<br />
~> mitunter konfliktträchttg<br />
Kostenanaivsen (guantitativ und<br />
qualitativ)<br />
* kostenbewußtes und wirtschaftlkhes<br />
Denken<br />
* Kostensenkung unter Bedachtnahme<br />
auf die Erfor<strong>de</strong>rnisse <strong>de</strong>r Versorgungssicherheit<br />
= bedingt permanente Planungsüberlegungen<br />
(investitions-, Personal-,<br />
Betriebsplanung usw.)<br />
171
Controller magazin 3/94<br />
172
Rechnungswesen. Logistik/PPS. Controlling.<br />
Bei d e r N e u g e s t a l t u n g o d e r R e o r g a n i s a t i o n<br />
d e s Controlling h a t j e d e r s o s e i n e e i g e n e n<br />
V o r s t e l l u n g e n : die Untemehmensleitung,<br />
<strong>de</strong>r Controller,<br />
die<br />
kosten- und ergebnisorientierten<br />
Fachbereiche,<br />
Untemehmensführung erfor<strong>de</strong>rt<br />
die Datenverarbeitung.<br />
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I<br />
GOLD
Controller magazin 3/94<br />
"English - African":<br />
BACK TO SCHOOL BY<br />
THE MOUNTAINS OF<br />
THE MOON<br />
by David Gill, Oxford<br />
David Gill, English language Consultant at the<br />
Controller Aka<strong>de</strong>mie's international seminars.<br />
<strong>de</strong>scribes his Christmas visit to Nyakasura School<br />
alter an absence of thirty years.<br />
In September 1962, my wife and I together with our<br />
twenty-three-month old son set sail from London on<br />
a British India line steamship bound for Mombasa.<br />
Our ultimate <strong>de</strong>stination was Nyakasura School in<br />
Western Uganda, where we were to live and work<br />
for two years amid the green humps of the Toro hills<br />
at the foot of the equally green Ruwenzori Mountains,<br />
the legendary Mountains of the Moon. No<br />
other years ever ma<strong>de</strong> such an enduring impression<br />
upon US as those spent among the easy-going Batoro<br />
pjeople around the little ramshackle township of Fort<br />
Portal and the stu<strong>de</strong>nts at what was then regar<strong>de</strong>d as<br />
Uganda's second most reputable school, foun<strong>de</strong>d in<br />
1925 by an eccentric royal naval officer of Irish<br />
extraction, Comman<strong>de</strong>r E. W. E. Calwell.<br />
Memories of the school among the banana plantations,<br />
the stu<strong>de</strong>nts in their red jersies and khaki kilts<br />
(a flash of the Comman<strong>de</strong>r's Celtic fantasy) strolling<br />
across the fresh green grass, past the witheredlooking<br />
can<strong>de</strong>labra trees, to the corrugated-iron<br />
roofed classrooms for morning lessons continued to<br />
haunt US over the years - like a distanl, persistent<br />
drumbeat. How had the school fared during the<br />
blood-thirsty regime of Idi Amin, and during the<br />
<strong>de</strong>bilitating civil war in the Eighties, when Yoweri<br />
Museveni set up bis National Resistance Army<br />
power-base in Western Uganda? To satisfy our<br />
curiosity and placate a kind of home-sickness we<br />
<strong>de</strong>ci<strong>de</strong>d to write to the present headmaster, Henry<br />
Mehangye - and were rewar<strong>de</strong>d with a warm<br />
invitation to spend Christmas with him and his<br />
family on the campus.<br />
On December 8th, 1993, we flew to Nairobi, and on<br />
the following day, courtesy of Uganda Airlines,<br />
touched down at the lakesi<strong>de</strong> airport of Entebbe.<br />
Kampala, a half-hour's taxi ri<strong>de</strong> away, gave us a<br />
lively welcome: as we were mounting the steps to our<br />
hotel four gangsters in a white saloon tore down<br />
Namirembe Road hotly pursued by a jeepful of<br />
wildly firing pwlicemen. Fortunately these latterday<br />
Keystone Cops killed no innocent bystan<strong>de</strong>rs this<br />
time!<br />
i<br />
After a sweaty night in a room that we shared with<br />
an increasing number of honey-coloured crickets, we<br />
ma<strong>de</strong> for the bus-park an hour before dawn. We<br />
fought our way through the crowds of travellers and<br />
street-vendors to the Fort Portal bus, only to find it<br />
bursting at the seams. We would have to use a<br />
'matatu' or minibus. Our local newsagent in Oxford,<br />
a Kenyan Sikh, had wamed us that only <strong>de</strong>pressives<br />
seeking an early grave would ever travel that way.<br />
And he wasn't far wrong.<br />
Like all the other minibuses on the road ours was<br />
grossly overloa<strong>de</strong>d. For most of the 200 mile joumey<br />
our Toyota Chauffeur drove with one hand on the<br />
wheel, the other beating time to the music pouring<br />
out of his cassette-player. This might not have<br />
mattered if the road had been straight and free from<br />
corrugations, rifts, craters and chasms. As it was we<br />
zig-zagged all over its tortured red murram surface,<br />
from time to time squeezing round the bulk of<br />
oncoming busses with only millimetres to spare.<br />
After four hours of buffeting we drew away from the<br />
forest and the papyrus swaps, and the green rockcrowned<br />
hills of Toro hove into view, and there, at<br />
last and as we remembered them, rose the dinosaur<br />
crenellations of the great Ruwenzori ränge that holds<br />
back, like a barrage, the endless rainforests of Zaire.<br />
Henry and Idah Mehangye tumed out to be a warm,<br />
intelligent, humorous middle-aged couple - with<br />
complementary personalities, Henry mild and softspoken,<br />
very patient, and un<strong>de</strong>rneath very<br />
<strong>de</strong>termined. There was no concealing his admiration<br />
for his ebuUient laughing wife whose enthusiasm for<br />
women's rights had us cheering her on. Henry had<br />
just completed his first year as headmaster of<br />
Nyakasura and had already ma<strong>de</strong> his mark where his<br />
pre<strong>de</strong>cessors had given up in <strong>de</strong>spair. Right at the<br />
beginning of his regime he discovered that when it<br />
rained in the morning (and it often did) neither<br />
stu<strong>de</strong>nts nor teachers bothered to attend lessons. He<br />
had to go round flushing them out of dormitories<br />
and houses, explaining patiently that a time-table is a<br />
time-table, whatever the weather.<br />
175
Controller magazin 3/94<br />
Ani/onefor tetvüs? David & Rene Gill with Hcadmaster and Nyakasura sixth-formers<br />
During that first year the old administration block<br />
was repaired and repainted, the science laboratories<br />
given a face-lift, the ruined chapel re-roofed, several<br />
dormitories refurnished and the whole campus<br />
fenced in. But much work still remains to be done on<br />
the dormitories and the classrooms. It came as<br />
something of a shock to wan<strong>de</strong>r through Apolo<br />
House, where 1 had once been assistant housemaster,<br />
to find the roof leaking like a sieve, most of the glass<br />
gone from the Windows, the frames themselves either<br />
rotted or missing. How could stu<strong>de</strong>nts possibly live<br />
and learn in such bleak conditions? I found little<br />
consolation in the thought that most of the stu<strong>de</strong>nts<br />
came from mud and wattle huts that had never seen<br />
a pane of glass, with mud floors that had never<br />
known the permanence of concrete.<br />
1 have noticed over years of school-mastering that<br />
schools are actually run by caretakers, those<br />
temperamental autocrats in charge of the boilers, the<br />
lawn-mowers and general repairs to the<br />
infrastructure. Headmasters learn to cross them at<br />
their peril. Some time in the mid-Sixties it feil to<br />
Arthur to take charge of the school's water-supply,<br />
pumped up from the nearby stream. 1 recognised his<br />
impish face at once. He reaches up to my ehest, a<br />
Mukonjo troll from the mountains, sporting a knitted<br />
tea-cosy style of hat and gir<strong>de</strong>d with a h>elt from<br />
which dangle the tools of his tra<strong>de</strong>, a panga (a broadbla<strong>de</strong>d<br />
knife), a grass-slasher and a huge plumber's<br />
wrench. He now has a strangle-hold on the water. If<br />
you call him a pump attendant instead of hydraulic<br />
engineer, you don't get any. When the headmaster<br />
refused him a Christmas bonus, his water was turned<br />
off for several days. Henry finds this hilarious, but<br />
Idah is plotting to get hold of a duplicate key, so that<br />
they are no longer at the little man's mercy.<br />
Much of our time at Nyakasura was spent mean<strong>de</strong>ring<br />
through the shady banana-plantations looking<br />
up old friends. Ben Kasaija, a bright thirteen-year-old<br />
when we first knew him, kept in touch with us,<br />
spasmodically, over the years. Now here he was, a<br />
biology teacher, still living in a mud hut with his<br />
ancient mother, several charming goats and<br />
numerous chickens. He was tireless in arranging our<br />
Programme. One day he led us to see Petero, a shy,<br />
earnest man who had been our house-servant and<br />
could not be dissua<strong>de</strong>d from ironing our socks.<br />
Another day we followed him in the blazing heat<br />
seven kilometres to see Samuel Mwosi, the old school<br />
bursar, now a bom-again Christian, whose daughters<br />
and grand-daughters treated us to a rousing song<br />
and dance of welcome - and plates of those small<br />
<strong>de</strong>licious sweet bananas that never seem to reach the<br />
fruit-stalls of Europe. My final Image of Ben will be of<br />
a man collapsed in a heap by the roadsi<strong>de</strong>, his bicycle<br />
besi<strong>de</strong> him, having failed to push it up the grass bank<br />
in front of his house. It is Christmas Day and we have<br />
presents for him and his mother. "Oh <strong>de</strong>ar, <strong>de</strong>ar," he<br />
says ruefully, "I'm sorry, l'm really boozed up."<br />
Of course we took an early opportunity to walk up<br />
the drive of splendid jacaranda trees to see the<br />
bungalow we used to call "ours". The present<br />
incumbent with his wife and seven children is Ndora<br />
Karusoki, the <strong>de</strong>puty headmaster. He was one of my<br />
stu<strong>de</strong>nts, tx)rn in a remote village on the Congolese<br />
si<strong>de</strong> of the mountains with an exceptional talent for<br />
music. He played the chapel organ in those far-off<br />
days. These days he regrets being unable to find the<br />
time to foster music at the school; he is too preoccupied<br />
with discipline. This is a shame, since<br />
Ugandans, like the Welsh, are a won<strong>de</strong>rfuUy musical<br />
people.<br />
176
Controller magazin 3/94<br />
We also got to know Boaz, yet another teacher, a<br />
relative of the Mehangyes, who was spending<br />
Christmas with them. Sitting on the steps of the<br />
headmaster's house, watching the bee-eaters sporting<br />
among the white moon-flowers in the hedge and the<br />
coils of white smoke on the upper mountain slopes,<br />
we discussed Ugandan politics with this expert who<br />
kept his ear glued to his transistor radio and his eyes<br />
to the newspapers we brought back from Fort Portal.<br />
Three issues seemed to dominate the very lively<br />
Ugandan press. The first was the impending<br />
Constitutional Assembly elections, in which<br />
individuals would be elected to thrash out a final<br />
Constitution for the nation. They would <strong>de</strong>ci<strong>de</strong><br />
whether to opt for a multiparty system or some less<br />
divisive arrangement. Presi<strong>de</strong>nt Museveni has ma<strong>de</strong><br />
sure that in every district that at least one woman<br />
will be elected. Idah Mehangye, for instance, is<br />
competing for the woman's seat in her home district<br />
of Mbarara and eagerly looking forward to leading<br />
her women's groups into the fray.<br />
The second issue concemed the restoration of the<br />
Ugandan monarchies. In a politically necessary move<br />
Museveni restored the Kabaka to the Baganda<br />
jjeople. They wanted their king back. The other tribes<br />
are proving less enthusiastic about their kings.<br />
However, a new palace is being built in Fort Portal<br />
for the Toro king, Patrick Kaboyo, another of my old<br />
stu<strong>de</strong>nts, inci<strong>de</strong>ntally. More important than the<br />
question of tribal kings were the arguments surfacing<br />
in both the pro-govemment New Vision and the<br />
Opposition Monitor about ministerial extravagance<br />
and the issue of fairness. With so much poverty<br />
around, <strong>de</strong>spite a reasonable <strong>de</strong>gree of stability and<br />
mo<strong>de</strong>st economic progress, many rea<strong>de</strong>rs believe that<br />
their district is being neglected. In the populär idiom,<br />
the others 'eat' while you 'starve'.<br />
Un<strong>de</strong>r pressure from the International Monetary<br />
Fund the government has introduced cost-sharing<br />
into education Briefly, this means that the Ministry of<br />
Education (MOE) will only guarantee teachers'<br />
salaries. The Parent-Teacher Associations (PTA) have<br />
to meet all the other costs, which are then passed on<br />
to the parents who pay the requisite school-fees. It<br />
Draft estimates of Income for 1993<br />
(expressed in OM)<br />
1. Salaries and Consolidated<br />
allowances<br />
- from the MOE<br />
2. Weges for school<br />
estate workers<br />
- from the MOE<br />
3. Science teachers'<br />
allowance<br />
- from the MOE<br />
4. Capitation granl<br />
- from the MOE<br />
5. Tuition lees S1 - 86<br />
6. PTA contribution<br />
Estimates<br />
19%<br />
13125<br />
1891<br />
10 500<br />
13406<br />
45 938<br />
Actual income<br />
1992<br />
18833<br />
300<br />
422<br />
9961<br />
14 785<br />
124 461<br />
might be of interest to rea<strong>de</strong>rs of this magazine to see<br />
some extracts from the Nyakasura School budget for<br />
1993, bearing in mind that the school has 645<br />
boar<strong>de</strong>rs, 160 of whom are girls, 43 full-time teachers,<br />
a bursar, a librarian, a quarter-master, a dispenser,<br />
and 40 estate workers.<br />
Here follow some examples of recurrent expenditure<br />
for the same period:<br />
1. Fencing 4 570 4 380 1 007<br />
2. Uniform for<br />
200shj<strong>de</strong>nts 6 250 5 719 6 250<br />
3. Sports<br />
equipment 16 5 -<br />
4. Food 32 813 49 336 62 500<br />
5. Building and<br />
maintenance 10 938 4 695 15 625<br />
6. Text-books &<br />
library 4 688 4 410 15 625<br />
7. Office equipment<br />
and<br />
stationery 938 1 613 2 344<br />
8. Agriculture<br />
<strong>de</strong>partment 78 622 781<br />
9. Woodwork<br />
<strong>de</strong>partment 324 453 781<br />
And what do teachers eam at Nyakasura?<br />
Headmaster: DM 777 p. a.<br />
Assistant teacher: from DM 195 p. a. to DM 606 p. a.<br />
Bursar: DM 587 p. a.<br />
And what do stu<strong>de</strong>nts (or rather their parents)<br />
have to pay for one year at a senior secondary<br />
boarding school? At Nyakasura it is around DM 375.<br />
For the sake of comparison, parents with a child at a<br />
minor public school in Oxford have to fork out<br />
DM 30 000 p. a.<br />
It must be obvious from the budget that the school is<br />
being run on a shoe-string. The headmaster cannot<br />
afford to do the repair work on the buildings at the<br />
speed he would wish. Nor can he stock the school<br />
library with the science books it so <strong>de</strong>sperately needs.<br />
As he puts new heart into teachers and stu<strong>de</strong>nts and<br />
insists on higher aca<strong>de</strong>mic Standards, he is<br />
held back by the dire lack of resources.<br />
Estimates<br />
1993<br />
19684<br />
1688<br />
10 884<br />
13 303<br />
202 570<br />
Finally, here we are Standing in front of the<br />
administration block besi<strong>de</strong> the smiling<br />
concrete effigy of the Comman<strong>de</strong>r,<br />
watching the swallows looping up to their<br />
nests un<strong>de</strong>r the iron roof. The eye wan<strong>de</strong>rs<br />
to the clock on the little red clock-tower.<br />
The hands stand at five minutes past<br />
twelve, as they have done for the last<br />
twenty - mostly lost - years. That's<br />
something eise for Henry to put right. •<br />
Zuordnung CM-Themen-Tableau<br />
21 26 R Z<br />
177
Controller magazin 3/94<br />
ZEITKRANKHEIT STRESS -<br />
UNHEILBAR IST SIE NICHT<br />
von Dipl.-Betriebswirt Hartmut Volk, Bad Harzburg<br />
Der politische Umbruch und die wirtschaftlichen Probleme for<strong>de</strong>rn Unternehmen und Menschen<br />
gleichermaßen. Erfolg setzt mehr <strong>de</strong>nn je die Fähigkeit voraus, mit Belastungen umgehen zu können.<br />
Diese Fähigkeit ist lernbar Wie Streß nicht zur Lebensgeißel wird, erläutert <strong>de</strong>r Psychologe Professor<br />
Reinhard Tausch im Gespräch mit Hartmut Volk<br />
Die körf)erlich-seelischen Anfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
mo<strong>de</strong>rnen Arbeitswelt steigen kontinuierlich. Immer<br />
mehr Menschen, darauf machte unlängst <strong>de</strong>r Leiter<br />
<strong>de</strong>s Sportmedizinischen Instituts <strong>de</strong>r Universität/<br />
Gesamthochschule Pa<strong>de</strong>rborn, Professor Heinz<br />
Liesen, aufmerksam, können körperlichen<br />
Leishmgsabbau und Strel? nicht mehr bewältigen.<br />
Daraus entwickelt sich ein gefährlicher Teufelskreis.<br />
Verhaltenskette<br />
Die Braunschweiger Ärztin für Innere Medizin,<br />
Psychotherapie und Psychoanalyse, Dr. Herta<br />
Wetzig-Würth, erläutert <strong>de</strong>ssen alltagspraktische<br />
Brisanz: Menschen, die sich <strong>de</strong>n an sie gestellten<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen und Aufgaben unterlegen fühlen,<br />
fallen nicht allein in ihrer Leistungsfähigkeit<br />
zurück. Auch ihre Beziehungsfähigkeit - auch zu<br />
sich selbst - nimmt <strong>de</strong>utlich ab. Bei<strong>de</strong>s führt dazu,<br />
daß sie sich ihrer Umwelt gegenüber zunehmend<br />
gereizt verhalten. Diese Dauergereiztheit kann sich<br />
bis zu ausgesprochen unangenehmer, ständig<br />
"sprungbereiter" Aggressivität steigern.<br />
Zwangsläufig, so Wetzig-Würth, wirkt ein <strong>de</strong>rartiges<br />
Verhalten wie<strong>de</strong>r auf die Menschen zurück, die es<br />
zeigen. Und ebenso zwangsläufig beschert es ihnen<br />
zusätzliche Mißerfolgserlebnisse - quasi im Sinne<br />
einer sich selbst erfüllen<strong>de</strong>n Prophezeiung.<br />
Dadurch nimmt <strong>de</strong>ren persönliche "Druckbelastung"<br />
mit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n körperlichen Symptomen<br />
kontinuierlich weiter zu. Diesen zermürben<strong>de</strong>n<br />
Circulus vitiosus gilt es unbedingt zu durchbrechen.<br />
<strong>Als</strong> Maßnahme zur Sicherung <strong>de</strong>r individuellen<br />
Leistungsfähigkeit ebenso wie zur Sicherung <strong>de</strong>s<br />
betrieblichen und häuslichen Frie<strong>de</strong>ns.<br />
Eine wichtige Möglichkeit dazu sieht <strong>de</strong>r Psychologieprofessor<br />
Reinhard Tausch in dieser inzwischen<br />
als gesichert gelten<strong>de</strong>n wissenschaftlichen Erkenntnis:<br />
Im Gegensatz zur landläufigen Annahme ist<br />
Streß kein ausschließlich "von außen" auf einen<br />
Menschen einwirken<strong>de</strong>s Geschehen. Streß entsteht<br />
also nicht allein (l)einahe beschwörend gewichtet<br />
Tausch seine Worte) durch bestimmte Ereignisse<br />
o<strong>de</strong>r Umstän<strong>de</strong>, von <strong>de</strong>nen ein Mensch getroffen<br />
o<strong>de</strong>r in die ein Mensch verwickelt wird.<br />
Streß "hausgemacht"<br />
Streß, b>emüht sich Tausch eine eingefahrene Sichtweise<br />
zu korrigieren, ist - was von <strong>de</strong>n meisten<br />
Menschen nicht bedacht und berücksichtigt wird,<br />
wenn sie ihre Streßbelastung beklagen - in einem<br />
ganz erheblichen Umfang auch eine subjektiv verursachte,<br />
also eine hausgemachte Beeinträchtigung<br />
von Leistungsfähigkeit und Wohlbefin<strong>de</strong>n.<br />
Ob sich ein Mensch belastet und in <strong>de</strong>r Summierung<br />
von Einzelt)elastungen, das können neben beruflichen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen Schicksalsschläge o<strong>de</strong>r auch<br />
"bloß" Lärm sein, um nur einige Beispiele zu nennen,<br />
schließlich "im Streß" fühlt, erklärt Tausch, <strong>de</strong>r neben<br />
seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an <strong>de</strong>r Universität<br />
Hamburg in psychologisch-therapeutischer Praxis in<br />
Stuttgart arbeitet und sich in bei<strong>de</strong>n beruflichen<br />
Sphären eingehend mit <strong>de</strong>r Problematik auseinan<strong>de</strong>rsetzt,<br />
ist sehr weitgehend eine Frage <strong>de</strong>r persönlichen<br />
Einstellung zu <strong>de</strong>n eigenen Lebensumstän<strong>de</strong>n.<br />
178
Controller magazin 3/94<br />
"Grüß Gott, Streß"<br />
Wer sich dieser Tatsache erst einmal bewußt ist,<br />
fin<strong>de</strong>t sie im Alltagsgeschehen schnell bestätigt: Was<br />
<strong>de</strong>r eine bereits als Streß empfin<strong>de</strong>t, läßt einen an<strong>de</strong>ren<br />
vollkommen kalt. Was in einer Situation <strong>de</strong>utlich<br />
als Streß gespürt wird, kann von <strong>de</strong>mselben<br />
Menschen in einer an<strong>de</strong>ren Situation als völlig nebensächlich<br />
eingestuft wer<strong>de</strong>n. Bereits diese bei<strong>de</strong>n Beispiele<br />
unterstreichen Tauschs Erklärung <strong>de</strong>s Streßgeschehens<br />
und machen <strong>de</strong>utlich, wie stark Streßempfindungen<br />
in wechselseitiger Beeinflussung an<br />
die augenblickliche Gestimmtheit und die momentane<br />
o<strong>de</strong>r grundsätzliche Einstellung zu <strong>de</strong>m Geschehen<br />
um einen Menschen herum gebun<strong>de</strong>n ist.<br />
Das Wissen um diese Zusammenhänge ist für Tausch<br />
<strong>de</strong>nn auch <strong>de</strong>r wesentliche Ausgangspunkt, sich von<br />
<strong>de</strong>r Lebensenergie und -freu<strong>de</strong>, Leistungs- und Belastungsfähigkeit<br />
strangulieren<strong>de</strong>n Korsage allgegenwärtiger<br />
Streßgefühle zu befreien. Der entschei<strong>de</strong>ndste,<br />
aber auch schwierigste Schritt auf diesem Weg<br />
heißt für Tausch dabei, <strong>de</strong>r diese Problematik in <strong>de</strong>m<br />
kürzlich veröffentlichten Taschenbuch 'Hilfen bei<br />
Streß und Belastung' (rororo Sachbuch Band 9511,<br />
DM 14,90) einfühlsam, gut verständlich und<br />
umfassen<strong>de</strong> Hilfe zur Selbsthilfe gebend behan<strong>de</strong>lt<br />
hat, nämlich<br />
Wahmehmungsverän<strong>de</strong>rung.<br />
Wie ist das zu verstehen? Je<strong>de</strong>r Mensch schaut durch<br />
eine ganz bestimmte "Brille" in die Welt. Diese<br />
"Brille" ist aus einem Gemisch unterschiedlichster<br />
"Materialien" hergestellt. Vererbte Verhaltensdispositionen<br />
sind dabei ebenso "Baumaterial" wie im<br />
Prozeß <strong>de</strong>r Sozialisation, also <strong>de</strong>s Erzogenwer<strong>de</strong>ns<br />
und Hineinwachsens in die Gesellschaft verinnerlichte<br />
Lebenseinstellungen mit ihren meist unbewußten<br />
Lebensbewältigungsstrategien, Erwartungen,<br />
Hoffnungen, Vorstellungen und Wünschen - auch<br />
die von an<strong>de</strong>ren Menschen (Eltern, Freun<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>m<br />
Ehepartner) in das eigene Leben projezierten und<br />
unreflektiert übernommenen - gehören dazu ebenso<br />
wie eine Vielzahl be- und unbewußter Zu- und<br />
Abneigungen.<br />
Eine ganz entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> 'Materialkomponente" ist<br />
auch die Frage, ob ein Mensch am richtigen, am für<br />
ihn passen<strong>de</strong>n Platz im Leben steht. Streß- und<br />
Unzufrie<strong>de</strong>nheitsgefühle kommen umso schneller<br />
auf und wirken umso nie<strong>de</strong>rdrücken<strong>de</strong>r und hilflosmachen<strong>de</strong>r,<br />
je weniger sich ein Mensch an <strong>de</strong>m<br />
Platz, wo er im Leben steht - und damit auch in<br />
seiner Haut - wohlfühlt. Belastungs- und Streßprobleme<br />
und in ihrem Gefolge Leistungseinbrüche<br />
sind also in einem vermutlich weit unterschätzten<br />
Ausmaß auch<br />
I<strong>de</strong>ntifikationsprobleme.<br />
Es ist interessant, daß zwei ganz verschie<strong>de</strong>ne<br />
Berufsgruppen, Personalberater und Therapeuten,<br />
auf Befragen immer wie<strong>de</strong>r zum Ausdruck bringen.<br />
daß sogenannte Versager nur zu oft nichts an<strong>de</strong>res<br />
als Menschen sind, die am falschen Platz stehen.<br />
Ihre übereinstimmen<strong>de</strong> Ansicht unterstreichen sie<br />
mit <strong>de</strong>mselben Beispiel: Viele mittelmäßige, mit sich<br />
und ihrem Leben unzufrie<strong>de</strong>ne Aka<strong>de</strong>miker, die sich<br />
von <strong>de</strong>m <strong>de</strong>rzeitigen Ausbildungsverständnis durch<br />
die Hochschulen quälen ließen und sich zum Lohn<br />
für die Quälerei nun mit bestenfalls knapp durchschnittlichen<br />
Berufschancen, dafür aber reichlichen<br />
Frustrationen konfrontiert sehen, wären ganz hervorragen<strong>de</strong><br />
Praktiker mit überdurchschnittlichen<br />
Lebenschancen. Und <strong>de</strong>utlich weniger Streß- und<br />
damit Gesundheits-, Beziehungs-, Leistungs- und<br />
Sexualproblemen.<br />
Streßbewältigung, das zu ver<strong>de</strong>utlichen ist Tauschs<br />
erklärtes Anliegen, gelingt nicht ohne Selbsterkenntnis.<br />
Häufig ist dazu auch therapeutische Hilfestellung<br />
notwendig. Denn das Nach<strong>de</strong>nken über sich<br />
selbst darf nicht dazu führen, daß ein Mensch je<strong>de</strong><br />
Handlung, je<strong>de</strong>n Schritt unablässig hinterfragt und<br />
aus diesem Hinterfragen nicht mehr herauskommt.<br />
Ziel dieser Selbsterkenntnis,<br />
<strong>de</strong>s Erkennens <strong>de</strong>r eigenen Denk-, Verhaltens- und<br />
Stärken-ZSchwächenmuster, ist die tätige Bereitschaft,<br />
mit sich selber (und mit an<strong>de</strong>ren) an<strong>de</strong>rs umzugehen,<br />
Lebensweichen durchdachter o<strong>de</strong>r vollkommen<br />
neu zu stellen. Sei es, daß sich ein Mensch<br />
endlich mit seinem Platz im Leben und <strong>de</strong>n sich<br />
daraus ergeben<strong>de</strong>n Möglichkeiten abfin<strong>de</strong>t und diese<br />
Möglichkeiten im folgen<strong>de</strong>n beherzt nutzt, anstatt sie<br />
"maulend" und "nörgelnd" zu ignorieren; sei es, daß<br />
er konsequent Verän<strong>de</strong>rungen hin zu einer engeren<br />
Übereinstimmung mit sich selber anstrebt; sei es, daß<br />
er sein alltägliches Verhalten beispielsweise im<br />
Hinblick auf Ernährungs-, Bewegungs-, Entspannungs-,<br />
Freizeit-, Urlaubs- und sonstige Gewohnheiten<br />
modifiziert.<br />
Die Ereignisse, die Umstän<strong>de</strong> und die Menschen, mit<br />
<strong>de</strong>nen wir es Tag für Tag zu tun haben, können wir<br />
uns nur sehr, sehr begrenzt aussuchen, gibt Tausch<br />
zu be<strong>de</strong>nken. Und ebenso begrenzt ist unsere Möglichkeit,<br />
stets um diejenigen, die uns nicht liegen, zu<br />
<strong>de</strong>nen wir nicht so <strong>de</strong>n rechten Draht haben o<strong>de</strong>r wo<br />
wir aus Erfahrung wissen, daß die zwischenmenschliche<br />
Chemie nicht stimmt, <strong>de</strong>n eigentlich angebrachten<br />
Bogen zu machen.<br />
Ob im Beruf o<strong>de</strong>r im privaten Bereich, ob höher o<strong>de</strong>r<br />
niedriger gestellt, stets sind wir Teil eines doch recht<br />
sensiblen, störanfälligen Beziehungsgeflechts, spricht<br />
Tausch das aus, was allen bekannt ist.<br />
Doch er zieht an<strong>de</strong>re Schlüsse und Konsequenzen<br />
aus dieser bekannten Tatsache: "Warum müssen wir<br />
uns fortlaufend an Dingen reiben", gibt er zu<br />
be<strong>de</strong>nken, "die wir etwas distanzierter betrachtet<br />
kaum än<strong>de</strong>rn können?<br />
Warum vergeu<strong>de</strong>n wir Kräfte anstatt sie zu<br />
investieren?<br />
Beispielsweise in das Bemühen um irmere Ausge-<br />
179
Controller magazin 3/94<br />
ly. Congress <strong>de</strong>r Controller. 6,-7. Juni '94:<br />
__<br />
S t r a t p l a n<br />
®<br />
glichenlieit, in Gelassenheit, in die Fähigkeit, kritische<br />
Situationen überlegter und <strong>de</strong>mentsprechend<br />
üt)erlegener anzugehen. Das sind Fähigkeiten, die<br />
sich im Leben verzinsen. Streß frißt nur das eigene<br />
Kapital auf. Und nimmt uns dazu die wenigen<br />
Zugriffsmöglichkeiten, die wir als einzelne ohnehin<br />
nur hat)en, noch vollends aus <strong>de</strong>n Hän<strong>de</strong>n!"<br />
"Än<strong>de</strong>rn wir also unsere Einstellungen zu <strong>de</strong>m, was<br />
um uns herum vorgeht. Machen wir unser<br />
Innenleben stabiler, dann können wir auch <strong>de</strong>m<br />
Außenletwn Stabilität entgegensetzen, dann sind wir<br />
nicht mehr lediglich ständig <strong>de</strong>r Spielball, dann<br />
können wir auch selber häufiger <strong>de</strong>n Ball spielen",<br />
drängt <strong>de</strong>r erfahrene Therapeut.<br />
Das geht nicht ohne Einsicht, Durchhaltevermögen<br />
und Selbstüberwindung. Das wird mit einer tiefgreifen<strong>de</strong>n<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensqualität, <strong>de</strong>r<br />
Leistungs-, Beziehungs- und Belastungsfähigkeit<br />
belohnt.<br />
(Anmerkung: Tauschs neues Buch 'Hilfen bei Streß und<br />
Belastung', das Anlaß zu diesem Gespräch war, ist im<br />
Rowohlt Verlag, Reinbek, erschienen und umfaßt<br />
349 Seiten). •<br />
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aller Art. Speziell für diesen mit herkömmlichen Standardsoftwarepaketen nicht mehr lösbaren Aufgabenbereich hat Ergosoft das<br />
Produkt SOLVER entwickelt. Ergosoft als erfahrener Spezialist für Lösungen im Bereich Konzernrechnungslegung hat sich mit<br />
SOLVER in Skandinavien zum Marktführer entwickelt. SOLVER stellt für Controller ein effizientes Werkzeug zur Unterstützung<br />
<strong>de</strong>s breitgefächerten Aufgabenbereichs Konzerncontrolling zur Verfügung. SOLVER bietet folgen<strong>de</strong> Leistungsmerkmale:<br />
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180
Controller magazin 3/94<br />
LITERATURFORUM<br />
Liebe Kollegin, lieber Kollege!<br />
Wir stehen in einer schwierigen wirtschaftlichen Situation mit strukturellen Umbrüchen und in einem<br />
dynamischen und komplexen Umfeld. Es heißt, nur mit völlig neuen Führungs-, Innovations-, Produktions- und<br />
Kun<strong>de</strong>nkonzepten sei die Lage zu bessern. Gefragt seien Quantensprünge bei <strong>de</strong>r Kostenreduzierung, Produktivitätssteigerung,<br />
Qualitätsverbesserung, Entwicklungs- und Durchlauf Zeitverkürzung, <strong>de</strong>r Intensivierung <strong>de</strong>r<br />
Kun<strong>de</strong>nbeziehung usw.<br />
Wir müssen uns fragen - bevor wir gefragt wer<strong>de</strong>n -, welche Anfor<strong>de</strong>rungen an das Controlling resultieren aus<br />
diesen Gegebenheiten und Umwälzungen.<br />
Wir müssen uns prüfen, mit welchen Konzepten und mit welchem Leit- und Selbstbild können wir <strong>de</strong>n nicht<br />
von <strong>de</strong>r Hand zu weisen<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen gerecht wer<strong>de</strong>n. Wir wer<strong>de</strong>n uns fragen müssen, wo ist im<br />
Controlling eine Neuorientierung notwendig? Wo bedarf es <strong>de</strong>r organisatorischen und methodischen<br />
Anpassung, wo <strong>de</strong>r strukturellen Än<strong>de</strong>rung, wo ist Verhaltensän<strong>de</strong>rung angesagt?<br />
Wir müssen uns überlegen, wie wir diesen in Gang gekommenen Prozeß unterstützen und konstruktiv<br />
mittragen.<br />
Wir kommen wohl an einer Erkenntnis und Feststellung nicht vorbei - in Abwandlung eines bekannten Zitates -,<br />
wenn wir uns nicht weiterentwickeln und unsere Konzepte auf die neuen Anfor<strong>de</strong>rungen zuschnei<strong>de</strong>n und<br />
anpassen, so bestraft uns nicht nur das Leben, son<strong>de</strong>rn auch ganz bestimmt <strong>de</strong>r Wettbewerb.<br />
An<strong>de</strong>rerseits sind schlechte Zeiten gute Zeiten für bessere Konzepte und innovative Controller.<br />
Vor diesem Hintergrund habe ich Ihnen diese Ausgabe erarbeitet, die<br />
im ersten Teil neue Konzepte und <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungsprozeß thematisiert und die begonnene "Reihe"<br />
fortführt (Fortsetzung folgt), im zweiten Teil Neuauflagen und Neuerscheinungen zum Controlling mit<br />
<strong>de</strong>m Schwerpunkt Neuorientierung und neue Ansätze vorstellt und letztlich im dritten Teil mit Fachbüchern<br />
für das Rechnungswesen das mehr "Handwerkliche" ab<strong>de</strong>ckt.<br />
Neue Konzepte in <strong>de</strong>r<br />
Diskussion<br />
Wun<strong>de</strong>rer, Rolf und Kuhn, Thomas: Unternehmerisches Personalmanagement<br />
Frankfurt: Campus Verlag 1993 - 246 Seiten - DM 68,~<br />
Autoren und Konzeption<br />
Rolf Wun<strong>de</strong>rer ist Prof. für BWL und Direktor <strong>de</strong>s Instihits für Führung und Personalmanagement <strong>de</strong>r<br />
Hochschule St. Gallen. Thomas Kuhn ist dort wissenschaftlicher Mitarbeiter. Unter Mitwirkung von 16<br />
be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>n <strong>de</strong>utschen Großunternehmen prognostizieren die Autoren die wichtigsten Entwicklungsten<strong>de</strong>nzen<br />
im Personalmanagement und leiten daraus die zentralen strategischen Schlußfolgerungen ab.<br />
181
Controller magazin 3/94<br />
Aufbau und Inhalt<br />
Ziele, Metho<strong>de</strong>n, Ablauf und Teilnehmer <strong>de</strong>r Studie - Ergebnisse <strong>de</strong>r Studie: Umwelt 2000 (Zentrale Einflußfaktoren<br />
auf das Personalmanagement), Personalarbeit 2000 (Zentrale Funktionen <strong>de</strong>s Personalmanagements)<br />
sowie Personalwesen 2000 (Organisation <strong>de</strong>s Personalmanagement) - Zusammenfassung.<br />
Kommentierung<br />
Das Buch zeigt die wahrscheinliche Entwicklung <strong>de</strong>r Personalarbeit sowie geeigneter Handlungsstrategien auf,<br />
es vermittelt Grundlagenwissen zu <strong>de</strong>n zentralen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s Personalmanagements und leistet<br />
konzeptionelle Hilfen für untemehmensspezifische Strategieentwicklungen. Die Veröffentlichung zeichnet sich<br />
aus durch eine brillante Analyse und einen überzeugen<strong>de</strong>n Gestaltungsansatz zur zukunftsgerichteten und<br />
zukünftigen Personalarbeit. Dem Controller wer<strong>de</strong>n nicht nur Konzepte, Prognosen und Strategien für das Jahr<br />
2000 im Personalmanagement vermittelt, son<strong>de</strong>m auch für seinen Art)eits- und Gestaltungsauftrag ein Ansatz<br />
zur Ausgestaltung <strong>de</strong>s Personalcontrolling nahegebracht und darüberhinaus mit Effektivitäts-, Effizienz- und<br />
Kalkulatorischen Controlling beispielhaft die drei Ebenen <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Bereichscontrolling vorgeführt. Zu<strong>de</strong>m<br />
fin<strong>de</strong>t sich <strong>de</strong>r Controller als Mitart)eiter mit seinen Fragen und Anliegen vielfach wie<strong>de</strong>r, insbeson<strong>de</strong>re bei <strong>de</strong>r<br />
Darstellung <strong>de</strong>r Probleme <strong>de</strong>r Lateralen Kooperation (Schnittstellenmanagement) und als "Institution" stößt er<br />
auf diskussionswürdige Überlegungen zum Wertschöpfungs-Center. Insgesamt eine herausragen<strong>de</strong> und<br />
lesenswerte Neuerscheinung.<br />
Grässle: Quantensprung<br />
München: Verlag C. H. Beck 1993 - 219 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 58,-<br />
Autor und Konzeption<br />
Grässle widmet sich seit 15 Jahren mit seiner Berahings- und Trainingsgesellschaft Grässle & Partner, München,<br />
u. a. <strong>de</strong>r professionellen Betreuung von Verän<strong>de</strong>rungsprozessen in Organisationen. Seine Mission sind die<br />
Verän<strong>de</strong>rungsprozesse im Untemehmen, seine Vision ist das sich selbst regenerieren<strong>de</strong>, das lernen<strong>de</strong><br />
Untemehmen. Die vorliegen<strong>de</strong> Veröffentlichung beschreibt das Verän<strong>de</strong>rungsmanagement zur<br />
Untemehmensi<strong>de</strong>ntität.<br />
Aufbau und Inhalt<br />
Einführung - Einflußfaktoren auf <strong>de</strong>n Unternehmenserfolg - Die existentielle Be<strong>de</strong>utung von Persönlichkeit,<br />
Untemehmenskultur, I<strong>de</strong>ntität und Lebenssinn - Wettbewerbsvorsprung durch mental-kulturelle<br />
Untemehmensi<strong>de</strong>ntität - Die Diagnoseinstrumente <strong>de</strong>r mental-kulturellen I<strong>de</strong>ntität von Untemehmen -<br />
Management von Verän<strong>de</strong>rungsprozessen - Verän<strong>de</strong>rungsmanagement bei Fusionen und ijbernahmen - Neue<br />
Akzente in <strong>de</strong>r Fühmng - Schlußgedanken und Perspekhven.<br />
Kommentierung<br />
Der Autor setzt sich engagiert und brillant mit <strong>de</strong>r bekannten These auseinan<strong>de</strong>r, daß man die Be<strong>de</strong>utung bzw.<br />
<strong>de</strong>n Einfluß <strong>de</strong>r Untemehmenskultur auf das Unternehmensergebnis nicht messen könne, sei dieser weiche Faktor<br />
doch eher suspekt und daher nicht näher beachtenswert. Grässle gelingt es, die Diskussion über Untemehmenskultur<br />
zu einem Top-Thema zu erheben und näher auszugestalten. Er liefert eine anschauliche und<br />
tiefgreifen<strong>de</strong> Analyse zur gegenwärtigen Situation und baut Bewußtsein auf, mit <strong>de</strong>r Stärkung <strong>de</strong>r Untemehmensi<strong>de</strong>ntität<br />
die Zukunft zu sichem. Das Thema ist sicherlich mit dieser Veröffentlichung noch nicht abschließend<br />
aufgearbeitet und beschrieben o<strong>de</strong>r gar umgesetzt. Doch das Buch stimmt nach<strong>de</strong>nklich, es weiß zu überzeugen,<br />
zeigt neue Perspektiven, weckt Interesse und macht Mut weg von Tradiertem, hin zu einer neuen<br />
Management-Philosophie. Der Controller fühlt sich mehrfach unmittelbar angesprochen, so insbeson<strong>de</strong>re heim<br />
Management von Verän<strong>de</strong>mngsprozessen, die uns in <strong>de</strong>r Praxis in vielfacher Weise begegnen, bei <strong>de</strong>r Formung<br />
eines Unternehmens-Struktogramms o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Betrachtung <strong>de</strong>s Untemehmens aus ganzheitlicher Sicht, um<br />
einige konkrete Beispiele aus <strong>de</strong>r Neuerscheinung darzustellen. Im Fokus steht die mental-kulturelle I<strong>de</strong>ntität<br />
<strong>de</strong>s Untemehmens als Basis und Voraussetzung für <strong>de</strong>n Untemehmenserfolg. Insgesamt eine sehr beachtensund<br />
diskussionswerte Neuerscheinung im Hinblick auf eine aktive und erfolgreiche Zukunftsgestaltung.<br />
Schmidt, Jochen: Die sanfte Organisations-Revolution<br />
Frankfurt: Campus Verlag 1993 - 174 Seiten - DM 39,~<br />
Autor und Konzeption<br />
Jochen Schmidt ist selbständiger Organisationsberater und Konzeptentwickler mit langjähriger Erfahrung und<br />
zahlreichen Veröffentlichungen. In diesem Buch analysiert und beschreibt Schmidt <strong>de</strong>n Weg von <strong>de</strong>r Hierarchie<br />
zu selbststeuern<strong>de</strong>n Systemen.<br />
Aufbau und Inhalt<br />
Rückblick auf ungeplante Organisationsentwicklungen - Innenansichten eines IJbergangs - Ein altes Problem, ein<br />
neues Verfahren: Verifikation - Selber machen: Wie man Netzwerke entwickelt.<br />
Kommentierung<br />
Dieses Buch unterschei<strong>de</strong>t sich in fast je<strong>de</strong>r Hinsicht von <strong>de</strong>n zahlreichen Veröffentlichungen zur Organisation.<br />
Schmidt setzt sich engagiert und kritisch mit <strong>de</strong>n herkömmlichen Organisationsstrukturen auseinan<strong>de</strong>r und<br />
plädiert für einen "Spmng" von <strong>de</strong>r Hierarchie zu Netzwerken selbststeuern<strong>de</strong>r Systeme als zukünftiges Organi-<br />
182
Controller magazin 3/94<br />
sationsmuster. Insoweit will <strong>de</strong>r Verfasser <strong>de</strong>n Leser für einen laufen<strong>de</strong>n bzw. koinmen<strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungsprozeß<br />
gewinnen. Schmidt argumentiert aus seiner praktischen Erfahrung heraus und trifft mit so manchen<br />
Feststellungen latente Schwachstellen und holt so <strong>de</strong>n Leser vielfach bei seinem "Organisations-Frust" ab. Seine<br />
Analysen und Beobachtungen erweisen sich als scharfsinnig und fundiert. Schmidt vertritt eine radikale Kritik,<br />
<strong>de</strong>nn nach seiner Ansicht ist die Hierarchie mitverantwortlich für die gegenwärtige Krise und niemand könne<br />
einer Krise mit <strong>de</strong>n gleichen Mitteln begegnen, die sie ausgelöst habe. Er folgert, anstelle starrer Hierarchien<br />
seien Netzwerke sich selbst steuern<strong>de</strong>r Systeme in <strong>de</strong>r Lage, Motivation und Fähigkeiten <strong>de</strong>r Mitarbeiter einzubin<strong>de</strong>n<br />
und die immer komplexer wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Aufgaben zu bewältigen. Es mag offen bleiben, wieweit <strong>de</strong>m Autor<br />
zu folgen ist. Das Buch zeigt einen evolutionären Drift. Es unterzieht die vorherrschen<strong>de</strong> Organisationsstruktur<br />
einer Analyse und einer Kritik, die herausfor<strong>de</strong>rt und manche Schwachstellen bloßlegt, es bringt Ansätze<br />
in die Diskussion, die wohl noch keine abschließen<strong>de</strong> Lösung darstellen, aber die Kreativität und Gestaltungskraft<br />
nachhaltig anregen und unterstützen.<br />
Watson, Gregory: Benchmarking<br />
München: Verlag Mo<strong>de</strong>me Industrie 1993 - 244 Seiten - DM 128,--<br />
Unter <strong>de</strong>m Leitwort "Vom Besten lernen" berichtet <strong>de</strong>r Autor aus seiner Praxiserfahmng in Führungsfunktionen<br />
und wählt folgen<strong>de</strong> Glie<strong>de</strong>mng:<br />
Einführung - Strategische Planung und Benchmarking verbin<strong>de</strong>n - Gmndlagen <strong>de</strong>s ablauforientierten Benchmarking<br />
- Umsetzung <strong>de</strong>r Benchmarking-Ergebnisse - Durchfühmng einer internen, einer wettbewerbsorientierten,<br />
einer funktionalen, einer generischen Benchmarking-Studie - Erweitemng <strong>de</strong>s Anwendungsbereichs<br />
für Benchmarking-Studien - Benchmarking-Fähigkeiten entwickeln - Anhang.<br />
Insoweit erweist sich das Buch als hilfreicher Begleiter auf <strong>de</strong>m Weg zur Verbesserung <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Untemehmens.<br />
Leibfried, Kathlee und McNaier, Carol: Benchmarking<br />
Freiburg: Rudolf <strong>Haufe</strong> Verlag 1993 - 392 Seiten - Leinen - DM 58,-<br />
"Von <strong>de</strong>r Konkurrenz lernen, die Konkurrenz überholen", so überschreiben eine Managerin und eine Beraterin<br />
ihre Veröffentlichung, die sie in folgen<strong>de</strong> Kapitel unterteilen: Benchmarking - <strong>de</strong>r Konkurrenz voraus -<br />
Benchmarking hat viele Gesichter - Benchmarking-Prozeß - Internes Benchmarking - Internes Benchmarking in<br />
<strong>de</strong>r Praxis - Ständige Verbessemng: Das eigentliche Ziel - Die Gmndlagen für konkurrenzbezogenes und<br />
branchenbezogenes Benchmarking - Neuorientiemng durch Konkurrenzanalyse - Mehrwert aus <strong>de</strong>r Sicht <strong>de</strong>s<br />
Kun<strong>de</strong>n - Qualitatives und quantitatives Benchmarking - Trends erkennen: Branchenbezogenes Benchmarking -<br />
Benchmarking am Klassenbesten - Treiben<strong>de</strong> Kräfte i<strong>de</strong>ntifizieren - Personenbezogene Aspekte - Übersicht zur<br />
Implementiemng - Fragebögen entwickeln und anwen<strong>de</strong>n - Benchmarking-Resultate auswerten - Gelemte<br />
Lektionen und was dann kommt - Anmerkungen.<br />
Das Buch erweist sich als nützlicher Ratgeber bei <strong>de</strong>r Verbessemng von Produkten und <strong>de</strong>r Leistungssteigemng<br />
in je<strong>de</strong>m Bereich.<br />
Mattheis, Peten Prozeßorientierte Informations- und Organisationsstrategie<br />
Wiesba<strong>de</strong>n: Gabler Veriag 1993 - 244 Seiten - DM 168,-<br />
In dieser Arbeit, die auf einer Dissertation (Prof. Dr. Scheer, Universität Saarbrücken) bemht, wird ein auf <strong>de</strong>r<br />
Vorgangskettentechnik basiertes Vorgehen zur Entwicklung einer Informations- und Organisationsstrategie<br />
vorgestellt. Dem Buch liegt die These zugmn<strong>de</strong>, daß <strong>de</strong>r Produktionsfaktor Information nur durch eine auf das<br />
Untemehmen abgestimmte Informations- und Organisationsstrategie zum Erreichen <strong>de</strong>r Untemehmensziele<br />
führt. Mattheis stellt das Proce<strong>de</strong>re in Form von ereignisgesteuerten Prozeßketten dar.<br />
Eschenbach, Rolf und Kunesch, Hermann: Strategische Konzepte<br />
Stuttgart: Schäffer-Poeschel Veriag 1994 - 272 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 58,-<br />
Die bewährtesten Konzepte zur Entwicklung und Stmkturiemng von Untemehmensstrategien wer<strong>de</strong>n hier in<br />
systematischer und geraffter Form dargestellt. Dem Praktiker wer<strong>de</strong>n auf diese Weise kompaktes Wissen und<br />
direkt anwendbare Schemata für die Erarbeitung und Formuliemng von Strategieprogrammen vermittelt.<br />
Dargestellt wer<strong>de</strong>n die Ansätze von Igor Ansoff, Peter Dmcker, Aloys Gälweiler, Arnoldo Hax/Nicolas Majluf,<br />
Hans Hinterhuber, Fredmund Malik, Rudolf Mann, Michael Porter, Gilbert Probst/Peter Gomes, Cuno Pümpin,<br />
Georg Tumheim, Hans Ulrich und das PIMS-Programm.<br />
Masaaki, Imai: Kaizen<br />
Ullstein Taschenbuch - 311 Seiten - DM 19,90<br />
Der Autor ist Präsi<strong>de</strong>nt einer international renommierten Beratungsgesellschaft. Kaizen gilt als einer <strong>de</strong>r wesentlichen<br />
Grün<strong>de</strong> und Erklämngen für <strong>de</strong>n japanischen Wirtschaftserfolg. Kaizen beschreibt <strong>de</strong>n überlegenen<br />
Fühmngsstil <strong>de</strong>s japanischen Managements. Kaizen ist das Prinzip <strong>de</strong>r permanenten Verbessemng in allen<br />
183
Controller magazin 3/94<br />
Bereichen, das Rezept für ein vert)essertes Management, <strong>de</strong>r Weg zu einer menschlichen Arbeitswelt und<br />
letztlich Inbegriff japanischer Überlegenheit. Das vorliegen<strong>de</strong> Taschenbuch ist ein wegweisen<strong>de</strong>s Buch, das<br />
anschaulich und eindrücklich die mentalen Führungs- und Managementvorteile <strong>de</strong>r Japaner aufzeigt. Dieses<br />
Buch, jetzt als preisgünstiges Taschenbuch erschienen, stand wochenlang auf <strong>de</strong>r Bestsellerliste.<br />
Womack, Jones, Roos: Die zweite Revolution in <strong>de</strong>r Autoindustrie<br />
Frankfurt: Campus Veriag 1992 - 320 Seiten - DM 68,--<br />
Das Buch befaßt sich mit <strong>de</strong>n Konsequenzen aus <strong>de</strong>r weltweiten Studie <strong>de</strong>s Massachusetts Institute of<br />
Technology und damit mit einer <strong>de</strong>rzeit mit am meisten diskutierten Thematik. Die Veröffentlichung widmet<br />
sich <strong>de</strong>n Anfängen <strong>de</strong>r Schlanken Produktion, <strong>de</strong>n Elementen <strong>de</strong>r Schlanken Produktion und untersucht die<br />
Ausbreitung <strong>de</strong>r Schlanken Produktion. Insoweit ein bereits "klassisches Buch" <strong>de</strong>r Wirtschaftsliteratur und <strong>de</strong>r<br />
"laufen<strong>de</strong>n Diskussion".<br />
Heidack, Clemens (Hrsg.): Lemen <strong>de</strong>r Zukunft<br />
München: Lexika-Veriag 1993 - 516 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 148,-<br />
Gegenstand <strong>de</strong>r Veröffentlichung ist die kooperative Selbstqualifikation - die effektivste Form <strong>de</strong>r Aus- und<br />
Weiterbildung im Betrieb. Der Begriff "kooperative Selbstqualifikation" umschreibt partnerschaftliches Verhalten<br />
von Personen mit unterschiedlichen Fachkenntnissen und Berufserfahmngen, die gemeinsam in <strong>de</strong>r Gmppe<br />
voneinan<strong>de</strong>r und miteinan<strong>de</strong>r lemen/lehren. In diesem Sinne ist kooperative Selbstqualifikation und Selbststeuemng<br />
gegenseitiges Nehmen und Geben. Dieses mo<strong>de</strong>rne Konzept <strong>de</strong>r Zusammenarbeit läßt sich vielfach<br />
und erfolgreich einsetzen. Das Buch leistet eine gründliche Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit dieser Thematik einschließlich<br />
<strong>de</strong>r Randgebiete, so z. B. Lernen im Arbeitsprozeß, (Qualifikation für Projektmanagement o<strong>de</strong>r CIM<br />
als Herausfor<strong>de</strong>mng an die kcwperative Selbstqualifikation usw.<br />
Neuerscheinungen und Neuauflagen zum<br />
Controlling<br />
Liessmann, Konrad: Controlling-Konzepte für <strong>de</strong>n Mittelstand<br />
Freiburg: Rudolf <strong>Haufe</strong> Veriag 1993 - 432 Seiten - Broschur - DM 98,-<br />
Autoren und Konzeption<br />
Die Auflistung <strong>de</strong>r beteiligten Autoren, u. a. auch Dr. Deyhle, liest sich wie das "Who is who" <strong>de</strong>r Controlling-<br />
Praxis. Das Buch erscheint aus Anlaß <strong>de</strong>s 70. Geburtstages von Prof. Dr. Elmar Mayer, <strong>de</strong>r sich große Verdienste<br />
um das mo<strong>de</strong>rne Controlling erwort)en hat. Die Veröffentlichung steht unter <strong>de</strong>m Leitwort 'Existenzsicherung<br />
durch Innovation und Rexibilität".<br />
Aufbau und Inhalt<br />
Leitgedanken (Unternehmertum im Wan<strong>de</strong>l von Vester) - Mobilisiemng von Erfolgspotentialen durch<br />
Controlling (u. a. Controlling-Entwicklung von innen heraus von Deyhle, Stratgegische Erfolgsfaktoren von<br />
Eschenbach, Aspekte erfolgreicher Durchsetzung von Siegwart, Erfolgsfaktoren zur Fühmng mittelständischer<br />
Untemehmen von Schrö<strong>de</strong>r) - Strategisches Controlling: Existenzsichemng durch Innovation (u. a.<br />
Leitbildstrategien von Gottfreund, Organisation und Fühmng von Vellmann) - Operatives Controlling:<br />
Gewinnsichemng durch Flexibilität (u. a. Betriebsw. Kennzahlen als Steuerungsinstrument von Kraus) -<br />
Branchen-Praxiskonzepte: Industrie und Han<strong>de</strong>l - IJljer Prof. Dr. Elmar Mayer<br />
Kommentiemng<br />
Das Buch spiegelt die Arbeit von Prof. Dr. Mayer wi<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r mit dieser Veröffentlichung geehrt wird. Es widmet<br />
sich <strong>de</strong>n spezifischen Fragestellungen <strong>de</strong>s Mittelstan<strong>de</strong>s. Es ist in Sprache und Darstellung klar und verständlich.<br />
Das Werk orientiert sich an <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>mngen und Bedingungen <strong>de</strong>r Praxis. Es klärt, erklärt, <strong>de</strong>finiert <strong>de</strong>n fachlichen<br />
Anspmch. Herausfor<strong>de</strong>mngen und Anfor<strong>de</strong>mngen, die <strong>de</strong>m Mittelstand in <strong>de</strong>r heutigen schwierigen<br />
wirtschaftlichen Lage gelten, kommen mit <strong>de</strong>r gebotenen Ein<strong>de</strong>utigkeit zum Ausdmck. Ein Buch, das <strong>de</strong>n Charakter<br />
eines Controlling-Leitfa<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Mittelstand trägt und somit einen Beitrag zur Existenzfähigkeit leistet<br />
Ein Buch, das eine Lücke füllt und einen ausgezeichneten Platz unter <strong>de</strong>r einschlägigen Literatur einnimmt.<br />
Mayer, Elmar und Mann, Rudolf: Controlling für Einsteiger<br />
Freiburg: Rudolf <strong>Haufe</strong> Veriag 1993 - 250 Seilen - A4-Ringbuch - DM 125,-<br />
Das Buch versteht sich als Rezeptbuch zum Selbstaufbau eines Gewinnsteuemngssystems. Es beantwortet die<br />
Frage, wie in einem mittelständischen Untemehmen ein wirksames ControUing-Fühmngs-Konzept installiert<br />
wer<strong>de</strong>n kann. Dieses Werk, 1987 erstmals veröffentlicht, erscheint bereits in <strong>de</strong>r 6., überarbeiteten und erweiterten<br />
Auflage.<br />
184 -
Controller magazin 3/94<br />
Candreja, Marus und Lanz, Rolf: Controlling im Transportgewerbe<br />
Bern: Paul Haupt Verlag 1993 - 180 Seiten - Fr. 43,- / DM 48,-<br />
Das vorliegen<strong>de</strong> Buch vermittelt die Grundlagen <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Controlling und erläutert die auf die<br />
Transportbranche spezifisch angepaßten Metho<strong>de</strong>n und Systeme. Die praxisorientierte Ausrichtung <strong>de</strong>s Buches<br />
erleichtert das Verständnis und gibt konkrete Anleitungen zur Realisierung und Anwendung. Hilfreich sind die<br />
im Anhang ausgewiesenen zahlreichen Formulare. Insgesamt erweist sich das Werk als för<strong>de</strong>rlicher Beitrag zur<br />
Verbesserung <strong>de</strong>r Steuerung im Transportgewerbe und als lohnen<strong>de</strong> Controlling-I^ktüre.<br />
Hahn, Dietger: PuK, Controllingkonzepte<br />
Wiesba<strong>de</strong>n: Gabler Verlag 1994 - 1.168 Seiten - DM 148,-<br />
Dieses betriebswirtschaftliche Standardwerk erscheint in <strong>de</strong>r vierten, vollständig überarbeiteten und erweiterten<br />
Auflage mit neuen Beispielen aus <strong>de</strong>r Wirtschaftspraxis. Im Mittelpunkt <strong>de</strong>r Veröffentlichung stehen ausgiebige<br />
Betrachtungen zur Planung und Kontrolle, zu Planungs- und Kontrollsystemen sowie zur Planungs- und<br />
Kontrollrechnung in <strong>de</strong>n unterschiedlichen Ausprägungen. Unternehmensbeispiele ergänzen und bereichern das<br />
Werk, und zwar von <strong>de</strong>r Daimler-Benz AG (Remmel/Hanssen), <strong>de</strong>r Henkel KGaA (Grünewald), <strong>de</strong>r Preussag<br />
AG (Brunke) und <strong>de</strong>r Siemens AG (Zimmermann). Das Buch unterstützt einerseits die konzeptionelle Arbeit <strong>de</strong>r<br />
Praxis und leistet an<strong>de</strong>rerseits einen wichtigen Beitrag zur fachtheoretischen Fundierung <strong>de</strong>r Controllingkonzepte.<br />
Insofern richtet sich das Hand- und Lehrbuch insbeson<strong>de</strong>re an Führungskräfte <strong>de</strong>r Wirtschaft und<br />
Untemehmensberatung sowie an Stu<strong>de</strong>nten und Lehrkräfte, die sich mit diesen Kemaufgaben <strong>de</strong>r Fühmng<br />
vertiefend befassen.<br />
Horack, Christian: Controlling in Nonprofit-Organisationen<br />
Wiesba<strong>de</strong>n: Deutscher Universitäts-Verlag 1993 - 430 Seiten - DM 118,- / öS 921,-<br />
Die Veröffentlichung bemht auf einer Dissertation (Prof. Eschenbach, Wirtschaftsuniversität Wien) und erscheint<br />
in <strong>de</strong>r Reihe "Edition Österreichisches Controller-Institut", in <strong>de</strong>r wissenschaftliche Arbeiten aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />
zukunftsorientierter Unternehmensfühmng und Controlling veröffentlicht wer<strong>de</strong>n. In diesem Buch wer<strong>de</strong>n die<br />
Erfolgsfaktoren für zielorientiertes Management in NPO analysiert und die Spezifika für diesen Organisationsbereich<br />
dargestellt. Das von Horak gewählte betriebswirtschaftliche Basiskonzept ist <strong>de</strong>r St. Gallener Systemansatz.<br />
Die <strong>de</strong>utlich herausgearbeiteten Gestaltungsempfehlungen machen die Arbeit auch für das praktische<br />
Management von NPO nützlich und interessant.<br />
Becker, Hermann: Was ist Controlling, was darf es nicht sein?<br />
Neuwied: Luchterhand Verlag 1993 - 164 Seiten - kartoniert - DM 35,-<br />
Nach <strong>de</strong>r begrifflichen Klämng gibt <strong>de</strong>r Autor Beispiele für das Entwickeln realistischer Jahrespläne (Budgets).<br />
Der Leser erhält Tabellen an die Hand, die es ihm erlauben, auf das Wesentliche konzentrierte Plan-Ist-<br />
Vergleiche zu erstellen. Daran anknüpfend entwickelt <strong>de</strong>r Autor Maßnahmen für Kurskorrekturen, die bei<br />
festgestellten Planabweichungen zur Auswahl stehen. Becker, ein selbständiger Untemehmensberater, vermittelt<br />
<strong>de</strong>n Einfluß von Controlling auf die Ergebnisentwicklung und auf <strong>de</strong>n Langzeiterfolg.<br />
Wil<strong>de</strong>mann, Horst: Systemorientiertes Controlling schlanker Produktionsstmkturen<br />
München: Transfer-Centrum Veriag 1994 (Tel. und FAX 089 / 9829-651) - 298 Seiten - Format A 4 - DM 178,-<br />
Autor und Konzeption<br />
Wil<strong>de</strong>mann, namhafter Prof. <strong>de</strong>r Technischen Universität München, legt einen Bericht vor, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Ergebnissen<br />
<strong>de</strong>s Forschungsprojektes "Systemorientiertes Produktionscontrolling' bemht, das im Rahmen <strong>de</strong>s Bayerischen<br />
Forschungsverbun<strong>de</strong>s Systemtechnik (BayFORSYS) bearbeitet wur<strong>de</strong>. Der vorliegen<strong>de</strong> Forschungsbericht<br />
greift die Diskussion um die Neuorientiemng <strong>de</strong>s Controlling aus <strong>de</strong>r Perspektive von Produktionsunternehmen<br />
auf.<br />
Aufbau und Inhalt<br />
Kostenrechnung und Controlling im Wan<strong>de</strong>l - Just-in-Time, CIM und Lean-Management als Herausfor<strong>de</strong>mng<br />
für ein systemorientiertes Controlling - Konzeption eines systemorientierten Controlling - Metho<strong>de</strong>nbausteine<br />
<strong>de</strong>s strategischen Investitionscontrolling - Metho<strong>de</strong>nbausteine <strong>de</strong>s operativen Prozeß-Controlling -<br />
Organisation <strong>de</strong>s systemorientierten Controlling - Zusammenfassung: Strategische Kostenführerschaft durch<br />
systemorientiertes Controlling.<br />
Kommentiemng<br />
Der Autor legt mit seinen Mitarbeitern eine Veröffentlichung vor, die das Produktions-Controlling vor <strong>de</strong>m<br />
Hintergmnd <strong>de</strong>r aktuellen technischen und wirtschaftlichen Entwicklung neu <strong>de</strong>finiert. Die Neuerscheinung<br />
vermittelt eindrücklich, wie wettbewerbsrelevante Kostenvorteile zu erzielen sind. Dies gelingt einerseits durch<br />
185
Controller magazin 3/94<br />
eine konsequente Umsetzung von Struktur- und Verhaltensän<strong>de</strong>rungen, erfor<strong>de</strong>rt aber gleichzeitig eine<br />
methodische und organisatorische Neuorientierung <strong>de</strong>s Controlling. Kennzeichnend für ein systemorientiertes<br />
Controlling, wie es hier dargestellt wird, sind folgen<strong>de</strong> Eigenschaften: Ganzheitliche Optimierung von <strong>de</strong>n <strong>de</strong>n<br />
Material- und Informationsfluß begleiten<strong>de</strong>n Wertströmen; Prozeßorientierung; Selbstcontrolling, d. h.<br />
Selbststeuerung von Erfolgsfaktoren und Prozeßergebnissen in allen Wertschöpfungs- und Hierarchiestufen;<br />
Mehrdimensionales Controlling von Wert-, Mengen-, Zeit- und Nutzengrößen; Metho<strong>de</strong>norientierung zur<br />
Unterstützung von komplexen Gestaltungsaufgaben und letztlich Mitarbeiterorientierung, <strong>de</strong>nn<br />
systemorientiertes Controlling vollzieht sich in <strong>de</strong>n Köpfen <strong>de</strong>r Mitarbeiter.<br />
Das Buch ist ein Gewinn für die Orientierung und Neuausrichtung <strong>de</strong>s Controlling in einer schwierigen und<br />
dynamischen Umwelt. Die Veröffentlichung bereichert und beeinflußt nicht nur die globale Fachdiskussion,<br />
son<strong>de</strong>rn sie ist auch konkret und anschaulich genug, als Wegweiser für die praktische Arbeit in<br />
Produktionsuntemehmen zu dienen.<br />
Wun<strong>de</strong>rer, Rolf und Schlagenhaufen Personal-Controlling<br />
Stuttgart: Schäffer-Poeschel Veriag 1994 - 212 Seiten - brosch. - DM 58,-<br />
Autoren und Konzeption<br />
Prof. Dr. Wun<strong>de</strong>rer, Institut für Führung und Personalmanagement an <strong>de</strong>r Hochschule in St. Gallen und Peter<br />
Schlagenhaufer, Mitarbeiter am genannten Institut, greifen <strong>de</strong>n Themenbereich auf. Analog zur Controlling-I<strong>de</strong>e<br />
in an<strong>de</strong>ren Bereichen versteht sich Personal-Controlling als integriertes Analyse- und Steuerungsinstrument zur<br />
Optimierung personalwirtschaftlicher Entscheidungen.<br />
Aufbau und Inhalt<br />
Personalwesen und Personal-Controlling - Funktionale Aspekte <strong>de</strong>s Personal-Controlling - Instrumentelle und<br />
organisatorische Aspekte <strong>de</strong>s Personal-Controlling - Vier Fallbeispiele aus <strong>de</strong>r Unternehmenspraxis.<br />
Kommentierung<br />
Die Autoren stellen Personal-Controlling als Elemente eines umfassen<strong>de</strong>n und vernetzten Managementsystems<br />
vor. Wir befin<strong>de</strong>n uns heim Personal-Controlling in einem ersten Entwicklungsstadium, in <strong>de</strong>m we<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r<br />
Theorie noch in <strong>de</strong>r Praxis ausreichend gesicherte und in allen wesentlichen Aspekten fundierte Konzepte und<br />
Instrumente vorliegen können. Trotz dieser Konstellation ist es <strong>de</strong>n Verfassern in respektabler Weise gelungen,<br />
einen Entwurf in die Fachdiskussion zu bringen, <strong>de</strong>r sowohl dazu beiträgt, ein umfassen<strong>de</strong>s Funktionsbereichscontrolling<br />
zu etablieren als auch Personal-Controlling so ausgestaltet und konkretisiert, daß es umsetzungsfähig<br />
ist. Unabhängig vom konkreten Bezug zum Personal-Controlling enthält das Buch vielfache Anregungen und<br />
Hinweise, die für Ausrichtung und Bestimmung <strong>de</strong>s Bereichscontrolling ganz allgemein von Be<strong>de</strong>utung und<br />
Interesse sind, so z. B. die drei Et)enen <strong>de</strong>s Personal-Controlling, Kalkulatorisches Controlling, Effizienz-Controlling<br />
und Effektivitäts-Controlling.<br />
Schulte, Christof (Hrsg.): Beteiligungscontrolling<br />
Wiesba<strong>de</strong>n: Gabler Veriag 1993 - 164 Seiten - Broschur - DM 86,-<br />
Unter Beteiligungscontrolling wird die Koordination, Unterstützung und Steuerung <strong>de</strong>r Beteiligungsgesellschaflen<br />
im Hinblick auf die bestmöghche Erreichung <strong>de</strong>r Gesdamtunternehmens- bzw. Konzemziele verstan<strong>de</strong>n.<br />
Dieses Sammelwerk beleuchtet folgen<strong>de</strong> Aspekte fundiert und praxisnah: Konzeptionelle Grundlagen: Ziele<br />
und Arten von Beteiligungen,strategisches und operatives Beteiligungscontrolling - Beteiligungscontrolling bei<br />
strategischen Allianzen und Akquisitionen - Erfahrungsberichte bei <strong>de</strong>r Lufthansa und bei einer Mediengruppe<br />
- Anfor<strong>de</strong>rungsprofil an <strong>de</strong>n Beteiligungscontroller. Ein sachkundiger und engagierter Beitrag zu einem immer<br />
wichtiger wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Spezialthema im großen Controllingspektrum.<br />
Weber, Jürgen: Logistik-Controlling<br />
Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1993 - 283 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 68,-<br />
Das nun bereits in dritter, überarbeiteter und erweiterter Auflage vorliegen<strong>de</strong> Buch beschreibt auf <strong>de</strong>n<br />
Grundlagen praktischer Erfahrungen ein umfassen<strong>de</strong>s und fundiertes Konzept eines Logistik-Controlling. Die<br />
Bandbreite reicht von <strong>de</strong>r Hilfestellung bei <strong>de</strong>r Formulierung logistischer Ziele bis hin zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>r<br />
Kalkulation von Logistikkosten. Die Ausführungen sind knapp und anwendungsbezogen, unterstützt durch<br />
viele Abbildungen. Eine fachtheoretisch fundierte und ausgereifte Veröffentlichung und zugleich für die tägliche<br />
Arbeil unmittelbar verwendbare Anleitung. Eine Top-Veröffentlichung zum Funktionscontrolling Logistik.<br />
Kummer, Sebastian: Logistik im Mittelstand<br />
Stuttgart: Schäffer-Poeschel Veriag 1992 - 281 Seiten - DM 78,-<br />
Dieses Buch entwickelt Metho<strong>de</strong>n und Instrumente eines koordinationsorientierten Logistikansatzes und<br />
untersucht sie auf ihre Eignung für das Logistikmanagement mittelständischer Unternehmen. Anschließend<br />
wird eine Befragung von 464 mittelständischen und 36 Großunternehmen zur Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Logistik, zum<br />
186
Controller magazin 3/94<br />
Logistikverständnis, zum Implementierungsstand und zur Unterstützung durch Logistikdienstleisler in ihren<br />
Ergebnissen vorgestellt.<br />
Weber, Jürgen (Hrsg.): Praxis <strong>de</strong>s Logistik-Controlling<br />
Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1993 - 318 Seilen - gebun<strong>de</strong>n - Preis unbekannt<br />
Die Veröffentlichung bün<strong>de</strong>lt die bislang vorliegen<strong>de</strong>n Erfahrungen von elf Untemehmen, die in einer dreijährigen<br />
Projektarbeil wesentliche Bausteine <strong>de</strong>s Logistik-Controlling auf ihre praktischen Belange zugeschnitten<br />
und umgesetzt haben. Die Untemehmen sind bezüglich Größe und Branche heterogen zusammengesetzt und<br />
ver<strong>de</strong>utlichen eine breite Anwendbarkeit <strong>de</strong>s mo<strong>de</strong>rnen Logistik-Controlling. Behan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n die vier<br />
Themenkreise Strategisches Logistik-Controlling, Logistik-Leistungscontrolling, Logistik-Kostenrechnung und<br />
Logistik-Kennzahlen. Eine Fundgmbe praktischer Anregungen.<br />
Schmelzer, Hermann: Organisation und Controlling von Produktentwicklungen<br />
Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1992 - 232 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 98,~<br />
In <strong>de</strong>r Arbeit wird ein integriertes Konzept <strong>de</strong>r Entwicklungsorganisation und <strong>de</strong>s Entwicklungscontrolling<br />
dargestellt, das Effektivität und Effizienz in Produktentwicklungen positiv beeinflußt. Es berücksichtigt die enge<br />
Verbindung zwischen Geschäftsstrategie und Entwicklungsstrategie und wird <strong>de</strong>n Abhängigkeiten gerecht, die<br />
zwischen Entwicklung und übrigen Glie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Wertschöpfungskelte bestehen.<br />
von Landsberg, Georg und Weiss, Reinhold (Hrsg.): Bildungs-Controlling<br />
Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1992 - 318 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 68,~<br />
In diesem Buch zeigen die Autoren verschie<strong>de</strong>ne Ansätze auf, die es ermöglichen, an die bemfliche Weiterbildung<br />
ökonomische Standards anzulegen und für zukünftige Aufgabenstellungen fit zu machen. Die Autoren<br />
stellen ein Konzept <strong>de</strong>s Bildungs-Controlling vor, das einer "Qualifiziemngsgesellschaft" angemessen ist und<br />
Brücken zwischen wirtschaftlichem und pädagogischem Denken baut.<br />
Ennsfellner, Karl C: Absalzconlrolling im Versichemngsuntemehmen<br />
Wien: Service Fachveriag 1993 - 314 Seilen - S 480,-<br />
Das vorliegen<strong>de</strong> Buch will eine Gesamtübersicht über das Absatzcontrolling im Versichemngsuntemehmen<br />
vermitteln. Es beschreibt die Gmndlagen, die Ziele und Aufgabenbereiche und beschäftigt sich mit vielfältigen<br />
Fragen zur Systemgestaltung und Anregungen zur Systemverbessemng. Überlegungen zur Organisation <strong>de</strong>s<br />
Absatzcontrolling mn<strong>de</strong>n die Arbeit ab.<br />
Fachbücher für das Rechnungswesen unter beson<strong>de</strong>rer<br />
Berücksichtigung interner und externer Überwachung<br />
- B u c h h a l t u n g , A b s c h l u ß u n d K o s t e n r e c h n u n g ; Ü b e r w a c h u n g , S t a t i s t i k , K e n n z a h<br />
u n d P r ä s e n t a t i o n -<br />
Luckey, Günther: Bilanzen und Steuern<br />
Stuttgart: Schäffer-Poeschel Verlag 1992 - 296 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 58,-<br />
Klar und verständlich geschrieben vermittelt das Werk kompaktes Wissen für Fühmngskräfte zu <strong>de</strong>n<br />
wesentlichen Aspekten <strong>de</strong>s Themenkomplexes Bilanzen wie Aufstellung <strong>de</strong>s Jahresabschlusses o<strong>de</strong>r<br />
Bilanzpolitik und Bilanzanalyse sowie einen Abriß <strong>de</strong>r wichtigsten Steuern, ergänzt um Auszüge aus <strong>de</strong>m HGB<br />
und <strong>de</strong>m EStG.<br />
Buchner, Robert: Buchfühmng und Jahresabschluß<br />
München: Veriag Franz Vahlen 1993 - 399 Seilen - kartoniert - DM 29,50<br />
Dieses Lehrbuch, erschienen in <strong>de</strong>r 4. Auflage, stellt das Gmndwissen <strong>de</strong>r Buchfühmng und <strong>de</strong>s Jahresabschlusses<br />
verständlich und mit praktischem Bezug dar. Es vermittelt neben <strong>de</strong>r Erörtemng <strong>de</strong>r Buchfühmngstechnik<br />
Kenntnisse für die wissenschaftliche Durchdringung <strong>de</strong>r Probleme <strong>de</strong>s Jahresabschlusses.<br />
Küling, Karlheinz und Weber, Claus-Pelen Die Bilanzanalyse<br />
Stuttgart: Schäffer-Poeschel Veriag 1993 - 564 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 74,-<br />
Autoren und Konzeption<br />
Küting, Direktor <strong>de</strong>s Instituts für Wirtschaftsprüfung an <strong>de</strong>r Universität <strong>de</strong>s Saarlan<strong>de</strong>s in Saarbrücken und<br />
Weber, Geschäftsführen<strong>de</strong>r Gesellschafter <strong>de</strong>r Arthur An<strong>de</strong>rsen & Co. GmbH in Hamburg legen unter Mitarbeit<br />
weiterer Autoren ein Lehr- und Arbeitsbuch zur Beurteilung von Einzel- und Konzemabschlüssen vor für die<br />
Verwendung in <strong>de</strong>r Bilanziemngs- und Analysepraxis sowie für <strong>de</strong>n Einsatz in Hochschule und Studium.<br />
187
Controller magazin 3/94<br />
Aufbau und Inhalt<br />
Grundlagen <strong>de</strong>r Bilanzanalyse - Traditionelle Bilanzanalyse als Kennzahlenrechnung (Grundlagen, Aufbereitungsmaßnahmen<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Bilanzanalyse als Kennzahlenrechnung und Teilbereiche <strong>de</strong>r Bilanzanalyse als<br />
Kennzahlenrechnung) - Neuere Ansätze <strong>de</strong>r Bilanzanalyse - Beson<strong>de</strong>rheiten <strong>de</strong>r Konzembilanzanalyse.<br />
Kommentierung<br />
Das Autorenteam nimmt mit <strong>de</strong>m vorliegen<strong>de</strong>n Werk eine umfassen<strong>de</strong> und völlig neue Aufarbeitung dieses<br />
ebenso praxisrelevanten wie kontrovers diskutierten Themenkomplexes vor. Die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>m<br />
analytischen Instrumentarium bietet einen ausgesprochen anwendungsorientierten Leitfa<strong>de</strong>n für die Praxis. Sie<br />
spiegelt zugleich in allen Bereichen die aktuelle wissenschaftliche Diskussion wi<strong>de</strong>r und bereichert sie durch<br />
Hinweise auf die Analysegepflogenheiten im angelsächsischen Bilanzierungsraum. Danet)en vermitteln die<br />
Autoren einen aussagekräftigen IJberblick über die Entwicklungsten<strong>de</strong>nzen <strong>de</strong>r externen Untemehmensanalyse.<br />
Nicht zuletzt erfahren konzern-spezifische Problemstellungen eine gebühren<strong>de</strong> Betrachtung.<br />
Döring, Ulrich und Buchholz: Buchhaltung und Jahresabschluß<br />
Hamburg: Steuer- und Wirtschaftsverlag 1993 - 410 Seiten - kartoniert - DM 24,80<br />
Das vorliegen<strong>de</strong> Lehr- und Arbeitsbuch macht mit <strong>de</strong>r Technik <strong>de</strong>r doppelten Buchhaltung vertraut. Zu diesem<br />
Zweck wird <strong>de</strong>r Lehrstoff in 200 Abbildungen und Kontendarstellungen aufbereitet. Weit über 100 Übungsaufgaben<br />
mit dazugehörigen Lösungen führen schrittweise zur Jahresabschlußtechnik hin. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Buches<br />
kann <strong>de</strong>r Leser seine Kenntnisse an drei Abschlußklausuren erproben, <strong>de</strong>nen die Musterlösungen t)eigegeben<br />
sind.<br />
Hofmann, Rolf: Kapitalgesellschaften auf <strong>de</strong>m Prüfstand<br />
Beriin: Erich Schmidt Veriag 1992 - 340 Seiten - folienkaschierter Einband - DM 128,-<br />
Gegenstand <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Veröffentlichung ist die Beurteilung <strong>de</strong>r Kapitalgesellschaften in <strong>de</strong>r Rechtsform<br />
<strong>de</strong>r AG o<strong>de</strong>r GmbH. Vor <strong>de</strong>m Hintergmnd seiner langjährigen praxistjezogenen und wissenschaftlichen Arbeit<br />
befaßt sich <strong>de</strong>r Autor mit <strong>de</strong>r Unternehmensbeurteilung auf <strong>de</strong>r Gmndlage publizierter (Quelle und <strong>de</strong>m Management<br />
und seiner Überwachung in <strong>de</strong>r Glie<strong>de</strong>mng: Problemstellung, Kapitalgesellschaften, Untersuchungsschwerpunkt,<br />
Organe <strong>de</strong>r AG, Management, Unternehmerische LIberwacliung, Unternehmenspublizität, Daten<br />
und Fakten, Abschlußdaten und Abschlußkennzahlen, Wertschöpfung und Kapitalflußrechnung.<br />
Euler, Karl August: Inteme Kontrollen im Untemehmen<br />
Beriin: Erich Schmidt Verlag 1992 - 175 Seiten - kartoniert - DM 56,-<br />
Der Autor, unterstützt von Mitautoren, beschreibt Regeln und Zielsetzungen, die ein funktionstüchtiges intemes<br />
Kontrollsystem zur Überwachung <strong>de</strong>r Geschäftsabläufe ermöglichen, unter beson<strong>de</strong>rer Berücksichtigung wirtschaftlicher<br />
Aspekte <strong>de</strong>r Durchfühmng. Das Buch versteht sich als Beitrag, <strong>de</strong>r Konzepte zur Vermögenssichemng<br />
und Effizienzsteigemng vermittelt. Nach einer gmndsätzlichen Darstellung <strong>de</strong>r "Intemen Kontrollen"<br />
wer<strong>de</strong>n diese für die einzelnen Unternehmensbereiche dargestellt, und zwar Beschaffung, Logistik, Verkauf,<br />
Finanz- und Rechnungswesen, Versichemngen, Personal- und Sozialwesen, Datenverarbeitung sowie Technik.<br />
Stehle, Heinz: Der erfolgreiche GmbH-Geschäftsführer<br />
Stuttgart: Taylorix-Fachveriag 1994 - 272 Seiten - broschiert - DM44,-<br />
Prof. Dr. Stehle, WP und StB, behan<strong>de</strong>lt in diesem Buch alle wesentlichen Themenkomplexe, nämlich Aufgaben,<br />
Rechte und Pflichten; Haftung, Verantwortung, Risikoabsichemng; Vertragsgestaltung, steuerliche Fragen und<br />
letztlich Motivation.<br />
Rie<strong>de</strong>r, Lukas und Siegwart, Hans: Neues Brevier <strong>de</strong>s Rechnungswesens<br />
Bem: Veriag Paul Haupt 1993 - 212 Seiten - Fr. 28,- / DM 31,-<br />
Das Buch richtet sich an Studieren<strong>de</strong> und Fühmngskräfte, die eine konzentrierte Übersicht gewinnen wollen.<br />
Das Buch zeigt auf, wie finanzielles und betriebliches Rechnungswesen zu gestalten ist. Das Buch gefällt durch<br />
seine gelungene Aufbereitung und die Art <strong>de</strong>r Vermittlung <strong>de</strong>s Stoffs als auch durch <strong>de</strong>n Praxisbezug und die<br />
Setzung <strong>de</strong>r Schwerpunkte.<br />
Siegwart, Hans: Kennzahlen für die Untemehmensfühmng<br />
Bem: Veriag Paul Haupt 1993 - 161 Seiten - Fr. 34,- / DM 38,-<br />
Das Buch will Fühmngskräfte hinsichtlich <strong>de</strong>r Verwendung jener Kennzahlen informieren, die für eine erfolgreiche<br />
Untemehmensfühmng von beson<strong>de</strong>rer Be<strong>de</strong>utung sind. Zunächst wer<strong>de</strong>n die Gmndlagen gelegt und die<br />
Voraussetzungen für die Arbeit mit Kennzahlen erörtert, danach verschie<strong>de</strong>ne Kennzahlensysteme vorgestellt,<br />
<strong>de</strong>r Einsatz <strong>de</strong>r Kennzahlen in <strong>de</strong>n Untemehmensbereichen skizziert, Kennzahlen als Fühmngsgrößen dargestellt<br />
und letztlich auf Grenzen und Gefahren <strong>de</strong>r Kennzahlenanwendung verwiesen.<br />
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Controller magazin 3/94<br />
Meyer, Claus: Betriebswirtschaftliche Kennzahlen und Kennzahlen-Sysleme<br />
Stuttgart: Verlag Schäffer-Poeschel 1994 - 148 Seiten - kartoniert - DM 32,~<br />
Diese grundlegen<strong>de</strong> Darstellung, in 2., erweiterter und überarbeiteter Auflage, zeigt die Einsatzmöglichkeiten,<br />
<strong>de</strong>n Bedarf, die Kriterien für die Bildung und Ermittlung sowie die Auswertung und Darstellung von Kennzahlen<br />
und Kennzahlen-Systemen. Ausgewählte Kennzahlen aus <strong>de</strong>r Praxis wer<strong>de</strong>n dargestellt und erläutert.<br />
Eine Behandlung <strong>de</strong>r Kennzahlensysteme run<strong>de</strong>t diese Einführung ab.<br />
Botta, Volkmar Kennzahlensysteme als Führungsinstrumenl<br />
Berlin: Erich Schmidt Verlag 1993 - 292 Seiten - DIN A 5 - kartoniert - DM 68,~<br />
Die vorliegen<strong>de</strong> Veröffentlichung ist als Habilitations-Schrift entstan<strong>de</strong>n, sie erscheint jetzt in <strong>de</strong>r 4., völlig neubearbeiteten<br />
und erweiterten Auflage. Die zentrale Fragestellung, welches Kennzahlensystem am besten geeignet<br />
ist, das Top-Management integral, verständlich und effizient über die Unternehmenssituation zu informieren<br />
und bei Planung, Steuerung und Kontrolle optimal zu unterstützen, ist Gegenstand dieser Neuauflage.<br />
Streck, Bernhard: Grundlagen <strong>de</strong>r Statistik<br />
Stuttgart: Verlag Kohlhammer 1992 - 334 Seiten - kartoniert - DM 29,80<br />
Der Verfasser legt eine praxisorientierte Einführung mit Fallbeispielen vor, die in didaktisch gelungener Form<br />
die Grundlagen <strong>de</strong>r Statistik vermittelt.<br />
Steinmüller, Peter und Rie<strong>de</strong>l, Günther: Die neue Betriebsstatistik<br />
Stuttgart: Taylorix Fachveriag 1993 - 304 Seiten - broschiert - DM 49,~<br />
Das Buch setzt neue Akzente. Die "neue Betriebsstatistik", wie sie die Autoren verstehen und vorstellen,<br />
unterschei<strong>de</strong>t sich von <strong>de</strong>n konventionellen Anwendungen, die auch dargestellt wer<strong>de</strong>n, durch ihren<br />
entscheidungsorientierten Bezug und ihre computergestützte Abwicklung. Das Autorenteam diskutiert zunächst<br />
Wesen und Aufgabe <strong>de</strong>r Betriebsstatistik, erläutert dann die statisch-mathematischen Grundlagen, befaßt sich<br />
mit <strong>de</strong>r Gewinnung und Verarbeitung <strong>de</strong>s Zahlenmaterials und gibt dann <strong>de</strong>n Anwendungen klassischer<br />
Betriebsstatistik Raum. Im zweiten Teil wird die Betriebsstatistik als Instrument betrieblicher<br />
Entscheidungsfindung vorgestellt und durch eine Fallstudie näher konkretisiert und veranschaulicht. Der dritte<br />
Teil hat die computergestützte Betriebsstatistik zum Gegenstand. Der .'Anwen<strong>de</strong>r erfährt konkrete Anleitungen<br />
zum Aufbau eines eigenen betriebsstatistischen Informationssystems unter Verwendung han<strong>de</strong>lsüblicher<br />
Standardsoftware.<br />
Woerrlein, Hartmut und Neumann, Gregor Perfekt präsentieren<br />
Haar bei München: Buchveriag Markt & Technik 1993 - 311 Seiten - DM 79,~<br />
Überzeugen durch professionelle Präsentationsunterlagen - ist Inhalt und Ziel <strong>de</strong>r Veröffentlichung. Dieses<br />
Buch begleitet mit Checklisten, Beispielen, Hintergrundwissen und Praxistips von <strong>de</strong>r Planungsphase bis zum<br />
Auftritt und will Arbeitseffektivität und Erfolg sichern. Auf <strong>de</strong>r beiliegen<strong>de</strong>n CD-ROM fin<strong>de</strong>n sich Musterpräsentationen<br />
bekannter Firmen, sämtliche Checklisten sowie Demo-Versionen wichtiger Präsentationsgrafikprogramme.<br />
Dieses Praxisbuch vermittelt fundiertes Anwen<strong>de</strong>r-Wissen.<br />
Loos, Günter Betriebsabrechnung und Kalkulation<br />
Heme/Beriin: Veriag Neue Wirtschaftsbriefe 1993 - 114 Seiten - DM 29,90<br />
Das Buch, das in <strong>de</strong>r 4. Auflage erscheint, ist ein Kompaktwerk über die Verfahrenstechniken, Betriebsabrechnung<br />
und die relevanten Kalkulationstechniken im industriellen Rechnungswesen mit <strong>de</strong>utlichem Praxisbezug.<br />
Deuker, Joachim: Kostenrechnung für Praktiker<br />
Beck-Wirtschaftsberater im dtv 1993 - 206 Seiten - DM 13,90<br />
Taschenbuch mit einer allgemeinen Einfühmng <strong>de</strong>r Kostenrechnung<br />
Rie<strong>de</strong>l, Günther: Deckungsbeitragsrechnung - wie aufbauen, wie nutzen?<br />
Stuttgart: Taylorix Fachveriag 1992 - 208 Seiten - broschiert - DM 39,80<br />
Dieses Buch, in 4. Auflage erschienen, befaßt sich mit <strong>de</strong>r Entwicklung und <strong>de</strong>n Gmndlagen <strong>de</strong>r Deckungsbeitragsrechnung,<br />
<strong>de</strong>r Ermittlung von Grenz- und Fixkosten sowie <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>r Deckungsbeitragsrechnung<br />
für Erfolgsrechnung, Preisermittlung, Bestimmung <strong>de</strong>s optimalen Fertigungsprogramms und <strong>de</strong>s Nutzeffektes<br />
von Reparaturen.<br />
I<br />
i<br />
Gabele, Eduard und Fischer, Philip: Kosten- und Erlösrechnung<br />
München: Veriag Franz Vahlen 1992 - 280 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 48,- ;<br />
Dieses Buch vermittelt einen umfassen<strong>de</strong>n Gesamtüberblick, in<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Lehrstoff systematisch aufbereitet und in<br />
übersichtlicher und stmkturierter Form dargestellt wird. Umfassen<strong>de</strong> Übungsaufgaben und Übungsklausuren<br />
ergänzen und bereichem das Werk.<br />
189
Controller magazin 3/94<br />
Kruschwitz, Lutz: Investitionsrectinung<br />
Berlin: Verlag Walter <strong>de</strong> Gruyter 1993 - 406 Seiten - broschiert - DM 54,-<br />
Das bewährte Lehrbuch liegt in 5. Auflage vor. Es befaßt sich mit Grundlagen, <strong>de</strong>n Verfahren <strong>de</strong>r Investitionsrechnung<br />
und <strong>de</strong>n Investitionsentscheidungen unter Unsicherheit, unterstützt durch viele Abbildungen und<br />
Tabellen sowie zahlreichen Aufgaben und Musterlösungen.<br />
Scheffler, Eberhard: Konzemmanagement<br />
München: Veriag C. H. Beck 1992 - 226 Seiten - gebun<strong>de</strong>n - DM 78,-<br />
Das Buch behan<strong>de</strong>lt die betriebswirtschaftlichen und rechtlichen <strong>de</strong>r Konzernführungspraxis. Nach einer allgemeinen<br />
Einführung wird die Führung eines Konzerns näher dargestellt, die Instrumente <strong>de</strong>r Konzemführung<br />
wer<strong>de</strong>n erörtert, die Rechnungslegung und letztlich Erwerb und Veräußerung diskutiert.<br />
Neues Loseblattwerk: Professionell buchen und bilanzieren in 2 Bän<strong>de</strong>n<br />
aus <strong>de</strong>m Taylorix Fachverlag, 70431 Stuttgart - z. Z. ca. 700 Seiten - DM 128,-<br />
Ein lexikalisches Nachschlagewerk mit aktuellen Praxisfällen zu Buchführung, Jahresabschluß und Steuerbilanz.<br />
Herzliche Grüße und alles Gute<br />
Ihr<br />
Alfred Biel<br />
Termine Controller Verein eV<br />
6. / 7. Juni 1994 Controller Congress in München<br />
16. / 17. Juni 1994 Arbeitskreis West III in Münster<br />
***<br />
ANKÜNDIGUNG: CONTROLLER-TAGUNG DER SCHWEIZER ARBEITSKREISE<br />
IM CONTROLLER VEREIN<br />
Am 6. September fin<strong>de</strong>t Im Forschungszentrum von ABB in Dättwil bei Ba<strong>de</strong>n die 5. Controller-Tagung <strong>de</strong>r vier Schweizer<br />
Arbeitskreise <strong>de</strong>s Controller Verein statt.<br />
Gera<strong>de</strong> in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist <strong>de</strong>r Einsatz zuverlässiger Controlling-Instrumente für die Untemehmensführung<br />
unentbehrlich. Unsere diesjährige Tagung bietet eine gute Gelegentieit, ein Bild über <strong>de</strong>n Einsatz bewährter und neuer Metho<strong>de</strong>n<br />
zu erhalten. Neben aktuellen Erfahrungsberichten wird wie<strong>de</strong>rum ein Thema außerhalb <strong>de</strong>r eigentlichen Controllingtätigkeit<br />
besprochen. Außer<strong>de</strong>m hören Sie Interessantes über Entwicklung und Gesetzmäßigkeiten konjunktureller Trends.<br />
Anschließend an die einzelnen Referate bietet sich <strong>de</strong>n Teilnehmern Gelegenheit für Fragen.<br />
Prof. Dr. R. Boutelller, ITEM-HSG, Institut für Technologiemanagement<br />
TIME TO MARKET<br />
Unser geschäftliches Umfeld wird immer dynamisctier. Kurze Durchlaufzeiten sind gefragt, nicht nur in <strong>de</strong>r Produktion, son<strong>de</strong>m<br />
vor allem auch in F+E und in <strong>de</strong>n administrativen Bereichen. Verschie<strong>de</strong>ne Ansätze aus Theorie und Praxis sowie einige Auswirkungen<br />
auf die Controller-Tätigkeit wer<strong>de</strong>n vorgestellt.<br />
Rosmarie Wldmer-Gysel, Konzern-Controller FORBO International SA<br />
INSTRUMENTE DES CONTROLLING IN DEZENTRALEN KONZERNSTRUKTUREN<br />
Instrumente <strong>de</strong>s Rectinungswesens - Beson<strong>de</strong>re Problematik <strong>de</strong>r Zielsetzung im Budgetierungsprozeß - Lösung <strong>de</strong>r Konfliktsituation<br />
"top down - bottom up Process" - Integration <strong>de</strong>r Budgets in ein transparentes Kostenbudget als Führungsinstrument -<br />
Management-Information-System.<br />
Dr. oec. Jean-Marc Pan<strong>de</strong>l, Corporate Controller Swissair<br />
CONTROLLING BEI DER SWISSAIR - CONTROLLING IN EINEM SICH DEREGULIERENDEN UMFELD<br />
Die Liberalisierung <strong>de</strong>s Flugverketirs ist nur eine von vielen Verän<strong>de</strong>rungen, die Fluggesellschaften in einen "strategischen"<br />
Wettbewerb drängen. Ihr Umfeld wird zunehmend durch radikal neue Spielregeln umgestaltet, wobei die einstmals gültigen<br />
Orientierungsbil<strong>de</strong>r und Glaubenssätze auf Wertvermetirung und Kun<strong>de</strong>nnutzen überprüft wer<strong>de</strong>n müssen. Am Beispiel dieser<br />
Einflüsse bei <strong>de</strong>r Swissair wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Aspekte <strong>de</strong>s Controllings beleuchtet, vor allem Informations- und Kontrollsysteme<br />
zur nachtialtigen Unterstützung <strong>de</strong>r Geschäftsführung.<br />
Dr. oec. pupl. Kurt Speck, Chefredaktor Han<strong>de</strong>lsblatt<br />
SIND WIRTSCHAFTSZYKLEN SCHICKSALSBEDINGT?<br />
Das Industrie-Zeitalter hat seine Impulse immer wie<strong>de</strong>r von Erfindungen und Neueinführungen erhalten. Welches sind die<br />
Gesetzmäßigkeiten und was gilt es für die Zukunft abzuleiten? Denkanstöße für das 3. Jahrtausend.<br />
Peter Hottinger<br />
CONTROLLING IN EINEM INDUSTRIELLEN KLEINBETRIEB<br />
Genügt ein Budget, ein monatlicher Soll-/lst-Vergleich und eine produktspezifische Nachkalkulation? O<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Einsatz<br />
weiterer Instrumente aus <strong>de</strong>r mo<strong>de</strong>rnen Controlling-Tooltiox notwendig, um im immer härter wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Konkurrenzkampf die<br />
Überlebenschancen wahren zu helfen?<br />
Die Teilnehmergebühr beträgt Fr. 250,- (inkl. Mittagessen und Tagungsunterlagen). Weitere Infonnationen und Anmeldungen<br />
über das "Sekretariat Controller-Tagung", Postfach 428, CH-8201 Schafftiausen • Tel. 053 / 35 35 60 • FAX 053 / 35 35 61.<br />
190
Unser Angebot ist unser Name: CS Controlling Software Systeme.<br />
CONTROLLING<br />
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Die modulare Softwarefamilie CS können<br />
Sie individuell bis zum voll ausgebauten Executive<br />
Information-System ausbauen: Soll/Ist-Analysen,<br />
Simulationen "Was wäre wenn?", Forecasts, Vorund<br />
Nachkalkulation, Cash-flow, Bilanz und GuV...<br />
Die CS-Module unterstützen (für die Hard<br />
Software ist programmierte Unternehmensberatung.<br />
Controlling Software Systeme (CS)<br />
betreut Sie von <strong>de</strong>r Analyse bis zur Implementierung<br />
und Einführung <strong>de</strong>r CS-Lösungen, Individuell,<br />
branchenübergreifend und international.<br />
CS ist als internationaler Partner <strong>de</strong>s führen<br />
ware-Plattform IBM AS/400) alle Funktionen<br />
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<strong>de</strong>n Softwarehauses SSA (Chicago/Illinois)<br />
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Unternehmensanalyse:<br />
allen Kontinenten vertreten. In einer Vielzahl von<br />
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Branchen. Aber immer mit einer<br />
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Deckungsbeitragsrechnung<br />
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parametrisierten Lösung - auf Basis <strong>de</strong>r CS Standard-Software.<br />
Die CS Module sind bereits heute verfügbar<br />
in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>ssprachen: <strong>de</strong>utsch, englisch, französisch,<br />
spanisch und italienisch.<br />
CS Controlling Software Systeme GmbH<br />
Kontakt: Ute Winner<br />
Riedbachstraße 5 • 74383 Plei<strong>de</strong>lsheim<br />
Telefon 07144/20 70 54 • Fax 07144/20 84 83
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