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Schön ist Bergmannsleben? - Institut 13: Ethnomusikologie ...

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folgten sozialen Unruhen der Arbeiter. In der informativen Darstellung der Arbeitsverhältnisse<br />

steckt also durch indirekten Textbezug die Handlungsanweisung, sich in die<br />

bestehende Ordnung einzufügen und seine Aufgaben zu erfüllen. Damit wird gleichzeitig<br />

auch die Funktion der emotionalen Auseinandersetzung mit der Welt erfüllt, denn<br />

die bestehenden Verhältnisse werden als von Gott gewollt und gesegnet dargestellt.<br />

Durchgehend finden sich floskelhafte Verse wie<br />

„Gott hat auß gnaden geben,<br />

Viel Perckhwerch uberall“ 164 (2. Strophe).<br />

„Darin Gott auf hat thon,<br />

Ain Eisen Perckhwerch guette“ 165 (3. Strophe)<br />

„Vil Tausend Man werden genährt,<br />

Durch die Göttlichen genaden,<br />

Bey disem Perckhwerch guet“ 166 (4. Strophe).<br />

„Eisenärtzt mag sich freuen,<br />

Der Reichen Gottes gaben.“ 167 (5. Strophe)<br />

„Gar Hoch wöllen wir preisen,<br />

Auß Göttlicher genad,<br />

Die Edl Besten unnd weisen,<br />

N: Richter unnd auch Rath“ 168 (<strong>13</strong>. Strophe).<br />

„Herrn Radma<strong>ist</strong>er guet,<br />

Jeder hat Aigens Holtze,<br />

Auß Göttlicher genad“ 169 (23. Strophe).<br />

„Die Hamerleuth alsannt,<br />

Gott wöl ihn Glückh bescheren“ 170 (45. Strophe).<br />

Nach wiederholten Fürbitten für verschiedene der im Bergbau Beschäftigten in den vorherigen<br />

Strophen, folgt schließlich die Fürbitte für ganz Eisenerz in der 51. Strophe:<br />

„Last uns bitten den Herrn,<br />

Der alle Dieng vermag,<br />

Das Er Segne und mehre,<br />

Solich sein milde gab,<br />

Gott wöl Euch allen geben,<br />

In Eisenärtzter Thall.<br />

Gesundt und friedt darneben,<br />

Das bitt wier alle mall.“ 171<br />

164 Schlossar 1879:3<strong>13</strong>.<br />

165 Schlossar 1879:3<strong>13</strong>.<br />

166 Schlossar 1879:314.<br />

167 Schlossar 1879:314.<br />

168 Schlossar 1879:316.<br />

169 Schlossar 1879:319.<br />

170 Schlossar 1879:325.<br />

171 Schlossar 1879:326.<br />

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