Schön ist Bergmannsleben? - Institut 13: Ethnomusikologie ...
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wem und in welchem Kontext Lieder gesungen wurden, als sie aufgezeichnet wurden.<br />
In der Betrachtung zeitgenössischen Singens <strong>ist</strong> dies einfacher, da hier konkrete Singanlässe<br />
beobachtet und analysiert werden können.<br />
Die Methoden, die Karbusicky vorschlägt und die für diese Untersuchung zentrale Bedeutung<br />
haben, sind Inhaltsanalyse der Lieder (unter Beachtung der Korrelationen zur<br />
musikalischen Struktur), Beobachtung und Befragung. Zu ergänzen wäre die Analyse<br />
h<strong>ist</strong>orischer Quellen. Bei der Inhaltsanalyse schlägt Karbusicky zwei Ansätze vor: die<br />
Analyse des Liedes einerseits als Objektivation eines Denksystems, andererseits als<br />
kommunikatives Mittel. 37 Eine quantitative Auswertung einer großen Zahl von Liedern,<br />
wie sie Karbusicky anregt, 38 <strong>ist</strong> im Rahmen dieser Arbeit leider nicht möglich. Gerade<br />
die starke, überregionale Verbreitung vieler Bergmannslieder lässt eine solche quantitative<br />
Analyse von Bergmannsliedern unter dem Gesichtspunkt der Ideologie wünschenswert<br />
erscheinen. In dieser Arbeit sollen jedoch einzelne Lieder detaillierten Analysen<br />
unterworfen werden, die nach verschiedenen Relevanzkriterien ausgewählt wurden,<br />
z.B. nach regionaler Bekanntheit, inhaltlicher Besonderheit oder h<strong>ist</strong>orischer Bedeutung.<br />
Da mehrere der Lieder nicht nur in der Region Eisenerz verbreitet sind, hat ihre<br />
Analyse auch überregionale Relevanz. Die Methode der Beobachtung kam vor allem<br />
bei einem Feldforschungsaufenthalt bei der Barbarafeier in Eisenerz, am 5.12. und<br />
6.12.2008, zum Tragen, bei dem ca. neun Stunden Filmaufnahmen von den Geschehnissen<br />
gemacht werden konnten, die durch Feldnotizen ergänzt wurden. Bei einem Feldforschungsaufenthalt<br />
in der Region Eisenerz, der vom 10.5. bis zum 15.5.2009 dauerte,<br />
konnten Interviews mit Gewährspersonen durchgeführt werden, bei denen Lieder aufgenommen<br />
wurden, aber auch für die vorliegende Arbeit relevante Informationen gesammelt<br />
werden konnten. Der Feldforschungsaufenthalt bei der Barbarafeier wurde zusammen<br />
mit Florian Wimmer durchgeführt, bei dem einwöchigen Aufenthalt in der Region<br />
Eisenerz waren insgesamt vierzehn Studierende des <strong>Institut</strong>s für <strong>Ethnomusikologie</strong><br />
der KUG beteiligt. Da von sämtlichen Interviews des zweiten Feldforschungsaufenthalts<br />
Tonaufnahmen angefertigt wurden, konnten für diese Arbeit die Äußerungen aller<br />
Gewährspersonen herangezogen werden. Die Studierenden, welche die einzelnen Interviews<br />
führten, werden entsprechend erwähnt. Für die Frage nach der Ideologie in<br />
37 Vgl. Karbusicky 1975:85.<br />
38 Vgl. Karbusicky 1975:85.<br />
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