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Schön ist Bergmannsleben? - Institut 13: Ethnomusikologie ...

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29. Strophe). 152 Darauf folgen zehn Strophen über die Roheisenproduktion und die<br />

Blähhausleute (30. bis 39. Strophe). 153 Danach folgt je eine Strophe über die Hammerherren<br />

(40. Strophe) und die Kaufherren (41. Strophe), also die beiden anderen Glieder<br />

im Produktionsprozess und Handel mit Eisenprodukten neben den Radme<strong>ist</strong>ern. Drei<br />

Strophen behandeln den Wiegevorgang der Maße Roheisen durch Wäger und Gegenschreiber,<br />

die Berechnung der Abgaben durch den Mautschreiber und den Transport des<br />

Roheisens in die Hammerwerke (42. bis 44. Strophe). 154<br />

Als letzter Schritt im<br />

Produktionsprozess wird die Arbeit im Hammerwerk beschrieben (45. und 46.<br />

Strophe). 155 In der 47. Strophe finden schließlich auch der Bergschmied, der Fuhrmann,<br />

die schönen Frauen und der gute Wein Erwähnung, denn<br />

„Wier wöllen khains außlassen,<br />

Mueß als beym Perckhwerk sein.“ 156<br />

In den abschließenden sechs Strophen wird der Nutzen des Eisenerzer Bergbaus für das<br />

gesamte Land und alle Einwohner betont (48. und 50. Stophe), das häufig in Bergmannsliedern<br />

auftauchende Motiv von der Notwendigkeit des Eisens in allen Lebensprozessen<br />

wird in der 49. Strophe verarbeitet, eine Fürbitte wird an Gott gerichtet, Eisenerz<br />

zu segnen (51. Strophe), in der 52. Strophe offenbart sich schließlich Banstingl<br />

als Dichter und die letzte Strophe <strong>ist</strong> eine allgemeine Fürbitte an die heilige Dreifaltigkeit.<br />

157<br />

Als wichtige Frage hinsichtlich der Primärintention muss geklärt werden, worin<br />

Banstingls Motivation bestand, den Bergreihen zu schreiben und in Druck zu geben.<br />

Die Widmung an Richter, Rat und Radme<strong>ist</strong>er auf der Titelseite deutet darauf hin, dass<br />

er sich zumindest eine Entlohnung von Seiten des Marktes Eisenerz erhofft hat, wenn er<br />

nicht gar im Auftrag der Radme<strong>ist</strong>er handelte, die ja die einflussreichste Gruppe im Rat<br />

waren und aus deren Mitte der Richter gewählt wurde. Hierbei muss auch auf die 52.<br />

Strophe verwiesen werden, in der Banstingl sich vorstellt, quasi als Adressat für „all<br />

152 Vgl. Schlossar 1879:320.<br />

153 Vgl. Schlossar 1879:320-323.<br />

154 Vgl. Schlossar 1879:323-324.<br />

155 Vgl. Schlossar 1879:324-325.<br />

156 Schlossar 1879:325.<br />

157 Vgl. Schlossar 1879:325-326.<br />

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