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Controller magazin 3/94<br />

ITERATIVE BERECHNUNG<br />

DER OPPORTUNITÄTS-<br />

KOSTEN VON KAPAZITÄTS­<br />

NUTZUNGEN<br />

mit Tabellen-Kalkulationsprogrammen<br />

von Hans-Hermann Böhm, Karlsruhe<br />

Für die simultane Berechnung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

für mehrere Teil-Kapazitäten mit verbun<strong>de</strong>nen<br />

Erlösen wird ein einfaches und leicht verständliches<br />

Verfahren mitgeteilt. Es ist in Tabellen-<br />

Kalkulationsprogrammen zu implementieren. Für<br />

umfangreichere Aufgatjenstellungen wird außer<strong>de</strong>m<br />

ein QUICK-BASIC-Programm mitgeteilt, das in alle<br />

höheren Programmiersprachen übertragen wer<strong>de</strong>n<br />

kann.<br />

Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

Opportunitätskosten treten nur dann auf, wenn bei<br />

<strong>de</strong>r Verwendung von Ressourcen, z. B. eines<br />

kapazitätsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Potentialfaktors, auf an<strong>de</strong>re<br />

nützliche Verwendungen verzichtet wer<strong>de</strong>n muß,<br />

sonst sind sie Null.<br />

Wir fragen hier, welcher Wertverzehr durch die<br />

Verwendung <strong>de</strong>r Nutzungszeit einer Teil-Kapazität<br />

im Betrieb veranschlagt wer<strong>de</strong>n muß, <strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n<br />

erzwungenen Verzicht auf die Produktion an<strong>de</strong>rer<br />

Aktivitäten eintreten wird.<br />

Wir bewerten daher die Nutzungszeit nach <strong>de</strong>m<br />

Opportunitätskostenprinzip.<br />

Die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r Aktivitäten <strong>de</strong>r Auftragsausführung<br />

sind wesentlicher Bestandteil <strong>de</strong>r<br />

Preisuntergrenzen. " Sie sind weiterhin wesentlicher<br />

Bestandteil <strong>de</strong>r Verrechnungspreise im Sinne von<br />

Lenkpreisen.<br />

Unter kostentheoretischem Aspekt sind sie die<br />

Bewertungen <strong>de</strong>r Nutzungen (Belegungszeiten) aller<br />

Potentialfaktoren, welche die Kapazitäten bil<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>s<br />

Raumes, <strong>de</strong>r Anlagen und <strong>de</strong>r Art)eitskräfte. ^' Wegen<br />

<strong>de</strong>s intervallfixen Verlaufs ihrer Kosten sind an<br />

Potentialfaktoren Grenzkosten nicht sinnvoll<br />

ableitbar; diese sind in <strong>de</strong>n Intervallen Null. Die<br />

Opportunitätskosten sind die relevanten Kosten<br />

sowohl <strong>de</strong>r absatzwirtschaftlichen als auch <strong>de</strong>r<br />

produktionswirtschaftlichen " Entscheidungen über<br />

die Verwendung <strong>de</strong>r Nutzungszeiten.<br />

Dipl.-Ing. Hans-Hermann Böhm, Unternehmensberater<br />

i. R., Lehrbeauftragter a. d.<br />

FH Pforzheim, 76228 Karlsnjhe-Bergwatd,<br />

Elsa-Brändström-Str. 13. Tel 0721 -4722 78<br />

Nur unter mehreren notwendigen, die praktische<br />

Anwendung dieses Satzes erheblich einschränken<strong>de</strong>n<br />

Bedingungen wer<strong>de</strong>n die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r<br />

Nutzungszeiten <strong>de</strong>r Höhe nach <strong>de</strong>n durchschnittlichen<br />

intervallfixen Kosten <strong>de</strong>s Potentialfaktors gleich;<br />

dann sind die Opportunitätskosten <strong>de</strong>r Perio<strong>de</strong><br />

gleich <strong>de</strong>n von Erich Gutenberg <strong>de</strong>finierten Nutzkosten.<br />

" Die Nutzkosten sind ein Spezialfall <strong>de</strong>r<br />

Opportunitätskosten.<br />

Damit ist die Bestimmung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

eine Hauptaufgabe <strong>de</strong>r Kostenrechnung zur Vorbereitung<br />

von Entscheidungen.<br />

Metho<strong>de</strong>n zur Bestimmung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

Sie sind in einfachen Fällen aus <strong>de</strong>n Deckungsbeiträgen<br />

von Lohnarbeiten abzuleiten o<strong>de</strong>r aus<br />

<strong>de</strong>n Preisen von selbst übernommenen Fremdbearbeitungen<br />

(Opportunitätserlösen) und <strong>de</strong>n<br />

eigenen variablen Kosten.<br />

Eine sehr einprägsame, leicht zu <strong>de</strong>monstrieren<strong>de</strong><br />

Metho<strong>de</strong> ist die Aufstellung von Rangfolgen nach<br />

<strong>de</strong>r Kennziffer <strong>de</strong>s engpaßbezogenen (spezifischen,<br />

relativen) Deckungsbeitrags."<br />

Lei<strong>de</strong>r versagt diese Metho<strong>de</strong> im Falle mehrfacher<br />

"Engpässe" - vollbelegter Teil-Kapazitäten - trut<br />

verbun<strong>de</strong>nen Erlösen.<br />

Bekanntlich wird für diesen Fall seit längerer Zeit die<br />

Anwendung <strong>de</strong>r Linearen Optimierung (Lineare<br />

Planungsrechnung; LP) empfohlen. Hans-Martin<br />

Schönfeld teilt in seinem Beitrag zum Handbuch <strong>de</strong>r<br />

Kostenrechnung mit, die LP habe sich in <strong>de</strong>n USA als<br />

Instrument zur Bestimmung <strong>de</strong>r Opportunitätskosten<br />

"eingebürgert". *' Bei uns kann davon bisher keine<br />

Re<strong>de</strong> sein; noch immer besteht gegenüber <strong>de</strong>r LP eine<br />

weit verbreitete Abneigung. Nun eignen sich lineare<br />

Betriebsmo<strong>de</strong>lle zwar sehr gut zur Mo<strong>de</strong>llierung<br />

produktionswirtschaftlicher Strukturen. Zur<br />

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